Es hat ein wenig gedauert, aber so langsam beschleunigt sich die nationale Impfkampagne zur Bekämpfung des Corona-Virus. So auch in Oberfranken. Wir
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Corona
Infektionsgeschehen bleibt angespannt
Mit rund 50 Corona-Patienten in den Kliniken und Ausbruchsgeschehen in vier Pflegeeinrichtungen ist das Infektionsgeschehen in der Region Bamberg nach wie vor angespannt, wie Stadt Bamberg und Landratsamt Bamberg mitteilen. Dies wurde bei der wöchentlichen Sitzung der Koordinierungsgruppe Corona von Stadt und Landkreis Bamberg unter der Leitung von Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke deutlich.
Thematisiert wurde in der Runde auch die in den letzten Tagen mehrfach aufgetretene Frage, wie es nach wie vor zu Infektionen in Pflegeheimen kommen könne, wo doch in allen Einrichtungen bereits Erst- und Zweitimpfungen stattgefunden haben. „Der volle Impfschutz hat sich erst nach einigen Wochen aufgebaut“, nannte der ärztliche Leiter, Professor Dr. Michael Sackmann, einen wesentlichen Grund. Bisher fallen die Verläufe der Infektionen jedoch geringer aus, schilderte die Leiterin des Fachbereiches Gesundheitswesen beim Landratsamt Bamberg, Dr. Susanne Paulmann, die aktuelle Situation. Deshalb gibt es nach Auffassung der Koordinierungsgruppe derzeit auch noch keinen Spielraum für eine Lockerung der Besuchsregelungen für Pflegeheime. Die Reduzierung der Kontakte und die Testung der Besucher und der Beschäftigten sind nach wie vor zum Schutz der Bewohner nötig. Dies sei auch deshalb weiterhin notwendig, so Prof. Sackmann, weil davon auszugehen sei, dass auch Geimpfte ansteckend sein könnten und die allgemeine Impfquote noch viel zu gering sei.
Koordinierungsgruppe beauftragt Konzept für dezentrale Impfungen
Die Koordinierungsgruppe von Stadt und Landkreis Bamberg diskutierte auch verschiedene Möglichkeiten, bei ausreichender Belieferung mit Impfstoff die Impfungen auch dezentral im Landkreis anzubieten. Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke beauftragten das Impfzentrum Bamberg, die verschiedenen Optionen zu bewerten und ein Konzept für dezentrale Impfstrukturen in besonderen Fällen zu erarbeiten.
Die 7‑Tage-Inzidenzzahlen für Stadt und Landkreis Bamberg haben sich etwas verschoben; die Zahlen für die Stadt sind im Vergleich zur letzten Woche gestiegen und für den Landkreis etwas gesunken auf aktuell 95,6 für die Stadt und 97,2 für den Landkreis. Dies liegt laut Dr. Paulmann, Leiterin des Staatlichen Gesundheitsamtes, daran, dass die Zuordnung von Straßen zu Stadt oder Landkreis nicht korrekt erfolgt sei. Dies sei aufgefallen, da die 7‑Tage-Inzidenz der Stadt Bamberg trotz der positiven Fälle im Ankerzentrum nicht reagiert habe. Der Fehler sei nun behoben. Die Gesamtzahl der Fälle sei immer korrekt dokumentiert worden.
Auch wenn die Impfstofflieferungen noch schwanken und die Menge begrenzt bleibt, erhält das Impfzentrum Bamberg Impfstoff für durchschnittlich 1.800 bis 2.500 Impfungen pro Woche; die Sozialstiftung Bamberg mit ihren über 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt als eigenständiges Impfzentrum und wird separat mit Impfstoff beliefert.
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Corona
Bewohnerin einer Isoliereinheit ist mit einer Corona-Mutante infiziert
In der Region Bamberg ist am Dienstagabend erstmals eine Mutation des Corona-Virus nachgewiesen worden, wie das Landratsamt Bamberg und die Stadt Bamberg mitteilen. Eine Bewohnerin einer Interims-Einrichtung der Sozialstiftung Bamberg ist mit der erstmals in Garmisch-Partenkirchen festgestellten Variante des Virus infiziert. Der Frau geht es gut. Sie ist symptomfrei.
