Mit einem Requiem im Bamberger Dom ist der jahrzehntelange Einsatz des verstorbenen Priesters Anton Otte für die deutsch-tschechische Aussöhnung gewürdigt worden. Die
... weiter
„Wie geht wählen?“
Katholische Akademie CPH veröffentlicht Buch zur inklusiv ausgerichteten politischen Bildung
Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl hat die Nürnberger Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) einen neuen Band der inklusiven Buchreihe „Wie geht Demokratie?“ veröffentlicht. Das Buch trägt den Titel „Wie geht wählen?“.
Auf 103 Seiten enthält das Buch „Wie geht wählen?“ verschiedene Bausteine, die dazu genutzt werden können, Menschen mit Lernschwierigkeiten auf leicht verständliche Weise den Wahlprozess näherzubringen. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick bezeichnete die Publikation als wichtiges Werkzeug zur Förderung der Partizipation von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben. „Um an Demokratie teilzuhaben und seine Interessen in der Politik einbringen zu können, benötigt es Verständnis und Kompetenz. Das gilt für alle Bürgerinnen und Bürger, besonders für Menschen mit Behinderung“, so Schick.
Hilfestellung zur Bundestagswahl für Menschen in Vollbetreuung
Der Veröffentlichungszeitpunkt vor der Bundestagswahl im September sei ganz bewusst gewählt, versichert Dr. Doris Katheder, Co-Autorin des Buches und Leiterin des Ressorts Erinnerungsarbeit/Menschenrechte/Werte an der Akademie CPH. Aus ihrer Sicht ist das Wahljahr 2021 ein „historisches Jahr“, denn 2019 hatte der Deutsche Bundestag beschlossen, dass zukünftig auch Menschen in Vollbetreuung wählen dürfen. „Diese können somit im Herbst 2021 zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik an der Bundestagswahl teilnehmen. Ein großer Schritt in Richtung umfassende Teilhabe am politischen und öffentlichen Leben“, so Katheder.
Doch Wählen will gelernt sein. Nachdem im ersten Band der Buchreihe, „Demokratie und ich“, bereits Grundzüge der Demokratie und deren Einfluss auf die Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger behandelt wurden, fokussiert sich der zweite Band auf den Wahlprozess und alles, was es dabei zu beachten und zu wissen gilt. „Das Buch versucht, die Fragen rund ums Wählen so konkret, umfassend und barrierefrei wie möglich zu beantworten“, sagt Katheder. Es richte sich dabei an alle, die die gleichberechtigte politische Teilhabe von Menschen mit Lernschwierigkeiten aktiv unterstützen möchten, „also in erster Linie an Fachkräfte und Ehrenamtliche in Institutionen der Behindertenhilfe, der politischen Bildung und der Menschenrechtsbildung.“ Zum Buch gehören digitale und analoge Arbeitsmaterialien mit denen Workshops und Seminare durchgeführt werden können.
Damit das auch reibungslos funktioniert, wurden Buch und Bildungsmaterialien in enger Zusammenarbeit mit Menschen mit Lernschwierigkeiten entwickelt. CPH-Mitarbeiterin Barbara Reiser hat beispielsweise mit an den Bausteinen der Lerneinheiten gefeilt und immer wieder kritisch hinterfragt: „Verstehe ich das jetzt wirklich?“ Das Endergebnis wurde von capito Nordbayern, dem Kompetenz-Zentrum für Barrierefreiheit der Rummelsberger Diakonie, hinsichtlich Aufbau, Verständlichkeit, Darstellung und Durchführbarkeit geprüft und für „sehr empfehlenswert“ befunden.
