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Historisches Museum

1000 Euro für die kul­tu­rel­le Bil­dung der Heinrichsausstellung

His­to­ri­sches Muse­um Bam­berg freut sich über Domberg-Freundeskreis-Spende

Im Hein­richs­ju­bi­lä­ums­jahr unter­stützt der Dom­berg-Freun­des­kreis das His­to­ri­sche Muse­um Bam­berg mit 1000 Euro. Das Geld kommt der kul­tu­rel­len Bil­dung in der Aus­stel­lung „Vor 1000 Jah­ren – Leben am Hof von Kuni­gun­de und Hein­rich II.“ zugute.

Offi­zi­ell über­ge­ben wur­de der Spen­den­scheck von Alt­bür­ger­meis­ter Dr. Chris­ti­an Lan­ge in sei­ner Eigen­schaft als Ers­ter Vor­sit­zen­der des Freun­des­krei­ses und der Dom­berg-Koor­di­na­to­rin Chris­tia­ne Wen­den­burg an die Kura­to­rin für Kul­tu­rel­le Bil­dung bei den Muse­en der Stadt Bam­berg, Eleo­no­ra Cagol.

„Als Vor­sit­zen­der des Freun­des­krei­ses der Muse­en um den Bam­ber­ger Dom ist es mir eine gro­ße Freu­de, die Kul­tu­rel­le Bil­dung im His­to­ri­schen Muse­um unter­stüt­zen zu kön­nen“, so Dr. Lan­ge. „Der Freun­des­kreis hat es sich neben der Stär­kung der Koope­ra­ti­on aller Muse­en am Dom­berg und der Mit­wir­kung an der Ver­bes­se­rung der Aus­stat­tung auch zur Auf­ga­be gemacht, die Ange­bo­te für Kin­der und Jugend­li­che in den Häu­sern zu för­dern. Wir dan­ken den Mit­glie­dern des Ver­eins, die dazu bei­tra­gen, dass wir die Muse­en um den Dom so viel­fäl­tig unter­stüt­zen können.“

In der Aus­stel­lung „Vor 1000 Jah­ren I Leben am Hof von Kuni­gun­de und Hein­rich II.“ kön­nen Kin­der bun­te Mit­mach-Kar­ten mit Spie­len und Rät­seln fin­den, Stem­pel sam­meln und sich dar­aus ihr eige­nes Mit­mach-Heft binden.

„Ich freue mich sehr, dass die­ses bei Kin­dern so belieb­te Mit­mach-Heft dank der Spen­de vom Dom­berg-Freun­des­krei­ses gedruckt wer­den konn­te“, so Eleo­no­ra Cagol bei der offi­zi­el­len Übergabe.

Die Scheck­über­ga­be fand im Rah­men der Mit­glie­der­ver­samm­lung des Dom­berg-Freun­des­krei­ses statt, bei der auch ein neu­er Vor­stand gewählt wurde.

His­to­ri­sches Museum

Aus­stel­lung „Vor 1000 Jah­ren: Leben am Hof von Kuni­gun­de und Hein­rich II.“

Kurz vor Jah­res­en­de tra­gen auch die Muse­en der Stadt Bam­berg ihren Teil zum Hein­richs­jahr 2024, dem 1000. Todes­jahr Kai­ser Hein­richs II., bei. Die Aus­stel­lung „Vor 1000 Jah­ren: Leben am Hof von Kuni­gun­de und Hein­rich II.“ kon­zen­triert sich jedoch nicht nur auf den Kai­ser. Auch der Kai­se­rin und vor allem dem All­tag der Bevöl­ke­rung räumt sie Platz ein.

Ein gän­gi­ges Bild des Mit­tel­al­ters, der Leb­zeit des Kai­ser­paars Hein­rich und Kuni­gun­de, sieht so aus: Dun­kel, dre­ckig, rück­stän­dig. Damit will die Aus­stel­lung „Vor 1000 Jah­ren: Leben am Hof von Kuni­gun­de und Hein­rich II.“, zu sehen im His­to­ri­schen Muse­um noch bis April 2025, anhand des aktu­el­len wis­sen­schaft­li­chen Stan­des aber aufräumen.

Zu sehen sind Dar­stel­lun­gen des Herr­scher­paa­res, ein Bild zeigt etwa einen KI-gene­rier­ten Hein­rich, Insi­gni­en, Objek­te und Kunst­ge­gen­stän­de aus dem höfi­schen Leben oder Über­res­te von Bau­sub­stanz aus dem Jahr 1000. Einen Schwer­punkt legt die Aus­stel­lung aber auch auf das gesell­schaft­li­che Leben, dass sich im Umkreis von Dom und Hof­hal­tung abspielte.

Mit Kris­tin Kne­bel, Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg, und Cor­ne­lia von Heß­berg, zusam­men mit Arne Schön­feld am Kon­zept und am Kata­log betei­ligt, haben wir über die Aus­stel­lung, das Leben vor 1000 Jah­ren, Mit­tel­al­ter-Vor­ur­tei­le und Frau Kne­bels bevor­ste­hen­den Abschied aus Bam­berg gesprochen.

Kunigunde und Heinrich
Von links: Cor­ne­lia von Heß­berg und Kris­tin Kne­bel, Foto: Sebas­ti­an Quenzer
Sie kün­di­gen an, dass die Muse­en der Stadt Bam­berg mit der Aus­stel­lung dazu bei­tra­gen möch­ten, ein his­to­risch fun­dier­te­res Bild der Zeit um 1000 zu eta­blie­ren. War es bis­her nicht fundiert?

Kris­tin Kne­bel: Beim gro­ßen Publi­kum herr­schen sehr unter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen dar­über, wie das Mit­tel­al­ter aus­sah. Vor­stel­lun­gen, die geprägt sind von Fil­men, Seri­en oder Mit­tel­al­ter­märk­ten. Der der­zei­ti­ge wis­sen­schaft­li­che Stand, auf den wir uns in der Aus­stel­lung beru­fen, weicht aller­dings oft von die­sen Mei­nun­gen ab. Wir wol­len das Bild eines dunk­len, stin­ken­den, gewalt­tä­ti­gen Mit­tel­al­ters revi­die­ren und ein ande­res Bild zei­gen. Wir zei­gen einen der­zei­ti­gen Wis­sens­stand, der auch von Akteu­ren der prak­ti­schen Archäo­lo­gie zum Bei­spiel mit­ge­prägt wird. Das heißt aber nicht, dass das in allen Punk­ten der Weis­heit letz­ter Schluss ist. Die For­schung geht immer wei­ter und Geschichts­bil­der ändern sich. Dem kön­nen wir uns nicht entziehen.

Wie war das Leben im Bam­berg des Jah­res 1000 also?

Kris­tin Kne­bel: Es han­del­te sich sicher­lich um eine dif­fe­ren­zier­te­re Gesell­schaft, als man noch vor eini­ger Zeit annahm. Die land­wirt­schaft­li­che Prä­gung war stark, doch es war eine breit­ge­fä­cher­te Gesell­schaft. Auch herrsch­te ein weit ver­zweig­ter Han­del. Das Leben der meis­ten Men­schen spiel­te sich sicher­lich zen­tral in der nähe­ren Umge­bung ihres Wohn­or­tes ab, aber es gab auch, und nicht nur bei Köni­gen oder Kai­sern, Men­schen, die eine sehr gro­ße Mobi­li­tät hat­ten. Wir wer­den in der Aus­stel­lung eine Kar­te von Han­dels­rou­ten zei­gen, die bis nach Nord­afri­ka und Asi­en reich­ten. Auch gehen wir auf die Fra­ge ein: Gab es um 1000 in Bam­berg bereits Hand­werk? Es gibt die Auf­fas­sung, dass Fami­li­en, alles, was sie dies­be­züg­lich brauch­ten, selbst her­stell­ten. Ande­re sagen, dass es durch­aus bereits Hand­werk gab, das sich zudem bereits zu spe­zia­li­sie­ren begann. Und dadurch, dass die Stadt ab 1007 Bischofs­sitz war, ent­stand ein zusätz­li­cher Schutz für die Men­schen, die sich hier ansiedeln.

Cor­ne­lia von Heß­berg: Im Ver­gleich zu heu­te war das Leben im Mit­tel­al­ter aber natür­lich hart. Wir wür­den nicht damals leben wol­len. Es war käl­ter und dunk­ler, Elek­tri­zi­tät oder aus­rei­chend Ker­zen waren selbst­ver­ständ­lich nicht vor­han­den. Auch zum Bei­spiel Vor­stel­lun­gen von sozia­ler Gerech­tig­keit, also etwa die Armen reich zu machen, waren unbekannt.

Heißt das, es gab kei­ne Aufstiegsmöglichkeiten?

Cor­ne­lia von Heß­berg: Doch. Vor allem im kirch­li­chen Bereich gab es durch­aus sozia­le Mobi­li­tät oder Durch­läs­sig­keit. Kai­ser Hein­rich hat zum Bei­spiel die Wahl der bei­den Unfrei­en Gun­de­kar und Wal­ter jeweils zum Bischof von Eich­stätt unter­stützt. So wur­den sie selbst zu Her­ren und konn­ten Herr­schaft ausüben.

Kann­te man Frei­zeit oder bestand das Leben nur aus Arbeit?

Kris­tin Kne­bel: Ich den­ke nicht, dass die Men­schen einen Begriff von Frei­zeit hat­ten, wie wir ihn heu­te ken­nen. Aber es gab natür­lich den Sonn­tag – ein arbeits­frei­er Tag, von der Kir­che so fest­ge­legt. Frei­zeit­be­schäf­ti­gun­gen ging man aller­dings schon nach. So zei­gen wir in der Aus­stel­lung zum Bei­spiel Spie­le aus die­ser Zeit, wie ein Schach­spiel oder auch Wür­fel. „Frei­zeit“ und „Arbeits­zeit“ wur­den aber nicht klar von­ein­an­der unterschieden.

