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Gleichstellung

Miner­va Infor­ma­tics Equa­li­ty Award

Uni Bam­berg: Preis für Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te der Fakul­tät WIAI

Die Fakul­tät Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­te Infor­ma­tik (WIAI) der Uni­ver­si­tät Bam­berg ist für ihre Gleich­stel­lungs- und Diver­si­täts­ar­beit aus­ge­zeich­net wor­den. Es ist dabei nicht das ers­te Mal, dass der Miner­va Infor­ma­tics Equa­li­ty Award an die Fakul­tät geht.

Die För­de­rung von Frau­en in MINT-Fächern – Mathe­ma­tik, Infor­ma­tik, Natur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik – ist eine zen­tra­le Her­aus­for­de­rung an Uni­ver­si­tä­ten welt­weit. Denn nach wie vor ist der Frau­en­an­teil in die­sen Fach­rich­tun­gen gering. Der Fakul­tät Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­te Infor­ma­tik (WIAI) der Uni­ver­si­tät Bam­berg gelingt es laut einer aktu­el­len Mit­tei­lung, auf­grund ihrer zahl­rei­chen För­der­pro­gram­me seit vie­len Jah­ren die Zahl der weib­li­chen Stu­die­ren­den kon­ti­nu­ier­lich zu steigern.

So lag etwa der Anteil an Stu­di­en­an­fän­ge­rin­nen an der Fakul­tät im Win­ter­se­mes­ter 2023 /​/​2024 bei mehr als 35 Pro­zent. Vie­le haben zuvor an einem Nach­wuchs­pro­jekt der Fakul­tät teil­ge­nom­men und so den Weg in einen Stu­di­en­gang aus den Berei­chen Ange­wand­te Infor­ma­tik oder Wirt­schafts­in­for­ma­tik gefun­den. Nun ist das Team der Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­ten der Fakul­tät WIAI mit dem Preis für her­aus­ra­gen­de Gleich­stel­lungs- und Diver­si­täts­ar­beit des Fakul­tä­ten­tags Infor­ma­tik (FTI) aus­ge­zeich­net worden.

Bereits zwei­te Gleich­stel­lungs­aus­zeich­nung für die Fakultät

„Die För­de­rung von Frau­en in der Infor­ma­tik wird an der Fakul­tät WIAI bereits seit deren Grün­dung als wich­ti­ge Auf­ga­be gese­hen. Seit 2005 haben wir kon­ti­nu­ier­lich Ange­bo­te für Schü­le­rin­nen auf- und aus­ge­baut und bie­ten viel­fäl­ti­ge Ange­bo­te für Stu­den­tin­nen an“, sagt Prof. Dr. Ute Schmid, Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te in der Wis­sen­schaft der Fakul­tät WIAI. „Ent­spre­chend freue ich mich sehr, dass wir nun schon zum zwei­ten Mal für unse­re Gleich­stel­lungs­ar­beit aus­ge­zeich­net wurden.“

Denn bereits 2018 erhielt die Fakul­tät den Miner­va Infor­ma­tics Equa­li­ty Award von Infor­ma­tics Euro­pe, der ihr die euro­pa­weit bes­te Frau­en­för­de­rung in der Infor­ma­tik beschei­nig­te. „Viel­falt berei­chert die Infor­ma­tik, und durch geziel­te Pro­gram­me und Unter­stüt­zung möch­ten wir errei­chen, dass Frau­en ihre Poten­zia­le in die­sem Bereich voll ent­fal­ten kön­nen“, ergänzt Prof. Dr. Andre­as Hen­rich, Dekan der Fakul­tät WIAI. „Es geht nicht nur um Zah­len, son­dern dar­um, Frau­en lang­fris­tig für die Infor­ma­tik zu begeis­tern und sie auf ihrem Bil­dungs­weg aktiv zu begleiten.“

Jury­mit­glied Prof. Dr. Peter Ross­ma­nith über­gab den Preis des Fakul­tä­ten­tags Infor­ma­tik, der mit 2.000 Euro dotiert ist, an Andre­as Hen­rich, The­re­sa Henn und Fran­zis­ka Pau­kner. Er stell­te in sei­ner Wür­di­gung her­aus: „Auf­bau­end auf den Maß­nah­men zur Gewin­nung weib­li­cher Stu­die­ren­der setzt die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg mit dem WIAI-Frau­en­netz­werk auf ein Men­to­ring-Pro­gramm für Stu­den­tin­nen, wel­ches die­se expli­zit bei der Kar­rie­re­pla­nung unter­stützt. Dank all die­ser Maß­nah­men kann die Uni­ver­si­tät Bam­berg im Ver­gleich zum deutsch­land­wei­ten Durch­schnitt kon­ti­nu­ier­lich einen um zehn Pro­zent­punk­te höhe­ren Frau­en­an­teil in der Infor­ma­tik verzeichnen.“

Inter­na­tio­na­ler Frauentag

Andre­as Schwarz: Gleich­stel­lung ist nicht verhandelbar

Heu­te, am 8. März, begeht die Welt den Inter­na­tio­na­len Frau­en­tag. Bam­bergs Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Andre­as Schwarz hat sich dazu geäu­ßert. Die Gleich­stel­lung von Frau­en und Män­nern sei unum­stöß­li­ches Ziel sozi­al­de­mo­kra­ti­scher Politik.

