Ein Gestaltungsvorschlag des Bambergers Johannes Wicht hat es auf eine Briefmarke der Deutschen Post geschafft. Abgebildet ist das Sams, erhältlich ist die
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Erhältlich ab Juli
Johannes Wicht entwirft Sams-Briefmarke
Ein Gestaltungsvorschlag des Bambergers Johannes Wicht hat es auf eine Briefmarke der Deutschen Post geschafft. Abgebildet ist das Sams, erhältlich ist die Marke ab Juli.
Vor einigen Tagen erhielt Johannes Wicht Post aus dem Bundesfinanzministerium. Dieser Brief bestätigte ihm, dass der Gestaltungsvorschlag, den er einige Zeit zuvor für eine Briefmarke eingereicht hatte, in das Briefmarken-Jahresprogramm 2024 der Deutschen Post aufgenommen werde. Über diese gute Nachricht aus Berlin war Wicht, der Mitglied des Diözesanfamilienrats des Erzbistums Bamberg ist, hocherfreut.
Am 4. Juli gibt es die Sonderbriefmarke im Wert von 85 Cent nun bundesweite an allen Poststellen zu kaufen. Zeigen wird die Marke das, nicht nur in Bamberg, bekannte Sams – die Kinderbuchfigur erschaffen von Paul Maar. Das beliebte Wesen mit den roten Haaren und den blauen Punkten im Gesicht will Johannes Wicht als Botschafter an Jugendliche verstanden wissen, kreativ zu sein, sich mutig in die Welt einzubringen und sich nicht immer nur mit dem Smartphone zu beschäftigen.
Das Bundesfinanzministerium sieht das Sams ähnlich und schrieb zu den Gründen für die Entscheidung zugunsten des Vorschlags von Johannes Wicht: Als Identifikationsfigur für Jung und Alt sendet das Sams eine wichtige Botschaft: Sei selbstbewusst und stehe für deine Werte ein. Die letztliche Gestaltung der Briefmarke übernahm der Bonner Künstler Jan-Niklas Kröger.
Johannes Wicht hatte es unterdessen bereits 1992 geschafft, einen Vorschlag für eine Briefmarke erfolgreich einzubringen. Eine von ihm entworfene Familienbriefmarke wurde 31 Millionen Mal gedruckt.
18. Januar
„Wie alles kam“: Paul Maar liest an der Universität Bamberg
Paul Maar, der Erfinder des Sams, liest an der Universität Bamberg aus seinem autobiografischen Roman „Wie alles kam“ und gibt Einblicke in sein Leben.
Er ist der Schöpfer des Sams und machte das Wesen mit Rüsselnase, roter Stachelfrisur und rundem Bauch weltberühmt. Im Dezember wurde Kinderbuchautor Paul Maar 85 Jahre alt. Am 18. Januar liest der Franke und Wahl-Bamberger an der Universität Bamberg aus seinem autobiografischen Roman „Wie alles kam“. Die Lesung beginnt, bei freiem Eintritt, um 20 Uhr in Raum 00.25, An der Universität 2.
In „Wie alles kam. Roman meiner Kindheit“ denkt Paul Maar an den frühen Tod seiner Mutter und an das Verhältnis zu seinem Vater, einem Kriegsveteranen, der offenbar nicht viel vom Lesen hielt. Erst über den Kontakt zu seiner späteren Frau Nele tauchte Maar in die Welt der Literatur ein. Der Roman ist eine Abenteuer- und Freundschaftsgeschichte, ein Vater-Sohn-Roman und nicht zuletzt eine Liebeserklärung an seine Frau Nele.
„Paul Maar erzählt auf unvergleichlich sanfte, selbstironische und nun auch selbstreflexive Weise von allen Schattierungen seines Lebens als Kind und Jugendlicher“, heißt es in einem Beitrag des Deutschlandfunks. „Eine Meditation über das Erinnern“, schreibt eine Autorin der Süddeutschen Zeitung.
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Erfinder des Sams
Bamberg und Odeon gratulieren Paul Maar zum 85. Geburtstag
Viel Gekicher und Gelächter, strahlende Kinderaugen, Gebäck und ein Kino, das unter Anleitung von Bambergs Bürgermeister Wolfgang Metzner ein Geburtstagsständchen singt. Am vergangenen Mittwoch gab es zu Paul Maars 85. Geburtstag großes Kino im Odeon.
