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Historisches Museum Bamberg

Viel­fäl­ti­ges Pro­gramm beim Inter­na­tio­na­len Museumstag

Bam­berg fei­ert leben­di­ge Museumslandschaft

Am Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag, der welt­weit am 18. Mai gefei­ert wur­de, stand in Bam­berg die leben­di­ge Muse­ums­land­schaft im Mit­tel­punkt. Unter dem Mot­to „Muse­en mit Freu­de ent­de­cken“ prä­sen­tier­ten die Muse­en und Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen am Sonn­tag auf dem Bam­ber­ger Dom­berg ein abwechs­lungs­rei­ches Pro­gramm, das die Bedeu­tung und Attrak­ti­vi­tät der Muse­en für die Zukunft unterstrich.

Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke ließ es sich nicht neh­men, den Muse­ums­tag per­sön­lich zu eröff­nen und zugleich den neu­en Direk­tor der Muse­en der Stadt Bam­berg, Dr. Fabi­an Ludo­vico, herz­lich will­kom­men zu hei­ßen. In sei­nem Gruß­wort beton­te Star­ke, dass Muse­en „eine enorm wich­ti­ge Rol­le für eine offe­ne Gesell­schaft spie­len“ und lob­te ins­be­son­de­re die Koope­ra­ti­on der Muse­en am Dom­berg mit ihren vie­len bedeut­sa­men Kunst­schät­zen sowie das erfolg­rei­che Agie­ren des Freun­des­krei­ses der Dombergmuseen.

Dr. Fabi­an Ludo­vico beton­te zum Auf­takt: „Heu­te soll die Freu­de über eine leben­di­ge Muse­ums­land­schaft hier in Bam­berg im Vor­der­grund ste­hen. Mit den viel­fäl­ti­gen Ange­bo­ten zei­gen die betei­lig­ten Häu­ser, war­um Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger auf ihre Muse­en auch zukünf­tig nicht ver­zich­ten wol­len.“ Das breit gefä­cher­te Pro­gramm lock­te zahl­rei­che Besu­che­rin­nen und Besu­cher, dar­un­ter auch vie­le Gäs­te aus dem Aus­land, auf den Dom­berg. Füh­run­gen, Info­sta­tio­nen, Work­shops und Fami­li­en­an­ge­bo­te wur­den rege genutzt und sorg­ten für einen leben­di­gen Austausch.


Posi­ti­ve Bilanz

Die betei­lig­ten Muse­en – die Neue Resi­denz, das His­to­ri­sche Muse­um, die Staats­bi­blio­thek und das Diö­ze­san­mu­se­um – zeig­ten sich mit den Besu­cher­zah­len äußerst zufrie­den. Vera Mame­row, Vor­sit­zen­de des Freun­des­krei­ses der Muse­en am Bam­ber­ger Dom, lob­te die posi­ti­ve Bilanz: „Die Gäs­tes­truk­tur war bunt gemischt, und erfreu­li­cher­wei­se haben auch vie­le Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger den Weg in ‚ihre‘ Muse­en gefun­den. Vie­le Inter­es­sier­te haben das Pro­gramm gezielt genutzt, um mög­lichst vie­le Ein­drü­cke zu gewinnen.“

Beson­ders Fami­li­en mit Kin­dern mach­ten bei den viel­fäl­ti­gen Spiel- und Bas­te­l­an­ge­bo­ten mit. Im Diö­ze­san­mu­se­um wur­den Papier­kro­nen gebas­telt, im His­to­ri­schen Muse­um bun­te But­tons gestanzt und tex­ti­le Auf­nä­her mit dem Mot­to „Demo­kra­tie braucht Kunst“ gestal­tet. In der Staats­bi­blio­thek konn­ten jun­ge Gäs­te krea­ti­ve Lese­zei­chen anfer­ti­gen. Die hohe Ver­weil­dau­er der Besu­che­rin­nen und Besu­cher unter­strich das gro­ße Inter­es­se und die posi­ti­ve Reso­nanz auf das bunt gefä­cher­te Pro­gramm­an­ge­bot, das mit einem mit­rei­ßen­den Kon­zert im Innen­hof der Alten Hof­hal­tung sei­nen Abschluss fand.


„Die Mühe hat sich gelohnt!“

Eleo­no­ra Cagol, Kura­to­rin für Kul­tu­rel­le Bil­dung, zog ein durch­weg erfreu­li­ches Fazit: „Die Stim­mung war sehr gut, es gab vie­le inter­es­san­te Gesprä­che am Ran­de, und das lie­be­voll auf­be­rei­te­te Kin­der­an­ge­bot wur­de sehr gelobt. Die Mühe hat sich defi­ni­tiv gelohnt!“

„Der Inter­na­tio­na­le Muse­ums­tag in Bam­berg hat erneut die Bedeu­tung der Muse­en als leben­di­ge Orte der Kul­tur, Bil­dung und Begeg­nung unter­stri­chen“, fass­te Kul­tur­re­fe­ren­tin Ulri­ke Sie­ben­haar den Tag zusam­men. „Das tol­le Enga­ge­ment aller Betei­lig­ten sorgt dafür, dass Bam­berg eine leben­di­ge Muse­ums­stadt bleibt.“

Inter­na­tio­na­ler Muse­ums­tag auf dem Domberg

Muse­en mit Freu­de entdecken

Am 18. Mai wird der Inter­na­tio­na­le Muse­ums­tag zum 48. Mal gefei­ert. Die­ser ver­folgt das Ziel, auf die gesell­schaft­li­che Bedeu­tung der Muse­en welt­weit auf­merk­sam zu machen und Besu­che­rin­nen und Besu­cher ein­zu­la­den, deren Viel­falt zu ent­de­cken. Auch die Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen rund um den Bam­ber­ger Dom betei­li­gen sich mit einem anspre­chen­den Pro­gramm für Jung und Alt am Inter­na­tio­na­len Museumstag.

„Die gan­ze Fami­lie erwar­tet ein bun­tes und abwechs­lungs­rei­ches Pro­gramm. Von Ein­bli­cken in inno­va­ti­ve For­schungs­an­sät­ze über Kurz­füh­run­gen durch aktu­el­le Aus­stel­lun­gen und fas­zi­nie­ren­de Bli­cke hin­ter die Kulis­sen bis hin zu krea­ti­ven Mit­mach­ak­tio­nen und akus­ti­schen High­lights“, wie Chris­tia­ne Wen­den­burg berich­tet, die Geschäfts­füh­re­rin des Freun­des­krei­ses der Muse­en um den Bam­berg Dom und Dombergkoordinatorin.

Der Inter­na­tio­na­le Muse­ums­tag wur­de 1978 vom Inter­na­tio­na­len Muse­ums­rat ICOM – Inter­na­tio­nal Coun­cil of Muse­ums – ins Leben geru­fen, um die Öffent­lich­keit auf die Viel­falt und die Bedeu­tung der Muse­en für die Gesell­schaft auf­merk­sam zu machen. Für 2025 hat der Inter­na­tio­na­le Muse­ums­rat das Mot­to „The Future of Muse­ums in Rapidly Chan­ging Com­mu­ni­ties“, im Deut­schen „Die Zukunft der Muse­en in sich schnell ver­än­dern­den Gesell­schaf­ten“ aus­ge­wählt, um sich mit der Fra­ge zu befas­sen, wie Muse­en in einer von tief­grei­fen­den Ver­än­de­run­gen gepräg­ten Welt agie­ren und ihren Bei­trag leis­ten können.


