Die globale Erderwärmung schreitet voran. Die 1-Grad-Marke beim Temperaturanstieg ist bereits überschritten und die Folgen sind bereits heute in Deutschland und damit
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Hitze in der Stadt
BUND Naturschutz möchte mehr Grün in der Stadt
Die Temperaturen steigen stetig und ein heißer Tag jagt den nächsten. Wir befinden uns in einer Phase der stetigen Erderwärmung und die Klimakatastrophe ist in vollem Gange. Mit einer symbolischen Aktion machte der BUND Naturschutz Bamberg (BN) darauf aufmerksam und mahnte mehr Schatten spendende Bäume in der Stadt und wirksamen Klimaschutz auf allen Ebenen an.
Die Folgen der Klimakatastrophe sind weitreichend und in ihrem Zusammenwirken kaum absehbar. Längst geht es um unsere Lebensgrundlagen. Zu den Folgen gehören Ernteausfälle, Waldschäden, Zerstörung der biologischen Vielfalt, Gefahren für die Trinkwasserversorgung und eben auch Gefahren für die Gesundheit, wie die Hitze in unseren Städten. Die Städte heizen sich in den immer heißer werdenden Sommermonaten stark auf. Der Aufenthalt auf Straßen und Plätzen und teilweise auch in den Wohnungen wird zeitweise unerträglich. Hitzewellen sind mit tausenden Toten die tödlichsten Extremwetterereignisse in Deutschland. „Das ist vielen Menschen überhaupt nicht bewusst“, so Lissy Dörfler-Christa, 2. Vorsitzende des Bund Naturschutz Bamberg.
„Der Baumerhalt braucht oberste Priorität“
Gegen die städtische Sommerhitze sind dringend Anpassungsmaßnahmen vonnöten. Die BN-Aktiven fordern deutlich mehr Grün in Bamberg. Durch Beschattung und stärkere Verdunstung komme es so zu einer merklichen Abkühlung, wie der BN bekräftigt. Mehr Grün benötigt aber Raum. Dafür müssten gerade im Innenstadtbereich vor allem der Autoverkehr und die vielen Parkplätze deutlich reduziert werden. „Bäume statt Asphalt bringt aber nicht nur mehr Abkühlung, sondern auch mehr Raum für Begegnung und Lebensqualität in die Stadt“, führt Dörfler-Christa weitere Vorteile auf. Auch wenn viel über den Erhalt von Grün in der Stadt gesprochen wird, müssen auch in Bamberg immer wieder Bäume weichen. Nachpflanzungen können aber den Verlust eines alten Baumes nur schwer kompensieren. „Der Baumerhalt braucht oberste Priorität“, fordern die Aktiven des BN.
„So wichtig Anpassungsmaßnahmen sind, wir müssen auch an die Ursachen ran“, mahnt Kirsten Wendel, Vorstandsmitglied des BN Bamberg. Der BN ruft Politik und Gesellschaft auf, endlich wirksamen Klimaschutz umzusetzen. Dazu ist es notwendig, unseren Lebensstil und unsere Art zu wirtschaften deutlich zu verändern. Alle sind angehalten Energie zu sparen. Weiterhin müssen die Erneuerbaren Energien ausgebaut und die Effizienz gesteigert werden. Nach wie vor gibt es bei den Erneuerbaren zu viel Bürokratie, im Großen wie im Kleinen. Nach Meinung des BN zeigen sich in der aktuellen Energie- und Klimakrise auch die Folgen einer seit mehr als einem Jahrzehnt fahrlässig verschleppten Energiewende, die nun mühsam und gegen immer noch vorhandene Widerstände durchgesetzt werden muss.
- August 10, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Stadt Bamberg
Hochwasserschutz im Fokus
Die globale Erderwärmung schreitet voran. Die 1‑Grad-Marke beim Temperaturanstieg ist bereits überschritten und die Folgen sind bereits heute in Deutschland und damit auch in Bamberg spürbar: Die Zahl der Hitzetage nimmt zu und Extremwetterereignisse werden häufiger. Verschiedene Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass es bei Stark- oder Dauerregen nicht zu Überschwemmungen oder starken Schäden kommt.
