Der „MITeinander-Cup“ des Förderkreises goolkids, das beliebte Turnier für Inklusion und Integration, geht an diesem Samstag, dem 22. Februar, ab 10. 30
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„MITeinander-Cup“ feiert die Vielfalt
goolkids lässt alle Barrieren aus der Halle fliegen
Der „MITeinander-Cup“ des Förderkreises goolkids, das beliebte Turnier für Inklusion und Integration, geht an diesem Samstag, dem 22. Februar, ab 10.30 Uhr in der Sporthalle der Berufsschule in der Ohmstraße in seine achte Ausgabe.
Auch im zehnten Jahr seines Bestehens möchte goolkids ein buntes Sportfest mit Fußball, Rollstuhlbasketball und vielen Begegnungen feiern. Im MIT- statt im Gegeneinander verschwinden an diesem Tag die Grenzen zwischen Beteiligten mit und ohne Handicap.
Seit zehn Jahren setzt sich der Förderkreis goolkids e.V. in Bamberg und Umgebung für Inklusion und Integration sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher sowie von Menschen mit Behinderung ein. Neben zahlreichen weiteren Veranstaltungen wie der Inklusionsmesse, einem Benefiz-Golfturnier oder einer großen Sportgala steht im Jubiläumsjahr erneut auch der „MITeinander-Cup“ auf dem Programm.
Geht es im Sport immer nur darum, am besten zu sein und stets gewinnen zu wollen? Nein! Beim „MITeinander-Cup“ zeigen junge Freizeitsportler:innen mit und ohne Handicap, dass bei einem Fußballturnier auch der Spaß und vor allem das Miteinander im Vordergrund stehen können.
In diesem Jahr findet dieses sportliche Fest der Integration und Inklusion bereits zum achten Mal statt und hat sich damit trotz zwischenzeitlicher Pause längst etabliert. Tatsächlich haben sich dieses Jahr sogar mehr Teams beworben als Startplätze zur Verfügung stehen. Tatkräftige Unterstützung beim Turnier bekommt goolkids auf jeden Fall insbesondere von der Offenen Jugendarbeit Bamberg „ja:ba“ sowie von der Lebenshilfe Bamberg.
Dieses Zusammenwirken zeigt sich auch im Modus des „MITeinander-Cups“. „Es können sich kleine Mannschaften aber auch einzelne Spieler anmelden – mit und ohne Handicap und auch egal welcher Herkunft“, sagt Robert Bartsch, Gründer von goolkids. „Das heißt, wir stellen die Teams erst vor Ort final zusammen. Jede Mannschaft bildet einen Kern, den wir dann kunterbunt auffüllen. Auf diese Weise können die jungen Leute auch neue Freundschaften knüpfen.“
Die teilnehmenden Mannschaften kommen teilweise von weit her, unter anderem aus Ingolstadt oder Hilpoltstein. Mit den Teams von „Frankenpower“ aus Haßfurt, „Heiners Traum11“ oder der SpVgg Etzelskirchen begrüßt goolkids zudem gute alte Freunde beim „MITeinander-Cup“. Stammgast ist mittlerweile außerdem der amtierende bayerische Inklusionsmeister 1.FC Nürnberg, der bis vor kurzem noch als SV Altensittenbach spielte.
Rollstuhlbasketball, ein DJ, Medaillen und der Fairness-Pokal als Schmankerl
Beim „MITeinander-Cup“ geht es nicht in erster Linie darum, die meisten Tore zu schießen oder zu gewinnen. Glänzende Medaillen und ein exklusives „MITeinander-Cup“-Shirt erhalten am Ende nämlich alle Teilnehmer:innen. Das Besondere bei diesem Turnier besteht neben dem inklusiven Kennenlernen zusätzlich darin, dass „es auch einen Fairness-Pokal gibt“, erklärt Lisca Dogan, als Projektleiterin bei goolkids die fachliche Hand hinter dem Inklusions-Projekt ginaS. „Am Ende der Spiele stimmen die Spieler und Schiedsrichter um Referee Carlos Brodmerkel dafür ab, welches Team das fairste war.“ Der Fairness-Pokal wird auch dieses Jahr unter dem Namen „Wolfgang-Eichfelder-Pokal“ verliehen, zu Ehren des verstorbenen Wolfgang „Eichi“ Eichfelder. Dieser betreute die Inklusions-Mannschaft von goolkids einst als Trainer.
Ein weiteres Highlight wird das Einlagespiel im Rollstuhlbasketball. Das Spiel wird dabei durch Prominente und vor allem durch Aktive vom „RSV Bamreuth“ verstärkt, einer Kooperation zwischen Bayreuther und Bamberger Rollstuhlbasketballern. Aber Zuschauer:innen können sich ebenso melden, um den Reiz dieses Spiels selbst zu erleben und mitzuspielen. Inklusion wird live vor Ort – und der Erfahrung von goolkids nach zum Spaß aller Beteiligten – veranschaulicht. „Die bewegenden Momente der vergangenen „MITeinander-Cups“ haben eindrucksvoll gezeigt“, sagt Robert Bartsch, „dass gerade der Sport Jugendliche aller Nationen und Gruppen ganz ohne Barrieren zusammenführen kann.“
Die Moderation des „MITeinander-Cups“ übernehmen das Team der ja:ba und DJ Daniel Kaumanns, ein weiterer langjähriger Freund von goolkids und früher Trainer der Inklusions-Mannschaft. Er sorgt für die passende musikalische Stimmung. Und wer einmal eine Pause vom Fußballschauen oder ‑spielen braucht, kann bei einer großen Tombola Preise gewinnen, wie zum Beispiel hochwertige neue Fußbälle oder Sportausrüstung, oder geht an die reichhaltige Theke, wo alle Speisen und Getränke zu freundlichen Preisen den Tag abrunden.