Kin­der spie­le­risch an Muse­en heranführen

Geöff­net sind rund um den Dom das Diö­ze­san­mu­se­um, das His­to­ri­sche Muse­um, die Neue Resi­denz mit ihren Prunk­räu­men und der Staats­ga­le­rie sowie die Staats­bi­blio­thek Bam­berg.
Alle Ein­trit­te und Pro­gramm­an­ge­bo­te sind am Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag kostenlos!

An sehr gute Reso­nanz beim Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag im ver­gan­ge­nen Jahr erin­nert sich Frau Wen­den­burg, die Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen konn­ten an die Besuchs­zah­len in Vor-Coro­na-Zei­ten anknüp­fen. „Vie­le der Muse­ums­tag-Gäs­te haben auch betont, in Zukunft öfter oder sogar regel­mä­ßig Muse­en und Aus­stel­lun­gen besu­chen zu wollen.“

Grund­sätz­lich sei das Ver­hält­nis Bam­ber­ger zu Tou­ris­ten bei den Besu­chen­den aus­ge­wo­gen, auch was die Alters­struk­tur betrifft, sei­en grund­sätz­lich alle Alters­grup­pen ver­tre­ten.
Dem­zu­fol­ge wird auch das Ange­bot am Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag so aus­ge­rich­tet, dass für die gesam­te Fami­lie ein inter­es­san­tes Pro­gramm gebo­ten ist. Die Vor­be­rei­tun­gen lau­fen seit Jah­res­be­ginn und Frau Wen­den­burg freut sich auch schon auf die inter­es­san­ten Gesprä­che mit den Besu­che­rin­nen und Besu­chern. „Die Füh­run­gen in den ein­zel­nen Häu­sern und die Info­stän­de sind für Erwach­se­ne oder inter­es­sier­te Jugend­li­che kon­zi­piert, für die Jün­ge­ren bie­ten die Ver­ant­wort­li­chen Mit­mach­sta­tio­nen, Rät­sel­bö­gen sowie Bas­tel- und Krea­tiv­work­shops an.“
Eltern oder Groß­el­tern, die ihre Kin­der bezie­hungs­wei­se Enkel­kin­der an die­sem Tag erst­mals an die The­ma­tik Muse­en her­an­füh­ren möch­ten, emp­fiehlt Frau Wen­den­burg, sich dabei nicht zu viel Pro­gramm vor­zu­neh­men, son­dern auf die Bedürf­nis­se und Wün­sche der Kin­der ein­zu­ge­hen. „Viel­leicht auch mal zwi­schen­durch eine Pau­se machen und etwas essen, auch dafür ist hier gesorgt“, rät die Dom­berg­ko­or­di­na­to­rin. „Der Muse­ums­be­such soll schließ­lich Spaß machen und ent­spre­chend in Erin­ne­rung bleiben.“

Für die Jüngs­ten wird es in allen Häu­sern Mit­mach­sta­tio­nen geben. „Bas­tel- und Krea­tiv­an­ge­bo­te wer­den bes­tens ange­nom­men und man sieht wäh­rend des Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tags auf dem Dom­berg vie­le Kin­der, die stolz ihre “Krea­tio­nen” aus den Work­shops in den Hän­den und/​oder gebas­tel­te Kro­nen auf dem Kopf tra­gen. Die­se nie­der­schwel­li­gen Ange­bo­te sol­len Spaß machen und die­nen nicht zuletzt auch dazu, eine viel­leicht teil­wei­se noch vor­han­de­ne Scheu vor der Insti­tu­ti­on Muse­um zu neh­men“, berich­tet Frau Wen­den­burg. Im Zuge des Muse­ums­ta­ges kön­nen Inter­es­sier­te auch Ein­bli­cke in die Arbei­ten im Hin­ter­grund erhal­ten, die für Aus­stel­lun­gen und ins­ge­samt das Gelin­gen der Muse­en von­nö­ten sind. 

Die Aus­stel­lungs­in­ter­ven­ti­on “RE-CALL“ ist im His­to­ri­schen Muse­um zu sehen, Col­la­ge: Simo­na Sac­coc­cia, Foto: Muse­en der Stadt Bamberg

Die­se gibt es in der Staats­bi­blio­thek und an Info­sta­tio­nen des Kom­pe­tenz­zen­trums für Denk­mal­wis­sen­schaf­ten und Denk­mal­tech­no­lo­gien (KDWT) im Diö­ze­san­mu­se­um, in der Aus­stel­lung RE-CALL des His­to­ri­schen Muse­ums gewäh­ren die anwe­sen­den Künstler*innen Ein­bli­cke in die Muse­ums­ar­beit hin­ter den Kulissen.

Jede Kul­tur­in­sti­tu­ti­on hat mit ihrem Team ein­zel­ne Pro­gramm­punk­te für den Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag erar­bei­tet. Im His­to­ri­schen Muse­um ist dabei zum Bei­spiel Frau Eleo­no­ra Cagol feder­füh­rend, da sie in die­sem Muse­um die Kura­to­rin für die Kul­tu­rel­le Bil­dung ist. Ein­ge­bun­den sind immer auch die Muse­ums­lei­tung, die Ver­wal­tung und nicht zu ver­ges­sen die Mit­ar­bei­ten­den der Werk­statt, die zum Bei­spiel zusätz­li­che Stell­wän­de und Tische für Info­stän­de bereit­stel­len. „Für die Muse­ums­auf­sich­ten ist der Inter­na­tio­na­le Muse­ums­tag eben­falls ein beson­de­rer Tag – zum einen, weil das Besu­cher­auf­kom­men an sich viel höher ist als an ande­ren Tagen, zum ande­ren, weil mehr Besucher*innen ohne Muse­ums­er­fah­rung kom­men, die auf bestimm­te Regeln hin­ge­wie­sen wer­den müs­sen“, weiß Frau Wen­den­burg. „Außer­dem sind die Auf­sich­ten Anlauf­stel­le für vie­le Fra­gen, sei es die nach der nächs­ten Füh­rung oder die nach einem bestimm­ten Kunstwerk.“


Aus­stel­lungs­in­ter­ven­ti­on „RE-CALL“ im His­to­ri­schen Museum

Die erwähn­te Aus­stel­lungs­in­ter­ven­ti­on “RE-CALL“ im His­to­ri­schen Muse­um ist eine Koope­ra­ti­on der Muse­en der Stadt Bam­berg, des “Freun­des­kreis der Muse­en um den Bam­ber­ger Dom“ sowie der Ver­ei­ne “Freund statt Fremd“ und “Open­art“. 

Jugend­li­che und Erwach­se­ne kön­nen am Muse­ums­tag die inter­es­san­te Erfah­rung machen, mit jun­gen Künst­le­rin­nen und Künst­lern ins Gespräch zu kom­men. Sechs Kunst­schaf­fen­de aus fünf unter­schied­li­chen Her­kunfts­län­dern haben Kunst­wer­ke aus den Aus­stel­lun­gen des His­to­ri­schen Muse­ums aus­ge­wählt, sich mit den his­to­ri­schen Wer­ken aus­ein­an­der­ge­setzt und dar­auf mit eige­nen künst­le­ri­schen Arbei­ten reagiert. Bei­de, his­to­ri­sche und zeit­ge­nös­si­sche Wer­ke, wer­den im His­to­ri­schen Muse­um gemein­sam prä­sen­tiert. Zu sehen sind Male­rei, Gra­fik, Zeich­nung, Tex­til­kunst und Skulp­tur. Am Muse­ums­tag sind Donatel­lo Gior­gi (Ita­li­en), Evge­nia Mek­ho­va (Russ­land), Giu­sep­pe Peter­li­ni (Ita­li­en), Judith Sie­ders­ber­ger (Deutsch­land), Simo­na Sac­coc­cia (Ita­li­en), Zara Degan (Iran) vor Ort anwe­send und geben Aus­kunft zu ihren Werken.