Die Corona-Mutation, die erstmals in Garmisch festgestellt wurde, ist nach aktueller Erkenntnis nicht mit den hochansteckenden England‑, Südafrika- oder Brasilien-Mutationen gleichzusetzen. Dennoch tun die Gesundheitseinrichtungen im Interesse des Schutzes der Bevölkerung alles, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Darauf verständigten sich die Verantwortlichen am Mittwochmorgen in einer kurzfristig anberaumten Besprechung mit Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke.
Alle Bewohner und Mitarbeiter wurden getestet
Die 88-Jährige war vor gut einer Woche aus einem anderen oberfränkischen Landkreis in die Einrichtung nach Bamberg verlegt worden. In Oberfranken hat lediglich die Sozialstiftung Bamberg eine solche Interims-Einheit, auch Zwischeneinrichtung genannt, auf Aufforderung der Regierung von Oberfranken eingerichtet. Dort verbringen Infizierte, die symptomfrei sind aber weiter pflegerisch versorgt werden müssen, die Zeit, bis die Infektion ausgestanden ist.
Weil eine Covid-Infektion – nicht die Mutation – bei Einlieferung bekannt war, erfolgte die Betreuung der Bewohnerin bereits von Beginn an isoliert und durchgehend unter infektiologischem Vollschutz. Deshalb gibt es aktuell nach Auffassung des Fachbereiches Gesundheitswesen beim Landratsamt Bamberg und der Sozialstiftung Bamberg keinen Anhaltspunkt für eine Ausbreitung der seit Dienstag, 26. Januar, als Mutation identifizierten Infektion. Dennoch wurden am Dienstag und Mittwoch alle Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung auf eine Covid-Infektion getestet.
Ärztlicher Leiter Impfzentrum Bamberg
Dr. Klaus Weiner im Interview
Seit zwei Wochen ist der Bamberger Arzt Dr. Klaus Weiner der ärztliche Leiter des Impfzentrums Bamberg. Wir haben mit dem Mediziner über die tägliche Arbeit im Impfzentrum, Impfstoffengpässe und Impfskepsis gesprochen.
Herr Dr. Weiner, wie sieht Ihre tägliche Arbeit im Impfzentrum aus?
Klaus Weiner: Morgens habe ich eine kurze Besprechung zum Informationsaustausch mit unserer Verwaltungsleitung über die tagesaktuelle Situation. Wie viele Impfstoff-Dosen haben wir vorrätig, wie sieht die personelle Einteilung der Teams aus, wie die anstehende Versorgung stationärer Einrichtungen nach eingegangenen Meldezahlen? Dann beginnt die aktive Beteiligung an der Impflogistik, mit anderen Worten, wir impfen – ambulant oder im Zentrum. Weitere tägliche Aufgaben bestehen in Mitarbeitergesprächen, zum Beispiel über Vorgehensweise bei Problemimpfungen. Am Abend halte ich wieder mit der organisatorischen Leiterin ein Tagesresümee.
Wie viele Leute wurden im Bamberger Impfzentrum bereits geimpft?
Klaus Weiner: Zum 21. Januar hatten wir über 3.000 Erstimpfungen in Pflegeeinrichtungen und über 1.000 im Impfzentrum. Die Zweitimpfungen sind auch schon angelaufen.
Liegen Sie mit diesen Zahlen im Plan oder hätten bereits mehr Leute geimpft werden können?
Klaus Weiner: Wir liegen ganz gut im Plan, wurden zeitweise aber durch Impfstoffverknappung und durch sehr kurzfristig abgesagte Lieferung zugesagter – und verplanter – Dosen sozusagen ausgebremst.
Im IZ sollen bis zu 600 Impfungen täglich möglich sein. Erreichen Sie diese Zahl? Ist genügend Impfstoff vorhanden oder ist auch Bamberg von Engpässen im Nachschub betroffen?
Klaus Weiner: Bei Vollauslastung aller sechs Impfstraßen ist diese Zahl rechnerisch im Idealfall wohl denkbar, realistisch würde meine Einschätzung aber darunter liegen. Wir arbeiten mit Menschen, deren individuelle Gegebenheiten, Ängste, Reaktionen, Einschränkungen – aktuell impfen wir viele über 80-Jährige – wir zu berücksichtigen haben. Engpässe gab es natürlich, auch die Zuordnungslogistik, wie die Vorplanung und Bereitstellung der Zweitdosis nach drei Wochen, bei noch ungewisser Nachlieferung, ist eine Herausforderung, die ein quasi tagesaktuelles Nachjustieren erfordert.