Inklusionsprojekt
Rollstuhlsport im Bundespolizeiausbildungszentrum
Drei Tage war der Förderkreis „goolkids“ mit dem Projekt „Rollstuhlsport macht Schule“ im Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg zu Gast. Dabei sollten sich Polizeianwärter:innen mit dem Thema Inklusion auseinandersetzen.
Vom 22. bis 24. Oktober 2024 fand im Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg (BPOLAFZ BA) das Projekt „Rollstuhlsport macht Schule“ statt. Dieses sollte das Bewusstsein für Inklusion und Barrierefreiheit in der Gesellschaft weiterhin stärken, wie die Polizei mitteilt.
Nachdem vor fast genau zwei Jahren eine neue Vereinbarung zur Inklusion schwerbehinderter im Bundesministeriums des Innern unterzeichnet wurde, knüpfte das BPOLAFZ BA nun an dieses Thema mit seinen Auszubildenden an. Alle haben das Recht, ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft zu sein, so die Mitteilung weiter, diese zu gestalten und zu prägen.
Die integrative Veranstaltung organisierte das Zentrum zusammen mit dem Förderkreis „goolkids“. So konnten sich Polizeianwärter:innen des ersten Ausbildungsjahres mit der Materie auseinandersetzen. Bereits zu Beginn der Veranstaltung betonte „goolkids“-Leiter Robert Bartsch und Lisca Dogan als Projektleitende des Vereins, die Bedeutung eines respektvollen und gleichberechtigten Miteinanders. Mit der Aktion möchte das BPOLAFZ BA zudem ein Zeichen für mehr Toleranz, Respekt und Zusammenhalt setzen.
Inklusionstage mit goolkids
Neue Saison von „Rollstuhlsport macht Schule“
Am Freitag startete das goolkids-Projekt „Rollstuhlsport macht Schule“ in der RegnitzArena in Hirschaid in die neue Saison. Im Rahmen einer Pressekonferenz gab der Förderkreis goolkids gemeinsam mit der Sparkasse Bamberg als Partner zudem einen Ausblick auf die kommenden Monate.
Gegründet 2015 mit dem Schwerpunkt auf Integration, entstand zwischenzeitlich innerhalb des Förderkreises goolkids auch das Projekt ginaS, mit dem sich die Verantwortlichen neben Integration auch sehr stark für Inklusion engagieren. Beim Inklusionstag am Freitag (27. September) konnten Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule Hirschaid einen Einblick gewinnen, was Inklusion in Sachen Rollstuhlsport bedeutet.
Sie erfuhren spielerisch, welchen Herausforderungen sich Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer im Alltag gegenübersehen. Mittels eines Parcours kann im Rahmen des Projektes durch aktives Auspropieren ein Gefühl für den Rollstuhl entstehen und dafür, wie mit diesem Hindernisse überwunden werden können.
„Wir stehen für Chancengleichheit und Vielfalt“
Im Namen des goolkids-Vorstands schilderte Wolfgang Heyder den ersten Berührungspunkt, der zu diesem Projekt führte. Heyder ist damals im Rahmen seiner Tätigkeit als Funktionär bei Gothas Basketballern in Kontakt mit den Thuringia Bulls, einem Rollstuhlbasketballverein im thüringischen Elxleben, gekommen, die damals bereits aktiv den Rollstuhlsport in die Schulen der Region brachten.
Vor drei Jahren startete goolkids, ebenfalls damals in Hirschaid, damit, in Bayern Inklusion durch den Sport in die Schulen zu bringen. Es ging schon damals darum, eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, deshalb wurde von Anfang an das Thema nicht nur in der Region Bamberg, sondern bayernweit umgesetzt.
Zum Start wurde damals auch die Rollstuhlbasketball-Mannschaft der Thuringia Bulls ins Boot geholt und unter Anleitung zweier Rollstuhlprofibasketballer hatten damals in Hirschaid Schüler die Möglichkeit, Inklusion zu erleben.
Das Projekt erfordert auch finanzielle Unterstützung durch einen starken Partner, der mit der Sparkasse Bamberg damals gefunden wurde. Dies sei damals auch der erste Berührungspunkt mit der Thematik gewesen und er sei mit der Entwicklung sehr zufrieden, betonte Thomas Schmidt, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bamberg. Deswegen sei sein Haus gerne wieder dabei. „Wir stehen für mehr als Geld. Wir stehen für Chancengleichheit und Vielfalt“, so Schmidt, der im Anschluss einen Scheck über 10.000 Euro überreichte.
„Seit Mitte der 90-er Jahre spielen wir schon gemeinsam Rollstuhlbasketball“
Schulleiterin Sibylle Kretschmar freute sich am Freitag auch darüber, dass ein neuer Turnus startete und ihre Schule wieder dabei sein darf. Denn sie sei sehr dankbar, wie sich das Projekt entwickelt habe und betonte als positiven Effekt, dass Schüler durch das Zusammentreffen mit Menschen mit Beeinträchtigung auch Empathie entwickelten.
Lisca Dogan, die Projektleiterin von ginaS, betonte das Ziel, das Thema Inklusion weiter in den Vordergrund zu rücken. Besonders möchte man für Kinder die Tür aufmachen, die bisher keine Berührungspunkte mit dem Thema Rollstuhl haben. Denn es gebe mit derartigen Projekten die Möglichkeit, andere Perspektiven aufgezeigt zu bekommen. „Eben nicht nur die Perspektive, was gibt es für Schwierigkeiten und Hindernisse, sondern auch die Perspektive, was kann man Positives für ein gemeinsames Miteinander in der Gesellschaft mitnehmen.“
Das Projekt dient also auch dazu, durch Rollstuhlsport Barrieren im Kopf abzubauen und Berührungsängsten zu begegnen und Empathie zu entwickeln. Das wird auch dadurch verstärkt, das im Rahmen des Projekts immer in Teams geübt wird, bei dem ein zweiter Schüler den Rollstuhl absichert, während ein Schüler den Parcours absolviert.