Die ers­te Idee zu “RE-CALL“ ent­stand bei einem Tref­fen zwi­schen den Künst­le­rin­nen und Künst­lern der Grup­pe Open­Art, der Kura­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg Eleo­no­ra Cagol und der Dom­berg­ko­or­di­na­to­rin. „Die ursprüng­li­che Idee war, eine Son­der­aus­stel­lung in der Vil­la Des­sau­er mit zeit­ge­nös­si­schen Kunst­wer­ken und Wer­ken aus dem Muse­ums­de­pot zu orga­ni­sie­ren, aber wir haben uns schnell ent­schlos­sen, in das His­to­ri­sche Muse­um umzu­zie­hen und einen Dia­log zwi­schen his­to­ri­schen und neu­en Kunst­wer­ken zu schaf­fen“, berich­tet Eleo­no­ra Cagol.

Die Inter­ven­ti­on hat zum Ziel, Raum für Dis­kur­se zur Gestal­tung einer demo­kra­ti­schen, par­ti­zi­pa­ti­ven und inklu­si­ven Gesell­schaft zu schaf­fen. „Daher war wich­tig, den Künst­le­rin­nen und Künst­lern so viel Frei­heit wie mög­lich zu las­sen: Nach­dem wir uns auf das The­ma des Dia­logs zwi­schen Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart geei­nigt hat­ten, konn­ten sie das Werk bezie­hungs­wei­se die Wer­ke aus­wäh­len, mit dem bezie­hungs­wei­se denen sie in den Dia­log tre­ten woll­ten.“ Auch die Tech­ni­ken und The­men der neu­en Wer­ke, die für die Inter­ven­ti­on geschaf­fen wur­den, wur­den von den Künst­le­rin­nen und Künst­lern selbst gewählt.

Alle Künst­le­rin­nen und Künst­ler leben und arbei­ten in oder bei Bam­berg. Die Idee der Ver­ant­wort­li­chen war es, den hier leben­den Künst­le­rin­nen und Künst­lern mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund einen Dia­log mit den Wer­ken in den Samm­lun­gen der Stadt zu ermög­li­chen und ihre Visi­on zu präsentieren.

Und gera­de weil ein par­ti­zi­pa­ti­ves Pro­jekt geschaf­fen wer­den soll­te, sind die Kunst­schaf­fen­den auch in das Rah­men­pro­gramm der Inter­ven­ti­on ein­ge­bun­den, zum Bei­spiel beim Muse­ums­tag. Nicht nur die Inter­ven­ti­on, son­dern das gesam­te Rah­men- und Bil­dungs­pro­gramm, greift aktu­el­le The­men wie Migra­ti­on, LGBTQIA+, Kli­ma­kri­se und Inklu­si­on auf. „Als Orte des Aus­tauschs, des Dia­logs, der Kon­tro­ver­se und der Iden­ti­tät haben Muse­en gera­de in Kri­sen­zei­ten eine hohe gesell­schaft­li­che Bedeu­tung. Die Muse­en der Stadt Bam­berg set­zen sich ein für Welt­of­fen­heit, für einen respekt­vol­len und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Umgang mit­ein­an­der, für kon­se­quen­te Gleich­be­rech­ti­gung von Men­schen in allen Dimen­sio­nen der Viel­falt“, betont Frau Cagol und knüpft an das dies­jäh­ri­ge Mot­to des Muse­ums­tags „Die Zukunft der Muse­en in sich schnell ver­än­dern­den Gesell­schaf­ten“ an.

Gedrech­sel­ter Pokal aus dem 18. Jahr­hun­dert, Foto: Klaus Tenschert

Am Muse­ums­tag wer­den zwei der Künst­le­rin­nen einen Work­shop zum The­ma “Demo­kra­tie braucht Kunst” durch­füh­ren, ande­re Künst­le­rin­nen und Künst­ler sowie die Kura­to­rin wer­den in den Räu­men der Inter­ven­ti­on anwe­send sein, um mit dem Publi­kum ins Gespräch zu kom­men, und der Muse­ums­tag wird mit einem von der Grup­pe orga­ni­sier­ten Kon­zert enden.


Samm­lung des His­to­ri­schen Ver­eins Bam­berg:
Aktu­el­les The­ma „Zunft und Handwerk“

Im His­to­ri­schen Muse­um, das am Muse­um­tag von 10 bis 17 Uhr geöff­net hat, wird es in die­sem Zeit­raum außer­dem Kurz­füh­run­gen von etwa 20 bis 30 Minu­ten Dau­er in drei Aus­stel­lun­gen geben. Die Aus­stel­lung „Eine neue Zeit bricht an. Bam­bergs Bür­ger­tum zwi­schen Roman­tik und Grün­der­zeit“ erzählt vom Enga­ge­ment der Bam­ber­ger Bür­ger­schaft für das Wohl­erge­hen ihrer Stadt, von neu­en Ideen und dem Wan­del des Geschmacks in der Kunst. Por­träts zei­gen bedeu­ten­de Per­sön­lich­kei­ten aus dem Bam­ber­ger Bür­ger­tum. Von über­re­gio­na­ler Bedeu­tung sind die Zeug­nis­se aus dem Schmidt’schen Por­zel­lan­mal­in­sti­tut in Bamberg.

Der His­to­ri­sche Ver­ein besitzt unter ande­rem eine gro­ße Samm­lung kunst- und kul­tur­ge­schicht­li­cher Objek­te. Beson­ders wäh­rend der ers­ten 40 Jah­re der Ver­eins­ge­schich­te gin­gen zahl­rei­che Schen­kun­gen vor allem aus dem begü­ter­ten Kreis der Bevöl­ke­rung ein: prä­his­to­ri­sche Fun­de, Mün­zen und Medail­len, Hand­schrif­ten und Bücher, Gra­fi­ken, Gemäl­de und Kunst­ge­gen­stän­de. In sei­ner Stu­dio­aus­stel­lung „Der His­to­ri­sche Ver­ein Bam­berg und sei­ne Samm­lung“ im His­to­ri­schen Muse­um stellt der His­to­ri­sche Ver­ein Bam­berg High­lights die­ser umfang­rei­chen Samm­lun­gen aus.
Das dies­jäh­ri­ge The­ma der Stu­dio­aus­stel­lung lau­tet „Zunft und Hand­werk“. Seit dem Mit­tel­al­ter schlos­sen sich selb­stän­di­ge Hand­wer­ker und Gewer­be­trei­ben­de in eine meist berufs­spe­zi­fi­sche Inter­es­sens­ge­mein­schaft zusam­men, die mit ver­bind­li­chen Regeln und Geset­zen den Umgang inner­halb der soge­nann­ten Zunft regel­ten. Erst mit der Ein­füh­rung der aka­de­mi­schen Aus­bil­dun­gen bei künst­le­ri­schen Beru­fen und spä­ter der Gewer­be­frei­heit im 19. Jahr­hun­dert wur­de das stren­ge Zunft­we­sen schließ­lich auf­ge­ge­ben. In den Samm­lun­gen des His­to­ri­schen Ver­eins sind zahl­rei­che Zeug­nis­se mit Bezug zu unter­schied­li­chen Zünf­ten erhal­ten. Im All­ge­mein sind hier­zu nur die reprä­sen­ta­ti­ven und daher begehr­ten Zunft­la­den bekannt. In der dies­jäh­ri­gen Stu­dio­aus­stel­lung wer­den Expo­na­te gezeigt, die zum Teil zu den Inhal­ten der Zunft­la­den zäh­len könn­ten, aber iso­liert zu die­sen Bezug unbe­kannt und fast ver­ges­sen erschei­nen dürften.