Wie sah es aus in Bamberg?

Kris­tin Kne­bel: Dar­über geben uns vor allen Din­gen archäo­lo­gi­sche Befun­de Auf­schluss. Wir wis­sen, dass es natür­lich den Dom­berg gab, mit dem soge­nann­ten Hein­richs­dom und der Kai­ser­pfalz – heu­te Alte Hof­hal­tung genannt. Eini­ge Stel­len des Gebäu­des stam­men sogar noch aus der Zeit von Hein­rich. Drum­her­um befand sich außer­dem eine Sied­lung mit unter­schied­li­chen Gebäu­den. Auch am Micha­els­berg oder bei der Ste­phans­kir­che – bei­de in der Hein­richs­zeit gegrün­det – gibt es Hin­wei­se auf wei­te­re Stein­bau­ten. Wobei die­se natür­lich vor­nehm­lich herr­schaft­li­chen oder kirch­li­chen Nut­zern vor­be­hal­ten waren. Pri­va­te Häu­ser bestan­den kaum aus Stein. In die­sem Bereich gab es vie­le höl­zer­ne Gebäu­de. Wir zei­gen zum Bei­spiel ein Gru­ben­haus, bei dem man nach unten steigt und nicht nach oben, wenn man es betre­ten will.

Kunigunde und Heinrich
Leder­schuh, datiert auf 1024, Foto: Anja Pröh­le, Lan­des­mu­se­um Braunschweig
Wel­che Klei­dung tru­gen die Menschen?

Kris­tin Kne­bel: Da gibt es sehr viel Mate­ri­al. Eine Erkennt­nis unse­rer Exper­tin ist, dass die Klei­dung sehr far­big war und nicht, wie man es sich vor­stellt, alles in Braun und Grau. Die Leu­te waren viel­fäl­tig geklei­det. Che­mi­sche Fär­be­mit­tel exis­tier­ten zwar natür­lich noch nicht, aber sehr vie­le Natur­ma­te­ria­li­en konn­ten zum Fär­ben genutzt wer­den. In der Aus­stel­lung zei­gen wir Nach­bil­dun­gen sol­cher Klei­dung und etwa auch einen Web­stuhl. Als Ori­gi­nal­stück haben wir hin­ge­gen einen Leder­schuh aus dem Jahr 1024. Nach mei­nem Ermes­sen etwa in der heu­ti­gen Grö­ße 44.

Sie nann­ten das Wort „stin­ken­des“ Mit­tel­al­ter. Wie roch es in den Straßen?

Cor­ne­lia von Heß­berg: Auch die Men­schen im Mit­tel­al­ter kann­ten so etwas, was wir heu­te Hygie­ne nen­nen und haben durch­aus geba­det. Einen ent­spre­chen­den Bade­zu­ber zei­gen wir in der Aus­stel­lung auch. Außer­dem gab es im Mit­tel­al­ter bereits Bade­häu­ser. Wie die sani­tä­ren Zustän­de auf den Stra­ßen aus­sa­hen, lässt sich aller­dings nur schwer sagen. Das 10. Jahr­hun­dert wird in der For­schung als quel­len­ar­me Zeit betrach­tet. Aus spä­te­rer Zeit, aus dem 12. oder 13. Jahr­hun­dert, haben wir aber Kennt­nis über sani­tä­re Anla­gen in Klös­tern. Da gab es Was­ser­lei­tun­gen und Abwas­ser­lei­tun­gen sowie Was­ser­hei­zun­gen. Man hat also nicht nur gefro­ren. Und wie es roch? Ich wür­de sagen, natür­li­cher als heu­te. Aber ich kann mir auch etwas kräf­ti­ge­re Geruchs­no­ten vor­stel­len, wie wir sie heu­te viel­leicht aus dem land­wirt­schaft­li­chen Bereich ken­nen. Schon allein, weil die Nutz­tie­re oft sehr nah dran waren am Men­schen. Aller­dings kann man eine Sied­lung aus der Zeit von Kai­ser Hein­rich auch nicht ein­fach mit einer hoch­ver­dich­te­ten Stadt aus dem Spät­mit­tel­al­ter wie zum Bei­spiel Köln oder Paris vergleichen.

Sie kün­di­gen an, in der Aus­stel­lung auch auf die Hand­lungs­räu­me von Frau­en in die­ser Zeit ein­zu­ge­hen. Wel­che Umstän­de herrsch­ten diesbezüglich?

Kris­tin Kne­bel: Eini­ge Herr­sche­rin­nen aus der Zeit, nicht nur Kuni­gun­de, waren soge­nann­te Mit­re­gen­tin­nen, con­sors reg­ni nann­te sich das. Die­se hat­ten mehr Hand­lungs­mög­lich­kei­ten als man frü­her glaub­te, als man sie für nicht mehr als schö­ne Deko­ra­ti­on hielt, die nichts zu sagen hat­ten. Bei Kuni­gun­de war es sogar so, dass sie nach Hein­richs Tod die Reichs­in­si­gni­en inne­hat­te. Somit war sie Inte­rims­re­gen­tin, bis mit Kon­rad ein neu­er König den Thron bestieg. Dass damals aller­dings in Gen­der- oder Femi­nis­mus-Kate­go­rien gedacht wur­de wie heu­te, wür­de ich jedoch nicht sagen.

Cor­ne­lia von Heß­berg: Zum Bei­spiel aber im 19. Jahr­hun­dert hat­ten Frau­en zum Teil weni­ger Rech­te als im Mit­tel­al­ter. Die Idee, dass zum Bei­spiel die Kir­che damals die Frau­en unter­drück­te, muss hin­ter­fragt wer­den. Frau­en waren zwar durch­aus den Män­nern unter­ge­ord­net, aber der Stand war wich­ti­ger als das Geschlecht. Eine hoch­ge­stell­te Frau konn­te die Her­rin oder Herr­sche­rin über ande­re sein, auch über Männer.

In der Aus­stel­lung zei­gen Sie sze­ni­sche Insze­nie­run­gen von Gesprä­chen zwi­schen fik­tio­na­len Zeit­zeu­gen. Wie sieht das genau aus?

Kris­tin Kne­bel: In den Räu­men wird das Publi­kum lebens­gro­ßen Figu­ren auf Bild­schir­men begeg­nen, die ihnen über das Leben im Mit­tel­al­ter erzäh­len. Eine die­ser sze­ni­schen Dar­stel­lun­gen zeigt zum Bei­spiel, wie die Kai­se­rin in Bam­berg anreist, wäh­rend sich eine Magd aus der Hof­hal­tung mit einer Hof­da­me über die­sen Besuch unter­hält. Auch gibt es inter­ak­ti­ve Sta­tio­nen, wie eine Urkun­den­sta­ti­on, ein mit­tel­al­ter­li­ches Spiel und Mit­mach­ak­tio­nen für Kin­der und Erwachsene.

Wie klin­gen die fik­tio­na­len Zeit­zeu­gen, wie klang Bam­berg damals?

Cor­ne­lia von Heß­berg: Man sagt, dass sich die älte­ren Sprach­stu­fen des Deut­schen etwa alle 500 Jah­re geän­dert haben. Wenn wir also von heu­te aus 500 Jah­re zurück­ge­hen, könn­ten wir die Men­schen im Jahr 1500 noch unge­fähr ver­ste­hen. Aber bei allem, was davor gespro­chen wur­de, hät­ten wir heu­te Schwie­rig­kei­ten, es zu ver­ste­hen. Kai­ser Hein­rich wird aller­dings wohl eher einen bai­ri­schen oder süd­deut­schen Dia­lekt aus sei­ner Her­kunfts­s­re­gi­on um Regens­burg gespro­chen haben, also kei­nen Vor­läu­fer des heu­ti­gen Fränkischen.

Sie haben eine KI-gene­rier­te Dar­stel­lung Hein­richs ver­öf­fent­licht, die ihn mit lan­gem, leicht schüt­te­rem Haar zeigt. Ist das authentisch?

Kris­tin Kne­bel: Es gibt kein Por­trät von Hein­rich, das authen­tisch ist, denn es gab in sei­ner Zeit noch kein Ver­ständ­nis von authen­ti­scher Por­trät­dar­stel­lung. Genau wis­sen wir also nicht, wie er aus­sah. Dar­stel­lun­gen von Per­so­nen bil­de­ten eher deren Funk­ti­on ab. Dar­um sieht Hein­rich auf jeder mit­tel­al­ter­li­chen Dar­stel­lung auch anders aus. Aber das war über­haupt nicht wich­tig. Nur die Insi­gni­en – wel­che Kro­ne und Klei­dung trägt er, was hält er in der Hand – waren es. Für die Aus­stel­lung und für unser Bild des Kai­sers woll­ten wir ihn im mitt­le­ren Alter dar­stel­len, ohne Kro­ne, aber mit Kreuz und Rüs­tung, das heißt im Ket­ten­hemd. Viel­leicht hat er so ähn­lich aus­ge­se­hen, wenn er durch sein Reich reis­te, viel­leicht aber auch ganz anders.

