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Daniela Kicker

Stadt­echo-Fra­ge­bo­gen

Das Stadt­echo fragt: Danie­la Kicker antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Dies­mal hat Danie­la Kicker die Fra­gen beant­wor­tet. Die Sport­keg­le­rin des SKC 1947 Vic­to­ria Bam­berg ist dut­zend­fa­che Deut­sche Meis­te­rin, mehr­fa­che Cham­pi­ons-League-Sie­ge­rin und Welt­meis­te­rin sowie seit Kur­zem „Hall of Fame“-Mit­glied des deut­schen Kegelsports.
Frau Kicker, was braucht man, um gut im Kegeln zu sein?

Fleiß, Ehr­geiz und „etwas“ Talent.

Was mögen Sie am Kegel­sport besonders?

Das Stre­ben nach dem per­fek­ten Wurf, den man immer wie­der abru­fen muss.

Was nicht?

Wenn es nicht gut läuft und man allei­ne auf der Bahn ist und nie­mand einem hel­fen kann oder darf.

Über wel­chen Ihrer zahl­rei­chen Titel haben Sie sich am meis­ten gefreut?

Über alle! Jeder Titel war schön und hat sei­ne eige­ne Geschichte.

Was ist Ihre aller­ers­te Erin­ne­rung im Zusam­men­hang mit Kegeln?

Die Sams­tag­nach­mit­ta­ge, an denen ich als Kind mit mei­nen Eltern beim Hob­by­ke­geln dabei war.

Auf wel­chen Moment Ihrer Lauf­bahn waren Sie am schlech­tes­ten vorbereitet?

Vor­be­rei­tet war ich, ist nur nicht immer gelungen.

Gibt es einen wie­der­keh­ren­den Alb­traum, der vom Kegeln handelt?

Den gibt es, lei­der. Ich ste­he auf einer Kegel­bahn und muss abräu­men. Dies ist aber nicht mög­lich, da irgend­wel­che Hin­der­nis­se im Anlauf ste­hen oder die Bahn krumm ist.

Wür­den Sie ger­ne öfter Fahr­rad fahren?

Bin mit mei­nem der­zei­ti­gen Pen­sum zufrie­den. Aber klar, es könn­te noch öfter sein.

Zah­len Sie ger­ne Rundfunkgebühren?

Lei­der nicht, da die Qua­li­tät stark nach­ge­las­sen hat.

Töten Sie Insekten?

Außer bei läs­ti­gen Flie­gen schaf­fe ich das nicht.

Darf man in Ihrem Schlaf­zim­mer rauchen?

Abso­lu­tes No-Go!

Ihr Leben wird ver­filmt. Wel­che Schau­spie­le­rin soll­te Sie spielen?

Meryl Streep fin­de ich klas­se. Aller­dings bezweif­le ich, dass sie sich das antun würde.

Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Wel­che benut­zen Sie am meisten?

Cir­ca 40. Die Gar­min- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Apps nut­ze ich oft.

Wovon waren Sie zuletzt überrascht?

Das Wet­ter im August.

Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Dass die Welt samt ihren Men­schen wie­der ein Stück nor­ma­ler wird.

Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

Wenn es mei­ner Fami­lie und mir gut geht.

Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Über die Ergeb­nis­se der Wah­len in Sach­sen und Thüringen.

Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Das Mee­res­rau­schen und Regenprasseln.

Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Ich besit­ze immer noch mein ers­tes Auto. Einen 325er-BMW Cabrio Bau­jahr 1987 mit Saisonkennzeichen.

Wovor haben Sie Angst?

Vorm Flie­gen.

Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

Das ver­rät man doch nicht…

Wann und war­um hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

Gott sei Dank noch nie!

Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Kacke.

Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie ger­ne dabei gewesen?

Beim Fall der Ber­li­ner Mauer.

Was ist Ihre schlech­tes­te Angewohnheit?

Ich reagie­re hin und wie­der zu impulsiv.

Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Beschei­den­heit.

Wel­che Feh­ler ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Den Feh­ler, den man sich selbst ein­ge­ste­hen kann.

Ihr Haupt­cha­rak­ter­zug?

Zuver­läs­sig­keit.

Was mögen Sie an sich gar nicht?

Ich bin sehr ungeduldig.

Was hät­ten Sie ger­ne erfunden?

Ein Gerät, mit dem man die Zeit anhal­ten kann.

Haben Sie ein Vorbild?

Ich habe kein direk­tes Vor­bild, es gibt vie­le beein­dru­cken­de Menschen.

