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Handwerkskammer - Page 2

HWK für Ober­fran­ken ver­ei­digt Chris­toph Kra­mer aus Forchheim 

Neu­er Sach­ver­stän­di­ger für das Holzblasinstrumentenmacherhandwerk

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken bestellt und ver­ei­digt Sach­ver­stän­di­ge aus ver­schie­de­nen Gewer­ken, um pri­va­ten Auf­trag­ge­bern, aber auch Gerich­ten und Behör­den Fach­ex­per­ten zur Ver­fü­gung zu stel­len, deren per­sön­li­che Inte­gri­tät, Fach­wis­sen und Unpar­tei­lich­keit gewähr­leis­tet ist. Nun wur­de mit Chris­toph Kra­mer aus Forch­heim ein neu­er Sach­ver­stän­di­ger für das Holz­blas­in­stru­men­ten­ma­cher­hand­werk vereidigt.

Der 33-Jäh­ri­ge ist Meis­ter sei­nes Faches und muss­te vor der Ver­ei­di­gung eine juris­ti­sche Fort­bil­dung able­gen und in einer zusätz­li­chen Fach­prü­fung einen ech­ten Pra­xis­fall lösen und dazu ein Gut­ach­ten erstel­len. Durch die Arbeit der öffent­lich bestell­ten und ver­ei­dig­ten Sach­ver­stän­di­gen besteht die Chan­ce, Strei­tig­kei­ten zwi­schen Hand­wer­kern und Kun­den außer­ge­richt­lich und damit rela­tiv schnell und kos­ten­güns­tig zu klären.

Der Weg zum Sach­ver­stän­di­gen ist nicht ein­fach. Bewer­ber für das Amt wer­den inten­siv über­prüft, im Hin­blick auf ihre Berufs- und Lebens­er­fah­rung, auf ihre per­sön­li­che Eig­nung und natür­lich hin­sicht­lich ihrer beson­de­ren Sach­kun­de. Die­se Beur­tei­lung über­nahm im Auf­trag der Hand­werks­kam­mer die Innung für Musik­in­stru­men­ten­bau Nordbayern.


Strei­tig­kei­ten außer­ge­richt­lich beilegen

Öffent­lich bestell­te und ver­ei­dig­te Sach­ver­stän­di­ge im Holz­blas­in­stru­men­ten­ma­cher­hand­werk sind rar. Mit Chris­toph Kra­mer gibt es nun deutsch­land­weit gera­de ein­mal eine Hand­voll Sach­ver­stän­di­ge in die­sem Hand­werk. Zusam­men mit Haupt­ab­tei­lungs­lei­ter Tho­mas Rudrof aus der Rechts­ab­tei­lung der Kam­mer und HWK-Geschäfts­füh­rer Rai­ner Beck nahm Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann die Ver­ei­di­gung vor und wünsch­te Chris­toph Kra­mer bei sei­ner neu­en Tätig­keit viel Glück, Kraft und Erfolg.

Die­se Ver­ei­di­gung gilt als öffent­li­che Bestel­lung im Sin­ne der Zivil- und Straf­pro­zess­ord­nung. Der Sach­ver­stän­di­ge ist bei sei­ner Arbeit nur sei­nem Gewis­sen unter­wor­fen und ist in die­ser Funk­ti­on kein Inter­es­sen­ver­tre­ter des Hand­werks. Gemäß der Sach­ver­stän­di­gen­ord­nung unter­steht jedoch jeder von der Hand­werks­kam­mer bestell­te Sach­ver­stän­di­ge auch der Auf­sicht der Hand­werks­kam­mer. Daher wünscht sich Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann auch eine enge und ver­trau­ens­vol­le Zusam­men­ar­beit. „Wir sind immer ger­ne bereit, Ihnen mit Rat und Tat zur Sei­te zu ste­hen“, so Graßmann.