Welcher Impfstoff wird im Bamberger IZ verwendet?
Klaus Weiner: Bislang verwenden wir ausschließlich den Impfstoff von BioNTech/Pfizer.
Lässt sich einschätzen, wie ausgeprägt Impfbereitschaft beziehungsweise Impfskepsis in der Region sind?
Klaus Weiner: Das ist schwer einzuschätzen. Wir sehen nur die Impfwilligen. In der stationären Pflege ist der Anteil des impfwilligen Pflegepersonals aber teils noch bedrückend niedrig.
Welche Botschaft würden Sie Impfskeptikerinnen und ‑skeptikern übermitteln?
Klaus Weiner: Informieren Sie sich! Nutzen Sie seriöse Quellen. Suchen Sie nicht nur nach Aussagen meist zweifelhafter Kompetenz, die die eigene Skepsis bestärken. Und im Allgemeinen sollten die Leute zur Kenntnis nehmen, dass tod- und leidbringende Erkrankungen nur durch konsequente Impfstrategien verhindert oder sogar ganz eliminiert werden konnten. Beispiele hierfür sind die Pocken, Diphterie, Kinderlähmung, Wundstarrkrampf oder Hirnhautentzündung. Wir besitzen eine scharfe Waffe, dieses Virus zu bekämpfen: Eine wirksame und sichere Impfung.
Ohne ein gewisses Grundvertrauen in evidenzbasierte Medizin werden wir diese, uns alle betreffende, lebensverändernde Pandemie nicht beherrschen. Dieses Virus tötet, täglich.
Lieferschwierigkeiten beim Impfstoff
Ab Dienstag vorerst keine Impfungen im Impfzentrum Bamberg
Von der Ankündigung, dass weniger Biontech-Impfstoff als zugesagt geliefert werden kann, sind alle oberfränkischen Einrichtungen betroffen – auch die Bamberger. Ab Dienstag müssen deshalb die Impfungen im Impfzentrum Bamberg ausgesetzt werden.
Die überraschende Ankündigung von Pfizer, dass weniger Biontech Impfstoff nach Europa geliefert werden kann, hat auch negative Auswirkungen auf alle oberfränkischen Impfzentren – auch für die Bamberger Einrichtung. Die Regierung von Oberfranken teilt mit, dass – anders als zugesagt – ab dem kommenden Dienstag keine Bürgerinnen und Bürger mehr im Impfzentrum Bamberg geimpft werden können, weil der Impfstoff fehlt. Dies betrifft rund 600 Personen. Diese werden am morgigen Sonntag persönlich durch das Impfzentrum Bamberg kontaktiert.
OB und Landrat zeigen sich enttäuscht
„Sobald wir eine verbindliche Zusage für neue Lieferungen des Impfstoffs haben, werden neue Ersatztermine vereinbart“, versprechen Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb in einer sofort anberaumten Sitzung des Corona-Krisenstabs im Impfzentrum Bamberg. Starke und Kalb betonen aber, dass der Impfstoff für all jene in Bamberg gesichert sei, die schon einen Termin für ihre zweite Impfung vereinbart haben. Diese Termine für die zweite Impfung stehen fest und finden definitiv statt.
Die für den kommenden Montag vereinbarten Impftermine können ebenso eingehalten werden. Dies betrifft zwei Alten- und Pflegeeinrichtungen im Landkreis.
Der Oberbürgermeister und der Landrat zeigen sich enttäuscht über die unterbrochene Lieferkette: „Wir tun vor Ort unser Bestes und bedauern, dass man uns nicht mit ausreichend Impfstoff versorgt.“ Sie weisen jedoch darauf hin, dass Impfwillige sich weiterhin im Impfzentrum registrieren lassen können. Dies könne telefonisch, per E‑Mail oder Online erfolgen. Sobald wieder Impfstoff zur Verfügung steht, nimmt das Impfzentrum den Kontakt zu den registrierten Bürgerinnen und Bürgern auf und vereinbart den Impftermin.
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Corona
Großteil der Alten- und Pflegeheime in Stadt und Landkreis „erstgeimpft“
In 25 von insgesamt 33 Alten- und Pflegeheimen in der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg hat die Covid19-Impfung begonnen. Nach aktueller Einschätzung soll bis Mitte nächster Woche in allen Einrichtungen die erste Impfung verabreicht sein.