Wofür sind Sie dankbar?

Für mei­ne schö­ne Kind­heit und das Leben, wel­ches ich füh­ren darf.

Was lesen Sie gerade?

Lei­der kom­me ich der­zeit kaum zum Lesen.

Was ist Ihr Lieb­lings­buch, Lieb­lings­al­bum, Lieblingsfilm?

Mein Lieb­lings­buch: „Das Par­füm“ von Patrick Süs­kind. Lieb­lings­al­bum: Depe­che Mode „The Sin­gles 86–98“ und Lieb­lings­film: „Jen­seits von Afrika“.

Wel­ches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

Sport­ment­al­trai­ning.

Wel­che Musik hören Sie nur heimlich?

Kei­ne.

Mit wel­chem Lied beginnt die per­fek­te Playlist?

„Auf uns“ von Andre­as Bourani.

Was war Ihre größ­te Modesünde?

Das Tra­gen von zer­ris­se­nen Jeans.

Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

Gibt es eini­ge: Wirt­schaft, Poli­tik und Sport.

Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Den Spie­le­bricht vom letz­ten Vorbereitungsspiel.

Mit wem wür­den Sie ger­ne eine Nacht durchzechen?

Das schaf­fe ich in mei­nem Alter lei­der nicht mehr.

Wovon haben Sie über­haupt
kei­ne Ahnung?

Atom­phy­sik.

Was fin­den Sie langweilig?

TV-Seri­en.

Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen, zu gehen?

Wenn der Abend schön ist, blei­be ich, egal wel­ches Lied gespielt wird.

Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

Aus­weg­lo­sig­keit.

Gibt es etwas, das Ihnen das
Gefühl gibt, klein zu sein?

Die Natur.

Wie glau­ben Sie, wür­de die Danie­la Kicker von vor zehn Jah­ren auf die Danie­la Kicker von heu­te reagieren?

Zufrie­den und lächelnd.

Ich kann nicht leben ohne…

Den täg­li­chen Morgenkaffee.

In wel­chen Club soll­te man unbe­dingt mal gehen?

Ich bin kei­ne Club-Gehe­rin, ich besu­che lie­ber ein gutes Restaurant.

Sind Sie Tän­ze­rin oder Steherin?

Tän­ze­rin, aber lei­der kann ich es nicht gut.

Stel­len Sie sich vor, Sie könn­ten wäh­len – was für ein Tier wären Sie gerne?

Ein Her­den­tier wäre ganz ok, man ist nicht allei­ne und hilft sich gegenseitig.

Was war die absur­des­te Unwahr­heit, die Sie je über sich gele­sen haben?

Zum Glück habe ich davon noch nichts gelesen.

Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Den Ego­is­mus des Einzelnen.

Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus. Was trin­ken Sie?

Als Sport­le­rin natür­lich Was­ser (Augen­zwin­kern).

Danie­la Kicker, Sep­tem­ber 2024.

Gro­ße Ehrung

Danie­la Kicker in „Hall of Fame“ des deut­schen Kegel­sports aufgenommen

Danie­la Kicker, Trai­ne­rin und ehe­ma­li­ge Spie­le­rin des SKC Vic­to­ria Bam­berg, ist in die „Hall of Fame“ des Deut­schen Keg­ler und Bow­ling­bun­des auf­ge­nom­men wor­den. Seit fast 30 Jah­ren kegelt sie und hat in die­ser Zeit zahl­rei­che Titel gewonnen.

Der Abend des 19. April wird Danie­la Kicker sicher­lich lan­ge in Erin­ne­rung blei­ben. Denn an jenem Abend wur­de sie durch eine Fach­ju­ry des Deut­schen Keg­ler und Bow­ling­bun­des Clas­sic in die „Hall of Fame“ des DKBC auf­ge­nom­men. Dies teil­te Kickers Ver­ein SKC Vic­to­ria Bam­berg nun mit. In der Ruh­mes­hal­le steht ihr Name nun neben denen von Grö­ßen des Sports wie Con­ny Hof­mann, Ute Vin­con oder Jür­gen Flei­scher, Ralf Koch, Karl-Heinz Schmidt und Wer­ner Buchs.

Sta­tio­nen Danie­la Kickers

Bei über einem Vier­tel­jahr­hun­dert vol­ler Erfol­ge scheint die Aus­zeich­nung eine ver­dien­te Wür­di­gung ihrer Ver­diens­te um den Kegel­sport zu sein. Über die Sta­tio­nen TSV Paf­fen­berg, SKK Ober­lau­ter­bach, den SKV Regens­burg und CT Coburg lan­de­te die gebür­ti­ge Regens­bur­ge­rin 1996 beim SKC in Bamberg.

