Browse Tag

Erzbischof Ludwig Schick

Erz­bi­schof Schick pre­digt beim Rosenkranzfest

Auf­ruf zum „Dia­log der Wahr­heit und der Lie­be“ mit den Muslimen

Der eme­ri­tier­te Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft zum „Dia­log der Wahr­heit und der Lie­be“ mit dem Islam auf. Die Got­tes­mut­ter Maria wer­de im Koran an vie­len Stel­len genannt und hoch geehrt. „Mit Maria und nach ihrem Vor­bild kann die Geschich­te mit dem Islam und den Mus­li­men neu begin­nen. Es muss eine Geschich­te des Frie­dens und des Hei­les wer­den“, sag­te Schick heu­te in einem Got­tes­dienst zum Rosen­kranz­fest mit der Bür­ger­kon­gre­ga­ti­on Maria vom Sieg in Ingolstadt.

Eine maria­ni­sche Hal­tung von Chris­ten und Mus­li­men kön­ne deut­lich machen, dass es kei­nen Gott der Chris­ten, der Mus­li­me und der Juden et cete­ra gebe, son­dern nur einen ein­zi­gen Gott, der alle Men­schen mit­ein­an­der ver­bin­de. „Zu ihm müs­sen Men­schen fin­den, ihn aner­ken­nen und ihm die­nen. Maria zeigt uns, wie das geht: Sie wird im Neu­en Tes­ta­ment und auch im Koran beschrie­ben als eine, die sich von Gott sagen lässt, wer er ist und wie er ist, was er mit den Men­schen vor­hat und von ihnen ver­langt.“ Die­se maria­ni­sche Hal­tung mache Chris­ten, Mus­li­me und alle Men­schen offen für den einen Gott und sei­nen Wil­len des Frie­dens und Heils für alle Menschen.

Die maria­ni­sche Spi­ri­tua­li­tät müs­se erneu­ert wer­den, die gera­de in Deutsch­land abhan­den gekom­men sei. „Die Erneue­rung der Kir­che wird nicht in Rom gesche­hen, auch nicht bei Syn­oden, son­dern sie wird vor Ort begin­nen, in den Pfar­rei­en und Seel­sor­ge­be­rei­chen, in den Städ­ten und Dör­fern und dann die gan­ze Kir­che erfas­sen“, so Schick. „Dort, wo Chris­tin­nen und Chris­ten von maria­ni­scher Hal­tung geprägt sind, sind sie offen auch für Mit­men­schen, die nicht den glei­chen Glau­ben haben. Sie wer­den fähig sein für den inter­re­li­giö­sen Dia­log, der in unse­rer plu­ra­len Gesell­schaft so wich­tig ist wie die Luft zum Atmen.“

Das Rosen­kranz­fest geht auf die See­schlacht von Lepan­to am 7. Okto­ber 1521 zurück, als eine christ­li­che Flot­te in einem blu­ti­gen Kampf die Expan­si­ons­be­stre­bun­gen der mus­li­mi­schen und ara­bi­schen Welt stopp­te. Das Mit­tel­meer wur­de wie­der zum christ­li­chen Ein­fluss­ge­biet. Der Sieg wur­de auf die Für­spra­che der Got­tes­mut­ter zurück­ge­führt. Papst Leo XIII. mach­te den Okto­ber zum Rosen­kranz­mo­nat. Auch heu­te gebe es noch Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Chris­ten und Mus­li­men, sag­te Schick. Das Rosen­kranz­fest müs­se heu­te ein Frie­dens­fest sein. „Gegen die Mus­li­me darf kein Krieg mehr geführt wer­den, und von ihnen sol­len kei­ne Krie­ge oder Ter­ror­ak­te aus­ge­hen.“ Der Erz­bi­schof beton­te: „Es muss alles getan wer­den, um Tole­ranz und Frie­den in der gan­zen Welt zu erreichen.“

Erz­bi­schof Schick pre­digt beim Salz­bur­ger Rupertifest

„Natio­na­lis­mus ist mit den Wur­zeln Euro­pas unvereinbar“

Der eme­ri­tier­te Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft beim Salz­bur­ger Ruper­ti­fest die euro­päi­schen Län­der dazu auf, sich auf ihre christ­li­chen Wur­zeln zu besin­nen und sich nicht von den Irr­leh­ren des Natio­na­lis­mus ver­lei­ten zu lassen.