„Es ist uns gelungen, binnen zweieinhalb Wochen den Großteil aller Alten- und Pflegeheime in Stadt und Landkreis Bamberg eine erste Impfung gegen das Corona-Virus zu verabreichen“, freuen sich Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb. Sie danken dem Ärzte- und Pflegeteam für diese herausragende Arbeit. Das Impfzentrum Bamberg nimmt damit in Oberfranken eine Spitzenstellung ein. Starke und Kalb betonen, dass die von Stadt und Landkreis verfolgte Impfstrategie wirke und „wir das Ziel des Corona-Schutzes für die Heime früher als erwartet erreichen konnten.“
„Wichtiges Etappenziel“
In 25 von insgesamt 33 Alten- und Pflegeheimen in Stadt- und Landkreis Bamberg hat die Covid19-Impfung begonnen. In der Stadt wurden bereits über 90 Prozent der Einrichtungen besucht. Insgesamt 1.039 Heimbewohner sowie 626 Beschäftigte haben sich in der ersten Welle impfen lassen, berichten Starke und Kalb unter Hinweis auf Rückmeldungen der mobilen Impftrupps des Bamberger Impfzentrums. Alle zur Verfügung stehenden rund 2170 Impfdosen wurden verabreicht. Jede Heimbewohnerin bzw. jeder Heimbewohner sowie das Pflegepersonal kann sich freiwillig impfen lassen.
Nach aktueller Einschätzung werde man schon bis Mitte nächster Woche in allen Einrichtungen die erste Impfung verabreicht haben. „Das ist ein wichtiges Etappenziel zum Schutz der älteren Menschen und vulnerabler Gruppen. Je schneller wir diese Gruppen impfen, desto eher vermeiden wir eine Überlastung der Krankenhäuser und Intensivstationen“, so Starke und Kalb übereinstimmend.
Dank dieses Erfolgs könne bereits ab dem morgigen Freitag mit der Impfung der zweiten Gruppe, den Bürgerinnen und Bürgern über 80 Jahre, begonnen werden. Das Anmeldeverfahren dazu hat bereits begonnen. „Anhand der große Nachfrage zeichnet sich bereits jetzt ab, dass das Impfinteresse in dieser Gruppe ebenfalls sehr groß ist“, bekräftigt der Ärztliche Leiter des Impfzentrums, Dr. Klaus Weiner.
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Corona
Stadt Bamberg richtet Impf-Hotline ein
Der Startschuss für Corona-Impfungen im Impfzentrum Bamberg rückt näher. Da mit einem großen Andrang bei der Terminvergabe gerechnet wird, unterstützt die Stadt Bamberg das Impfzentrum mit einer eigenen Hotline.
Der Startschuss für die ersten Corona-Impfungen im Impfzentrum Bamberg in der Brose Arena rückt näher. Nachdem zunächst Bewohnerinnen und Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen sowie Menschen in medizinischen Einrichtungen geimpft wurden, soll im Laufe der nächsten Woche mit der Impfung in der Risikogruppe der Über-80-Jährigen, die Zuhause leben, begonnen werden. Menschen, die sich impfen lassen möchten, wollen nun wissen: Wie bekomme ich einen Termin, wie läuft die Impfung ab oder wie muss ich mich vor und nach der Impfung verhalten? Da mit einem großen Andrang bei der Terminvergabe gerechnet wird, unterstützt die Stadt Bamberg das Impfzentrum mit einer eigenen Hotline: Unter der 0951//87–2424 können über 80-Jährige aus Stadt und Landkreis Bamberg ab Dienstag, dem 12. Januar, allgemeine Fragen zur Corona-Impfung und Terminvergabe stellen.
Seniorinnen und Senioren unterstützen Impfzentrum Bamberg bei Terminvergabe
„Mit der zusätzlichen Hotline möchten wir dafür Sorge tragen, dass die Terminvergabe trotz einer hohen Nachfrage möglichst reibungslos verläuft und das Impfzentrum Bamberg so etwas entlasten“, betont Oberbürgermeister Andreas Starke.