Lobenswert und wichtig findet der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, dass sich die Akademie CPH – anders als ihr Name vermuten lasse – nicht nur Akademikerinnen und Akademikern widmet, sondern sich auch mit Projekten wie diesem dafür einsetzt, dass in der Gesellschaft alle ihr Recht auf Teilhabe wahrnehmen können. Als Jesus sagte: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“, habe er alle Menschen gemeint, selbstverständlich auch Menschen mit Behinderung, verdeutlicht der Erzbischof. Leben in Fülle bedeute Inklusion und Partizipation an allen Lebensbereichen, „den sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen, religiösen und natürlich auch politischen.“ Zu Letzterem trage die Publikation bei.
Das Buch ist im echter-Verlag erschienen und ab sofort im Buchhandel erhältlich. Die Arbeitsmaterialien können kostenfrei unter https://www.cph-nuernberg.de/projekte/wie-geht-demokratie abgerufen werden. Dort kann man sich auch über Workshops informieren. Drei weitere Bände der Reihe „Wie geht Demokratie?“ sind in Planung. Die Buchreihe ist ein Modellprojekt der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (AKSB), welches durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert wird.
Das könnte Sie auch interessieren...
Zum 800. Todestag des heiligen Dominikus
Erzbischof Schick: „Kirche darf nicht in ihrer eigenen Blase leben“
Am Fest des heiligen Dominikus hat Erzbischof Ludwig Schick zu einer Besinnung auf den christlichen Glauben und zur Neuevangelisierung aufgerufen. Er bezeichnete den heiligen Dominikus in seiner heutigen Predigt in der Bamberger Heilig-Grab-Kirche als „Apostel der Neuevangelisierung Europas“.
Wie im 12. und 13. Jahrhundert brauche es für die Neuevangelisierung heute Christinnen und Christen, die sich nicht narzisstisch um sich selbst drehen, sondern die vom Evangelium begeistert sind und die Botschaft Jesu in die Welt hinaustragen wollen. Dafür könne der heilige Dominikus Vorbild sein.
Der heilige Dominikus habe sich zu Lebzeiten auch mit einer Kirche, vor allem mit Bischöfen, Priestern und Ordensleuten, konfrontiert gesehen, „die sich in Eigenbrötelei und Eigennutz verstrickt hatten, die sich mehr um sich selbst und ihre Interessen kümmerten als um die Seelsorge und Glaubensvermittlung“, sagte der Erzbischof. In der Bevölkerung breitete sich das Gefühl der Sinnlosigkeit und der Unzufriedenheit aus, viele Menschen verfielen der Raffgier und der Habsucht; andere schlossen sich der Protestbewegung der Katharer an, die ihre Mitglieder der Freiheit und der Menschenrechte beraubte. Dem wirkte der Heilige laut Schick entgegen, „er entzündete den Glauben an Jesus Christus in Europa neu, in dem die Menschen in Friede und Freiheit, Vertrauen und Hoffnung leben können.“ Schick erinnerte an ein Wort, das bei der Heiligsprechung von Dominikus im Jahr 1234 eine Rolle spielte: „Als der Glaube an Jesus Christus und die Nächstenliebe in Europa zu erlöschen drohte, sandte Gott seinen Diener Dominikus.“
„Wir brauchen eine Neuevangelisierung!“
Eine Erneuerung des Glaubens ist nach den Worten des Erzbischofs auch jetzt im 21. Jahrhundert nötig. „Ganz besonders in Westeuropa und somit auch bei uns in Deutschland geht das christliche Leben mit allen seinen Segnungen für die Menschen zurück“, so der Oberhirte: „Wir brauchen eine Neuevangelisierung!“ Gott sei Dank wachse aber die Kirche, besonders in Afrika und Asien.
So wie auch zur Zeit des heiligen Dominikus drehten sich derzeit viele in der Kirche zu sehr um sich selbst und ihre eigenen Befindlichkeiten, befassten sich mit Themen, die im Evangelium keine oder kaum eine Rolle spielten, fragten nach ihrer Relevanz in der Gesellschaft und nach ihrer Position in der Kirche, beschäftigten sich mit Strukturveränderungen, mit Geld und Gut. „Eine Kirche, die in ihrer eigenen Blase lebt, ist unwirksam für die Menschen“, sagte der Erzbischof. Die Botschaft des Evangeliums müsse in die Welt getragen werden, so wie es der heilige Dominikus mit seinen Brüdern und Schwestern tat. „Dazu müssen wir als Kirche im 21. Jahrhundert authentisch sein und müssen leben, was wir predigen“, so Schick.