Cor­ne­lia von Heß­berg: An die­ser Stel­le kön­nen wir auch mit einem wei­te­ren Fehl­glau­ben über das Mit­tel­al­ter auf­räu­men. Die­se Epo­che wird auch aus dem Grund oft ver­un­glimpft, weil man lan­ge Zeit in Wis­sen­schaft und Gesell­schaft dach­te, die Men­schen sei­en damals kind­lich oder naiv gewe­sen, zum Bei­spiel weil sie es nicht schaff­ten, ein authen­ti­sches Gemäl­de ihrer Herr­scher anzu­fer­ti­gen. Das war aber eben auch nicht beab­sich­tigt. In der Aus­stel­lung ver­su­chen wir ent­spre­chend zu zei­gen, dass die Men­schen mit vie­lem sehr ratio­nal umge­gan­gen sind. Für Pro­ble­me des All­tags fan­den sie immer wie­der ver­nünf­ti­ge Lösun­gen, anstatt unge­bil­det und instinkt­haft zu handeln.

Frau Kne­bel, Sie haben Ihren Abschied als Direk­to­rin der Muse­en der Stadt zum Jah­res­en­de bekannt­ge­ge­ben. Dann wech­seln Sie nach Jena und über­neh­men die Lei­tung der dor­ti­gen städ­ti­schen Muse­en. Was hat die neue Stel­le, was die in Bam­berg nicht hat?

Kris­tin Kne­bel: Ein­fach gesagt, liegt sie direkt vor mei­ner Haus­tür, denn mei­ne Fami­lie und Freun­de leben in Wei­mar. Auch bin ich in Thü­rin­gen sehr gut ver­netzt, weil ich dort sehr lan­ge im Muse­ums­be­reich gear­bei­tet habe. Dort gibt es in der Kul­tur­sze­ne genau­so gro­ße Auf­ga­ben und Bau­stel­len wie hier. Auch in Jena sind die Ver­hält­nis­se nicht rosig und es braucht ein neu­es Depot und viel­leicht einen neu­en Muse­ums­bau. Aber das ist genau, was mir Spaß macht. Ich baue ger­ne etwas auf und ver­su­che, Struk­tu­ren zu schaffen.

Hat­ten die schlech­te Finanz­la­ge Bam­bergs oder die nach­läs­si­ge Poli­tik gegen­über der frei­en Kul­tur­sze­ne etwas mit Ihrer Ent­schei­dung, Bam­berg zu ver­las­sen, zu tun?

Kris­tin Kne­bel: Nein. Die Stel­le in Jena war ein­fach im Ange­bot, was bei sol­chen Stel­len nicht sehr oft vor­kommt. Und ich habe dort, wie gesagt, schon ein­mal gear­bei­tet und ken­ne sehr vie­le Leu­te. Außer­dem wur­de mir sehr bald nach dem Bewer­bungs­ge­spräch signa­li­siert, dass man mich ger­ne haben möch­te. Also ent­schied ich mich für den Wechsel.

Ist die Aus­stel­lung „Vor 1000 Jah­ren: Leben am Hof von Kuni­gun­de und Hein­rich II.“ Ihr Vermächtnis?

Kris­tin Kne­bel: Sie ist durch­aus ein Schluss­punkt und außer­dem die größ­te Aus­stel­lung, die mein Team und ich gemacht haben. Aber als mein Ver­mächt­nis sehe ich sie nicht. Wovon ich jedoch hof­fe, dass etwas bleibt, ist, dass wir auf­ge­zeigt haben, wie man in den städ­ti­schen Muse­en in Bam­berg Aus­stel­lun­gen modern und inter­ak­tiv gestal­ten und so Publi­kums­zah­len stei­gern kann – sie­he die „Fake Food“-Ausstellung. Die Muse­en der Stadt haben das Hand­werks­zeug, wir kön­nen das, nur braucht man dafür auch finan­zi­el­le Mit­tel. Auch hof­fe ich, dass unser Mas­ter­plan, die Muse­en struk­tu­rell zu sanie­ren, zum Bei­spiel durch ein neu­es Depot oder Nach­hal­tig­keit und kli­ma­neu­tra­le Pla­nung, in der Zukunft fort­ge­führt wird. Man wäre sei­tens der Stadt wirk­lich klug bera­ten, den Plan fort­zu­set­zen und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, mei­ne ich.

Bil­der­spa­zier­gang in der Mittagspause

„Kunst­snack“: Kurz­füh­rung durch Gemäl­de­ga­le­rie des His­to­ri­schen Museums

Mor­gen (2. Juli) ver­an­stal­tet das His­to­ri­sche Muse­um um 12:30 Uhr einen wei­te­ren „Kunst­snack in der Mit­tags­pau­se“. Bei der Kurz­füh­rung kann sich das Publi­kum auf einen halb­stün­di­gen Bil­der­spa­zier­gang durch die neu arran­gier­te Gemäl­de­ga­le­rie des His­to­ri­schen Muse­ums begeben.

In der Gemäl­de­ga­le­rie des His­to­ri­schen Muse­ums sind Meis­ter­wer­ke aus sie­ben Jahr­hun­der­ten aus­ge­stellt, die einen klei­nen Ein­blick in die städ­ti­sche Samm­lung bie­ten. Beim „Kunst­snack in der Mit­tags­pau­se“ stellt Kura­to­rin Eleo­no­ra Cagol ver­schie­de­ne Gat­tun­gen der Male­rei vor. Der Rund­gang beginnt mit Gemäl­den von Künstler:innen der Moder­ne und führt bis in die Zei­ten des Mit­tel­al­ters zurück.

Der Freun­des­kreis der Muse­en um den Bam­ber­ger Dom lädt Inter­es­sier­te zu die­sem „Kunst­snack“ ein. Treff­punkt ist am 2. Juli an der Kas­se des His­to­ri­schen Muse­ums, Beginn ist um 12:30 Uhr. Die „Kunst­snacks“ am Dom­berg sind ein Ange­bot spe­zi­ell für Ein­hei­mi­sche und in Bam­berg Berufs­tä­ti­ge. Bei den 30-minü­ti­gen Kurz­füh­run­gen in der Mit­tags­pau­se geben die Dom­berg­mu­se­en, nament­lich das Diö­ze­san­mu­se­um, das His­to­ri­sche Muse­um, die Staats­ga­le­rie in der Neu­en Resi­denz, die Prunk­räu­me der Neu­en Resi­denz und die Staats­bi­blio­thek Bam­berg, reih­um einen Ein­blick in ihre Aus­stel­lun­gen und stel­len Aus­stel­lung­s­tü­cke vor.

Rund­gang im His­to­ri­schen Museum

„Kunst­snack“ zum Bür­ger­tum im 19. Jahr­hun­dert in Bamberg

Für Kurz­ent­schlos­se­ne: Mor­gen Mit­tag ver­an­stal­tet das His­to­ri­sche Muse­um eine Kurz­füh­rung. Beim 30-minü­ti­gen „Kunst­snack“ führt Dr. Eva Schurr durch die Aus­stel­lung „Eine neue Zeit bricht an. Bam­bergs Bür­ger­tum zwi­schen Roman­tik und Gründerzeit“.

Der Beginn des 19. Jahr­hun­derts war in Bam­berg eine Zeit des Über­gangs. Ver­lus­ten stan­den Auf­bruchs­stim­mung und Moder­ni­sie­rung gegen­über. Kurz­ent­schlos­se­ne Inter­es­sier­te kön­nen dazu mor­gen Mit­tag (11. Juni, um 12:30 Uhr) mehr erfah­ren. In kom­pak­ten 30 Minu­ten beim „Kunst­snack“ im His­to­ri­schen Muse­um zeigt Dr. Eva Schurr auf, wie die Bam­ber­ger Bür­ger­schaft neue Chan­cen ergriff und wel­che Neue­run­gen es damals gab und führt durch die Aus­stel­lung „Eine neue Zeit bricht an. Bam­bergs Bür­ger­tum zwi­schen Roman­tik und Gründerzeit“.

Die Schau zu Bam­bergs Bür­ger­kul­tur im 19. Jahr­hun­dert the­ma­ti­siert das Enga­ge­ment der Bür­ger­schaft um das Wohl­erge­hen der Stadt, Ideen und den Wan­del des Kunst­ge­schmacks. Por­träts zei­gen Per­sön­lich­kei­ten aus dem Bam­ber­ger Bür­ger­tum. Von über­re­gio­na­ler Bedeu­tung sind dabei die Zeug­nis­se des Schmidt’schen Por­zel­lan­mal­in­sti­tuts in Bam­berg, vor­wie­gend Por­zel­lan­bil­der nach Vor­la­gen von Meis­ter­wer­ken aus der Renais­sance bis zum 19. Jahr­hun­dert. Ergänzt wird die Aus­stel­lung durch Möbel, Musik­in­stru­men­te, Gefä­ße, Gerä­te, Tex­ti­li­en und Schmuck aus der Biedermeierzeit.

Treff­punkt für den Rund­gang „Kunst­snack in der Mit­tags­pau­se“ ist an der Kas­se des His­to­ri­schen Muse­ums in der Alten Hofhaltung.

His­to­ri­sches Museum

Pro­gramm zur Finis­sa­ge: „Im Fluss der Geschich­te. Bam­bergs Lebens­ader Regnitz“

Mit Füh­run­gen, Kin­der­pro­gramm, Sof­age­sprä­chen und mehr geht Anfang April im His­to­ri­schen Muse­um die preis­ge­krön­te Son­der­aus­stel­lung „Im Fluss der Geschich­te. Bam­bergs Lebens­ader Reg­nitz“ zu Ende. 15 Jah­re lang war sie zu sehen.

