Morgen (2. Juli) veranstaltet das Historische Museum um 12:30 Uhr einen weiteren „Kunstsnack in der Mittagspause“. Bei der Kurzführung kann sich das
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Bilderspaziergang in der Mittagspause
„Kunstsnack“: Kurzführung durch Gemäldegalerie des Historischen Museums
Morgen (2. Juli) veranstaltet das Historische Museum um 12:30 Uhr einen weiteren „Kunstsnack in der Mittagspause“. Bei der Kurzführung kann sich das Publikum auf einen halbstündigen Bilderspaziergang durch die neu arrangierte Gemäldegalerie des Historischen Museums begeben.
In der Gemäldegalerie des Historischen Museums sind Meisterwerke aus sieben Jahrhunderten ausgestellt, die einen kleinen Einblick in die städtische Sammlung bieten. Beim „Kunstsnack in der Mittagspause“ stellt Kuratorin Eleonora Cagol verschiedene Gattungen der Malerei vor. Der Rundgang beginnt mit Gemälden von Künstler:innen der Moderne und führt bis in die Zeiten des Mittelalters zurück.
Der Freundeskreis der Museen um den Bamberger Dom lädt Interessierte zu diesem „Kunstsnack“ ein. Treffpunkt ist am 2. Juli an der Kasse des Historischen Museums, Beginn ist um 12:30 Uhr. Die „Kunstsnacks“ am Domberg sind ein Angebot speziell für Einheimische und in Bamberg Berufstätige. Bei den 30-minütigen Kurzführungen in der Mittagspause geben die Dombergmuseen, namentlich das Diözesanmuseum, das Historische Museum, die Staatsgalerie in der Neuen Residenz, die Prunkräume der Neuen Residenz und die Staatsbibliothek Bamberg, reihum einen Einblick in ihre Ausstellungen und stellen Ausstellungstücke vor.
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Rundgang im Historischen Museum
„Kunstsnack“ zum Bürgertum im 19. Jahrhundert in Bamberg
Für Kurzentschlossene: Morgen Mittag veranstaltet das Historische Museum eine Kurzführung. Beim 30-minütigen „Kunstsnack“ führt Dr. Eva Schurr durch die Ausstellung „Eine neue Zeit bricht an. Bambergs Bürgertum zwischen Romantik und Gründerzeit“.
Der Beginn des 19. Jahrhunderts war in Bamberg eine Zeit des Übergangs. Verlusten standen Aufbruchsstimmung und Modernisierung gegenüber. Kurzentschlossene Interessierte können dazu morgen Mittag (11. Juni, um 12:30 Uhr) mehr erfahren. In kompakten 30 Minuten beim „Kunstsnack“ im Historischen Museum zeigt Dr. Eva Schurr auf, wie die Bamberger Bürgerschaft neue Chancen ergriff und welche Neuerungen es damals gab und führt durch die Ausstellung „Eine neue Zeit bricht an. Bambergs Bürgertum zwischen Romantik und Gründerzeit“.
Die Schau zu Bambergs Bürgerkultur im 19. Jahrhundert thematisiert das Engagement der Bürgerschaft um das Wohlergehen der Stadt, Ideen und den Wandel des Kunstgeschmacks. Porträts zeigen Persönlichkeiten aus dem Bamberger Bürgertum. Von überregionaler Bedeutung sind dabei die Zeugnisse des Schmidt’schen Porzellanmalinstituts in Bamberg, vorwiegend Porzellanbilder nach Vorlagen von Meisterwerken aus der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert. Ergänzt wird die Ausstellung durch Möbel, Musikinstrumente, Gefäße, Geräte, Textilien und Schmuck aus der Biedermeierzeit.
Treffpunkt für den Rundgang „Kunstsnack in der Mittagspause“ ist an der Kasse des Historischen Museums in der Alten Hofhaltung.
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Historisches Museum
Programm zur Finissage: „Im Fluss der Geschichte. Bambergs Lebensader Regnitz“
Mit Führungen, Kinderprogramm, Sofagesprächen und mehr geht Anfang April im Historischen Museum die preisgekrönte Sonderausstellung „Im Fluss der Geschichte. Bambergs Lebensader Regnitz“ zu Ende. 15 Jahre lang war sie zu sehen.
Wasser ist nicht nur die Quelle allen Lebens, in Flussform ist es zudem oft Voraussetzung für Ansiedlung, Städtebau und Kultur. Am Beispiel der Welterbestadt Bamberg beleuchtet die von der UNESCO preisgekrönte Sonderausstellung „Im Fluss der Geschichte. Bambergs Lebensader Regnitz“ zwischen Stadt und Fluss die vielfältigen kulturellen, wirtschaftlichen, historischen und ökologischen Verbindungen zwischen Stadt und Fluss.
Gezeigt wird, wie Bamberg sich am mäandrierenden Flusslauf der Regnitz orientierte, die natürlichen Gegebenheiten nutzte und zur wohlhabenden und mächtigen Bischofsstadt heranwuchs. Freizeitvergnügen wie Badeanstalten und Sandkerwa sind ebenso Themen der Schau wie der Ludwig-Donau-Main-Kanal oder die Natur und Ökologie des Flusses.
Die Ausstellung soll durch interaktive Elemente zudem zum Mitmachen anregen und wird durch museumspädagogische Programme für Kindergärten und Schulen ergänzt. Vieles von dem, was die Ausstellung zeigt, kann man auf einem Spaziergang entlang der Regnitz anhand von Texttafeln außerdem persönlich nachvollziehen.
Noch bis 6. April zeigt das Historische Museum in Kooperation mit dem Flussparadies Franken e.V. die Ausstellung. Dann geht sie nach 15 Jahren zu Ende, um Platz für Neues zu machen.
Programm Finissage
Auf dem Programm der Finissage am 6. April steht um 10:30, 12 und 14:30 Uhr eine Führung mit den Wissenschaftlerinnen Cornelia Lohwasser, Eva-Ute Jacob und Anne Schmitt. Dabei erhält das Publikum die Möglichkeit, mehr über das Thema der Ausstellung zu erfahren.
Um 11:30 und um 13:30 Uhr lädt Kristin Knebel zum Sofagespräch. Hier besteht die Gelegenheit, Fragen an die Direktorin der Museen der Stadt Bamberg zu stellen.
Ab 10 Uhr beginnt das Kinderprogramm. Bei einer Museumsrallye können Kinder eigenständig und spielerisch alle Ausstellungsräume entdecken.
Eine Stunde später, um 11 öffnet eine Kreativwerkstatt zur Ausstellung. Darin haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, das, was sie in der Ausstellung gesehen haben, kreativ nachzuarbeiten.