Das glo­ba­le Menschen‑, Welt- und Geschichts­ver­ständ­nis wer­de durch Paro­len wie „Deutsch­land über alles“, „Ita­lia pri­ma“ oder „Unser Land zuerst“ infra­ge gestellt. Auch der rus­si­sche Expan­si­ons­krieg gegen die Ukrai­ne sei ein Zei­chen dafür: „Das sind Auf­fas­sun­gen, die mit den christ­li­chen Wur­zeln Euro­pas unver­ein­bar sind“, sag­te Schick am Sonn­tag beim Ruper­ti­fest in der Erz­ab­tei St. Peter in Salzburg.

Auch im per­sön­li­chen Bereich wür­den die Irr­leh­ren des Indi­vi­dua­lis­mus, des Kon­su­mis­mus und des Ego­is­mus stär­ker, so Schick. Der Kon­su­mis­mus beu­te die Schöp­fung und die Natur­res­sour­cen aus, Umwelt­ka­ta­stro­phen sei­en die Fol­ge. „Die christ­li­chen Wer­te und Tugen­den der Wahr­heit, der Gerech­tig­keit, der Beson­nen­heit, des gegen­sei­ti­gen Wohl­wol­lens ste­hen auf dem Spiel“, sag­te der Erz­bi­schof. „Wir müs­sen dem wider­ste­hen, andern­falls ver­fal­len wir der Unbe­son­nen­heit und der Unbe­herrscht­heit, der Kor­rup­ti­on und der Unwahr­haf­tig­keit sowie der unüber­leg­ten Ent­schei­dun­gen für kurz­fris­ti­ge Erfol­ge, die der Zukunft schaden.“

Schick rief zum täg­li­chen Gebet und zur Fei­er der Got­tes­diens­te ins­be­son­de­re am Sonn­tag auf: „Im Got­tes­dienst erhal­ten wir die Kraft, der Schnell­le­big­keit und der Het­ze, der Lüge, der Gewalt und der Macht­ge­lüs­te zu wider­ste­hen. Wir ver­bin­den uns mit Gott, dem Urgrund allen Seins, der der Garant der guten Zukunft und des ewi­gen Lebens ist“, so der Erz­bi­schof. „Im Gebet und Got­tes­dienst ver­bin­den wir uns mit dem Licht, das in die Welt gekom­men ist und das alle Fins­ter­nis­se die­ser Welt und unse­res Lebens erleuchtet.“

Rück­tritt Erz­bi­schof Schick

Weih­bi­schof Her­wig Gössl zum Admi­nis­tra­tor im Erz­bis­tum gewählt

Nach dem Rück­tritt des Bam­ber­ger Erz­bi­schofs Lud­wig Schick hat das Metro­po­li­tan­ka­pi­tel Weih­bi­schof Her­wig Gössl zum Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor gewählt. Er lei­tet das Erz­bis­tum solan­ge, bis Papst Fran­zis­kus einen neu­en Erz­bi­schof ernannt hat.

Am 1. Novem­ber leg­te Erz­bi­schof Lud­wig Schick nach 20 Jah­ren sein Amt über­ra­schend nie­der. Mit sei­nem Rück­tritt wol­le Schick bevor­ste­hen­den wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen im Erz­bis­tum Bam­berg einem jün­ge­ren Nach­fol­ger über­las­sen. Ges­tern gab das Erz­bis­tum bekannt, Weih­bi­schof Her­wig Gössl zum Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor gewählt zu haben. Bis Papst Fran­zis­kus einen neu­en Erz­bi­schof ernennt, lei­tet Gössl das Erz­bis­tum. Zu sei­nem stän­di­gem Stell­ver­tre­ter wur­de der bis­he­ri­ge Gene­ral­vi­kar Prä­lat Georg Kes­tel ernannt. Des­sen Ver­tre­ter ist ab sofort Dom­ka­pi­tu­lar Hein­rich Hohl.

Her­wig Gössl über­nimmt das Amt in für das Bam­ber­ger Erz­bis­tum unan­ge­neh­men Zei­ten. Er wur­de 1967 in Mün­chen gebo­ren und wuchs in Nürn­berg auf. 1993 erhielt er sei­ne Pries­ter­wei­he. Nach vier­jäh­ri­ger Kaplanszeit in Bay­reuth St. Hed­wig wur­de er Pfar­rer in Hann­berg und Wei­sen­dorf im Deka­nat Erlangen.

2007 berief ihn Erz­bi­schof Schick zum Sub­re­gens am Bam­ber­ger Pries­ter­se­mi­nar. Seit 2014 ist er Weih­bi­schof und Dom­propst. 2022 über­nahm er zudem die Lei­tung der Haupt­ab­tei­lung Seel­sor­ge im Erz­bi­schöf­li­chen Ordinariat.