Mit ihrer Bam­ber­ger Frau­en­mann­schaft gewann Kicker gleich mehr­fach alle Tro­phä­en, die es im natio­na­len und inter­na­tio­na­len Kegel­sport zu gewin­nen gibt – zuletzt die Deut­sche Meis­ter­schaft.

Mit der Damen-Natio­nal­mann­schaft hol­te sie zwi­schen 2000 und 2017 vier­mal die Mann­schafts­welt­meis­ter­schaft. In den Nach­wuchs­na­tio­nal­mann­schaf­ten gewann sie zehn Gold­me­dail­len – vier davon allein bei ihrem ers­ten WM-Auf­tritt 1996 in Bra­tis­la­va, womit sie die erfolg­reichs­te U18-Ath­le­tin war.

Fünf Jah­re spä­ter konn­te Danie­la Kicker, inzwi­schen in der U23 ange­kom­men, die­se Erfolgs­ge­schich­te mit drei WM-Titeln wie­der­ho­len. Vom natio­na­len Ver­band DKB wur­de sie in den Jah­ren 2009 und 2011 ent­spre­chend zur Sport­le­rin des Jah­res gekürt.

Inzwi­schen ist Danie­la Kicker beim DKBC als Co-Trai­ne­rin der Damen aktiv. Davor war sie jah­re­lang Natio­nal­trai­ne­rin der U23 und U18, wo sie eben­falls zahl­rei­che Titel gewin­nen konn­te. Neben ihrer Tätig­keit im DKBC trai­niert und betreut sie außer­dem die Damen­mann­schaft des SKC Vic­to­ria Bam­berg und agiert neben­bei auch immer als Ersatzspielerin.

Ins­ge­samt bestritt Kicker 87 Län­der­spie­le. Ihre Best­leis­tung bei 100 Wurf liegt bei 546 Kegel und bei 120 Wurf erziel­te sie 663 Kegel. Beson­de­res Merk­mal am Kegel­stil Kickers ist, dass sie als Rechts­hän­de­rin nicht wie üblich mit dem lin­ken Bein zu lau­fen beginnt, son­dern mit rechts, was einen Schritt mehr beim Anlauf bedeutet.

Mit Prä­zi­si­on und Spaß

Sport­keg­le­rin Danie­la Kicker im Porträt

Anfang Mai hol­ten sich die Keg­le­rin­nen des SKC 1947 Vic­to­ria Bam­berg gegen die SG Athe­na Jahn Frei­burg den Deut­schen Meis­ter­ti­tel – und das schon zum 23. Mal. Mit 8:0 gewan­nen die Bam­ber­ge­rin­nen sou­ve­rän das letz­te Bun­des­li­ga­spiel und sicher­ten sich so erneut den ers­ten Platz auf dem Trepp­chen. Maß­geb­li­chen Anteil am Erfolg der Vic­to­ria hat seit 25 Jah­ren Danie­la Kicker.

„Nach die­ser ner­ven­auf­rei­ben­den Sai­son sind wir sehr froh, dass wir es geschafft haben“, sagt Trai­ne­rin und Team­che­fin Danie­la Kicker. Da vie­le Spiel­ta­ge wegen der Coro­na-Pan­de­mie abge­sagt wur­den, muss­te im Früh­jahr schnell noch alles nach­ge­holt wer­den. „Wir haben in die­sem Jahr unge­wöhn­lich lan­ge, bis Mit­te Mai, geke­gelt. Dabei hat jede Spie­le­rin noch etwas mehr Dis­zi­plin gezeigt, um am Ende wirk­lich ihr Bes­tes zum Mann­schafts­er­folg beizutragen.“

Danie­la Kicker ist Sport­keg­le­rin aus Lei­den­schaft. Gebo­ren in Regens­burg fing sie bereits mit neun Jah­ren an, im Sport­ke­gel­club, den ihre Eltern regel­mä­ßig besuch­ten, die ers­te Kugel in die Hand zu neh­men.
„Prompt kam damals ein Jugend­be­treu­er auf mich zu und erzähl­te mir von sei­ner Idee, eine neue Mann­schaft auf­zu­bau­en, in der ich als ein­zi­ges Mäd­chen dabei sein könn­te. Da habe ich natür­lich sofort zuge­sagt“, erzählt die heu­te 44-Jäh­ri­ge und lacht.