Wie das Projekt innerhalb des Förderkreises in den letzten Jahren gewachsen ist, zeigt auch die hohe Resonanz für die neue Saison. 12 Termine stehen bereits jetzt fest, so Wolfgang Heyder.
Am Freitag wurde neben dem Absolvieren des Parcours auch der Ball in die Hand genommen. Ehrenamtlich begleitet Günther Vogel, jahrzehntelang im Rollstuhlbasketball tätig, das Projekt, und bezeichnet Rollstuhlbasketball als die erste inklusive Sportart. „Seit Mitte der 90-er Jahre spielen wir schon gemeinsam Rollstuhlbasketball.“
Der Auftakt mit begeisterten Kindern und engagierten Verantwortlichen zeigt, dass Projekte wie die Inklusionstage förderlich dafür sein können, frühzeitig aufzuzeigen, dass es keinen Unterschied macht, ob man Sport mit jemandem mit oder mit jemandem ohne Handicap macht.
Fußball und Rollstuhlbasketball
„MITeinandercup“ fördert Inklusion und Integration
Mitte Februar fand zum siebten Mal das inklusive Sportturnier „MITeinandercup“ statt. Dabei ging es in erster Linie wie immer nicht darum, erste Plätze zu gewinnen, sondern das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung stand im Vordergrund.
Einen Tag lang spielten am 17. Februar Menschen mit und ohne Behinderung in der Sporthalle der Bamberger Berufsschule beim siebten „MITeinandercup“ Fußball und Rollstuhlbasketball. Organisiert wurde die Sportveranstaltung für Integration und Inklusion erneut vom Förderkreis goolkids, in diesem Jahr erstmals in Kooperation mit dem FV1912 Bamberg. Unterstützung erhielt das Turnier zudem von der Offenen Jugendarbeit Bamberg und der Lebenshilfe Bamberg.
Und über zu wenig Zuspruch und Interesse am „MITeinandercup“ hätte sich Robert Bartsch, Organisator des Turniers und Initiator von goolkids, nicht beschweren können. Bereits vor 10 Uhr am Morgen des 17. Februar herrschte reges Treiben in der Sporthalle in der Ohmstraße.
Doch bevor der Ball zum ersten Fußball- und ersten Rollstuhlbasketballspiel rollen und hüpfen konnte, wurden die Teams zusammengestellt. Dies geschah wie immer bei diesem Turnier unter der Maßgabe, dass jede Mannschaft mit Menschen mit und ohne Behinderung besetzt ist. Dieser Modus der Ausrichtung ist eine Besonderheit des Cups. So soll ein vorheriges Kennenlernen der behinderten und nicht-behinderten Beteiligten unterstützt beziehungsweise ermöglicht werden.
Dann wurde gespielt. Auch wenn der sportliche Wettstreit beim „MITeinandercup“ nicht im Vordergrund steht, sondern das namengebende Miteinander, setzt sich ein Team am Ende doch durch. Beziehungsweise am Ende wird der Sieger durch Applaus gekürt. Diesmal wurde für den Gastgeber des FV1912 goolkids am lautesten geklatscht.
Als Hauptpreis erhielten die Spieler:innen Eintrittskarten für das Zweitligafußballspiel des 1.FC Nürnberg gegen Eintracht Braunschweig. Außerdem erhielten alle, die teilgenommen hatten, Medaillen und „MITeinandercup 2024“-T-Shirts.
Fußball und Rollstuhlbasketball
MITeinander-Cup: Zur Förderung von Inklusion und Integration
Der MITeinander-Cup, ein Sportturnier für Inklusion und Integration, findet auch 2024 statt. Am 17. Februar stehen erneut Fußball und Rollstuhlbasketball auf dem Programm.
Beim MITeinander-Cup geht es nicht darum zu gewinnen. Freizeitsportlerinnen und ‑sportler mit und ohne Handicap zeigen bei dem inklusiven, vom Förderkreis goolkids veranstalteten Fußballturnier, dass der Spaß und ein Miteinander im Vordergrund stehen. Die Teams, die teilnehmen, stammen von Sportvereinen, Schulen und Sozialeinrichtungen. In diesem Jahr findet das sportliche Fest der Integration und Inklusion bereits zum siebten Mal in Bamberg statt. In der Sporthalle der Bamberger Berufsschule (Ohmstraße 16) geht es am 17. Februar um 10:30 Uhr los. Tatkräftige Unterstützung bekommt goolkids dabei insbesondere von der Offenen Jugendarbeit Bamberg sowie von der Lebenshilfe.
„Es können sich kleine Mannschaften aber auch einzelne Spieler anmelden – mit und ohne Handicap und egal welcher Herkunft“, sagt Robert Bartsch, Gründer von goolkids. „Das heißt, die Teams werden erst vor Ort zusammengelost. Jedes Team bildet dann einen kleinen Kern, der durch die Auslosung kunterbunt aufgefüllt wird. Auf diese Weise können die jungen Leute zudem neue Freundschaften knüpfen.“
Die teilnehmenden Mannschaften kommen dabei nicht nur aus Bamberg. Mit den Teams des 1. SC Gröbenzell oder der SpVgg Etzelskirchen nehmen auch zwei Vereine von außerhalb am MITeinander-Cup teil. Außerdem wird der 1.FC Nürnberg zum ersten Mal Personal nach Bamberg schicken.
Rollstuhlbasketball
Ein Programmpunkt ist am 17. Februar ein Rollstuhlbasketball-Spiel. Die Mannschaft „fit4rollies“ werden dabei durch bekannte Personen, zum Beispiel Wolfgang Metzner, Dritter Bürgermeister Bambergs und mittlerweile Stammgast beim Rollstuhlbasketball, verstärkt. Aber auch Zuschauer:innen können teilnehmen.
