Am vergangenen Samstag veranstalteten die “ Queer Community Uni Bamberg” und der “Uferlos - Schwule und Lesben in Bamberg e.V.” eine “Christopher
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Christopher Street Day
Mehr als 500 Teilnehmende gingen für ihre Rechte auf die Straße
Am vergangenen Samstag veranstalteten die “ Queer Community Uni Bamberg” und der “Uferlos – Schwule und Lesben in Bamberg e.V.” eine “Christopher Street Day”-Demonstration in der Bamberger Innenstadt.
Seit den 70er Jahren erinnern LGBTQIA+ Personen und ihre Verbündeten mit dem “Christopher Street Day” (CSD) alljährlich an den Widerstand queerer Menschen gegen Polizeigewalt und Diskriminierung.
Schon eine Stunde vor dem offiziellen Veranstaltungsbeginn war das Gebiet um den Bamberger Bahnhof von zahlreichen Regenbogen-Flaggen gesäumt. Die für 200 Teilnehmende angemeldete Demonstration musste bereits vor dem Beginn um 16 Uhr ausgeweitet werden. Die gesamte Luitpoldstraße wurde abgesperrt, um eine Veranstaltung von über 500 Teilnehmenden konform der Corona-Regelungen gewährleisten zu können. Dies wurde von über 40 Ordner*innen während des gesamten Zuges sichergestellt. Nach Wortbeiträgen über die Wichtigkeit und Notwendigkeit des CSD, der Situation queerer Menschen außerhalb Deutschlands und der Geschichte der Proteste für LGBTQIA+ Rechte setzte sich der Zug über die Luitpoldstraße, durch die Königsstraße und über die Kettenbrücke hin zum Maxplatz in Bewegung. Dabei feierten alle Teilnehmenden ausgelassen mit Abstand und Maske zur Musik.
Am Maxplatz musste die Veranstaltung aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl geteilt werden – nur wer zuvor ein Bändchen von den Veranstalter*innen erhalten hatte, durfte teilnehmen. Auch bei der Schlusskundgebung war mit dem Auftritt der Poetry-Slammerin JJ Herdegen, weiteren Reden sowie dem Auftritt der Drag Queen Miss Cee einiges geboten. Dass die Teilnehmer*innen nicht nur ausgelassen feiern, sondern auch aufräumen können, zeigten sie kurz vor Schluss: Jedes Fitzelchen Konfetti wurde zusammengekehrt.
„Es lief auf jeden Fall besser als gedacht, wir haben es trotz unerwartet hoher Teilnehmerzahlen geschafft, dass sich alle an die Regeln halten. Das schreit nach einer Wiederholung im nächsten Jahr”, so Lea Fröhlich, CSD-Organisatorin und stellvertretende Veranstaltungsleitung. Auch Leonie Ackermann, Anmelder*in, CSD-Organisator*in und Vorstand des AStA Bamberg e.V., äußert sich dazu begeistert: „Wir bedanken uns bei allen, die gekommen sind, mit uns gefeiert und den Tag genossen haben. Wir hoffen, im nächsten Jahr noch größer zu werden – ohne Corona, die Daumen sind gedrückt!”
Das Programm wurde von der “Partnerschaft für Demokratie in der Stadt Bamberg” im Rahmen des Bundesprogramms “Demokratie leben!” durch das BMFSFJ gefördert.
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Christopher Street Day
Queere Bamberger*innen zeigen am 3. Juli ihre bunte Vielfalt
Die „Queer Community Uni Bamberg“ und der „Uferlos – Schwule und Lesben in Bamberg e. V.“ veranstalten am Samstag, dem 3. Juli 2021 ab 16 Uhr, eine „Christopher Street Day“-Demonstration in Bamberg.
Der Christopher Street Day (CSD) ist seit den 1970er Jahren ein Tag oder ein Zeitraum, während dem queere Menschen für sich und für ihre Belange auf die Straße gehen, Öffentlichkeit herstellen und ihre Forderungen auf Akzeptanz und Nicht-Diskriminierung erheben.
