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Fragebogen

Stadt­echo Fragebogen

Das Stadt­echo fragt: Bir­git Kast­ner antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Dies­mal hat Dr. Bir­git Kast­ner, Ordi­na­ri­ats­rä­tin und Haupt­ab­tei­lungs­lei­te­rin Kunst und und Kul­tur des Erz­bi­schöf­li­chen Ordi­na­ri­ats Bam­berg, die Fra­gen beantwortet.
Frau Kast­ner, was braucht gute Kunst?

Anspruch, Kon­zept, Über­ding­lich­keit. Eines ist jeden­falls hin­der­lich: Gefälligkeit.

Was braucht Kunst, damit sie für eine Aus­stel­lung im Kir­chen­raum oder Diö­ze­san­mu­se­um infra­ge kommt?

Sie­he oben; hin­zu kommt Inter­ak­ti­on und Inter­ven­ti­on. Im Ide­al­fall stört Kunst (Seh-)Gewohnheiten, ob im Kir­chen­raum oder Muse­um. Viel­leicht zwei Bei­spie­le: Kunst­in­stal­la­tio­nen in Kir­chen kön­nen die Wahr­neh­mung im Raum und den Fokus ver­än­dern, sie kön­nen spi­ri­tu­el­le Impul­se set­zen, so wie die Instal­la­tio­nen von Elke Mai­er (zur Zeit in St. Augus­tin, Coburg). Bei Auf­trags­ar­bei­ten wie Kreuz­we­gen oder Altar­bil­dern besteht die Her­aus­for­de­rung dar­in, Jahr­hun­der­te alte Bild­tra­di­tio­nen zeit­ge­nös­sisch wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, even­tu­ell auch dar­in, den Betrach­ter zu irri­tie­ren. Dafür wären die Altar­bil­der von Micha­el Trie­gel ein gutes Bei­spiel. Im Diö­ze­san­mu­se­um arbei­ten wir dar­an, den mit­tel­al­ter­li­chen Dom­schatz mit moder­ner Kunst zu kon­fron­tie­ren, um neue Wahr­neh­mungs­ebe­nen zu öffnen.

Wer ist Ihre Lieb­lings­künst­le­rin oder Ihr Lieblingskünstler?

Gibt es nicht, ich hät­te da eher eine lan­ge Lis­te, auf der Leu­te ste­hen wie Imi Knoe­bel, Georg Meis­ter­mann, Blin­ky Paler­mo, Sig­mar Pol­ke, Neo Rauch, Hel­la Sant­a­ros­sa, Rudolf Schwarz, Leo Zog­mey­er, Peter Zum­thor, eigent­lich auch Erwin Wurm, unbe­dingt Max Ernst.

Mit wel­cher gro­ßen Künst­le­rin oder wel­chem gro­ßen Künst­ler kön­nen Sie gar nichts anfangen?

Hei­no.

Wür­den Sie ger­ne öfter Fahr­rad fahren?

Abso­lut.

Zah­len Sie ger­ne Rundfunkgebühren?

Das tue ich tatsächlich.

Töten Sie Insekten?

Eis­kalt.

Darf man in Ihrem Schlaf­zim­mer rauchen?

Aus dem Alter bin ich raus.

Wel­che Dro­gen soll­ten Ihrer Mei­nung nach lega­li­siert werden?

Außer Kaf­fee und Rotwein?

Ihr Leben wird ver­filmt. Wel­che Schau­spie­le­rin soll­te Sie spielen?

Ich fän­de es span­nen­der, über das Gen­re oder den Titel nachzudenken.

Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Wel­che benut­zen Sie am meisten?

Dienst­han­dy oder pri­vat? Ver­mut­lich Luca.

Wovon waren Sie zuletzt überrascht?

Was alles in mei­nem Kühl­schrank ist.

Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Immer Wün­sche und Träu­me zu haben.

Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

Min­des­tens ein­mal herz­haft lachen.

Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Über mich.

Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Kir­chen­glo­cken.

Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Da gäbe es ein paar mate­ri­el­le Din­ge, die nicht not­wen­dig wären. In imma­te­ri­el­ler Hin­sicht: Wan­dern gehen, auch wenn ich gera­de gar kei­ne Zeit habe.

Wovor haben Sie Angst?

Jemals den Mut zu verlieren.

Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

Ich habe heu­te mei­nem Kater zuge­zwin­kert, falls das hier zählt.

Wann hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

So unge­schickt war ich nie.

Auf wel­chen Moment Ihrer Lauf­bahn waren Sie am schlech­tes­ten vorbereitet?

Dass ein Archiv ein­ge­stürzt ist wäh­rend mei­ner Dissertation.

Gibt es einen wie­der­keh­ren­den Alb­traum, der von Ihrem Beruf handelt?

Nein. Ich sage jetzt etwas Spie­ßi­ges: Ich mache mei­nen Beruf wirk­lich gerne.

Was war die bes­te Aus­stel­lung, die Sie gese­hen haben?

Ich bin Vene­dig-Bien­na­le-Fan. Das For­mat ist groß­ar­tig. In Bezug auf sakra­le Kunst, ins­be­son­de­re zeit­ge­nös­si­sche, schät­ze ich das Colum­ba in Köln sehr, das KULTUM in Graz. Schlüs­sel­wer­ke mit­tel­al­ter­li­cher (Sakral-)Kunst sind immer wie­der im Fokus gro­ßer oder inter­na­tio­na­ler The­men­aus­stel­lun­gen. Außer das Kunst­werk selbst trägt hier auch das Aus­stel­lungs­kon­zept, die Archi­tek­tur und Ver­mitt­lung zum Ran­king bei.

Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Da ich aus­schließ­lich beim Auto­fah­ren schimp­fe: Vollpfosten!

Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Eine allein nützt nichts, man braucht sie alle vier: For­ti­tu­do, Pru­den­tia, Ius­ti­tia, Temperantia.

Ihr Haupt­cha­rak­ter­zug?

Aus­dau­ernd.

Wel­che Feh­ler ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Unfrei­wil­li­ge.

Was mögen Sie an sich gar nicht?

Ich konn­te nie Bier­fla­schen mit dem Feu­er­zeug öffnen.

Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie gern dabei gewesen?

Bei der Mondlandung.

Was hät­ten Sie ger­ne erfunden?

Das Bea­men. Ich wür­de mich sehr ger­ne bea­men können.

Haben Sie ein Vorbild?

Scot­ty? Nein, ich habe Vor-Bil­der im Sin­ne fes­ter Vor­stel­lun­gen, wie das, was ich errei­chen möch­te, aus­sieht und da flie­ßen sicher Inspi­ra­tio­nen ver­schie­de­ner leben­der his­to­ri­scher und bibli­scher Per­sön­lich­kei­ten ein.

Wofür sind Sie dankbar?

Für alles und einen Tee­beu­tel­spruch, den ich ein­mal gezo­gen habe: „Nicht den­ken, dan­ken“. Das hilft meistens.

Was lesen Sie gerade?

Johan­nes Rau­schen­ber­ger, Gott hat kein Muse­um. Ein gran­dio­ses 3‑Bän­de-Mons­ter, ein Bil­der­buch mit Essays bezie­hungs­wei­se ein Kata­log eines Muse­ums, das es nicht gibt.

Wel­ches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

Dani­el Kehl­manns Ver­mes­sungs­buch hat mich nicht gepackt.

Was ist Ihr Lieb­lings­buch, Lieb­lings­al­bum, Lieblingsfilm?

Jede Art von Illus­trier­te aus den 1950er-60er Jah­ren. Nichts berei­tet mir mehr Freu­de (außer noch Archi­tek­tur der 50er Jah­re). Von „Moni­ka. Die Zeit­schrift für katho­li­sche Müt­ter und Haus­frau­en“ bis zu den alten groß­for­ma­ti­gen Bra­vo-Aus­ga­ben mei­nes Vaters. Das Lay­out, die inhalt­li­chen Bei­trä­ge, die Spra­che, die Wer­bung, das Welt­bild, alles.

Wel­che Musik hören Sie nur heimlich?

Fran­zö­si­sche Chan­sons, weil ich dann heim­lich thea­tra­lisch mitsinge.

Was war Ihre größ­te Modesünde?

Dau­er­wel­le. Oder Latzhose.

Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

Spei­sen und Getränke.

Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Drei gekauf­te Theaterkarten.

Mit wem wür­den Sie ger­ne eine Nacht durchzechen?

Leo­nar­do da Vinci.

Wovon haben Sie über­haupt kei­ne Ahnung?

Von Influen­cern. Und dabei soll es auch bleiben.

Was fin­den Sie langweilig?

Schlech­te Kunst.

Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen, zu gehen?

„Wahn­sinn“ (Höl­le).

Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

Wolf­gang Petry. Bezie­hungs­wei­se hat man als Kunst­his­to­ri­ker den Kopf vol­ler mit­tel­al­ter­li­cher Dar­stel­lun­gen der Ver­damm­nis, Seelenqualen.

Wie glau­ben Sie, wür­de die Bir­git Kast­ner von vor zehn Jah­ren auf die Bir­git Kast­ner von heu­te reagieren?

Ich wür­de mich wie­der­erken­nen. Viel­leicht wür­den wir zusam­men auf das eine oder ande­re Ereig­nis trinken.

Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Mei­ne Muse­ums­lei­te­rin ist gut 10 cm grö­ßer als ich.

Ich kann nicht leben ohne…

Sau­er­stoff?

In wel­chen Club soll­te man unbe­dingt mal gehen?

Kir­che.

Sind Sie Tän­ze­rin oder Steherin?

Tän­ze­rin.

Was war die größ­te Unwahr­heit, die Sie je über sich gele­sen haben?

Dass ich Susan­ne heiße.

Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Den Kli­ma­wan­del.

Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus. Was trin­ken Sie?

Ein Bier­chen.

Dr. Bir­git Kast­ner, Okto­ber 2021.

Stadt­echo Bam­berg – Fragebogen

Das Stadt­echo fragt – Juli­an Kol­beck antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Dies­mal hat Juli­an Kol­beck, Trai­ner des FC Ein­tracht Bam­berg, die Fra­gen beantwortet.

Was hat der Fuß­ball, was ande­re Sport­ar­ten nicht haben?

Gesell­schaft­li­che Lie­be und Anzie­hung und die Kunst, Mil­lio­nen, gar Mil­li­ar­den Men­schen zu ver­ei­nen und zu verbinden.


Was braucht eine Mann­schaft, um erfolg­reich zu sein?

Team­spi­rit, Über­zeu­gung, Qua­li­tät, Mut und Demut.


Wel­che Sai­son­zie­le haben Sie mit dem FC Ein­tracht Bamberg?

Aus einer jun­gen, hung­ri­gen und talen­tier­ten Mann­schaft möch­te ich das Maxi­mum raus­ho­len und schau­en, wo wir am Ende lan­den. Wir schau­en von Spiel zu Spiel und wol­len attrak­ti­ven Fuß­ball zei­gen, wel­cher Spaß macht anzuschauen.