Georg Kes­tel kam 1955 im Land­kreis Kro­nach auf die Welt und ist seit 1983 Pries­ter. Nach der Kaplanszeit in Bad Winds­heim und Staf­fel­stein und nach sei­ner Zeit als Deka­nats­ju­gend­seel­sor­ger in Neu­stadt a. d. Aisch und Lich­ten­fels war er ab 1987 als Mili­tär­geist­li­cher frei­ge­stellt. Zuletzt war er Mili­tär­de­kan im Katho­li­schen Mili­tär­bi­schofs­amt in Ber­lin. 2006 berief ihn Erz­bi­schof Schick zum Gene­ral­vi­kar. Die­ses Amt ver­lor er auto­ma­tisch mit dem Rück­tritt des Erzbischofs.

Erz­bi­schof Schick nimmt zum 20. Mal teil

Frie­dens­pro­zes­si­on in Hollfeld

Bei sei­ner 20. Teil­nah­me an der Frie­dens­pro­zes­si­on in Holl­feld hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick den Krieg gegen die Ukrai­ne ver­ur­teilt und dazu auf­ge­ru­fen, „alles zu tun, damit der Frie­de wie­der­her­ge­stellt wird.“ Der Krieg bedro­he auch die Nach­bar­län­der und die gan­ze Welt­ge­mein­schaft, sag­te Schick am Fest Maria Him­mel­fahrt am Montagabend.

„Heu­te um den Frie­den zu beten, ist not­wen­di­ger als in all den Jah­ren, in denen ich nach Holl­feld gekom­men bin“, sag­te der Erz­bi­schof. Außer­dem rief Schick dazu auf, die Flücht­lin­ge gut auf­zu­neh­men. Es müs­se zudem alles dafür getan wer­den, dass sie nach dem Wie­der­auf­bau wie­der zurück­keh­ren kön­nen. „Wir müs­sen alles tun, dass Frie­de wie­der­her­ge­stellt wird, damit auch die Wirt­schafts­be­zie­hun­gen wie­der nor­ma­li­siert wer­den, dass wie­der Ener­gie­vor­rä­te, die eine Gabe des Schöp­fers für die gan­ze Mensch­heit sind, geteilt wer­den und auch die land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­te wie­der in die Län­der kom­men, in denen sie drin­gend gebraucht wer­den“, so Schick. Denn durch den Lie­fer­stopp von Getrei­de aus der Ukrai­ne herr­sche zum Bei­spiel in Afri­ka eine Hun­gers­not. Erz­bi­schof Schick mahn­te zugleich, den Frie­den zu lie­ben und alles zu unter­las­sen, was den Frie­den stört. „Wir müs­sen den Frie­den lie­ben und ent­spre­chend das Leben gestal­ten“, so Schick.

Die Frie­dens­pro­zes­si­on von Holl­feld geht auf ein Gelüb­de des dama­li­gen Pfar­rers Kurt Wei­ra­ther vom 2. April 1945 zurück: Wenn Holl­feld von der Zer­stö­rung ver­schont blie­be, wür­de der Obe­re Markt in Mari­en­platz umbe­nannt und dort eine Mari­en­sta­tue auf­ge­stellt wer­den. Außer­dem soll­te jedes Jahr am 15. August eine Dank­pro­zes­si­on statt­fin­den. Seit sei­nem Amts­an­tritt als Erz­bi­schof von Bam­berg nimmt Schick an der Pro­zes­si­on teil.

Erz­bi­schof Schick wür­digt jahr­zehn­te­lan­gen Einsatz 

Dom­ka­pi­tu­la­re in den Ruhe­stand verabschiedet

Das Erz­bis­tum Bam­berg hat die Dom­ka­pi­tu­la­re Hans Schie­ber und Peter Wün­sche in den Ruhe­stand ver­ab­schie­det. In einer Fei­er­stun­de im Bis­tums­haus St. Otto wür­dig­te Erz­bi­schof Lud­wig Schick am Diens­tag ihren jahr­zehn­te­lan­gen Dienst in der Kir­che von Bam­berg in unter­schied­li­chen Funk­tio­nen. Zuletzt waren bei­de als Haupt­ab­tei­lungs­lei­ter tätig. Schie­ber ver­ant­wor­te­te den Bereich Pas­to­ra­les Per­so­nal und Wün­sche lei­te­te das Seelsorgeamt.