Auch wenn es bei diesem Turnier nicht darum geht, etwa die meisten Tore zu schießen, gibt es am Ende doch Preise. Neben Medaillen erhalten alle Teilnehmer:innen ein „MITeinander-Cup“-Shirt. „Und es gibt einen Fairness-Pokal“, sagt Lukas Parzych, Projektleiter bei goolkids. „Am Ende der Spiele stimmen die Spieler und Schiedsrichter um Referee Carlos Brodmerkel ab, welches Team das Fairste war.“ Der Fairness-Pokal wird auch dieses Jahr unter dem Namen „Wolfgang-Eichfelder-Pokal“ verliehen, zu Ehren des verstorbenen ehemaligen Trainers und Betreuers der Inklusionsmannschaft von goolkids.
Jahresrückblick des Sozialprojekts
Förderkreis „goolkids“: Host-Town, Special Olympics World Games und Sportgala
Der Inklusions-Förderkreis „goolkids“ hat mit inklusiven Großveranstaltungen wie „Host Town“ und den Special Olympics World Games ein ereignisreiches Jahr hinter sich. Bevor im November mit der Sportgala des Sozialprojekts der Jahresabschluss
ansteht, haben wir mit Gründer Robert Bartsch auf das Jahr 2023 zurückgeblickt.
Der Förderkreis „goolkids“ wurde im Frühjahr 2015 gegründet. Der Wirkungsbereich des Sozialprojekts ist seither breit gefächert, jedoch gibt es einen Themenbereich, auf den die Initiative einen besonderen Fokus legt: integrative Sportangebote schaffen. Im Laufe der Jahre hat „goolkids“ dafür Projekte wie Sportgalas, einen Menschenkicker, den MITeinander-Cup, einen Lauftreff, Rollstuhlsport und zahlreiche weitere Veranstaltungen, bei denen Menschen mit und ohne Behinderung Sport miteinander machen können, ins Leben gerufen.
Robert Bartsch ist der Gründer des Förderkreises „goolkids“ und Inklusionsexperte mit Leib und Seele. Er erinnert sich noch an die Anfänge des Projekts und seine Entwicklung. „Die Entwicklung von „goolkids“ verlief wesentlich rasanter als wir uns das vorstellen konnten. Waren wir zu Beginn mehr auf die kostenlose Vermittlung von Sportausrüstung fokussiert, so entstand rasend schnell eine Anlaufstelle für Sportlerinnen und Sportler – insbesondere beim Fußball, wie mit unserer Mannschaft FV 1912 goolkids. Doch auch beim Basketball oder Volleyball gab es guten Zulauf zu unseren kostenfreien Angeboten.“
Durch gute Kontakte in die Bamberger Sportszene haben sich für das Sozialprojekt außerdem vor allem zwei Standbeine entwickelt. „Unser Sammelcenter für kostenlose Sportsachen und völlig überraschend für uns: Die Welt des inklusiven Sports“, sagt Bartsch. „Wir starteten mit einem Versuchsballon, dem MITeinander-Cup. Die Idee dahinter, die eines gemischten Fußballtages für Menschen mit und ohne Behinderung, fand so viele Freunde, dass wir 2023 bereits das sechste Turnier dieser Art durchgeführt haben. Und es waren sogar Gäste aus München oder Hersbruck vor Ort.“
Seitdem haben auch immer wieder neue, starke Partner die Arbeit von „goolkids“ unterstützt. „Aus diesen Anfängen wuchs unser Projekt in fantastische Bereiche, gerade mit den Partnern der Lebenshilfe oder anderen Inklusionsgruppen. Die gemeinsamen Begegnungen mit den Menschen mit Behinderung sind an sich schon wunderschön. Live erlebt haben wir das zum Beispiel letztes Jahr in Berlin bei den Special Olympics 2022. Diese Offenheit, diese Begeisterung und Freude mit den Menschen werden uns ewig im Gedächtnis und im Herzen bleiben.“
Zunehmende Aufmerksamkeit für Inklusion
Das Thema „Inklusion” ist jedoch immer noch ein Thema, über das im Angesicht seiner Wichtigkeit relativ wenig gesprochen wird. Dies möchten Vereinigungen wie „goolkids“ ändern.
„Inklusion beginnt leider nur sehr langsam in der Gesellschaft anzukommen“, sagt Robert Bartsch. „Es zeigen sich jedoch zunehmend Erfolge im Kleinen durch viele tatkräftige Engagierte. In Bamberg selbst ist es den frühen Aktivitäten einer Jutta Sturm-Heidler und ihrer Nachfolgerin, der aktuellen Behindertenbeauftragten der Stadt, Nicole Orf, zu verdanken, dass wir wesentlich offener und inklusiver dastehen als so manch andere Kommune. Gerade erst haben wir mit der ersten „Toilette für Alle“ in Bamberg einen Meilenstein erhalten, um die Barrierefreiheit voranzubringen. Zusammen mit der ARGE, der Arbeitsgemeinschaft chronisch kranker und behinderter Menschen, bewegt sich in unserer Region also durchaus Einiges. Dabei versuchen wir von „goolkids“, unseren Teil beizusteuern, indem wir gerade im Sport neue Ideen umsetzen, um inklusive Begegnungen zu ermöglichen.“
Zu solchen Begegnungen kam es vor allem im laufenden Jahr in neuen Ausmaßen. Ereignisse wie das Projekt „Host Town“, als Bamberg Gastgeber der Delegation Bahrains war, und der Anlass der Special Olympics World Games Berlin sowie zwei Fußball-Benefizspiele im vergangenen August präsentierten den Inklusionsgedanken mit großer öffentlicher Wirkung.