Ein­ge­schal­tet wer­den die rund 90 Sach­ver­stän­di­gen in Ober­fran­ken in aller Regel bei Strei­tig­kei­ten oder Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten zwi­schen Hand­wer­kern und Kun­den über eine erbrach­te Leis­tung. In vie­len Fäl­len ist schon nach der Ein­schät­zung durch einen Sach­ver­stän­di­gen klar, wie ein Streit aus­ge­hen wird. Auf­wän­di­ge Gerichts­pro­zes­se kön­nen so ver­mie­den werden.

Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Wirtschaftsverkehrs

HWK for­dert: Das Hand­werk muss im Ver­kehrs­ent­wick­lungs­plan 2030 stär­ker berück­sich­tigt werden

Der Prä­si­dent der Hand­werk­sam­mer für Ober­fran­ken, Mat­thi­as Graß­mann, begrüßt, dass die Stadt Bam­berg ihren Bür­ge­rin­nen und Bür­gern aktu­ell die Mög­lich­keit bie­tet, sich online in die Pla­nun­gen zur Ver­kehrs­ent­wick­lung aktiv ein­zu­brin­gen. „Die Belan­ge des Hand­werks wer­den im aktu­el­len Ent­wurf des VEP 2030 aller­dings unzu­rei­chend berück­sich­tigt“, warnt Graß­mann. Beson­ders im Bereich des Wirt­schafts­ver­kehrs bestün­de noch Handlungsbedarf.

Mat­thi­as Graß­mann: „Unse­re Mit­glieds­be­trie­be sind, beson­ders in der Bam­ber­ger Innen­stadt, auf gute Erreich­bar­kei­ten ange­wie­sen. Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker müs­sen in der Lage sein, in Kun­den- oder Bau­stel­len­nä­he par­ken oder hal­ten zu kön­nen.“ Graß­mann betont, dass das Hand­werk die Leit­zie­le des VEP 2030 unter­stützt, aber die Maß­nah­men zur Errei­chung die­ser Zie­le dürf­ten nicht aus­schließ­lich zu Las­ten der Wirt­schaft gehen. Sinn­voll sei bei­spiels­wei­se das im Plan vor­ge­schla­ge­ne City-Logis­tik-Kon­zept, wel­ches die Abstim­mung von Lie­fer­zei­ten und die Eta­blie­rung von Micro-Hubs vor­se­he. „Der ver­mehr­te Ein­satz von Las­ten­rä­dern“, so der Prä­si­dent wei­ter „ist für das Hand­werk aller­dings wenig ziel­füh­rend. Das bleibt im Hand­werk eine abso­lu­te Nische. Wir sind auf eige­ne Fahr­zeu­ge ange­wie­sen und müs­sen damit alle unse­re Kun­den errei­chen können.“

In der Gesamt­be­trach­tung wer­de der Maß­nah­men­plan der Bedeu­tung des Hand­werks nicht gerecht und gefähr­de die Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Wirt­schafts­ver­kehrs in Bam­berg. Feh­len­de Stell­plät­ze beim Kun­den und der zuneh­men­de orga­ni­sa­to­ri­sche Auf­wand bei der Anfahrt zur Bau­stel­le sind die größ­ten ver­kehrs­po­li­ti­schen Belas­tun­gen der Betrie­be. „Und der aktu­el­le Ent­wurf des VEP zielt lei­der dar­auf ab, die­se Belas­tun­gen sogar noch zu erhö­hen.“ Daher for­dert Graß­mann, dass das Hand­werk min­des­tens als Son­der­nut­zer berück­sich­tigt wer­den müs­se. „Wenn’s beim Kun­den brennt, muss auch das Par­ken und Hal­ten orts­nah mög­lich sein. Die Nähe und der direk­te Kon­takt zum Kun­den sind das A und O im Handwerk.“

Roh­stoff­prei­se gefähr­den Handwerkskonjunktur

Das ober­frän­ki­sche Hand­werk for­dert Maß­nah­men, um Ver­wer­fun­gen auf dem Markt für Bau­ma­te­ria­li­en entgegenzuwirken

Feh­len­de Mate­ria­li­en und hohe Roh­stoff­prei­se belas­ten der­zeit vie­le Hand­werks­be­trie­be in Ober­fran­ken. Trotz guter Auf­trags­la­ge gera­ten bei Bau- und Aus­bau­be­trie­ben Bau­maß­nah­men ins Sto­cken. Der Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, warnt des­halb vor mög­li­chen Fol­gen für die Handwerkskonjunktur.