Wel­ches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

Ich mach kei­ne hal­ben Din­ge. Ent­we­der ich lese ein Buch voll­stän­dig oder ich fan­ge erst gar nicht an.


Wür­den Sie ger­ne öfter Fahr­rad fahren?

Defi­ni­tiv! Fahr­rad fah­ren macht mir unheim­lich viel Spaß, beson­ders über Stock und Stein im Wald. Aller­dings fehlt mir etwas die Zeit dafür.


Zah­len Sie gern Rundfunkgebühren?

Unterm Strich schon irgend­wie, da ich ger­ne wei­ter­hin gute Kri­mis (Tat­ort) schau­en und natür­lich WM und EM wei­ter­hin live ver­fol­gen möchte.


Töten Sie Insekten?

Bedingt… grund­sätz­lich mache ich das nicht, aber so eine ner­vi­ge Haus­halts­flie­ge, die zig mal gegen die Schei­be fliegt, ver­such ich dann schon zu erwischen.


Darf man in Ihrem Schlaf­zim­mer rauchen?

NEIN! Der Geruch ist fürch­ter­lich in den eige­nen vier Wänden.


Wel­che Dro­gen soll­ten Ihrer Mei­nung nach lega­li­siert werden?

Fuß­ball! Ne, Spaß bei­sei­te, ich bin ein strik­ter Geg­ner von Dro­gen, da der Mensch dar­an echt kaputt gehen kann, daher bin ich gegen eine Lega­li­sie­rung von Drogen.


Ihr Leben wird ver­filmt. Wel­cher Schau­spie­ler soll­te Sie spielen?

Chris Hems­worth, mei­ne Freun­din fin­det ihn ziem­lich „hot“ und ich muss zuge­ste­hen: schlecht sieht er nicht aus.


Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Und wel­che benut­zen Sie am meisten?

Zwi­schen 30 und 35, das schwankt immer mal wie­der. Naja, als Fuß­bal­ler durch und durch gehö­ren die Kicker- und FuPa-App, aber auch Insta­gram schon dazu.


Wovon waren Sie zuletzt überrascht?

Von mei­ner Freun­din: Als Sie sonn­tags gefragt hat, was ich vom Bäcker will, nor­ma­ler­wei­se quä­le ich mich sonn­tags immer aus dem Bett und gehe zum Bäcker.


Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Gesund blei­ben! Und natür­lich mei­ner größ­ten Lei­den­schaft Fuß­ball für immer nach­ge­hen zu können.


Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Ver­mut­lich das letz­te Gegen­tor mei­ner Mannschaft.


Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Ich lie­be gutes Essen.


Wovor haben Sie Angst?

Davor, dass es mei­nen Liebs­ten gesund­heit­lich viel­leicht mal schlecht gehen könnte.


Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

Das sag ich jetzt lie­ber nicht, sonst gibt´s Ärger mit der Freun­din. Ne, Spaß bei­sei­te, natür­lich bei unse­rem letz­ten Tref­fen bevor es ernst wur­de. Wir sind schließ­lich schon über sie­ben Jah­re zusammen.


Wann und war­um hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

Selbst­ver­ständ­lich hat­te ich noch nie Ärger mit der Polizei.


Was war der schöns­te Moment Ihrer sport­li­chen Karriere?

Damals, bei mei­nen Junio­ren-Län­der­spie­len, den Adler auf der Brust tra­gen zu dür­fen und die Natio­nal­hym­ne zu singen!


Wür­den Sie akti­ven homo­se­xu­el­len Spie­lern raten, sich zu outen?

Grund­sätz­lich bin ich abso­lut dafür, aller­dings den­ke ich, dass dafür viel­leicht noch die 100-pro­zen­ti­ge gesell­schaft­li­che Akzep­tanz fehlt


Wer ist Ihr Lieb­lings­spie­ler aller Zeiten?

Es gibt jetzt nicht den einen, aber Spie­ler wie Ziné­di­ne Zidane, Ste­ven Ger­rard oder Ser­gio Ramos ste­hen da schon ganz oben. Mit wie viel Talent, Kraft, Ver­ant­wor­tung und Ehr­geiz die gespielt haben und die Welt­spit­ze erobert haben, ist sehr faszinierend.


Mit wel­chem gro­ßen Fuß­bal­ler kön­nen Sie gar nichts anfangen?

Ich fin­de Ney­mar schon einen sehr guten Fuß­bal­ler, aber die Art und Wei­se, wie er sei­ne Show abzieht, ist schon nervig.


Wer ist bes­ser: Ronal­do oder Messi?

Bei­de sind tat­säch­lich unfass­ba­re Spie­ler und jeder in sei­ner Art und Wei­se ein­zig­ar­tig, daher gibt es für mich kein bes­ser oder schlechter.


Wel­che Mann­schaft fin­den Sie bes­ser: FC Bay­ern oder BVB Dortmund?

Bei­de spie­len Jahr für Jahr sehr attrak­ti­ven Fuss­ball sowohl natio­nal als auch inter­na­tio­nal. Bay­ern hat natür­lich die letz­ten Jah­re die Titel geholt, aber auch Dort­mund war immer nah dran. Auf der ande­ren Sei­te muss man den BVB auch für sein Scou­ting loben: Was für Spie­ler die an Land zie­hen, ist schon nahe­zu ein­zig­ar­tig. Rein von den Titeln her, klar die Bay­ern, aber die Dort­mun­der muss­ten schon auch sehr lei­den mit Ihren Top-Abgän­gen, Jahr für Jahr wer­den den Dort­mun­dern die bes­ten Spie­ler abge­kauft und dann ist es natür­lich schon schwer, gegen die Bay­ern einen Titel zu holen. Ich bin aber auf die Zukunft gespannt.


Für wen waren Sie war­um beim EM-Fina­le: Ita­li­en oder England?

Ganz klar für die Ita­lie­ner! Weil Ita­li­en mit so viel Herz­blut und Lei­den­schaft gespielt hat, dazu kam eine bedin­gungs­lo­se Hin­ga­be für das Land und das eige­ne Team. Aber auch der Fuss­ball, den Sie gespielt haben, war sehr ansehn­lich und modern.


Hat Jogi Löw zum rich­ti­gen Zeit­punkt als Natio­nal­trai­ner auf­ge­hört oder hät­te er frü­her gehen sollen?

Naja, schwer zu sagen. Grund­sätz­lich fin­de ich schon, dass Jogi Löw den deut­schen Fuß­ball sehr geprägt hat, er wur­de schließ­lich Welt­meis­ter. Aber ja, nach dem Aus­schei­den bei der WM 2018 hät­te er schon die Reiß­lei­ne zie­hen kön­nen, das wäre sicher­lich ein pas­sen­der Zeit­punkt gewe­sen. Aller­dings ist es im Nach­hin­ein immer ein­fa­cher sowas sagen.


Was war Ihr schöns­tes Tor als Spieler?

Als Ver­tei­di­ger habe ich ver­hält­nis­mä­ßig schon eini­ge Tore gemacht, aber sicher­lich am prä­sen­tes­ten und schöns­ten war das Tor gegen 1860 Mün­chen als Spie­ler der SpVgg Bay­reuth am letz­ten Spiel­tag der Sai­son 2017/​2018. Lan­ger Ball in den 16er, den Ball super ange­nom­men und aus der Dre­hung blind ins lan­ge Eck geschlenzt. Fand ich gar nicht so übel.


Was ist Ihre schlech­tes­te Ange­wohn­heit als Trainer?

Min­des­tens eine hal­be Packung Kau­gum­mis zu verbrauchen.


Wel­che Feh­ler auf dem Platz ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Wenn mei­ne Offen­siv­spie­ler im letz­ten Drit­tel des Geg­ners im Eins-gegen-Eins den Ball ver­lie­ren, aber vor­her mit Mut und Über­zeu­gung ver­sucht haben, die Situa­ti­on für sich zu entscheiden.


Ihre sport­li­che Lieblingstugend?

Kämp­fen bis Ende!


Ihr Haupt­cha­rak­ter­zug?

Mensch sein. Ich bin so, wie ich bin und ver­stel­le mich nicht, aber auch anders her­um, für mich ist jeder Mensch gleich, aber auch ein­zig­ar­tig und man soll­te ihn akzep­tie­ren so wie er ist.


Haben Sie ein sport­li­ches Vorbild?

Ich bin natür­lich ein gro­ßer Fan der Top-Trai­ner der Welt: Flick, Nagels­mann, Guar­dio­la, und so wei­ter, und Jür­gen Klopp fas­zi­niert mich schon sehr.


Wofür sind Sie dankbar?

Dass ich gesund bin, eine intak­te Fami­lie, Bezie­hung und Freun­de sowie ohne Sor­gen Essen, Trin­ken und ein Dach über dem Kopf habe.


Was ist Ihr Lieb­lings­buch, Lieb­lings­al­bum, Lieblingsfilm?

Lieb­lings­bü­cher: Bio­gra­fien von Top-Trai­nern der Welt; Lieb­lings­al­bum: es gibt nicht das Album, aber Alben von den Toten Hosen oder Foo Figh­ters sind schon Top; Lieb­lings­film: Ich habe jetzt auch nicht zwin­gend einen Lieb­lings­film, aber die Serie „Brea­king Bad“ ist schon der Hammer!


Wel­che Musik hören Sie nur heimlich?

Ich höre gefühlt alles, aller­dings wenn ich allei­ne bin, gibt es schon mal den einen oder ande­ren Schla­ger-Song auch aus alten Zeiten.


Was ist Ihr liebs­tes Small­talk-The­ma (außer Fußball)?

Mich inter­es­sie­ren die Anlie­gen ande­rer Men­schen, wie es ihnen geht, was sie so trei­ben und so wei­ter. So kommt man dann immer ganz gut ins Gespräch und kann guten Small­talk führen.


Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Mei­ne zwei Nich­ten beim Spie­len auf dem Spielplatz.


Mit wem wür­den Sie ger­ne eine Nacht durchzechen?

Naja, nach der lan­gen Coro­na-Zeit gibt es den einen oder ande­ren aus dem pri­va­ten Kreis mit dem man mal wie­der einen Abend ver­brin­gen möch­te. Aber lus­tig wäre es bestimmt mal mit Jür­gen Klopp, ich glau­be da wür­de Stim­mung aufkommen.


Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen zu gehen?

So extre­me Tech­no­mu­sik, davon bin ich gar kein Fan.


Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Die Macht der Ber­ge und die Macht des Was­sers. Ich bin rela­tiv oft als Natur­freak in den Ber­gen und da habe ich schon das Gefühl win­zig zu sein. Aber auch auf dem Meer, weit und breit nichts zu sehen und nur die Was­ser­mas­sen im Auge zu haben.


In wel­chen Club soll­te man unbe­dingt mal gehen?

Naja, das ist an sich kein Club, eher eine Knei­pe: Der „Trich­ter“ in der Nürn­ber­ger Innen­stadt. Klein, urig und stim­mungs­voll. Macht Lau­ne, dort einzukehren.