Die Aus­stel­lung „Jüdi­sches in Bam­berg“ zeigt Spu­ren auf, die seit dem Mit­tel­al­ter in Fran­ken leben­de Jüdin­nen und Juden hin­ter­las­sen haben. Anhand his­to­ri­scher Quel­len, zahl­rei­cher Kunst- und All­tags­ge­gen­stän­de und von Zeit­zeu­gen­be­rich­ten berich­tet die Aus­stel­lung von der wech­sel­vol­len Geschich­te, dem Ende und Neu­be­ginn jüdi­schen Lebens in Bamberg.


Ein­bli­cke in For­schungs­in­itia­ti­ven am Diözesanmuseum

Im Diö­ze­san­mu­se­um kann man am Muse­ums­tag von 13 bis 17 Uhr in die Welt der For­schung anhand von Tex­ti­li­en, Gemäl­den, und Stein­skulp­tu­ren ein­tau­chen. Das Diö­ze­san­mu­se­um Bam­berg und das Kom­pe­tenz­zen­trum für Denk­mal­wis­sen­schaf­ten und Denk­mal­tech­no­lo­gien (KDWT) bie­ten span­nen­de Ein­bli­cke in ihre gemein­sa­men Pro­jek­te. An ver­schie­de­nen Sta­tio­nen im Muse­um kön­nen Besu­cher die Koope­ra­ti­on die­ser Insti­tu­tio­nen ent­de­cken und mehr über ihre For­schungs­in­itia­ti­ven erfahren.

Die For­schung an Tex­ti­li­en wird am Bei­spiel der Kai­ser­ge­wän­der sicht­bar gemacht. Die Kai­ser­ge­wän­der aus dem ers­ten Vier­tel des 11. Jahr­hun­derts zäh­len zu den ältes­ten erhal­te­nen Gewän­dern euro­päi­scher Herr­scher. Hier kön­nen Inter­es­sier­te erfah­ren, wie moderns­te For­schungs­me­tho­den – wie zum Bei­spiel Licht- und Faser­mi­kro­sko­pie sowie ana­ly­ti­sche Ras­ter­elek­tro­nen­mi­kro­sko­pie mit ener­gie­di­sper­si­ver Spek­tral­ana­ly­se – neue Ein­bli­cke in die Her­stel­lung und Erhal­tung die­ser his­to­ri­schen Schät­ze ermöglichen.

Im Diö­ze­san­mu­se­um bie­tet das KDWT Ein­bli­cke in die For­schung an Stein­skulp­tu­ren. Foto: KDWT

Die For­schung an Tafel­ge­mäl­den kom­bi­niert ver­schie­de­ne kunst­tech­no­lo­gi­sche, natur­wis­sen­schaft­li­che und kon­ser­va­to­ri­sche Metho­den, um wert­vol­le Ein­bli­cke in die Ent­ste­hung, Ver­än­de­run­gen und den Zustand von Tafel­ge­mäl­den zu gewin­nen. Mit­tels Infra­rot­re­flek­to­gra­fie kön­nen zum Bei­spiel ver­bor­ge­ne Unter­zeich­nun­gen durch Infra­rot­strah­lung sicht­bar gemacht werden.

Die Unter­su­chung von Stein­ober­flä­chen mit­tel­al­ter­li­cher Bau­plas­tik eröff­net Ein­bli­cke in die Geschich­te und Ent­wick­lung die­ser Kunst­wer­ke. Durch den Ein­satz moder­ner, zer­stö­rungs­frei­er High­tech-Metho­den kön­nen For­schen­de wert­vol­le Infor­ma­tio­nen über die Ent­ste­hung, Ver­än­de­run­gen und den Zustand der Skulp­tu­ren gewinnen.

Außer­dem kann die aktu­el­le Son­der­aus­stel­lung “2x Pom­mern und zurück – Hei­li­ger Otto von Bam­berg” besucht wer­den, die einen Ein­blick in das Leben und Wir­ken von Bischof Otto bie­tet.
Auf­hän­ger für die Aus­stel­lung ist die 900. Wie­der­kehr der ers­ten Mis­si­ons­rei­se Ottos in den Jah­ren 1124 bis 1125 nach Pom­mern, 1128 erfolg­te die zwei­te. Die Rei­sen des ein­zi­gen hei­lig­ge­spro­che­nen Bam­ber­ger Bischofs Otto ver­än­der­ten nicht nur die reli­giö­se Land­schaft, son­dern beein­fluss­ten auch die poli­ti­schen Macht­ver­hält­nis­se in Pom­mern. Die­se Aus­stel­lung lädt ein, den span­nen­den Lebens­weg des Bischofs zu ent­de­cken, der vor 900 Jah­ren zu Fuß, zu Pferd und mit dem Schiff mit dem Ziel der Chris­tia­ni­sie­rung an die Küs­ten Pom­merns reis­te.
Beein­dru­cken­de Leih­ga­ben des Pol­ni­schen Natio­nal­mu­se­ums in Stet­tin geben einen fas­zi­nie­ren­den Ein­blick in das Leben der Bevöl­ke­rung und die dama­li­ge Kul­tur. Doch auch in Bam­berg selbst hin­ter­ließ Otto blei­ben­de Spu­ren: Vom Reli­qui­en­kult bis zu Kunst­wer­ken und Kir­chen­aus­stat­tun­gen zeigt die Aus­stel­lung, wie sein Wir­ken bis heu­te nachhallt.

Auch Biblio­phi­le kom­men am Muse­ums­tag auf ihre Kos­ten: Im Diö­ze­san­mu­se­um fin­det ein Dublet­ten­ver­kauf der Biblio­thek des Metro­po­li­tan­ka­pi­tels statt. Durch Geschen­ke und Nach­läs­se kom­men immer wie­der Bücher in die­se Biblio­thek, die hier schon vor­han­den sind. Die­se Bücher sind je nach Inter­es­sens­ge­biet des Nach­las­sen­den oder Schen­ken­den aus ganz ver­schie­de­nen Sach­ge­bie­ten, mit einem Schwer­punkt auf Kunst, Reli­gi­on und Regio­nal­li­te­ra­tur. Sie sind durch­wegs sehr gut erhal­ten und es wert einen neu­en Besit­zer zu finden.


Freun­des­kreis bie­tet ideell und mate­ri­ell Unter­stüt­zung der Muse­en am Domberg

Wie an den Info­sta­tio­nen des KDWT im Diö­ze­san­mu­se­um wird es auch in der Staats­bi­blio­thek Ein­bli­cke in die Muse­ums­ar­beit hin­ter den Kulis­sen geben. „Ein inter­es­san­tes und span­nen­des Ange­bot sind sicher die Werk­statt­ge­sprä­che zur Buch­re­stau­rie­rung mit Jes­si­ca Leit­ner“, ist Chris­tia­ne Wen­den­burg über­zeugt. Denn die Buch­re­stau­ra­to­rin prä­sen­tiert nicht nur Buch­ein­bän­de und alte Hef­tun­gen aus­ge­wähl­ter Bei­spie­le aus den Samm­lun­gen der Biblio­thek, son­dern erläu­tert auch, wel­che Arbei­ten anste­hen, bevor wert­vol­le Bücher als Leih­ga­ben außer Haus gehen.