„Wenn sich an die­ser Situa­ti­on nichts ändert, steht die kon­junk­tu­rel­le Erho­lung im Hand­werk auf dem Spiel. Gera­de vor dem Hin­ter­grund der Coro­na-Pan­de­mie, in der alle wirt­schaft­li­chen Kräf­te für eine Wie­der­be­le­bung und den Neu­start gebraucht wer­den, müs­sen zusätz­li­che Belas­tun­gen aus dem Weg geräumt wer­den“, äußert Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann. Die Poli­tik sei daher auf­ge­for­dert, alle ihr zur Ver­fü­gung ste­hen­den Instru­men­te ein­zu­set­zen, um den Ver­wer­fun­gen auf dem Markt für Bau­ma­te­ria­li­en ent­ge­gen­zu­wir­ken und die­se in den Griff zu bekommen.

Ins­be­son­de­re die öffent­li­chen Auf­trag­ge­ber hät­ten hier eine Vor­bild­funk­ti­on, so Graß­mann. Des­halb sei es gut, dass die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung bereits eine For­de­rung des Hand­werks auf­ge­grif­fen hat und nun für eini­ge Mate­ria­li­en bei öffent­li­chen Auf­trä­gen zeit­lich begrenzt ver­trag­li­che Stoff­preis­gleit­klau­seln vor­sieht. Graß­mann for­dert wei­ter: „Zudem darf ein Hand­werks­be­trieb, der wegen der aktu­el­len Pro­ble­me den Ver­trag nicht recht­zei­tig erfül­len kann, nicht mit Ver­trags­stra­fen über­zo­gen werden.“

Vor allem die Bau- und Aus­bau­hand­wer­ker haben sich wäh­rend der Pan­de­mie als wesent­li­che Kon­junk­tur­stüt­ze erwie­sen. „Es ist gera­de­zu wider­sin­nig, dass Hand­werks­be­trie­be bei gefüll­ten Auf­trags­bü­chern nun plötz­lich Kurz­ar­beit in Betracht zie­hen müs­sen, weil wich­ti­ge Mate­ria­li­en feh­len oder die Prei­se durch die Decke schie­ßen“, so der HWK-Prä­si­dent. Es sei daher rich­tig, dass Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Peter Alt­mai­er die Initia­ti­ve ergrif­fen und die aku­ten Preis- und Beschaf­fungs­pro­ble­me von Roh­stof­fen und Vor­pro­duk­ten zur Chef­sa­che erklärt hat. Wich­tig sei aber auch, dass das The­ma auf EU-Ebe­ne geho­ben wer­de, da die aktu­el­len Preis- und Beschaf­fungs­pro­ble­me kein rein deut­sches Pro­blem sei.

Baye­ri­sches Hand­werk schreibt Brief an Minis­ter­prä­si­dent Söder 

„Bay­ern behan­delt Hand­werks­be­trie­be wei­ter­hin schlechter“

Die baye­ri­schen Hand­werks­kam­mern und Hand­werks­ver­bän­de zei­gen sich von den neu­er­li­chen Ände­run­gen der Baye­ri­schen Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men­ver­ord­nung und ihrer Umset­zung der Bun­des­not­brem­se in Bay­ern ent­täuscht. In einem Brief an Minis­ter­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder wur­de daher Kri­tik geäußert.

