Tik Tok ist Jugendplattform, aber auch Plattform für Manipulation, Fake News und Propaganda. Um dafür Bewusstsein zu schaffen, möchte der Jugendhilfeträger iSo
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iSo-Projekt „#Durch(ge)schaut“
Schul-Projekt zur Demokratieförderung in Sozialen Medien
Tik Tok ist Jugendplattform, aber auch Plattform für Manipulation, Fake News und Propaganda. Um dafür Bewusstsein zu schaffen, möchte der Jugendhilfeträger iSo digitale Demokratieförderung in Bambergs Klassenzimmer bringen.
Debatten zu aktuellen Krisen werden zunehmend auf Tik Tok ausgetragen, eine Plattform der Sozialen Medien, die überwiegend von Jugendlichen genutzt wird. Doch neben objektiven Informationen findet sich dort auch Manipulation, Fake News und Propaganda. Wie der Jugendhilfeträger iSo – Innovative Sozialarbeit mitteilte, sollen im Zuge des Projekts „#durch(ge)schaut“ gemeinsam mit Bamberger SchülerInnen nun Wirkungsweisen der Plattform untersucht und eigene Inhalte zu aktuellen politischen Themen ausgearbeitet werden.
Dabei soll es sich um informative Clips handeln, die Aufklärungsarbeit leisten, aber auch durch Kreativität und Humor geprägt sind. Ziel des Projektes ist es, Jugendliche für die Wirkungsweisen von Tik Tok zu sensibilisieren, Argumentationskompetenz und den respektvollen Umgang in sozialen Netzwerken zu stärken sowie junge Menschen zu befähigen, sich kreativ mit kontroversen Themen auseinanderzusetzen.
„Soziale Medien sind ein Dauerbrenner in unserer täglichen Arbeit mit jungen Menschen“, sagt Michael Gerstner, Bereichsleiter für gemeindliche Jugendarbeit bei iSo. „Die Entwicklungen in diesem Bereich sind sehr schnelllebig und so müssen wir als Jugendhilfeträger flexibel und schnell auf Trends reagieren können.“
Zugute soll das Projekt zur Demokratieförderung weiterführenden Schulen in Bamberg Stadt und Landkreis kommen. Zu Beginn des Projektes entwerfen die Jugendlichen verschiedene Themen, die sich an aktuellen politischen Themen orientieren. Diese Themen sollen einen Überblick über die Thematik schaffen und Einblicke in die mediale und digitale Berichterstattung geben. Mögliche Themen können Klimaschutz, Krieg in Europa und Cancel Culture sein. Anschließend entscheiden sich die jeweiligen Schulklassen für ein Thema, das sie in einem Workshop-Tag gemeinsam bearbeiten.
Die Dauer pro Workshop soll sich auf vier bis fünf Schulstunden an mindestens zwei Schultagen belaufen. Weiterführende Schulen können sich von nun an bei iSo bewerben.
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Demokratieförderung und Vorbeugung von Extremismus
„Respekt Coaches“ können Präventionsarbeit fortsetzen
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in einer Sitzung zum Bundeshaushalt 2022 in der vergangenen Woche beschlossen, die Mittel für das Programm „Respekt Coaches“ gegenüber dem Regierungsentwurf um 15 Millionen Euro zu erhöhen. Insgesamt stehen im Jahr 2022 für das Programm nun 36 Millionen Euro zur Verfügung.
„Das sind richtig gute Nachrichten für die wichtige Arbeit der „Respekt Coaches“, sagte der Forchheimer Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz, „auch hier beim Jugendmigrationsdienst Oberfranken-West.“
Zahlreiche Träger hatten sich in den letzten Wochen gemeldet und hätten überzeugend dargelegt, wie beeinträchtigend sich die fehlenden Mittel auf die erfolgreiche Umsetzung des Programms vor Ort auswirken würden. Der SPD-Bundestagsfraktion sei es in den parlamentarischen Beratungen zum Bundeshaushalt 2022 gelungen, gemeinsam mit den Koalitionsfraktionen, ein positives Signal zur Stärkung der Präventionsarbeit an Schulen zu senden.