Hans Schie­ber wur­de 1977 zum Pries­ter geweiht. Nach sei­ner Kaplanszeit wur­de er 1989 als Sub­re­gens stell­ver­tre­ten­der Lei­ter des Pries­ter­se­mi­nars, des­sen Lei­tung er von 1994 bis 2007 als Regens inne­hat­te. Danach wur­de er Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor in Nürn­berg, bevor er 2010 die Lei­tung der Haupt­ab­tei­lung Pas­to­ra­les Per­so­nal und damit die Ver­ant­wor­tung für die Pries­ter und Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger sowie deren Fort- und Wei­ter­bil­dung über­nahm. In sei­ne Zustän­dig­keit fie­len auch die Auf­ar­bei­tung der Miss­brauchs­fäl­le sowie die Prä­ven­ti­on. Die Struk­tur­ver­än­de­rungs­pro­zes­se im Erz­bis­tum habe er als „Motor und Kom­pass“ mit­ge­stal­tet, so Schick. Er habe stets für eine Atmo­sphä­re des Ver­trau­ens und der Wert­schät­zung und Acht­sam­keit gesorgt. Schie­ber tritt mit dem Errei­chen der Alters­gren­ze von 70 Jah­ren in den Ruhestand.

„Wir bli­cken vol­ler Dank­bar­keit und Weh­mut zurück“

Peter Wün­sche wur­de 1982 zum Pries­ter geweiht und schlug nach der Kaplan-Zeit die aka­de­mi­sche Lauf­bahn ein als wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter und spä­ter Pro­fes­sor an der theo­lo­gi­schen Fakul­tät. 2010 über­nahm er die Haupt­ab­tei­lung Außer­schu­li­sche Bil­dung, bevor er 2012 in die Haupt­ab­tei­lung Seel­sor­ge wech­sel­te. Zum Seel­sor­ge­amt gehö­ren zahl­rei­che Auf­ga­ben von der Gefäng­nis- über die Kran­ken­haus- bis zur Arbeit­neh­mer­seel­sor­ge, die Kir­chen­mu­sik und die Jugend­pas­to­ral. „Ihr Herz schlug immer für die Seel­sor­ge“, sag­te der Erz­bi­schof. „Sie haben das Amt so gelei­tet, dass die Seel­sor­ge Kern und Herz des Bis­tums war und blei­ben wird.“ Sein Ein­satz und die Mit­glied­schaft in über 30 Gre­mi­en habe ihn an die Gren­zen der Gesund­heit gebracht, sodass er vor­zei­tig in den Ruhe­stand tritt.

Für den Diö­ze­san­rat wür­dig­te des­sen Vor­sit­zen­der Gün­ter Heß die sach­li­che, freund­schaft­li­che und krea­ti­ve Zusam­men­ar­beit mit Schie­ber sowie die stets wohl­wol­len­de geist­li­che Beglei­tung Wün­sches. „Wir bli­cken vol­ler Dank­bar­keit und Weh­mut zurück“, so Heß.

Wün­sche dank­te in sei­nem Schluss­wort sei­nen groß­ar­ti­gen Mit­ar­bei­tern. Er freue sich auf eine Zeit mit weni­ger vol­lem Ter­min­ka­len­der. Schie­ber bedank­te sich für die ver­trau­ens­vol­le Koope­ra­ti­on und die mensch­li­che Atmo­sphä­re und wünsch­te sich für die Zukunft der Kir­che, „dass Macht und Ver­ant­wor­tung mehr als bis­her geteilt werden.“

Die Lei­tung des Seel­sor­ge­amts über­nimmt ab Sep­tem­ber Weih­bi­schof Her­wig Gössl. Die Haupt­ab­tei­lung Pas­to­ra­les Per­so­nal lei­tet zusätz­lich zu sei­nen bis­he­ri­gen Auf­ga­ben künf­tig Regens Ewald Sauer.

Erz­bi­schof Schick fei­ert mit Geist­li­chen Pries­ter­ju­bi­lä­en in Vierzehnheiligen

„Ohne Pries­ter kei­ne Kir­che Jesu Christi“

Nach Wor­ten von Erz­bi­schof Lud­wig Schick gehö­ren Pries­ter wesens­not­wen­dig zur Kir­che. Andern­falls sei sie nicht mehr als eine sozi­al-kari­ta­ti­ve Ein­rich­tung. Schick ging damit am Frei­tag in Vier­zehn­hei­li­gen auf eine Debat­te auf dem Syn­oda­len Weg ein, wo über die Fra­ge abge­stimmt wur­de, ob es Pries­ter brauche.