„Nicht nur, dass sich die Hoff­nung auf wirk­lich bun­des­ein­heit­li­che Rege­lun­gen immer noch nicht erfüllt hat“, erklärt der Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer (HWK) für Ober­fran­ken, Mat­thi­as Graß­mann. „Bay­ern stellt viel­mehr sei­ne Hand­werks­be­trie­be wei­ter­hin schlech­ter als die ande­ren Bun­des­län­der. Allen vor­an die Kos­me­tik­be­trie­be und Nagel­stu­di­os, die im Frei­staat – unab­hän­gig von den Inzi­den­zen – geschlos­sen sind, obwohl die Bun­des­not­brem­se dies gar nicht vor­sieht.“ Daher hat der Baye­ri­sche Hand­werks­tag (BHT), die Spit­zen­or­ga­ni­sa­ti­on der baye­ri­schen Hand­werks­kam­mern und ‑ver­bän­de, einen Brief an Minis­ter­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder geschrie­ben und deut­li­che Kri­tik geäußert.


For­de­rung nach Anglei­chung der baye­ri­schen Ver­ord­nung an die Bundesnotbremse

Als im Bun­des­rat die bun­des­ein­heit­li­che Not­brem­se gebil­ligt wur­de, „waren wir zuver­sicht­lich, dass nun­mehr die Zeit der 16 unter­schied­li­chen Lan­des­re­ge­lun­gen been­det ist. Gera­de das Land Bay­ern haben wir als einen gro­ßen Für­spre­cher für eine deutsch­land­weit ein­heit­li­che Rege­lung wahr­ge­nom­men“, heißt es in dem Schrei­ben, das stell­ver­tre­tend für das baye­ri­sche Hand­werk von BHT-Prä­si­dent Franz Xaver Peteran­derl und BHT-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Dr. Frank Hüpers unter­zeich­net wur­de. Lei­der sei­en die Hoff­nun­gen aber ent­täuscht wor­den und für das baye­ri­sche Hand­werk blie­ben wesent­li­che Benach­tei­li­gun­gen wei­ter­hin bestehen.

Die­se Aus­sa­ge stützt der Prä­si­dent der HWK für Ober­fran­ken. „Seit Mona­ten sind gera­de die Hand­werks­be­trie­be, die die soge­nann­ten kör­per­na­hen Dienst­leis­tun­gen erbrin­gen – also unse­re Kos­me­ti­ke­rin­nen, Nagel­stu­di­os und Fri­seu­re –, beson­ders hef­tig von den Maß­nah­men zur Bekämp­fung der Pan­de­mie betrof­fen“, sagt Graß­mann. „Und wer­den in Bay­ern jetzt aber­mals benach­tei­ligt.“ Das Infek­ti­ons­schutz­ge­setz des Bun­des und die dar­in jetzt ver­an­ker­te Not­brem­se wür­den weder die inzi­denz­un­ab­hän­gi­ge Schlie­ßung von Kos­me­ti­kern und Nagel­stu­di­os regeln, noch die wei­te­re Beschrän­kung der Qua­drat­me­ter­zahl bei Friseuren.

Daher for­dert Graß­mann gemein­sam mit dem BHT von Minis­ter­prä­si­dent Söder, die baye­ri­schen Regeln an die Bun­des­not­brem­se anzu­glei­chen und sich fer­ner für eine bal­di­ge Öff­nung der Kos­me­tik­be­trie­be und Nagel­stu­di­os einzusetzen.

Mat­thi­as Graß­mann ist neu­er Prä­si­dent der HWK für Oberfranken 

„Jetzt gemein­sam nach vor­ne sehen und Her­aus­for­de­run­gen geschlos­sen angehen“

Die Voll­ver­samm­lung der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken hat in ihrer Sit­zung am Mon­tag die Wei­chen gestellt und Dipl.-Ing. (FH) Mat­thi­as Graß­mann aus Bam­berg mit deut­li­cher Mehr­heit zum neu­en Prä­si­den­ten der Hand­werks­kam­mer gewählt. Neu­er Vize­prä­si­dent (Arbeit­ge­ber­sei­te) ist Metz­ger­meis­ter Chris­ti­an Her­pich aus Hof, neu im Vor­stand der Kam­mer ist Zim­me­rer­meis­ter Gün­ther Steng­lein aus Kulmbach.