Die SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on setz­te sich für eine gerech­te Zukunft ein, in der die Gleich­stel­lung von Frau­en und Män­nern eine nicht ver­han­del­ba­re Rea­li­tät ist. Das gab der Bam­ber­ger Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Andre­as Schwarz in einer Mit­tei­lung zum heu­ti­gen Inter­na­tio­na­len Frau­en­tag bekannt.

Hier­zu gehö­ren für die Par­tei eine fai­re Ver­tei­lung von Sor­ge- und Erwerbs­ar­beit, mehr Frau­en in Füh­rungs­po­si­tio­nen, glei­cher Lohn für gleich­wer­ti­ge Arbeit und eine Ren­te, die nicht vom Geschlecht abhängt. „Wir wol­len, dass Frau­en selbst­be­stimmt über ihre Fami­li­en­pla­nung ent­schei­den und ihr Leben frei von Gewalt gestal­ten kön­nen“, so Andre­as Schwarz.

Auch wol­le man die gemein­sa­me Ver­ant­wor­tung pri­va­ter Sor­ge-Arbeit stär­ken, indem eine Fami­li­en­start­zeit ein­ge­führt wird, die eine zwei­wö­chi­ge Frei­stel­lung des Part­ners oder der Part­ne­rin nach der Geburt eines Kin­des umfasst. Außer­dem set­ze man sich für ver­bes­ser­te Mut­ter­schutz- und Eltern­geld­re­ge­lun­gen ein.

„Wir wer­den soge­nann­te Geh­steig­be­läs­ti­gun­gen von Abtrei­bungs­geg­nern gesetz­lich unter­bin­den“, sagt Schwarz wei­ter, „und so das Recht auf repro­duk­ti­ve Selbst­be­stim­mung stär­ken.“ Die Kom­mis­si­on der Bun­des­re­gie­rung zur repro­duk­ti­ven Selbst­be­stim­mung und Fort­pflan­zungs­me­di­zin prü­fe dazu unter ande­rem Regu­lie­run­gen von Schwan­ger­schafts­ab­brü­chen außer­halb des Straf­rechts. Im April wer­de sie ihre Ergeb­nis­se vor­le­gen. Die poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Debat­te dazu sei längst überfällig.

„Kon­se­quent bekämp­fen wir zudem Gewalt gegen Frau­en und wer­den einen Rechts­an­spruch auf Schutz vor Gewalt ein­füh­ren.“ Das Bun­des­frau­en­mi­nis­te­ri­um erar­bei­te aktu­ell ein ent­spre­chen­des Gewalt­hil­fe­ge­setz, so Schwarz weiter.

„Rechts­extre­me, Antifeminist:innen und Ewig­gest­ri­ge ver­su­chen, gleich­stel­lungs­po­li­ti­sche Erfol­ge zurück­zu­dre­hen. Das wer­den wir nicht dul­den. Indem wir Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit för­dern, stär­ken wir auch unse­re Demo­kra­tie – und umge­kehrt. Wir ver­tei­di­gen den gleich­stel­lungs­po­li­ti­schen Fort­schritt. Wir kämp­fen für eine moder­ne Gesell­schaft, in der die Gleich­be­rech­ti­gung von Frau­en selbst­ver­ständ­lich und unum­stöß­lich ist“, sagt Andre­as Schwarz abschließen.

Grün-rotes Antrags­pa­ket

Mehr Gleich­stel­lung im Rathaus

Dass das jet­zi­ge „Amt für Bür­ger­be­tei­li­gung“ auch Bür­ge­rin­nen betei­ligt, davon gehen die grün-roten Stadt­rä­tin­nen zwar aus. „War­um dann nicht auch so benen­nen?“ fragt Leo­nie Pfa­den­hau­er trotz­dem und schlägt die neue gen­der­sen­si­ble Aus­drucks­wei­se „Bürger:innenbeteiligung“ vor. Nur eine der Maß­nah­men, die die Grü­nen in Bam­bergs Stadt­rat gemein­sam mit der SPD auf den Weg brin­gen wollen.

Fra­gen der Gleich­stel­lung der Geschlech­ter im Rat­haus machen sich manch­mal an ver­meint­li­chen Klei­nig­kei­ten fest, doch die­se sind in der Sum­me dann doch einer Beach­tung wert. Das fin­det jeden­falls Stadt­rä­tin Leo­nie Pfa­den­hau­er von Grü­nes Bam­berg. Sie hat ein Antrags­pa­ket geschnürt und hat die­ses zusam­men mit ihrer Frak­ti­ons­kol­le­gin Ulri­ke Sän­ger und der SPD-Stadt­rä­tin Inge­borg Eich­horn eingereicht.

Neben der gewünsch­ten neu­en Aus­drucks­wei­se „Bürger:innenbeteiligung“ wünscht sich Leo­nie Pfa­den­hau­er außer­dem eine Spra­che, die auf Gleich­stel­lung ach­tet, in allen Sit­zungs­vor­la­gen und Doku­men­ten der Verwaltung.