Die Staats­bi­blio­thek Bam­berg in der Neu­en Resi­denz öff­net von 11 bis 15 Uhr ihre Türen und ab Beginn bis um 14.15 Uhr gibt es im drei­vier­tel­stün­di­gen Tur­nus halb­stün­di­ge Werk­statt­ge­sprä­che.
Wei­ter­hin las­sen Füh­run­gen durch die einst fürst­bi­schöf­li­chen Schau­räu­me mit his­to­ri­schem Inven­tar und Bücher­be­stän­den aus dem Zeit­raum vom 16. bis zum 19. Jahr­hun­dert in die Geschich­te der Neu­en Resi­denz und der Staats­bi­blio­thek ein­tau­chen. Biblio­theks­di­rek­to­rin Prof. Dr. Bet­ti­na Wag­ner per­sön­lich führt durch die Aus­stel­lung “Schö­ner Schein“.
Die­se zeigt Fak­si­mi­le-Aus­ga­ben eini­ger berühm­ter Hand­schrif­ten, dar­un­ter mit­tel­al­ter­li­che Pracht­co­di­ces, eines der ältes­ten Bücher, das in Bam­berg erschien, und ein erschüt­tern­des Doku­ment aus der Zeit der Hexen­ver­fol­gung.
Im Lese­saal wer­den aus­ge­wähl­te Zeich­nun­gen aus der 80.000 Blät­ter umfas­sen­den Gra­fik­samm­lung der Staats­bi­blio­thek prä­sen­tiert und fach­kun­dig erläutert.

Kin­der haben in der Bas­tel­werk­statt die Mög­lich­keit, sich Lese­zei­chen aus schö­nen Papie­ren zu bas­teln. Unter pro­fes­sio­nel­ler Anlei­tung kön­nen lus­ti­ge Ecken­mons­ter gestal­tet oder Lese­zei­chen in Ori­ga­mi­tech­nik gefal­tet wer­den – um künf­tig nie wie­der zu ver­ges­sen, auf wel­cher Sei­te man am Tag zuvor sein Buch zuge­klappt hat.

Die Neue Resi­denz mit Prunk­räu­men und Staats­ga­le­rie hat von 9 bis 18 Uhr geöff­net und bie­tet Füh­run­gen durch das Fürst­bi­schöf­li­che Appar­te­ment im Halbstundentakt.

Auch der Freun­des­kreis der Muse­en um den Bam­ber­ger Dom wird sich vor Ort mit einem Info­stand prä­sen­tie­ren.
Der Freun­des­kreis der Muse­en um den Bam­ber­ger Dom ist ein gemein­nüt­zi­ger Ver­ein, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Muse­en auf dem Dom­berg zu beglei­ten und ihre Arbeit ideell, aber auch mate­ri­ell zu unter­stüt­zen. „Der Ver­ein ver­steht sich als Bin­de­glied zwi­schen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern und den jewei­li­gen Muse­en“, erläu­tert die 1. Vor­sit­zen­de des Ver­eins und Kunst­his­to­ri­ke­rin Vera Mamerow.

Die Staats­bi­blio­thek prä­sen­tiert Fak­si­mi­le-Aus­ga­ben berühm­ter mit­tel­al­ter­li­cher Hand­schrif­ten. Foto: Staats­bi­blio­thek Bam­berg, Gerald Raab

„Sei­ne Mit­glie­der­schaft ist sehr viel­fäl­tig und von bekann­ten Bam­ber­ger Fir­men bis zu Per­sön­lich­kei­ten des öffent­li­chen Lebens der Stadt spre­chen wir alle an, denen die Kul­tur unse­rer Welt­erbe­stadt und deren ein­zig­ar­ti­ge Muse­ums­land­schaft am Her­zen lie­gen.“ Nach einer Neu­auf­stel­lung des Vor­stands im Dezem­ber 2024 mit der neu­en Vor­sit­zen­den Vera Mame­row und der Stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den Dr. Bir­git Kast­ner möch­te der Ver­ein den Fokus wie­der mehr auf die kul­tu­rel­le Bil­dung und Ver­an­stal­tun­gen zur Öff­nung der Muse­en in die Stadt­ge­sell­schaft legen. Daher ist der kom­men­de Muse­ums­tag eine Chan­ce für den Ver­ein, um für enga­gier­te Part­ner zu wer­ben. „Um das Ange­bot an kul­tu­rel­ler Bil­dung in den Muse­en und somit die Par­ti­zi­pa­ti­on beson­ders jun­ger Muse­ums­be­su­che­rin­nen und ‑besu­cher zu beför­dern, braucht es finan­zi­el­le Unter­stüt­zung, die der Ver­ein durch das Ein­wer­ben von Spen­den ger­ne ergänzt“, bekräf­tigt Eleo­no­ra Cagol, Mit­glied des Vor­stands und Mit­ar­bei­te­rin des His­to­ri­schen Museums.

Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen zum Pro­gramm­ab­lauf sind auf der Home­page zu finden.

Neue Muse­ums-App

Digi­ta­les Sto­rytel­ling im His­to­ri­schen Muse­um Bamberg

Mit dem Pro­gramm fabu­lAPP – Bau­kas­ten für digi­ta­les Sto­rytel­ling im Muse­um – ermög­licht die Lan­des­stel­le allen baye­ri­schen Muse­en in nicht­staat­li­cher Trä­ger­schaft die Erstel­lung einer pro­fes­sio­nel­len Muse­ums-App. Mit Unter­stüt­zung der Baye­ri­schen Spar­kas­sen­stif­tung ver­fügt nun auch das His­to­ri­sche Muse­um Bam­berg über eine sol­che App.

Der digi­ta­le Wan­del bestimmt unse­re Lebens- und Arbeits­wel­ten. Er ist für Muse­en eine zen­tra­le Her­aus­for­de­rung – auch, weil die Res­sour­cen oft begrenzt sind. Digi­ta­le Instru­men­te wie eine Muse­ums-App erschlie­ßen neu­es Publi­kum, sie erwei­tern und ver­viel­fa­chen die Erfah­rungs- und Erleb­nis­mög­lich­kei­ten: Vor dem Muse­ums­be­such geben sie einen ers­ten Ein­blick. Wäh­rend des Muse­ums­be­suchs ver­hel­fen Sie zu einem Über­blick und ver­mit­teln ein indi­vi­dua­li­sier­tes Erle­ben. Sie bie­ten Hin­ter­grund-Infor­ma­tio­nen und Geschich­ten, die in der Aus­stel­lung kei­nen phy­si­schen Raum fin­den. Nach dem Besuch hal­ten sie die Erin­ne­rung an das Gese­he­ne und Erlern­te lebendig.

Mit der neu­en App des His­to­ri­schen Muse­ums Bam­berg kann man Aus­stel­lun­gen ent­de­cken, Audio­tou­ren erle­ben, Ver­tie­fungs­tou­ren fol­gen und nichts mehr ver­pas­sen. Zur­zeit wer­den die Tou­ren in zwei Spra­chen, Deutsch und Eng­lisch, ange­bo­ten, aber bald wer­den wei­ter Spra­chen folgen.