Die Kir­che sei mehr als ein sozia­les Gebil­de oder ein Ver­ein für see­li­sches und kör­per­li­ches Wohl­be­fin­den. „Kir­che Jesu Chris­ti ist ohne den tran­szen­den­ten Gott, ohne Jesus Chris­tus und sein Evan­ge­li­um, das nicht von die­ser Welt ist, nicht denk­bar. Der pries­ter­li­che Dienst, der durch die Wei­he über­tra­gen wird, soll den gött­li­chen Ursprung der Kir­che und ihr Ziel, das Him­mel­reich, deut­lich machen“, sag­te der Erz­bi­schof. Die mit der Wei­he ver­bun­de­ne Lei­tungs­voll­macht sei eine geist­li­che. Für das Sozi­al­ge­bil­de Kir­che, das not­wen­dig ist, kön­ne und sol­le es auch ande­re Lei­tungs­be­voll­mäch­tig­te geben.

Jedes Jahr Fei­er der Priesterjubiläen 

Schick sag­te, es mache ihn immer nach­denk­lich, wenn Pries­ter bei Begrü­ßun­gen als „hohe Geist­lich­keit“ ange­spro­chen wür­den. „Wir müs­sen unse­re hohe und ver­ant­wor­tungs­vol­le Wei­he und Sen­dung in Demut und Hei­lig­keit wahr­neh­men. Sonst rich­ten wir mehr Scha­den als Nut­zen an“, so der Erz­bi­schof. Damit die Kir­che Haus und Fami­lie Got­tes blei­be und Instru­ment Jesu Chris­ti für das Heil der Men­schen, sei das geweih­te Pries­ter­tum uner­läss­lich, beton­te Schick. „Die Pries­ter müss­ten Brü­der der Men­schen sein, die den Men­schen die­nen und nicht über sie herr­schen wollen.“

Jedes Jahr fei­ert Erz­bi­schof Schick in der Basi­li­ka Vier­zehn­hei­li­gen einen Fest­got­tes­dienst mit den Pries­tern, die vor 25, 40, 50 und 60 Jah­ren geweiht wurden.

„Tre­ten Sie auf und nicht aus“ 

Erz­bi­schof Schick lädt beim Hein­richs­fest Aus­tritts­wil­li­ge ein

Beim Hein­richs­fest auf dem Bam­ber­ger Dom­platz hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick die Kir­che auf­ge­ru­fen, weni­ger um sich selbst und ihre Pro­ble­me zu krei­sen, son­dern die christ­li­chen Wer­te und Tugen­den zu leben und zu verkünden.

Das Hein­richs­fest steht in die­sem Jahr im Zei­chen des Jah­res­mot­tos des Bis­tums „Raus aus der Bla­se – Kir­che und ihre Mis­si­on heu­te“. Dies bedeu­te „Lebens­dien­li­che Got­tes­diens­te fei­ern, ein­an­der so begeg­nen, dass wir für­ein­an­der nütz­lich und hilf­reich sind. Das ist Kir­che“, so der Erz­bi­schof am Sonn­tag in sei­ner Pre­digt beim Fest­got­tes­dienst auf dem Domplatz.

Das Mot­to „Raus aus der Bla­se“ ergänz­te Schick mit den Wor­ten „Rein in die Kir­che“. Den­je­ni­gen, die an einen Aus­tritt den­ken, sag­te er: „Blei­ben Sie in der Kir­che! Tre­ten Sie auf und nicht aus!“ Der Erz­bi­schof lud sie ein, „mit­zu­ma­chen, wo immer sie wol­len und kön­nen.“ Kir­che sei viel ein­fa­cher als sie oft in Dis­kus­sio­nen und Schlag­zei­len dar­ge­stellt wer­de. „Kir­che ist Leben der Fro­hen Bot­schaft, die dann auch ‚Wer­ke‘ her­vor­bringt wie Kin­der­gär­ten und Schu­len, Alten­hei­me und Behin­der­ten­ein­rich­tun­gen; all das, was nütz­lich ist für die Men­schen“, sag­te Schick.