Betreut wird die Hotline auf Initiative des Vorsitzenden der ARGE, Wolfgang Budde, von Mitgliedern des Bamberger Seniorenbeirats, die sich auf allgemeine Fragen zur Corona-Impfung vorbereitet haben. „Ich freue mich riesig darüber, dass wir sachkundige Bürgerinnen und Bürger für die Hotline gewinnen konnten. Das ist gelebtes bürgerschaftliches Engagement“, sagt Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp.
Die Impf-Hotline ist täglich von 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr geschalten. Für allgemeine Fragen zur aktuellen Lage in Stadt und Landkreis, Schulschließungen, Verhaltensempfehlungen et cetera wird auch das Bürgertelefon der Stadt Bamberg wieder tägl. von 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr frei geschalten: 0951//87–2525. Eine medizinische Beratung erfolgt unter den städtischen Hotlines nicht.
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Corona-Impfungen
Mobile Impfteams beginnen in Stadt und Landkreis Bamberg
Am heutigen Sonntag starteten die Corona-Impfungen in der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg. Etwa zeitgleich nahmen ein mobiles Impfteam in einem Seniorenheim in der Stadt und ein zweites Impfteam in einer Pflegeeinrichtung im Landkreis ihre Arbeit auf.
Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb vor Ort
„Gestern kam die erste Impfstofflieferung in Bayern an, heute wird in Bamberg schon geimpft. Das ist ein wichtiger Tag für die Bekämpfung der Corona Pandemie und für uns alle ein großes Zeichen der Hoffnung“, so Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke vor einem Seniorenzentrum in Bamberg.
Zusammen mit Landrat Johann Kalb, Stellvertretendem Landrat Bruno Kellner, Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, Dr. Tobias Pfaffendorf, Geschäftsführer der durchführenden Betreibergesellschaft des Impfzentrums Bamberg, und der Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Susanne Paulmann, begrüßte Oberbürgermeister Starke das erste mobile Impfteam des Impfzentrums Bamberg vor einem Seniorenheim in der Stadt.
In etwa zeitgleich nahm ein zweites Impfteam in einer Pflegeeinrichtung im Landkreis seine Arbeit auf.
Landrat Johann Kalb zeigte sich sehr zufrieden: „Nach fast einem Jahr Pandemie und Krisenmodus können wir jetzt etwas tun, damit wir nächstes Jahr wieder ein normales Weihnachten feiern können.“
Auch Bürgermeister Jonas Glüsenkamp bezeichnete den Impfstart als hoffnungsvollen Tag für alle Bürgerinnen und Bürger: „Ich freue mich, dass es heute losgeht. Auch wenn uns allen noch ein Stück Geduld abverlangt wird, bis tatsächlich genug Impfstoff da ist, dass so viele Menschen geimpft sind, dass wieder Schritt für Schritt Normalität einkehren kann.“
Dr. Susanne Paulmann, Leiterin des Gesundheitsamtes, wies ebenfalls darauf hin, dass in der Anfangsphase der Impfstoff noch nicht flächendeckend für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung stehen könne: „Aufgrund der aktuell noch begrenzten Menge an Impfstoff liegt unser Hauptaugenmerk im Moment auf den Alten- und Pflegeheimen, wo viele Menschen im hohen Alter nahe beieinander leben und arbeiten. Diese Gruppen werden bei vorliegendem Einverständnis zuerst geimpft – sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeheimen. Kliniken und Krankenhäuser, Notfall- und Intensivstationen, Dialysezentren folgen unmittelbar und dann parallel zu den Heimen. Die alleinlebenden über 80-Jährigen kommen als Nächste dran.“
Oberbürgermeister Starke und Landrat Kalb wiesen darauf hin, dass Stadt und Landkreis in einer gemeinsamen Aktion alle über 80-Jährigen, die gemäß der Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums ebenfalls zu Impfgruppe der höchsten Priorität gehörten, per Brief in der zweiten Januarhälfte über ihren Impfstart und die Modalitäten der Anmeldung im Impfzentrum informieren würden.
Die mobilen Impfteams, die immer von einem Polizeiteam begleitet werden, sind jeweils doppelt besetzt mit zwei Ärzten beziehungsweise Ärztinnen, zwei medizinischen Fachangestellten und zwei Verwaltungskräften. Auf diese Weise können in Pflegeeinrichtungen sowohl die mobilen Bewohnerinnen und Bewohner, Pflegekräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem eigens dafür vorbereiteten Impfzimmer aufgeklärt und geimpft werden, als auch parallel Bewohnerinnen und Bewohner in den Zimmern.