Was­ser ist nicht nur die Quel­le allen Lebens, in Fluss­form ist es zudem oft Vor­aus­set­zung für Ansied­lung, Städ­te­bau und Kul­tur. Am Bei­spiel der Welt­erbe­stadt Bam­berg beleuch­tet die von der UNESCO preis­ge­krön­te Son­der­aus­stel­lung „Im Fluss der Geschich­te. Bam­bergs Lebens­ader Reg­nitz“ zwi­schen Stadt und Fluss die viel­fäl­ti­gen kul­tu­rel­len, wirt­schaft­li­chen, his­to­ri­schen und öko­lo­gi­schen Ver­bin­dun­gen zwi­schen Stadt und Fluss.

Gezeigt wird, wie Bam­berg sich am mäan­drie­ren­den Fluss­lauf der Reg­nitz ori­en­tier­te, die natür­li­chen Gege­ben­hei­ten nutz­te und zur wohl­ha­ben­den und mäch­ti­gen Bischofs­stadt her­an­wuchs. Frei­zeit­ver­gnü­gen wie Bade­an­stal­ten und Sand­ker­wa sind eben­so The­men der Schau wie der Lud­wig-Donau-Main-Kanal oder die Natur und Öko­lo­gie des Flusses.

Die Aus­stel­lung soll durch inter­ak­ti­ve Ele­men­te zudem zum Mit­ma­chen anre­gen und wird durch muse­ums­päd­ago­gi­sche Pro­gram­me für Kin­der­gär­ten und Schu­len ergänzt. Vie­les von dem, was die Aus­stel­lung zeigt, kann man auf einem Spa­zier­gang ent­lang der Reg­nitz anhand von Text­ta­feln außer­dem per­sön­lich nachvollziehen.

Noch bis 6. April zeigt das His­to­ri­sche Muse­um in Koope­ra­ti­on mit dem Fluss­pa­ra­dies Fran­ken e.V. die Aus­stel­lung. Dann geht sie nach 15 Jah­ren zu Ende, um Platz für Neu­es zu machen.

Pro­gramm Finissage

Auf dem Pro­gramm der Finis­sa­ge am 6. April steht um 10:30, 12 und 14:30 Uhr eine Füh­rung mit den Wis­sen­schaft­le­rin­nen Cor­ne­lia Loh­was­ser, Eva-Ute Jacob und Anne Schmitt. Dabei erhält das Publi­kum die Mög­lich­keit, mehr über das The­ma der Aus­stel­lung zu erfahren.

Um 11:30 und um 13:30 Uhr lädt Kris­tin Kne­bel zum Sof­age­spräch. Hier besteht die Gele­gen­heit, Fra­gen an die Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg zu stellen.

Ab 10 Uhr beginnt das Kin­der­pro­gramm. Bei einer Muse­ums­ral­lye kön­nen Kin­der eigen­stän­dig und spie­le­risch alle Aus­stel­lungs­räu­me entdecken.

Eine Stun­de spä­ter, um 11 öff­net eine Krea­tiv­werk­statt zur Aus­stel­lung. Dar­in haben Kin­der und Jugend­li­che die Mög­lich­keit, das, was sie in der Aus­stel­lung gese­hen haben, krea­tiv nachzuarbeiten.

His­to­ri­sches Museum

Kurz­füh­rung „Kunst­snack“ durch Regnitz-Ausstellung

Regi­na Hane­mann ser­viert mor­gen im His­to­ri­schen Muse­um den ers­ten „Kunst­snack“ in die­sem Jahr. Im Rah­men der Kurz­füh­rungs-Rei­he der Dom­berg­mu­se­en gibt sie in kom­pak­ten 30 Minu­ten einen Ein­blick in die Aus­stel­lung „Im Fluss der Geschich­te. Bam­bergs Lebens­ader Regnitz“.

Unter dem Mot­to „Kunst­snack“ führt Regi­na Hane­mann, bis 2022 Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg, mor­gen (20. März, 12:30 Uhr) durch die Aus­stel­lung „Im Fluss der Geschich­te. Bam­bergs Lebens­ader Reg­nitz“. Die­se zeigt am Bei­spiel Bam­bergs, wie sich die Stadt am Fluss­lauf der Reg­nitz ori­en­tier­te, die natür­li­chen Gege­ben­hei­ten nutz­te und zur Bischofs­stadt her­an­wuchs, wie die Stadt in einer Mit­tei­lung schreibt. Frei­zeit­ver­gnü­gen wie Bade­an­stal­ten und Sand­ker­wa sind eben­so The­men wie der Lud­wig-Donau-Main-Kanal oder die Natur und Öko­lo­gie des Flusses.

Die Aus­stel­lung wird noch bis zum 7. April im His­to­ri­schen Muse­um zu sehen sein und macht dann nach 15 Jah­ren Platz für die Jubi­lä­ums­aus­stel­lung anläss­lich des 1.000. Todes­ta­ges von Kai­ser Hein­rich II. Die­se wird Ende Okto­ber unter dem Titel „Vor 1.000 Jah­ren. Menschen(leben) am Hof von Kuni­gun­de und Hein­rich II.” eröffnet.

Bis dahin lädt der Freun­des­kreis der Muse­en um den Bam­ber­ger Dom zur der Kurz­füh­rungs-Rei­he „Kunst­snack in der Mit­tags­pau­se“ ein. Treff­punkt ist an der Kas­se des His­to­ri­schen Muse­ums in der Alten Hof­hal­tung, Dom­platz 7.

Die „Kunst­snacks“ am Dom­berg soll ein Ange­bot spe­zi­ell für Ein­hei­mi­sche und in Bam­berg Berufs­tä­ti­ge sein. Bei den halb­stün­di­gen Kurz­füh­run­gen in der Mit­tags­pau­se geben die Dom­berg­mu­se­en reih­um einen Ein­blick in ihre Aus­stel­lun­gen oder stel­len Aus­stel­lung­s­tü­cke vor. Die Koope­ra­ti­on „Dom­berg – Muse­en um den Bam­ber­ger Dom“ umfasst das Diö­ze­san­mu­se­um, das His­to­ri­sche Muse­um in der Alten Hof­hal­tung, die Staats­ga­le­rie in der Neu­en Resi­denz, die Prunk­räu­me der Neu­en Resi­denz und die Staats­bi­blio­thek Bamberg. 

His­to­ri­sches Muse­um, Samm­lung Lud­wig, Vil­la Dessauer

Posi­ti­ve Bilanz: Kul­tu­rel­le Bil­dung bei den Muse­en der Stadt Bamberg

Die Publi­kums-Bilanz der Muse­en der Stadt Bam­berg des letz­ten Jah­res ist posi­tiv. Immer mehr Per­so­nen besu­chen die Aus­stel­lun­gen im His­to­ri­schen Muse­um, in der Samm­lung Lud­wig und der Vil­la Des­sau­er, immer mehr Schul­klas­sen buchen Mit­mach-Füh­run­gen und Museumswerkstätten.

Anfang Dezem­ber eröff­ne­ten die Muse­en der Stadt Bam­berg ihre letz­te Aus­stel­lung des Jah­res 2023. Noch bis 28. Janu­ar zeigt das His­to­ri­sche Muse­um die Weih­nachts­aus­stel­lung „Eine run­de Sache? Wie Lauscha die Weih­nachts­ku­gel erfand“. Die Schau bil­det den Abschluss „eines anspruchs­vol­len Aus­stel­lungs­jahrs“, wie die Muse­en mit­teil­ten. Unter dem Jahr lie­fen unter ande­rem auch „Die magi­sche Nuss Kra­ka­tuk“, „Fake Food – Essen zwi­schen Schein und Sein“, „Instant Para­di­se – Swa­ant­je Günt­zel“ und „Feld­for­schung“ von Rosa Brun­ner. „Unse­re Bemü­hung wur­den mit sehr guten Besuchs­zah­len belohnt“, sagt Muse­ums­di­rek­to­rin Kris­tin Kne­bel. „Schon jetzt ist die Zahl der Muse­ums­be­su­che aus dem Jah­re 2022 über­trof­fen wor­den. Und wir freu­en uns, dass wir so vie­le Men­schen, dar­un­ter vie­le Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger, und vor allem auch Kin­der und Jugend­li­che errei­chen kön­nen. Denn letzt­lich lebt ein Muse­um ja genau von ihnen, ohne ihr Inter­es­se wäre unse­re Arbeit nutzlos.“

Zuspruch auch bei Kul­tu­rel­ler Bildung

Die Muse­en der Stadt Bam­berg begrei­fen bei jeder Aus­stel­lung laut Selbst­be­schrei­bung Bil­dung und Ver­mitt­lung als ele­men­ta­re Auf­ga­be. Ihre kul­tu­rel­len Bil­dungs­an­ge­bo­te sol­len sich an den unter­schied­li­chen Vor­aus­set­zun­gen und Bedürf­nis­sen, Moti­va­tio­nen und Erwar­tun­gen des Publi­kums ori­en­tie­ren. Auch sol­len Besu­che­rin­nen und Besu­cher ein­be­zo­gen wer­den, um einen ein­la­den­den und anre­gen­den Bil­dungs­ort zu schaf­fen. Mit unter­schied­li­chen, ziel­grup­pen­spe­zi­fi­schen und inklu­si­ven Metho­den und For­ma­ten sol­len auch Kin­der und Jugend­li­che die Mög­lich­keit haben, kul­tur- und kunst­ge­schicht­li­che The­men spie­le­risch zu ent­de­cken und zu ver­tie­fen, selbst aktiv zu wer­den und ihr kri­ti­sches Den­ken zu entwickeln.