Ver­mei­dung sexis­ti­scher und dis­kri­mi­nie­ren­der Werbung

Einen Still­raum und einen Wickel­raum wol­len die Grü­nen- und SPD-Frau­en außer­dem. „Wobei uns schon wich­tig ist, dass das Wickeln von Kin­dern nicht auto­ma­tisch zur Frau­en­sa­che und in der Damen­toi­let­te ver­or­tet wird, hier sol­len selbst­ver­ständ­lich auch Väter gleich­ge­stellt wer­den“, sagt Leo­nie Pfa­den­hau­er. Sie will außer­dem, dass kos­ten­lo­se Mens­trua­ti­ons­pro­duk­te künf­tig in allen öffent­lich genutz­ten städ­ti­schen Ein­rich­tun­gen, Rat­häu­sern und Schu­len zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Sie ver­weist dar­auf, dass die­se Hygie­ne­ar­ti­kel zur Grund­ver­sor­gung gehö­ren und erst kürz­lich vom Bun­des­tag der Steu­er­satz dafür von 19% auf 7% gesenkt wur­de. Doch die Steu­er­min­de­rung sei nicht bei den Ver­brau­che­rin­nen ange­kom­men, son­dern von den Her­stel­lungs­fir­men ein­ge­preist wor­den. „Mit die­ser Maß­nah­me wol­len wir beson­ders ein­kom­mens­schwa­che Frau­en und Mäd­chen finan­zi­ell ent­las­ten“, so die Grünen-Stadträtin.

Ein Kri­te­ri­en­ka­ta­log zur Ver­mei­dung sexis­ti­scher und dis­kri­mi­nie­ren­der Wer­bung ist eben­falls Bestand­teil des Antrags. Wobei Grü­ne und SPD kei­nes­wegs der Stadt selbst sol­che Gepflo­gen­hei­ten unter­stel­len. „Aber die Stadt stellt Wer­be­flä­chen zur Ver­fü­gung, erteilt Son­der­nut­zungs­er­laub­nis­se und hat über ihre Toch­ter­un­ter­neh­men wei­te­ren Ein­fluss dar­auf, wie Wer­bung sich im öffent­li­chen Raum prä­sen­tiert“, erklärt Grü­nen-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Ulri­ke Sän­ger. Jeg­li­che dis­kri­mi­nie­ren­de Dar­stel­lung auf­grund von Geschlecht oder Sexua­li­tät, aber auch wegen Alter, Behin­de­rung, Her­kunft oder ande­rer Eigen­schaf­ten, soll so ver­hin­dert werden.

Weni­ger Klei­nig­keit als viel­mehr gro­ßes Ziel im grün-roten Antrags­pa­ket ist die Gleich­stel­lung im Per­so­nal­ta­bleau der Stadt­ver­wal­tung. Füh­rungs­po­si­tio­nen in der Rat­haus­spit­ze müss­ten ver­mehrt mit Frau­en, Inter- und Trans­per­so­nen besetzt wer­den. Die bis­her schon geleis­te­ten Anstren­gun­gen müss­ten ver­stärkt wer­den. Und der Grund­satz „Equal pay“ soll auf den Prüf­stand gestellt wer­den. Wird „Glei­cher Lohn für glei­che Arbeit“ in den Bam­ber­ger Rat­häu­sern auch wirk­lich über­all gezahlt, oder gibt es noch Lücken? „Wir müs­sen hier genau hin­se­hen“, for­dert SPD-Stadt­rä­tin Inge­borg Eich­horn, „und dann sofort han­deln.“ Inner­halb eines Jah­res sol­len dem­zu­fol­ge mög­li­cher­wei­se fest­ge­stell­te Ungleich­hei­ten abge­schafft werden.

Stadt Bam­berg hisst Flag­ge zum IDAHOBIT 2021 

Inter­na­tio­na­ler Tag gegen Homo‑, Bi‑, Inter- und Trans­pho­bie bzw. ‑feind­lich­keit

Heu­te ist Inter­na­tio­na­ler Tag gegen Homo‑, Bi‑, Inter- und Trans­pho­bie bzw. ‑feind­lich­keit – kurz IDAHOBIT. Aus die­sem Anlass hat Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner zusam­men mit Ver­tre­te­rin­nen der Gleich­stel­lungs­kom­mis­si­on, den Stadt­rä­tin­nen Lisa Pfa­den­hau­er und Tama­ra Pruch­now, sowie Mar­tin Claas und Björn Behr, bei­de im Vor­stand von Ufer­los – Schwu­le und Les­ben in Bam­berg e. V., eine Regen­bo­gen­fah­ne vor dem Rat­haus am Max­platz gehisst.

Die Fah­ne wird den gan­zen Juni auf dem Max­platz wehen, also wäh­rend des so genann­ten “Pri­de Month”, in dem welt­weit Mil­lio­nen Men­schen für die Rech­te der LGBT-Com­mu­ni­ty demonstrieren.