Der heilige Dominikus ist vor 800 Jahren, am 6. August 1221, in Bologna gestorben. Als Gründer des Dominikanerordens hat er maßgeblich zur Missionierung und Evangelisierung im europäischen Raum beigetragen. Der Orden hat sich weltweit verbreitet. In Deutschland gibt es heute 20 Dominikanerklöster und ‑konvente. Auch das 1356 gegründete Heilig-Grab-Kloster in Bamberg hat eine lange Dominikanische Tradition. 1803 wurde es im Zuge der Säkularisation als aufgehoben erklärt. 1926 wiederbegründet beherbergt es bis heute Dominikanerschwestern und ist Versammlungsort der Dominikanischen Laiengemeinschaft vom Heiligen Grab.
Das könnte Sie auch interessieren...
Oberfränkische Marientour
Erster Radpilgerweg in Oberfranken eröffnet
Heute ist in Prächting der oberfränkische Radpilgerweg eröffnet worden.
Der Marienradweg führt zu den Marienkirchen in Oberfranken und hat eine Länge von 580 Kilometern. Start- und Endpunkt der abwechslungsreichen Radroute ist Bamberg.
Radfahren liegt voll im Trend
Oberfranken Offensiv hat mit dem Projekt Aktivregion, das neben einer Radrunde in und um Oberfranken weitere zehn Landkreisgrenzen-übergreifende Themenrouten umfasst und nun durch den Marienradweg erweitert wird, einen Volltreffer gelandet. Kaum ein Urlaubs- und Freizeitsegment wächst so dynamisch wie der Radtourismus in Deutschland. Das zeigt auch die aktuelle Radfahranalyse 2020 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC):
76 Prozent der Deutschen fahren Rad,
51 Prozent davon nutzen das Fahrrad für Ausflüge und Reisen,
6,8 Millionen Kurzreisende sind an Wochenenden und
5,2 Millionen Kurzreisende sind während der Woche mit dem Fahrrad unterwegs,
5,4 Millionen Bundesbürger haben 2020 einen Radurlaub unternommen,
34 Millionen Bundesbürger unternehmen Radausflüge,
knapp ein Drittel der Radreisenden nutzt ein E‑Bike,
im Durchschnitt sind die Radreisenden 51 Jahre alt und
69 Prozent planen im Jahr 2021 eine Radreise,
davon 79 Prozent innerhalb Deutschlands.
„Bayern ist die beliebteste Radreiseregion im Inland. Die Aktivregion Oberfranken, deren Radrouten von Einheimischen und Touristen sehr gut angenommen werden, setzt wichtige Impulse in den Bereichen Freizeit und Fremdenverkehr und trägt damit auch zum Image von Oberfranken als hoch attraktive Freizeit- und Tourismusregion bei“, sagt Melanie Huml MdL.
Zehn Etappen mit 52 Heiligtümern
Der Marienradweg ist als Pilgerradweg zu den Marienkirchen in Oberfranken konzipiert. Der Radweg hat eine Länge von 580 Kilometern und kann in zehn Etappen befahren werden. Start- und Endpunkt des Marienradwegs ist die Weltkulturerbe-Stadt Bamberg. Im Verlauf der Route können 52 Heiligtümer, Marienkirchen oder Wegkreuze, besucht werden, die Zeugnis über die fränkische Marienverehrung ablegen. Für viele Menschen in Franken zählen Wallfahrtsorte von Kindheit an zu wichtigen Orten des Lebens und des Glaubens. Obwohl Oberfranken stark von der Reformation geprägt war, zählen große Teile Ober- und Mittelfrankens zum fränkischen Marienland.