„Wir sind sehr zufrie­den mit der Ent­wick­lung in den Muse­en, ins­be­son­de­re was die jun­gen Besu­che­rin­nen und Besu­cher betrifft“, sagt Eleo­no­ra Cagol, wis­sen­schaft­li­che Volon­tä­rin und zustän­dig für die Kul­tu­rel­le Bil­dung der Muse­en der Stadt Bam­berg. „Die neu­en Kin­der­gar­ten- und Schul­pro­gram­me, die wir seit Sep­tem­ber 2022 anbie­ten, wer­den von Lehr­kräf­ten und Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit gro­ßer Begeis­te­rung auf­ge­nom­men. Vom 10. Dezem­ber 2022 bis zum 10. Dezem­ber 2023 haben wir für mehr als 75 Klas­sen mit ins­ge­samt mehr als 1.500 Schü­le­rin­nen und Schü­lern Mit­mach-Füh­run­gen und Muse­ums­werk­stät­ten orga­ni­siert. Hin­zu kom­men die Klas­sen, die unse­re Muse­en und Aus­stel­lun­gen selbst­stän­dig besucht haben.“

Arts & Crafts to go

Kunst­markt: Die Kunst zu Schenken

Am zwei­ten Advents­wo­chen­en­de öff­net der Kunst­markt „Die Kunst zu schen­ken“ zu ers­ten Mal im His­to­ri­schen Muse­um. Der Weih­nachts­markt bie­tet eine Aus­wahl ver­schie­dens­ter kunst­hand­werk­li­cher und künst­le­ri­scher Objekte.

Unter dem Mot­to „Arts & Crafts to go“ und mit dem Namen „Die Kunst zu Schen­ken“ ver­an­stal­tet das His­to­ri­sches Muse­um in der Alten Hof­hal­tung am 9. und 10. Dezem­ber jeweils ab 10 Uhr erst­ma­lig einen Weihnachtsmarkt.

Meh­re­re Aus­stel­le­rIn­nen prä­sen­tie­ren ihre Arbei­ten, dar­un­ter Uni­ka­te, Klein­se­ri­en, Schmuck und Dru­cke. Alle haben sich unter­schied­li­chen Mate­ria­li­en und Tech­ni­ken ver­schrie­ben und zei­gen, dass „klas­si­sche Gestal­tungs­mit­tel zeit­ge­nös­sisch und zeit­los zugleich sein kön­nen“, so die Muse­en der Stadt Bam­berg in einer Mitteilung.

Auch besteht die Gele­gen­heit, an den zwei Tagen von den Künst­le­rin­nen und Künst­lern mit ihren teils preis­ge­krön­ten Wer­ken Wis­sens­wer­tes über deren Aus­sa­ge und ihren Her­stel­lungs­pro­zess zu erfahren.

Aus­stel­len bei die „Die Kunst zu schen­ken“ werden:

  • Elke Eder-Eich: Keramik
  • Alva­ro-Luca Ell­wart: Schmuck
  • Dag­mar Chris­ti­na Ger­ke: Glas-Design
  • Chris­tia­ne Hama­cher: Ikonen
  • Sophie B. Kloess und Jan Hebach: Metall­ge­stal­tung aus Sil­ber und Stahl
  • Nora Kovats: Schmuck
  • Nico­le von Lind­ei­ner: Tuchwerk
  • Rein­hard Net­ter: Drechselei
  • Frank Pres­sen­tin: Schreibgeräte
  • Jochen Rüth: Keramik
  • Chris­tia­ne Toe­we: Porzellan
  • Richard Wient­zek: Zeich­nung und Malerei

Auf zum Domberg

Inter­na­tio­na­ler Muse­ums­tag 2022

Am 15. Mai öff­nen Muse­en welt­weit zum Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag ihre Türen beson­ders weit und machen mit Son­der­aus­stel­lun­gen, Spe­zi­al­füh­run­gen und Rah­men­pro­gram­men auf ihre Bestän­de auf­merk­sam. Mit Diö­ze­san­mu­se­um, His­to­ri­schem Muse­um und Neu­er Resi­denz betei­li­gen sich auch die Muse­en am Bam­ber­ger Dom­berg. Wir haben mit Chris­tia­ne Wen­den­burg, Dom­berg­ko­or­di­na­to­rin, über das Ange­bot des 15. Mai gesprochen.
Frau Wen­den­burg, das Mot­to des Muse­ums­tags 2022 lau­tet „Muse­um mit Freu­de ent­de­cken“. Was bedeu­tet es?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Auf der gan­zen Welt machen Muse­en am Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag auf die Viel­falt ihrer Samm­lun­gen und Ver­mitt­lungs­pro­gram­me auf­merk­sam. Am 15. Mai zei­gen sie einer brei­ten Öffent­lich­keit, was für einen wich­ti­gen Bei­trag sie zum kul­tu­rel­len und gesell­schaft­li­chen Leben leis­ten. Der Muse­ums­tag soll dabei auch Men­schen, die ansons­ten kei­ne klas­si­schen Museumsbesucher*innen sind, Appe­tit auf mehr machen. Der Ein­tritt ist frei und das Pro­gramm ist so viel­fäl­tig, dass für jede und jeden etwas dabei sein wird.

Wel­che Bedeu­tung haben Muse­en für eine Gesellschaft?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Im all­ge­mei­nen Ver­ständ­nis erscheint ein Gang durchs Muse­um wie eine Zeit­rei­se in die Ver­gan­gen­heit und nicht wie eine in die Zukunft. Aber Geschich­te zu bewah­ren und zu ver­ste­hen, ist von ent­schei­den­der Bedeu­tung, wenn sich eine Gesell­schaft wei­ter­ent­wi­ckeln will. Muse­en sind schließ­lich nicht nur eine nutz­lo­se Ansamm­lung alter Din­ge, wie man­che sagen. Sie sind Orte der Begeg­nung, der Refle­xi­on, der Dis­kus­si­on, der Erfah­rung, der Ent­de­ckung. Sie sind öffent­li­che Orte einer offe­nen Gesellschaft. 

Ein Bei­spiel: Die Muse­en der Stadt Bam­berg bie­ten seit meh­re­ren Jah­ren soge­nann­te Kul­tur­Werk­Räu­me an. Das sind Pro­gram­me, die Geflüch­te­te und Ein­hei­mi­sche im Rah­men eines Muse­ums­be­suchs zusam­men­brin­gen, das gemein­sa­me Erle­ben und der inter­kul­tu­rel­le Aus­tausch ste­hen dabei im Vor­der­grund. Die Teil­nah­me ist natür­lich kos­ten­los. Die Muse­en neh­men also das Ziel sozia­ler Nach­hal­tig­keit – gemäß dem Mot­to „lea­ve no one behind“ – ernst. Muse­en sind für die Men­schen da, nicht nur für die Dinge.

Wie vie­le Leu­te haben den Dom­berg am Muse­ums­tag letz­tes Jahr besucht? Wie vie­le erwar­ten und erhof­fen Sie diesmal?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Letz­tes Jahr war eine rich­ti­ge Zit­ter­par­tie. Ob Bam­ber­ger Muse­en am Muse­ums­tag über­haupt geöff­net haben dür­fen, war wegen der dama­li­gen Coro­na-Bestim­mun­gen bis vier Tage vor­her gar nicht sicher. Immer­hin kamen dann etwa 500 Besucher*innen auf den Dom­berg. Zusätz­lich nah­men knapp 200 Per­so­nen aus dem gan­zen Bun­des­ge­biet an den neu kon­zi­pier­ten Füh­run­gen via Live­stream teil. Die Reso­nanz war durch­weg sehr posi­tiv. Unse­re Gäs­te waren rich­tig glück­lich, wie­der Kul­tur ana­log genie­ßen zu kön­nen. Natür­lich hof­fen wir die­ses Jahr, wie­der an die Zah­len aus Vor-Coro­na-Zei­ten anknüp­fen zu kön­nen – 2019 zähl­te allein das His­to­ri­sche Muse­um knapp 1.800 Gäste.

Wie möch­ten Sie der Bevöl­ke­rung den Muse­ums­tag und einen Besuch in den Muse­en schmack­haft machen?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Unter ande­rem mit frei­em Ein­tritt in alle Häu­ser. Und auch die Teil­nah­me an allen Ange­bo­ten, sei­en es Füh­run­gen oder Bas­tel­ak­tio­nen, ist kos­ten­los. Die kurz­wei­li­gen, abwechs­lungs­rei­chen Pro­gramm­an­ge­bo­te sind alle rund um den Dom­platz ange­sie­delt, zu Fuß also bes­tens erreich­bar. Und für eine Pau­se zwi­schen­durch bie­tet sich der Rosen­gar­ten und das dor­ti­ge Café gera­de­zu ide­al an.

Ein Pro­gramm­schwer­punkt mit Aus­stel­lun­gen wie „Holz macht Sachen“ im His­to­ri­schen Muse­um wird Nach­hal­tig­keit sein. Wie kam es dazu?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: „Holz macht Sachen“ ist nicht ein­fach nur eine Aus­stel­lung, son­dern viel­mehr ein Koope­ra­ti­ons­pro­jekt meh­re­rer Muse­en mit dem Ziel, Nach­hal­tig­keits­the­men zu ver­mit­teln und das Umwelt­be­wusst­sein der Men­schen zu stär­ken. Das His­to­ri­sche Muse­um ist prä­de­sti­niert dafür, die­se Aus­stel­lung zu zei­gen. Und zwar nicht nur wegen der kunst- und kul­tur­ge­schicht­li­chen Samm­lung, die vie­ler­lei Holz­ob­jek­te beher­bergt, son­dern auch weil es einen Aus­stel­lungs­raum zu bie­ten hat, der zum The­ma Holz wie geschaf­fen ist. Der Mar­stall der ehe­ma­li­gen fürst­bi­schöf­li­chen Resi­denz Bam­berg hat höl­zer­ne Decken und Pfer­de­bo­xen. Er eig­net sich her­vor­ra­gend für die­se Son­der­aus­stel­lung. Zudem hat die Stadt Bam­berg eige­ne bewirt­schaf­te­te Wäl­der, Förs­ter und Wald­ar­bei­ter, die auch mit dabei sind, wenn es um das viel­fäl­ti­ge Rah­men­pro­gramm zur Aus­stel­lung geht.