Staatsministerin Huml hatte angekündigt, dass morgen und am 30. Dezember weitere 205.000 Impfdosen für die 96 Impfzentren in Bayern geliefert würden. Im Januar würde dann regelmäßig Impfstoff des Herstellers Biontech-Pfizer an die Impfverteilzentren gehen. Bei diesem Impfstoff ist eine zweite Impfung im Abstand von circa 21 Tagen erforderlich, um den vollständigen Impfschutz zu erreichen. Die Impfdosen für den zweiten Impftermin werden in der Anfangsphase von den ersten Lieferungen zurückbehalten und zentral gelagert und gesichert.
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Corona
Staatsministerin Huml besucht Schnelltestzentren in Stadt und Landkreis
Dank einer konzertierten Zusammenarbeit zwischen Hilfsorganisationen, der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg sowie dem Freistaat ist es gelungen, eine Weihnachtstestaktion für Angehörige von Pflegebedürftigen anzubieten. Aus diesem Anlass besuchte am 24. Dezember unter anderem Staatsministerin Melanie Huml die Schnelltestzentren.
Dank an Hilfsorganisationen auch von Oberbürgermeister Starke und Landrat Kalb
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schnelltestzentren Bamberg und Scheßlitz erhielten am 24. Dezember hohen Besuch zum Start des Testbetriebs. Oberbürgermeister Andreas Starke begrüßte Staatsministerin Melanie Huml, Landrat Johann Kalb, Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, Dr. Susanne Paulmann, die Leiterin des Gesundheitsamtes Bamberg, und den Koordinator des Schnelltestzentrums, Christoph Treubel, den Stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes, vor der Graf- Stauffenberg-Schule in Bamberg. „Hut ab“, lobte der Oberbürgermeister die logistische Meisterleistung und die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger. „Ziel ist es, die Menschen in den Alten- und Pflegeheimen zu schützen. Wenn wir ihre Besucher testen, mindern wir das Ansteckungsrisiko.“
Staatsministerin Huml schloss sich dem Dank an: „Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen mit ihrem Dienst an den Weihnachtsfeiertagen, dass pflegebedürftige Menschen in den Alten- und Pflegeheimen an Weihnachten Besuch haben können. Der Freistaat Bayern stellt für diese bayernweit angebotenen Schnelltests 600.000 kostenlose Testkits zur Verfügung und die Kommunen haben mit der unkomplizierten Bereitstellung der Räumlichkeiten ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen. Das ist eine Klasse-Zusammenarbeit.“
Im Anschluss an den Termin in der Stadt fuhr die Delegation nach Scheßlitz zum zweiten Schnellteststandort im Landkreis Bamberg. Hier warteten bereits Stellvertretender Landrat Bruno Kellner und Landtagsabgeordneter Holger Dremel. Landrat Johann Kalb drückte seinen Respekt vor der logistischen Leistung und dem Einsatz der Ehrenamtlichen aus: „Auch Sie wollen mit ihren Familien Weihnachten feiern. Dank Ihres Engagements sind viele Menschen an Weihnachten nicht allein.“ Er dankte auch der Polizei, die sowohl die Arbeit der Schnelltestzentren als auch die Arbeit des Impfzentrums begleite und sichere.
Die ehrenamtlichen Kräfte der Bamberger Hilfsorganisationen: Johanniter Regionalverband Oberfranken, Malteser Bamberg, Wasserwacht, DLRG und THW hatten sich dankenswerterweise bereit erklärt unter Federführung des Bayerischen Roten Kreuzes die Schnelltests an den Weihnachtsfeiertagen zu übernehmen. Einsatzleiter Christoph Treubel betonte: „Ein Besuch der Testzentren ohne Besuchsbestätigung des jeweiligen Heimes ist nicht möglich. Es dauert etwa 45 Minuten, bis das Ergebnis des Schnelltests vorliegt. Es ist zu empfehlen, zusätzlich eine eventuelle Wartezeit einzukalkulieren.“
Hintergrund: Seit Inkrafttreten der 10. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung benötigen Besucher von Alten- und Pflegeheimen einen aktuellen negativen Coronatest. Dabei darf nach aktueller Regelung die dem Testergebnis zugrundeliegende Testung mittels eines Antigen-Schnelltests höchstens 48 Stunden und mittels eines PCR-Tests höchstens 3 Tage vor dem Besuch vorgenommen worden sein. „Mit den Schnelltestzentren an der Graf-Stauffenberg-Schule und in Schesslitz können wir sicherstellen, dass Angehörigen zeitnah den benötigten Test erhalten“, so Starke und Kalb.