Die Radstrecke führt neben befestigten Wegen auch über Forst- und Schotterwege und ist durchgängig mit dem Logo „Fränkischer Marienweg“ beschildert.
Marienwanderweg als Ausgangpunkt
Auf Initiative des Erzbistums Bamberg wurde das Projekt „Oberfränkische Marientour“ in den vergangenen zwei Jahren mit maßgeblicher Unterstützung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und mit großer Unterstützung des Erzbistums Bamberg, der Kommunen und der Tourismusorganisationen realisiert.
Ausgangspunkt ist der Marienwanderweg, der von Seiten des Erzbistums Bamberg am Marienfeiertag am 15. August 2021 eröffnet wird. Seinen Ursprung hat der Marienwanderweg in Unterfranken, wo gerade die Marienverehrung in vielen Orten und Landschaften sehr deutlich wird. Sowohl der Marienwanderweg als auch der Marienradweg in Oberfranken soll zum Pilgern und zu Wallfahrten, ob zu Fuß oder mit dem Rad, einladen. Damit verbunden ist auch die Möglichkeit zur Entschleunigung und letztlich auch zur Neu-Entdeckung der Langsamkeit mit den damit verbundenen Chancen für Erholung und geistiger Einkehr.
Infomaterial „Oberfränkische Marientour“
Der Flyer zum Download, die Route als GPX-Track mit QR-Code sowie umfangreiche Informationen zu den jeweiligen Etappen sind zu finden auf der Website von Oberfranken Offensiv unter https://www.oberfranken.de/de/projekte/aktivregion.php. Gedruckte Flyer mit Informationen zur Streckenführung und zu den 52 Marienkirchen und Wegkreuzen sind in der Geschäftsstelle von Oberfranken Offensiv e.V., Maximilianstraße 6, 95444 Bayreuth, oder telefonisch unter 0921 52523, erhältlich.
Oberfranken Offensiv e.V.
Oberfranken Offensiv e.V. ist eine der mitgliederstärksten Regionalinitiativen Deutschlands und Impulsgeber innovativer Projekte. Die Stärken Oberfrankens vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auszubauen und so die Zukunftsregion Oberfranken mitzugestalten, ist die Kernaufgabe der Entwicklungsagentur. Der Verein versteht sich als wichtige Klammer, die sich lösungsorientiert und aktiv für die kommunale und regionale Entwicklung Oberfrankens einsetzt, Synergien nutzt, Kompetenzen bündelt und die Region in ihrer positiven Wahrnehmung im Innen- und Außenverhältnis erfolgreich weiterentwickelt. Im Verein engagieren sich Kommunen, Unternehmen, Institutionen, Verbände und Privatpersonen.
Erzbistum Bamberg stellt Weichen für die Zukunft
Haushalt wird bis 2025 um 20 Millionen Euro reduziert
Das Erzbistum Bamberg stellt die Weichen für die personelle, demografische und finanzielle Entwicklung der nächsten Jahre. In einer zweitägigen Klausurtagung hat die Bistumsleitung zum Abschluss des siebenmonatigen Prozesses „Vertrauen und Verantwortung 2025“ zahlreiche Maßnahmen erörtert und beschlossen, mit denen die Kirche auch bei sinkenden Katholikenzahlen, mit weniger Personal und rückläufigen Kirchensteuereinnahmen handlungsfähig bleiben soll. Damit soll die pastorale Arbeit für die Zukunft gesichert werden.
Nachdem in den vergangenen Jahren das Erzbistum strukturell und pastoral neu aufgestellt wurde, steht jetzt die Entwicklung des Ordinariats mit seinen Aufgaben, Strukturen, Dienststellen und Einrichtungen im Blickpunkt. Prämisse des Prozesses war „die Gestaltung der Zukunft unserer Kirche und nicht der Erhalt des Bestehenden“, schreiben Generalvikar Georg Kestel und Ordinariatsdirektorin Jutta Schmitt in einem Brief an die Beschäftigten im Erzbistum. Sie versichern zugleich, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird. In allen Bereichen werde die Ausbildung fortgeführt, und es würden auch neue Stellen geschaffen, wo die Zukunftssicherung es erfordere.