„Die Flutkatastrophe in West- und Süddeutschland führt uns vor Augen, dass in jeder Stadt und jedem Landkreis Vorsicht geboten sein muss. Das gilt auch für Bamberg: Wir müssen deshalb unsere Anstrengungen beim Klimaschutz intensivieren und uns auf Konsequenzen der klimatischen Veränderungen vorbereiten, die uns ohnehin erwarten“, so Oberbürgermeister Starke am Rande einer Besprechung mit dem städtischen Referenten für Katastrophenschutz Christian Hinterstein und dem Zweiten Bürgermeister und Klimareferenten Jonas Glüsenkamp.
Im Hinblick auf die Starkregenereignisse sagte der Oberbürgermeister zu, dem Stadtrat für das Jahr 2022 vorzuschlagen, Mittel für eine umfangreiche Kartierung der Gefahrenpunkte im Hinblick auf Starkregenereignisse bereitzustellen: „Die Kartierung soll helfen, die Gebiete zu identifizieren, die in Bamberg bei Starkregenereignissen besonders betroffen sind. Die Menschen, die in Bamberg leben, müssen um das Risiko und die Gefahren wissen, die durch die Wetterlage entstehen können. Dazu brauchen sie einfach abrufbare Informationen auf einer guten Datenbasis, die wir gemeinsam mit Fachplanern erstellen wollen.“
Starke verwies in diesem Zusammenhang auch auf die bereits durch den Stadtrat bewilligte Stelle eines Klimaanpassungsmanagers, der zur Umsetzung einer gemeinsam mit dem Landkreis entwickelten Strategie zur Anpassung an den Klimawandel beauftragt ist. Die weitere Vorgehensweise soll in der Vollsitzung des Stadtrats am 28. Juli vorgestellt werden.
Neben der Gefahrenabwehr sei es laut Klimareferent Glüsenkamp wichtig, ebenso Vorkehrungen in der Stadtentwicklung zu treffen: „Das Ziel ist eine Schwammstadt, die durch geringere Versiegelung, Gründächer und Fassadenbegrünung die Chance bietet, möglichst viel Wasser zu speichern, das dann gar nicht in Kanäle abgeführt werden muss.“ Glüsenkamp wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Flächenversiegelung in Oberfranken-West derzeit etwa einen halben Hektar pro Tag betrage: „Ohne einen Umkehrung dieses Trends brauchen wir uns um Starkregenmanagement keine Gedanken zu machen. Für Bamberg bedeutet dies: Effizientere Flächennutzung durch mehr Stockwerke und Schutz der wichtigen Grünflächen in der Stadt als Versickerungsflächen in der Schwammstadt.“
Info
Starkregenereignisse führen lokal begrenzt zu hohen Niederschlagsmengen. Sie entstehen meist durch das Aufeinandertreffen eines Tief- und eines Hochdruckgebietes im Sommerhalbjahr, wie aktuell in Deutschland durch das statische Tiefdruckgebiet „Bernd“ zu beobachten ist. Dabei nimmt die im Zuge der allgemeinen Klimaerwärmung wärmer werdende Luft mehr Feuchtigkeit/Wasserdampf auf. Das gespeicherte Wasser regnet bei Abkühlung wieder ab. Somit kommt es zu größeren Regenmengen pro Zeit und Fläche. Die durch die Niederschläge verursachten Überflutungen überlasten die geregelten Entwässerungseinrichtungen, zum Beispiel Entwässerungsgräben oder die Kanalisation. Unter anderem dadurch finden vermehrt unkontrollierbare Oberflächenabflüsse statt, die ein zusätzliches Gefährdungs-potential durch zum Beispiel Erosion (Schlammlawine, Hangrutsch, et cetera) aufweisen. Der vorbeugende Bodenschutz durch die Erhaltung versickerungsfähiger Böden sowie der Schutz der Böden vor Erosion und Verminderung der Strömungsgeschwindigkeit durch Bewuchs sind ein weiterer wichtiger Baustein. Dadurch können die negativen Auswirkungen auf Anlagen, Gebäude und Menschen minimiert werden. Ein Beispiel hierfür ist das Rückhaltebecken Sylvanersee in Gaustadt.
- Juli 20, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Stadt Bamberg