Mit dem Spaß am Kegeln und regel­mä­ßi­gen Trai­nings stell­ten sich bei ihr schon früh die ers­ten Erfol­ge ein. Vom TSV Pfaf­fen­berg ging es für sie zum SKK Ober­lau­ter­bach, SKV Regens­burg und anschlie­ßend über die Cobur­ger Tur­ner­schaft zum SKC 1947 Vic­to­ria Bam­berg. Für die Bam­ber­ger, den „FC Bay­ern unter den Kegel­clubs“, spielt sie seit der Sai­son 1996/​1997 und hat bis­her alles gewon­nen, was es zu gewin­nen gab.

Bei einem Blick zurück auf ihre Erfol­ge erin­nert sie sich gern. Vor allem an die Län­der und Orte, die sie durch den Spit­zen­sport schon bereist hat und die inter­es­san­ten Leu­te, die ihr dabei begeg­net sind. „Das ist immer wie­der neu. Auch jeder Erfolg, ob Deut­sche Meis­ter­schaft, Welt­meis­ter­schaft, Cham­pi­ons League oder Welt­po­kal, ist beson­ders. Ich bin stolz auf das Erreich­te. Ein­fach so zurück­leh­nen kann man sich aber nicht“, sagt Danie­la Kicker.

Wer im Spit­zen­sport vor­ne dabei und im Kegeln dau­er­haft erfolg­reich sein will, muss viel trai­nie­ren. Das ist zeit­in­ten­siv. Dar­um soll­te auch die Fami­lie dahin­ter­ste­hen. „Kegeln ist eine Prä­zi­si­ons­sport­art, die viel Aus­dau­er, Tech­nik und Kon­zen­tra­ti­on erfor­dert. Bei jedem Wurf kommt es auch auf die Anläu­fe und Schritt­fol­gen für die Dyna­mik im Lauf sowie die Spiel­tak­tik an und das muss jede Woche neu trai­niert werden.“

Co-Trai­ne­rin der Nationalmannschaft

Die 14-fache Welt­meis­te­rin und Sport­le­rin des Jah­res 2009 und 2011 des Deut­schen Keg­ler­bund Clas­sic (DKBC) ist heu­te vor allem als Trai­ne­rin beim SKC 1947 Vic­to­ria Bam­berg und Chef­trai­ne­rin der weib­li­chen U‑23-Mann­schaft sowie als Co-Trai­ne­rin der deut­schen Natio­nal­mann­schaft im Kegeln unter­wegs. „Da vie­le von der U‑23-Mann­schaft irgend­wann auch zur Damen-Natio­nal­mann­schaft über­wech­seln, hat sich die­se dop­pel­te Trai­ne­rin­nen­tä­tig­keit für mich ange­bo­ten“, sagt Kicker.

Auch mache es sehr viel Spaß. Freie Zeit bleibt bei einem zusätz­li­chen nor­ma­len Job und die­sem Auf­ga­ben­pen­sum im Sport den­noch kaum. „Von Sep­tem­ber bis März läuft die Bun­des­li­ga, an den spiel­frei­en Wochen­en­den sind wir auf Tour für die Cham­pi­ons League oder den Welt­po­kal. Bei aller Lei­den­schaft muss man tat­säch­lich etwas ver­rückt sein, um das zu machen, aber alle sind mit Freu­de und Begeis­te­rung dabei, wie eine klei­ne Fami­lie.“ Wegen einer Knie­ver­let­zung muss sie ihre inter­na­tio­na­le Kar­rie­re selbst aller­dings der­zeit auf Eis legen.

Mehr Nach­wuchs für die Kegel­hoch­burg gefragt

Das Inter­es­se an der Sport­art Kegeln von Sei­ten des Nach­wuch­ses habe in den letz­ten Jah­ren trotz aller­bes­ter Vor­aus­set­zun­gen für Bam­berg als „Kegel­hoch­burg“ mit vie­len guten Anla­gen etwas nach­ge­las­sen. Dabei sei die Sport­art Kegeln unglaub­lich attrak­tiv und viel­sei­tig. Auch Danie­la Kicker möch­te jun­gen Leu­ten mehr Zugang zum Sport ermög­li­chen. Für das Enga­ge­ment jedes Übungs­lei­ters und Aus­bil­ders ist sie dankbar.

