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David Saam

Zum ers­ten Mal in Bamberg

David Saam und Tom Sta­pel­feld prä­sen­tie­ren Musik-Bingo

David Saam und Tom Sta­pel­feld brin­gen Musik-Bin­go in die Stadt. Am Frei­tag fei­ern sie Bam­berg-Pre­mie­re mit dem Unterhaltungsformat.

Die bei­den Bam­ber­ger Musi­ker David Saam, Akkor­deo­nist bei Box­ga­lopp und Kel­ler­kom­man­do (und hier im Stadt­echo-Fra­ge­bo­gen), und Tom Sta­pel­feld, Schlag­zeu­ger bei Char­lot­te und Brunz­humml­blö­da Blunzn Boys, haben sich ein Unter­hal­tungs­kon­zept aus­ge­dacht. Unter dem Mot­to „4 Songs für ein Hal­le­lu­ja“ ver­an­stal­ten sie im Club Kaul­berg am Frei­tag, 20 Uhr, ein Musik-Bingo.

Das Mit­mach­spiel ver­bin­det laut Saam und Sta­pel­feld „Kon­zert­ge­nuss und Spiel­spaß“. Der Ablauf ist, ähn­lich wie bei her­kömm­li­chem Bin­go, fol­gen­der: Aus einer Lis­te von 32 zumeist sehr bekann­ten Lie­dern aus den Berei­chen Rock und Pop kann sich jedes Publi­kums­mit­glied 16 aus­wäh­len und auf einem bereit­ge­stell­ten Papier­bo­gen in Bin­go-Fel­der mit vier mal vier Käst­chen eintragen.

Dann spie­len Saam und Sta­pel­feld mit Akkor­de­on und Schlag­zeug ihre eige­ne Aus­wahl von 16 der 32 Musik­stü­cke. Dies tun sie aller­dings „bis­wei­len als über­ra­schen­de Uni­ka­te, wie sie die Welt noch nicht gehört hat“. So kön­ne eine Metal­hym­ne zum Tan­go, ein Schmu­se­schla­ger zu Punk und ein Indie­hit zum Wal­zer werden.

Erkennt jemand im Publi­kum die Lie­der wie­der und ent­spre­chen sie sei­ner Aus­wahl, in einer Rei­he auf dem Zet­tel ange­ord­net, steht die Gewin­ne­rin oder der Gewin­ner im Musik-Bin­go fest. Nur gilt es nicht „Bin­go“, son­dern „Hal­le­lu­ja!“ auszurufen.

Seit 2020 läuft „4 Songs für ein Hal­le­lu­ja“ bereits im Erlan­ger E‑Werk. Nun prä­sen­tie­ren Tom Sta­pel­feld und David Saam das Live-Pro­gramm erst­mals in Bamberg.

„Ich den­ke, wir haben gezeigt, dass Volks­mu­sik etwas sehr Welt­of­fe­nes ist“

20 Jah­re „Antistadl“-Festival

Was 2003 aus Trotz gegen Karl Moik und sei­nen Musi­kan­ten­stadl begann, wird nun 20 Jah­re alt. Am 27. Janu­ar fin­det, nach zwei Jah­ren Pau­se, im E‑Werk in Erlan­gen das Fes­ti­val für Neue Volks­mu­sik „Anti­stadl“ statt. Der genaue Jubi­lä­ums­tag wäre zwar der 28. Janu­ar gewe­sen, aber „das Pro­gramm wird auf jeden Fall so lan­ge dau­ern, dass wir den 28. mit­neh­men kön­nen“, sagt Orga­ni­sa­tor David Saam.

Wenn das „Anti­stadl“ zum 20. Mal beginnt, sind mit Box­ga­lopp und Kapel­le Rohr­frei zwei Bands im Pro­gramm ver­tre­ten, die schon 2003 dabei waren. Außer­dem tre­ten Kel­ler­kom­man­do, Schäng Bla­si­us Flönz Rake­te, Blunz’n’Flönz und Die Krot­ten­ta­ler auf. Gemein­sam haben sie ihren musi­ka­li­schen Fokus auf die Neue Volks­mu­sik gelegt, auch Volx­mu­sik oder Tra­di­mix genannt. Die­se Gen­res ver­bin­den Ele­men­te tra­di­tio­nel­ler Volks­mu­sik mit Jazz oder Rock. Das Mode­ra­ti­ons-Duo Mari­huan­ne und Kif­fa­el wird durch den Abend führen.

