Was am 26. Dezember 2020 begann, endet nun fast genau zwei Jahre später. Das Impfzentrum von Stadt und Landkreis Bamberg stellt am
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Noch fünf Wochen kann man sich impfen lassen
Bambergs Impfzentrum schließt zum Jahresende
Was am 26. Dezember 2020 begann, endet nun fast genau zwei Jahre später. Das Impfzentrum von Stadt und Landkreis Bamberg stellt am 31. Dezember 2022 seinen Betrieb ein. Noch fünf Wochen lang besteht damit die Möglichkeit, sich in der Einrichtung unkompliziert zum ersten, zweiten, dritten oder vierten Mal gegen Covid-19 impfen zu lassen. Wegen der Schließung würden Impfungen aber nicht überflüssig werden, sagt die Leiterin des Zentrums.
Geöffnet hat das Impfzentrum in der Emil-Kemmer-Straße 33 in Hallstadt von Dienstag bis Freitag, jeweils von 8:30 bis 13 Uhr, mittwochs zusätzlich von 15 bis 18 Uhr, und am Samstag von 9 bis 13 Uhr. Zwischen 24. Dezember und 26. Dezember hat es geschlossen. Zum letzten Mal geimpft wird an Silvester, 31. Dezember, von 9 bis 14 Uhr.
Terminbuchungen sind nicht erforderlich. Die Organisatoren bitten jedoch um eine vorherige Online-Registrierung, um einen schnelleren Ablauf vor Ort gewährleisten zu können.
Wer noch grundsätzliche Fragen zu der Impfung und den verwendeten Vakzinen hat, kann diese im ärztlichen Beratungsgespräch auch stellen.
In den vergangenen zwei Jahren verabreichte das Personal der Einrichtung, die zunächst in der Brose-Arena untergebracht war, mehr als 215.000 Impfungen. 83.000 davon waren Erst-Impfungen, 77.000 Zweit‑, 49.000 Dritt- und 6.000 Viert-Impfungen. Das entspricht in etwa der Hälfte (46 Prozent) aller registrierten Impfungen in Stadt und Landkreis Bamberg.
Zum Start der bundesweiten Impfkampagne im Winter 2020 //2021 war die Nachfrage hoch. Zuletzt wurden die Leistungen des Impfzentrums weniger in Anspruch genommen, die Impfungen verlagerten sich zunehmend auf Arztpraxen.
„Wir freuen uns, dass wir in den zwei Jahren so vielen Menschen in der Region helfen konnten“, sagt Isabella Dietel-Curtis, die Leiterin des Impfzentrums. „Betonen möchte ich jedoch, dass die Auflösung des Impfzentrums nicht bedeutet, dass Impfungen überflüssig geworden sind. Im Gegenteil: Weiterhin empfehlen wir, sich in geeigneten Abständen vor neuen Virusvarianten schützen zu lassen.“
Dank für Engagement in der Pandemie
Neue Impfkampagne in stationären Pflegeeinrichtungen gestartet
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat eine neue Impfkampagne in den stationären Pflegeeinrichtungen für die zweite Corona-Auffrischungsimpfung gestartet. Er dankte in diesem Zusammenhang auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegeeinrichtungen für ihr Engagement in der Pandemie.
Holetschek betonte am Montag aus diesem Anlass, dass auch wenn der Gipfel der Sommerwelle überschritten scheine die Infektionszahlen im Freistaat nach wie vor hoch seien und noch immer Menschen an oder mit Corona sterben. Gerade bei vulnerablen Gruppen sei die zweite Auffrischungsimpfung sehr wichtig, da mit zunehmendem Abstand zur ersten Auffrischungsimpfung die Schutzwirkung gegen schwere COVID-19-Verläufe abnimmt.
„Aktuell leben in Bayern rund 130.000 Menschen in über 1.600 Pflegeeinrichtungen. Unter den pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohner haben viele die zweite Auffrischungsimpfung gegen Corona noch nicht erhalten – und sind damit nicht bestmöglich gegen das Virus geschützt. Das müssen wir ändern“, so Holetschek.
