Die Genussregion Oberfranken startet mit einer Neuerung ins Jahr 2024. Die Mitgliederversammlung fasste den Beschluss, die Gemeinnützigkeit anzustreben. Zudem wurde die Möglichkeit
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Mitgliederversammlung
Genussregion Oberfranken: Gemeinnützigkeit und Genussdatenbank
Die „Genussregion Oberfranken“ startet mit einer Neuerung ins Jahr 2024. Die Mitgliederversammlung fasste den Beschluss, die Gemeinnützigkeit anzustreben. Zudem wurde die Möglichkeit einer Genussdatenbank für Oberfranken vorgestellt.
Vor etwa 80 Mitgliedern legte Klaus Peter Söllner, 1. Vorsitzender des Vereins „Genussregion Oberfranken“ und Landrat Kulmbachs, in einem Gasthof in Nedensdorf die Gründe dar, weshalb der Verein die Gemeinnützigkeit anstrebe. „Ziel ist es, die finanzielle Basis zu verbessern und die finanziellen Möglichkeiten zu erweitern.“ Außerdem könne der Mehrwert des Vereins für die Region nach außen besser dargestellt werden. Die Mitglieder nahmen die Satzungsänderung auf und votierten einstimmig dafür.
Regierungspräsident Florian Luderschmid hob unterdessen die Arbeit der „Genussregion“ hervor. Hier sei eine Marke entstanden, die für Oberfranken enorme Strahlkraft besitze. Er sagte, auch im Namen von Bezirkstagspräsident Henry Schramm, weitere Unterstützung durch Oberfrankens PR-Agentur „Oberfranken Offensiv“ zu.
Bernd Sauer, Kuratoriumsvorsitzender und Geschäftsführer der Handwerkskammer Oberfranken, stellte den Mitgliedern dann das Projekt „Genussdatenbank für Oberfranken“ vor. „Nach dem Vorbild von „Bierland Oberfranken“ wollen wir eine umfassende Datenbank der Genussbetriebe der Region erstellen.“ Aktuell gebe es online rund 70 Plattformen, die regionale Lebensmittelanbieter vorstellen. „Aber keine davon ist auch nur annähernd vollständig. Viele Daten sind veraltet.“
Ziel sei es darum, 2.000 Anbieter:innen kulinarischer Produkte in die Datenbank aufzunehmen. Dazu werde man sich künstlicher Intelligenz bedienen und die Daten so strukturieren, dass sie für zahlreiche Zwecke wie Buchungs- und Shop-Anwendungen, Reservierungssysteme und Logistik nutzbar seien. Das Projekt werde vom Heimatministerium und der Oberfrankenstiftung finanziell unterstützt.
Abschließend stellte Juniorprofessorin Tina Bartelmeß eine neue Fakultät für Life Sciences der Universität Bayreuth in Kulmbach vor. Ein Dutzend Lehrkräfte arbeitet dort derzeit mit etwa 300 Studierenden in den Bereichen Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit. Dabei versuchen sie zu erforschen, wie man Lebensmittel in ausreichenden Mengen verfügbar machen, wie Produkte qualitativ hochwertig und zugleich sicher sein können, wie gesunde Lebensmittel zur Gesundheitsprävention beitragen und wie die Produktion insgesamt nachhaltiger werden kann.
Bedeutung von Nahrung und Genuss
Projektstudie „Genusserlebnis Franken“
Eine Projektstudie des Netzwerks „Kultur und Genuss in Franken“ und der Universität Bayreuth will regionale Spezialitäten modern erlebbar machen.
Oberfranken gilt als Genussregion. Die Bewahrung und Förderung von Kultur, Vielfalt und Qualität regionaler Spezialitäten steht 2016 als Best-Practice-Beispiel im Bundes-Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Die Verbindung von Kulinarischem, Handwerk und Anbaukultur hat eine lange Tradition in der Region. Dies möchte das Netzwerk „Kultur und Genuss in Franken“ mit einer Projektstudie vermitteln und touristisch erschließen.
Neben dem Welterbe-Besuchszentrum Bamberg ist auch das Gärtner- und Häckermuseum Bamberg eines von insgesamt 14 Mitgliedern des Netzwerks. Gemeinsam mit Dr. Matthias Gebauer vom Geographischen Institut der Universität Bayreuth und Studierenden des Masterprogramms Stadt- und Regionalentwicklung startete das Netzwerk jetzt eine einjährige Projektstudie zu Genussräumen und Erlebnistouren in Franken.
Ziel der Projektstudie ist es, Genusswelten und Erlebnistouren aus Wanderwegen, Genussorten und Museen mit Lebensmittelbezug zu entwickeln und umzusetzen. Insbesondere für Museen möchte die Studie Empfehlungen für die Entwicklung von Erlebniswelten ausarbeiten. So soll ihnen ein Weg zu zentralen Elementen in einem modernen Setting von touristischen Genusstouren gezeigt werden.
In einem ersten Schritt besuchen die Forschenden verschiedene Museen des Museumsnetzwerkes unter anderem in Bamberg. Diese evaluieren sie und nehmen sie als Ausgangsgrundlage für die einjährige Arbeit. Bei der Planung und Ausgestaltung spielen Themen wie moderne Genusserlebnisse und Nahrungsmittel als Erfahrung eine Rolle. Ebenfalls wichtig ist die Erschließung neuer, junger Zielgruppen für genussorientierten Tourismus.
Auch die Entwicklung neuer, interaktiver Formate steht im Mittelpunkt der Forschung. Sie sollen die große Bedeutung von Nahrung und Genuss für die Region Oberfranken vermitteln.
Netzwerk „Kultur und Genuss in Franken“
Das Netzwerk „Kultur und Genuss in Franken“ hat sich 2019 im Raum Oberfranken gegründet. Es ist eines von zehn Pilotnetzwerken, das aus dem Projekt „Museum und Tourismus“ der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH entstand und dadurch gefördert wird. Im Rahmen von „Kultur und Genuss in Franken“ möchte es auf die Kostbarkeiten der Region aufmerksam machen.