Wir haben David Saam, der in Erlan­gen in meh­re­ren Bands auf die Büh­ne gehen wird, zum Gespräch getroffen.

David, ihr nennt das „Antistadl“-Festival das ver­rück­tes­te Volx­mu­sik­fes­ti­val der Welt“. Was heißt das?

David Saam: Sei­ne gan­ze Geschich­te ist schon ver­rückt. Es ist ver­rückt, dass wir damals beim ers­ten Fes­ti­val mit dem Slo­gan „Volx­mu­sik ist Rock ’n’ Roll“, also einem Slo­gan, in dem das Wort „Volks­mu­sik“ vor­kommt, im damals ange­sag­tes­ten Club Bam­bergs, dem Mor­ph­club, auf­ge­tre­ten sind. Auch das Gast­ge­ber-Ehe­paar Mari­huan­ne und Kif­fa­el – das Alb­traum­paar der volks­tüm­li­chen Unter­hal­tung –, die in Erlan­gen durch den Abend füh­ren, sind jedes Jahr beim „Anti­stadl“ wie­der auf dem Zenit ihrer Verrücktheit.

Es gibt Gerüch­te, dass du Mari­huan­ne bist.

David Saam: (lacht) Ich weiß es nicht genau, da bin ich zwie­ge­spal­ten. Ich weiß auch nicht, ob sich Mari­huan­ne, wie sie es zum 15-jäh­ri­gen Jubi­lä­um gemacht hat, auch 2023 ein neu­es Glit­zer-Dirndl zule­gen wird. Mal schauen.

War­um ist Volks­mu­sik Rock ’n’ Roll?

David Saam: Wir vom „Antistadl“-Festival machen Volx­mu­sik und ver­su­chen uns, das soll schon die Schreib­wei­se mit „X“ zei­gen, von gän­gi­gen Volks­mu­sik­vor­stel­lun­gen abzu­gren­zen. Das ist die Art Volks­mu­sik, die die ori­gi­nal Mari­an­ne und Micha­el machen wür­den, die Schla­ger­so­ße aus dem Fern­se­hen. Als wir das Fes­ti­val ins Leben geru­fen haben, woll­ten wir allen Men­schen zei­gen, dass Volks­mu­sik Wur­zeln hat, die man als Rock ’n’ Roll bezeich­nen könnte.

Was meinst du damit?

David Saam: Damit mei­ne ich die Musik, zu der unse­re Ur-Ur-Groß­el­tern vor mehr als 100 Jah­ren wild auf der Tanz­flä­che her­um­ge­hüpft sind, lan­ge vor dem Musi­kan­ten­stadl, das war qua­si der Rock ’n’ Roll frü­he­rer Jah­re. Die­se Musik ist die Basis, von der wir aus­ge­hen, um sie in die Jetzt­zeit zu holen und sie mit heu­ti­gen Musik­rich­tun­gen zu mischen. Kel­ler­kom­man­do haben zum Bei­spiel Rap-Passagen.

Ist das „Anti­stadl“ seit 20 Jah­ren also auch der Ver­such, Volks­mu­sik posi­ti­ver zu besetzen?

David Saam: Tat­säch­lich war der Aus­lö­ser, der die Idee des Fes­ti­vals vor 20 Jah­ren gebracht hat, ein Auf­tritt von Karl Moik und sei­nem Musi­kan­ten­stadl in Bam­berg. Die gan­ze Stadt war pla­ka­tiert mit Ankün­di­gun­gen des Kon­zerts. Da sag­ten wir uns: Wir kön­nen die Stadt nicht kampf­los die­ser Art der Volks­mu­sik über­las­sen. Wir, das war eine Grup­pe von Stu­die­ren­den der Eth­no­mu­si­ko­lo­gie, ein Fach, das es damals in Bam­berg noch gab. Wir waren auf jeden Fall die­je­ni­gen, die in der Stadt zustän­dig für Volks­mu­sik waren, und woll­ten einen bes­se­ren Gegen­ent­wurf prä­sen­tie­ren – den Anti­stadl. Und, wenn ich das anfü­gen darf: Wir haben gewon­nen! Den Musi­kan­ten­stadl gibt es nicht mehr im Fernsehen.