Das Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium wirbt daher in den stationären Pflegeeinrichtungen verstärkt für die zweite Auffrischungsimpfung. Holetschek erläuterte, dass Ziel sei es, sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner als auch die Pflegekräfte in den Einrichtungen zur vierten Impfung zu bewegen. Die Expertinnen und Experten seien sich einig: Wer zu einer Risikogruppe gehöre, solle sich ein viertes Mal impfen lassen und nicht auf die angepassten Impfstoffe warten. „Ich appelliere daher an die Bewohnerinnen und Bewohner in den Einrichtungen: Holen Sie sich jetzt die zweite Auffrischungsimpfung!“
Der Minister erläuterte, das Ministerium stelle den Pflegeeinrichtungen Informationsmaterial zur Verfügung, das die Vorteile der Impfung kurz und knapp erläutert. „Wir sprechen dabei nicht nur die Pflegekräfte und die Pflegebedürftigen an, sondern auch die Angehörigen. Auf der Webseite des Gesundheitsministeriums stellen wir die Informationsmaterialien zudem künftig auch in Albanisch, Bosnisch, Englisch, Kroatisch, Rumänisch, Russisch, Serbisch und in leichter Sprache zur Verfügung.“
Holetschek dankte zugleich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegeeinrichtungen für ihr herausragendes Engagement in der Pandemie. „Sie leisten bei der Bewältigung der Corona-Pandemie Großartiges“, betonte der Minister. „Danke, dass Sie sich tagtäglich für das Wohl der Menschen einsetzen, die Ihnen anvertraut wurden. Bitte unterstützen Sie uns auch jetzt: Sprechen Sie mit den Pflegebedürftigen über das Impfangebot und unterstützen Sie sie bei der Organisation eines Impftermins.“
Weitere Informationen zur Kampagne sind hier zu finden.
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Studie
Hält Wut von der Corona-Impfung ab?
Ein sozialwissenschaftliches Forschungsteam von Forscherinnen und Forschern der Freien Universität Berlin, des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung sowie der Universität Bamberg zeigt, dass starke Emotionen zu Polarisierung führen. Sie haben am Beispiel der Covid-19-Pandemie analysiert, wie Wut unterschiedliche Arten von Polarisierung beeinflusst.
Bereits seit einigen Jahren beobachten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine zunehmende gesellschaftliche und politische Polarisierung. Welchen Einfluss haben starke Gefühle, wie etwa Angst oder Wut, auf die Haltung zu gesellschaftlich relevanten Themen und die Einstellung gegenüber als gegnerisch empfundenen Gruppen? Diese Frage hat sich ein Forschungsteam der Freien Universität Berlin, des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung sowie der Universität Bamberg gestellt. Die Forscherinnen und Forscher haben analysiert, wie Wut unterschiedliche Arten von Polarisierung beeinflusst – und das am Beispiel der Covid-19-Pandemie. Das zentrale Ergebnis: „Die Erinnerung an wütend machende Ereignisse verstärkt bisherige Einstellungen – Menschen halten also noch mehr an ihrer Haltung fest“, erklärt Prof. Dr. Sabrina Mayer, Inhaberin des Lehrstuhls für politische Soziologie an der Universität Bamberg, die an dem Projekt beteiligt ist. „Gleichzeitig erhöht sich ihre Ablehnung von Menschen mit anderen Standpunkten.“ Daraus ableitbar ist laut der Forscherin auch: „Eine emotionalisierte Berichterstattung und Statements von Politikerinnen und Politikern, die Wut nutzen, um etwa die Impfbereitschaft bei ungeimpften Menschen zu erhöhen, sind kontraproduktiv.“
Wut verstärkt Abneigung gegen Corona-Impfmandat bei freiwillig Ungeimpften
Für die Studie, die im August im wissenschaftlichen Journal „Research & Politics“ erschienen ist, nutzten die Forscherinnen und Forscher ein Umfrageexperiment, bei dem sie 2.857 Personen zwischen 18 und 69 Jahren aus Deutschland befragten. Die Umfrage wurde im September 2021 durchgeführt, als das Zögern in Bezug auf Impfungen zu einem zunehmenden Problem wurde, die Befürwortung einer Corona-Impfpflicht in der Politik aber noch gering war. In der Befragung ging es um Polarisierung in Bezug auf die Unterstützung einer Impfpflicht und die Feindseligkeit zwischen Personen, die den Covid-Sicherheitsmaßnahmen zustimmten und denjenigen, die sie nicht befolgten. Bei der Auswertung unterschieden die Forschenden dementsprechend zwischen themenbezogener und gruppenbezogener Polarisierung. Während die themenbezogene Polarisierung zunehmend unterschiedliche und extreme politische Positionen beschreibt, erfasst die personenbezogene Polarisierung die wachsende Feindseligkeit gegenüber Mitgliedern anderer gesellschaftlicher Gruppen.
„Wut kann die Polarisierung in Bezug auf ein bestimmtes Thema verstärken, da sie zu einer verminderten kognitiven Verarbeitung und einem stärkeren Vertrauen in bereits bestehende Überzeugungen führt“, erklärt Dr. Christoph Nguyen, Politikwissenschaftler an der Freien Universität Berlin, der Teil des Forschungsteams ist. Im Vergleich zu neutralen Bedingungen löst Wut im Rahmen der Studie bei bereits geimpften Personen eine stärkere Unterstützung einer Impfpflicht aus, wohingegen freiwillig ungeimpfte Personen eine verstärkte Abneigung gegen ein Impfmandat zeigen. Außerdem führt Wut zu mehr Feindseligkeit gegenüber Personen mit anderer Meinung zur Corona-Situation. Die Analyse von geimpften und ungeimpften Befragten zeigt, dass der Anstieg der personenbezogenen Polarisierung hauptsächlich bei Ungeimpften auftritt. Bei geimpften Personen verursacht Ärger keinen wesentlichen Anstieg der Polarisierung.