Ziel der Maßnahmen ist eine Reduzierung des Haushalts bis zum Jahr 2025 um 20 Millionen Euro im Vergleich zum Etat von 2020. Ein Großteil der Einsparungen wird durch die Begrenzung des Bauhaushalts zunächst bis 2025 auf 25 Millionen Euro erreicht. Dazu wird ein Gebäudekonzept für alle notwendigen Dienstsitze, Versammlungsflächen und Kindertagesstätten erstellt. Die Kosten für die Anmietung von Büroflächen soll um ein Drittel reduziert werden, wobei gleichzeitig die diözesaneigenen Gebäude effektiver genutzt werden sollen.
Außerdem sollen die Reisekosten minimiert werden, wobei die in der Corona-Zeit gemachten Erfahrungen mit digitalen Kommunikationsmöglichkeiten genutzt werden sollen. In verschiedenen Bereichen wird zudem die überdiözesane Zusammenarbeit geprüft.
Vorgeschlagene Maßnahmen sollen ab September fortentwickelt werden
Erzbischof Ludwig Schick betonte, im Mittelpunkt aller Veränderungen müsse stehen, dass jede Pfarrei, jeder Seelsorgebereich, jede Dienststelle und Einrichtung zu einem geistlichen Zentrum werde, getragen vom „Geist der Gottes- und Nächstenliebe, der achtsamen und hilfreichen Sorge um die Menschen“.
In die Klausurtagung der Ordinariatskonferenz flossen die Arbeitsergebnisse von acht Teilprojekten ein, die sich seit Jahresbeginn mit den Themen Seelsorge, Personalgewinnung und ‑entwicklung, Liegenschaftsbestand, Digitalisierung, Kommunikation, Fort- und Weiterbildung, Bildung und Strukturen befasst haben. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen ab September fortentwickelt, beraten und umgesetzt werden. Die Ordinariatskonferenz ist das höchste Beschlussgremium im Erzbistum.
Das könnte Sie auch interessieren...
„Bewahren wir Achtsamkeit und Rücksichtnahme“
Erzbischof Schick dankt Seelsorgerinnen und Seelsorgern für den Einsatz in der Corona-Pandemie
Erzbischof Ludwig Schick dankt den Seelsorgerinnen und Seelsorgern im Erzbistum Bamberg für ihren Einsatz während der Coronazeit. Gottesdienste und Veranstaltungen hätten unter Beachtung der Hygienekonzepte würdig und achtsam stattgefunden, sodass es keine Ausbreitung von Infektionen gegeben habe.
„Sie haben sich auch – ohne ängstliche Sorge um sich selbst – den kranken und alten Menschen, den Menschen mit Behinderungen und allen, die besondere Seelsorge und Nähe brauchen gewidmet“, schreibt Schick in einem Brief an die Priester, Diakone und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Beginn der Sommerferien.
Der Erzbischof würdigt außerdem den phantasievollen Einsatz der neuen Medien und betont: „Die Nutzung und der Ausbau der neuen Kommunikationsformen bleiben wichtig, wenn wir uns nicht körperlich und persönlich begegnen können.“ Weiter ruft Schick dazu auf: „Bewahren wir uns, was wir in dieser Zeit verstärkt gelernt haben: die Achtsamkeit und Rücksichtnahme sowie die Balance zwischen Nähe und Distanz im Umgang miteinander.“
„Zeigen wir auch den aus der Kirche Ausgetretenen und denen, die sich distanziert haben, dass wir mit ihnen in Verbindung bleiben wollen“
Erzbischof Schick ermuntert weiter zu einer „Spiritualität des Sammelns“, um die Gottesdienstbesucher und Ehrenamtlichen wieder zu sammeln, die sich in der Coronazeit vom kirchlichen Leben in den Gemeinden entfernt haben. „Zeigen wir auch den aus der Kirche Ausgetretenen und denen, die sich distanziert haben, dass wir mit ihnen in Verbindung bleiben wollen“, fügt Schick hinzu und wünscht allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern eine erholsame Ferienzeit und einen hoffnungsvollen Start in das neue Arbeitsjahr.