Ist eure Bot­schaft, dass Volks­mu­sik mehr sein kann als Musi­kan­ten­stadl, nach 20 Jah­ren bei den Leu­ten angekommen?

David Saam: Ich den­ke schon, dass wir es geschafft haben, vie­len Men­schen in und um Bam­berg zu ver­mit­teln, dass Volks­mu­sik nicht unbe­dingt das sein muss, was man sich dar­un­ter vor­stellt und dass sie auch nicht mehr so kon­ser­va­tiv ver­ein­nahmt ist. Ich den­ke, wir haben gezeigt, dass Volks­mu­sik etwas sehr Welt­of­fe­nes ist, zum Bei­spiel dadurch, dass wir immer wie­der Bands ange­heu­ert haben, die sich auch mit ande­ren Musik­tra­di­tio­nen auseinandersetzen.

Kön­nen beim „Anti­stadl“ auch Fans volks­tüm­li­cher Schla­ger­mu­sik auf ihre Kos­ten kommen?

David Saam: (lacht) Das kommt dar­auf an, wie offen die­se Leu­te sind! Grund­sätz­lich haben wir beim „Anti­stadl“ ein sehr bunt gemisch­tes Publi­kum. Wir haben von jun­gen Men­schen, die die ver­schie­dens­ten Musik­rich­tun­gen mögen, bis hin zu Senio­rin­nen und Senio­ren alles dabei. So einen Mix anzu­zie­hen, liegt, glau­be ich, dar­an, dass es beim Fes­ti­val eben kei­ne Musik­rich­tung gibt, die ganz klar ihre Nische hät­te. Die Kon­zer­te bie­ten vie­le Anknüp­fungs­punk­te für vie­le Musikgeschmäcker.

Wie hat sich das Fes­ti­val in den 20 Jah­ren verändert?

David Saam: Viel des Ursprungs­ge­dan­kens, tra­di­tio­nel­le Musik fürs 21. Jahr­hun­dert kom­pa­ti­bel zu machen und zu den Leu­ten zu brin­gen, ist noch da. Auch hat das Fes­ti­val sei­nen alter­na­ti­ven Cha­rak­ter behal­ten, wir sind vom Main­stream noch weit ent­fernt. Auf der ande­ren Sei­te ist aber vor allem die Orga­ni­sa­ti­on ein biss­chen pro­fes­sio­nel­ler geworden.

Gibt es Spu­ren des Alterns?

David Saam: Auf der Büh­ne ist die Ener­gie unge­bro­chen: Volx­mu­sik ist Rock’n’Roll! Kann sein, dass man­che Kol­le­gin oder man­cher Kol­le­ge, die Rege­ne­ra­ti­on am Tag nach der wil­den Par­ty drin­gen­der als frü­her braucht. Grund­sätz­lich wür­den wir uns aber über mehr Nach­wuchs beim Anti­stadl freu­en. Ich fän­de es super, wenn mehr jun­ge Leu­te Bands grün­den und neue Wege ein­schla­gen würden.

Auf dem Pro­gramm habt ihr mit Schäng Bla­si­us Flönz Rake­te eine Gast­band aus dem Rhein­land. Wie kam die Zusam­men­ar­beit zustande?

David Saam: Das ist eine Band aus Kre­feld, die wir mal auf einem Fes­ti­val in Thü­rin­gen ken­nen­ge­lernt haben. Bei ihrem Auf­tritt haben die so einen Dampf gemacht, dass wir sie unbe­dingt beim „Anti­stadl“ dabei haben woll­ten. Wir von Kapel­le Rohr­frei hat­ten dann mal mit denen geprobt – wir haben ihnen frän­ki­sche, die uns rhei­ni­sche Stü­cke gezeigt. Das hat sol­chen Spaß gemacht, dass wir für das „Anti­stadl“ eine Gemein­schafts­band gegrün­det haben: Blunz’n’Flönz. Bei­de Begrif­fe bezeich­nen übri­gens die Blutwurst.

Mit Die Krot­ten­ta­ler habt ihr zudem eine Band aus Ober­bay­ern verpflichtet.