Bun­tes Pro­gramm mit Talk, Musik und Zauberei

Rund um den Bam­ber­ger Dom fin­det nach zwei Jah­ren Pau­se auf­grund der Pan­de­mie wie­der ein bun­tes Fest mit Got­tes­diens­ten, Aktio­nen und Prä­sen­ta­tio­nen der Ver­bän­de und Ein­rich­tun­gen statt. Das Pro­gramm begann schon am Frei­tag­abend mit der „Prai­se­night“ auf dem Dom­platz. Am Sams­tag­nach­mit­tag fand der tra­di­tio­nel­le Motor­rad­got­tes­dienst statt. In der Alten Hof­hal­tung gab es Kaf­fee und Gegrill­tes, Live-Musik der „Jazz­Pantz“ und magi­sche Momen­te mit dem Bam­ber­ger Zau­ber­künst­ler Timm Full.

Wäh­rend im Hof der Jugend am Sonn­tag in der Dom­props­tei und auf dem Vor­platz des Diö­ze­san­mu­se­ums vie­le Mit­mach­ak­tio­nen gebo­ten wer­den, sind die Zuschau­er auf der Dom­platz­büh­ne zu ver­schie­de­nen Talks ein­ge­la­den sowie zu musi­ka­li­schen und tän­ze­ri­schen Ein­la­gen. Erz­bi­schof Schick führt auch in die­sem Jahr Kin­der durch den Dom. Dane­ben gibt es vie­le Ange­bo­te für die gan­ze Fami­lie, Auf­füh­run­gen, aber auch medi­ta­ti­ve Auszeiten.

Zum Abschluss des Hein­richs­fes­tes wird am Sonn­tag­nach­mit­tag eine Pon­ti­fi­kal­ves­per gefei­ert, in der die in den letz­ten Jah­ren erar­bei­te­ten 35 Pas­to­ral­kon­zep­te der Seel­sor­ge­be­rei­che fei­er­lich an den Erz­bi­schof über­ge­ben wer­den. Die Pon­ti­fi­kal­ves­per ist hier im Live­stream ab 17 Uhr zu sehen. Die Erlö­se und Kol­lek­ten des Fes­tes kom­men die­ses Jahr den vom Krieg betrof­fe­nen Men­schen in der Ukrai­ne sowie Flücht­lin­gen aus der Regi­on zugute.

Der hei­li­ge Hein­rich ist neben Kuni­gun­de und Otto einer der drei Bis­tums­pa­tro­ne. Sei­nen Fest­tag fei­ert die Kir­che am 13. Juli, das Bam­ber­ger Hein­richs­fest fin­det immer am zwei­ten Juli-Wochen­en­de statt.

Miss­stän­de in der Kirche

Kir­chen­aus­trit­te: Katho­li­ken­zahl im Erz­bis­tum Bam­berg sinkt unter 630.000

Fäl­le sexu­el­len Miss­brauchs, Behin­de­rung von deren Auf­klä­rung und Macht­miss­brauch füh­ren dazu, dass immer mehr Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken aus der Kir­che aus­tre­ten. Auch das Erz­bis­tum Bam­berg ver­zeich­net eine Zunah­me der Kir­chen­aus­trit­te. Gestie­gen sind hin­ge­gen die Zah­len von Trau­un­gen, Fir­mun­gen und Taufen.

Die Zahl der Kir­chen­aus­trit­te im Erz­bis­tum Bam­berg hat erneut zuge­nom­men. 2020 waren es 6.570, 2021 beläuft sich die Zahl auf 10.261. Damit ist die Zahl der Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken im Erz­bis­tum Bam­berg auf den Tiefst­stand von 629.393 gesun­ken. Das gab die Erz­diö­ze­se am gest­ri­gen Mon­tag in Bezug auf eine Sta­tis­tik der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz bekannt. Der Zahl der Tau­fen (4114), Ein­trit­te (46) und Wie­der­auf­nah­men (124) stan­den 7287 Bestat­tun­gen und 10.261 Aus­trit­te gegenüber.

Erz­bi­schof Lud­wig Schick bewer­te­te die Sta­tis­tik der Kir­chen­aus­trit­te als „trau­rig und bit­ter, aber lei­der erwart­bar.“ Die Ver­öf­fent­li­chung der Miss­brauchs­gut­ach­ten in zwei gro­ßen deut­schen Erz­bis­tü­mern, die die sexua­li­sier­te Gewalt und Macht­miss­brauch sowie das Ver­sa­gen von Ver­ant­wor­tungs­trä­gern der Kir­che erneut ins Bewusst­sein gebracht hät­ten, wür­den vie­le gläu­bi­ge Men­schen ent­täu­schen und zum Aus­tritt bringen.