Die High­light­füh­rung ist „Göt­zen, Papst und Kai­ser“. Was gibt es hier zu sehen, war­um ist sie das Highlight?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Der Rund­gang, der chro­no­lo­gisch der Stadt­ge­schich­te folgt, beginnt in der Alten Hof­hal­tung, genau­er gesagt im His­to­ri­schen Muse­um. Dort ler­nen Besucher*innen die Bam­ber­ger Göt­zen ken­nen, außer­ge­wöhn­li­che, für die Regi­on ein­ma­li­ge Menhi­re, das sind in die Höhe ragen­de Stein­blö­cke, in Men­schen­ge­stalt. Ein wei­te­res High­light im His­to­ri­schen Muse­um ist das Gemäl­de „Der Apos­tel­ab­schied“, die ältes­te erhal­te­ne Stadt­an­sicht Bam­bergs und eines der ältes­ten Stadt­pan­ora­men über­haupt. Es lädt zu einem Stadt­rund­gang durch das Bam­berg im Jahr 1485 ein. 

Im Diö­ze­san­mu­se­um, der nächs­ten Sta­ti­on des Rund­gangs, kön­nen ein­zig­ar­ti­ge Schät­ze der Bis­tums­ge­schich­te bestaunt wer­den. Das welt­weit ein­zi­ge erhal­te­ne Papst­or­nat des Hoch­mit­tel­al­ters aus dem Grab Papst Cle­mens’ II., den mit fei­nen Gold­fä­den bestick­ten, blau­en Kuni­gun­den­man­tel aus dem 11. Jahr­hun­dert und das präch­ti­ge, 600 Kilo­gramm schwe­re Dom­kreuz, ein Zeug­nis geleb­ter und leben­di­ger Reli­gio­si­tät. Letz­te Sta­ti­on der Zeit­rei­se über den Dom­berg ist die Neue Resi­denz. Der Kai­ser­saal, der bedeu­tends­te Raum der Resi­denz, wur­de ab 1707 von Mel­chi­or Steidl aus­ge­malt. Das Decken­ge­mäl­de zeigt den „Tri­umph­zug der Weis­heit als Alle­go­rie der guten Herr­schaft“, die Wän­de schmü­cken 16 über­le­bens­gro­ße, aber nicht immer beson­ders schmei­chel­haf­te Por­träts von Kai­sern des Hei­li­gen Römi­schen Rei­ches Deut­scher Nati­on, vom Bis­tums­grün­der Hein­rich II. bis hin zu Joseph I.

Museumstag
„Der Apos­tel­ab­schied“ aus dem His­to­ri­schen Muse­um ist die ältes­te erhal­te­ne Stadt­an­sicht Bam­bergs, Foto: Muse­en der Stadt Bamberg
Wel­ches Pro­gramm bie­tet das Diözesanmuseum?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Alle, die den­ken, dass sie die­ses Muse­um schon ganz gut ken­nen, kön­nen bei halb­stün­di­gen Füh­run­gen durch das ehe­ma­li­ge Kapi­tel­haus Räum­lich­kei­ten erkun­den, die sonst nicht öffent­lich zugäng­lich sind und auch das eine oder ande­re Detail ent­de­cken, das man viel­leicht leicht über­sieht. Außer­dem prä­sen­tiert eine Füh­rung den Dom­schatz und die Tex­til­samm­lung mit den mit­tel­al­ter­li­chen Kai­ser­ge­wän­dern. Im Kreuz­gang kann man den Ori­gi­nal­fi­gu­ren von der Fas­sa­de des Doms, dar­un­ter auch die Dom­kü­he, ganz nahekommen.

Wel­ches das His­to­ri­sche Museum?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Neben der Son­der­aus­stel­lung „Holz macht Sachen“ gibt es Füh­run­gen mit dem Initia­tor der Aus­stel­lung, eine Schnitz-Vor­füh­rung in einem ansons­ten für die Öffent­lich­keit nicht zugäng­li­chen Innen­hof der Alten Hof­hal­tung sowie zahl­rei­che Aktiv­sta­tio­nen, die den Gäs­ten einen Ein­stieg in die­ses kom­ple­xe The­ma bie­ten. Außer­dem stellt Dr. Mari­na Schein­ost eine Kurz­füh­rung zu High­lights aus der Samm­lung des His­to­ri­schen Ver­eins vor. Und die neue Direk­to­rin der städ­ti­schen Muse­en, Dr. Kris­tin Kne­bel, stellt in der Gemäl­de­ga­le­rie die Fra­ge „100 Meis­ter­wer­ke?“. Natür­lich kön­nen am Muse­ums­tag auch alle ande­ren Abtei­lun­gen des His­to­ri­schen Muse­ums erkun­det wer­den, zum Bei­spiel „Jüdi­sches Leben in Bam­berg“, „Zeit und Raum“ – die Abtei­lung zu Astro­no­mie und Zeit­mes­sung, oder auch „Im Fluss der Geschich­te – Bam­bergs Lebens­ader Regnitz“.

Museumstag
Aus dem Diö­ze­san­mu­se­um: Ster­nen­man­tel Kai­ser Hein­rich II., Foto: Uwe Gaasch
Wie betei­li­gen sich Neue Resi­denz und Staats­ga­le­rie am Museumstag?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Das Publi­kum kann durch den Kai­ser­saal mit dem angren­zen­den Kai­ser­ap­par­te­ment und durch das Fürst­bi­schöf­li­che Appar­te­ment, das nor­ma­ler­wei­se nur im Rah­men von Füh­run­gen zugäng­lich ist, fla­nie­ren. In der Staats­ga­le­rie kann man monu­men­ta­le Gale­rie­bil­der, die Sam­mel- und Prä­sen­ta­ti­ons­ge­wohn­hei­ten des Barock, aber auch Meis­ter­wer­ke bam­ber­gi­scher, frän­ki­scher und köl­ni­scher Male­rei der Spät­go­tik und Früh­re­nais­sance betrach­ten. Und für alle Blumenliebhaber*innen bie­ten wir Füh­run­gen zur Geschich­te des Rosen­gar­tens an.

Was gibt es in der Samm­lung Lud­wig zu sehen?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Am Fuße des Dom­bergs zei­gen wir im Alten Rat­haus die Aus­stel­lung „Wun­der­wer­ke“ der zeit­ge­nös­si­schen Kera­mik­künst­le­rin Gri­ta Göt­ze. Figür­li­che Male­rei steht dabei im Vor­der­grund. Die Moti­ve fin­det Grit­ta Göt­ze in der Natur. In der Dau­er­aus­stel­lung zu Fay­ence und Por­zel­lan aus der Samm­lung Lud­wig bie­ten wir zudem unse­re belieb­ten Kurz­füh­run­gen im Barock­kos­tüm an.

Was ist für Kin­der und Jugend­li­che geboten?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Für alle Alters­grup­pen gibt es Aktiv­sta­tio­nen in der Aus­stel­lung „Holz macht Sachen“ im His­to­ri­schen Muse­um, Jün­ge­re kön­nen dort auch in der Kin­der-Muse­ums­werk­statt mit Holz­res­ten, Zwei­gen und Stoff krea­tiv wer­den. Das Diö­ze­san­mu­se­um bie­tet außer Rät­sel­bö­gen auf Papier auch einen Action­bound, eine Art digi­ta­le Schatz­su­che, fürs Smart­phone an und die Sel­fie-Sta­ti­on „Ein­mal Kai­ser sein…“. In der Samm­lung Lud­wig im Alten Rat­haus ent­ste­hen – pas­send zur Aus­stel­lung „Wun­der­wer­ke“ – bun­te Schmet­ter­lin­ge und lus­ti­ge Krab­bel­tier­chen aus Papier.

In der Alten Hof­hal­tung zeigt Ant­je Vowin­ckel ihre Klang­in­stal­la­ti­on „Reich­wei­ten“. Wie kam das zustan­de, auch vor dem Hin­ter­grund, dass am Dom­berg sonst wenig zeit­ge­nös­si­sche Kunst gezeigt wird?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Die Klang­in­stal­la­ti­on war bereits zur Fei­er der 1000-jäh­ri­gen Wei­he der Tho­mas­ka­pel­le im Jahr 2020 geplant, muss­te aber coro­nabe­dingt ver­scho­ben wer­den. Außer der Wei­he­inschrift, die im Ori­gi­nal jetzt als Dau­er­leih­ga­be im Diö­ze­san­mu­se­um zu sehen ist, und als Kopie in der Kapel­le, besit­zen wir kei­ner­lei Objek­te, die mit der Wei­he und dem Papst­be­such im Jahr 1020 in Zusam­men­hang ste­hen. Um das Jubi­lä­um also wirk­lich wür­dig bege­hen zu kön­nen, jen­seits einer Mini-Aus­stel­lung, die nur Spe­zia­lis­ten inter­es­sie­ren wür­de, muss man einen zeit­ge­nös­si­schen Blick auf das his­to­ri­sche Erbe wer­fen. Und genau das wird Frau Vowin­ckel sicher her­vor­ra­gend machen. Die Künst­le­rin wur­de übri­gens in Koope­ra­ti­on mit der Vil­la Con­cor­dia aus­ge­sucht, weil sie dort Sti­pen­dia­tin war.