Sind Sie Tän­zer oder Steher?

Ein guter Mix aus bei­dem. Ich bin jetzt nicht der bes­te Tän­zer, aber ein biss­chen die Hüf­te schwin­gen geht schon, auf der ande­re Sei­te auch mal von außen betrach­ten und ein biss­chen ler­nen von Tanz­gu­rus auf der Tanz­flä­che, scha­det nicht.


Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Das Geschirr ord­nungs­ge­mäß in die Spül­ma­schi­ne ein­räu­men. Das ist echt eine Schwä­che bezie­hungs­wei­se ein Pro­blem. Ich kann es ein­fach nicht, obwohl es so ein­fach erscheint.


Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus. Was trin­ken Sie?

Erst­mal vie­len Dank, gegen ein lecke­res Bier­chen aus der Bier­hoch­burg Bam­berg spricht sicher­lich nichts.



Juli­an Kol­beck, Trai­ner des FC Ein­tracht Bamberg

Stadt­echo Bam­berg – Fragebogen

Das Stadt­echo fragt – Vic­to­ria Weich antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Dies­mal hat Vic­to­ria Weich die Fra­gen beant­wor­tet. Ab der Spiel­zeit 2021/​/​2022 ist sie Lei­ten­de Dra­ma­tur­gin am ETA Hoff­mann Theater.

Frau Weich, was braucht gutes Theater?

Ein poli­tisch geschärf­tes und dem Uner­klär­li­chen zuge­wand­tes Bewusst­sein. Die Lie­be zur Schau­spiel­kunst und zur Lite­ra­tur. Einen Platz in der Stadt. Talen­te. Geld.


Was mögen Sie am Theater?

Dass Schrei­ne­rin­nen, Schlos­ser, Mas­ken­bild­ner, Male­rin­nen, Schau­spie­ler und Regis­seu­rin­nen unter einem Dach und für eine gemein­sa­me Sache arbei­ten. Dass wir das Publi­kum mit unse­rer Kunst erfreu­en, berüh­ren, wütend machen oder zur Refle­xi­on auf­for­dern dür­fen und damit ein Teil einer leben­di­gen Gesell­schaft sind. Dass ich mich in mei­nem Beruf um lite­ra­ri­sche, künst­le­ri­sche, phi­lo­so­phi­sche, sozia­le, poli­ti­sche, musi­ka­li­sche und emo­tio­na­le Inhal­te küm­mern darf – das macht mich demü­tig und glück­lich. Dass es hier mal inten­siv, laut und wild zugeht, wir nach­denk­lich, prä­zi­se und für uns sein kön­nen. Die Auf­re­gung vor Pre­mie­ren! Das Stim­men­ge­wirr im Foy­er! Das Gefühl, mit der Kunst und an der Welt gemein­sam ler­nen zu können.


Wel­ches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

Vor „Unend­li­cher Spaß“ von David Fos­ter Wal­lace habe ich nach einem Drit­tel kapi­tu­liert; bis heu­te schaue ich mit Reue auf den Buch­rü­cken in mei­nem Regal und muss mit lau­ter losen Enden der Erzäh­lung leben. Nor­ma­ler­wei­se bin ich aber streng und lese zu Ende.


Zah­len Sie gern Rundfunkgebühren?

Ja, unbe­dingt. Pri­vat wie beruf­lich bin ich ange­wie­sen auf unab­hän­gi­ge Bericht­erstat­tung und zum Bei­spiel Fea­tures über das Leben am ande­ren Ende der Welt.


Töten Sie Insekten?

Nur wenn sie mich sehr stö­ren. Spin­nen und ande­re Krab­bel­tie­re tra­ge ich nach drau­ßen, Mücken und Mot­ten müs­sen dran glauben.


Darf man in Ihrem Schlaf­zim­mer rauchen?

Ver­bo­ten ist bei mir sehr wenig.


Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Wel­che benut­zen Sie am meisten?

63, das Meis­te – und Meist­ge­nutz­te – ist Orga­ni­sa­to­ri­sches wie die DB App, Mails, natür­lich diver­se Mes­sen­ger und Instagram.


Wovon waren Sie zuletzt überrascht?

Beim CSD in Bam­berg waren dop­pelt so vie­le Men­schen wie ange­dacht – ist das nicht eine tol­le Überraschung?


Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Selbst­stän­dig und inte­ger han­deln und gleich­zei­tig lang­fris­ti­ge, tie­fe Bezie­hun­gen hal­ten zu können.


Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

Früh auf­wa­chen, lesen und allein sein, wäh­rend alles noch schläft. Viel­leicht schwim­men, fla­nie­ren oder in die Natur gucken. Abends ein rau­schen­des Din­ner mit Freund*innen, ein fas­zi­nie­ren­der Thea­ter­abend, und im Moment ganz drin­gend: nachts in einen Club oder eine voll­ge­stopf­te Bar.


Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Oh, über Armin Laschet. Dass die CDU sich öffent­lich dazu bekennt, mit der AfD einer Mei­nung zu sein, er null Kon­se­quen­zen erfährt, wäh­rend Anna­le­na Baer­bock kaum zu Inhal­ten kommt, weil sie von einem Dreck in den nächs­ten gezo­gen wird. Miso­gy­nie at its best.


Wovor haben Sie Angst?

Ich habe Angst vor Wis­sen­schafts­feind­lich­keit im Dis­kurs, vor dem Ver­lust der Fähig­keit zur Dia­lek­tik; dass wir Men­schen die Erde und das gesell­schaft­li­che Gefü­ge zer­stö­ren, weil lebens­feind­li­che, kapi­ta­lis­ti­sche Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den. Vor Kunstfeindlichkeit.


Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Ich über­le­ge nicht mehr, ob ich mir die­ses oder jenes Buch leis­ten kann – ich kau­fe es ein­fach. In der Mit­tags­pau­se ins Hain­bad gehen ist Luxus, geho­ben Essen­ge­hen auch. Und mir radi­kal Zeit neh­men für wich­ti­ge Men­schen ist – in die­sem Job – manch­mal Luxus, der aber sein muss.


Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Eine lau­fen­de Spül­ma­schi­ne, die Schrit­te der Per­son im Trep­pen­haus, auf die man war­tet, das Öff­nen von Klettverschluss.


Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

Letz­te Woche mit mei­ner Lieblingsbäckerin.


Wann und war­um hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

Ich ken­ne die Poli­zei haupt­säch­lich von Demons­tra­tio­nen. Fried­lich in Köln bei „bunt statt braun“ oder Tanz­de­mos stan­den wir behelm­ten und berit­te­nen Polizist*innen gegen­über, das hat sich teil­wei­se ange­spannt ange­fühlt; staat­lich aus­ge­führ­te Gewalt wur­de kör­per­li­cher erfahr­bar, aber Ärger hat­te ich zum Glück nicht.

Was war Ihr schöns­ter Theatermoment?

Unser Ensem­ble (bei Pre­mie­ren beson­ders) auf der Büh­ne zu sehen, ist immer wie­der ein schöns­ter Moment, der mich stolz macht. Jeder Thea­ter­mo­ment birgt die Mög­lich­keit, mich neu zu fas­zi­nie­ren – das ist ein Geschenk. 


Mit wel­cher gro­ßen Thea­ter­re­gis­seu­rin oder wel­chem gro­ßen Thea­ter­re­gis­seur kön­nen Sie gar nichts anfangen?

„Gro­ße“ Thea­ter­re­gis­seu­re – es sind ja dann doch bis dato vie­le Män­ner – haben ihre Büh­nen­spra­che gefun­den und kön­nen an sehr gut aus­ge­stat­te­ten Häu­sern mit fas­zi­nie­ren­den Künstler*innen arbei­ten. Das ist kein Garant für gutes Thea­ter, aber der Respekt und die Bewun­de­rung über­wie­gen bei mir trotz­dem. Cas­torf fin­det nach bewähr­tem Prin­zip kein Ende in ewi­gen Erzähl­schlei­fen, die mich irgend­wann lang­wei­len. Dafür gibt es viel­leicht die eine Schau­spie­le­rin, die an die Ram­pe tritt, und mir mit ihrer Stim­me und ihrer Sprach­be­hand­lung die Schu­he aus­zieht. Mir hat mal eine klu­ge Kol­le­gin gera­ten, wenn ich nicht wis­se, was ich mit dem Abend anfan­gen soll, kön­ne ich doch ganz genau beob­ach­ten, was wer wie macht. Das kann dazu füh­ren, dass ich eine Auf­füh­rung dann trotz­dem nicht lei­den kann. Aber mit dem Abend eine Über­le­gung, eine Beob­ach­tung oder eine Hal­tung zu üben, das fin­de ich für mich selbst immer erstrebenswert.


Was ist Ihre schlech­tes­te Angewohnheit?

Zuwei­len befällt mich die inne­re Bes­ser­wis­se­rin. Ich bin mir zum Bei­spiel sehr sicher, dass ich weiß, wie Möh­ren zu schnei­den sind, oder ab und zu wie über­haupt die Din­ge lau­fen sol­len. Mit die­ser Möh­ren­schnitt­dik­ta­to­rin möch­ten Sie sicher nicht kochen!


Wel­che Feh­ler ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Ein­ge­stan­de­ne Feh­ler eh, und sonst: Die meis­ten Din­ge, die schief­lau­fen, sind mul­ti­fak­to­ri­ell schief gelau­fen, also muss ich dem Miss­lun­ge­nen wohl auch bei mir selbst auf den Grund gehen.


Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Groß­zü­gig­keit, vor allem im Miteinander.


Ihr Haupt­cha­rak­ter­zug?

Begeis­te­rungs­fä­hig­keit oder Ernst­haf­tig­keit, abwech­selnd und gleichzeitig.


Was mögen Sie an sich gar nicht?

Naja, die Möh­ren­schnitt­dik­ta­to­rin, die könn­te sich mal entspannen!


Haben Sie ein Vorbild?

Caro­lin Emcke wegen ihrer ver­söhn­li­chen und gleich­zei­tig ent­schie­de­nen Analysen.


Was lesen Sie gerade?

„Minis­te­ri­um der Träu­me“ von Hen­g­ameh Yag­hoo­bi­fa­rah, „Schreib­tisch mit Aus­sicht“ mit Tex­ten von diver­sen Schrift­stel­le­rin­nen, die mich beglei­ten: Siri Hust­vedt, Joan Did­ion, Ele­na Ferran­te und Elfri­de Jelinek.


Wel­che Musik hören Sie nur heimlich?

Das gibt´s nichts zu ver­heim­li­chen, ich habe auch manch­mal mit Schla­gern und Köl­schem Lied­gut Spaß!


Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

Klatsch und Tratsch aus der Gla­mour­welt. Aber lei­der bin ich immer viel zu schlecht dar­über informiert.


Mit wem wür­den Sie ger­ne eine Nacht durchzechen?

Sus­an Sontag.