„Nicht alle Aus­ge­tre­te­nen haben ihren Glau­ben ver­lo­ren“, fin­det Erz­bi­schof Schick. „Vie­le tre­ten der­zeit aus, um gegen die bekann­ten Miss­stän­de zu pro­tes­tie­ren und Refor­men zu erzwin­gen. Auch sie wol­len letzt­lich die Kir­che erneu­ern und erhalten.“

Erz­bi­schof Schick for­der­te Seel­sor­gen­de und ande­re noch in der Kir­che Akti­ve auf, die Aus­ge­tre­te­nen nicht aus den Augen zu ver­lie­ren und wei­ter für sie da zu sein. „Aus­ge­tre­te­ne sind nicht abge­schrie­ben. Wir möch­ten Kon­takt zu ihnen hal­ten, sie sind uns wich­tig. Die Tür bleibt offen.“

Mehr Tau­fen, weni­ger Priester

Erfreut zeig­te sich der Erz­bi­schof, dass die Anzahl gespen­de­ter Sakra­men­te nach dem coro­nabe­ding­ten Rück­gang wie­der deut­lich gestie­gen sei­en. So habe sich die Zahl der Trau­un­gen um 74,1 Pro­zent auf 644 erhöht (2020: 370). Die Zahl der Fir­mun­gen sei um 210 Pro­zent auf 4.372 gestie­gen und damit so hoch wie zuletzt vor sie­ben Jahren.

Auch bei Erst­kom­mu­nio­nen wer­de mit einem Anstieg von 17 Pro­zent auf 4.563 wie­der die Zahl von vor der Pan­de­mie erreicht. Die Zahl der Tau­fen sei um 34,4 Pro­zent auf 4.114 gestie­gen, die der der im Erz­bis­tum akti­ven Pries­ter von 232 auf 223 gesunken.

„Der­zeit stel­len wir fest, dass das kirch­li­che Leben in Schwung kommt. Fron­leich­nam, Pfarr­fes­te, Wall­fahr­ten fin­den mit gro­ßer Betei­li­gung statt“, so der Erz­bi­schof. Kirch­li­che Schu­len, Kin­der­gär­ten und Senio­ren­ein­rich­tun­gen fän­den gro­ßen Zuspruch.

„In der Seel­sor­ge schlägt das Herz der Kirche“

Pries­ter­wei­he von Ste­fan Lunz im Bam­ber­ger Dom

Der 47-jäh­ri­ge frü­he­re Bank­kauf­mann Ste­fan Lunz ist von Erz­bi­schof Lud­wig Schick zum Pries­ter geweiht wor­den. In sei­ner heu­ti­gen Pre­digt im Bam­ber­ger Dom beton­te Schick die Bedeu­tung der Seelsorge.

„In der Seel­sor­ge schlägt das Herz der Kir­che“, sag­te der Erz­bi­schof. „Die Seel­sor­ge ist unser Auf­trag. Und die­sen Auf­trag zu erfül­len, ist gegen­wär­tig beson­ders not­wen­dig.“ Es sei die Auf­ga­be der Seel­sor­ge, die See­le mit dem Gött­li­chen und dem Ver­nünf­ti­gen zu erfül­len, die uns Jesus Chris­tus, der Hir­te unse­rer See­len, offen­bart hat. Schick beton­te auch die Bedeu­tung der Ver­spre­chen von Ehe­lo­sig­keit und Keusch­heit, Armut und Beschei­den­heit, Gehor­sam und Hör­be­reit­schaft. Sie ermög­li­chen selbst­lo­se Seel­sor­ge. „Der Seel­sor­ger muss sich selbst­los auf den Nächs­ten und sei­ne See­le kon­zen­trie­ren, dazu befä­higt die ehe­lo­se Keusch­heit.“ Die Armut und Beschei­den­heit machen den Seel­sor­ger zugäng­lich für jede und jeden. Der Gehor­sam schen­ke ein waches Herz und ein offe­nes Ohr, die für die Seel­sor­ge uner­läss­lich sind. In der Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums, der Fei­er lebens­dien­li­cher Got­tes­diens­te und der Bil­dung von christ­li­cher Gemein­schaft vor Ort wer­de Seel­sor­ge praktiziert.