“Auf­klä­ren und akti­ve Maß­nah­men ergreifen”

In einer kur­zen Anspra­che beton­te Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner, wie wich­tig es auch heu­te noch sei, auf die Dis­kri­mi­nie­rung und Bestra­fung von Men­schen hin­zu­wei­sen, die in ihrer sexu­el­len Ori­en­tie­rung oder Geschlechts­iden­ti­tät von der Hete­ro­nor­ma­ti­vi­tät abwei­chen. „Welt­weit gel­ten in 72 Län­dern und Ter­ri­to­ri­en anti­ho­mo­se­xu­el­le Geset­ze, in 13 Län­dern Afri­kas und Asi­ens droht Homo­se­xu­el­len sogar eine Todes­stra­fe. Sie gilt auch in wich­ti­gen Rei­se­län­dern wie den Ver­ei­nig­ten Ara­bi­schen Emi­ra­ten und Katar, wird dort aber zumin­dest aktu­ell nicht voll­streckt,“ so der Bür­ger­meis­ter. Die Zunah­me von Belei­di­gun­gen und Hass­kri­mi­na­li­tät auch in Deutsch­land gegen­über LSBTIQ-Per­so­nen erfor­de­re es mehr denn je, auf­zu­klä­ren und akti­ve Maß­nah­men zu ergrei­fen, die zum Schutz und zur Rechts­durch­set­zung von LSBTIQ beitragen.

Der Inter­na­tio­na­le Tag gegen Homo‑, Bi‑, Inter- und Trans­pho­bie bzw. ‑feind­lich­keit exis­tiert seit 2005, um durch Aktio­nen, media­le Auf­merk­sam­keit und Lob­by­ing auf Dis­kri­mi­nie­run­gen, erleb­te Gewalt oder Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen von LSBTIQ hin­zu­wei­sen. Das Datum wur­de zur Erin­ne­rung an den 17. Mai 1990 gewählt, an dem die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) beschloss, Homo­se­xua­li­tät aus ihrem Dia­gno­se­schlüs­sel für Krank­hei­ten zu streichen.

Migran­tin­nen- und Migran­ten­bei­rat (MIB)

MIB-Ver­an­stal­tung zum Inter­na­tio­na­len Frauentag

Seit Jah­ren orga­ni­siert der Migran­tin­nen- und Migran­ten­bei­rat der Stadt Bam­berg (MIB) anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Frau­en­tags eine klei­ne Fei­er für Frau­en mit einem bun­ten Pro­gramm, meist in den Räu­men von Lui 20, der Begeg­nungs­stät­te des Ver­eins Freund statt Fremd. Die­ses Jahr gab es ein vir­tu­el­les Meeting.

Trotz der aktu­el­len Ein­schrän­kun­gen woll­te der Frau­en­aus­schuss 2021 die Fei­er nicht aus­fal­len las­sen und hat des­halb Frau­en mit und ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund zu einem vir­tu­el­len Mee­ting ein­ge­la­den. Der Online-Aus­tausch fand am 14. März 2021 statt und bot ein span­nen­des Pro­gramm. Nach der Begrü­ßung durch die Spre­che­rin des Frau­en­aus­schus­ses, Frau Khry­sty­na Pav­li­ukh, folg­ten Gruß­wor­te der Vor­sit­zen­den des MIB, Frau Mitra Sha­ri­fi, sowie Gruß­wor­te aller Frak­tio­nen der Gleich­stel­lungs­kom­mis­si­on der Stadt Bamberg.

Künst­le­ri­scher Höhe­punkt war der Video­bei­trag von Nora Gom­rin­ger, Direk­to­rin der Vil­la Kon­kor­dia, wel­cher die oft sub­ti­len Gewalt­struk­tu­ren und tabui­sier­ten Miss­brauchs­tra­gö­di­en in Fami­li­en anhand der Geschich­te zwei­er ohne Mut­ter auf­wach­sen­der Schwes­tern the­ma­ti­sier­te. Frau Dr. Karin Geh­rer nahm die­sen Bei­trag zum Anlass, zu ver­deut­li­chen, dass Gleich­stel­lung noch nicht erreicht und femi­nis­ti­sche und frau­en­stär­ken­de Arbeit immer noch nötig ist, solan­ge Frau­en und Mäd­chen immer noch der Gefähr­dung durch Gewalt und sexu­el­len Miss­brauch aus­ge­setzt sind.

Frau Judith Sie­ders­ber­ger von Freund statt Fremd e.V. stell­te ver­schie­de­ne Akti­vi­tä­ten und Pro­jek­te des Ver­ei­nes zuguns­ten von Frau­en mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund vor. Spe­zi­ell her­vor­zu­he­ben sind dabei die Kunst­pro­jek­te für Frau­en und Mäd­chen des Anker­zen­trums, von wel­chen der „Rad­man­tel“ bereits schon im Bür­ger­la­bor aus­ge­stellt wur­de. Frau Nur­sen Ergin vom Migra­ti­ons­so­zi­al­dienst der AWO stell­te die Bera­tungs- und Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te für Migran­tin­nen und Migran­ten in der Stadt und im Land­kreis Bam­berg vor, unter ande­rem das lang­jäh­ri­ge Pro­jekt Lese­freun­de und – freun­din­nen für mehr­spra­chi­ge Kin­der und ein neue­res Pro­jekt zur För­de­rung von Internetkompetenzen.


Inter­ak­ti­ves Online-Tan­zen zur Abrundung

Der Frau­en­chor, der vor eini­gen Jah­ren vom MIB-Frau­en­aus­schuss gegrün­det wur­de und bei vie­len Ver­an­stal­tun­gen ehren­amt­lich das Pro­gramm gesang­lich umrahmt, wur­de gewür­digt durch ein Kunst-Video von Michae­la Pöhlau, wel­che mit einer gelun­ge­nen Col­la­ge eine Hom­mage an die Sän­ge­rin­nen mit und ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund schuf.