Graß­mann griff in sei­nem kur­zen State­ment nach der Wahl das Bild auf, das Minis­te­ri­al­rat Dr. Peter Stein (Baye­ri­sches Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um) zuvor gezeich­net hat. „Damit beginnt jetzt ein neu­er Zeit­ab­schnitt, ein neu­es Kapi­tel der Hand­werks­kam­mer“, sag­te der neue Prä­si­dent. „Die­ses wird von Trans­pa­renz und Offen­heit und von einem fai­ren Mit­ein­an­der geprägt sein.“

Der neu gewähl­te Prä­si­dent appel­lier­te an sei­ne Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, jetzt gemein­sam nach vor­ne zu sehen und die Her­aus­for­de­run­gen geschlos­sen anzu­ge­hen. „Der Anfang ist die Hälf­te des Gan­zen“, zitier­te Graß­mann Aris­to­te­les. „Jetzt kann die Hand­werks­kam­mer wie­der das Gan­ze in den Blick neh­men und die Zukunfts­the­men des Hand­werks ange­hen.“ Die­se sei­en, so Graß­mann, vor allem die Nach­wuchs­si­che­rung im Hand­werk, die Moder­ni­sie­rung der Schu­lungs­zen­tren der Hand­werks­kam­mer, das The­ma Unter­neh­mens­nach­fol­ge, die Digi­ta­li­sie­rung und Inno­va­ti­on sowie die Zusam­men­ar­beit mit den Kreis­hand­wer­ker­schaf­ten und Innun­gen in der Regi­on. „Wir haben hier schon vie­les begon­nen und sind auf gutem Wege.“ Der Prä­si­dent skiz­zier­te auch die Vor­stel­lun­gen, wie sich der nun wie­der voll­zäh­li­ge Vor­stand das künf­ti­ge Mit­ein­an­der in der Voll­ver­samm­lung und im ober­frän­ki­schen Hand­werk wün­sche. „Wir möch­ten auch in der Voll­ver­samm­lung mehr Aus­tausch, mehr Dis­kus­sio­nen, die ger­ne auch kon­tro­vers sein dür­fen – aber bit­te immer sach­lich blei­ben sollten.“

Die Her­aus­for­de­run­gen, vor der das ober­frän­ki­sche Hand­werk und auch die Hand­werks­kam­mer ste­hen, sind enorm. Dies mach­te auch Regie­rungs­prä­si­den­tin Heid­run Piwer­netz deut­lich, die als regel­mä­ßi­ger Gast auch bei der außer­or­dent­li­chen Voll­ver­samm­lung ihre Ver­bun­den­heit mit dem Hand­werk demons­trier­te. Die Coro­na-Pan­de­mie, deren wirt­schaft­li­che Fol­gen, der sich deut­lich ver­schär­fen­de Fach­kräf­te­man­gel – „wir ste­hen gemein­sam vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen, die jetzt mit einer neu­en Spit­ze und neu­en Per­so­nen ange­gan­gen wer­den.“ Wich­tig sei es aber, immer ein mensch­li­ches Mit­ein­an­der und einen fai­ren Umgang zu pfle­gen. Piwer­netz dank­te in ihrem Gruß­wort dem Hand­werk, aber auch aus­drück­lich der Kam­mer und ihren haupt­amt­li­chen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern. „Sie haben uns in der Coro­na-Pan­de­mie vor­bild­lich unterstützt.“