In seinem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal zeigte das Odeon-Kino die Sams-Verfilmung „Das Sams“. Anlass war der 85. Geburtstag des Schöpfers des Sams – Paul Maar. Der Film ist die einzige Buch-Verfilmung, zu der der Autor selbst das Drehbuch schrieb und dessen Filmmusik der oscarprämierte Musiker Nicola Piovani komponierte.
Vor allem in Bamberg ist man stolz auf den berühmten Schriftsteller und dass das Sams Bamberger ist. Er wünsche Paul Maar alles Gute zum 85. Geburtstag „und weiterhin viele kreative Einfälle“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke. „Denn: Jedes Kind kennt das Sams, nicht nur bei uns, sondern überall.“
Generationen von Kindern sind weltweit mit den Geschichten vom Sams und Herrn Taschenbier groß geworden. Das Sams, ein schlaues und respektloses kleines Wesen mit Rüsselnase und Wunschpunkten im Gesicht, hält der erwachsenen Welt einen Spiegel vor. Paul Maar hatte sich diese Geschichten bereits in den 1970-er Jahren ausgedacht, als seine eigenen drei Kinder noch klein waren.
Aber insbesondere wegen seiner Verfilmungen hat das Sams einen besonderen Stellenwert in Paul Maars Heimatstadt. Sowohl Handlungs- als auch Drehort aller drei Sams-Kinofilme ist Bamberg. Die Außenkulisse für Herrn Taschenbiers Haus findet man in der Judenstraße 16. Es handelt sich hier um das „Haus zum Einhorn”, das bereits 1747 errichtet wurde. Wobei die BambergerInnen oft den Namen „Taschenbier-Haus“ verwenden. Viele Innenszenen, wie beispielsweise die in der Wohnung von Frau Rotkohl, entstanden in einer stillgelegten Fensterfabrik in Unterhaid. Und die Papierfabrik Eltmann im Landkreis Haßberge diente als Kulisse für die Büroräume der Schirmfabrik, in der Herr Taschenbier arbeitet.
Eigentlich hatte Paul Maar nach dem ersten Sams-Buch angekündigt, dass er keinen zweiten Band schreiben würde. Das war 1973. Nun hat er zu seinem 85. Geburtstag den elften Band, „Das Sams und die große Weihnachtssuche“, veröffentlicht.
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Ausstellung „Paul Maar. Mehr als das Sams“
Paul Maar im Interview
Seit Mitte Dezember 2021 zeigt die Villa Dessauer die Ausstellung „Paul Maar. Mehr als das Sams“. Die Besucherinnen und Besucher erwarten viele bis dato unveröffentlichte Zeichnungen, Illustrationen und Fotos des Autors, Illustrators und Fotografen. Wir haben ihn zum Interview getroffen.
In Ihrer Ausstellung „Paul Maar. Mehr als das Sams“ zeigen viele bis dato unveröffentlichteWerke. Warum haben Sie mit der Veröffentlichung dieser Werke so lange gewartet?
Paul Maar: Nicht ich habe damit so lange gewartet – eher die Villa Dessauer. Im Lauf der letzten Jahre gab es schon viele Ausstellungen meiner Illustrationen, etwa in Oldenburg, Stuttgart, Bad Homburg, Speyer, Bonn oder Hamm.
Kurz vor der Ausstellungseröffnung haben Sie Ihren 84. Geburtstag gefeiert. Wie fühlt es sich an, auf ein derart großes Lebenswerk zu blicken?
Paul Maar: Ich bin durchaus stolz auf das, was sich da in Jahrzehnten angesammelt hat.
Welche Ihrer Lebensstationen, die in der Ausstellung zu sehen sind, sind Ihnen besonders wichtig und was möchten Sie neben dem Sams vor allem zeigen?
Paul Maar: Zeigen möchte ich gerne den unbekannten Fotografen. Ich habe jahrelang Bühnenfotos gemacht, zusammen mit Michael Ballhaus einen Film über R.W. Fassbinder gedreht, dabei eine Fotodokumentation erstellt, und für das Label ECM die berühmtesten Jazzmusiker der 1980-er Jahre aufgenommen. Auch bei den Verfilmungen meiner Bücher war ich dabei und habe fotografiert.
Wie sehen Sie sich selbst gerne – als Autor, als Illustrator oder als Fotograf?