Die Zie­le des vom MIB orga­ni­sier­ten Tref­fens sind, einer­seits die Ver­net­zung von Frau­en mit und ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund in und um Bam­berg zu för­dern und das gegen­sei­ti­ge Empower­ment von Frau­en zu stär­ken. Ande­rer­seits will der Frau­en­aus­schuss des MIB damit auch ein Zei­chen set­zen und auf­zei­gen, dass auch in Deutsch­land noch längst kei­ne Gleich­stel­lung von Frau und Mann erreicht ist, solan­ge Frau­en immer noch durch­schnitt­lich viel weni­ger ver­die­nen als Män­ner, solan­ge Frau­en immer noch häus­li­che Gewalt erle­ben und solan­ge Frau­en immer noch dop­pelt so hart arbei­ten müs­sen um höhe­re Posi­tio­nen zu errei­chen. Auch in Coro­na-Zei­ten wird die dop­pel­te oder drei­fa­che Belas­tung, wel­che durch Home-Schoo­ling, Haus­halt und Home-Office ent­steht, wie selbst­ver­ständ­lich haupt­säch­lich von Frau­en getra­gen. All das sind Unge­rech­tig­kei­ten, wel­chen Frau­en mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund dop­pelt aus­ge­setzt sind, da sie nicht nur als Frau­en, son­dern auch als Migran­tin­nen Dis­kri­mi­nie­rung erle­ben, wie die MIB-Vor­sit­zen­de Frau Mitra Sha­ri­fi ausführte.

Die bei­den ehren­amt­li­chen Orga­ni­sa­to­rin­nen, Frau Frau Khry­sty­na Pav­li­ukh und Frau Dr. Karin Geh­rer, zeig­ten sich erfreut über die posi­ti­ven Rück­mel­dun­gen zu dem Anlass und den regen Aus­tausch unter den anwe­sen­den Frau­en, wel­che die Gele­gen­heit wahr­nah­men auch von ihren Erfah­run­gen mit dem Frau­en­tag in ande­ren Län­dern und in ihrer Jugend zu berichten.

Der Tag wur­de abge­run­det durch ein inter­ak­ti­ves Online-Tan­zen mit Frau Susan­ne Schrey­er von One-Bil­li­on-Rising, wel­che die welt­weit bekann­te Tanz­cho­reo­gra­phie, wel­che zum Auf­ste­hen gegen Gewalt an Mäd­chen und Frau­en auf­for­dert, mit den Teil­neh­me­rin­nen zu Hau­se einstudierte.

„Es besteht ein hoher Nach­hol­be­darf, was Anglei­chung angeht“

4. Frau­en-Film­fes­ti­val Bamberg

Die Gleich­stel­lung zwi­schen Frau­en und Män­nern ist auch in der Film­bran­che noch nicht erreicht. Nur etwa jeder fünf­te Film stammt von Regis­seu­rin­nen. Um Fil­men von Frau­en mehr Sicht­bar­keit zu ver­lei­hen, ver­an­stal­tet die Gleich­stel­lungs­stel­le der Stadt Bam­berg zusam­men mit ver­schie­de­nen Ein­rich­tun­gen und Ver­bän­den der Erz­diö­ze­se Bam­berg und ver.di Bam­berg vom 27. Sep­tem­ber bis 3. Okto­ber im Licht­spiel­ki­no das 4. Frau­en-Film­fes­ti­val Bam­berg. Wir haben mit dem Fes­ti­val­team über die Ungleich­heit im Film­ge­schäft, Quo­ten­re­ge­lun­gen und männ­lich domi­nier­ten Struk­tu­ren gesprochen. 
Das Frau­en-Film­fes­ti­val Bam­berg fin­det zum 4. Mal statt. Wird es bereits als kul­tu­rel­les Inven­tar Bam­bergs wahr­ge­nom­men oder wün­schen Sie sich noch mehr Aner­ken­nung und Bekannt­heit für das Festival?

Fes­ti­val­team: Sicher­lich ist das Frau­en-Film­fes­ti­val noch kein Inven­tar, dazu ist es zu frisch und zu jung. Aber mitt­ler­wei­le haben wir im Herbst jeden Jah­res unse­ren fes­ten Platz im Licht­spiel-Pro­gramm und freu­en uns über die so berei­chern­de Koope­ra­ti­on mit der Betrei­be­rin Dia­na Linz. Das Fes­ti­val wird gut ange­nom­men und die Dring­lich­keit der Idee hin­ter dem Fes­ti­val wird gese­hen. Auch das Vor­be­rei­tungs­team ver­grö­ßert sich mit den Jah­ren. Und 2020 gab es auch erst­ma­lig eine För­de­rung vom Sor­op­ti­mist Inter­na­tio­nal Club Bam­berg-Wil­de Rose, dem auch am Her­zen liegt, dass mehr Fil­me von Frau­en auf die Lein­wand kom­men. Wir haben über­wie­gend weib­li­che Zuschaue­rin­nen wahr­ge­nom­men. Aber auch Män­ner sind ger­ne gese­hen und kön­nen in der Fes­ti­val­wo­che die Gele­gen­heit nut­zen, weib­li­che Film­ar­beit ken­nen und schät­zen zu lernen.