Die App wur­de jetzt im His­to­ri­schen Muse­um Bam­berg von Kura­to­rin Eleo­no­ra Cagol von den Muse­en der Stadt Bam­berg, Dr. Ste­fan­je Wein­mayr von der Lan­des­stel­le für die nicht­staat­li­chen Muse­en in Bay­ern, Ingo Krü­ger von der Baye­ri­schen Spar­kas­sen­stif­tung, Ste­phan Kirch­ner, dem Vor­stands­vor­sit­zen­den der Spar­kas­se Bam­berg, sowie Frau Dr. Kris­tin Kne­bel, der Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg, präsentiert.

Die App ist kos­ten­los! Dem­nächst wer­den eben­falls Quiz und Ral­lyes für jün­ge­re Besu­che­rin­nen und Besu­cher ver­füg­bar sein!


Wich­ti­ger Schritt für das Muse­um für alle

Die Muse­en der Stadt Bam­berg set­zen sich dafür ein, mög­lichst vie­le Bar­rie­ren abzu­bau­en. Dabei kann die neue Muse­ums-App hel­fen. Sie ermög­licht nicht nur, Inhal­te in ver­schie­de­nen Spra­chen zu ver­mit­teln, son­dern bald auch die Inhal­te in Leich­ter Spra­che zu erfahren.

Die App erlaubt dar­über hin­aus die Steue­rung mit Screen­rea­dern, also Soft­ware, die blin­den und seh­be­hin­der­ten Men­schen eine alter­na­ti­ve Benut­zer­schnitt­stel­le anstel­le des Text­mo­dus oder anstel­le einer gra­fi­schen Benut­zer­ober­flä­che bie­tet. Dies geschieht in Ver­bin­dung mit einer neu­en Funk­ti­on der App, die zu jedem Bild einen Alter­na­tiv­text ver­lin­ken kann, der das Bild beschreibt. Die App über­nimmt auch die varia­ble Anpas­sung der Schriftgrößeneinstellung.

„In den letz­ten Jah­ren haben wir uns inten­siv mit dem The­ma Bar­rie­re­frei­heit beschäf­tigt“, erklärt Eleo­no­ra Cagol, Kura­to­rin für die Kul­tu­rel­le Bil­dung und zustän­dig für die neue Muse­ums-App. „Die­se Arbeit beschränkt sich nicht nur auf die Über­win­dung bau­li­cher Bar­rie­ren, son­dern auch sprach­li­cher und digi­ta­ler Hin­der­nis­se. Die neue App ist ein her­vor­ra­gen­des Instru­ment dafür. Es ist sicher­lich ein lan­ger Pro­zess, aber wir glau­ben, dass jeder Schritt von Bedeu­tung ist, um ein Muse­um für alle zu schaffen.“

Nach 22 Jah­ren als Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bamberg

Dr. Regi­na Hane­mann nimmt Abschied

Am 1. Sep­tem­ber 1999 trat sie die Stel­le an, am 1. Janu­ar 2022 ging sie in den Ruhe­stand. Als Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg, nament­lich His­to­ri­sches Muse­um, Vil­la Des­sau­er und Samm­lung Lud­wig, hat Dr. Regi­na Hane­mann die Geschi­cke der ört­li­chen Kul­tur­sze­ne 22 Jah­re lang mit­be­stimmt. Im Inter­view erzählt die gebo­re­ne Ober­baye­rin, war­um sie die Stel­le anfangs eigent­lich nicht woll­te, von Macho-Reak­tio­nen aus der Bevöl­ke­rung und war­um man immer alles anders machen soll­te als die Vorgänger.
Frau Dr. Hane­mann, 1999 haben Sie die Stel­le der Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg ange­tre­ten. War­um hat­ten Sie sich damals in Bam­berg beworben?

Regi­na Hane­mann: Ich hat­te in Bam­berg stu­diert und danach eigent­lich gedacht, dass ich an einen Ort, in dem ich bereits zum Stu­di­um so lan­ge Jah­re war, nicht zurück­keh­ren möch­te, son­dern ande­re Orte ken­nen­ler­nen. Eine Freun­din schick­te mir die dama­li­ge Stel­len­aus­schrei­bung zur Lei­tung der Muse­en der Stadt Bam­berg zu. Mir war damals aller­dings bekannt, in was für einem schlech­tem Zustand zum Bei­spiel das His­to­ri­sche Muse­um war, eine ewi­ge Bau­stel­le. Die­sen Augi­as­stall, dach­te ich mir, soll jemand anders aus­mis­ten und woll­te mich nicht bewer­ben. Aber mein Mann, der auch hier stu­diert hat und gro­ßer Bam­berg­fan war und ist, hat mich dann über­re­det, mich doch zu bewer­ben. Ich tat es und wie es scheint, gefiel dem Stadt­rat mei­ne Bewer­bung. Was ihm im Lauf der Jah­re aber nicht gefiel, war, dass ich immer direkt dar­auf hin­ge­wie­sen habe, was im Muse­um alles im Argen lag.

Wie wur­de die­ses Miss­fal­len zum Aus­druck gebracht?

Regi­na Hane­mann: Zuwei­len wur­de gelacht, wenn ich mit einem neu­en Antrag ankam und zum Bei­spiel neue Vitri­nen brauch­te. Ich wur­de ange­stellt, um die Muse­en zu ver­bes­sern, aber wenn ich kon­kre­te Vor­schlä­ge unter­brei­te­te, war so gut wie nie genug Geld da. Das wird auch mei­ner Nach­fol­ge­rin so gehen. Auch sie soll Ber­ge ver­set­zen, aber ohne Geld. Wie man die­sen Wider­spruch auf­lö­sen kann, weiß ich bis heu­te nicht. Das heißt, eigent­lich wüss­te ich es schon, aber dazu bräuch­te es auf der poli­ti­schen Ebe­ne eine kla­re Linie und eine kla­re Idee zum Stel­len­wert des kul­tu­rel­len Erbes.

Es wur­de gelacht? Fühlt man sich da in sei­ner Arbeit gewürdigt?

Regi­na Hane­mann: Ach, na ja. Man hat schon Respekt vor dem Stadt­rat, weil da Vol­kes Stim­me spricht und man es mit 44 ver­schie­de­nen Mei­nun­gen und 44 Rück­mel­dun­gen zu tun hat. Man sieht es ja zur­zeit wäh­rend Coro­na: Die Kul­tur steht bei der Bud­get­pla­nung nicht an ers­ter Stel­le und auch in Muse­en ist die Arbeit schon sehr müh­se­lig gewor­den. Ich habe über die Zeit gelernt, dass man nicht immer das Gan­ze for­dern kann. Am Anfang bin ich ange­tre­ten und habe Sachen gesagt wie „ich brau­che eins-kom­ma-soviel Mil­lio­nen für all das, was ich machen will“. Aber so geht das natür­lich nicht. Da habe ich ein­fach die Abläu­fe der Poli­tik nicht so gut verstanden.

Änder­te sich das im Lauf der Zeit?

Regi­na Hane­mann: Zusam­men mit Wer­ner Hipe­li­us, dem dama­li­gen Bam­ber­ger Bür­ger­meis­ter und Kul­tur­re­fe­rent, habe ich es dann so aus­ge­macht, dass wir die Finan­zie­rung in klei­nen Schrit­ten ange­hen. Die Aus­stel­lun­gen „Das Jüdi­sche in Bam­berg“ und „Die Lebens­ader Reg­nitz“ haben wir als Dau­er­aus­stel­lun­gen dekla­riert, was die Finan­zie­rung und die Ein­rich­tung der Aus­stel­lun­gen ver­ein­facht. Ich muss aller­dings sagen, dass die­se Anstren­gun­gen und das Fast-Fer­tig­stel­len des His­to­ri­schen Muse­um den Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­gern in den 22 Jah­ren mei­ner Amts­zeit kaum auf­ge­fal­len sind – im Gegen­satz zu den Tou­ris­ten. Nur zehn Pro­zent unse­res Publi­kums kom­men aus Bamberg.