Minis­te­ri­al­rat Dr. Stein stell­te in sei­nem Gruß­wort zum Ende der Voll­ver­samm­lung noch gute Nach­rich­ten für die Hand­werks­kam­mer und für das ober­frän­ki­sche Hand­werk in Aus­sicht. „Die Hand­werks­kam­mer bekommt vor­aus­sicht­lich die Kos­ten, die die Test­stra­te­gie für die Bil­dungs­ein­rich­tun­gen (ver­pflich­ten­des Tes­ten der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer an den ÜLU- und Qua­li­fi­zie­rungs­maß­nah­men) mit sich bringt, aus Mit­teln der Hand­werks­för­de­rung ersetzt“, gab er bekannt. Der Frei­staat Bay­ern wer­de zudem sei­nen Bei­trag für die Moder­ni­sie­rung der Schu­lungs­zen­tren der Hand­werks­kam­mer leis­ten, ver­sprach der Minis­te­ri­al­rat. Dr. Stein, der im Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um für die Hand­werks­kam­mer zustän­dig ist, beschei­nig­te der Kam­mer gute Arbeit. „Die Drei­heit aus Frei­staat bzw. Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um, Regie­rung von Ober­fran­ken und Hand­werks­kam­mer funk­tio­niert sehr gut, wir arbei­ten her­vor­ra­gend mit den Ver­ant­wort­li­chen zusammen.“


Deut­li­che Ergeb­nis­se für die Kandidaten

Bei der Wahl zum Prä­si­den­ten, die Minis­te­ri­al­rat Dr. Peter Stein lei­te­te, blieb Mat­thi­as Graß­mann, der vom Vor­stand für das Amt des Prä­si­den­ten vor­ge­schla­gen wur­de, der ein­zi­ge Kan­di­dat. Und auch die Vor­schlä­ge für den durch die Wahl Graß­manns frei­wer­den­den Pos­ten als Vize­prä­si­dent für die Arbeit­ge­ber­sei­te und den nicht besetz­ten Vor­stands­pos­ten wur­den sei­tens der Voll­ver­samm­lung akzep­tiert. So erreich­ten alle drei Kan­di­da­ten her­vor­ra­gen­de Ergeb­nis­se: Mat­thi­as Graß­mann wur­de mit 36 von 40 Stim­men zum Prä­si­den­ten gewählt, Chris­ti­an Her­pich mit 38 Ja-Stim­men zum Vize­prä­si­den­ten und Gün­ther Steng­lein mit 39 Stim­men in den Vor­stand gewählt. Her­pich ist zuvor von sei­nem Amt als Kreis­hand­werks­meis­ter der Kreis­hand­wer­ker­schaft Hoch­fran­ken zurück­ge­tre­ten, da die Sat­zung der HWK fest­schreibt, dass weder der Prä­si­dent noch die Vize­prä­si­den­ten die­se Funk­ti­on inne­ha­ben dür­fen. Auch das Amt des Ober­meis­ters der Flei­scher-Innung Hof-Wun­sie­del legt Her­pich nie­der. In den Rech­nungs­prü­fungs­aus­schuss rück­te Han­nes Müs­sel (Markt­red­witz) nach, des­sen Vor­sitz über­nahm Mathi­as Söll­ner aus Lich­ten­fels für Gün­ther Stenglein.

Hand­werks­kam­mern und Baye­ri­scher Hand­werks­tag kri­ti­sie­ren Testpflicht

„Miss­trau­ens­vo­tum der Politik“

Die baye­ri­schen Hand­werks­kam­mern und der Baye­ri­sche Hand­werks­tag hal­ten die Bun­des­re­ge­lung der Test­pflicht für unnö­tig. Schon heu­te wür­den zahl­rei­che Hand­werks­be­trie­be in Ober­fran­ken die Selbst­ver­pflich­tung der Wirt­schaft umset­zen und ihren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern regel­mä­ßig Test-Ange­bo­te machen. Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken sieht in der Test­pflicht eine wei­te­re finan­zi­el­le und büro­kra­ti­sche Belas­tung für die Betriebe.