Für den Fes­ti­val­bei­trag „RBG – Ein Leben für die Gerech­tig­keit“ über die kürz­lich ver­stor­be­ne Ruth Bader Gins­berg wird es eine Zusatz­vor­stel­lung geben. Mit wel­chen Publi­kums­zah­len rech­nen Sie all­ge­mein für das Fes­ti­val, wie haben sich die­se in den letz­ten drei Jah­ren entwickelt?

Fes­ti­val­team: Der Tod von RBG, der poli­tisch der­ar­tig gra­vie­ren­de Fol­gen nach sich zie­hen kann, hat die Auf­merk­sam­keit auf unse­re Film­rei­he noch­mals erhöht. In den letz­ten Jah­ren sind die Besu­cher­zah­len immer leicht gestie­gen. Lei­der sind uns für die­se vier­te Aus­ga­be durch Coro­na enge Gren­zen gesteckt. Wir freu­en uns aber über jeden Gast, der sich offen auf die Fil­me ein­lässt. Das ist das Wich­tigs­te! Zudem wer­den wir die Fil­me im Okto­ber auch für Schul­vor­stel­lun­gen und medi­en­päd­ago­gi­sche Erzie­hung im Licht­spiel anbieten.

Wel­che sind die häu­figs­ten Rück­mel­dun­gen aus dem Publikum?

Fes­ti­val­team: Das weib­li­che Publi­kum freut sich über die Rei­he durch die es Soli­da­ri­tät und Gemein­schaft erfährt. Es fühlt sich bestärkt und gestärkt. Die aller­ers­te Online­rück­mel­dung 2017 kam tat­säch­lich von einem Mann, der bedau­er­te, nicht alle Fil­me gese­hen haben zu kön­nen. Aber auch hier die Ermu­ti­gung an die Män­ner, kom­men Sie ins Licht­spiel­ki­no – auch auf Ihre Feed­backs sind wir gespannt! Lei­der muss immer noch auf das The­ma auf­merk­sam gemacht wer­den, da die Gleich­be­rech­ti­gung nicht nur in der Film­bran­che nicht selbst­ver­ständ­lich gelebt wird. Auch das unter­strei­chen die Kom­men­ta­re der Besucher*innen der letz­ten drei Aus­ga­ben des Festivals.

Wel­che Hoff­nun­gen und Zie­le ver­bin­den Sie mit dem Festival?

Fes­ti­val­team: Wir möch­ten Regis­seu­rin­nen eine Platt­form bie­ten, auf die Qua­li­tät der Erzeug­nis­se von Fil­me­ma­che­rin­nen auf­merk­sam machen und die weib­li­che Sicht der Din­ge künst­le­risch und gesell­schaft­lich sicht­bar wer­den las­sen. Mit­tel­fris­tig gese­hen wün­schen wir uns natür­lich, dass ein Fes­ti­val mit die­ser Inten­ti­on gar nicht mehr ange­bo­ten wer­den muss. Denn wenn Regis­seu­rin­nen den glei­chen Stand wie ihre männ­li­chen Kol­le­gen hät­ten und die Gleich­be­rech­ti­gung hier zu spü­ren wäre, müss­te es kein Fes­ti­val extra für Fil­me­ma­che­rin­nen mehr geben.

Mit Maren Ade, deren „Toni Erd­mann“ 2016 welt­weit gefei­ert wur­de, Maria Schr­a­der, die mit „Unor­tho­dox“ gera­de einen Emmy gewon­nen hat, und Nora Fing­scheidt, deren „Sys­tem­spren­ger“ eben­falls zahl­rei­che Prei­se gewann, ist Kino von Regis­seu­rin­nen der­zeit sehr erfolg­reich. Trotz­dem kann von Gleich­stel­lung zwi­schen weib­li­chem und männ­li­chem Per­so­nal im Film­be­trieb noch kei­ne Rede sein. Wie ist der Stand der Gleich­stel­lung, was wur­de in den letz­ten Jah­ren erreicht, was muss noch erreicht werden?

Fes­ti­val­team: Der Ver­ein „Pro Quo­te“ hat fest­ge­stellt, dass auch heu­te noch cir­ca 85 Pro­zent der Fil­me von Regis­seu­ren erstellt wer­den. Es besteht also ein hoher Nach­hol­be­darf, was eine Anglei­chung angeht. Und ein Umden­ken in der Film­bran­che ist nötig, Regis­seu­rin­nen kön­nen eben nicht nur typisch weib­li­che The­men in ihren Fil­men umset­zen und außer­dem muss ohne Fra­ge auch die finan­zi­el­le Aus­stat­tung ihrer Fil­me ent­spre­chend ange­ho­ben werden.

Ist die Ein­füh­rung einer Quo­ten­re­ge­lung, zum Bei­spiel zur gleich­mä­ßi­gen Beset­zung von Haupt­rol­len oder För­de­rung von Regis­seu­rin­nen und Regis­seu­ren, nötig?

Fes­ti­val­team: Wir beja­hen defi­ni­tiv eine gleich­be­rech­tig­te För­de­rung von Regis­seu­ren und Regis­seu­rin­nen. Die Haupt­rol­len­ver­ga­be soll­te dem Regis­seur oder der Regis­seu­rin über­las­sen blei­ben, denn hier geht es immer vor allem um den Inhalt und die Geschich­te, die der Film trans­por­tie­ren will, und hier soll­te größt­mög­li­che Frei­heit herr­schen. Es ist aber mit Gewiss­heit anzu­neh­men, dass eine zah­len­mä­ßi­ge Gleich­heit agie­ren­der Regis­seu­re und Regis­seu­rin­nen auch zu einer geschlechts­spe­zi­fi­schen Aus­ge­wo­gen­heit in den dar­ge­stell­ten Figu­ren und Stof­fen sor­gen wird.