„Gerade die Erlebnisse rund um „Host Town“ oder bei den World-Games sind Events, auf die wir natürlich besonders stolz sind. Es war ein langer Weg und gelang vor allem durch unsere ständige Kooperation mit Special Olympics Bayern oder dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern. Ganz wichtig war dabei, dass es uns gelang, die Stadt mit all ihren Gremien samt Stadtrat hinter die Idee des Sportbegegnungsprojekts „Host Town“ zu bringen. Diese begegnungsreichen Tage fanden auch in der ländlichen Region einen großen Anklang. Mit dem Besuch der Eröffnungsfeier der World Games in Berlin gelang für eine große Gruppe von AthletInnen zudem ein Höhepunkt der besonderen Art. So konnten wir unseren Gästen aus Bahrain zeigen, wie schön die „Host-Town“-Tage für uns und unsere Bürger waren.“
Aber Optimierungspotential gebe es dennoch immer. Insbesondere wünscht sich „goolkids“, dass sich noch mehr Sportvereine und Gruppen der inklusiven Idee öffnen. „Aber auch die Medien könnten dabei helfen, indem sie den besonderen Wert von gemeinsamen Erlebnissen herausstellen“, sagt Bartsch. „Hier hätte ich mir während der World Games von den TV-Anstalten aus Berlin viel mehr Berichterstattung über Menschen mit und ohne Behinderung gewünscht, die gemeinsam Sport ausüben. Dieses Miteinander kam stellenweise nur sehr bedingt rüber. Es muss unser aller Wunsch sein, den inklusiven, leistungsfreien Sport als die wichtigste Brücke zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu stärken.“
Sportgala am 11. November
Am 11. November bringt „goolkids“ sein ereignisreiches Jahr 2023 mit einer Sportgala zum Abschluss. „Diese Gala“, sagt Robert Bartsch, „ist eine gute Möglichkeit, das Wirken von „goolkids“ auf einer besonderen Bühne darzustellen. Dabei wird es mehrere Höhepunkte geben. Einer davon wird der Besuch der Traditionsmannschaft des 1. FC Nürnberg sein. Diese ist 2022 Deutscher Meister der Ü40-Liga geworden. Im Rahmen der Gala zeichnen wir das Team mit einem Ehrenpreis aus. Darüber hinaus freue ich mich genauso auf die Wahl der besten Fußballerinnen und Fußballer Bambergs.“
Nominiert für den Preis sind bei den Männern Stanislaw Nikiforow vom SC Reichmannsdorf, Simon Fischer, TSV Staffelstein, und Christopher Kettler (FC Eintracht Bamberg). Bei den Frauen haben es Lisa Kestler vom Schwabthaler SV, Celina Horcher, DJK Don Bosco Bamberg, und Nadine Janousch (SV Frensdorf) in die Auswahl geschafft.
Chancen, Trainer des Jahres zu werden, haben Jan Gernlein (FC Eintracht Bamberg), Dominik Schmitt (FC Oberhaid) und Thomas Fleischmann vom DJK Don Bosco Bamberg Damen.
Beste Herrenmannschaft könnte der FC Oberhaid werden oder der TSV Neudrossenfeld oder der FC Eintracht Bamberg. Die Nominierten als beste Damenmannschaft sind: DJK Don Bosco Bamberg, Schwabthaler SV und 1. FC Redwitz.
Auch die beste Nachwuchsarbeit im Bamberger Fußball wird ausgezeichnet. Der Preis geht entweder an den SV Waizendorf 1969 e.V., die JFG Leitenbachtal oder den TSV Hirschaid.
So kann für „goolkids“ das nächste Jahr auf jeden Fall kommen. Doch wie soll es 2024 weitergehen? „Persönlich wünsche ich mir nur Gesundheit und viele herzerfrischende Erlebnisse mit all meinen inklusiven Freunden“, sagt Robert Bartsch. „Für „goolkids“ wünsche ich mit vor allem einen starken, intensiven Nachwuchs bei Helfern, Ehrenamtlichen und anderen Unterstützern. Es gilt, unsere Arbeit zu stabilisieren, denn Inklusion braucht ein gutes Fundament an Engagement und natürlich auch an finanzieller Unterstützung. Hier hoffe ich sehr, dass wir die Basis unserer Sponsoren und Gönner nachhaltig ausbauen können, damit wir auch im nächsten Jahr noch inklusiv arbeiten können. Die nächsten Ziele warten schon.“
Fuchs-Park-Stadion
Fußball-Benefizspiele: Traditionself gegen Traditionself, Meister gegen Drittplatzierten
Die Inklusion von Menschen mit Behinderung in Sportvereine kommt voran, steckt aber laut Förderverein goolkids noch zu sehr in einer Blase fest. Um dem entgegenzuwirken, veranstaltet der Verein am 20. August im Fuchs-Park-Stadion zwei Fußball-Benefizspiele. Im einen spielen die Traditionsmannschaften des FC Eintracht Bamberg und des 1. FC Nürnberg gegeneinander. Im anderen, etwas brisanteren, der SV Altsittenbach, bayerischer Meister 2023 im Inklusions-Fußball, gegen den Saisondritten aus Bamberg, den FV 1912 goolkids.
Ende Juni gingen in Berlin die Special Olympics World Games zu Ende. Bei dieser sportlichen Großveranstaltung haben sich knapp zwei Wochen Menschen mit geistiger Behinderung in verschiedenen olympischen Sportarten miteinander gemessen. Dabei stand allerdings nicht nur der Wettkampf im Mittelpunkt, sondern auch der Inklusions-Gedanke. Denn zu gewinnen gab es nicht nur Medaillen – auch mehr Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung waren das Ziel. Obwohl die Spiele nur in der Hauptstadt stattfanden, konnten überall im Land allerdings auch weitere Städte oder Kommunen von diesem ideellen Anspruch profitieren. Denn die verschiedenen internationalen Delegationen der teilnehmenden Athletinnen und Athleten waren zur Vorbereitung auf die Veranstaltung landesweit in sogenannten „Host Towns“, Gastgeberstätten, untergebracht und konnten dort trainieren. Bamberg war bekanntermaßen eine dieser „Host Towns“, nämlich für die Delegation Bahrains.