„Die meisten großen Krisen sind mit emotional aufgeladenen Situationen verbunden“, erklärt Christoph Nguyen. „Unsere Studie zeigt, welche Rolle Emotionen bei der Verstärkung der Polarisierung im Zusammenhang mit solchen hochgradig sensiblen und emotional geladenen Kontexten spielen.“ Ganz allgemein veranschaulichten die Befunde auch die Schwierigkeiten, mit denen politische Entscheidungsträgerinnen und ‑träger konfrontiert sind, wenn sie mit stark umstrittenen und emotional aufgeladenen Themen umgehen. „Während eine gesteigerte Wut hilfreich sein kann, um bereits befürwortende Bürgerinnen und Bürger zu mobilisieren, trägt sie wenig dazu bei, skeptische Menschen zu überzeugen und bewirkt eine wachsende Polarisierung in der Gesellschaft“, sagt Sabrina Mayer.
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Neuropsychologie-Tag schlägt Brücke zwischen Forschung und praktischer Umsetzung
Von neuen Therapieansätzen bei Demenz bis zu Langzeitfolgen von COVID-19
Demenz und COVID-19 sind zwei Krankheiten, die – auf unterschiedliche Weise – einen großen Teil der Bevölkerung betreffen und Pflegende wie Forschende herausfordern. Wissenschaftliche und praktische Perspektiven auf neue Therapiemöglichkeiten von Demenzkranken oder jüngste Erkenntnisse zu neuropsychologischen Aspekten von COVID-19 bietet der 13. Neuropsychologie-Tag an der Universität Bamberg.
Wer über die Reform der Psychotherapieausbildung mitdiskutieren, sich in Diagnostik und Therapie von Menschen mit psychischen Störungen weiterbilden möchte oder Antworten auf neuropsychologische Fragen an das Krankheitsbild Depression sucht, kann das bei der Online-Veranstaltung ebenso tun. In diesem Jahr erstrecken sich die kostenfreien und öffentlichen Vorträge über zwei Abende: Die Veranstaltung kann ohne Anmeldung besucht werden und beginnt am 19. und 20. Mai 2021 jeweils um 17.45 beziehungsweise 18 Uhr.
Das MAKS-Konzept, seine Ziele und Wirkungsweisen
Den Auftakt am ersten Abend gibt der Demenzforscher Prof. Dr. Elmar Gräßel aus Erlangen. Er und sein Team haben ein nicht-medikamentöses Therapiekonzept für Patientinnen und Patienten mit leichter oder mäßiger Demenz entwickelt und erforscht, das aus mehreren Behandlungsmodulen besteht: Diese richten sich an die motorischen (M), alltagspraktischen (A), kognitiven (K) und sozial-kommunikativen (S) Fähigkeiten der Betroffenen. In seinem Vortrag stellt er das MAKS-Konzept, seine Ziele und Wirkungsweisen vor und beschreibt, wie die Behandlung in der Versorgungspraxis eingesetzt werden kann.
Die Psychologin Dr. Andrea Plohmann, eine der Rednerinnen des zweiten Abends, ist aus der Schweiz zugeschaltet. Sie beschäftigt sich damit, wie sich eine COVID-19-Erkrankung langfristig auf die Psyche und die Hirnleistung auswirken kann. Ängste und Depressionen, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisprobleme oder Erschöpfungszustände sind einige der Symptome, über die Erkrankte klagen und die in Studien und Leistungstests Betroffener belegt werden konnten. Andrea Pohlmann stellt in ihrem Vortrag die aktuelle Studienlage zu diesem Phänomen vor und gibt Aufschluss über das Zusammenspiel möglicher Ursachen.
Die beiden Organisatoren des Neuropsychologie-Tags Prof. Dr. Stefan Lautenbacher und Prof. Dr. Jascha Rüsseler vom Institut für Psychologie der Universität Bamberg engagieren sich mit der Veranstaltung nicht nur für eine Wissensvermittlung in die Öffentlichkeit, sondern auch für den Austausch zwischen Forschung und Praxis der Neuropsychologie.
Weitere Informationen zum kompletten Programm sowie die Zugangsdaten zur Veranstaltung gibt es unter https://www.uni-bamberg.de/physiolpsych/npt/13-neuropsychologie-tag-2021/