Was hal­ten Sie von dem Argu­ment, dass allein Qua­li­tät über Film-För­de­rung oder auch Plat­zie­rung von Fil­men in Film­wett­be­wer­ben ent­schei­den sol­le? Wären sol­che Ent­schei­dun­gen gerecht?

Fes­ti­val­team: Natür­lich ist Qua­li­tät ein grund­le­gen­des Kri­te­ri­um dafür, ob ein Film auf­grund sei­ner Mach­art oder sei­nes Inhalts sehens­wert und preis­wür­dig ist. Den­noch gibt es auf dem Markt natür­lich nicht nur eine Art von Qua­li­tät, die aus­schlag­ge­bend sein kann, denn der Markt ist viel­fäl­tig und ver­langt auch nach ent­spre­chend diver­sem Mate­ri­al. Wie das fil­mi­sche End­pro­dukt letzt­lich aus­sieht und wie es dann rezi­piert wird, ist über lan­ge Stre­cken unbe­kannt. Daher darf Film­för­de­rung durch­aus auch eine poli­ti­sche Fra­ge sein, die gesell­schaft­lich rele­van­te Zie­le ver­folgt. Dies kann die För­de­rung jun­ger Regisseur*innen beinhal­ten, die The­ma­ti­sie­rung bestimm­ter Fra­gen oder eben die Gleich­be­rech­ti­gung. Auch eine Zulas­sung der Teil­nah­me, eine Nomi­nie­rung, manch­mal auch eine Preis­ver­ga­be bei einem Film­wett­be­werb kann poli­tisch moti­viert sein und ist es sicher­lich auch, denn Film fin­det nicht im luft­lee­ren Raum statt und ist immer auch ein Spie­gel unse­rer Gesell­schaft. Gut, wenn es dann eine öffent­li­che Dis­kus­si­on inhalt­li­cher und for­ma­ler Art dar­über gibt.

In Schwe­den wer­den seit 2013 För­der­gel­der für Regie, Dreh­buch und Pro­duk­ti­on hälf­tig an Frau­en und Män­ner ver­ge­ben. War­um gibt es solch eine Ver­tei­lung nicht auch in Deutschland?

Fes­ti­val­team: In Deutsch­land besteht die Ten­denz, alles was nach Quo­ten­re­ge­lung aus­sieht, vehe­ment zu bekämp­fen mit dem Tot­schlag­ar­gu­ment „Nur Qua­li­tät zählt“. Dabei wird aber über­se­hen, dass Män­ner im Fall des Fil­mes den Frau­en eine jahr­hun­dert­lan­ge Netz­werk­ar­beit vor­aus­ha­ben, so Struk­tu­ren geschaf­fen wur­den, die sich erst sehr all­mäh­lich ändern las­sen. Frau­en kom­men also häu­fig erst gar nicht an den Punkt, dass über­haupt fest­ge­stellt wer­den kann, ob die Qua­li­tät stimmt, da sich ihnen vie­le Mög­lich­kei­ten erst gar nicht eröff­nen. Die Rol­len­ver­tei­lung in der Gesell­schaft weicht auch erst all­mäh­lich auf und für man­che Frau­en ist es immer noch nicht selbst­ver­ständ­lich, als ver­ant­wort­li­che Regis­seu­rin für Dreh­ar­bei­ten Haus und Hof, Kind und Kegel auch für län­ge­re Zeit­ab­schnit­te der Obhut eines ande­ren zu über­las­sen. Wir unter­stüt­zen daher auch die For­de­rung nach gleich­be­rech­tig­ter Ver­ga­be von För­der­gel­dern für einen fai­ren Wettbewerb!

Nach wel­chen Gesichts­punk­ten haben Sie das Pro­gramm des 4. Frau­en-Film­fes­ti­vals zusammengestellt?

Fes­ti­val­team: Am Anfang der Fes­ti­val­pla­nung set­zen wir uns als Fes­ti­val­team zusam­men und über­le­gen, wel­che aktu­el­len Fil­me even­tu­ell ins Pro­gramm pas­sen wür­den. Stets sind wir auch an Fil­men mit weib­li­chen ein­drück­li­chen Prot­ago­nis­tin­nen inter­es­siert, die Gleich­be­rech­ti­gung sowie die Wahr­neh­mung der Frau gut trans­por­tie­ren. Und natür­lich möch­ten wir den Zuschauer*innen ein aus­ge­wo­ge­nes Pro­gramm prä­sen­tie­ren und ver­su­chen, die Gen­res zu mischen. Die­ses Jahr haben wir sogar eine Mix­form mit „All I never wan­ted“ dabei. Die Mocku­men­ta­ry wech­selt qua­si immer wie­der zwi­schen Doku­men­ta­ti­on und insze­nier­ten Spiel­film-Sze­nen. Oder in „Töch­ter des Auf­bruchs“ erzäh­len 15 Frau­en von dem, was sie bis heu­te antreibt. Gast­ar­bei­te­rin­nen, die Ende der 1960er Jah­re nach Deutsch­land gekom­men sind, sowie deren Töch­ter und Enkel­kin­der kom­men dabei zu Wort. Außer­dem konn­ten wir erst­mals eine Emp­feh­lung von außen ins Pro­gramm mit auf­neh­men: „Kom­po­nis­tin­nen“ – eine Spu­ren­su­che zu den Kom­po­nis­tin­nen Mel Bonis, Lili Bou­lan­ger, Fan­ny Hen­sel und Emi­lie May­er. Eine wun­der­ba­re Doku­men­ta­ti­on, die her­vor­ra­gend zu unse­rem Fes­ti­val passt und das The­ma „War­um erfah­ren Frau­en in die­sem Beruf weni­ger Auf­merk­sam­keit?“ im Bereich der Musik darstellt.