Das könnte Sie auch interessieren...
Welttag der Großeltern
„Schön, dass es Dich gibt“
Am „Welttag der Großeltern und älteren Menschen“ hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick allen Großeltern sowie allen Seniorinnen und Senioren für ihren Einsatz in den Familien, in der Kirche und der Gesellschaft gedankt.
Bei einer Tagung in Vierzehnheiligen, zu der 35 Großelternpaare – aus jedem Seelsorgebereich des Erzbistums – gekommen waren, sagte Schick: „Unser gutes Leben heute verdanken wir Eurem Einsatz, Eurem Fleiß und Eurer Opferbereitschaft. Vergelt´s Gott!“
An die Eucharistiefeier am Festtag der heiligen Joachim und Anna, den Großeltern Jesu, in der Basilika Vierzehnheiligen, schloss sich eine Podiumsdiskussion in den Tagungs- und Bildungshäusern an zum Thema „Zusammenhalt der Generationen in der Gesellschaft von morgen“. Dabei meldeten sich Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Fachbereichen zu Wort. Mit einer fränkischen Brotzeit wurde der Tag in froher Runde beschlossen.
„Ihr seid die Wurzeln, die uns Leben geben und der Baum, an dem wir Blüten und Früchte bringen“
Eine weitere Aktion zum ersten Welttag der „Großeltern und älteren Menschen“ trägt den Titel: „Schön, dass es Dich gibt!“, die der Erzbischof ins Leben gerufen hat. Ab dem 25. Juli liegen in allen Kirchen des Erzbistums Postkarten mit dem Schriftzug „Schön, dass es Dich gibt!“ aus. Sie regen an, Angehörigen einen persönlichen Gruß zu schicken. „Gerade unter den Bedingungen der Corona-Pandemie wurde immer mehr deutlich, wie wichtig und schön es ist, dass sich die Generationen begegnen. In der Coronazeit waren viele persönliche Kontakte nicht möglich und wurden schmerzlich vermisst. „Ich möchte die Menschen ermuntern, ihren Lieben persönlich und ausdrücklich mitzuteilen: „Schön, dass es Dich gibt!““, so Schick. Des Weiteren wandte sich der Erzbischof mit einem Brief an die Pfarreien, in dem er darum bat, für alle Großeltern und ältere Menschen zu beten und ihnen für ihren Einsatz in der Vergangenheit und Zukunft zu danken.
Den „Welttag der Großeltern und älteren Menschen“ hat Papst Franziskus ausgerufen. Er soll die Bedeutung der älteren Menschen in den Familien, in der Gesellschaft und Kirche ins Bewusstsein bringen. Zugleich will er ein Tag des Dankes und der Wertschätzung für die Seniorinnen und Senioren weltweit sein. Er soll auch in Zukunft in der Nähe des Gedenktages der Großeltern Jesu, der heiligen Joachim und Anna, begangen werden.
Das könnte Sie auch interessieren...
Erzbischof Schick: Dem Klimaschutz höchste Priorität einräumen
Erzbistum Bamberg spendet 50.000 Euro für Hochwasseropfer
Das Erzbistum Bamberg stellt für die Opfer der Hochwasserkatastrophe 50.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung. Das Geld aus dem Katastrophenfonds soll über das Hilfswerk Caritas International den Betroffenen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern zugutekommen.