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken kri­ti­siert die Test­pflicht für Betrie­be gemein­sam mit den ande­ren baye­ri­schen Kam­mern und dem Baye­ri­schen Hand­werks­tag (BHT) als „Miss­trau­ens­vo­tum der Bun­des­re­gie­rung gegen­über den Betrie­ben und ihren Beschäf­tig­ten“. Schon heu­te wür­den zahl­rei­che Hand­werks­be­trie­be in Ober­fran­ken die Selbst­ver­pflich­tung der Wirt­schaft umset­zen und ihren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern regel­mä­ßig Test-Ange­bo­te machen. Zugleich gebe es bei den klei­nen und mitt­le­ren Betrie­ben des Hand­werks bereits aus­ge­klü­gel­te Hygie­ne­kon­zep­te im Kampf gegen das Virus.

Das Bun­des­ka­bi­nett hat in sei­ner Sit­zung am 13. April neben dem „Vier­ten Gesetz zum Schutz der Bevöl­ke­rung bei einer epi­de­mi­schen Lage von natio­na­ler Trag­wei­te“ auch die Ände­rung der SARS-Covid-2-Arbeit­schutz­ver­ord­nung beschlos­sen. Damit wird es für Arbeit­ge­ber die Ver­pflich­tung geben, für alle Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die nicht aus­schließ­lich im Home-Office arbei­ten, min­des­tens ein­mal pro Woche einen Coro­na-Test anzu­bie­ten. Beschäf­tig­ten­grup­pen mit erhöh­tem Infek­ti­ons­ri­si­ko müs­sen die Mög­lich­keit bekom­men, sich zwei­mal pro Woche zu tes­ten. „Das bedeu­tet eine wei­te­re finan­zi­el­le und büro­kra­ti­sche Belas­tung für unse­re Betrie­be“, bewer­tet der Geschäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, Dr. Bernd Sau­er, die Test­pflicht. „Wir hal­ten die­se gesetz­li­che Ver­pflich­tung nicht für not­wen­dig und für nicht für sinnvoll.“


Hand­werks­kam­mer mit Selbst­tests für Mitarbeiter*innen

Der Geschäfts­füh­rer und der Vize­prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, Mat­thi­as Graß­mann, stim­men mit ihren Kol­le­gen der ande­ren baye­ri­schen Kam­mern und des Baye­ri­schen Hand­werks­tag (BHT) auch über­ein, dass die­se gesetz­li­che Pflicht „ein Miss­trau­ens­vo­tum der Bun­des­re­gie­rung gegen­über den Betrie­ben und ihren Beschäf­tig­ten“ ist. Schon heu­te wür­den zahl­rei­che Hand­werks­be­trie­be in Ober­fran­ken die Selbst­ver­pflich­tung der Wirt­schaft umset­zen und ihren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern regel­mä­ßig Test-Ange­bo­te machen. Zugleich gebe es bei den klei­nen und mitt­le­ren Betrie­ben des Hand­werks bereits aus­ge­klü­gel­te Hygie­ne­kon­zep­te im Kampf gegen das Virus. Der Geschäfts­füh­rer: „Schließ­lich ist es auch im Inter­es­se jedes Betriebs­in­ha­bers, dass sei­ne Fach­kräf­te und auch sei­ne Kun­den gesund bleiben.“

Dane­ben sei die Test­pflicht eine wei­te­re büro­kra­ti­sche und finan­zi­el­le Belas­tung, zumal die Kos­ten allei­ne bei den Betrie­ben hän­gen blei­ben. „Das ist das Gegen­teil des­sen, was unse­re ohne­hin schon stark belas­te­ten Betrie­be jetzt brau­chen“, betont Sau­er. „Wir emp­fin­den dies ein Stück weit auch als Ver­such, die beim Staat lie­gen­de Ver­ant­wor­tung für die Pan­de­mie­be­kämp­fung auf die Wirt­schaft zu ver­la­gern. Wir brau­chen in die­ser Situa­ti­on aller­dings nicht die­se, damit ein­her­ge­hen­de Miss­trau­ens­kul­tur, son­dern einen Schul­ter­schluss!“
Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken stellt ihren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern übri­gens schon seit dem 1. April pro Woche einen Selbst­test zur Ver­fü­gung. „Damit kann jede Mit­ar­bei­te­rin und jeder Mit­ar­bei­ter, der die­sen Test für sich machen will, dies auch tun.“

Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken appel­liert für Coro­na-Tests in Handwerksbetrieben

„Regel­mä­ßi­ges Tes­ten schmä­lert die Gefahr einer erneu­ten Lockdown-Verschärfung“

Regel­mä­ßi­ge Coro­na-Tests kön­nen die Gefahr einer erneu­ten Lock­down-Ver­schär­fung ver­rin­gern. Die Hand­werks­kam­mer (HWK) für Ober­fran­ken appel­liert daher an ihre rund 16.400 Mit­glieds­be­trie­be, Beschäf­tig­ten ver­mehrt Selbst­tests anzubieten.

„Dies ist im Inter­es­se aller, um Infek­tio­nen früh­zei­tig zu ent­de­cken und Infek­ti­ons­ket­ten ent­spre­chend durch­bre­chen zu kön­nen“, sagt der Vize­prä­si­dent der HWK für Ober­fran­ken, Mat­thi­as Graß­mann. Eine gene­rel­le Test­pflicht, die mit zusätz­li­chen büro­kra­ti­schen Belas­tun­gen für Unter­neh­men ver­bun­den wäre, lehnt die Hand­werks­kam­mer eben­so wie die ande­ren baye­ri­schen Kam­mern aller­dings strikt ab.


Wer trägt die Kosten?

„Durch regel­mä­ßi­ges Tes­ten und die Ein­hal­tung der Hygie­ne­re­geln kann die Zeit über­brückt wer­den, bis allen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern ein Impf­an­ge­bot gemacht wer­den kann“, betont Graß­mann wei­ter. Zwar bestehe aktu­ell weder für Betrie­be noch für Beschäf­tig­te eine Test­pflicht: „Es ist jedoch im Inter­es­se von uns allen, dass sowohl Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer als auch ihre Beschäf­tig­ten gesund blei­ben. Eine leis­tungs­star­ke und gesun­de Beleg­schaft ist die maß­geb­li­che Vor­aus­set­zung für einen funk­tio­nie­ren­den Betrieb ohne Produktionsausfälle.“

Außer­dem könn­ten regel­mä­ßi­ge Tests dazu bei­tra­gen, das Infek­ti­ons­ge­sche­hen unter Kon­trol­le zu hal­ten. „Dies wie­der­um schmä­lert die Gefahr einer erneu­ten Lock­down-Ver­schär­fung“, sagt Graß­mann. Aller­dings for­dert das Hand­werk auch. „Damit unse­re Betrie­be in Ober­fran­ken und auch in ganz Bay­ern groß­flä­chig tes­ten kön­nen, müs­sen die erfor­der­li­chen Tests aber auch vor­han­den sein. Hier muss die Poli­tik ihre Haus­auf­ga­ben machen und für die ent­spre­chen­den Kapa­zi­tä­ten sor­gen.“ Zudem stel­le sich natür­lich die Fra­ge, wer letzt­lich für die Kos­ten der Betrie­be auf­kom­me, wenn auf der ande­ren Sei­te alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger kos­ten­los getes­tet wer­den. Den­noch rät der HWK-Vize­prä­si­dent sei­nen Hand­werks­kol­le­gen, mög­lichst viel zu tes­ten. „Wir tra­gen so unse­ren Teil dazu bei, wei­te­re beschrän­ken­de Maß­nah­men zu verhindern.“

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken hat auf der Web­sei­te https://www.hwk-oberfranken.de/corona-schnelltest die wich­tigs­ten Fra­gen und Ant­wor­ten für Betrie­be zusammengestellt.