Caro­la Schmidt, die neue Direk­to­rin des Diö­ze­san­mu­se­ums, hat im Stadt­echo-Inter­view einen ähn­li­chen Ein­druck geschil­dert. Sie sag­te, dass sich die Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger nicht beson­ders bewusst zu sein schei­nen, wel­che kul­tu­rel­len Schät­ze die Muse­en am Dom­berg beher­ber­gen. Sehen Sie das für die Muse­en der Stadt auch so?

Regi­na Hane­mann: Ja, aber so etwas ist nicht unge­wöhn­lich. Das ken­ne ich als Kla­ge von eigent­lich allen Muse­en und das The­ma „Nicht-Besu­cher“ wird auf vie­len Muse­ums­ta­gun­gen dis­ku­tiert. Viel­leicht ist das sys­tem­im­ma­nent und eine Geis­tes­hal­tung heut­zu­ta­ge. Vor 100 Jah­ren waren die Leu­te noch stol­zer auf ihre Muse­en. Sie hat­ten ein Gefühl dafür, dass das ihre eige­ne Geschich­te und ihr eige­ner Besitz ist, der da vor­ge­zeigt wird. Das scheint ver­lo­ren­ge­gan­gen zu sein.

Wenn Sie Ihre 22 Jah­re als Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg mit eini­gen Adjek­ti­ven zusam­men­fas­sen müss­ten, was wür­den Sie sagen?

Regi­na Hane­mann: Das ers­te, was mir ein­fällt, ist jetzt kein Adjek­tiv, aber ich war immer unter Voll­dampf. Man rennt immer wie im Galopp auf das nächs­te Pro­jekt zu. Adjek­ti­ve wären, auch wenn es ein biss­chen platt ist, schön, zufrie­den und erfüllend.

Was aus den 22 Jah­ren bereu­en Sie?

Regi­na Hane­mann: Es hat mir immer leid getan, wenn ich ein­mal sehr streng mit den Mit­ar­bei­tern sein muss­te. Aber so rich­tig bereu­en tue ich nichts. Oder ich habe es vergessen.

Hat die Stel­le Sie verändert?

Regi­na Hane­mann: In gewis­ser Wei­se. Man arbei­tet 22 Jah­re im Team mit Men­schen, die einem nahe ste­hen, von denen man aber die Che­fin ist. Dar­an muss­te ich mich gewöh­nen. Und ich habe ler­nen müs­sen, Vor­wür­fe und Kri­tik zu ertra­gen. Man kann es nicht allen recht machen, das muss­te ich auch erst­mal begrei­fen. Obwohl, teil­wei­se gab es wirk­lich völ­lig unge­recht­fer­tig­te per­sön­li­che Kri­tik – „mit Ihnen wird das nichts“ oder „Sie haben die fal­schen Kla­mot­ten an“ und so weiter.

Kön­nen sol­che Vor­wür­fe dar­an gele­gen haben, dass Sie die ers­te Frau im Amt der Direk­to­rin waren?

Regi­na Hane­mann: Das kann gut sein. Das ist schon lan­ge her und ich habe das damals nicht so emp­fun­den, weil ich es mir nicht vor­stel­len konn­te, dass die Vor­wür­fe dar­an lie­gen könn­ten. Das war vor „metoo“. Aber ich glau­be, einem Mann wäre das nicht passiert.

Wofür haben Sie jetzt Zeit, was vor­her nicht drin war?

Regi­na Hane­mann: Ich freue mich sehr dar­auf, jetzt mehr Zeit für ande­re Muse­en zu haben. Ich wür­de zum Bei­spiel ger­ne ein­fach mal zwei Wochen im Ruhr­pott rum­fah­ren und mir die gan­zen Muse­en anschau­en, die es dort gibt. Und was ich auch wahn­sin­nig gern tue, ist in Urlaub zu fah­ren, um zwei Wochen nur zu lesen. Das ist für mich der schöns­te Urlaub. Aber das erlaubt mein Mann nicht. Er will im Urlaub auch irgend­wel­che Akti­vi­tä­ten machen, wie wan­dern zu gehen.

Sie spie­len Bari­ton-Horn im Posau­nen­chor der Erlö­ser­ge­mein­de Bam­berg und in der Big­band der städ­ti­schen Musik­schu­le. Kann man Sie da jetzt öfter hören?

Regi­na Hane­mann: Das konn­te man vor­her schon. Die Big Band muss­te in letz­ter Zeit zwar vie­le Auf­trit­te aus­fal­len las­sen, aber im Posau­nen­chor konn­te man mich schon vie­le Sonn­ta­ge im Got­tes­dienst mit­spie­len hören.

Was wer­den Sie an den drei Muse­en, His­to­ri­sches Muse­um, Vil­la Des­sau­er, Samm­lung Lud­wig, am meis­ten vermissen?

Regi­na Hane­mann: Ich wer­de es schon ver­mis­sen, jetzt kei­nen Zugriff mehr zu haben auf die Bestän­de der Muse­en. Ich gehe zum Bei­spiel Inven­tar­lis­ten durch, die für die eine oder ande­re Abtei­lung viel­leicht noch lücken­haft sind. Dabei sehe ein ums ande­re Mal, was wir für tol­le Objek­te in den Bestän­den haben und kann gleich­zei­tig die­se Lücken schlie­ßen. Toll!

Was wer­den Sie nicht vermissen?

Regi­na Hane­mann: Ich wer­de es nicht ver­mis­sen, eine Che­fin zu sein, also die eine Per­son, die ande­re anschie­ben und ihnen sagen muss „macht dies oder das, so oder so“. Und was ich auch ganz sicher nicht ver­mis­sen wer­de, sind nächt­li­che Tele­fon­an­ru­fe aus dem Muse­um, dass es einen Was­ser­scha­den im Depot gibt, wie mehr­mals geschehen.

Sie haben es schon ange­spro­chen: Das His­to­ri­sche Muse­um war 1999 in kei­nem guten Zustand. Was hieß das genau?

Regi­na Hane­mann: Es war in einem furcht­ba­ren. Mein Vor­gän­ger hat sich in ers­ter Linie mit Aus­stel­lun­gen beschäf­tigt und das Muse­um damit zuge­ge­be­ner­ma­ßen im Anse­hen geho­ben. Die Pfle­ge des Bestands und des Depots hat er aber zurück­fal­len las­sen. Es gab neun sehr schlech­te Depots, in man­che hat es rein­ge­reg­net und es gab Inven­ta­re ohne Stand­or­te der Objek­te. Als ich das in mei­ner ers­ten Woche gese­hen habe, war ich kurz davor, gleich wie­der alles hin­zu­schmei­ßen. Aber zusam­men mit einer tap­fe­ren Volon­tä­rin, die heu­te mei­ne Stell­ver­tre­te­rin ist, habe ich ein­fach ange­fan­gen, die­sen Sau­stall aufzuräumen.

In wel­chem Zustand über­ge­ben Sie das Museum?

Regi­na Hane­mann: In 500 Pro­zent bes­se­rem Zustand als es war.

