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Gottesmutter

Abschluss der Maiandachten 

Erz­bi­schof Schick: „Ver­trau­en ist Sau­er­stoff der Gesellschaft“

Zum Ende des Mari­en­mo­nats Mai hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick die Gläu­bi­gen dazu auf­ge­ru­fen, die Got­tes­mut­ter Maria als Kno­ten­lö­se­rin zu ver­ste­hen. Alle schein­bar unlös­ba­ren Kno­ten des eige­nen Lebens, auch in Fami­lie und Gesell­schaft, dür­fe man ihr hin­hal­ten und auf ihre himm­li­sche Hil­fe vertrauen.

Durch das Ver­trau­en auf himm­li­schen Bei­stand kön­ne auch das Ver­trau­en auf Erden wie­der­ge­won­nen wer­den. Ein gro­ßer Ver­trau­ens­ver­lust sei zur­zeit in Kir­che, Poli­tik, Medi­en und vie­len ande­ren Berei­chen zu beob­ach­ten. „Ver­trau­en ist aber unab­ding­bar und für unser Gemein­schafts­le­ben so wich­tig wie der Sau­er­stoff für unse­ren Kör­per“, so der Ober­hir­te am Mon­tag­abend bei sei­ner Pre­digt im Klos­ter Schwar­zen­berg bei Scheinfeld.

Gegen­sei­ti­ges Ver­trau­en set­ze Ehr­lich­keit, Wahr­haf­tig­keit und Ver­läss­lich­keit vor­aus, sag­te Schick. All das wer­de die­ser Tage rarer; das zei­ge sich zum Bei­spiel „durch Kor­rup­ti­on und Betrug, etwa beim Mas­ken­ein­kauf und den Coro­na-Tests, durch Abhör­af­fä­ren, durch Mob­bing am Arbeits­platz, durch Fake News in den Medi­en.“ Das Ver­trau­en in der Gesell­schaft hän­ge von jedem ab. Es wer­de gestärkt, „wenn wir bei uns selbst anfan­gen“, ver­deut­lich­te der Erz­bi­schof, „das Ver­trau­en ist all­ge­mein vor­han­den, wenn mög­lichst vie­le von uns ver­trau­ens­wür­dig leben.“

Wei­ter füg­te Schick hin­zu: „Wir kön­nen auf die Got­tes­mut­ter Maria ver­trau­en, und ihr unse­re Sor­gen und Nöte anver­trau­en. Das setzt aber eben­so vor­aus, dass wir selbst ver­trau­ens­wür­dig sind.“

Mit dem Got­tes­dienst im Klos­ter Schwar­zen­berg wur­den die dies­jäh­ri­gen Mai­an­dach­ten abge­schlos­sen. Beson­de­re Andach­ten im Mari­en­mo­nat Mai sind bereits seit dem Mit­tel­al­ter über­lie­fert. Der Brauch, im gesam­ten Mai regel­mä­ßig zur Got­tes­mut­ter zu beten, setz­te im 17. Jahr­hun­dert ein. Am 1. Mai erfolgt vie­ler­orts die fei­er­li­che Eröff­nung der Mai­an­dach­ten und des Mari­en­mo­nats, am 31. Mai wird der Mari­en­mo­nat mit der letz­ten Andacht beendet.