„Die Bilder, die uns aus den Hochwasserregionen erreichen, sind erschütternd. Die Naturgewalten haben Menschen in den Tod gerissen und viele Existenzen vernichtet“, sagte Erzbischof Ludwig Schick am Dienstag. „Ich habe als Weltkirche-Bischof schon viele Bilder von Katastrophen und schrecklichen Unglücken gesehen, aber diese Eindrücke quasi vor unserer Haustür machen einfach nur sprachlos. Wir beten für die Toten, erbitten Trost den Trauernden sowie Zuversicht und Kraft allen Geschädigten. Mit unserer Geldspende wollen wir ein kleines Zeichen der Solidarität und Hilfsbereitschaft in dieser Jahrhundertkatastrophe in Deutschland geben.“ Auch wenn der Zusammenhang des Starkregens und der Unwetter mit dem menschengemachten Klimawandel bisher nicht bewiesen sei, so müsse man darin doch eindeutige Warnsignale erkennen. „Wetterextreme werden zunehmen und die nächsten Generationen in ihrer Existenz bedrohen, wenn wir nicht heute umkehren und dem Klimaschutz Priorität in allem politischen und gesellschaftlichen Handeln einräumen. Die Kirche, die Gott im Glaubensbekenntnis als Schöpfer bekennt, muss engagierter Anwalt der Schöpfung, als Haus für alle Menschen, sein“, so Schick.
Das könnte Sie auch interessieren...
200 Jahre Erzbistum Bamberg
Erzbischof Schick erinnert zum Heinrichsfest an die Gründung der Metropolie nach der Säkularisation
Beim diesjährigen Heinrichsfest hat Erzbischof Ludwig Schick an die Gründung der Kirchenprovinz Bamberg vor 200 Jahren erinnert.
Nach dem Fall Napoleons und der Säkularisation habe man gespürt, dass ohne die Kirchen für das geistliche Leben und die Seelsorge sowie für die Armen und Kranken nicht genügend getan werden könne. Deshalb sei in den Jahren 1815 bis 1821 das kirchliche Leben neu aufgebaut und belebt worden. Dabei sei aus dem 1007 von Kaiser Heinrich gegründeten Bistum Bamberg das Erzbistum geworden, zu dem in der Metropolie bis heute die Bistümer Würzburg, Eichstätt und Speyer gehören.
„Auch damals spürten die Menschen, vor allem auch die Politiker, dass diese Welt mit den materiellen Gütern und Strukturen nicht alles sein kann“, sagte Schick am Sonntag in seiner Predigt im Bamberger Dom. „Wenn das geistige und geistliche Leben fehlt, geht es weder dem einzelnen Menschen noch der Gesellschaft gut.“ Deshalb habe der Staat mit dem Papst das kirchliche Leben in Bayern und ganz Deutschland neu geordnet.
„Lasst uns heute unseren Auftrag wahrnehmen, in allen unseren Gemeinden und Gemeinschaften, in unseren Kirchen, Pfarreien und Seelsorgebereichen, in den Kindergärten und Schulen, auch in unserem Ordinariat und allen Behörden geistliche Zentren zu werden und Geistliches auszustrahlen.“ Deshalb solle das Heinrichsfest 2021, das pandemiebedingt mit einem reduzierten Programm vorwiegend digital stattfindet, Zeichen der Erinnerung und Erneuerung sein, so Erzbischof Schick.
Das könnte Sie auch interessieren...
Predigt von Erzbischof Schick zum Heinrichsfest
„Es gibt keinen Grund, sich vor Veränderung zu fürchten“
Jede Pfarrei und jeder Seelsorgebereich soll nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick ein geistliches Zentrum sein. Es sei die Absicht des Bistumsgründers Heinrich und seiner Frau Kunigunde gewesen, überall geistliche Zentren in ihrem Reich zu gründen.
Heinrich habe vor tausend Jahren schon sehr modern gedacht, als er Klöster, Stifte und Pfarreien bildete. Er habe gewusst, dass für jeden Menschen und für den Staat das Wohl des Geistes und der Seele wichtig ist. „Auch heute sind bei den Umstrukturierungen für die Zukunftsfähigkeit der Kirche geistliche Zentren unerlässlich“, sagte Schick am Sonntag in seiner Predigt zum Heinrichsfest im Bamberger Dom.