Haben Sie Tipps für Ihre Nach­fol­ge­rin Kris­tin Knebel?

Regi­na Hane­mann: Sie braucht einen lan­gen Atem. Der lan­ge Atem lohnt sich hier. Ich habe dicke Bret­ter vor­ge­bohrt in Rich­tung, was man noch alles bräuch­te. Sie muss schau­en, dass sie wei­ter bohrt und darf wahr­schein­lich auch nicht gleich zu gro­ße Geld­sum­men zur Finan­zie­rung verlangen.

Frau Kne­bel hat eine inhalt­li­che Neu­aus­rich­tung der Muse­en ange­kün­digt. Was hal­ten Sie davon?

Regi­na Hane­mann: So etwas muss man sagen, wenn man neu anfängt. Man muss sagen „ich mache alles anders“. Alle zehn oder 20 Jah­re muss sowie­so alles umge­krem­pelt wer­den. Eine Insti­tu­ti­on, die so weni­ge Mit­ar­bei­ter hat, wird außer­dem ganz stark geprägt von der Per­son, die die Insti­tu­ti­on führt. Ich ken­ne Frau Kne­bels genaue Plä­ne nicht, aber ich wün­sche ihr alles Gute. Ich habe auch fast alles anders gemacht als alle mei­ne Vor­gän­ger seit 1838.

Aber könn­ten Sie eine sol­che Aus­sa­ge nicht auch inso­fern auf­fas­sen, als dass da jemand vor­hat, Ihr Ver­mächt­nis umzuwerfen?

Regi­na Hane­mann: Nein. Es han­delt sich ja vor allem nicht um mein per­sön­li­ches Ver­mächt­nis, son­dern ich habe es für die Stadt und das Muse­um getan. Was ich mei­ner Nach­fol­ge­rin auf kei­nen Fall antun wer­de, ist, was mein Vor­gän­ger mir ange­tan hat, näm­lich rein­zu­pfu­schen. Mir wur­den ja Hin­der­nis­se in den Weg gelegt, ich konn­te gar nicht so hoch springen.

Auf wel­che Aus­stel­lung der 22 Jah­re sind Sie am stolzesten?

Regi­na Hane­mann: Es gibt das Sprich­wort „Dumm­heit und Stolz wach­sen auf einem Holz“. Stolz ist nicht so sehr meins, aber wor­über ich doch froh bin, sind die bei­den schon genann­ten Dau­er­aus­stel­lun­gen, die wir im Muse­um haben, also „Das Jüdi­sche in Bam­berg“ und „Lebens­ader Reg­nitz“. Wor­über ich mich auch freue, ist die Aus­stel­lung „100 Meis­ter­wer­ke“, mit der wir den Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­gern in einer klei­nen, aber fei­nen Aus­wahl zei­gen konn­ten, was sie in und mit die­sem Muse­um haben. Mit die­ser Aus­stel­lung haben wir das His­to­ri­sche Muse­um außer­dem sozu­sa­gen zu sei­nem Ursprung zurück­füh­ren kön­nen. Es wur­de 1838 als städ­ti­sche Kunst­samm­lung mit eige­nen Bestän­den gegründet.

Was oder wen hät­ten Sie ger­ne ein­mal ausgestellt?

Regi­na Hane­mann: Ich hät­te ger­ne mal eine Aus­stel­lung zu den Treus gemacht, die­ser gro­ßen Bam­ber­ger Maler-Fami­lie aus dem 18. Jahr­hun­dert. Aber deren Gemäl­de hät­ten wir uns von ande­ren Samm­lun­gen aus­lei­hen müs­sen. Dazu muss ich aller­dings gene­rell sagen, dass wir Gemäl­de­aus­stel­lun­gen nur aus den Bestän­den des His­to­ri­schen Muse­ums zusam­men­set­zen kön­nen. Unse­re Gebäu­de sind näm­lich nach wie vor in einem so bedenk­li­chen Zustand, dass uns ande­re Muse­en wegen der kli­ma­ti­schen Vor­aus­set­zun­gen kaum etwas lei­hen wür­den. Von daher kann ich mir für Aus­stel­lun­gen wün­schen, was ich will, ich bekom­me es nicht.

Wie hat sich die Bam­ber­ger Muse­ums­land­schaft in Ihrer Zeit verändert?

Regi­na Hane­mann: Es hat sich eini­ges ver­än­dert. Als ich anfing, gab es noch ein Muse­um für Büro­ma­schi­nen und eines für Holo­gram­me. Neu ist aber zum Bei­spiel die Ver­net­zung der Muse­en am Dom­berg, die soge­nann­te Dom­berg-Koope­ra­ti­on. Die­se fin­de ich eine tol­le Ent­wick­lung. Auch wenn man viel­leicht noch ein biss­chen mehr Geld und Per­so­nal rein­ste­cken könn­te, um die Bam­ber­ger Akro­po­lis noch mehr ins Licht zu rücken.

Haben Sie Spu­ren in der Bam­ber­ger Kul­tur­sze­ne hinterlassen?

Regi­na Hane­mann: Das möch­te ich hof­fen. Und wenn sie nur dar­in lie­gen, den Leu­ten ver­deut­licht und gezeigt zu haben, was wir in unse­ren Bestän­den alles haben.

Gibt es eine Abschiedsausstellung?

Regi­na Hane­mann: Ja, sogar zwei. Das ist ein­mal die Aus­stel­lung „Geschenkt! Geschen­ke aus 22 Jah­ren an die Muse­en der Stadt Bam­berg“. Und seit 19. Dezem­ber die Aus­stel­lung zu Paul Maar.

Wel­chen Rat haben Sie an all die Stu­die­ren­den der Kunst­ge­schich­te, ein Fach, des­sen kar­rie­re­mä­ßi­ge Umset­zung oft nicht von Erfolg gekrönt ist? Es wird nicht allen gelin­gen, eine Stel­le wie die Ihre zu bekommen.

Regi­na Hane­mann: Damals in der Stu­di­en­be­ra­tung woll­te man mich mit dem Kli­schee des taxi­fah­ren­den Kunst­wis­sen­schaft­lers von die­sem Stu­di­en­gang abbrin­gen, aber ich sehe das ganz anders. Viel­leicht bekom­men tat­säch­lich nicht alle so eine Stel­le wie ich, aber die Kunst­ge­schich­te ist ein Fach, in dem man das Den­ken in einer Art und Wei­se lernt, dass es an sehr vie­len Stel­len sehr gut ein­ge­setzt wer­den kann. In mei­ner Stu­di­en­zeit gab es zu den Geis­tes­wis­sen­schaf­ten den Spruch „mit Kant und Kaf­ka in die Wirt­schaft“. Das gilt auch für die Kunst­ge­schich­te. Wer Kunst­ge­schich­te stu­diert, kann, mei­ner Mei­nung nach, fast über­all, in sehr vie­len Berei­chen unter­kom­men. Wer grip­sig genug ist, wird etwas finden.

Wenn Sie zu Ihrem Abschied einen Zap­fen­streich inklu­si­ve Musik­aus­wahl bekä­men, wel­che Stü­cke soll­ten gespielt werden?

Ich wür­de einen mili­tä­ri­schen Zap­fen­streich ganz sicher ableh­nen, aber über ein Abschieds­fest mit einem Auf­tritt von Box­ga­lopp oder der Grup­pe Feder­spiel oder einem Solo­auf­tritt von Den­nis Cham­bers wäre ich höchst erfreut!