Paul Maar: Letztlich doch als Autor.
In Ihrer Autobiografie „Wie alles kam“, die Sie 2020 veröffentlicht haben, erzählen Sie Ihre eigene Geschichte. Findet man Sie als heimlichen Protagonisten auch in anderen Ihrer Bücher?
Paul Maar: Ja, etwa in „Kartoffelkäferzeiten“ oder in „Andere Kinder wohnen auch bei ihren Eltern“. Selbst in „Lippels Traum“ steckt der kleine Paul, der Tagträumer.
In einem anderen Interview haben Sie einmal gesagt, die Inspiration zu Ihrem ersten Kinderbuch Ende der 1960-er Jahre sei gewesen, dass es aus Ihrer Sicht damals keine guten Kinderbücher gab. Daraufhin haben Sie Ihr erstes Kinderbuch „Der tätowierte Hund“ veröffentlicht. Wie sehen Sie das heute und worauf sollten Eltern bei der Auswahl eines Kinderbuches für Ihren Nachwuchs achten?
Paul Maar: Das habe ich irgendwann mal so dahingesagt. In Wirklichkeit war die Inspiration eher meine Lust am Erzählen von Geschichten. Eltern kann ich nur den Tipp geben, auf die Lesevorliebe ihres Kindes zu achten und die Leselust durch die entsprechende Auswahl zu fördern. Manches Kind liebt humorvolle Bücher, ein anderes eher spannende oder fantastische, wieder andere bevorzugen Sachbücher.
Sind Märchen heute noch zeitgemäß?
Paul Maar: Ja. Sie sind nicht nur zeitgemäß, sie sind zeitlos.
Neben und zu Ihren Büchern haben Sie auch viele Theaterstücke für Kinder geschrieben. Was unterscheidet für Sie als Autor ein Theaterstück von einem belletristischen Werk?
Paul Maar: Im Theaterstück muss alles Beschreibende wegfallen. Nur durch die Dialoge kann ich die Protagonisten charakterisieren, sie kenntlich machen und die Handlung voranbringen.
Mit dem Sams, von dem inzwischen zehn Bücher erschienen sind sowie Theaterstücke, das Musical (1990) und die Filme „Das Sams“ (2001), „Sams in Gefahr“ (2003) und „Sams im Glück“ (2012) ist Ihnen Ihr bislang größter Erfolg gelungen. Wünschen Sie sich diesen auch für andere Ihrer Werke, etwa für „Herr Bello“ oder „Lippels Traum“?
Paul Maar: Den internationalen Erfolg der Sams-Bücher, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, werden die beiden erwähnten niemals erreichen. Da gebe ich mich keinen Illusionen hin.
Mit Ihren Büchern haben Sie Generationen von Kindern geprägt. Beispielsweise in den 1980-er Jahren mit dem Erstleserbuch „Die Eisenbahn-Oma“. Wie schwierig ist es, für Generationen zu schreiben?
Paul Maar: Das kann ich schlecht beantworten, denn ich habe beim Schreiben nicht das Ziel, Generationen zu erreichen. Wenn sich das ergibt, bin ich dankbar.
Ihre Autobiografie haben Sie Ihren Kindern gewidmet. Haben Sie sich gewünscht, dass eines von Ihnen ebenfalls Ihren Berufsweg einschlägt?
Paul Maar: Es hat sich so ergeben, ohne dass es mein ausdrücklicher Wunsch war. Früher hat mein schreibender Sohn die Erfahrung machen müssen, dass er immer gefragt wurde: „Sind Sie etwa der Sohn von Paul Maar?“ Heute geht es mir so, besonders in Berlin, dass man mich fragt: „Sie heißen Maar. Sind sie etwa der Vater von Michael Maar?“
Was raten Sie jungen Illustratoren und Autoren im Kinder- und Jugendbuchsektor?
Paul Maar: Nicht irgendwelchen Moden hinterherzulaufen, die sich geändert haben könnten, bevor das Buch gedruckt und ausgeliefert ist, sondern an sich selbst glauben und die Geschichte schreiben, die sie bewegt.
Arbeiten Sie derzeit an einer neuen Erzählung beziehungsweise Figur, die wir noch nicht kennen?
Paul Maar: Ja! Sowohl für den S. Fischer Verlag für erwachsene Leser als auch für den Oetinger-Verlag. Arbeitstitel „Tante Polly“.