Pri­miz am Sonntag 

Ste­fan Lunz stammt aus Eggols­heim und war in der Pfarr­ge­mein­de St. Fran­zis­kus in Neu­ses an der Reg­nitz Minis­trant und spä­ter 14 Jah­re lang Pfarr­ge­mein­de­rat. Er arbei­te­te nach sei­ner Aus­bil­dung zum Bank­kauf­mann bei der Spar­kas­se Forch­heim 25 Jah­re lang in die­sem Beruf. 2014 trat er ins Bam­ber­ger Pries­ter­se­mi­nar ein und stu­dier­te Theo­lo­gie im über­diö­ze­sa­nen Pries­ter­se­mi­nar Lan­ters­ho­fen. Im Sep­tem­ber 2020 wur­de er zum Dia­kon geweiht. Wäh­rend sei­nes Pas­to­ral­kur­ses war er im Seel­sor­ge­be­reich Erlan­gen Nord-West mit Dienst­sitz in St. Xys­tus in Erlan­gen Büchen­bach ein­ge­setzt. Zum 1. Sep­tem­ber wird er sei­ne ers­te Stel­le als Kaplan antreten.

Als Pri­miz­spruch wähl­te er das Jesus-Wort „Ich bin nicht gekom­men, mich bedie­nen zu las­sen, son­dern um zu dienen“.

Sei­ne Pri­miz fei­ert Lunz am mor­gi­gen Sonn­tag um 9.30 Uhr in Eggols­heim und am Sonn­tag, dem 3. Juli, um 10.30 Uhr in St. Xys­tus Erlangen-Büchenbach.

„Wo nie­mand ist – da ist Gott“

200. Jubi­lä­um der Pro­zes­si­on zu Fronleichnam

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat am Don­ners­tag zu Fron­leich­nam den Gläu­bi­gen zuge­ru­fen, dass Gott immer für uns da ist, vor allem dann, „wenn nie­mand mehr da ist und man sich von allen ver­las­sen fühlt.“

An Fron­leich­nam zie­he der mensch­ge­wor­de­ne Gott durch die Stra­ßen und seg­ne alle Orte des mensch­li­chen Lebens, so Schick. Er kom­me zu den Jun­gen und den Alten, zu den Gesun­den und den Kran­ken, zu den Hel­fen­den und den Hilfs­be­dürf­ti­gen, in die Häu­ser, Woh­nun­gen und Arbeits­stät­ten. „Nie­mand soll sich von Gott ver­las­sen füh­len – das macht die Kir­che mit den Fron­leich­nams­pro­zes­sio­nen durch die Stra­ßen der Städ­te und Dör­fer seit Jahr­hun­der­ten deutlich.“

Ein­sam­keit, so führ­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te aus, sei gegen­wär­tig ein gro­ßes The­ma, mit dem sich auch die Poli­tik beschäf­ti­ge. „Als Kir­che ver­kün­den wir jedem Men­schen: Gott ist über­all für dich da, du kannst ihn anru­fen – ganz beson­ders in den Wüs­ten dei­nes Lebens. Du wirst Brot von ihm emp­fan­gen und er wird dir hel­fen, mensch­li­che Gemein­schaft zu finden.“

Erz­bis­tum begeht 200-jäh­ri­ges Jubi­lä­um der Prozession

Wenn Gott über­all ist, dann sei das aber auch ein Auf­ruf an uns Men­schen, dafür zu sor­gen, dass nie­mand sagen muss: Ich füh­le mich von Gott und den Men­schen ver­las­sen, ver­deut­lich­te Erz­bi­schof Lud­wig Schick.

An Fron­leich­nam fei­ert die katho­li­sche Kir­che seit dem 13. Jahr­hun­dert die leib­li­che Gegen­wart Jesu Chris­ti im Sakra­ment der Eucha­ris­tie. Die Bam­ber­ger Fron­leich­nams­pro­zes­si­on ist eine der größ­ten in Bay­ern und fin­det seit 1390 statt – seit 1822 in ihrer heu­ti­gen Form. Daher fei­ert sie in die­sem Jahr ihr 200-jäh­ri­ges Jubiläum.

Dabei wird das 650 Kilo­gramm schwe­re Dom­kreuz von 16 Män­nern getra­gen. Die Pro­zes­si­on zieht all­jähr­lich vom Dom­platz über die Resi­denz­stra­ße am Mar­kus­platz vor­bei zum Holz­markt, zum Max­platz und von dort über den Grü­nen Markt und die Obe­re Brü­cke zurück zum Dom­platz. Dort fin­det der fei­er­li­che Abschluss der Pro­zes­si­on mit dem Schluss­se­gen und dem Te Deum statt. Auf­grund der Pan­de­mie muss­te die Pro­zes­si­on in den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren abge­sagt werden.

1 2 3