David Saam: Die Krot­ten­ta­ler sind auch eine der Bands, die vor 20 Jah­ren beim ers­ten Anti­stadl dabei waren. Sie spie­len etwas, das man kaba­ret­tis­ti­schen Volks­mu­sik-Rock nen­nen könn­te – sehr lus­tig und sehr tanz­bar. Aller­dings gibt es sie seit zehn Jah­ren eigent­lich nicht mehr offi­zi­ell. Nun spie­len sie aber extra für den „Anti­stadl“ so etwas wie ein Reunion-Konzert.

Plant ihr wei­te­re Überraschungen?

David Saam: Wer die Ori­gi­nal-Krot­ten­ta­ler noch nicht kennt, für den wer­den sie ganz sicher eine Über­ra­schung sein. Mit ihren Geschich­te aus der Ber­gi­dyl­le, in der die Welt noch in Ord­nung ist und wo sie angeb­lich her­kom­men, sind sie schon ein sehr lus­ti­ger Act. Und dann mal schau­en, was uns noch so einfällt.

Stadt­echo Fragebogen

Das Stadt­echo fragt: David Saam antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Dies­mal hat David Saam die Fra­gen beant­wor­tet. Er ist Musi­ker in meh­re­ren Bands, Mode­ra­tor und über­setzt Kin­der­bü­cher ins Frän­ki­sche. Eine Rol­le, die er sich beim Beant­wor­ten der Fra­gen wie es scheint bei­be­hal­ten hat.
David Saam, neben ande­ren Kul­tur­pro­jek­ten sind Sie Mit­glied in meh­re­ren Bands, zum Bei­spiel Kel­ler­kom­man­do. Woher neh­men Sie die Ener­gie, sich in allen mit der glei­chen Hin­ga­be ein­brin­gen zu können?

Ich mach hald gern vill under­schied­lichs Zeuch. Und wen­ni wos mach, dann gscheid und mid Herz­bluud. Ich konn ned annerschd. Und ezzer­la kummd des Dol­le an der Sach: Fraa­li schd­eggi a Haufm Ener­gie nei in die Bro­jegg­de, obbä die grie­chi ja dob­beld und drei­fach wid­der zrügg. Des größ­de Bro­blem is hald die Zeid. Die langd mer ned, das­si immer alle Bro­jeg­de gleich­mä­ßich vor­an­bringa konn. Do mus­si mi scho fogus­si­ern. Zum Bei­spiel woär ich zwaa Monad im „Sams-Modus“, wo i des ersch­de Sams-Buch auf Fräng­gisch über­sedzd und als Hör­buch eig­lesn hobb.

Was braucht eine gute Band?

Als Gwed­scher mus­si song: A Band ohne Akkor­de­on is nix gscheids! Und gene­rell fin­di, dass der Gru­uf bassn muss. Die Rhydhmus-Segg­zi­on aus z.B. Bass, Schloch­zeuch und Gidarrn lieferd die Basis. Wenn die ned mid­n­an­dä har­mo­ni­ern, donn konn sich der Gsang oschdren­ga, wie er mooch, do bringsd ka Danz­baa mehr zum Zuggn und ka Hüfdn zum Schüd­deln. Höchsdns Köbbf vor lau­der Schdau­na, wos do alles ausänanderfliechd.

Was braucht gute Musik?

See­le!

Wür­den Sie ger­ne öfter Fahr­rad fahren?

Naa, Fohr­rood ned unbe­dingd. Obbä Schliddschuh­laafm, des dädi gern öfders machn.

Zah­len Sie gern Rundfunkgebühren?

Auf alla Fäll! Ich bin Fan vo die Öffendlich-Rechdlichn. Ned bloß als Kon­su­mend, aa als Modera­dor. Ohne Rund­funk­ge­bühr hädds unser „Musik und Gsang aus Fran­ken“ im BR-Fern­se­hen vor kur­zem woh­r­scheinds gor ned gegeebm.

Töten Sie Insekten?

Bloß wen­nis beim Blud­saugn erwisch.

Darf man in Ihrem Schlaf­zim­mer rauchen?

Is fei scho long kaa­ner mehr drauf kum­ma, mich des zu froong. On der Dür vom Schlof­zim­mer find si bis ezzer­la nuch ka Ver­bo­ds­schild­la. Hän­ger­di obbä auf, wen­ni wid­der öfders gfroochd wern sollerd.