Vier Tage lang war die Sport-Gruppe auf hiesigen Sportanlagen unterwegs, ließ sich zum Kontakt mit der Bevölkerung in der Innenstadt blicken und nahm an Veranstaltungen wie einem Fackellauf teil. „Wenn Sie Bamberg wieder verlassen“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke damals zur bahrainischen Delegation, „möchten wir vor allem eines, nämlich dass Sie die Stadt bestens in Erinnerung behalten und gerne an Ihre Zeit bei uns zurückdenken.“
Aber hat im Gegenzug auch Bamberg die Delegation, das „Host-Town“-Programm, die Special Olympics und vor allem den Inklusions-Gedanken in Erinnerung behalten?
Inklusion steckt in einer Blase fest
Wolfgang Heyder ist Vorstandmitglied des Bamberger Fördervereins goolkids, der sich seit Jahren für die Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Betrieb von Sportvereinen einsetzt. Ganz im Sinne des Mottos „Sport verbindet“ sollen Menschen mit und ohne Handicap miteinander sportlich aktiv sein und zum Beispiel Fußball, Basketball oder Tischtennis spielen. Einige Fortschritte habe goolkids in dieser Richtung schon gemacht, sagt Wolfgang Heyder, auch wenn die Initiative dazu zumeist aus dem eigenen Haus kommen musste. „Als wir vor fünf Jahren mit goolkids und dem Sportinklusions-Programm ginaS, das steht für „goolkids integriert natürlich alle Sportler“, angefangen haben, wollten wir möglichst viele Menschen mit Behinderung in Sportvereine bringen, damit sie an deren täglichem Sportbetrieb teilnehmen können. Am Anfang lief es zäh und hat zuerst kaum geklappt. Deswegen haben wir eigene Themen entwickelt.“
So können auf Veranlassung des Fördervereins Menschen mit und ohne Handicap zum Beispiel in der Baskidhall in der Gereuth gemeinsam Rollstuhlbasketball spielen, in Hallstadt ins Fitness-Studio gehen oder sich beim FV 1912 Bamberg einer Inklusions-Fußballmannschaft anschließen.
Und seit den Special Olympics und „Host Town“ verschreibe sich auch das Rathaus, namentlich in Gestalt von Sportreferent Matthias Pfeufer, stärker dem Inklusionsgedanken. „Aber es ist noch mehr drin in Sachen Öffentlichkeit für den Inklusionsgedanken. Die Special Olympics haben ihn zwar noch ein bisschen weiter nach oben gebracht und Menschen mit und ohne Handicap machen immer mehr gemeinsamen Sport. Aber insgesamt steckt das Thema der Inklusion immer noch in einer Blase fest und bleibt sozusagen unter sich. Wir wollen eine breitere Öffentlichkeit für Inklusion.“
Da drängt sich allerdings die Frage auf: Wenn selbst die Öffentlichkeitswirksamkeit einer internationalen Großveranstaltung wie die Special Olympics nicht genug zu sein scheint, diese Blase zu sprengen, wessen bedarf es dann noch? „Da ist was dran“, sagt Heyder, möchte die Verbindung aber für goolkids nicht ganz gelten lassen. „Die Special Olympics haben das Thema des Behindertensports groß in die Öffentlichkeit gebracht. Aber ist das schon Inklusion? Denn das ist, was wir von goolkids möchten: Inklusion und Teilhabe in gängigen Sportbetrieben und übrigens zum Beispiel auch in der Kultur. Die Aktivität des gemeinsamen Sporttreibens oder Kulturmachens, wie es in der KUFA möglich ist, muss noch entwickelt werden. Und das war bei den Special Olympics nur bedingt der Fall.“
Zwei Benefizspiele für mehr Inklusion
Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, veranstaltet goolkids am 20. August im Fuchs-Park-Stadion. Dann spielt für den guten Zweck der Inklusion und des gemeinsamen Sporttreibens zuerst der bayerische Meister 2023 im Inklusions-Fußball, der SV Altsittenbach, gegen den Saisondritten aus Bamberg, den FV 1912 goolkids. Ist diese Partie entschieden, betreten für das zweite Benefizspiel die Traditionsmannschaften des FC Eintracht Bamberg und des 1. FC Nürnberg den Platz an der Armeestraße. 2019 gab es schon einmal ein derartiges Wohltätigkeitsspiel: Damals traten der damalige Bayernligist FC Eintracht Bamberg und der damalige Regionalligist SpVgg Bayreuth gegeneinander an.
Die beiden Fußball-Benefizspiele sollen Aufmerksamkeit schaffen, Publikum anziehen und nicht zuletzt Gelder einspielen. „Denn“, sagt Wolfgang Heyder, „wir haben leider keine institutionelle Förderung, also zum Beispiel eine städtische, sondern wir müssen uns über Spenden und immer wieder Aktionen wie diese Spiele finanzieren.“ 5.000 bis 7.000 Euro an Einnahmen erhofft sich goolkids von diesem Tag. „Oder natürlich gerne auch mehr. Ich bin auf jeden Fall überzeugt, dass wir einen guten Betrag zusammenbekommen.“
Wo dieses Geld am dringendsten gebraucht würde, ist unterdessen bereits klar. „Neben unseren Veranstaltungen muss unsere Hauptamtlichkeit finanziert werden. Und wo es speziell kostenintensiv wird, sind unsere Schulprojekte. Zwischen 50 und 60 Mal pro Jahr besuchen wir Schulen in der Region, um unser Projekt vorzustellen – das kostet viel Geld.“
Was die Organisation der Benefizspiele am 20. August angeht, sei zumindest bisher alles glatt gelaufen. So musste Wolfgang Heyder keine der beteiligten Fußball-Mannschaften lange bitte, für den guten Zweck nach Bamberg zu kommen. „Mit Thomas Ziemer, dem Trainer der Nürnberger Traditionself, hatte ich schon mehrmals Kontakt. Er war einmal zu Gast bei einer goolkids-Gala und ist inzwischen ein richtiger Fan von goolkids und ginaS.“
Mit dem Traditionsteam des Club könnten neben Thomas Ziemer, der zu seiner Zeit in den 1990er Jahren 1. und 2. Bundesliga für den FSV Mainz und die Nürnberger gestürmt hat, weitere große Namen ehemaliger Profis nach Bamberg kommen. Dieter Nüssing (104 Bundesligaeinsätze mit 13 Toren) und Jörg Dittwar (150 Spiele und 12 Tore) könnten genauso dabei sein wie die slowakischen und tschechischen Vereinslegenden Marek Mintál (Erstliga-Torschützenkönig 2005) und Pavel Kuka (Vize-Europameister 1996).