Im Rahmen der Testungen wird es vermutlich auch zu positiven Ergebnissen kommen. Die Hilfsorganisationen sind mit Formblättern ausgestattet worden, die auch diese Situation berücksichtigen. Im Formular positiver Schnelltest wird der Patient aufgefordert, sich umgehend in häusliche Isolation zu begeben und sofort per Mail (gesundheitsamt@lra-ba.bayern.de) Kontakt zum zuständigen Gesundheitsamt aufzunehmen. Das Gesundheitsamt meldet sich dann, um einen Termin für einen PCR-Bestätigungstest zu vereinbaren.
Die Seniotel-Pflegeheime der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg bieten den Besuchern wie bisher auch über die Feiertage die Testung in den Heimen selbst an.
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Corona
Reihenfolge der Impfungen ist festgelegt
Die Reihenfolge der Corona-Impfungen ist festgelegt. In der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg starten die Impfungen am kommenden Sonntag, dem 27. Dezember, mit mobilen Impfteams in Altenheimen.
„Priorität haben Altenheime, Krankenhäuser, Dialysezentren, Notaufnahmen“
Stadt und Landkreis Bamberg haben in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Bamberg die Reihenfolge der Corona-Impfungen für das Impfzentrum Bamberg festgelegt. In einem ersten Schritt bis circa Ende Januar werden Bewohner und Beschäftigte von Alten- und Pflegeheimen, danach Kliniken, Krankenhäuser, Dialysezentren, Notfall- und Intensivstationen versorgt. Die Impfgruppe der über 80-Jährigen wird rechtzeitig von Stadt und Landkreis Bamberg per Post über den Start ihrer Impfungen informiert. „Erste Priorität haben Altenheime, Krankenhäuser, Dialysezentren, Notaufnahmen“, so das Gesundheitsamt Bamberg.
Zum Impfstart nur begrenzt Impfdosen zugeteilt
Die Reihenfolge der Impfungen ist in einer Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt, die auf der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission beim Robert-Koch-Institut (RKI) aufbaut.
Dr. Susanne Paulmann, Leiterin des örtlichen Gesundheitsamtes, erläutert die Priorisierung für Bamberg Stadt und Landkreis: „Zum Impfstart und bis circa Mitte Januar erhalten wir nur begrenzt Impfdosen zugeteilt. Deshalb impfen wir am Anfang dort, wo viele Menschen der Risikogruppen eng beieinander leben und arbeiten.“
Einrichtungen für ältere und pflegebedürftige Menschen und deren Pflegepersonal impfen. Dann folgten Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, wie Intensivstationen, Notaufnahmen, Rettungsdienste, Transplantationsbereiche, Dialysezentren, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern und Kliniken.
„Es ist erfreulich, dass es viele Impfwillige gibt. Doch noch müssen wir etwas Geduld und Verständnis für die haben, die das größte Risiko tragen. Wir haben gesehen, wie viele schwere Krankheitsverläufe und auch Todesfälle es geben kann, wenn sich in einer Pflegeeinrichtung ein Infektionsgeschehen ausbreitet. Das gilt es vorrangig zu verhindern“, so Judith Weingart, Sprecherin der Stadt Bamberg. „Wir informieren die Öffentlichkeit, wenn die nächste Gruppe an der Reihe ist und im Impfzentrum selbst geimpft wird. Dafür reichen die zugeteilten Impfdosen noch nicht. Es können noch keine Impftermine vereinbart werden.“
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Covid-Studie
Universität Bamberg: Wenn alle an sich denken, hilft das auch
Eine psychologische Studie der Universtität Bamberg zeigt, dass sich die Befragten an Corona-Maßnahmen halten, von denen sie sich Schutz versprechen.
Die Corona-Pandemie offenbart: Menschen kümmern sich zunächst um die eigene Sicherheit, bevor sie andere schützen. So lautet das zentrale Studienergebnis einer Studie im Institut für Psychologie der Universität Bamberg. Untersucht wurde, welche Schutzmaßnahmen die Befragten umsetzen. Und: Wie beeinflussen die wahrgenommene Schutzwirkung für sich selbst und für andere, der Aufwand und der Konflikt zwischen Selbst- und Fremdschutz diese Umsetzung?