Wovon haben Sie kei­ne Ahnung?

Oh, von vie­lem! Ich fin­de vor allem ärger­lich, dass ich kei­ne Ahnung von Geld­an­la­gen, Autos und Tür­kisch habe.


Was fin­den Sie langweilig?

Inzwi­schen: Spazierengehen!


Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

Wenn es einen spi­ri­tu­el­len Welt­zu­sam­men­hang gibt, gibt es defi­ni­tiv kei­ne Höl­le. Auf der Erde ist es für man­che und manch­mal schlimm genug.


Wie glau­ben Sie, wür­de Ihr Pen­dant von vor zehn Jah­ren auf Ihr heu­ti­ges Ich reagieren?

Über­rascht, dass zehn Jah­re so viel aus­ma­chen. Glück­lich, dass ich mich geoutet habe. Erleich­tert, dass Erwach­sen­sein heißt, dass man unab­hän­gi­ger wird. Berührt, dass die Freund­schaf­ten gehal­ten haben. Ein biss­chen stolz, dass ich am Thea­ter gelan­det bin.


Ich kann nicht leben ohne…

Ande­re.


Sind Sie Tän­ze­rin oder Steherin?

Tän­ze­rin!


Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Ich wäre ja schön blöd, wenn ich jetzt schon kapi­tu­lie­ren würde…


Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus.
Was trin­ken Sie?

Ist es die ersehn­te Bar? Dann einen Whis­ky Sour.


Vic­to­ria Weich, Lei­ten­de Dra­ma­tur­gin am ETA Hoff­mann Thea­ter, Juli 2021.


https://theater.bamberg.de/

Stadt­echo Fragebogen

Das Stadt­echo fragt – Nina Lorenz antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Dies­mal hat Nina Lorenz, die Lei­te­rin des Thea­ters im Gärt­ner­vier­tel, die Fra­gen beantwortet.
Wie geht es dem Thea­ter im Gärt­ner­vier­tel derzeit?

In den Zei­ten des zwei­ten Lock­downs nicht gut – wir wis­sen nicht, ob wir in die­sem Jahr noch wer­den spie­len kön­nen und wie es 2021 wei­ter gehen wird. Unse­re Pre­mie­re „Peer Gynt“, nach Hen­rik Ibsen in der Alten Sei­le­rei, hät­te am 13. Novem­ber Pre­mie­re haben sol­len. Aber es ist auf jeden Fall rich­tig und wich­tig, einen Lock­down-Light aus­zu­ru­fen, aber war­um des­halb Thea­ter und Kinos gleich ganz geschlos­sen wer­den müs­sen, ist nur schwer zu begrei­fen. Wir sind mit Hygie­ne­kon­zep­ten und Abstän­den im Zuschau­er­raum sehr gut auf­ge­stellt und hät­ten uns außer­dem auch dar­um geküm­mert, dass es vor und nach den Vor­stel­lun­gen kei­ne Grup­pen­bil­dung gege­ben hät­te. Kul­tur ist kein Luxus, den wir uns ent­we­der leis­ten oder nach Belie­ben strei­chen kön­nen, son­dern der geis­ti­ge Boden, der unse­re inne­re Über­le­bens­fä­hig­keit sichert, um Richard von Weiz­sä­cker zu zitieren.

Was braucht gutes Theater?

Gutes Thea­ter braucht den Dia­log und die Aus­ein­an­der­set­zung, ein­mal unter­ein­an­der im Ensem­ble und auf der Büh­ne und dann, ganz wich­tig, mit den Zuschau­ern. Dafür ist unser Thea­ter da – Räu­me zu schaf­fen, ganz rea­le Räu­me und Räu­me im Kopf, die die ver­schie­dens­ten Gedan­ken­gän­ge und Per­spek­ti­ven­wech­sel zulas­sen und zum Den­ken anre­gen und das Thea­ter auch sinn­lich erleb­bar machen.

Wür­den Sie ger­ne öfter Fahr­rad fahren?

Nein, ich fah­re regel­mä­ßig in der Stadt mit dem Fahr­rad, das reicht mir.

Zah­len Sie gern Rundfunkgebühren?

Es muss sein.

Töten Sie Insekten?

Wenn mich die­se beein­träch­ti­gen, ja.

Darf man in Ihrem Schlaf­zim­mer rauchen?

Nein.

Wel­che Dro­gen soll­ten Ihrer Mei­nung nach lega­li­siert werden?

Schwie­rig, die Dro­ge Alko­hol ist lega­li­siert, wäh­rend Can­na­bis noch ver­bo­ten ist. Can­na­bis soll­te lega­li­siert werden.

Ihr Leben wird ver­filmt. Wel­che Schau­spie­le­rin soll­te Sie spielen?

Da schwan­ke ich zwi­schen Ursu­la Strauss und Ade­le Neuhauser.

Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Wel­che benut­zen Sie am meisten?

Auf mei­nem smart­phone ist nur die Tagesschau-App.

Wovon waren Sie zuletzt überrascht?

Wie­der ein­mal zu mer­ken, dass Klei­nig­kei­ten im All­tags­le­ben aus­rei­chen kön­nen, um sich glück­lich und zufrie­den zu fühlen.

Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Mein größ­ter Wunsch ist es, das TiG finan­zi­ell so gut auf­zu­stel­len, dass dem Ensem­ble adäqua­te Gagen gezahlt wer­den können.

Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

Ein per­fek­ter Tag hat viel mit Zeit haben zu tun. Zeit, in der Früh mei­ne Büro­ar­bei­ten zu erle­di­gen, dann in Ruhe zu den Pro­ben zu gehen mit viel Zeit zu pro­ben und am Abend Zeit für die Fami­lie zu haben. Ohne zu vol­le Stun­den und Gedrän­ge der Ter­mi­ne, das wäre ein per­fek­ter Tag.

Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Über die Ent­schei­dung der Stadt Bam­berg, in den Berei­chen Kul­tur und Bil­dung noch mal mehr zu kürzen.

Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Wel­len­rau­schen und Wind an der Nordsee.

Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Den Luxus, Süßig­kei­ten zu essen und mir dabei Zeit zum Lesen von skan­di­na­vi­schen Kri­mis zu nehmen.

Wovor haben Sie Angst?

Vor wei­te­ren Lock­downs und Berufsverboten.

Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

Vor­ges­tern, in der Bäcke­rei, mit der Bäckereiverkäuferin.

Wann hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

Ärger mit der Poli­zei hat­te ich noch nie.

Was war Ihr schöns­ter TiG-Moment?

Die unglaub­lich tol­le Anteil­nah­me und die Stan­ding Ova­tions des Publi­kums bei der Preis­ver­lei­hung des Kul­tur­för­der­prei­ses an das TiG im Okto­ber 2019.

Auf wel­chen Moment Ihrer Lauf­bahn im TiG waren Sie am schlech­tes­ten vorbereitet?

Auf den Lock­down inmit­ten der Pro­ben zur „Drei­gro­schen­oper“ im März und den völ­li­gen Abbruch aller Proben.

Gibt es einen wie­der­keh­ren­den Alb­traum, der von Ihrem Beruf handelt?

Ja, es ist Pre­mie­re, alle Zuschau­er sit­zen schon, aber hin­ter der Büh­ne ist noch nicht alles vor­be­rei­tet und nichts ist fer­tig orga­ni­siert. Ver­mut­lich ein Klas­si­keral­btraum von Regis­seu­rin­nen und Regisseuren.

Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Na ja, ich benut­ze eigent­lich kei­ne Schimpf­wör­ter – so was Blö­des oder so ein Mist, im äußers­ten Fall so ein Scheiß.

Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie gern dabei gewesen?

Im Okto­ber 1865 wur­de der ers­te all­ge­mei­ne deut­sche Frau­en­ver­ein gegrün­det, der sich für das Recht der Frau­en auf Bil­dung und Chan­cen­gleich­heit am Arbeits­platz ein­ge­setzt hat, da wäre ich ger­ne dabei gewesen.

Was ist Ihre schlech­tes­te Angewohnheit?

Nachts zu schnarchen.

Wel­che Feh­ler ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Feh­ler, die aus Über­las­tung und Erschöp­fung entstehen.

Ihre Lieb­lings­tu­gen­den?

Beson­nen­heit und Klugheit.

Was mögen Sie an sich gar nicht?

Unkon­zen­triert und unauf­merk­sam zu sein.

Was hät­ten Sie ger­ne erfunden?

Die Glüh­bir­ne.

Haben Sie ein Vorbild?

Nicht direkt ein Vor­bild, aber es gibt eine fin­ni­sche Dres­sur­rei­te­rin, Kyra Kirk­lund, die mit gro­ßer Hin­ga­be, Fach­wis­sen, Freund­lich­keit und Gelas­sen­heit ihren Beruf aus­übt – so was fas­zi­niert mich.

Wofür sind Sie dankbar?

Für mei­ne Familie.

Was lesen Sie gerade?

Sybil­le Berg, „Nerds“.

Was ist Ihr Lieb­lings­buch, Lieb­lings­al­bum, Lieblingsfilm?

Mein Lieb­lings­buch zur Zeit ist „Unter­leu­ten“ von Juli Zeh, Lieb­lings­al­bum „Beat­les“, Lieb­lings­film „Der gro­ße Gats­by“ mit Leo­nar­do DiCaprio.

Wel­che Musik hören Sie nur heimlich?

Da müss­te ich mir was aus­den­ken, gar kei­ne höre ich heimlich.

Was war Ihre größ­te Modesünde?

Mir mit 17 Jah­ren einen Afro-Look (so hieß das damals) machen zu lassen.

Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

Wet­ter und Bahnreisen.

Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Die Bau­stel­le Atri­um beim Bahn­hof, nach­dem die ers­te Mau­er abge­tra­gen wur­de. Die Über­res­te, die dort hin­gen und stan­den, sahen gigan­tisch aus. So wür­de ich mir mal ein Büh­nen­bild wünschen.

Mit wem wür­den Sie ger­ne eine Nacht durchzechen?

Mit Scar­lett Johansson.

Wovon haben Sie über­haupt kei­ne Ahnung?

Von Com­pu­ter­pro­gram­men.

Was fin­den Sie langweilig?

Gesprä­che mit Men­schen, die nur sel­ber reden und nicht zuhö­ren können.

Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen, zu gehen?

Schla­ger von Tony Marshall.

Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

Die Wie­der­kehr des Immergleichen.

Wie wür­de Ihr Pen­dant von vor zehn Jah­ren auf Ihr heu­ti­ges Ich reagieren?

Es wür­de sich freu­en, dass es das TiG und sei­ne rasan­te Ent­wick­lung gibt und es wür­de mich wahr­schein­lich beglückwünschen.

Gibt es wäh­rend der Vor­be­rei­tun­gen auf eine TiG-Insze­nie­rung wie­der­keh­ren­de Streit­punk­te im Ensemble?

Wie­der­keh­ren­de Streit­punk­te gibt es nicht, es gibt Dis­kus­sio­nen und Rin­gen um Form und Inhalt, und das ist gut so.

Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Viel­leicht kurz vorm Zahnarztbesuch…

Ich kann nicht leben ohne…

Mei­nen Mann.

In wel­chen Club soll­te man unbe­dingt mal gehen?

„Plat­ten­la­den“ oder in die Ost­bar – wenn dann alles wie­der geöff­net wer­den darf.

Sind Sie Tän­ze­rin oder Steherin?

Tän­ze­rin.

Was war die absur­des­te Unwahr­heit, die Sie je über sich gele­sen haben?

Dass ich ein Mann bin und für einen gehal­ten wurde.

Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Das Pro­blem, zu viel auf ein­mal zu machen.

Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus. Was trin­ken Sie?

Einen schö­nen hei­ßen Tee.

Nina Lorenz, Lei­te­rin und Initia­to­rin des Thea­ters im Gärt­ner­vier­tel (TiG), Novem­ber 2020.

www.tig-bamberg.de

Das Stadt­echo fragt

Johann Kalb antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Dies­mal hat Johann Kalb (CSU), Land­rat des Land­krei­ses Bam­berg, die Fra­gen beantwortet.
Herr Kalb, wel­cher Teil der Arbeit eines Land­rats ist zu Pan­de­mie­zei­ten der schwerste?

Wir tra­gen als Gesund­heits­be­hör­de hier Ver­ant­wor­tung für den Land­kreis und die Stadt Bam­berg mit deut­lich mehr als 220.000 Ein­woh­nern. Dabei ist es die größ­te Her­aus­for­de­rung, die­je­ni­gen Maß­nah­men exakt aus­zu­ta­rie­ren, die für den Schutz der Gesund­heit der Men­schen hier in der Regi­on not­wen­dig sind und die auf der ande­ren Sei­te die Frei­heits­rech­te unse­rer Mit­bür­ger nicht über Gebühr einschränken.

Wer wäre Ihr Favo­rit als Kanz­ler­kan­di­dat: Laschet, Merz, Rött­gen, Spahn oder Söder?

Es wird Zeit, dass ein Fran­ke Kanz­ler wird!

Ist die Lüge ein legi­ti­mes Mit­tel in der Politik?

Nein. Was man sagt, darf nicht unwahr sein.

Was braucht ein guter Politiker?

Ein seriö­ses Wer­te­ge­rüst. Eine gute Aus­bil­dung. Eine gute Kon­sti­tu­ti­on. Gute Nerven.

Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Und wel­che benut­zen Sie am meisten?

Zu vie­le! Täg­lich mehr­fach nut­ze ich die sozia­len Medi­en. Das ist eine Mög­lich­keit, mei­ne Arbeit trans­pa­rent zu machen und direkt ansprech­bar zu sein.

Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Das Euro­päi­sche Kul­tur­er­be-Sie­gel für die Klos­ter­land­schaft der Zis­ter­zi­en­ser und dann den Titel Welterbe.

Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

Früh brau­che ich einen Kaf­fee. Tags­über stre­be ich eine erfolg­rei­che Arbeit an. Und am Abend ein Fei­er­abend­bier – wenn mög­lich auf einem Keller.

Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Das Vio­lin­kon­zert von Tschaikowsky.

Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Drei Kin­der.

Wovor haben Sie Angst?

Dass Euro­pa auseinanderbricht.

Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

Ges­tern mit mei­ner Frau.

Wann und war­um hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

Hat­te ich nicht. Die Poli­zei ist für mich Freund und Helfer!

Wel­che Dro­gen soll­ten Ihrer Mei­nung nach lega­li­siert werden?

Gar kei­ne.

Wür­den Sie ger­ne öfter Fahr­rad fahren?

Durch­aus. Seit ich jedoch ein E‑Bike besit­ze, fah­re ich öfter mal.

Zah­len Sie gern Rundfunkgebühren?

Nein. Das macht mei­ne Frau.

Töten Sie Insekten?

Nur, wenn sie unfreund­lich zu mir sind.

Was war der schöns­te Moment Ihrer poli­ti­schen Lauf­bahn? Wel­cher der Schlimmste?

Der schöns­te: Die Wahl zum Land­rat des Land­krei­ses Bam­berg. Einen schlimms­ten Moment kann ich nicht definieren.

Auf wel­chen Moment Ihrer Lauf­bahn waren Sie am schlech­tes­ten vorbereitet?

Als ich völ­lig über­ra­schend zum Bür­ger­meis­ter der Gemein­de But­ten­heim gewählt wurde.

Mit wel­chem gro­ßen Poli­ti­ker kön­nen Sie gar nichts anfangen?

Donald Trump.

Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Ein anstän­di­ger Poli­ti­ker schimpft nie!

Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie gern dabei gewesen?

Bei der Grenzöffnung.

Was ist Ihre schlech­tes­te Angewohnheit?

Unge­duld. Ich wür­de bei vie­len Pro­jek­ten ger­ne schnel­ler vorankommen.

Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Pünkt­lich­keit. Ich ver­su­che, immer pünkt­lich zu sein, weil ich nicht möch­te, dass ande­re wegen mir ihre Zeit verschwenden.

Ihr Haupt­cha­rak­ter­zug?

Da müss­ten Sie ande­re fragen.

Was mögen Sie an sich gar nicht?

Die Unge­duld.

Haben Sie ein Vorbild?

Franz von Assisi.

Wofür sind Sie dankbar?

Für mei­ne Frau.

Was lesen Sie gerade?

„Eine kur­ze Geschich­te der Mensch­heit“ von Yuval Noah Harari.

Was ist Ihr Lieb­lings­buch, Lieb­lings­al­bum, Lieblingsfilm?

Ich kann nur einen ech­ten Lieb­lings­film benen­nen: High Noon.

Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

Das leib­li­che Wohl. Vom guten Essen, das ich gern selbst zube­rei­te, bis zum pas­sen­den Wein dazu. Und natür­lich Fußball.

Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Die neue Levi-Strauss-Sta­tue vor dem Muse­um in Buttenheim.

Mit wem wür­den Sie ger­ne eine Nacht durchzechen?

Egal, es wird auf jeden Fall lustig!

Wovon haben Sie über­haupt kei­ne Ahnung?

Tech­nik.

Was fin­den Sie langweilig?

Tech­nik.

Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen zu gehen?

Kei­nes.

Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

Tem­pe­ra­tur: heiß – Far­be: rot – Bekann­te: viele :-).

Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Die Bas­ket­ball­spie­ler von Bro­se Bamberg.

Ich kann nicht leben ohne…

Har­mo­nie.

Sind Sie Tän­zer oder Steher?

Je nach Situation.

Stel­len Sie sich vor, Sie könn­ten wäh­len – was für ein Tier wären Sie gerne?

Adler – er hat die Sicht von oben, einen schar­fen Blick, den Blick aufs Gan­ze, das Auge fürs Detail.

Was war die größ­te Unwahr­heit, die Sie je über sich gele­sen haben?

Ich gehe davon aus, dass alles wahr ist, was über mich geschrie­ben wurde.

Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus. Was trin­ken Sie?

Was gibt es zu essen?

Das Stadt­echo fragt

Stadt­rat Fabi­an Dör­ner antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Für die August­aus­ga­be hat Stadt­rat Fabi­an Dör­ner von Die PARTEI die Fra­gen beantwortet.

Herr Dör­ner, was braucht gute Poli­tik? Was braucht ein guter Stadtrat?

Poli­tik hat und hat­te noch nie etwas mit Inhal­ten zu tun. Daher braucht Poli­tik vor allem ein seriö­ses Auf­tre­ten und pas­sen­de Anzü­ge. Mit Erschre­cken muss­te ich fest­stel­len, dass bei­na­he kein Kol­le­gX in Anzug und Kra­wat­te zu den Sit­zun­gen kommt. Daher bin ich min­des­tens 1x serö­ser als das Gros mei­ner Kol­le­gen. Ansons­ten braucht es Ver­bin­dun­gen und ein über­zeu­gen­des Auf­tre­ten bei völ­li­ger Ahnungs­lo­sig­keit. Bei­des besit­ze ich.

Wie läuft es für Sie bis­her im Stadtrat?

Ich befin­de mich noch in der Ori­en­tie­rungs­pha­se. Laut mei­ner csU-Fan­boys bin ich aber schon im Sys­tem ange­kom­men und habe mich von den Lin­ken kau­fen las­sen. Am anstren­gends­ten ist es, in den Sit­zun­gen wach zu blei­ben. Die Kol­le­gen, die wirk­lich zu allem etwas zu sagen haben (frei nach „das Meis­te wur­de ja bereits gesagt und ich schlie­ße mich mei­nen Vor­red­nern an, aber…“ *belie­bi­ge nichts­sa­gen­de Flos­keln ein­set­zen*), machen das nicht gera­de einfacher.

Wel­ches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

Das PAR­TEI-Buch –Wie man in Deutsch­land eine Par­tei grün­det und die Macht über­nimmt. Ich konn­te es nicht zu Ende lesen, da ich zehn Kopien an einer PAR­TEI-inter­nen Schu­lung dabei­hat­te und die Nach­fra­ge so groß war, dass ich mein Exem­plar eben­falls los wurde.

Zah­len Sie gern Rundfunkgebühren?

Wer zahlt schon ger­ne Gebüh­ren? Ich habe mich eine Zeit­lang mit der Recht­mä­ßig­keit der Gebüh­ren befasst. Man darf die Zah­lung aber nur ver­wei­gern, wenn man gleich­zei­tig dar­an glaubt, dass die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land eine GmbH ist, wir immer noch kei­nen Frie­dens­ver­trag haben und wir von Ech­sen­men­schen aus der Hohl­welt regiert werden.

Töten Sie Insekten?

Zecken und Stech­mü­cken ja. Aber auch wenn ich tat­säch­lich Angst vor Spin­nen habe, wer­den die­se ein­ge­fan­gen und aus­ge­setzt. Und in Gegen­wart von Men­schen mit noch grö­ße­rer Angst wer­de ich zum spin­nen­ver­trei­ben­den Super­hel­den. Alles fürs Image.

Ihr Leben wird ver­filmt. Wel­cher Schau­spie­ler soll­te Sie spielen?

Mar­kus Söder.

Darf man in Ihrem Schlaf­zim­mer rauchen?

Nein, jetzt mal im Ernst… Wer raucht den bit­te in sei­nem Schlaf­zim­mer? In mei­nem Schlaf­zim­mer wird nur Haschisch gespritzt. Bei mir raucht es aus­schließ­lich im Kar­ton und ich fra­ge ger­ne Rau­cher auf‘m Kel­ler, ob sie es stört, wenn ich esse wäh­rend sie rauchen.

Wel­che Dro­gen soll­ten Ihrer Mei­nung nach lega­li­siert werden?