Wel­che Dro­gen soll­ten Ihrer Mei­nung nach lega­li­siert werden?

Fräng­gischs Bier is zerm Glügg ja scho legool, des häd­di sunsd scho guud gfun­na, dass mers lega­li­sierd. Die Frooch is ehra, wos für Dro­gen ver­boodn ghö­rerdn. Do fal­lerdn mer scho a boä Biers­orddn ei.

Ihr Leben wird ver­filmt. Wel­cher Schau­spie­ler soll­te Sie spielen?

Der Felix Pielmeier.

Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Wel­che benut­zen Sie am meisten?

Zuvill Äbbs senns auf alla Fäll. Wos ich fei echd gern mach mid mein Del­lefon: Del­lefo­ni­ern. Des hodd sowos Gom­mu­nig­ga­dii­fes. Selbsd wenns scho fasd aweng Redro is.

Wovon waren Sie zuletzt überrascht?

Vo der Frooch Num­mer 7, mit dem Schlofzimmer .

Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Durch des fräng­gi­sche Sams-Hör­buch soll­erd mer denggn, das­si ezz a Wunsch-Schbe­zia­lisd bin. Also, ich däd mer a Sams mid blaue Wunsch­bünggd­la wünschn. Nochäddla häd­di ja glei vill mehra Wünsch frei und kön­nerd mer für die Leud, die’s braung kön­na, wos Guudes wünschn.

Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

8 Uhr: Aufm Akkor­de­on und dem Har­mo­ni­um rum­glimbern; 10 Uhr: An Dexd für den neu­esdn Kel­ler­kom­man­do-Song schreibm; 12 Uhr: Bibbi Lang­schdrumbf auf Fräng­gisch über­sedzn; 15:13 Uhr: Broob mid Box­ga­lopp und Kapel­le Rohr­frei; 18:05 Uhr: „Frän­kisch vor 7“ auf BR Hei­mat mode­ri­ern; 21 Uhr: A herr­lich wil­der Auf­dridd mid der mol­wa­nischn Gängs­der­bänd Rake­te Bang­kok, 23 Uhr: Abs­ag­ger­seid­la mid lieba Leud

Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Sicher ned über an Schdrof­zeddl. Do kon­ni mi ned aufreeng.

Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Des Glag­gern vo die Dasdn vo meim Akkordeon.

Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Hei­ßen Ost­block­pol­ka­punk mit „Rake­te Bang­kok“. Des wun­der­volls­de Hob­by, des­si mer vorschdelln konn, is, in so aaner zau­ber­hafd ver­rüggdn Bänd zer schbilln.

Wovor haben Sie Angst?

Dass die Leud nim­mer auf Kon­zer­de kum­ma, walls denggn: „Dahamm aufm Sofa vorm Laif-Sdri­im is doch aa ned schlechd.“

Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

Is aweng her, woä obbä schö.

Wann und war­um hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

Is aa scho aweng her. Wie si’s für an Musig­ger ghörd, is bei an briifadn „Rake­te Bangkok“-Konzerdd die Boli­zei kum­ma wee­cher Ruhe­sch­dö­rung. Do hom­mer alles rich­dich gemachd ghobbd!

Was war Ihr schöns­ter Bühnenmoment?

Do gibbds fei scho eini­che. A orch schö­ner woä der do: Wie mer mid Box­ga­lopp a Mid­sing­kon­zerd vor dau­s­end Kin­nern in Herolds­bach gmachd homm und die Hal­le bei „Bridschä­bra­ad“ gebebd hodd.

Gibt es einen wie­der­keh­ren­den Alb­traum, der von Ihrem Beruf handelt?

Im Momend kehrd schd­än­dich der Albd­raum wid­der, dass alle boä Monad die Kul­dur zurüggschd­eggn muss, wall scho wid­der a Coro­na­wel­le am Rolln is.

Was war Ihr mie­ses­ter Auftritt?

Der woä bei aaner „Come­dy­lounge“ in Würz­bur­ch. Ich hobb die Num­mer erschd dir­eggd vor­her gschri­im ghobbd und hobbs non­ni ver­in­ner­lichd ghobbd, so das­si alles durch­ä­n­an­der gebrachd hobb. Die Leud homm bloß verschd­änd­nis­los gschaud und ka aan­zi­cher Widz hodd gezün­ded. Des woä den­den­zi­ell scho aweng bein­lich, mus­si soong.