„Nicht zu vergessen Leute wie Andreas Wolf oder Martin Driller”, sagt Wolfgang Heyder. „Oder auf wen ich mich persönlich freue: Dieter Eckstein. Mit ihm ist der Club 1985 als Meister in die erste Liga aufgestiegen. Insgesamt hat er fast 200 Mal für Nürnberg gespielt und ist mit knapp 70 Toren hinter Heinz Strehl der Bundesliga-Torschütze mit der zweithöchsten Trefferzahl beim FC.“
Welche Spieler letztlich, auch auf Seiten der Traditionself der Eintracht Bamberg, genau teilnehmen werden, müsse man (Stand Mitte Juli) aber abwarten. „Thomas Ziemer und Christoph Starke, der Trainer der Bamberger, werden aber auf jeden Fall schlagkräftige Mannschaften mitbringen.“
Auch die Frage, ob sich die beiden Allstar-Teams dann tatsächlich einen kräftigen Schlagabtausch liefern oder eher Spaß und fußballerische Tricks das Spiel dominieren, wird erst auf dem Platz beantwortet. „Ich erwarte ein Mittelding. Beide werden schon ernsthaft spielen und gewinnen wollen, aber besonders intensiv wird es wahrscheinlich nicht. Die Mannschaftsmitglieder freuen sich immer sehr, wenn sie zusammenkommen und ein schönes Spiel zeigen können. Und hinterher wollen sie auch ein Bierchen miteinander trinken.“
Sportlich interessanter dürfte es derweil werden, wenn der FV 1912 goolkids Bamberg und der SV Altsittenbach den Platz im Spiel davor betreten. Denn dann spielt der Bayerische Inklusionsfußball-Meister, beziehungsweise der allererste Träger dieses Titels, gegen den Tabellendritten der letzten Saison. „Diese beiden Mannschaften sind extrem ehrgeizig und gehen mit großem Herzblut an die Sache ran. Zur Vorbereitung trainieren sie mindestens einmal die Woche und Bamberg möchte bestimmt ein bisschen Revanche nehmen, denn Altsittenbach hat den FV im Saison-Halbfinale besiegt. Aber Hauptsache ist, es fallen viele Tor und es gibt viel Erlös.“
Für Inklusions-Arbeit
Sepp-Herberger-Award für den FV 1912 Bamberg
Für seine Inklusions-Arbeit hat der FV 1912 Bamberg zusammen mit dem Förderkreis goolkids e.V. den Sepp-Herberger-Award erhalten. In der Kategorie „Handicap-Fußball“ belegte der Verein den dritten Platz.
Am Montagabend wurden in Berlin im Beisein prominenter Gäste die diesjährigen Sepp-Herberger-Awards verliehen. Der von der Sepp-Herberger-Stiftung ins Leben gerufene Preis geht an herausragende ehrenamtliche Aktivitäten aus dem Handicap-Fußball, der Resozialisierung von Strafgefangenen und in der Kooperation zwischen Schulen und Vereinen. Geehrt wurden 14 Vereine oder Initiativen – sie erhalten ein Preisgelder von insgesamt 100.000 Euro.
In der Kategorie „Handicap-Fußball“ konnte sich auf dem dritten Platz, nach den Sportfreunden Hügelheim und dem Bremer Fußball-Verband, der FV 1912 Bamberg mit seiner Fußball-Inklusions-Mannschaft durchsetzen.
„Diese Auszeichnung ist etwas ganz Besonderes“, sagte Robert Bartsch, Abteilungsmanager bei goolkids, der den Preis gemeinsam mit Bernd Igelbüscher vom FV 1912 Bamberg entgegennahm. „Es ist ja schon so, dass es im Fußball immer eher um Leistung und Ergebnisse geht. Da stehen Angebote wie unsere eher selten im Fokus. Bei der Verleihung der Sepp-Herberger-Awards habe ich aber eine echte Würdigung für das Projekt und die Leistungen aller Beteiligten empfunden. Auch weil viele prominente Unterstützer vor Ort waren und sich dadurch auch interessante Begegnungen und Gespräche ergeben haben, in denen die Wertschätzung für unsere Arbeit zu spüren war.“
Christoph Kern, Präsident des Bayerischen Fußballverbands, fügte an: „Herzlichen Glückwunsch an den FV 1912 Bamberg mit seinem Projekt einer Inklusions-Mannschaft. Genau solch überragendes Engagement würdigt die Sepp-Herberger-Stiftung. Jeder und jede ist im Amateurfußball willkommen. Grenzen existieren nur im Kopf, nicht aber auf dem Fußballplatz. Ohne soziales Engagement funktioniert das Vereinsleben nicht. Gemeinsam mit goolkids trägt der FV 1912 Bamberg dazu bei, Barrieren zu lösen und Menschen miteinander in Kontakt zu bringen.“
Unter den Gästen war neben DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft.
FV 1912 Bamberg und goolkids kooperieren seit 2016
Der dritte Platz ist mit einem Preisgeld in Höhe von 4000 Euro dotiert, die laut Bartsch sofort in die Inklusions-Mannschaft investiert werden sollen. „Längere Fahrten und Ausflüge mit einer Inklusions-Mannschaft sind immer sehr kostenintensiv. Jetzt können wir unseren SpielerInnen die Teilnahme an einem Fußballturnier in Gröbenzell und den Campus-Tag in München ermöglichen.“
Bereits seit 2016 arbeiten der FV 1912 Bamberg und goolkids e.V. zusammen. Das gemeinsame Engagement begann mit einem Basar für Sportartikel, mit dessen Erlös eine offene Fußballgruppe aufgebaut wurde. Mittlerweile sind regelmäßig 30 bis 35 Fußballbegeisterte in dem Projekt am Ball, darunter auch fünf Frauen und fünf Geflüchtete.