Naja, alle eben. Ich bin da für Gleich­be­rech­ti­gung. Ent­we­der wer­den Alko­hol, Niko­tin, Zucker und Por­nos ver­bo­ten oder wir sor­gen end­lich dafür, dass sich Abhän­gi­ge ihren Stoff nicht von zwei­fel­haf­ten Dea­lern unter zwei­fel­haf­ten Umstän­den in zwei­fel­haf­ter Qua­li­tät besor­gen müs­sen. Damit wäre allen gehol­fen und ein gro­ßer Teil der orga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät wäre von heu­te auf mor­gen arbeits­los. Aber das liegt natür­lich nicht im Inter­es­se der Politik.

Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Und wel­che benut­zen Sie am meisten?

Cir­ca 40. 9GAG und Tele­gramm für wich­ti­ge poli­ti­sche Dis­kus­sio­nen und Kommunikation

Ist die Lüge ein legi­ti­mes Mit­tel in der Politik?

HAHA­HA­HA­HA­HAaaaa. Da muss ich mich an mein auf Video fest gehal­te­nes Inter­view in der Medi­en­grup­pe Ober­fran­ken (FT) erin­nern. Alle OB-Kan­di­da­ten haben zum Lügen die exakt glei­che Aus­sa­ge gemacht und da muss ich ein­fach lachen. Ein Poli­ti­ker, der mir ernst­haft erzählt, er wür­de auf gar gar kei­nen Fall und nie­mals lügen, der lügt. Und ich mei­ne, wo kämen wir denn hin, wenn Poli­ti­ker seit Neu­es­tem für ihre Lügen zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen würden.

Wovon waren Sie zuletzt überrascht? 

Wie sehr mich Bam­ber­ger Stadt­rats­kol­le­gen und ande­re Poli­ti­ker tat­säch­lich ernst neh­men. Das allein bezeugt schon, wie ver­lo­ren und schlecht unse­re Poli­tik bereits ist.

Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Dass mich in sechs Jah­ren kein Bam­ber­ger mehr wählt. Das wür­de näm­lich bedeu­ten, dass die gro­ßen Par­tei­en und ihre Poli­ti­ker end­lich begrif­fen haben, dass sie kei­ne Poli­tik fürs Volk gemacht und sie das geän­dert haben. Ansons­ten wür­de doch nie­mand, der sich tat­säch­lich die Mühe macht wäh­len zu gehen, mich wäh­len. Das ist pure Ver­zweif­lung der intel­li­gen­ten Protestwähler.

Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

Um 5 Uhr auf­ste­hen, zwei Kilo­me­ter in der Reg­nitz schwim­men, 10 Kilo­me­ter jog­gen. Früh­stück um 5.30. Ab 6 Uhr bis 9 fürs Bam­ber­ger Volk arbei­ten. Kaf­fee-Pau­se. Von 9.30 bis 12 Uhr Bür­ger­sprech­stun­de in mei­nem Palast am Grü­nen Markt und beant­wor­ten von Fan-Post. Mit­tag­essen mit wich­ti­gen Per­sön­lich­kei­ten aus Wirt­schaft, Poli­tik und Show-Busi­ness. Ab 14 Uhr Bier trin­ken und Ter­rou­ris­ten anpö­beln auf der Unte­ren Brü­cke. Ab 17 Uhr Zeit mit mei­ner Fami­lie ver­brin­gen und „hap­py family“-Bilder zum Ver­kauf auf Inter­net pic­tu­re stock-Platt­for­men machen.

Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Dass Bill Gates mich mit 5 G Strah­len imp­fen möch­te und Face­book mei­nen Wider­spruch bezüg­lich des geän­der­ten pri­va­cy agree­ments nicht ernst nimmt.

Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Das Rascheln der Geld­schei­ne, mit denen mich die Lin­ken gekauft haben.

Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Neben mei­nem Por­sche und mei­ner 50-Meter-Yacht nicht vie­le. Ich bin sehr bescheiden.

Wovor haben Sie Angst?

Ich bin Wikin­ger. Wikin­ger haben kei­ne Angst. Sie­he „Aste­rix & Obe­lix IX“.

Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

In der Per­so­nal-Senats-Sit­zung mit OB Star­ke. Er war sehr überrascht. 

Wann und war­um hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

Da ich ein völ­lig lang­wei­li­ges Leben füh­re, war das letz­te Mal, wo ich wirk­lich „Ärger“ hat­te wäh­rend des Stu­di­ums (vor 20 Jah­ren). Ich hat­te eine Anzei­ge wegen Kör­per­ver­let­zung erhal­ten, im Rah­men einer Stu­den­ten­par­ty, die ich mit ande­ren Ver­tre­tern der Stu­den­ten­ver­tre­tung haupt­ver­ant­wort­lich orga­ni­siert hat­te. In die­ser Nacht gab es durch exter­ne Gäs­te fünf Poli­zei-Ein­sät­ze wäh­rend der Par­ty. Einer der Gäs­te griff mich an, ich wehr­te mich. Er wur­de ver­haf­tet, ich nicht. Er hat mich ange­zeigt, ich ihn nicht. Das Ver­fah­ren wur­de gegen Zah­lung von 70 Euro an die Kin­der­krebs­hil­fe ein­ge­stellt. Ich hat­te kei­ne Lust auf eine Verhandlung.

Was war Ihr schöns­ter poli­ti­scher Moment? Wel­cher der schlimmste?

Mein schöns­ter Moment war, als klar wur­de, dass wir einen Sitz im Stadt­rat erhal­ten. Mein schlimms­ter Moment war, als klar wur­de, dass ich die­sen Sitz im Stadt­rat erhalte.

Gibt es einen wie­der­keh­ren­den Alb­traum, der vom Stadt­rat handelt?

Ja, dass ein nicht näher genann­ter Möch­te­gern-Stadt­rat doch gewählt wur­de und ich mir noch mehr Geseie­re anhö­ren muss.

Mit wel­cher gro­ßen Politikerin/​welchem gro­ßen Poli­ti­ker kön­nen Sie gar nichts anfangen?

Ich wäh­le den Fot­zen­fritz von der cDU.

Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Die­se ar***gef****en „belie­bi­ges Wort ein­fü­gen“ (Zitat: Bil­bo Beut­lin in „Lord of the Weed“).

Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie gern dabei gewesen?

Als David Has­sel­hoff für den Fall der Mau­er gesorgt hat. Dann hät­te ich es ver­hin­dert und wir müss­ten heu­te nicht mehr dar­auf hin arbei­ten die Mau­er wiederaufzubauen.

Was ist Ihre schlech­tes­te Angewohnheit?

Zu spät kommen.

Wel­che Feh­ler ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Schlecht lackier­te Fin­ger­nä­gel sind ok.

Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Pünkt­lich­keit.

Was mögen Sie an sich gar nicht?

Dass ich stän­dig zu spät komme.

Was hät­ten Sie ger­ne erfunden?

Das Rad. Dann wäre ich heu­te stin­kend reich.

Wofür sind Sie dankbar?

Für mein unfass­ba­res Glück im Leben. In Wohl­stand gebo­ren, eine schwe­re Krank­heit über­lebt und ich fin­de immer einen Park­platz in der ers­ten Reihe.

Was ist Ihr Lieb­lings­buch, Lieb­lings­al­bum, Lieblingsfilm?

Die Bibel, „Big­ger Than Jesus“ von The Be Sharps, „Die Pas­si­on Christi“. 

Wel­che Musik hören Sie nur heimlich?

Da kenn ich nichts. Mei­ne Nach­barn hören mor­gens um 3 laut Hea­vy Metal – ob sie wol­len oder nicht!

Was war Ihre größ­te Modesünde?

Mode ist mir unwich­tig und daher kann ich das nicht beur­tei­len. Ich ver­mu­te, die meis­ten mei­ner Kla­mot­ten sind unmo­disch und wenn ich mal etwas pas­sen­des anzie­hen möch­te hole ich mir weib­li­chen Rat.

Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

Design von „high-power super­con­duc­ting magnets” für die Fusi­ons­kraft­wer­ke der Zukunft.

Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Das Senn­hei­ser Mikro­fon im Hegel­saal, da ich mir einen PAR­TEI-grau­en Mikro-Schutz kau­fen werde. 

Mit wem wür­den Sie ger­ne eine Nacht durchzechen?

Mit Mar­tin Sonneborn.

Wovon haben Sie über­haupt kei­ne Ahnung?

Von Poli­tik.

Was fin­den Sie langweilig?

Poli­tik.

Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen, zu gehen?

So ziem­lich alles, was man in einem Wiesn-Zelt zu hören bekommt.

Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

Das Kon­zept von Him­mel und Höl­le wur­de erfun­den, um die Men­schen zu kon­trol­lie­ren. Heu­te erle­digt das das Inter­net. Wenn wir ster­ben, ist ein­fach alles aus. Klick Bumm aus. Kein Him­mel, kei­ne Höl­le, kein Auf­stieg, kei­ne Widergeburt. 

Wie glau­ben Sie, wür­de Ihr Pen­dant von vor zehn Jah­ren auf Ihr heu­ti­ges Ich reagieren?

Der wür­de wahr­schein­lich den Kopf schüt­teln und fra­gen: Ernsthaft?

Was war Ihr mie­ses­ter Auftritt?

Mein ers­tes Liga-Fuß­ball­spiel. Ich war fünf und stand heu­lend am Spielfeldrand.

Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Ja, mein „klei­ner“ Bru­der mit 1,95.

Ich kann nicht leben ohne…

Was­ser und Sau­er­stoff. Das Zeug ist echt wich­tig für das meis­te Leben auf der Erde! Des­halb fällt es mir auch schwer nach­zu­voll­zie­hen, wes­halb die Mensch­heit sich so gro­ße Mühe gibt, Was­ser und Sau­er­stoff nach­hal­tig zu verschmutzen.

In wel­chen Club soll­te man unbe­dingt mal gehen?

Die meis­ten Clubs, die es wert gewe­sen wären, mal dort abzu­fei­ern gibt es nicht mehr. Zum Bei­spiel den Zie­ge­lei­park nörd­lich von Ham­burg, die alte Gie­ße­rei in Heil­bronn und das Door in Grey in Frankfurt.

Sind Sie Tän­zer oder Steher?

Tan­zen wür­de ich das wirk­lich nicht nennen…

Was war die absur­des­te Unwahr­heit, die Sie je über sich gele­sen haben?

Dass ich mich von den Lin­ken habe kau­fen lassen.

Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Dass die Medi­en es end­lich hin­be­kom­men, Die PARTEI rich­tig zu schreiben.

Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus. Was trin­ken Sie?

Spe­zi, ja Spe­zi! KEIN Spezi!

Aus dem Stadtecho

Das Stadt­echo fragt – Por­zel­lan­künst­le­rin Chris­tia­ne Toe­we antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Für die Juli­aus­ga­be hat ihn die Por­zel­lan­künst­le­rin und aktu­el­le Bergan­za-Preis­trä­ge­rin Chris­tia­ne Toe­we beantwortet.

Wel­che Aus­wir­kun­gen hat die Coro­na-Kri­se auf Ihre Arbeit als Künstlerin?