Mit wel­chem gro­ßen Musi­ker kön­nen Sie gar nichts anfangen?

Der Flo­ri­an Sil­ber­ei­sen is sdi­lis­disch ned unbe­dingd mei Dassn Dee.

Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Dun­ner­keil!

Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie gern dabei gewesen?

Bei der Mas­der­schafd vom Glubb 1968.

Was ist Ihre schlech­tes­te Angewohnheit?

Des wer­ri grood in die Weld nausbosauna!

Wel­che Feh­ler ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Versch­bie­ler beim Musiziern.

Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Aweng a Gelassnheid.

Ihr Haupt­cha­rak­ter­zug?

Weld­of­fen­heid.

Was mögen Sie an sich gar nicht?

Vom Ding her bass­ds scho so.

Was hät­ten Sie ger­ne erfunden?

Den Punk.

Haben Sie ein Vorbild?

Ned dir­eggd, naa.

Was lesen Sie gerade?

„Stern­stun­den der Mensch­heit“ vom Ste­fan Zweig. Und „Gräs­ch­kurs Frän­kisch“ vom Hel­mut Haberkamm.

Lieb­lings­buch, ‑album, ‑film?

A Buch, wos­si gern mooch: Arto Paa­si­lin­na „Der Sohn des Don­ner­got­tes“, a Bladdn, die i gern hörn du: Van Schelln „Schellnbrin­ger“, an Film, den i gern amol wid­der oschaua möc­herd: „Das Fest des Huh­nes“ von Wal­ter Wippersberg.

Wel­che Musik hören Sie nur heimlich?

Mid die „Hitz- und Glit­zer­boys“ hob­bi frü­her Musigg aus der „Schä­me­cke“ auf­gleechd, also Musigg die mer si sunsd bloß heim­lich hörn draud. Obbä do homm sich alle mid­n­an­dä kol­legg­diif schä­ma und däzu danzn kön­na. Voll bein­lich, obbä so schöö! Kummd vor­bei, wenns wid­der mol soweid is, nochäddla wiss­der Bscheid!

Was war Ihre größ­te Modesünde?

Haha, aus mei­ner Sichd hodd alles gebassd. Die annern Leud kön­nerdns aa annerschd sehng.

Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

Zeuch und Woär.

Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Die Kel­ler­kom­man­do-Kol­leeng in knall­engen 80er-Johr-Aero­bic-Onzüüch beim Video­dreh für „Wo is denn die Musigg“.

Wovon haben Sie über­haupt kei­ne Ahnung?

Vo Che­mie.

Was fin­den Sie langweilig?

Wem­mer bloß in sein eig­na Safd schmord und si ka bis­ser­la für Sachn indres­sierd, die annerschd senn, als mers selbsd gwohnd is.

Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen, zu gehen?

„Bak­er Street“ vo Ger­ry Rafferty.

Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

A Bar mit „Bak­er Street“ in Dauerschleifm.

Wie glau­ben Sie, wür­de der David Saam von zehn Jah­ren auf den David Saam von heu­te reagieren?

„Ach, schau o! Noja… Wor­um eigend­lich ned?“

Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Do brau­chi bloß amol nauf die Schdern­la schaua und iich waaß, dass mer alla ned mehra wie a gla­ans Schieß­la im Uni­ver­sum senn.

Ich kann nicht leben ohne…

… mei Leudla.

In wel­chen Club soll­te man unbe­dingt mal gehen?

Nein Mor­ph­club hädd mer unbe­dingd mol geh solln! Die Lüggn is lei­der nie mehr gschlossn woän in Bam­berch. A schlim­mer Verlusd.

Sind Sie Tän­zer oder Steher?

Danzn is a Draum! Bloß manchmoll dan­zi lie­ber im Schdeh…

Was war die größ­te Unwahr­heit, die Sie je über sich gele­sen haben?

Das­si aus Herolds­BERG wär. Däbai bin­ni aus HeroldsBACH.

Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus. Was trin­ken Sie?

An fin­nischn Lagridzschnabbs!

David Saam, Novem­ber 2021.