Personen aus dem LGBTQIA+ Spektrum stehen weiter vor großen Herausforderungen
„Die erniedrigende Debatte zum Selbstbestimmungsgesetz im Bundestag hat inter, trans, non-binären und agender Personen deutlich gezeigt, dass sie für zahlreiche Politiker*innen Bürger*innen zweiter Klasse sind.“, prangert Leonie Ackermann, CSD-Organisator*in und Vorstand des AStA Bamberg e.V., an. Ackermann ist selbst non-binär. „Die mehrheitliche Ablehnung zweier Anträge, die beispielsweise die teure und entwürdigende Begutachtungspflicht abgeschafft und durch eine einfache, selbstbestimmte Erklärung zu Geschlecht und Namen ersetzt hätten, ist ein Schlag ins Gesicht. Unsere Diskriminierung und Entmündigung wird nicht nur in Kauf genommen, Politiker*innen haben die Bühne des Bundestags gleichzeitig genutzt, um transfeindliche Drohkulissen aufzubauen.“
Uferlos-Vorstand Martin Claß kritisiert, dass Regenbogenfamilien im Abstammungsrecht noch immer diskriminiert werden: „Bei gemischt-geschlechtlichen verheirateten cis-Paaren wird der Ehemann automatisch als Elternteil in die Geburtsurkunde eingetragen, und zwar unabhängig davon, ob er auch biologisch der Vater ist oder nicht. Wird ein Kind hingegen in eine Partnerschaft geboren, die nicht aus einem cis-Mann und einer cis-Frau besteht, wird die Person, die das Kind nicht geboren hat, nicht automatisch als Elternteil eingetragen und hat ‑wenn keine Ehe besteht- auch nicht die Möglichkeit, die Elternschaft einfach anzuerkennen.“ Gegen diese Diskriminierung zieht aktuell die deutschlandweite Initiative NODOPTION mit betroffenen Familien vor Gericht, um das zu ändern.
Außerdem verurteilen sowohl der AStA Bamberg e.V. als auch der Uferlos e.V. die Aushöhlung von LGBTQIA+ Rechten in einzelnen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, wie Polen und Ungarn. Im Rahmen des Christopher Street Day 2021 in Bamberg werden daher Spenden für die Háttér Society gesammelt. Die Organisation setzt sich seit 1995 für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Trans- und Inter-Personen in Ungarn ein.
Aktionswoche macht unterschiedliche Facetten queeren Lebens sichtbar
Die Organisator*innen haben in der Woche vor dem CSD ein buntes Rahmenprogramm auf die Beine gestellt, das am 27. Juni mit einem queeren Gottesdienst in der Auferstehungskirche beginnt. Neben einem Vortrag zu Asexualität und einer Lesung der Berliner Autorin Traude Bührmann zum Thema „Endlich wieder in die Welt hinaus – in Wort und Bild durch LesbenPrides“, bringen zwei internationale Gäste Perspektiven aus Belarus und Nordmazedonien nach Bamberg. Am Freitagabend werden aktuelle politische Herausforderungen für queere Menschen in einer Podiumsdiskussion thematisiert.
Den krönenden Abschluss bildet die Demonstration am 3. Juli, die um 16 Uhr am Bahnhof startet und auf dem Maxplatz endet. Sowohl zu Beginn als auch zum Abschluss wird den Teilnehmer*innen ein vielfältiger Mix aus Redebeiträgen und künstlerischen Beiträgen geboten.
Alle Veranstaltungen zum CSD 2021 in Bamberg außer dem Gottesdienst und der Demonstration werden online stattfinden. Das Programm wird von der „Partnerschaft für Demokratie in der Stadt Bamberg“ im Rahmen des Bundesprogramms “Demokratie leben!” durch das BMFSFJ gefördert.
Alle weiteren Informationen zum Programm finden sich auf https://queereuni.de/csdbamberg und Instagram.