Da ich gera­de aus Indi­en zurück­kam, habe ich die­se unglaub­li­che Ruhe und die Lee­re in Bam­berg genos­sen. Nach mei­ner Rück­kehr hat­te ich viel­fäl­ti­ge Ein­drü­cke aus der Haupt­stadt Ahmed­abad zu ver­ar­bei­ten. Da tat die Stil­le gut. Dann gab es einen tie­fen Moment der Per­spek­tiv­lo­sig­keit. War­um arbei­ten, wenn kei­ner es sehen kann, alle Wett­be­wer­be, vie­le Aus­stel­lun­gen aus­fal­len, oder weit ins nächs­te Jahr ver­scho­ben wer­den? Gesell­schaft­li­che Wahr­neh­mung und Wert­schät­zung der Arbeit von Kul­tur­schaf­fen­den ist im nor­ma­len All­tag schon sel­ten und die­se Sel­ten­heit ist manch­mal schwer aus­zu­hal­ten… aber im Shut­down? Ich habe sehr vie­le Gips­for­men weg­ge­schmis­sen, Tabu­la Rasa im Ate­lier gemacht. Jetzt habe ich mich wie­der inner­lich beruhigt.

Sehen Sie in der Kri­se auch Positives?

Viel­leicht wur­de von man­chen Men­schen der Wert von Kul­tur, Natur und Gemein­schaft auch wie­der­ent­deckt. Die Zah­len der Herz­in­fark­te und Unfall­to­ten ging zurück, kein Stau auf den Auto­bah­nen, weni­ger Luft­ver­schmut­zung, wir alle hat­ten eine Atem­pau­se. Ich hof­fe sehr, dass die­ser Ein­schnitt in unser Leben ein Umden­ken bewirkt.

Was braucht gute Kunst?

Zeit, Zeit und noch­mals Zeit. Ruhe und eine sehr gute Aus­bil­dung, zumin­dest in mei­nem Metier. Ohne die lan­gen Jah­re der Aus­bil­dung und des Expe­ri­men­tie­rens hät­te ich viel­leicht nicht den Mut zum Extrem und die Qua­li­tät im Umgang mit dem Mate­ri­al erreicht. Das ist aber nur die tech­ni­sche Sei­te. Viel ent­schei­den­der sind ein wacher Geist und Neu­gier­de. Ein wacher, neu­gie­ri­ger Geist auch beim Betrach­ter. Kunst ist viel mehr als „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“.

Zah­len Sie gern Rundfunkgebühren?

Ja, war­um nicht?

Töten Sie Insekten?

Ja. Mücken, wenn ich sie erwische.

Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Wel­che benut­zen Sie am meisten?

Ich habe vie­le Apps. Die Kame­ra und Foto App benut­ze ich täg­lich. Außer­dem noch Mes­sen­ger-Diens­te und E‑Mail.

Wovon waren Sie zuletzt überrascht? 

Dass es offen­sicht­lich viel mehr Men­schen in Deutsch­land gibt, die an Ver­schwö­rungs­theo­rien glau­ben. Ich hielt die­ses Phä­no­men für etwas Seltenes.

Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Welt­frie­den.

Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

Der per­fek­te Tag fängt mor­gens in der Werk­statt an und hört abends dort auf. Wenn dann noch kunst­in­ter­es­sier­te Besucher*innen/Käufer*innen/Freund*innen kom­men – perfekt.

Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert? 

Ich ärge­re mich nicht so oft… eher ver­su­che ich bei Din­gen, die mir nicht pas­sen, eine kon­struk­ti­ve Lösung zu finden.

Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Regen­trop­fen, Wind und Nebel. Jetzt den­ken Sie viel­leicht Nebel? Kann man nicht hören. Doch, er schluckt genau wie Schnee die Geräu­sche der Umwelt. Alles ist gedämpft. Das mag ich.

Wovor haben Sie Angst?

Vor dem zuneh­men­den Rechts­ruck in der Gesell­schaft. Nicht nur in Deutsch­land… mich ver­ängs­tigt das lau­te Auf­tre­ten Rechts­ra­di­ka­ler in der Welt, auch dass sie solch gro­ße media­le Prä­senz haben.

Wel­ches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

Eigent­lich bin ich sehr wis­sens­durs­tig und mag jedes Buch bis zu Ende lesen. Wenn mich der Schreib­stil fes­selt lese ich man­che Bücher auch zwei- oder drei­mal. Den­noch habe ich mich sehr durch „Die wei­ße Stra­ße“ von Edmund de Waal gequält. Letzt­end­lich habe ich es nach zwei Jah­ren geschafft und bin nun auch ganz froh dar­über. Viel­leicht ist es eine schlech­te Über­set­zung aus dem Eng­li­schen, die das Lesen müh­sam macht und auch eini­ge fal­sche fach­spe­zi­fi­sche Beschrei­bun­gen – nun ja, aber es beschreibt auf einer emo­tio­na­len Wei­se ganz gut den Weg des Por­zel­lans in die Welt.

Ihr Leben wird ver­filmt. Wel­che Schau­spie­le­rin soll­te Sie spielen? 

Nora Tschirner.

Wann haben Sie zuletzt geflirtet? 

Erst ges­tern mit dem Baby einer Freundin.

Wann und war­um hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

In mei­ner Jugend. Da war ich ganz wild poli­tisch unterwegs. 

Wel­che Dro­gen soll­ten Ihrer Mei­nung nach lega­li­siert werden?

Ich habe mich mit die­sem The­ma nicht beschäf­tigt. Arbeit ist mei­ne Dro­ge und das ist ja legal.

Auf wel­chen Moment Ihrer Lauf­bahn waren Sie am schlech­tes­ten vorbereitet?

Meis­ter­prü­fung im Kera­mi­ker-Hand­werk. Ich war hoch­schwan­ger und konn­te nicht so inten­siv das Dre­hen gro­ßer Gefä­ße üben. Letzt­end­lich ging alles gut, aber es war sehr anstrengend.

Mit wel­cher gro­ßen Künstlerin/​welchem gro­ßen Künst­ler kön­nen Sie gar nichts anfangen?

Weiß nicht. Ich kann, wenn ich mich dar­auf ein­las­se, eigent­lich immer inter­es­san­te Aspek­te in den Arbei­ten gro­ßer Künstler*innen fin­den. Manch­mal ist es mir aber zu anstren­gend, zum Bei­spiel bei Jona­than Meese.

Was war der schöns­te Moment Ihrer Kar­rie­re als Künstlerin?

Die Ein­la­dung nach Jingdezhen/​China als Artist in Resi­denz in das Inter­na­tio­na­le Stu­dio Taoxichuan.

Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Ich habe ein super­gu­tes Fahrrad.

Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Mist.

Darf man in Ihrem Schlaf­zim­mer rauchen?

Nie!

Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie gern dabei gewesen?

Mein his­to­ri­sches Ereig­nis liegt in der Zukunft: Wahl­nie­der­la­ge von Donald Trump.

Was ist Ihre schlech­tes­te Angewohnheit?

Ich schaf­fe es nicht, auf mei­nem Schreib­tisch das offen­sicht­li­che Cha­os zu beenden.

Wel­che Feh­ler ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Unpünkt­lich­keit. Ich sel­ber konn­te gera­de mit mei­nen klei­nen Kin­dern auch nicht so gut Ter­mi­ne einhalten.

Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Empa­thie.

Was mögen Sie an sich gar nicht?

Ich kann eine Tätig­keit, die ich nicht mag, bis kurz vor Schluss hin­aus­schie­ben. Das mag ich über­haupt nicht, kann es anschei­nend aber auch nicht ändern.

Was hät­ten Sie ger­ne erfunden?

Die Sela­don­gla­sur.

Was ist Ihr Lieb­lings­buch, Lieb­lings­al­bum, Lieblingsfilm?

Ich lese alles von Mura­ka­mi und höre so ger­ne die Musik und Stim­me von Jas­per Munk. Bei Film wird es schon schwie­ri­ger. Ich lie­be die Bam­ber­ger Kurz­film­ta­ge, über­haupt das Ode­on- und Licht­spiel­ki­no und auch tat­säch­lich Tier­fil­me. Fas­zi­nie­ren­de Auf­nah­men von Kör­pern in Bewe­gung. Das gibt es manch­mal auch bei guten Fußballspielen.

Wel­che Musik hören Sie nur heimlich?

Xero Slings­by and the works.

Was war Ihre größ­te Modesünde?

Ein extra kur­zer Kurzhaarschnitt. 

Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

Kul­tur, Öko­lo­gie, Stadt­ent­wick­lung, Garten.

Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Den Dach­bo­den vom Muse­um Klos­ter Wechterswinkel.

Wovon haben Sie kei­ne Ahnung?

Von Akti­en, Fonds, ETFs, Devi­sen, Indizes…

Was fin­den Sie langweilig?

Autos.

Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen, zu gehen?

Jeg­li­che deut­sche Volks­mu­sik, Rechtsrock…

Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

Dass es da ziem­lich voll ist. Und so heiß wie in mei­nem Brenn­ofen bei Endtemperatur.

Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Ja, ich füh­le mich ohn­mäch­tig, wenn ich rechts­ra­di­ka­le Paro­len höre, wenn Inhal­te ver­kürzt und ver­dreht, Lügen ver­brei­tet wer­den. Mir feh­len bei soviel Schwach­sinn die Worte.

Ich kann nicht leben ohne…

Licht.

Sind Sie Tän­ze­rin oder Steherin?

Tän­ze­rin.

Was war die größ­te Unwahr­heit, die Sie je über sich gele­sen haben?

Dass ich Glas­künst­le­rin bin.

Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Früh­zei­tig mei­ne Steu­er zu machen.

Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus. Was trin­ken Sie?

Wie schön, wann? Tags­über trin­ke ich ger­ne Tee, im Win­ter Ing­wer­was­ser. Abends alko­hol­frei­es dunk­les Bier oder Cre­mant. In einer hei­ßen Som­mer­nacht auch Gin Tonic mit Gurke.

Chris­tia­ne Toe­we, Por­zel­lan­künst­le­rin und aktu­el­le Berganzapreisträgerin

Aus dem Stadtecho

Das Stadt­echo fragt – Schrift­stel­ler Mar­tin Bey­er antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Für die Juni­aus­ga­be hat Schrift­stel­ler Mar­tin Bey­er die Fra­gen beantwortet.

Wel­che Aus­wir­kun­gen hat die Coro­na-Kri­se auf Ihre Arbeit als Schriftsteller?

Ich ver­su­che, so gut es geht an einem neu­en Roman zu arbei­ten. Das ist mit geschlos­se­ner Kita und durch­grü­bel­ten Näch­ten nicht leich­ter gewor­den, aber viel­leicht ist der Hin­weis wich­tig, dass Künst­ler ja nicht arbeits­los gewor­den sind, sie schrei­ben, malen, kom­po­nie­ren wei­ter. Was fehlt, sind die Auf­tritts­mög­lich­kei­ten, ist die Sicht­bar­keit, und das hat «für uns» wirt­schaft­lich natür­lich dra­ma­ti­sche Aus­wir­kun­gen. Damit umzu­ge­hen, ist nicht leicht.