„Es zählt heu­te lei­der mehr der Zeit­fak­tor anstatt das Ver­eins­le­ben oder der Wett­kampf, für den man am Wochen­en­de eben auch woan­ders hin­fah­ren muss. Die Gene­ra­ti­on hat sich geän­dert, jeder ist mehr für sich. Dabei ist gera­de für Jugend­li­che der Mann­schafts­sport extrem wich­tig. Nur so kann ein posi­ti­ves Wir-Gefühl ent­ste­hen, das man spä­ter auch im Beruf und in der Fami­lie braucht“, so die Sportkeglerin.

gool­kids-Bot­schaf­te­rin

Bei der weni­gen frei­en Zeit, die sie neben Sport, Beruf und Pri­vat­le­ben hat, enga­giert sie sich seit 2021 auch als Bot­schaf­te­rin für gool­kids. Das Netz­werk von Kin­dern, Ver­ei­nen, Schu­len, Ver­bän­den und Spon­so­ren setzt im Sin­ne sport­li­cher Inklu­si­on auf die Inte­gra­ti­on von sozi­al benach­tei­lig­ten Kin­dern unter­schied­li­cher Her­kunft. Sie sol­len auch einen Zugang zum Sport und den Ver­ei­nen erlan­gen. Dabei gehört die rich­ti­ge Aus­rüs­tung eben­so dazu wie der Mut, mit­zu­ma­chen und mit Freu­de dabei zu sein.

Anders als im Spit­zen­sport, steht die Leis­tung bei gool­kids aber erst ein­mal hin­ten an. „Als Bot­schaf­te­rin von gool­kids habe ich mir vie­le Gedan­ken gemacht, wie ich hel­fen kann. Hier muss man etwas tun“, sagt Kicker, „dass auch Jugend­li­che mit Han­di­cap die Chan­ce bekom­men, sich auf Augen­hö­he zu ent­wi­ckeln. Das bedeu­tet Ärmel hoch und mit anpa­cken. Im Team und Mann­schafts­ge­fü­ge ist so vie­les mehr mög­lich und es gibt auch Kraft für den nor­ma­len Alltag.“

Durch gool­kids ist sie auch Mit­glied im Orga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tee für das Pro­jekt „Host Town“. Erst im Janu­ar hat Bam­berg den Zuschlag bekom­men, im Rah­men der Spe­cial Olym­pics World Games 2023 vom 17. bis 25. Juni in Ber­lin als Gast­ge­ber­stadt eine olym­pi­sche Dele­ga­ti­on im Vor­feld der Wett­kämp­fe für meh­re­re Tage zu Trai­nings­zwe­cken auf­zu­neh­men. Das The­ma Inklu­si­on soll so wei­ter in die Stadt­ge­sell­schaft hin­ein­ge­tra­gen werden.

Zum Rah­men­pro­gramm für die inklu­si­ven Sport­teams gehö­ren bei­spiels­wei­se ein offe­ner kul­tu­rel­ler Abend in der Kul­tur­fa­brik (KUFA) sowie ein grö­ße­res Will­kom­mens­fest. Inzwi­schen ist auch bekannt, wel­che Dele­ga­ti­on in die Dom­stadt kom­men wird.

„Ich bin schon sehr gespannt auf die Sport­le­rin­nen und Sport­ler aus Bah­rain, die zu uns nach Bam­berg rei­sen“, freut sich die Sport­keg­le­rin Kicker. Als ziem­lich sicher gel­ten auch die Dis­zi­pli­nen Bow­ling, Rei­ten, Boc­cia, Leicht­ath­le­tik und Bad­min­ton, in denen sie vor­aus­sicht­lich antre­ten wer­den. Zu pla­nen sei­en dann die Trai­nings­mög­lich­kei­ten und die Hotel­un­ter­künf­te für die Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten. In die Orga­ni­sa­ti­on invol­viert sind dabei nicht nur die Bot­schaf­te­rin­nen und Bot­schaf­ter von gool­kids, son­dern ver­schie­de­ne bekann­te Bam­ber­ger aus Poli­tik, Sport und Kultur.

„Natür­lich hat man bei so einem Pro­jekt den Wunsch, dass für die Stadt und die Ver­ei­ne etwas rich­tig Gro­ßes ent­steht, das Spaß macht“, meint Kicker, „und da sich so vie­le tol­le Leu­te zudem dafür enga­gie­ren, schaut der eine oder ande­re viel­leicht auch genau­er hin, was es mit der sport­li­chen Inklu­si­on auf sich hat. Genau dar­um geht es.“