Inklusives Turnier am 18. Februar
Der MITeinander-Cup kehrt zurück
Der MITeinander-Cup, ein Turnier für Inklusion und Integration, ausgerichtet vom Förderkreis goolkids, musste wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre lang pausieren. Nun kann er am 18. Februar wieder stattfinden.
Bei den Fußball- und Basketballspielen des MITeinander-Cups geht es nicht in erster Linie darum, der Beste zu sein und zu gewinnen. Junge FreizeitsportlerInnen mit und ohne Handicap zeigen, dass der Spaß und vor allem das namengebende Miteinander im Vordergrund stehen. 2023 findet das Integrations- und Inklusions-Fest bereits zum sechsten Mal in Bamberg statt. Den MITeinander-Cup ins Leben gerufen hat der Förderkreis goolkids mit seinem Betreuerteam. Unterstützung kam insbesondere von der Offenen Jugendarbeit Bamberg und der Lebenshilfe.
Eine Besonderheit ist der Modus des MITeinander-Cups: „Es können sich kleine Mannschaften aber auch einzelne Spieler anmelden“, sagt Robert Bartsch, Gründer von goolkids und hier im Stadtecho-Fragebogen. „Das heißt, die Teams werden erst vor Ort zusammengelost. Jedes Team bildet einen kleinen Kern, der dann durch die Auslosung aufgefüllt wird. Auf diese Weise können die jungen Leute neue Freundschaften knüpfen.“
Die teilnehmenden Mannschaften kommen dabei mitunter von weit her. Das Team von EbK Olching ist mittlerweile Stammgast und mit dem 1. SC Gröbenzell und der SpVgg Etzelskirchen gehen auch zwei neue Vereine an den Start.
Höhepunkt des MITeinandercups soll auch dieses Jahr wieder ein Rollstuhlbasketball-Spiel sein. Die „fit4rollies“ werden dabei durch Prominente wie Wolfgang Metzner, Bambergs 3. Bürgermeister, verstärkt. Aber auch ZuschauerInnen können sich melden, um mitzuspielen und Inklusion selbst zu erleben.
Am Ende des Tages gibt es dann einen Fairness-Pokal. SpielerInnen und SchiedsrichterInnen stimmen ab, welches Team das Fairste war. Der Pokal wird in diesem Jahr erstmals unter dem Namen „Wolfgang-Eichfelder-Pokal“ verliehen. Dies geschieht zu Ehren des verstorbenen Wolfgang Eichfelders, der die Inklusionsmannschaft von goolkids lange Zeit als Trainer betreute.
Bamberg empfängt Delegation aus Bahrain
Host Town: Vielseitiges Programm neben dem Training
Als eine von 216 Kommunen bundesweit darf die Region Bamberg in diesem Sommer an den Special Olympics World Games Berlin 2023 teilnehmende Sportlerinnen und Sportler begrüßen. Die Region freut sich auf eine Delegation aus Bahrain und hat deren Programm außerhalb der Wettkampfvorbereitungen schon zum Teil geplant.
Vor Beginn dieser Wettbewerbe ist Bamberg über vier Tage, vom 12. bis zum 15. Juni 2023, Gastgeber für die Athletinnen und Athleten sowie deren Begleitpersonen. Die rund 44-köpfige Delegation aus Bahrain erwartet in dieser Zeit ein vielseitiges Programm mit gemeinsamen Unternehmungen und Ausflügen in die Bamberger Region, wie die Stadt Bamberg mitteilt. Ob jemand geistig oder mehrfach behindert ist, spielt dabei keine Rolle. Denn, „wir wollen alle erreichen und mit der Kraft des Sports Menschen zusammenbringen – über alle Unterschiede hinweg“, sagt der Sportreferent der Stadt Bamberg, Dr. Matthias Pfeufer.
Natürlich stehen bei dem Aufenthalt in Bamberg die Vorbereitungen auf die Special Olympics World Games Berlin 2023 im Fokus. Die Athletinnen und Athleten aus Bahrain gehen in folgenden Disziplinen in Berlin an den Start: Leichtathletik, Badminton, Boccia, Bowling und Radfahren sowie Pferdesport, Segeln, Schwimmen und Tischtennis. „Wir haben hier ein sehr breites Spektrum an Sportdisziplinen und glücklicherweise in Stadt und Landkreis Bamberg auch geeignete Trainingsstätten für diese Sportarten“, freut sich Pfeufer.
Weltweit größte inklusive Sportveranstaltung
Auch am Programm der Sportlerinnen und Sportler für deren Freizeit zwischen den Trainings werde derzeit in einem von Stadt und Landkreis Bamberg gemeinsam eingesetzten Organisationskomitee ordentlich gefeilt. Ein Empfang der Delegation aus Bahrain nebst Eintrag in das Goldene Buch der Stadt, ein bunter Abend in der KUFA sowie eine Fahrt zum Heinershof in Stolzenroth seien aber schon gesetzt, bevor es am 15. Juni für die Sportlerinnen und Sportler dann mit dem Bus weiter in Richtung Berlin geht. „Als Host Town der Special Olympics World Games 2023 wird Bamberg Teil der größten inklusiven Sportveranstaltung der Welt. Wir freuen uns ganz besonders, die Athletinnen und Athleten aus Bahrain in Bamberg begrüßen zu dürfen und wollen gemeinsam mit unseren Partnern in Bamberg Stadt und Land unvergessliche Momente schaffen“, so der Sportreferent.
Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Tausende Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten miteinander in 26 Sportarten an. Die Veranstaltungen findet vom 17. bis 25. Juni 2023 in Berlin statt – und damit erstmals in Deutschland. Weitere Informationen finden sich auch unter www.bamberg-liebt-inklusion.de.