Mit der Katho­li­schen Arbeit­neh­mer­be­we­gung (KAB), dem Katho­li­schen Deut­schen Frau­en­bund (KDFB) und der Medi­en­zen­tra­le der Erz­diö­ze­se Bam­berg haben ver.di Bezirk Ober­fran­ken-West und die Gleich­stel­lung­s­tel­le der Stadt Aus­rich­tungs­part­ner aus dem Bereich der katho­li­schen Kir­che – eine Insti­tu­ti­on, die sich in ihrer Geschich­te nicht unbe­dingt als Kämp­fe­rin für die Gleich­stel­lung der Frau­en her­vor­ge­tan hat. Wie passt das zu einem Frauen-Filmfestival?

Fes­ti­val­team: Im Vor­be­rei­tungs­team befin­den sich mit der Medi­en­zen­tra­le der Erz­diö­ze­se, KDFB und KAB drei Part­ner, die der Erz­diö­ze­se Bam­berg zuge­hö­ren. Auch in der Kir­che sind bekann­ter­ma­ßen Frau­en tätig, die Din­ge bewe­gen wol­len und für Gleich­be­rech­ti­gung ein­ste­hen. So auch die betei­lig­ten Frau­en aus der Erz­diö­ze­se Bam­berg. Koope­ra­tio­nen der Stadt Bam­berg mit kirch­li­chen Stel­len auch in ande­ren Berei­chen sind als gut und erfolg­reich zu ver­zeich­nen, wie zum Bei­spiel die Zusam­men­ar­beit der Medi­en­zen­tra­le mit dem Migra­ti­ons­bei­rat im Rah­men der Inter­na­tio­na­len Wochen gegen Ras­sis­mus. Auch das Licht­spiel arbei­tet schon seit 25 Jah­ren mit sowohl evan­ge­li­schen wie katho­li­schen Gemein­den in Bam­berg zusam­men, zeig­te aber auch schon reli­gi­ons­kri­ti­sche Fil­me. Es geht letzt­lich um die inhalt­li­che Aus­ein­an­der­set­zung und den Dis­kurs mit aktu­el­len The­men. Umso bes­ser, dass sich hier vor Ort Ver­bän­de der Kir­che zu die­sem The­ma engagieren!

Unab­hän­gig vom Fes­ti­val­pro­gramm – wel­chen Film einer Regis­seu­rin wür­den Sie unbe­dingt empfehlen?

Fes­ti­val­team: Oh, da fal­len uns vie­le ein! Zum Bei­spiel „Glück­lich wie Laz­z­aro“ von Ali­ce Rohr­wa­cher, der im Novem­ber in der Film­rei­he der Medi­en­zen­tra­le läuft, oder „Mil­la Meets Moses“ von Shan­non Mur­phy – Film­start Okto­ber – sowie „Ich bin dann mal weg“ von Julia von Heinz. Oder „Roc­ca ver­än­dert die Welt“ von Kat­ja Ben­rath – eigent­lich ein Film für Kin­der ab zehn Jah­ren, der jedoch sehr gut auch für Erwach­se­ne funk­tio­niert. Die Haupt­fi­gur Roc­ca – eine Art moder­ne Pip­pi Lang­strumpf – möch­te The­men wie Obdach­lo­sig­keit oder Mob­bing nicht ein­fach hin­neh­men und fin­det Lösun­gen – auf ihre Art. Genau wie die Haupt­fi­gu­ren in unse­rem dies­jäh­ri­gen Festival.

4. Frau­en­Film-Fes­ti­val Bamberg

27. Sep­tem­ber bis 3. Okto­ber, Licht­spiel­ki­no Bamberg

Pro­gramm

27. Sep­tem­ber, 12 Uhr: „Die Beru­fung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit“

27. Sep­tem­ber, 17 Uhr und 30. Sep­tem­ber, 18:40 Uhr: „Kom­po­nis­tin­nen“

28.September, 18:40 Uhr und 1. Okto­ber, 17 Uhr: „Töch­ter des Aufbruchs“

29. Sep­tem­ber, 18:40 Uhr und 02. Okto­ber, 17 Uhr: „All I never wanted“

3. Okto­ber, 12 Uhr und 17 Uhr: „RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit“

Schul­vor­stel­lun­gen

Ab Okto­ber im Rah­men des Film­fes­ti­vals am Vor­mit­tag für Grup­pen buchbar:

„Embrace – Du bist schön“ und „Sys­tem­spren­ger“

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter

www.medienzentrale-bamberg.de

www.lichtspielkino.de