„Darüber hinaus konnte für die reguläre Arbeit der Jugendmigrationsdienste eine Erhöhung von 8 Millionen Euro erreicht werden. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse ist es wichtig, die Arbeit der Jugendmigrationsdienste verlässlich zu stärken. Denn sie unterstützen bundesweit junge Menschen mit Migrationshintergrund mit individuellen Förderplänen bei der sozialen und beruflichen Integration“, sagte Andreas Schwarz.
Stärkung von Jugendmigrationsdiensten
Seit 2018 existiert das Bundesmodellprogramm „Respekt Coaches“. Jugendmigrationsdienste (JMD) setzen das Programm in Schulen gemeinsam mit Partnern um. Ziel ist es, ein verständnis- und respektvolles Miteinander an Schulen zu fördern und extremistischen Tendenzen im jungen Alter vorzubeugen. Das Vorhaben wird seit 2018 an insgesamt 663 Kooperationsschulen bundesweit umgesetzt.
Mit mehr als 5.700 Gruppenangeboten wurden mehr als 203.000 Schülerinnen und Schüler über die gesamte Laufzeit erreicht. Aktuell sind rund 400 pädagogische Fachkräfte an 445 Kooperationsschulen an 272 Standorten im Einsatz. Sie bieten umfassende Angebote der Demokratieförderung und der politischen Bildung an.
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Partizipation wichtig für die Demokratieförderung
Erfolgreiche Jungbürger:innen-Versammlung in Oberhaid!
Zum ersten Mal fand die Jungbürger:innen-Versammlung in Oberhaid in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Jugendarbeit (KOJA), dem Kreisjugendring (KJR) und der Gemeinde Oberhaid statt, bei der Kindern und Jugendlichen gezeigt wurde, dass ihre Ideen ernst genommen werden und ihre Partizipation wichtig für die Demokratieförderung ist.
Im Rahmen der langen Nacht der Demokratie vom 2. auf den 3. Oktober konnten Kinder und Jugendliche in der Turnhalle ihre Meinung kundtun. Alle 3 Bürgermeister der Gemeinde, die Vorsitzende des Vereins Kommunale Jugendarbeit (Träger der Offenen Jugendarbeit in Oberhaid) und die Jugendleiter aus dem ortsansässigen Jugendzentrum waren mit von der Partie und gestalteten den Austausch mit den Kindern und Jugendlichen.
„Konkrete Projekte und Ideen“
Die Teilnehmer bearbeiteten an drei Stationen die Situation für Kinder und Jugendliche in der Gemeinde. So konnte man beim „König:in von Oberhaid“ ganz verrückte Ideen und einfach mal ohne Grenzen im Kopf Wünsche zu Blatt bringen. Bei „Die Siedler von…“ wurde der Ortsplan genauer unter die Lupe genommen und so auf Stärken, Schwächen und noch vorhandene Ressourcen der drei Ortsteile eingegangen werden. Die Dritte Station „HOT oder SCHROTT“ ging auf aktuelle Interessen, Themen der Teens ein, und was gerade angesagt ist. Natürlich darf bei so viel Einsatz die Verpflegung nicht fehlen und so stärkten sich die Teilnehmer bei Pizza und alkoholfreien Getränken und konnten dadurch die letzte Fragerunde auch noch mit konkreten Projekten und Ideen füllen. Um nur drei der vielfältigen Themen der 25 Teilnehmer:innen zu nennen: Umweltschutz (Spielplätze säubern), Basketballplatz immer öffnen und eine Jugenddisco im „Hannla“ veranstalten.
Die Ergebnisse der Jungbürger:innen-Versammlung werden durch den KJR und den Kreisjugendpfleger aufbereitet und dann dem Gemeinderat präsentiert. Die daraus entstehenden Projekte sollen auch durch die politische Ebene legitimiert werden, um den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass ihre Ideen ernst genommen werden und sich Engagement auch schon in jungen Jahren bezahlt macht und dass die Partizipation von Kindern und Jugendlichen zu steigern ein sehr wichtiges Thema zur Demokratieförderung ist.