Vol­les Programm

Dezem­ber­aus­stel­lun­gen der Muse­en am Domberg

Nach Mona­ten der Schlie­ßun­gen geht es für die Muse­en am Dom­berg Bam­berg der­zeit Schlag auf Schlag. Diö­ze­san­mu­se­um, Staats­bi­blio­thek, Staats­ga­le­rie, Neue Resi­denz und His­to­ri­sches Muse­um bie­ten im Dezem­ber nicht nur ein vol­les Aus­stel­lungs­pro­gramm. Vor Kur­zem gab der Dom­berg auch die Kulis­se für die Dreh­ar­bei­ten einer Net­flix-Serie ab.

Chris­tia­ne Wen­den­burg ist Koor­di­na­to­rin der Muse­en am Dom­berg. Sie hat uns über das Dezem­ber­pro­gramm und die jüngs­ten Ereig­nis­se Auf­schluss gegeben.

Frau Wen­den­burg, wie las­sen sich die ein­ein­halb Coro­na­jah­re aus Sicht der Muse­en am Dom­berg zusammenfassen?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Es war ein ner­ven­auf­rei­ben­der Wech­sel aus Schlie­ßun­gen und Öff­nun­gen unter immer neu­en Auf­la­gen. Wir hat­ten wochen­lang kein Publi­kum und somit auch kei­ne Ein­nah­men. Es gab kei­ne Füh­run­gen, kei­ne Schul­pro­gram­me, kei­ne Kin­der­ge­burts­tags­fei­ern im Muse­um und auch kei­nen direk­ten Aus­tausch mit den Koope­ra­ti­ons­part­nern, Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen. Digi­ta­le Ange­bo­te und Zoom-Kon­fe­ren­zen sind hier­für lei­der kein adäqua­ter Ersatz.

Wie geht es den Muse­en heu­te? Sind Sie schon wie­der mit­ten im Geschäft mit neu­en Pro­jek­ten oder muss erst noch nach­ge­holt wer­den, was schon 2020 geplant war?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Die Aus­stel­lungs- und Ver­an­stal­tungs­vor­be­rei­tun­gen für 2022, und zum Teil auch 2023, sind natür­lich schon im vol­len Gan­ge. Außer­dem ist der bar­rie­re­freie Aus­bau des Diö­ze­san­mu­se­ums geplant.

Gibt es Aus­stel­lun­gen, die geplant waren, aber nicht zustan­de gekom­men sind?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Die meis­ten Aus­stel­lun­gen wur­den ver­scho­ben oder ihre Lauf­zeit ver­län­gert. Lei­der konn­ten jedoch sehr, sehr vie­le Ver­an­stal­tun­gen nicht statt­fin­den. Das Ver­an­stal­tungs­pro­gramm der Neu­en Resi­denz für 2020 muss­te aus­nahms­los abge­sagt wer­den, unter ande­rem die Fei­er­stun­de zur 1000-jäh­ri­gen Wei­he der Tho­mas-Kapel­le, die „Tage der alten Musik“, die Eröff­nungs­fei­er zur Wie­der­eröff­nung des Fürst­bi­schöf­li­chen Appar­te­ments nach der umfang­rei­chen Restau­rie­rung, ein viel­fäl­ti­ges Kam­mer­mu­sik­pro­gramm in den Räu­men am Tag des offe­nen Denk­mals und die geplan­te Vor­trags­rei­he zu den Restau­rie­rungs­maß­nah­men. Im His­to­ri­schen Muse­um ent­fiel eben­falls fast das kom­plet­te, umfang­rei­che Begleit­pro­gramm zur Aus­stel­lung „Tüte um Tüte“. Immer­hin konn­te zumin­dest die Moden­schau „Aus­ge­tü­tet“ mit Mode­krea­tio­nen aus Plas­tik­tü­ten in Koope­ra­ti­on mit dem Maria Ward-Schu­len im Innen­hof der Alten Hof­hal­tung stattfinden.

Vor Kur­zem gab der Dom­berg die Kulis­se ab für Dreh­ar­bei­ten zur Serie „The Empress“, die vom Leben von Eli­sa­beth von Öster­reich, bekannt als Sisi, han­delt. Konn­ten Sie Ein­drü­cke der Dreh­ar­bei­ten sammeln?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Es ist immer wie­der span­nend, wenn auf dem Dom­berg Dreh­ar­bei­ten statt­fin­den. Der Dreh zu „The Empress“ war natür­lich beson­ders auf­re­gend – immer­hin wur­den zwei der größ­ten und wich­tigs­ten Sze­nen die­ser Net­flix-Pro­duk­ti­on auf dem Dom­platz und in der Alten Hof­hal­tung gedreht. Wel­che Sze­nen das sind, wer­de ich natür­lich nicht ver­ra­ten – nur so viel: Auf dem Weg ins Büro kam man nicht nur am fest­lich geschmück­ten Dom und an ade­li­gen Hof­da­men in Reif­rö­cken vor­bei, son­dern auch an einem Gal­gen. Übri­gens: Der Vater der his­to­ri­schen Sisi, Her­zog Max in Bay­ern, wur­de in Bam­berg gebo­ren, genau­er gesagt in der Neu­en Residenz!

Seit wann durf­ten die Muse­en am Dom­berg wie­der Publi­kum emp­fan­gen? Wie ent­wi­ckelt sich seit­her der Andrang?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Seit dem 6. Mai – mit Vor­anmel­dung, aber immer­hin kurz vor dem Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag am 16. Mai, zu dem wir schon wie­der vie­le inter­es­sier­te Besu­che­rin­nen und Besu­cher begrü­ßen durften.

Ist ein Bedürf­nis nach Kul­tur nach wie vor vorhanden?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Das Bedürf­nis ist auf jeden Fall vor­han­den! O‑Ton einer Besu­che­rin am Muse­ums­tag: „Ich bin ja sooo glück­lich, dass ich end­lich wie­der Aus­stel­lun­gen besu­chen kann!“ Wor­über wir uns beson­ders freu­en: Es besu­chen wie­der ver­mehrt Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger sozu­sa­gen ihre Muse­en und auch der Zuspruch von jun­gen Fami­li­en ist gewachsen.

Die Staats­bi­blio­thek zeigt noch bis 18. Dezem­ber die Aus­stel­lung „Joseph Hel­ler und die Kunst des Sam­melns“. Hel­ler war Bam­ber­ger, Kunst­samm­ler und Mäzen der Staats­bi­blio­thek. Wel­chen Stel­len­wert hat er für das Haus?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Joseph Hel­ler, der von 1798 bis 1849 leb­te, hat­te die zu sei­ner Zeit noch könig­li­che Biblio­thek zur Erbin sei­ner Kunst­ge­gen­stän­de, Hand­bi­blio­thek sowie Schrift­stü­cke erklärt. Hel­lers Men­tor war näm­lich der dama­li­ge Biblio­theks­di­rek­tor Joa­chim Hein­rich Jäck, bei­de ver­band eine lebens­lan­ge Freund­schaft. Ihre gemein­sa­me Rei­se durch Deutsch­land, Öster­reich und Ita­li­en kann anhand der unter­wegs erwor­be­nen Objek­te nach­voll­zo­gen wer­den. Im wun­der­schö­nen Sca­glio­la-Saal zeigt die Staats­bi­blio­thek ihren Umgang mit die­sem rei­chen Erbe. An einem Medi­en­tisch kann man sich noch mehr Objek­te aus dem Heller’schen Nach­lass anse­hen: als Digi­ta­li­sa­te samt Kurz­be­schrei­bung. Und auch ein kos­ten­frei­er Audio­gui­de fürs Smart­phone ist vor Ort über abruf­bar. Übri­gens hat sich die Staats­bi­blio­thek noch etwas Beson­de­res für lan­ge Win­ter­aben­de ein­fal­len las­sen, näm­lich die Online-Vor­trags­rei­he „Bam­ber­ger Buch­ge­schich­ten“. Diens­tags erzäh­len Refe­ren­tin­nen und Refe­ren­ten Geschich­ten über Bücher und ande­re in Biblio­the­ken ver­bor­ge­ne Schät­ze. Die Zugangs­da­ten wer­den auf der Web­site der Staats­bi­blio­thek Bam­berg ver­öf­fent­licht, die Vor­trä­ge begin­nen in der Regel um 19 Uhr.

Im His­to­ri­schen Muse­um zei­gen Sie die Aus­stel­lung „Geschenkt! Geschen­ke aus 22 Jah­ren an die Muse­en der Stadt Bam­berg“. Wie wich­tig sind Schen­kun­gen für ein Muse­um? Von wem kamen oder kom­men sie? Was waren die Highlights?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Geschen­ke sind für Muse­en sehr wich­tig und unver­zicht­bar – und dies nicht nur aus peku­niä­ren Grün­den. Sie ergän­zen nicht nur die groß­ar­ti­ge Kunst­samm­lung der Stadt Bam­berg durch zeit­ge­nös­si­sche und his­to­ri­sche Gemäl­de, son­dern bie­ten auch einen Ein­blick in die Geschich­te, Kunst und Kul­tur der Stadt Bam­berg und das All­tags-Leben ihrer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Bei­spie­le wären Spiel­zeug, Ver­eins­po­ka­le oder Erzeug­nis­se Bam­ber­ger Hand­werks­be­trie­be. Sie stam­men von Sam­meln­den, von Künst­le­rin­nen und Künst­lern oder aus Erb­schaf­ten. Teil­wei­se sind es auch Bam­ber­ger Dach­bo­den­fun­de, wie zum Bei­spiel eine guss­ei­ser­ne Toi­let­te aus der Zeit um 1900. Eines der High­lights ist sicher­lich das Kunst­werk von Ger­hard Hoeh­me, der von 1920 bis 1989 leb­te, einem bedeu­ten­den Ver­tre­ter der abs­trak­ten Kunst nach dem Zwei­ten Welt­krieg. Hoeh­me steht für die Infor­mel­le Kunst, ein Sam­mel­be­griff für abs­trak­te, soll in die­sem Fall hei­ßen, nicht-geo­me­tri­sche Kunst, die ihre Ursprün­ge in den 1950er Jah­ren hatte.

Was gibt es im Dezem­ber im Diö­ze­san­mu­se­um zu sehen?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Noch bis 9. Janu­ar 2022 zeigt das Diö­ze­san­mu­se­um die Krip­pen-Aus­stel­lung „Will­kom­me­ne Frem­de“. Wie bereits im letz­ten Jahr wer­den die Krip­pen im Diö­ze­san­mu­se­um und in Geschäf­ten Bam­bergs aus­ge­stellt. Und in eini­gen Krip­pen haben Figu­ren Platz genom­men, die dem Krip­pen­the­ma fremd sind. Sie ste­hen für die christ­li­che Gast­freund­schaft und sym­bo­lisch für die Flucht und Ver­trei­bung in ver­schie­de­nen Natio­nen. Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher der Aus­stel­lung sind dazu ein­ge­la­den, sich auf die Suche die­ser frem­den Figu­ren zu machen und kön­nen mit etwas Glück einen schö­nen Preis gewinnen.

Wel­che Aus­stel­lung kann man im Dezem­ber in der Staats­ga­le­rie besuchen?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Die Barock­ab­tei­lung der Staats­ga­le­rie zeigt monu­men­ta­le Gale­rie­bil­der – das größ­te misst 222 mal 338 Zen­ti­me­ter – von Johann Micha­el Bret­schnei­der, der von 1656 bis 1727 leb­te. Außer­dem gibt es Wer­ke des Rubens-Leh­rers Otto van Veen, 1556 bis 1629, und des Rem­brandt-Zeit­ge­nos­sens Jan Lie­vens, 1607 bis 1674, sowie nie­der­län­di­sche Land­schafts­ge­mäl­de und Still­le­ben. Ein eige­ner Raum ist der Samm­lung der Bam­ber­ger Fürst­bi­schö­fe gewid­met: 40 Gemäl­de ver­an­schau­li­chen dort die Sam­mel- und Prä­sen­ta­ti­ons­ge­wohn­hei­ten des Barock. Beson­de­re Auf­merk­sam­keit ver­die­nen auch die 14 Supra­por­ten­ge­mäl­de – das sind Gemäl­de, die über Türen oder Por­ta­len ange­bracht sind – der Bam­ber­ger Maler­fa­mi­lie Treu, die als geschlos­se­ner Bestand die Male­rei des aus­klin­gen­den Roko­kos in Main­fran­ken repräsentieren.

In der Neu­en Resi­denz kön­nen seit 2019 die reno­vier­ten Räum­lich­kei­ten des Fürst­bi­schöf­li­chen Appar­te­ments besich­tigt wer­den. Wie ent­wi­ckelt sich das Publikumsinteresse?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Sehr gut! Für die Füh­run­gen durch das Appar­te­ment muss die Grup­pen­grö­ße, Stand Anfang Novem­ber, aller­dings noch auf sie­ben Per­so­nen begrenzt sein. Gera­de an Wochen­en­den kann es dar­um zu War­te­zei­ten kommen.

Was gibt es im Dezem­ber außer­dem in der Residenz?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Der neue Muse­ums­raum „Die ver­lo­re­nen Räu­me“ im Kai­ser­ap­par­te­ment wird eröff­net. Seit der 2009 been­de­ten Restau­rie­rung des Kai­ser­ap­par­te­ments der Neu­en Resi­denz prä­sen­tiert sich die­ses in der Form, die ihm das Erb­prin­zen­paar Rup­p­recht und Marie Gabrie­le um 1900 gege­ben hat. Die Baye­ri­sche Schlös­ser­ver­wal­tung zeigt nun einen neu ein­ge­rich­te­ten Muse­ums­raum. Die­ser zeugt von jenen Wohn­räu­men des Erb­prin­zen­paa­res, die durch den Ein­zug der Staats­bi­blio­thek 1962 vom Kai­ser­ap­par­te­ment abge­trennt wur­den. Der Raum ist – wie auch das gesam­te Kai­ser­ap­par­te­ment – ab 2. Dezem­ber bis zum Ende des Jah­res zu den regu­lä­ren Öff­nungs­zei­ten täg­lich von 10 bis 16 Uhr im frei­en Rund­gang, das heißt ohne Füh­rung, zu sehen. Mit dem The­men­raum „Die ver­lo­re­nen Räu­me“ erhält die Raum­flucht des Kai­ser­ap­par­te­ments zudem einen zeit­ge­nös­si­schen musea­len Abschluss, der nicht zuletzt auch über die Bau­ge­schich­te der Resi­denz nach den letz­ten fürst­li­chen Bewoh­nern infor­miert. Im Aus­stel­lungs­raum selbst, dem ehe­ma­li­gen Toi­let­ten­zim­mer der Prin­zes­sin, das übri­gens spä­ter als Haus­meis­ter­woh­nung der Staats­bi­blio­thek dien­te, wur­den Tei­le des Bodens und der Decke wie bei einer archäo­lo­gi­schen Aus­gra­bungs­stel­le offen­ge­legt. Von der ursprüng­li­chen Bau­sub­stanz kön­nen so baro­cke Par­kett­ta­feln, die beim Umbau aus­ge­baut wor­den waren, und eine von einer abge­häng­ten Decke ver­bor­ge­ne eben­falls baro­cke Stuck­de­cke neu ent­deckt werden.

Wird es im Dezem­ber auch zeit­ge­nös­si­sche Kunst in den Muse­en am Dom­berg zu sehen geben?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Ja – in der Aus­stel­lung „Geschenkt!“ im His­to­ri­schen Muse­um wer­den auch Arbei­ten zeit­ge­nös­si­scher und zum Teil Bam­ber­ger Künst­le­rin­nen und Künst­ler gezeigt, zum Bei­spiel Objek­te und Gemäl­de von Micha­el Huth, Vol­ker Hin­ni­ger, Ger­hard Hoeh­me, Chris­tia­ne Toe­we und Ott­mar Mohring.

Unter­hal­ten Sie auch Koope­ra­ti­on mit loka­len Künst­le­rin­nen und Künstlern?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Ja, die städ­ti­schen Muse­en, also auch die Muse­en am Dom­berg, arbei­ten mit dem Berufs­ver­band Bil­den­der Künst­le­rin­nen und Künst­ler Ober­fran­ken und dem Bam­ber­ger Kunst­ver­ein zusam­men. Das Diö­ze­san­mu­se­um stellt loka­le Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus und die Neue Resi­denz koope­riert mit der Vil­la Concordia.

Wor­in besteht Ihr Ange­bot für jun­ges Publikum?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Wir haben muse­ums­päd­ago­gi­sche Pro­gram­me und Füh­run­gen für Schul­klas­sen in allen Häu­sern, Taschen­lam­pen­füh­run­gen und digi­ta­le Rund­gän­ge im Diö­ze­san­mu­se­um, sonn­tags frei­en Ein­tritt für Fami­li­en, Kin­der­sta­tio­nen in der Aus­stel­lung sowie Ange­bo­te für Kin­der­ge­burts­ta­ge im His­to­ri­schen Muse­um oder auch mal einen Insta­Walk mit Stu­die­ren­den der Uni Bamberg.

Wel­che Aus­stel­lun­gen ste­hen 2022 auf dem Plan?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: In der Neu­en Resi­denz ist zwi­schen 8. und 10. April 2022 zum Tag der offe­nen Kapel­len eine Klang­in­stal­la­ti­on von Ant­je Vowin­ckel in Koope­ra­ti­on mit der Vil­la Con­cor­dia geplant. Zu den Tagen der alten Musik im Juni 2022 soll die Musik­grup­pe Musi­ca Can­terey Bam­ber­gen­sis im Kai­ser­saal spie­len. Beglei­tend dazu wird ein viel­fäl­ti­ges Füh­rungs­pro­gramm ange­bo­ten. Von Sep­tem­ber bis Novem­ber 2022 wird die Son­der­aus­stel­lung zum Maler Alex­an­der Mac­co „MACCO. Von Rom nach Bam­berg“ in fünf Räu­men der Resi­denz gezeigt. In der Staats­bi­blio­thek bege­hen wir 2022 den 200. Todes­tag von E.T.A. Hoff­mann gemein­sam mit diver­sen Bam­ber­ger Insti­tu­tio­nen wie dem ETA Hoff­mann-Thea­ter, dem ETA Hoff­mann-Haus, dem Mario­net­ten­thea­ter Bam­berg, aber auch mit deutsch­land­wei­ten Koope­ra­tio­nen wie mit der Staats­bi­blio­thek Ber­lin und dem Roman­tik-Muse­um Frank­furt. Dazu wird es eine gemein­sa­me Son­der­aus­stel­lung mit umfas­sen­dem Begleit­pro­gramm geben. Die Aus­stel­lungs­er­öff­nung ist für den 24. Juli geplant. Im Diö­ze­san­mu­se­um soll am 1. Juli die Son­der­aus­stel­lung „Erle­sen“ eröff­net wer­den, die dann bis 18. Sep­tem­ber 2022 besucht wer­den kann. Und im His­to­ri­schen Muse­um gas­tiert von Mai bis Okto­ber 2022 die Wan­der­aus­stel­lung „Holz macht Sachen: Holz, Baum, Wald und Du?“, bei der eine Koope­ra­ti­on mit den Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen der Muse­en am Dom­berg ange­dacht ist.

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