Die Ergebnisse wurden am 5. November 2020 in der psychologischen Fachzeitschrift „Comprehensive Results in Social Psychology“ veröffentlicht. „Überraschend für uns war, dass sogar für prosoziale Menschen der Schutz anderer Personen zweitrangig ist“, sagt Erstautor Dr. Johannes Leder, der die Studie mit Dr. Alexander Pastukhov und Prof. Dr. Astrid Schütz unternahm.
Sie führten zwei Online-Befragungen durch und werteten diese aus. Die erste Befragung mit 419 Personen fand im März während des Lockdowns statt, die zweite mit 253 Personen nach dem Lockdown im Mai und Juni 2020. In den Umfragen bewerteten die Teilnehmenden 17 verschiedene Schutzmaßnahmen, unter anderem: eine Gesichtsmaske zu tragen, Abstand zu halten und Corona-Partys zu vermeiden. Die Forschenden wollten wissen, wie die Befragten diese Schutzmaßnahmen wahrnehmen und nutzen. Außerdem erhoben sie die soziale Wertorientierung, die widerspiegelt, wie kooperativ Personen sind und wie stark sie sich an ihrem eigenen Vorteil orientieren. 92 Prozent der Stichprobe erwiesen sich als prosozial. „Prosoziale Menschen kooperieren mit anderen und versuchen, eine faire Lösung zu finden“, erklärt Johannes Leder. „Das Gegenteil sind selbstorientierte Menschen, die egoistisch handeln.“
Im Lockdown haben die Befragten die Schutzmaßnahmen meist genutzt
Insgesamt beobachtete das Forschungsteam der Universität Bamberg, dass die Teilnehmenden die Schutzmaßnahmen zu Beginn des Lockdowns häufig als wirksam wahrnahmen und meist nutzten. „Dagegen zeigte sich nach der Aufhebung des Lockdowns ein sehr differenziertes Bild“, fährt Johannes Leder fort. „Die Nutzung und auch die angenommene Wirksamkeit von fast allen Maßnahmen nahm ab.“ Nur die Gesichtsmasken nutzten die Befragten nach dem Lockdown mehr, weil sie verfügbar waren und als wirksam wahrgenommen wurden.
Vor allem eine Beobachtung bereitet Johannes Leder Sorgen: „Im März haben viele Personen das Abstandhalten noch für wirksam gehalten, im Mai waren es hingegen deutlich weniger. Diese Einstellung ist problematisch: Die steigenden Infektionszahlen zeigen, wie wichtig es ist, Abstand zu halten.“ Er ergänzt: „Die Erfahrung, dass die Pandemie im Mai so glimpflich verlaufen ist, hat offensichtlich nicht zu der Einsicht geführt, dass Social Distancing wirksam ist. Viele nehmen irrtümlich an, dass Covid-19 nicht so gefährlich ist.“
Der Schutz anderer Personen ist zweitrangig
In einem Punkt waren die Ergebnisse der Studie vor und nach dem Lockdown identisch: „Menschen sind motiviert, Maßnahmen umzusetzen, die vor allem sie selbst schützen und wenig aufwendig sind, zum Beispiel, Hände zu waschen“, fasst Johannes Leder zusammen. Aus diesem Ergebnis leitet er ab: „Personen, die in der Politik, der Forschung und im Gesundheitswesen tätig sind, sollten in Interviews mit Medien den Selbstschutz-Aspekt stärker betonen. Sie sollten also deutlich machen, dass es langfristig jedem und jeder Einzelnen hilft, wenn man andere schützt und so die Ausbreitung von Covid-19 reduziert.“ Dann würden vermutlich mehr Menschen die Maßnahmen umsetzen.
Die zweite Befragung belegte außerdem, dass persönliche Erfahrungen den Umgang mit der Pandemie stark beeinflussen. „Wer eine Person kannte, die sich von einer Covid-19-Erkrankung erholt hatte, hielt sich seltener an Schutzmaßnahmen“, sagt Johannes Leder. „Wer dagegen eine Person kannte, die an der Krankheit gestorben war, schützte sich und andere häufiger. Insofern ist es in der öffentlichen Kommunikation auch wichtig, über Schicksale von Betroffenen zu informieren.“