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EU-Wahl

Gegen Ras­sis­mus und Hetze

Demons­tra­ti­on in Bam­berg im Vor­feld der EU-Wahl

Kom­men­den Sonn­tag ist in Deutsch­land Euro­pa­wahl. Einen Tag vor­her ver­an­stal­tet das Bünd­nis „Bun­tes Bam­berg“ eine Demons­tra­ti­on in der Bam­ber­ger Innen­stadt. Dann wer­den Men­schen gegen Rechts und für Demo­kra­tie und Grund­rech­te auf die Stra­ße gehen.

Vom 6. bis 9. Juni fin­den in den Län­dern der Euro­päi­schen Uni­on die zehn­te Wahl zum Euro­päi­schen Par­la­ment, die Euro­pa­wahl, statt. In Deutsch­land wird am 9. Juni gewählt. Nach­dem euro­pa­weit Rechts­par­tei­en an Zuspruch gewin­nen oder etwa EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en eine Zusam­men­ar­beit mit der rechts­kon­ser­va­ti­ven EKR-Frak­ti­on nicht aus­schließt, zeich­net sich auch bei der EU-Wahl ein Rechts­ruck ab.

Auch in Deutsch­land habe sich eini­ges ver­än­dert, so das Bünd­nis „Bun­tes Bam­berg“ in einer Mit­tei­lung. Abge­ord­ne­te, die rechts­extre­me Paro­len von sich geben; Poli­ti­ker, die gewalt­tä­tig atta­ckiert wer­den; Bun­des­tags­mit­glie­der, die für aus­län­di­sche Geheim­diens­te spio­nie­ren oder sich bestechen las­sen – all das sei zur trau­ri­gen Nor­ma­li­tät geworden.

Gleich­zei­tig bezö­gen aber auch immer mehr Men­schen Posi­ti­on dage­gen: gegen den Rechts­ruck, gegen Het­ze, Popu­lis­mus, Extre­mis­mus und Fake News. Auch in Bam­berg gab es Demons­tra­tio­nen gegen rechts und „Bun­tes Bam­berg“ hat in den letz­ten Wochen jeden Sams­tag eine sym­bo­li­sche Brand­mau­er am Gabel­mann errich­tet. Mit der nahen­den Euro­pa­wahl wür­den im gan­zen Land erneut tau­sen­de Men­schen auf die Stra­ße gehen, so die Mit­tei­lung wei­ter, um die Demo­kra­tie und ihre Grund­rech­te zu verteidigen.

Vor die­sem Hin­ter­grund lädt das Bünd­nis „Bun­tes Bam­berg“ für den kom­men­den Sams­tag, 8. Juni, zu einer Kund­ge­bung. Wie schon bei der Demons­tra­ti­on im Janu­ar sol­len sich auch dann wie­der
mög­lichst vie­le Men­schen ver­sam­meln. Los geht es um 15 Uhr am Bahn­hofs­vor­platz. Von dort will der Demons­tra­ti­ons­zug durch die Luit­pold­stra­ße und die Lan­ge Stra­ße zum Mar­kus­platz lau­fen. Dort ange­kom­men soll die Kund­ge­bung mit einer Anspra­che von Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und Musik unter ande­rem von Arnd Rühl­mann schließen.

Brand­mau­er, Bier­de­ckel und Wahlaufruf

Aktio­nen von „Bun­tes Bam­berg“ zur Europawahl

Im Vor­feld der Euro­pa­wah­len Anfang Juni plant das Bünd­nis „Bun­tes Bam­berg“ eine Rei­he von Aktio­nen. Damit soll das Bewusst­sein für demo­kra­ti­sche Wer­te, Viel­falt und Tole­ranz gestärkt werden.

„Gleich­zei­tig wol­len wir“, wie das Bünd­nis „Bun­tes Bam­berg“ in einer Mit­tei­lung im Vor­feld der Euro­pa­wahl schreibt, „für die Gefahr sen­si­bi­li­sie­ren, die von popu­lis­ti­schen Kräf­ten, Falsch­in­for­ma­tio­nen und rechts­extre­mer Het­ze ausgeht.“

Dafür bie­tet das Bünd­nis am 4. Mai in der Bam­ber­ger Fuß­gän­ger­zo­ne einen Infor­ma­ti­ons­stand zu allen Par­tei­en, die zur Euro­pa­wahl antre­ten. Dort wird zusätz­lich eine sym­bo­li­sche Brand­mau­er gegen rechts aus Papp­kar­tons auf­ge­baut sein.

Wer ab dem 5. Mai eine Bam­ber­ger Gast­stät­te oder ein Café besucht, könn­te dort zudem „Vielfalt“-Bierfilzchen des Bünd­nis­ses vor­fin­den. Die Idee dazu sei ent­stan­den, als die AfD begann, Stamm­ti­sche in Loka­len in und um Bam­berg abzuhalten.

In Zusam­men­ar­beit mit fast allen demo­kra­ti­schen Bam­ber­ger Frak­tio­nen, Par­tei­en und zahl­rei­chen Orga­ni­sa­tio­nen der Zivil­ge­sell­schaft hat „Bun­tes Bam­berg“ außer­dem einen Auf­ruf ver­fasst, bei der EU-Wahl wäh­len zu gehen und zwar demo­kra­tisch. Dar­in heißt es unter ande­rem: „Wir leben in einem demo­kra­ti­schen Land, mit Grund­rech­ten, die für alle Men­schen gel­ten, ins­be­son­de­re Mei­nungs­frei­heit und Pres­se­frei­heit. All das ist nicht selbst­ver­ständ­lich, und aktu­ell wie­der bedroht von radi­ka­len Kräf­ten. Unse­re Demo­kra­tie ist wehr­haft – aller­dings nur, solan­ge sie exis­tiert. Wird eine Demo­kra­tie auf demo­kra­ti­schem Weg abge­wählt, ver­schwin­den die Mög­lich­kei­ten, sie zurück­zu­brin­gen, oder auch nur das neue Sys­tem zu kri­ti­sie­ren, meist als ers­tes. Was als Pro­test­wahl beginnt, kann als Dik­ta­tur enden. Was geschieht, wenn ein Sys­tem auto­kra­tisch wird, sah man 1933 in Deutsch­land. Man sieht es bei­spiels­wei­se in Russ­land oder in Iran.“

Auch sei­en in einer Zeit von Kri­sen und Wan­del Frust und Wut ver­ständ­lich. Aber Frei­heit und Rech­te aufs Spiel zu set­zen, indem man aus Pro­test oder Unzu­frie­den­heit eine in Tei­len gesi­chert rechts­extre­mis­ti­sche Par­tei wie die AfD wählt, sei kei­ne kon­struk­ti­ve Form von Kritik.