Es sei heute notwendig, Seelsorgebereiche zu gründen und die Verwaltungsstrukturen der Kirchenstiftungen zusammenzuführen, sagte Schick und verwies auf die sinkenden Zahlen bei Gläubigen, Seelsorgern und Finanzen. Pastoralteams könnten zudem besser kooperieren und ermöglichten einen charismenorientierten Personaleinsatz. Bei allen Maßnahmen müsse aber immer das Ziel im Mittelpunkt stehen, dass alle Umstrukturierungen dem Ziel dienen müssten, überall geistliche Zentren zu bilden.
Geistlich bedeute für Christen konkret Leben im und aus dem Geist Jesu: „Sein Geist ist der Geist der Gottes- und Nächstenliebe, der achtsamen und hilfreichen Sorge für die Menschen, es ist der Geist der Goldenen Regel: Was du von anderen erwartest, das tu auch ihnen!“
Es bestehe kein Grund, sich vor Veränderung zu fürchten, betonte Erzbischof Schick. „Kirche hat immer Wandel in der Zeit erlebt, auf und nieder. Im Glauben an Gott können wir den Wandel annehmen und ihn aktiv für Friede und Heil gestalten.“ Schick erinnerte auch daran, dass die Kirche in vielen Regionen der Welt, insbesondere in Afrika und Asien, derzeit wachse und den Menschen Stütze und Halt gebe.
Immer am zweiten Wochenende im Juli feiert das Erzbistum Bamberg mit dem Heinrichsfest seinen Gründer, den heiligen Kaiser Heinrich II. Pandemiebedingt findet das reduzierte Programm neben den Gottesdiensten in diesem Jahr digital statt.
Das könnte Sie auch interessieren...
Festgottesdienst mit Erzbischof Schick für Weihejubilare in Vierzehnheiligen
„Jesus Christus braucht für seinen Erlösungsdienst Priester“
Erzbischof Ludwig Schick hat der Seelsorgerinnen und Seelsorger gedacht, die im Einsatz für die Menschen ihr Leben verloren haben. Er erinnerte insbesondere an die Kirchenmitarbeiterinnen und ‑mitarbeiter, die 2020 bei der Betreuung von Corona-Kranken gestorben sind. In Europa seien es 400 Priester gewesen.
„Jesus Christus braucht für seinen Erlösungsdienst Priester, die in Wahrheit und Liebe, in Treue und Heiligkeit lebenslang ihren Dienst tun“, sagte Schick am Freitag bei einem Gottesdienst für die Priesterjubilare, die in Vierzehnheiligen ihr 25., 40., 50. oder 60. Weihejubiläum feierten.
Der Erzbischof bedauerte auch, dass aufgrund der Berichterstattung über Vergehen und Verbrechen von Geistlichen die vielen Priester, die tadellos und von den Gläubigen geschätzt ihren Dienst verrichten, in der öffentlichen Wahrnehmung nicht gesehen würden. Priester würden derzeit vielfach generell herabgewürdigt und pauschal verurteilt oder verdächtigt. „Das ist nicht gerecht“, sagte Schick.
„Die Welt wird erlöst durch Wahrheit und Liebe, das hat Jesus Christus uns durch sein Leben, Leiden, Sterben und Auferstehung gelehrt“, fügte Schick hinzu. „Für die Wahrheit und die Liebe zu leben, das kostet etwas in dieser Welt. Wer sich aber darauf einlässt, der darf Vertrauen und Hoffnung haben.“ Der Glaube schenke Hoffnung und bewahre in der Liebe, auch in dunklen Stunden der Rückschläge, der Ablehnung und der Leiderfahrung. „Gott wird mit uns sein Ziel, das Reich Gottes für alle, erreichen.“