In wel­chem Zustand befin­det sich die lite­ra­ri­sche Szene?

Das zu über­bli­cken, fällt mir schwer. Die Zeit der geschlos­se­nen Buch­lä­den ist vor­bei, das ist schon ein­mal sehr wich­tig. Und ich mer­ke, wie inten­siv an Ver­an­stal­tungs­for­ma­ten getüf­telt wird, die «coro­na-taug­lich» sind. Ich erle­be die Sze­ne als sehr erfin­de­risch, was man an der raschen Ent­wick­lung digi­ta­ler For­ma­te gemerkt hat. Für uns Schriftsteller*innen wäre es wich­tig, dass neue För­der­kon­zep­te kom­men und die bestehen­den ganz wesent­lich fle­xi­bi­li­siert werden.

Sehen Sie in der Kri­se auch Positives?

Anfangs war es ein sehr gutes Gefühl, Soli­da­ri­tät zu erle­ben und den Zusam­men­halt zu spü­ren. Unse­re Demo­kra­tie ent­schlos­sen und ent­schei­dungs­stark zu erle­ben. Und ich habe mich bei dem Gedan­ken ertappt, dass nach Coro­na tat­säch­lich vie­les anders sein könn­te, dass dann etwa popu­lis­ti­sche Kräf­te erheb­lich an Zulauf ver­lo­ren haben wer­den, denn zer­set­zen­de Kräf­te braucht momen­tan (und in Zukunft) kein Mensch. Aber der inne­re Zyni­ker in mir hat lei­der ange­fan­gen, das als nai­ven Glau­ben zu belä­cheln und ruft mir zu: Siehs­te, das Ego schlägt zurück! Ich hof­fe, er wird nicht Recht behalten.

Was braucht gute Literatur?

Sie darf ger­ne ver-rücken: die eige­ne Wahr­neh­mung, die eige­ne Posi­ti­on, das Ego. Nur beleh­ren soll­te sie dabei nicht.

Wel­ches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

„S. – Das Schiff des The­seus“ von J. J. Abrams. Aber nicht, weil ich es nicht gut fin­de; es ist groß­ar­tig; es erfor­dert nur mehr Mit­ar­beit als ich wohl gera­de zu leis­ten im Stan­de bin.

Ihr Leben wird ver­filmt. Wel­cher Schau­spie­ler soll­te Sie spielen?

Wenn ich mit einer Zeit­ma­schi­ne arbei­ten dürf­te: Micha­el J. Fox.

Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Wel­che benut­zen Sie am meisten?

Nicht sehr vie­le. Am häu­figs­ten benut­ze ich wohl die Wet­ter­app, die App der Süd­deut­schen Zei­tung, Sport1 und Gia­na Sis­ters, das Com­pu­ter­spiel mei­ner Kindheit.

Wovon waren Sie zuletzt überrascht?

Dass ich tat­säch­lich kör­per­li­che Ent­zugs­er­schei­nun­gen habe, wenn ich für eine Zeit auf Kaf­fee verzichte.

Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Dass mein Sohn unbe­schwert in einem soli­da­ri­schen, demo­kra­ti­schen, plu­ra­lis­ti­schen Land auf­wach­sen kann. Aber sich das zu wün­schen, das ist sicher nicht mehr genug.

Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Ach, über vie­les … aber es ist wie mit dem Wün­schen: Das allein wird nichts dar­an ändern. Am meis­ten ärge­re ich mich also über mich selbst, dass ich nicht noch mehr tue, mich mehr enga­gie­re, kla­re Kan­te zeige.

Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Ganz ein­deu­tig: Meeresrauschen.

Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Viel zu vie­le Bücher. Und gele­gent­lich einen guten Rum.

Wovor haben Sie Angst?

Dass unser offe­nes, demo­kra­ti­sches Gesell­schafts­sys­tem kip­pen wird.

Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

Ich hat­te als Schü­ler sehr ungu­te Flirt­erfah­run­gen. Daher habe ich es auf die­sem Gebiet nie weit gebracht, fürch­te ich. Heu­te flir­te ich also eher unbe­wusst, wenn man das über­haupt so nen­nen kann.

Ist in Ihrem Schlaf­zim­mer rau­chen erlaubt?

„Don’t smo­ke in bed!“ (Nina Simo­ne) Das ist schon so man­chem Künst­ler nicht gut bekommen.

Töten Sie Insekten?

Ich ver­su­che meis­tens mei­ne noch nicht paten­tier­te Becher­fang­me­tho­de anzu­wen­den und die Tie­re in Frei­heit zu ent­las­sen. Aber nur meis­tens, muss ich geste­hen. 

Wann und war­um hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

Als Jugend­li­cher hat­te ich ein­mal Ärger mit einem Laden­de­tek­tiv, das war viel auf­re­gen­der als mei­ne Begeg­nun­gen mit der Polizei.

Wel­che Dro­gen soll­ten Ihrer Mei­nung nach lega­li­siert werden?

Das kann ich nicht beur­tei­len. Mei­ne Dro­gen sind alle legal.

Auf wel­chen Moment Ihrer Lauf­bahn waren Sie am schlech­tes­ten vorbereitet?

Ver­mut­lich auf mei­nen Auf­tritt beim Inge­borg-Bach­mann-Wett­be­werb im ver­gan­ge­nen Jahr. Obwohl ich mich sehr gut vor­be­rei­tet hat­te. Aber dass ich mit mei­nem Text dort eine zum Teil sehr hef­ti­ge mora­li­sche Ableh­nung erfah­ren habe, damit muss­te ich erst ler­nen umzugehen.

Gibt es einen wie­der­keh­ren­den Alb­traum, der von Ihrem Beruf handelt?

Ich träu­me wirk­lich sehr oft davon, dass ich bei einer Lesung vor Publi­kum ste­he und mein Manu­skript ver­ges­sen habe.

Mit wel­cher gro­ßen Schrift­stel­le­rin, wel­chem gro­ßen Schrift­stel­ler kön­nen Sie gar nichts anfangen?

Mit Chris­ta Wolf kann ich nichts mehr anfan­gen, nach­dem ich sowohl mei­ne Diplom- als auch mei­ne Dok­tor­ar­beit über sie geschrie­ben habe. Es war dann ein­fach genug.

Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie gern dabei gewesen?

Mir rei­chen die Ereig­nis­se heu­te schon aus.

Was ist Ihre schlech­tes­te Angewohnheit?

Ich esse zu vie­le Süßig­kei­ten. Mei­ne Frau wür­de aber eher sagen, ich sei ein klei­nes biss­chen unordentlich.

Wel­che Feh­ler ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Die meis­ten. Ich bin, den­ke ich, eher nach­sich­tig als nachtragend.

Zah­len Sie ger­ne Rundfunkgebühren?

Ja. Die öffent­lich-recht­li­chen Medi­en müs­sen sich sicher wan­deln, aber sie müs­sen auch ver­tei­digt und bewahrt werden.

Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Geduld. Als Schrift­stel­ler brau­che ich viel Geduld …

Ihr Haupt­cha­rak­ter­zug?

Dis­zi­plin.

Was mögen Sie an sich gar nicht?

Dass ich mich mit Süßig­kei­ten beloh­ne und moti­vie­re, dis­zi­pli­niert zu sein.

Haben Sie ein Vorbild?

Um nicht eine Autorin oder einen Autor zu nen­nen: Roger Federer.

Was lesen Sie gerade?

„Herr Rudi“ von Anna Her­zig. Ein tol­ler Roman über einen an Krebs erkrank­ten Gerichtsvollzieher.

Was ist Ihr Lieb­lings­buch, Lieb­lings­al­bum, Lieblingsfilm?

So vie­le vie­le vie­le! Sehr weit oben dabei jeden­falls: „Para­dies ver­lo­ren“ von Cees Noote­boom, „No Ghost­less Place“ von Rai­sed by Swans und „Pater­son“ von Jim Jarmusch.

Wel­che Musik hören Sie nur heimlich?

Mei­ne 80er-Jah­re-All-Time-Favou­ri­tes, das kann mei­ne Frau lei­der nicht ertragen.

Was war Ihre größ­te Modesünde?

Jeans­hemd und Woll­wes­te als Schü­ler, als wirk­lich nie­mand Jeans­hem­den und Woll­wes­ten trug.

Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

Fuß­ball.

Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Die Zahn­lü­cke mei­nes Sohnes.

Wovon haben Sie über­haupt kei­ne Ahnung?

Die Lis­te ist lang. Aber es wur­den ja die­se Online-Lern­kur­se erfun­den, da kann man sich mit den tolls­ten Sachen beschäf­ti­gen, da habe ich jetzt eine Art Flat-Rate…

Was fin­den Sie langweilig?

Über­trie­be­ne Selbstdarstellung.

Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen zu gehen?

Ich bin da recht schmerz­frei, aber bei man­chen muss ich doch die Flucht ergrei­fen, etwa „It’s Rai­ning Men“ von den Wea­ther Girls.

Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

In einer Zel­le zu sit­zen und „It’s Rai­nig Men“ in Dau­er­schlei­fe hören zu müssen.

Wie glau­ben Sie, wür­de Ihr Pen­dant von vor zehn Jah­ren auf Ihr heu­ti­ges Ich reagieren?

„Okay, alter Mann, das zum The­ma, wir wer­den nie in einem Rei­hen­haus wohnen.“

Was war Ihr mie­ses­ter Auftritt?

Ein ech­ter Tief­punkt war ein ver­hin­der­ter Auf­tritt: Ich soll­te ein­mal mit dem Gitar­ris­ten Gerald Kubik eine Mati­nee in einem Café in Leip­zig spie­len, im Rah­men­pro­gramm der Buch­mes­se. Dort wuss­te aber nie­mand von uns, und wir wur­den nicht ein­mal zum Früh­stück dort ein­ge­las­sen. Da ist die Künst­ler­de­pres­si­on programmiert.

Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Wenn ich am Meer bin. Aber es ist ein wohl­tu­en­des Gefühl.

In wel­chen Club soll­te man unbe­dingt mal gehen?

Da es den Morph-Club nicht mehr gibt, wüss­te ich da kei­nen Rat.

Sind Sie Tän­zer oder Steher?

Ich wer­de vom Ste­her zum Tän­zer, aber nur, wenn ich auf der Tanz­flä­che nicht wei­ter auf­fal­le (min­des­tens 30 ande­re Tänzer*innen, das war frü­her immer die Richtschnur).

Was war die absur­des­te Unwahr­heit, die Sie je über sich gele­sen haben?

Ich hät­te mei­nen neu­en Roman „Und ich war da“ von vorn­her­ein im Hin­blick auf eine Ver­fil­mung geschrieben.

Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Ich wer­de sicher kein ver­sier­ter Hand­wer­ker mehr werden.