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Historisches Museum
Kurzführung „Kunstsnack“ durch Regnitz-Ausstellung
Regina Hanemann serviert morgen im Historischen Museum den ersten „Kunstsnack“ in diesem Jahr. Im Rahmen der Kurzführungs-Reihe der Dombergmuseen gibt sie in kompakten 30 Minuten einen Einblick in die Ausstellung „Im Fluss der Geschichte. Bambergs Lebensader Regnitz“.
Unter dem Motto „Kunstsnack“ führt Regina Hanemann, bis 2022 Direktorin der Museen der Stadt Bamberg, morgen (20. März, 12:30 Uhr) durch die Ausstellung „Im Fluss der Geschichte. Bambergs Lebensader Regnitz“. Diese zeigt am Beispiel Bambergs, wie sich die Stadt am Flusslauf der Regnitz orientierte, die natürlichen Gegebenheiten nutzte und zur Bischofsstadt heranwuchs, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt. Freizeitvergnügen wie Badeanstalten und Sandkerwa sind ebenso Themen wie der Ludwig-Donau-Main-Kanal oder die Natur und Ökologie des Flusses.
Die Ausstellung wird noch bis zum 7. April im Historischen Museum zu sehen sein und macht dann nach 15 Jahren Platz für die Jubiläumsausstellung anlässlich des 1.000. Todestages von Kaiser Heinrich II. Diese wird Ende Oktober unter dem Titel „Vor 1.000 Jahren. Menschen(leben) am Hof von Kunigunde und Heinrich II.” eröffnet.
Bis dahin lädt der Freundeskreis der Museen um den Bamberger Dom zur der Kurzführungs-Reihe „Kunstsnack in der Mittagspause“ ein. Treffpunkt ist an der Kasse des Historischen Museums in der Alten Hofhaltung, Domplatz 7.
Die „Kunstsnacks“ am Domberg soll ein Angebot speziell für Einheimische und in Bamberg Berufstätige sein. Bei den halbstündigen Kurzführungen in der Mittagspause geben die Dombergmuseen reihum einen Einblick in ihre Ausstellungen oder stellen Ausstellungstücke vor. Die Kooperation „Domberg – Museen um den Bamberger Dom“ umfasst das Diözesanmuseum, das Historische Museum in der Alten Hofhaltung, die Staatsgalerie in der Neuen Residenz, die Prunkräume der Neuen Residenz und die Staatsbibliothek Bamberg.
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Historisches Museum, Sammlung Ludwig, Villa Dessauer
Positive Bilanz: Kulturelle Bildung bei den Museen der Stadt Bamberg
Die Publikums-Bilanz der Museen der Stadt Bamberg des letzten Jahres ist positiv. Immer mehr Personen besuchen die Ausstellungen im Historischen Museum, in der Sammlung Ludwig und der Villa Dessauer, immer mehr Schulklassen buchen Mitmach-Führungen und Museumswerkstätten.
Anfang Dezember eröffneten die Museen der Stadt Bamberg ihre letzte Ausstellung des Jahres 2023. Noch bis 28. Januar zeigt das Historische Museum die Weihnachtsausstellung „Eine runde Sache? Wie Lauscha die Weihnachtskugel erfand“. Die Schau bildet den Abschluss „eines anspruchsvollen Ausstellungsjahrs“, wie die Museen mitteilten. Unter dem Jahr liefen unter anderem auch „Die magische Nuss Krakatuk“, „Fake Food – Essen zwischen Schein und Sein“, „Instant Paradise – Swaantje Güntzel“ und „Feldforschung“ von Rosa Brunner. „Unsere Bemühung wurden mit sehr guten Besuchszahlen belohnt“, sagt Museumsdirektorin Kristin Knebel. „Schon jetzt ist die Zahl der Museumsbesuche aus dem Jahre 2022 übertroffen worden. Und wir freuen uns, dass wir so viele Menschen, darunter viele Bambergerinnen und Bamberger, und vor allem auch Kinder und Jugendliche erreichen können. Denn letztlich lebt ein Museum ja genau von ihnen, ohne ihr Interesse wäre unsere Arbeit nutzlos.“
Zuspruch auch bei Kultureller Bildung
Die Museen der Stadt Bamberg begreifen bei jeder Ausstellung laut Selbstbeschreibung Bildung und Vermittlung als elementare Aufgabe. Ihre kulturellen Bildungsangebote sollen sich an den unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen, Motivationen und Erwartungen des Publikums orientieren. Auch sollen Besucherinnen und Besucher einbezogen werden, um einen einladenden und anregenden Bildungsort zu schaffen. Mit unterschiedlichen, zielgruppenspezifischen und inklusiven Methoden und Formaten sollen auch Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, kultur- und kunstgeschichtliche Themen spielerisch zu entdecken und zu vertiefen, selbst aktiv zu werden und ihr kritisches Denken zu entwickeln.
„Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung in den Museen, insbesondere was die jungen Besucherinnen und Besucher betrifft“, sagt Eleonora Cagol, wissenschaftliche Volontärin und zuständig für die Kulturelle Bildung der Museen der Stadt Bamberg. „Die neuen Kindergarten- und Schulprogramme, die wir seit September 2022 anbieten, werden von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern mit großer Begeisterung aufgenommen. Vom 10. Dezember 2022 bis zum 10. Dezember 2023 haben wir für mehr als 75 Klassen mit insgesamt mehr als 1.500 Schülerinnen und Schülern Mitmach-Führungen und Museumswerkstätten organisiert. Hinzu kommen die Klassen, die unsere Museen und Ausstellungen selbstständig besucht haben.“
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Arts & Crafts to go
Kunstmarkt: Die Kunst zu Schenken
Am zweiten Adventswochenende öffnet der Kunstmarkt „Die Kunst zu schenken“ zu ersten Mal im Historischen Museum. Der Weihnachtsmarkt bietet eine Auswahl verschiedenster kunsthandwerklicher und künstlerischer Objekte.
Unter dem Motto „Arts & Crafts to go“ und mit dem Namen „Die Kunst zu Schenken“ veranstaltet das Historisches Museum in der Alten Hofhaltung am 9. und 10. Dezember jeweils ab 10 Uhr erstmalig einen Weihnachtsmarkt.
Mehrere AusstellerInnen präsentieren ihre Arbeiten, darunter Unikate, Kleinserien, Schmuck und Drucke. Alle haben sich unterschiedlichen Materialien und Techniken verschrieben und zeigen, dass „klassische Gestaltungsmittel zeitgenössisch und zeitlos zugleich sein können“, so die Museen der Stadt Bamberg in einer Mitteilung.
Auch besteht die Gelegenheit, an den zwei Tagen von den Künstlerinnen und Künstlern mit ihren teils preisgekrönten Werken Wissenswertes über deren Aussage und ihren Herstellungsprozess zu erfahren.
Ausstellen bei die „Die Kunst zu schenken“ werden:
- Elke Eder-Eich: Keramik
- Alvaro-Luca Ellwart: Schmuck
- Dagmar Christina Gerke: Glas-Design
- Christiane Hamacher: Ikonen
- Sophie B. Kloess und Jan Hebach: Metallgestaltung aus Silber und Stahl
- Nora Kovats: Schmuck
- Nicole von Lindeiner: Tuchwerk
- Reinhard Netter: Drechselei
- Frank Pressentin: Schreibgeräte
- Jochen Rüth: Keramik
- Christiane Toewe: Porzellan
- Richard Wientzek: Zeichnung und Malerei
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Auf zum Domberg
Internationaler Museumstag 2022
Am 15. Mai öffnen Museen weltweit zum Internationalen Museumstag ihre Türen besonders weit und machen mit Sonderausstellungen, Spezialführungen und Rahmenprogrammen auf ihre Bestände aufmerksam. Mit Diözesanmuseum, Historischem Museum und Neuer Residenz beteiligen sich auch die Museen am Bamberger Domberg. Wir haben mit Christiane Wendenburg, Dombergkoordinatorin, über das Angebot des 15. Mai gesprochen.
Frau Wendenburg, das Motto des Museumstags 2022 lautet „Museum mit Freude entdecken“. Was bedeutet es?
Christiane Wendenburg: Auf der ganzen Welt machen Museen am Internationalen Museumstag auf die Vielfalt ihrer Sammlungen und Vermittlungsprogramme aufmerksam. Am 15. Mai zeigen sie einer breiten Öffentlichkeit, was für einen wichtigen Beitrag sie zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben leisten. Der Museumstag soll dabei auch Menschen, die ansonsten keine klassischen Museumsbesucher*innen sind, Appetit auf mehr machen. Der Eintritt ist frei und das Programm ist so vielfältig, dass für jede und jeden etwas dabei sein wird.
Welche Bedeutung haben Museen für eine Gesellschaft?
Christiane Wendenburg: Im allgemeinen Verständnis erscheint ein Gang durchs Museum wie eine Zeitreise in die Vergangenheit und nicht wie eine in die Zukunft. Aber Geschichte zu bewahren und zu verstehen, ist von entscheidender Bedeutung, wenn sich eine Gesellschaft weiterentwickeln will. Museen sind schließlich nicht nur eine nutzlose Ansammlung alter Dinge, wie manche sagen. Sie sind Orte der Begegnung, der Reflexion, der Diskussion, der Erfahrung, der Entdeckung. Sie sind öffentliche Orte einer offenen Gesellschaft.
Ein Beispiel: Die Museen der Stadt Bamberg bieten seit mehreren Jahren sogenannte KulturWerkRäume an. Das sind Programme, die Geflüchtete und Einheimische im Rahmen eines Museumsbesuchs zusammenbringen, das gemeinsame Erleben und der interkulturelle Austausch stehen dabei im Vordergrund. Die Teilnahme ist natürlich kostenlos. Die Museen nehmen also das Ziel sozialer Nachhaltigkeit – gemäß dem Motto „leave no one behind“ – ernst. Museen sind für die Menschen da, nicht nur für die Dinge.
Wie viele Leute haben den Domberg am Museumstag letztes Jahr besucht? Wie viele erwarten und erhoffen Sie diesmal?
Christiane Wendenburg: Letztes Jahr war eine richtige Zitterpartie. Ob Bamberger Museen am Museumstag überhaupt geöffnet haben dürfen, war wegen der damaligen Corona-Bestimmungen bis vier Tage vorher gar nicht sicher. Immerhin kamen dann etwa 500 Besucher*innen auf den Domberg. Zusätzlich nahmen knapp 200 Personen aus dem ganzen Bundesgebiet an den neu konzipierten Führungen via Livestream teil. Die Resonanz war durchweg sehr positiv. Unsere Gäste waren richtig glücklich, wieder Kultur analog genießen zu können. Natürlich hoffen wir dieses Jahr, wieder an die Zahlen aus Vor-Corona-Zeiten anknüpfen zu können – 2019 zählte allein das Historische Museum knapp 1.800 Gäste.
Wie möchten Sie der Bevölkerung den Museumstag und einen Besuch in den Museen schmackhaft machen?
Christiane Wendenburg: Unter anderem mit freiem Eintritt in alle Häuser. Und auch die Teilnahme an allen Angeboten, seien es Führungen oder Bastelaktionen, ist kostenlos. Die kurzweiligen, abwechslungsreichen Programmangebote sind alle rund um den Domplatz angesiedelt, zu Fuß also bestens erreichbar. Und für eine Pause zwischendurch bietet sich der Rosengarten und das dortige Café geradezu ideal an.
Ein Programmschwerpunkt mit Ausstellungen wie „Holz macht Sachen“ im Historischen Museum wird Nachhaltigkeit sein. Wie kam es dazu?
Christiane Wendenburg: „Holz macht Sachen“ ist nicht einfach nur eine Ausstellung, sondern vielmehr ein Kooperationsprojekt mehrerer Museen mit dem Ziel, Nachhaltigkeitsthemen zu vermitteln und das Umweltbewusstsein der Menschen zu stärken. Das Historische Museum ist prädestiniert dafür, diese Ausstellung zu zeigen. Und zwar nicht nur wegen der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlung, die vielerlei Holzobjekte beherbergt, sondern auch weil es einen Ausstellungsraum zu bieten hat, der zum Thema Holz wie geschaffen ist. Der Marstall der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz Bamberg hat hölzerne Decken und Pferdeboxen. Er eignet sich hervorragend für diese Sonderausstellung. Zudem hat die Stadt Bamberg eigene bewirtschaftete Wälder, Förster und Waldarbeiter, die auch mit dabei sind, wenn es um das vielfältige Rahmenprogramm zur Ausstellung geht.
Die Highlightführung ist „Götzen, Papst und Kaiser“. Was gibt es hier zu sehen, warum ist sie das Highlight?
Christiane Wendenburg: Der Rundgang, der chronologisch der Stadtgeschichte folgt, beginnt in der Alten Hofhaltung, genauer gesagt im Historischen Museum. Dort lernen Besucher*innen die Bamberger Götzen kennen, außergewöhnliche, für die Region einmalige Menhire, das sind in die Höhe ragende Steinblöcke, in Menschengestalt. Ein weiteres Highlight im Historischen Museum ist das Gemälde „Der Apostelabschied“, die älteste erhaltene Stadtansicht Bambergs und eines der ältesten Stadtpanoramen überhaupt. Es lädt zu einem Stadtrundgang durch das Bamberg im Jahr 1485 ein.
Im Diözesanmuseum, der nächsten Station des Rundgangs, können einzigartige Schätze der Bistumsgeschichte bestaunt werden. Das weltweit einzige erhaltene Papstornat des Hochmittelalters aus dem Grab Papst Clemens’ II., den mit feinen Goldfäden bestickten, blauen Kunigundenmantel aus dem 11. Jahrhundert und das prächtige, 600 Kilogramm schwere Domkreuz, ein Zeugnis gelebter und lebendiger Religiosität. Letzte Station der Zeitreise über den Domberg ist die Neue Residenz. Der Kaisersaal, der bedeutendste Raum der Residenz, wurde ab 1707 von Melchior Steidl ausgemalt. Das Deckengemälde zeigt den „Triumphzug der Weisheit als Allegorie der guten Herrschaft“, die Wände schmücken 16 überlebensgroße, aber nicht immer besonders schmeichelhafte Porträts von Kaisern des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, vom Bistumsgründer Heinrich II. bis hin zu Joseph I.
Welches Programm bietet das Diözesanmuseum?
Christiane Wendenburg: Alle, die denken, dass sie dieses Museum schon ganz gut kennen, können bei halbstündigen Führungen durch das ehemalige Kapitelhaus Räumlichkeiten erkunden, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind und auch das eine oder andere Detail entdecken, das man vielleicht leicht übersieht. Außerdem präsentiert eine Führung den Domschatz und die Textilsammlung mit den mittelalterlichen Kaisergewändern. Im Kreuzgang kann man den Originalfiguren von der Fassade des Doms, darunter auch die Domkühe, ganz nahekommen.
Welches das Historische Museum?
Christiane Wendenburg: Neben der Sonderausstellung „Holz macht Sachen“ gibt es Führungen mit dem Initiator der Ausstellung, eine Schnitz-Vorführung in einem ansonsten für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Innenhof der Alten Hofhaltung sowie zahlreiche Aktivstationen, die den Gästen einen Einstieg in dieses komplexe Thema bieten. Außerdem stellt Dr. Marina Scheinost eine Kurzführung zu Highlights aus der Sammlung des Historischen Vereins vor. Und die neue Direktorin der städtischen Museen, Dr. Kristin Knebel, stellt in der Gemäldegalerie die Frage „100 Meisterwerke?“. Natürlich können am Museumstag auch alle anderen Abteilungen des Historischen Museums erkundet werden, zum Beispiel „Jüdisches Leben in Bamberg“, „Zeit und Raum“ – die Abteilung zu Astronomie und Zeitmessung, oder auch „Im Fluss der Geschichte – Bambergs Lebensader Regnitz“.
Wie beteiligen sich Neue Residenz und Staatsgalerie am Museumstag?
Christiane Wendenburg: Das Publikum kann durch den Kaisersaal mit dem angrenzenden Kaiserappartement und durch das Fürstbischöfliche Appartement, das normalerweise nur im Rahmen von Führungen zugänglich ist, flanieren. In der Staatsgalerie kann man monumentale Galeriebilder, die Sammel- und Präsentationsgewohnheiten des Barock, aber auch Meisterwerke bambergischer, fränkischer und kölnischer Malerei der Spätgotik und Frührenaissance betrachten. Und für alle Blumenliebhaber*innen bieten wir Führungen zur Geschichte des Rosengartens an.
Was gibt es in der Sammlung Ludwig zu sehen?
Christiane Wendenburg: Am Fuße des Dombergs zeigen wir im Alten Rathaus die Ausstellung „Wunderwerke“ der zeitgenössischen Keramikkünstlerin Grita Götze. Figürliche Malerei steht dabei im Vordergrund. Die Motive findet Gritta Götze in der Natur. In der Dauerausstellung zu Fayence und Porzellan aus der Sammlung Ludwig bieten wir zudem unsere beliebten Kurzführungen im Barockkostüm an.
Was ist für Kinder und Jugendliche geboten?
Christiane Wendenburg: Für alle Altersgruppen gibt es Aktivstationen in der Ausstellung „Holz macht Sachen“ im Historischen Museum, Jüngere können dort auch in der Kinder-Museumswerkstatt mit Holzresten, Zweigen und Stoff kreativ werden. Das Diözesanmuseum bietet außer Rätselbögen auf Papier auch einen Actionbound, eine Art digitale Schatzsuche, fürs Smartphone an und die Selfie-Station „Einmal Kaiser sein…“. In der Sammlung Ludwig im Alten Rathaus entstehen – passend zur Ausstellung „Wunderwerke“ – bunte Schmetterlinge und lustige Krabbeltierchen aus Papier.
In der Alten Hofhaltung zeigt Antje Vowinckel ihre Klanginstallation „Reichweiten“. Wie kam das zustande, auch vor dem Hintergrund, dass am Domberg sonst wenig zeitgenössische Kunst gezeigt wird?
Christiane Wendenburg: Die Klanginstallation war bereits zur Feier der 1000-jährigen Weihe der Thomaskapelle im Jahr 2020 geplant, musste aber coronabedingt verschoben werden. Außer der Weiheinschrift, die im Original jetzt als Dauerleihgabe im Diözesanmuseum zu sehen ist, und als Kopie in der Kapelle, besitzen wir keinerlei Objekte, die mit der Weihe und dem Papstbesuch im Jahr 1020 in Zusammenhang stehen. Um das Jubiläum also wirklich würdig begehen zu können, jenseits einer Mini-Ausstellung, die nur Spezialisten interessieren würde, muss man einen zeitgenössischen Blick auf das historische Erbe werfen. Und genau das wird Frau Vowinckel sicher hervorragend machen. Die Künstlerin wurde übrigens in Kooperation mit der Villa Concordia ausgesucht, weil sie dort Stipendiatin war.
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Volles Programm
Dezemberausstellungen der Museen am Domberg
Nach Monaten der Schließungen geht es für die Museen am Domberg Bamberg derzeit Schlag auf Schlag. Diözesanmuseum, Staatsbibliothek, Staatsgalerie, Neue Residenz und Historisches Museum bieten im Dezember nicht nur ein volles Ausstellungsprogramm. Vor Kurzem gab der Domberg auch die Kulisse für die Dreharbeiten einer Netflix-Serie ab.
Christiane Wendenburg ist Koordinatorin der Museen am Domberg. Sie hat uns über das Dezemberprogramm und die jüngsten Ereignisse Aufschluss gegeben.
Frau Wendenburg, wie lassen sich die eineinhalb Coronajahre aus Sicht der Museen am Domberg zusammenfassen?
Christiane Wendenburg: Es war ein nervenaufreibender Wechsel aus Schließungen und Öffnungen unter immer neuen Auflagen. Wir hatten wochenlang kein Publikum und somit auch keine Einnahmen. Es gab keine Führungen, keine Schulprogramme, keine Kindergeburtstagsfeiern im Museum und auch keinen direkten Austausch mit den Kooperationspartnern, Kolleginnen und Kollegen. Digitale Angebote und Zoom-Konferenzen sind hierfür leider kein adäquater Ersatz.
Wie geht es den Museen heute? Sind Sie schon wieder mitten im Geschäft mit neuen Projekten oder muss erst noch nachgeholt werden, was schon 2020 geplant war?
Christiane Wendenburg: Die Ausstellungs- und Veranstaltungsvorbereitungen für 2022, und zum Teil auch 2023, sind natürlich schon im vollen Gange. Außerdem ist der barrierefreie Ausbau des Diözesanmuseums geplant.
Gibt es Ausstellungen, die geplant waren, aber nicht zustande gekommen sind?
Christiane Wendenburg: Die meisten Ausstellungen wurden verschoben oder ihre Laufzeit verlängert. Leider konnten jedoch sehr, sehr viele Veranstaltungen nicht stattfinden. Das Veranstaltungsprogramm der Neuen Residenz für 2020 musste ausnahmslos abgesagt werden, unter anderem die Feierstunde zur 1000-jährigen Weihe der Thomas-Kapelle, die „Tage der alten Musik“, die Eröffnungsfeier zur Wiedereröffnung des Fürstbischöflichen Appartements nach der umfangreichen Restaurierung, ein vielfältiges Kammermusikprogramm in den Räumen am Tag des offenen Denkmals und die geplante Vortragsreihe zu den Restaurierungsmaßnahmen. Im Historischen Museum entfiel ebenfalls fast das komplette, umfangreiche Begleitprogramm zur Ausstellung „Tüte um Tüte“. Immerhin konnte zumindest die Modenschau „Ausgetütet“ mit Modekreationen aus Plastiktüten in Kooperation mit dem Maria Ward-Schulen im Innenhof der Alten Hofhaltung stattfinden.
Vor Kurzem gab der Domberg die Kulisse ab für Dreharbeiten zur Serie „The Empress“, die vom Leben von Elisabeth von Österreich, bekannt als Sisi, handelt. Konnten Sie Eindrücke der Dreharbeiten sammeln?
Christiane Wendenburg: Es ist immer wieder spannend, wenn auf dem Domberg Dreharbeiten stattfinden. Der Dreh zu „The Empress“ war natürlich besonders aufregend – immerhin wurden zwei der größten und wichtigsten Szenen dieser Netflix-Produktion auf dem Domplatz und in der Alten Hofhaltung gedreht. Welche Szenen das sind, werde ich natürlich nicht verraten – nur so viel: Auf dem Weg ins Büro kam man nicht nur am festlich geschmückten Dom und an adeligen Hofdamen in Reifröcken vorbei, sondern auch an einem Galgen. Übrigens: Der Vater der historischen Sisi, Herzog Max in Bayern, wurde in Bamberg geboren, genauer gesagt in der Neuen Residenz!
Seit wann durften die Museen am Domberg wieder Publikum empfangen? Wie entwickelt sich seither der Andrang?
Christiane Wendenburg: Seit dem 6. Mai – mit Voranmeldung, aber immerhin kurz vor dem Internationalen Museumstag am 16. Mai, zu dem wir schon wieder viele interessierte Besucherinnen und Besucher begrüßen durften.
Ist ein Bedürfnis nach Kultur nach wie vor vorhanden?
Christiane Wendenburg: Das Bedürfnis ist auf jeden Fall vorhanden! O‑Ton einer Besucherin am Museumstag: „Ich bin ja sooo glücklich, dass ich endlich wieder Ausstellungen besuchen kann!“ Worüber wir uns besonders freuen: Es besuchen wieder vermehrt Bambergerinnen und Bamberger sozusagen ihre Museen und auch der Zuspruch von jungen Familien ist gewachsen.
Die Staatsbibliothek zeigt noch bis 18. Dezember die Ausstellung „Joseph Heller und die Kunst des Sammelns“. Heller war Bamberger, Kunstsammler und Mäzen der Staatsbibliothek. Welchen Stellenwert hat er für das Haus?
Christiane Wendenburg: Joseph Heller, der von 1798 bis 1849 lebte, hatte die zu seiner Zeit noch königliche Bibliothek zur Erbin seiner Kunstgegenstände, Handbibliothek sowie Schriftstücke erklärt. Hellers Mentor war nämlich der damalige Bibliotheksdirektor Joachim Heinrich Jäck, beide verband eine lebenslange Freundschaft. Ihre gemeinsame Reise durch Deutschland, Österreich und Italien kann anhand der unterwegs erworbenen Objekte nachvollzogen werden. Im wunderschönen Scagliola-Saal zeigt die Staatsbibliothek ihren Umgang mit diesem reichen Erbe. An einem Medientisch kann man sich noch mehr Objekte aus dem Heller’schen Nachlass ansehen: als Digitalisate samt Kurzbeschreibung. Und auch ein kostenfreier Audioguide fürs Smartphone ist vor Ort über abrufbar. Übrigens hat sich die Staatsbibliothek noch etwas Besonderes für lange Winterabende einfallen lassen, nämlich die Online-Vortragsreihe „Bamberger Buchgeschichten“. Dienstags erzählen Referentinnen und Referenten Geschichten über Bücher und andere in Bibliotheken verborgene Schätze. Die Zugangsdaten werden auf der Website der Staatsbibliothek Bamberg veröffentlicht, die Vorträge beginnen in der Regel um 19 Uhr.
Im Historischen Museum zeigen Sie die Ausstellung „Geschenkt! Geschenke aus 22 Jahren an die Museen der Stadt Bamberg“. Wie wichtig sind Schenkungen für ein Museum? Von wem kamen oder kommen sie? Was waren die Highlights?
Christiane Wendenburg: Geschenke sind für Museen sehr wichtig und unverzichtbar – und dies nicht nur aus pekuniären Gründen. Sie ergänzen nicht nur die großartige Kunstsammlung der Stadt Bamberg durch zeitgenössische und historische Gemälde, sondern bieten auch einen Einblick in die Geschichte, Kunst und Kultur der Stadt Bamberg und das Alltags-Leben ihrer Bürgerinnen und Bürger. Beispiele wären Spielzeug, Vereinspokale oder Erzeugnisse Bamberger Handwerksbetriebe. Sie stammen von Sammelnden, von Künstlerinnen und Künstlern oder aus Erbschaften. Teilweise sind es auch Bamberger Dachbodenfunde, wie zum Beispiel eine gusseiserne Toilette aus der Zeit um 1900. Eines der Highlights ist sicherlich das Kunstwerk von Gerhard Hoehme, der von 1920 bis 1989 lebte, einem bedeutenden Vertreter der abstrakten Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg. Hoehme steht für die Informelle Kunst, ein Sammelbegriff für abstrakte, soll in diesem Fall heißen, nicht-geometrische Kunst, die ihre Ursprünge in den 1950er Jahren hatte.
Was gibt es im Dezember im Diözesanmuseum zu sehen?
Christiane Wendenburg: Noch bis 9. Januar 2022 zeigt das Diözesanmuseum die Krippen-Ausstellung „Willkommene Fremde“. Wie bereits im letzten Jahr werden die Krippen im Diözesanmuseum und in Geschäften Bambergs ausgestellt. Und in einigen Krippen haben Figuren Platz genommen, die dem Krippenthema fremd sind. Sie stehen für die christliche Gastfreundschaft und symbolisch für die Flucht und Vertreibung in verschiedenen Nationen. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sind dazu eingeladen, sich auf die Suche dieser fremden Figuren zu machen und können mit etwas Glück einen schönen Preis gewinnen.
Welche Ausstellung kann man im Dezember in der Staatsgalerie besuchen?
Christiane Wendenburg: Die Barockabteilung der Staatsgalerie zeigt monumentale Galeriebilder – das größte misst 222 mal 338 Zentimeter – von Johann Michael Bretschneider, der von 1656 bis 1727 lebte. Außerdem gibt es Werke des Rubens-Lehrers Otto van Veen, 1556 bis 1629, und des Rembrandt-Zeitgenossens Jan Lievens, 1607 bis 1674, sowie niederländische Landschaftsgemälde und Stillleben. Ein eigener Raum ist der Sammlung der Bamberger Fürstbischöfe gewidmet: 40 Gemälde veranschaulichen dort die Sammel- und Präsentationsgewohnheiten des Barock. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die 14 Supraportengemälde – das sind Gemälde, die über Türen oder Portalen angebracht sind – der Bamberger Malerfamilie Treu, die als geschlossener Bestand die Malerei des ausklingenden Rokokos in Mainfranken repräsentieren.
In der Neuen Residenz können seit 2019 die renovierten Räumlichkeiten des Fürstbischöflichen Appartements besichtigt werden. Wie entwickelt sich das Publikumsinteresse?
Christiane Wendenburg: Sehr gut! Für die Führungen durch das Appartement muss die Gruppengröße, Stand Anfang November, allerdings noch auf sieben Personen begrenzt sein. Gerade an Wochenenden kann es darum zu Wartezeiten kommen.
Was gibt es im Dezember außerdem in der Residenz?
Christiane Wendenburg: Der neue Museumsraum „Die verlorenen Räume“ im Kaiserappartement wird eröffnet. Seit der 2009 beendeten Restaurierung des Kaiserappartements der Neuen Residenz präsentiert sich dieses in der Form, die ihm das Erbprinzenpaar Rupprecht und Marie Gabriele um 1900 gegeben hat. Die Bayerische Schlösserverwaltung zeigt nun einen neu eingerichteten Museumsraum. Dieser zeugt von jenen Wohnräumen des Erbprinzenpaares, die durch den Einzug der Staatsbibliothek 1962 vom Kaiserappartement abgetrennt wurden. Der Raum ist – wie auch das gesamte Kaiserappartement – ab 2. Dezember bis zum Ende des Jahres zu den regulären Öffnungszeiten täglich von 10 bis 16 Uhr im freien Rundgang, das heißt ohne Führung, zu sehen. Mit dem Themenraum „Die verlorenen Räume“ erhält die Raumflucht des Kaiserappartements zudem einen zeitgenössischen musealen Abschluss, der nicht zuletzt auch über die Baugeschichte der Residenz nach den letzten fürstlichen Bewohnern informiert. Im Ausstellungsraum selbst, dem ehemaligen Toilettenzimmer der Prinzessin, das übrigens später als Hausmeisterwohnung der Staatsbibliothek diente, wurden Teile des Bodens und der Decke wie bei einer archäologischen Ausgrabungsstelle offengelegt. Von der ursprünglichen Bausubstanz können so barocke Parketttafeln, die beim Umbau ausgebaut worden waren, und eine von einer abgehängten Decke verborgene ebenfalls barocke Stuckdecke neu entdeckt werden.
Wird es im Dezember auch zeitgenössische Kunst in den Museen am Domberg zu sehen geben?
Christiane Wendenburg: Ja – in der Ausstellung „Geschenkt!“ im Historischen Museum werden auch Arbeiten zeitgenössischer und zum Teil Bamberger Künstlerinnen und Künstler gezeigt, zum Beispiel Objekte und Gemälde von Michael Huth, Volker Hinniger, Gerhard Hoehme, Christiane Toewe und Ottmar Mohring.
Unterhalten Sie auch Kooperation mit lokalen Künstlerinnen und Künstlern?
Christiane Wendenburg: Ja, die städtischen Museen, also auch die Museen am Domberg, arbeiten mit dem Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Oberfranken und dem Bamberger Kunstverein zusammen. Das Diözesanmuseum stellt lokale Künstlerinnen und Künstler aus und die Neue Residenz kooperiert mit der Villa Concordia.
Worin besteht Ihr Angebot für junges Publikum?
Christiane Wendenburg: Wir haben museumspädagogische Programme und Führungen für Schulklassen in allen Häusern, Taschenlampenführungen und digitale Rundgänge im Diözesanmuseum, sonntags freien Eintritt für Familien, Kinderstationen in der Ausstellung sowie Angebote für Kindergeburtstage im Historischen Museum oder auch mal einen InstaWalk mit Studierenden der Uni Bamberg.
Welche Ausstellungen stehen 2022 auf dem Plan?
Christiane Wendenburg: In der Neuen Residenz ist zwischen 8. und 10. April 2022 zum Tag der offenen Kapellen eine Klanginstallation von Antje Vowinckel in Kooperation mit der Villa Concordia geplant. Zu den Tagen der alten Musik im Juni 2022 soll die Musikgruppe Musica Canterey Bambergensis im Kaisersaal spielen. Begleitend dazu wird ein vielfältiges Führungsprogramm angeboten. Von September bis November 2022 wird die Sonderausstellung zum Maler Alexander Macco „MACCO. Von Rom nach Bamberg“ in fünf Räumen der Residenz gezeigt. In der Staatsbibliothek begehen wir 2022 den 200. Todestag von E.T.A. Hoffmann gemeinsam mit diversen Bamberger Institutionen wie dem ETA Hoffmann-Theater, dem ETA Hoffmann-Haus, dem Marionettentheater Bamberg, aber auch mit deutschlandweiten Kooperationen wie mit der Staatsbibliothek Berlin und dem Romantik-Museum Frankfurt. Dazu wird es eine gemeinsame Sonderausstellung mit umfassendem Begleitprogramm geben. Die Ausstellungseröffnung ist für den 24. Juli geplant. Im Diözesanmuseum soll am 1. Juli die Sonderausstellung „Erlesen“ eröffnet werden, die dann bis 18. September 2022 besucht werden kann. Und im Historischen Museum gastiert von Mai bis Oktober 2022 die Wanderausstellung „Holz macht Sachen: Holz, Baum, Wald und Du?“, bei der eine Kooperation mit den Kulturinstitutionen der Museen am Domberg angedacht ist.
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Modell des Innenraums im Historischen Museum
Zeitreise in den Heinrichsdom der Jahrtausendwende
Ein an der Universität Bamberg entstandener Modellbau ermöglicht im Rahmen der Sonderausstellung „Kleine Funde, Große Geschichten – archäologische Funde aus dem Bamberger Dom“ im Historischen Museum eine Zeitreise in das einstige Kirchenschiff des ersten Baus des Bamberger Doms.
Ein Reichtum an Farben, Ornamenten, prächtigen Malereien und verzierten Fußböden, getaucht in ein architektonisch bewusst gelenktes Sonnenlicht: Dieser Eindruck, so belegen es Augenzeugen und Ausgrabungen, erwartete die Kirchgängerinnen und Kirchgänger im 1012 geweihten Heinrichsdom, dem ersten Bau des Bamberger Doms. Rund 80 Jahre später zerstörte ein Brand die wertvoll ausgestaltete Innenausstattung.
Ein am Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit (AMANZ) der Universität Bamberg entstandener Modellbau ermöglicht nun eine Zeitreise in das einstige Kirchenschiff. Das aufwendig angefertigte und detailreiche Modell im Maßstab 1:33 ist das Highlight der Sonderausstellung „Kleine Funde, Große Geschichten – archäologische Funde aus dem Bamberger Dom“. Sie ist vom 17. Juli bis zum 3. Oktober 2021 im Historischen Museum in der Alten Hofhaltung anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der AMANZ zu sehen.
Das Wissen um den Raumeindruck, den das Modell vermitteln möchte, stammt aus einem aktuellen Forschungsprojekt, das Ausgrabungen des ersten Lehrstuhlinhabers Walter Sage im Bamberger Dom aus den Jahren 1969 bis 1972 auswertet. „Fundamente aller Bauphasen, viele Bestattungen und zahlreiche Kleinfunde, deren Geschichte es teils noch zu enträtseln gilt, wurden damals entdeckt“, erklärt Dr. Cornelia Lohwasser, Projektleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der AMANZ. „Die Funde stammen teilweise von der Innenausstattung des ersten Doms. So konnten wir dessen grundsätzliche Boden- und Wandgestaltung gut rekonstruieren.“ Das Modell selbst entwarfen und bauten die Studierenden Judith Klesinski, Alexander Pelz und Lukas Amberg mit großer Detailtreue und Unterstützung von Cornelia Lohwasser. Das Ergebnis ihres Engagements und Herzstück der Ausstellung wird umringt von vielen weiteren Domfunden wie Architektur- oder Malereifragmente, die das Historische Museum und der Historische Verein Bamberg verwahren.
Die Ausstellung im Historischen Museum Bamberg, Domplatz 7, ist von Dienstag bis Sonntag sowie feiertags von 10 bis 17 Uhr für Besuche geöffnet. Der Eintritt liegt bei 7 Euro beziehungsweise ermäßigten 6 und 3 Euro. Familien zahlen 14 Euro und haben sonntags freien Eintritt. Schulklassen sind nach vorheriger Anmeldung willkommen. Die Ausstellung entstand in Kooperation des Historischen Vereins Bamberg e.V. mit dem Lehrstuhl AMANZ sowie den Museen der Stadt Bamberg und mit Unterstützung des Erzbistums Bamberg und der Oberfrankenstiftung.
Alle Informationen zur Ausstellung gibt es unter https://museum.bamberg.de/ausstellungen/vorschau .
Weiteres zum Forschungsprojekt hinter der Ausstellung findet sich unter https://www.uni-bamberg.de/amanz/forschung/laufende-forschungsprojekte .
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Kultur auch virtuell erleben
Die Bamberger Museen laden zum Museumstag
von Manuel Werner
Am 16. Mai ist Internationaler Museumstag, der dieses Jahr bereits zum 44. Mal begangen wird. So auch in Bamberg. Nachdem die Inzidenz in der Stadt Bamberg unter 100 fiel, sind seit Donnerstag auch die Museen wieder geöffnet. Auch am kommenden Sonntag, sofern das Infektionsgeschehen unter diesem Wert bleibt. Unabhängig von einer möglichen Öffnung wird der Museumstag auf alle Fälle vom ausrichtenden Zusammenschluss der Museen, „Domberg – Museen um den Bamberger Dom“, virtuell begangen.
Ziel des Aktionstages ist es, auf die Vielfalt der mehr als 6.500 Museen in Deutschland sowie der Museen weltweit aufmerksam zu machen. Die Leitlinie des Museumstages lautet in diesem Jahr „Museen mit Freude entdecken“.
Da vieles derzeit von der Inzidenz abhängt und bislang noch völlig unklar ist, ob Bambergs Museen an diesem Tag öffnen dürfen, um ihre Schätze zu präsentieren, wurde ein großer Teil der Vorbereitungszeit in digitale Angebote und Entdeckungen investiert.
Virtueller Stick-Workshop und virtuelle Führungen
„Abgesehen davon, dass wir trotz derzeit sinkender Inzidenz nicht mit Sicherheit sagen können, ob die Museen geöffnet werden dürfen, gibt es einige Neuerungen, die sich die Verantwortlichen der Häuser haben einfallen lassen“, so Dombergkoordinatorin Christiane Wendenburg.
Selbstredend sieht das Hygienekonzept vor, dass FFP2-Masken getragen und Abstände eingehalten werden müssen. Desinfektionsspender sind in sämtlichen Museen aufgestellt.
In den Vorjahren war der Andrang bei den Führungen groß, in diesem Jahr können leider keine Führungen angeboten werden.
„Die Besucher werden in Form eines Einbahnstraßensystems durch die Häuser geleitet. Es wird kein großes Gedränge geben bedingt durch die Abstandsregelung. Wir können leider kein klassisches Programm wie in den Vorjahren bieten, weder Bastelworkshops für Kinder noch Führungen für Erwachsene. Doch wird haben uns etwas neues einfallen lassen, so die Dombergkoordinatorin weiter.“
Neu beim diesjährigen Museumstag sind virtuelle Führungen. Nachdem die Corona-Pandemie zum Schließen von Kultureinrichtungen geführt hatte, ließen sich Frau Wendenburg und KollegInnen Alternativen einfallen. „Jost Lohmann von „AGIL –Bamberg erleben“ bietet schon seit Jahren Führungen in unseren Häusern an, unter anderem auch viele Schulprogramme. Im Zuge der Pandemie kam die Idee auf, Führungen auch virtuell durchzuführen. Die „Highlight-Führung“ durch die Dombergmuseen feiert am Museumstag Premiere.“ Während ansonsten Gruppenbuchungen nötig sind, kann sich im Zuge des Museumstages jede Besucherin und jeder Besucher virtuell zuschalten.
Morgens um 9.30 Uhr beginnt Jost Lohmann mit der erwähnten Highlight-Führung, die den Titel „Götzen, Papst und Kaiser“ trägt und am Nachmittag um 14.30 Uhr ein zweites Mal stattfindet. Ausgewählte Kunstobjekte, weltberühmte Exponate und geheimnisvolle Schätze, die eng verknüpft sind mit der Geschichte Bambergs, sind hier im Livestream zu entdecken. „Der Vorteil an den virtuellen Führungen ist, dass man auch als Besucher Details in Bildern entdecken kann, die man so nicht sehen würde.
Dadurch dass im Livestream reingezoomt werden kann, hat man das Gefühl, näher dran zu sein.“ Die BesucherInnen erfahren beispielsweise, welches Kunstwerk im Diözesanmuseum 600 Kilogramm schwer ist und können die „Allegorie des Guten Regiments“ im frisch renovierten Kaisersaal der Neuen Residenz bestaunen.
Im Historischen Museum ist die Ausstellung „Jüdisches in Bamberg“ aufgebaut. Sie möchte den Gästen die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Bamberg vor Augen führen. Um diese Ausstellung dreht sich auch Herrn Lohmanns zweites Führungsthema, dieser Livestream beginnt um 11.30 Uhr.
Der Eintritt am Museumstag ist in allen Häusern frei, ebenso können dank der finanziellen Unterstützung durch den “Freundeskreis der Museen um den Bamberger Dom” die Livestreams am Museumstag kostenfrei angeboten werden.
Ein Hauch von Kunigundenmantel für Zuhause
Bei der Highlight-Führung wird auch der blaue Kunigundenmantel mit seinen kunstvollen Goldstickereien vorgestellt. Für diejenigen, die selbst sticken möchten, hat sich die neue Leiterin des Diözesanmuseums, Carola Schmidt etwas ganz Besonderes ausgedacht. „Wer gerne sticken möchte wie am Hofe Kaiser Heinrichs“, so Frau Wendenburg, „sollte sich zum Online-Workshop via Zoom im Diözesanmuseum anmelden. Frau Schmidt hat dazu eine Expertin gewinnen können, unter deren fachkundiger Anleitung ein „Sternchen“ vom blauen Kunigundenmantel entsteht – mit vergoldeten Fäden in Anlegetechnik auf Seide, genauso wie im 11. Jahrhundert!“
Die Anmeldung unter dioezesanmuseum@erzbistum-bamberg.de sollte frühzeitig erfolgen, damit das kostenlose Materialpaket, das vom Diözesanmuseum zur Verfügung gestellt wird, zeitig zugesendet werden kann.
Die Staatsbibliothek hat leider nicht geöffnet, weil derzeit keine Ausstellungen stattfinden können. „Allerdings ist die StaBi digital hervorragend aufgestellt“, wie Frau Wendenburg betont, „deshalb wird sie einen virtuellen Blick in ihre Schatzkammer ermöglichen.“
Nicht weit vom Domberg entfernt, hat – vorbehaltlich des Infektionsgeschehens – die Sammlung Ludwig Bamberg im Alten Rathaus geöffnet und präsentiert auch am Museumstag in ihrer ständige Schau „Glanz des Barock – Fayence und Porzellan“ ihre prunkvollen Kostbarkeiten, außerdem „Ludwig unter der Lupe – 25 Jahre Sammlung Ludwig in Bamberg“.
In der Villa Dessauer kann endlich auch die brandneue Ausstellung „Papier“ des Bamberger Kunstvereins live und in Farbe besichtigt werden. In dieser Ausstellung zeigen die Künstlerinnen und Künstler, was Papier an gestalterischen Möglichkeiten bietet. Die Ausstellung wird darüberhinaus unabhängig von den Öffnungsperspektiven auch digital begleitet, beispielsweise durch Interviews mit den ausstellenden Künstlern.
Weiterführende Informationen und Links
Livestreams mit „Agil“ am Museumstag
https://www.agil-bamberg.de/museumstagL.php
„Bamberger Schätze“ in der Staatsbibliothek Bamberg
https://www.staatsbibliothek-bamberg.de/digitale-sammlungen/bamberger-schaetze/
Ausstellungen der Staatsbibliothek auf Google Arts & Culture
https://artsandculture.google.com/partner/staatsbibliothek-bamberg?hl=de
Online-Ausstellungen und virtuelle Spaziergänge durch die Prunkräume der Neuen Residenz
https://www.residenz-bamberg.de/deutsch/digital/index.htm
https://schloesserblog.bayern.de/tag/residenz-bamberg
Ausstellung „Papier“ in der Villa Dessauer mit virtuellem Begleitprogramm
https://www.kunstverein-bamberg.de/
Organisatorischer Hinweis der Stadt Bamberg
Liegt der Corona-Inzidenzwert in Bamberg zwischen 50 und 100, ist eine vorherige Anmeldung per Telefon (0951 87–1140 Kasse Historisches Museum, 0951 87–1871 Kasse Sammlung Ludwig, 0951 87–1861 Kasse Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer und Mikwe: 0151–16971088 während der Öffnungszeiten) erforderlich. Zu einer eventuell nötigen Rückverfolgung muss ein Kontakt hinterlegt werden. Die Besucher:innen sind zum Tragen einer FFP2-Maske verpflichtet, der Mindestabstand von 1,5 m zueinander ist einzuhalten. Die Verantwortlichen bitten, die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen zu beherzigen. Die Besucherzahl wird begrenzt, so dass die geltenden Abstandsregeln eingehalten werden können. Die Belüftung mit Frischluft wird in den Ausstellungsräumen erhöht. Ausgeschilderte Rundwege helfen bei der Vermeidung von Kontakten. Es gibt die Möglichkeit zur Desinfektion der Hände.