Nachdem die Zahl der Ehescheidungen seit 2011 stetig gesunken war, steigt sie nun erstmals wieder leicht an. Die Zahlen des Rekordjahrs 2003
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Mehr als 20.000 Fälle
Zahl der Ehescheidungen in Bayern leicht angestiegen
Nachdem die Zahl der Ehescheidungen seit 2011 stetig gesunken war, steigt sie nun erstmals wieder leicht an. Die Zahlen des Rekordjahrs 2003 wurden aber nicht erreicht.
Wie das Bayerische Landesamts für Statistik mitteilte, haben sich 2021 in Bayern 21.605 Ehepaare scheiden lassen. Das sind 0,6 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr, als das Amt 21.484 Ehescheidungen verzeichnete. Im Vergleich zum Rekordjahr 2003, das mit 29.992 Scheidungen den bisherigen Höchststand zeitigte, ist die Zahl der Scheidungen 2021 um knapp 28 Prozent zurückgegangen.
Mehr als die Hälfte der geschiedenen Ehepaare hatte mindestens ein gemeinsames Kind unter 18 Jahren. 109 der geschiedenen Ehen waren gleichgeschlechtlich, 61 davon zwischen Frauen und 48 zwischen Männern. In mehr als 48 Prozent der Fälle (10.467) beantragte eine Frau, in fast 42 Prozent der Fälle (9.004) ein Mann die Scheidung. Bei etwa zehn Prozent (2.134) wurde das Verfahren gemeinsam beantragt. Bei knapp 97 Prozent aller Scheidungen (18.891), welche eine der beiden Eheparteien beantragte, stimmte die andere dem Verfahren zu.
Verhältnismäßig häufig schien es 2021 zwischen dem vierten und achten Ehejahr zur Scheidung zu kommen. Besonders waren Ehen im fünften Jahr ihres Bestehens von einer Scheidung betroffen. Nach dieser Ehedauer schieden sich 2021 1.179 Eheleute in Bayern. Etwa 15 Prozent der geschiedenen Paare (3.232) waren bei ihrer Scheidung bereits 25 Jahre oder länger miteinander verheiratet.
Insgesamt waren im vergangenen Jahr 17.749 minderjährige Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Bei rund 26 Prozent der Ehescheidungen (5.651) hatten die Paare zum Zeitpunkt der Scheidung ein minderjähriges Kind zu versorgen. Der Anteil der geschiedenen Paare mit zwei Kindern unter 18 Jahren belief sich auf 21 Prozent (4.545). Etwas mehr als vier Prozent der Paare (950) hatten drei oder mehr minderjährige Kinder.