Ursprünglich war es als großes Festival zum 100. Geburtstag des amerikanischen Schriftstellers geplant, dann kam Corona dazwischen. Zwei Jahre später ist es
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21. bis 25. Juni
Charles-Bukowski-Festival in Bamberg
Ursprünglich war es als großes Festival zum 100. Geburtstag des amerikanischen Schriftstellers geplant, dann kam Corona dazwischen. Zwei Jahre später ist es nun soweit: Unter dem Motto und Zitat des Dichters „endurance is more important than anything“ („Ausdauer ist wichtiger als alles andere“) präsentiert die Charles-Bukowski-Gesellschaft von 21. bis 25. Juni das Charles-Bukowski-Festival.
Auf dem Programm stehen kostenfreie Vorträge der international führenden Charles Bukowski-Forscher und Literatur-Experten Prof. David Calonne und Dr. Abel Debritto. Zudem gibt es beim Charles-Bukowski-Festival Lesungen, Filmvorführungen und eine Konzertlesung mit Nora-Eugenie Gomringer und den Akademisten der Bamberger Symphoniker.
Ehrengast des Festivals ist Marina Bukowski, Charles Bukowskis Tochter, die aus Kalifornien anreist. Außerdem wird der erste deutsche Verleger von Charles Bukowskis Gedichten, Benno Käsmayr, zusammen mit seiner Tochter, Sarah Käsmayr, einen Vortrag halten.
Schattenseiten des amerikanischen Traums
Charles Bukowski wurde 1920 in Andernach bei Koblenz geboren. Im Alter von drei Jahren zog er mit seinen Eltern nach Los Angeles. Dort lebte er mit zeitweiligen Unterbrechungen bis zu seinem Tod im Jahr 1994. Bukowski verdiente seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs, später als Post-Angestellter. Nebenher begann er ab den 1940er Jahren, Kurzgeschichten, Gedichte und Kolumnen zu schreiben, und avancierte zum Untergrund-Poeten. Im Alter von 50 Jahren konnte er sich ganz dem Schreiben widmen und verfasste auch Romane.
Eine größere Bekanntheit erlangte Charles Bukowski in Deutschland mit seinen Kurzgeschichten- und Gedichtbänden. In seinen realistischen Texten beschreibt er die Schattenseiten des amerikanischen Traums. Lange Zeit war Charles Bukowski aufgrund seiner drastischen Schilderungen als Sex- und Suff-Poet verschrien. Dies änderte sich vor allem nach seinem Tod.
„Seit knapp zwei Jahrzehnten wird Bukowski im Literaturbetrieb als ernstzunehmender Schriftsteller anerkannt“, sagt Roni, der Vorsitzende der Bukowski-Gesellschaft. (Lesen Sie hier das Webecho-Interview mit Roni von 2021).
Bambergs Kulturreferentin und Schirmherrin des Charles-Bukowski-Festivals sagte am 9. Juni: „Bukowski selbst hat das Bild des saufenden Dichtergenies nach Kräften gefördert. Mittlerweile wird er aber auch in der Literaturwelt gebührend gefeiert.“
- Juni 10, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg