Im Heinrichsjubiläumsjahr unterstützt der Domberg-Freundeskreis das Historische Museum Bamberg mit 1000 Euro. Das Geld kommt der kulturellen Bildung in der Ausstellung „Vor
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1000 Euro für die kulturelle Bildung der Heinrichsausstellung
Historisches Museum Bamberg freut sich über Domberg-Freundeskreis-Spende
Im Heinrichsjubiläumsjahr unterstützt der Domberg-Freundeskreis das Historische Museum Bamberg mit 1000 Euro. Das Geld kommt der kulturellen Bildung in der Ausstellung „Vor 1000 Jahren – Leben am Hof von Kunigunde und Heinrich II.“ zugute.
Offiziell übergeben wurde der Spendenscheck von Altbürgermeister Dr. Christian Lange in seiner Eigenschaft als Erster Vorsitzender des Freundeskreises und der Domberg-Koordinatorin Christiane Wendenburg an die Kuratorin für Kulturelle Bildung bei den Museen der Stadt Bamberg, Eleonora Cagol.
„Als Vorsitzender des Freundeskreises der Museen um den Bamberger Dom ist es mir eine große Freude, die Kulturelle Bildung im Historischen Museum unterstützen zu können“, so Dr. Lange. „Der Freundeskreis hat es sich neben der Stärkung der Kooperation aller Museen am Domberg und der Mitwirkung an der Verbesserung der Ausstattung auch zur Aufgabe gemacht, die Angebote für Kinder und Jugendliche in den Häusern zu fördern. Wir danken den Mitgliedern des Vereins, die dazu beitragen, dass wir die Museen um den Dom so vielfältig unterstützen können.“
In der Ausstellung „Vor 1000 Jahren I Leben am Hof von Kunigunde und Heinrich II.“ können Kinder bunte Mitmach-Karten mit Spielen und Rätseln finden, Stempel sammeln und sich daraus ihr eigenes Mitmach-Heft binden.
„Ich freue mich sehr, dass dieses bei Kindern so beliebte Mitmach-Heft dank der Spende vom Domberg-Freundeskreises gedruckt werden konnte“, so Eleonora Cagol bei der offiziellen Übergabe.
Die Scheckübergabe fand im Rahmen der Mitgliederversammlung des Domberg-Freundeskreises statt, bei der auch ein neuer Vorstand gewählt wurde.
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Historisches Museum
Ausstellung „Vor 1000 Jahren: Leben am Hof von Kunigunde und Heinrich II.“
Kurz vor Jahresende tragen auch die Museen der Stadt Bamberg ihren Teil zum Heinrichsjahr 2024, dem 1000. Todesjahr Kaiser Heinrichs II., bei. Die Ausstellung „Vor 1000 Jahren: Leben am Hof von Kunigunde und Heinrich II.“ konzentriert sich jedoch nicht nur auf den Kaiser. Auch der Kaiserin und vor allem dem Alltag der Bevölkerung räumt sie Platz ein.
Ein gängiges Bild des Mittelalters, der Lebzeit des Kaiserpaars Heinrich und Kunigunde, sieht so aus: Dunkel, dreckig, rückständig. Damit will die Ausstellung „Vor 1000 Jahren: Leben am Hof von Kunigunde und Heinrich II.“, zu sehen im Historischen Museum noch bis April 2025, anhand des aktuellen wissenschaftlichen Standes aber aufräumen.
Zu sehen sind Darstellungen des Herrscherpaares, ein Bild zeigt etwa einen KI-generierten Heinrich, Insignien, Objekte und Kunstgegenstände aus dem höfischen Leben oder Überreste von Bausubstanz aus dem Jahr 1000. Einen Schwerpunkt legt die Ausstellung aber auch auf das gesellschaftliche Leben, dass sich im Umkreis von Dom und Hofhaltung abspielte.
Mit Kristin Knebel, Direktorin der Museen der Stadt Bamberg, und Cornelia von Heßberg, zusammen mit Arne Schönfeld am Konzept und am Katalog beteiligt, haben wir über die Ausstellung, das Leben vor 1000 Jahren, Mittelalter-Vorurteile und Frau Knebels bevorstehenden Abschied aus Bamberg gesprochen.
![Kunigunde und Heinrich](https://webecho-bamberg.de/wp-content/uploads/2024/10/WE-Heinrich_Schau-2-Nov-24-1024x700.webp)
Sie kündigen an, dass die Museen der Stadt Bamberg mit der Ausstellung dazu beitragen möchten, ein historisch fundierteres Bild der Zeit um 1000 zu etablieren. War es bisher nicht fundiert?
Kristin Knebel: Beim großen Publikum herrschen sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie das Mittelalter aussah. Vorstellungen, die geprägt sind von Filmen, Serien oder Mittelaltermärkten. Der derzeitige wissenschaftliche Stand, auf den wir uns in der Ausstellung berufen, weicht allerdings oft von diesen Meinungen ab. Wir wollen das Bild eines dunklen, stinkenden, gewalttätigen Mittelalters revidieren und ein anderes Bild zeigen. Wir zeigen einen derzeitigen Wissensstand, der auch von Akteuren der praktischen Archäologie zum Beispiel mitgeprägt wird. Das heißt aber nicht, dass das in allen Punkten der Weisheit letzter Schluss ist. Die Forschung geht immer weiter und Geschichtsbilder ändern sich. Dem können wir uns nicht entziehen.
Wie war das Leben im Bamberg des Jahres 1000 also?
Kristin Knebel: Es handelte sich sicherlich um eine differenziertere Gesellschaft, als man noch vor einiger Zeit annahm. Die landwirtschaftliche Prägung war stark, doch es war eine breitgefächerte Gesellschaft. Auch herrschte ein weit verzweigter Handel. Das Leben der meisten Menschen spielte sich sicherlich zentral in der näheren Umgebung ihres Wohnortes ab, aber es gab auch, und nicht nur bei Königen oder Kaisern, Menschen, die eine sehr große Mobilität hatten. Wir werden in der Ausstellung eine Karte von Handelsrouten zeigen, die bis nach Nordafrika und Asien reichten. Auch gehen wir auf die Frage ein: Gab es um 1000 in Bamberg bereits Handwerk? Es gibt die Auffassung, dass Familien, alles, was sie diesbezüglich brauchten, selbst herstellten. Andere sagen, dass es durchaus bereits Handwerk gab, das sich zudem bereits zu spezialisieren begann. Und dadurch, dass die Stadt ab 1007 Bischofssitz war, entstand ein zusätzlicher Schutz für die Menschen, die sich hier ansiedeln.
Cornelia von Heßberg: Im Vergleich zu heute war das Leben im Mittelalter aber natürlich hart. Wir würden nicht damals leben wollen. Es war kälter und dunkler, Elektrizität oder ausreichend Kerzen waren selbstverständlich nicht vorhanden. Auch zum Beispiel Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit, also etwa die Armen reich zu machen, waren unbekannt.
Heißt das, es gab keine Aufstiegsmöglichkeiten?
Cornelia von Heßberg: Doch. Vor allem im kirchlichen Bereich gab es durchaus soziale Mobilität oder Durchlässigkeit. Kaiser Heinrich hat zum Beispiel die Wahl der beiden Unfreien Gundekar und Walter jeweils zum Bischof von Eichstätt unterstützt. So wurden sie selbst zu Herren und konnten Herrschaft ausüben.
Kannte man Freizeit oder bestand das Leben nur aus Arbeit?
Kristin Knebel: Ich denke nicht, dass die Menschen einen Begriff von Freizeit hatten, wie wir ihn heute kennen. Aber es gab natürlich den Sonntag – ein arbeitsfreier Tag, von der Kirche so festgelegt. Freizeitbeschäftigungen ging man allerdings schon nach. So zeigen wir in der Ausstellung zum Beispiel Spiele aus dieser Zeit, wie ein Schachspiel oder auch Würfel. „Freizeit“ und „Arbeitszeit“ wurden aber nicht klar voneinander unterschieden.
Wie sah es aus in Bamberg?
Kristin Knebel: Darüber geben uns vor allen Dingen archäologische Befunde Aufschluss. Wir wissen, dass es natürlich den Domberg gab, mit dem sogenannten Heinrichsdom und der Kaiserpfalz – heute Alte Hofhaltung genannt. Einige Stellen des Gebäudes stammen sogar noch aus der Zeit von Heinrich. Drumherum befand sich außerdem eine Siedlung mit unterschiedlichen Gebäuden. Auch am Michaelsberg oder bei der Stephanskirche – beide in der Heinrichszeit gegründet – gibt es Hinweise auf weitere Steinbauten. Wobei diese natürlich vornehmlich herrschaftlichen oder kirchlichen Nutzern vorbehalten waren. Private Häuser bestanden kaum aus Stein. In diesem Bereich gab es viele hölzerne Gebäude. Wir zeigen zum Beispiel ein Grubenhaus, bei dem man nach unten steigt und nicht nach oben, wenn man es betreten will.
![Kunigunde und Heinrich](https://webecho-bamberg.de/wp-content/uploads/2024/10/WE-Heinrich_Schau-3-Nov-3.webp)
Welche Kleidung trugen die Menschen?
Kristin Knebel: Da gibt es sehr viel Material. Eine Erkenntnis unserer Expertin ist, dass die Kleidung sehr farbig war und nicht, wie man es sich vorstellt, alles in Braun und Grau. Die Leute waren vielfältig gekleidet. Chemische Färbemittel existierten zwar natürlich noch nicht, aber sehr viele Naturmaterialien konnten zum Färben genutzt werden. In der Ausstellung zeigen wir Nachbildungen solcher Kleidung und etwa auch einen Webstuhl. Als Originalstück haben wir hingegen einen Lederschuh aus dem Jahr 1024. Nach meinem Ermessen etwa in der heutigen Größe 44.
Sie nannten das Wort „stinkendes“ Mittelalter. Wie roch es in den Straßen?
Cornelia von Heßberg: Auch die Menschen im Mittelalter kannten so etwas, was wir heute Hygiene nennen und haben durchaus gebadet. Einen entsprechenden Badezuber zeigen wir in der Ausstellung auch. Außerdem gab es im Mittelalter bereits Badehäuser. Wie die sanitären Zustände auf den Straßen aussahen, lässt sich allerdings nur schwer sagen. Das 10. Jahrhundert wird in der Forschung als quellenarme Zeit betrachtet. Aus späterer Zeit, aus dem 12. oder 13. Jahrhundert, haben wir aber Kenntnis über sanitäre Anlagen in Klöstern. Da gab es Wasserleitungen und Abwasserleitungen sowie Wasserheizungen. Man hat also nicht nur gefroren. Und wie es roch? Ich würde sagen, natürlicher als heute. Aber ich kann mir auch etwas kräftigere Geruchsnoten vorstellen, wie wir sie heute vielleicht aus dem landwirtschaftlichen Bereich kennen. Schon allein, weil die Nutztiere oft sehr nah dran waren am Menschen. Allerdings kann man eine Siedlung aus der Zeit von Kaiser Heinrich auch nicht einfach mit einer hochverdichteten Stadt aus dem Spätmittelalter wie zum Beispiel Köln oder Paris vergleichen.
Sie kündigen an, in der Ausstellung auch auf die Handlungsräume von Frauen in dieser Zeit einzugehen. Welche Umstände herrschten diesbezüglich?
Kristin Knebel: Einige Herrscherinnen aus der Zeit, nicht nur Kunigunde, waren sogenannte Mitregentinnen, consors regni nannte sich das. Diese hatten mehr Handlungsmöglichkeiten als man früher glaubte, als man sie für nicht mehr als schöne Dekoration hielt, die nichts zu sagen hatten. Bei Kunigunde war es sogar so, dass sie nach Heinrichs Tod die Reichsinsignien innehatte. Somit war sie Interimsregentin, bis mit Konrad ein neuer König den Thron bestieg. Dass damals allerdings in Gender- oder Feminismus-Kategorien gedacht wurde wie heute, würde ich jedoch nicht sagen.
Cornelia von Heßberg: Zum Beispiel aber im 19. Jahrhundert hatten Frauen zum Teil weniger Rechte als im Mittelalter. Die Idee, dass zum Beispiel die Kirche damals die Frauen unterdrückte, muss hinterfragt werden. Frauen waren zwar durchaus den Männern untergeordnet, aber der Stand war wichtiger als das Geschlecht. Eine hochgestellte Frau konnte die Herrin oder Herrscherin über andere sein, auch über Männer.
In der Ausstellung zeigen Sie szenische Inszenierungen von Gesprächen zwischen fiktionalen Zeitzeugen. Wie sieht das genau aus?
Kristin Knebel: In den Räumen wird das Publikum lebensgroßen Figuren auf Bildschirmen begegnen, die ihnen über das Leben im Mittelalter erzählen. Eine dieser szenischen Darstellungen zeigt zum Beispiel, wie die Kaiserin in Bamberg anreist, während sich eine Magd aus der Hofhaltung mit einer Hofdame über diesen Besuch unterhält. Auch gibt es interaktive Stationen, wie eine Urkundenstation, ein mittelalterliches Spiel und Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene.
Wie klingen die fiktionalen Zeitzeugen, wie klang Bamberg damals?
Cornelia von Heßberg: Man sagt, dass sich die älteren Sprachstufen des Deutschen etwa alle 500 Jahre geändert haben. Wenn wir also von heute aus 500 Jahre zurückgehen, könnten wir die Menschen im Jahr 1500 noch ungefähr verstehen. Aber bei allem, was davor gesprochen wurde, hätten wir heute Schwierigkeiten, es zu verstehen. Kaiser Heinrich wird allerdings wohl eher einen bairischen oder süddeutschen Dialekt aus seiner Herkunftssregion um Regensburg gesprochen haben, also keinen Vorläufer des heutigen Fränkischen.
Sie haben eine KI-generierte Darstellung Heinrichs veröffentlicht, die ihn mit langem, leicht schütterem Haar zeigt. Ist das authentisch?
Kristin Knebel: Es gibt kein Porträt von Heinrich, das authentisch ist, denn es gab in seiner Zeit noch kein Verständnis von authentischer Porträtdarstellung. Genau wissen wir also nicht, wie er aussah. Darstellungen von Personen bildeten eher deren Funktion ab. Darum sieht Heinrich auf jeder mittelalterlichen Darstellung auch anders aus. Aber das war überhaupt nicht wichtig. Nur die Insignien – welche Krone und Kleidung trägt er, was hält er in der Hand – waren es. Für die Ausstellung und für unser Bild des Kaisers wollten wir ihn im mittleren Alter darstellen, ohne Krone, aber mit Kreuz und Rüstung, das heißt im Kettenhemd. Vielleicht hat er so ähnlich ausgesehen, wenn er durch sein Reich reiste, vielleicht aber auch ganz anders.
Cornelia von Heßberg: An dieser Stelle können wir auch mit einem weiteren Fehlglauben über das Mittelalter aufräumen. Diese Epoche wird auch aus dem Grund oft verunglimpft, weil man lange Zeit in Wissenschaft und Gesellschaft dachte, die Menschen seien damals kindlich oder naiv gewesen, zum Beispiel weil sie es nicht schafften, ein authentisches Gemälde ihrer Herrscher anzufertigen. Das war aber eben auch nicht beabsichtigt. In der Ausstellung versuchen wir entsprechend zu zeigen, dass die Menschen mit vielem sehr rational umgegangen sind. Für Probleme des Alltags fanden sie immer wieder vernünftige Lösungen, anstatt ungebildet und instinkthaft zu handeln.
Frau Knebel, Sie haben Ihren Abschied als Direktorin der Museen der Stadt zum Jahresende bekanntgegeben. Dann wechseln Sie nach Jena und übernehmen die Leitung der dortigen städtischen Museen. Was hat die neue Stelle, was die in Bamberg nicht hat?
Kristin Knebel: Einfach gesagt, liegt sie direkt vor meiner Haustür, denn meine Familie und Freunde leben in Weimar. Auch bin ich in Thüringen sehr gut vernetzt, weil ich dort sehr lange im Museumsbereich gearbeitet habe. Dort gibt es in der Kulturszene genauso große Aufgaben und Baustellen wie hier. Auch in Jena sind die Verhältnisse nicht rosig und es braucht ein neues Depot und vielleicht einen neuen Museumsbau. Aber das ist genau, was mir Spaß macht. Ich baue gerne etwas auf und versuche, Strukturen zu schaffen.
Hatten die schlechte Finanzlage Bambergs oder die nachlässige Politik gegenüber der freien Kulturszene etwas mit Ihrer Entscheidung, Bamberg zu verlassen, zu tun?
Kristin Knebel: Nein. Die Stelle in Jena war einfach im Angebot, was bei solchen Stellen nicht sehr oft vorkommt. Und ich habe dort, wie gesagt, schon einmal gearbeitet und kenne sehr viele Leute. Außerdem wurde mir sehr bald nach dem Bewerbungsgespräch signalisiert, dass man mich gerne haben möchte. Also entschied ich mich für den Wechsel.
Ist die Ausstellung „Vor 1000 Jahren: Leben am Hof von Kunigunde und Heinrich II.“ Ihr Vermächtnis?
Kristin Knebel: Sie ist durchaus ein Schlusspunkt und außerdem die größte Ausstellung, die mein Team und ich gemacht haben. Aber als mein Vermächtnis sehe ich sie nicht. Wovon ich jedoch hoffe, dass etwas bleibt, ist, dass wir aufgezeigt haben, wie man in den städtischen Museen in Bamberg Ausstellungen modern und interaktiv gestalten und so Publikumszahlen steigern kann – siehe die „Fake Food“-Ausstellung. Die Museen der Stadt haben das Handwerkszeug, wir können das, nur braucht man dafür auch finanzielle Mittel. Auch hoffe ich, dass unser Masterplan, die Museen strukturell zu sanieren, zum Beispiel durch ein neues Depot oder Nachhaltigkeit und klimaneutrale Planung, in der Zukunft fortgeführt wird. Man wäre seitens der Stadt wirklich klug beraten, den Plan fortzusetzen und weiterzuentwickeln, meine ich.
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Bilderspaziergang in der Mittagspause
„Kunstsnack“: Kurzführung durch Gemäldegalerie des Historischen Museums
Morgen (2. Juli) veranstaltet das Historische Museum um 12:30 Uhr einen weiteren „Kunstsnack in der Mittagspause“. Bei der Kurzführung kann sich das Publikum auf einen halbstündigen Bilderspaziergang durch die neu arrangierte Gemäldegalerie des Historischen Museums begeben.
In der Gemäldegalerie des Historischen Museums sind Meisterwerke aus sieben Jahrhunderten ausgestellt, die einen kleinen Einblick in die städtische Sammlung bieten. Beim „Kunstsnack in der Mittagspause“ stellt Kuratorin Eleonora Cagol verschiedene Gattungen der Malerei vor. Der Rundgang beginnt mit Gemälden von Künstler:innen der Moderne und führt bis in die Zeiten des Mittelalters zurück.
Der Freundeskreis der Museen um den Bamberger Dom lädt Interessierte zu diesem „Kunstsnack“ ein. Treffpunkt ist am 2. Juli an der Kasse des Historischen Museums, Beginn ist um 12:30 Uhr. Die „Kunstsnacks“ am Domberg sind ein Angebot speziell für Einheimische und in Bamberg Berufstätige. Bei den 30-minütigen Kurzführungen in der Mittagspause geben die Dombergmuseen, namentlich das Diözesanmuseum, das Historische Museum, die Staatsgalerie in der Neuen Residenz, die Prunkräume der Neuen Residenz und die Staatsbibliothek Bamberg, reihum einen Einblick in ihre Ausstellungen und stellen Ausstellungstücke vor.
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Rundgang im Historischen Museum
„Kunstsnack“ zum Bürgertum im 19. Jahrhundert in Bamberg
Für Kurzentschlossene: Morgen Mittag veranstaltet das Historische Museum eine Kurzführung. Beim 30-minütigen „Kunstsnack“ führt Dr. Eva Schurr durch die Ausstellung „Eine neue Zeit bricht an. Bambergs Bürgertum zwischen Romantik und Gründerzeit“.
Der Beginn des 19. Jahrhunderts war in Bamberg eine Zeit des Übergangs. Verlusten standen Aufbruchsstimmung und Modernisierung gegenüber. Kurzentschlossene Interessierte können dazu morgen Mittag (11. Juni, um 12:30 Uhr) mehr erfahren. In kompakten 30 Minuten beim „Kunstsnack“ im Historischen Museum zeigt Dr. Eva Schurr auf, wie die Bamberger Bürgerschaft neue Chancen ergriff und welche Neuerungen es damals gab und führt durch die Ausstellung „Eine neue Zeit bricht an. Bambergs Bürgertum zwischen Romantik und Gründerzeit“.
Die Schau zu Bambergs Bürgerkultur im 19. Jahrhundert thematisiert das Engagement der Bürgerschaft um das Wohlergehen der Stadt, Ideen und den Wandel des Kunstgeschmacks. Porträts zeigen Persönlichkeiten aus dem Bamberger Bürgertum. Von überregionaler Bedeutung sind dabei die Zeugnisse des Schmidt’schen Porzellanmalinstituts in Bamberg, vorwiegend Porzellanbilder nach Vorlagen von Meisterwerken aus der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert. Ergänzt wird die Ausstellung durch Möbel, Musikinstrumente, Gefäße, Geräte, Textilien und Schmuck aus der Biedermeierzeit.
Treffpunkt für den Rundgang „Kunstsnack in der Mittagspause“ ist an der Kasse des Historischen Museums in der Alten Hofhaltung.
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Historisches Museum
Programm zur Finissage: „Im Fluss der Geschichte. Bambergs Lebensader Regnitz“
Mit Führungen, Kinderprogramm, Sofagesprächen und mehr geht Anfang April im Historischen Museum die preisgekrönte Sonderausstellung „Im Fluss der Geschichte. Bambergs Lebensader Regnitz“ zu Ende. 15 Jahre lang war sie zu sehen.
Wasser ist nicht nur die Quelle allen Lebens, in Flussform ist es zudem oft Voraussetzung für Ansiedlung, Städtebau und Kultur. Am Beispiel der Welterbestadt Bamberg beleuchtet die von der UNESCO preisgekrönte Sonderausstellung „Im Fluss der Geschichte. Bambergs Lebensader Regnitz“ zwischen Stadt und Fluss die vielfältigen kulturellen, wirtschaftlichen, historischen und ökologischen Verbindungen zwischen Stadt und Fluss.
Gezeigt wird, wie Bamberg sich am mäandrierenden Flusslauf der Regnitz orientierte, die natürlichen Gegebenheiten nutzte und zur wohlhabenden und mächtigen Bischofsstadt heranwuchs. Freizeitvergnügen wie Badeanstalten und Sandkerwa sind ebenso Themen der Schau wie der Ludwig-Donau-Main-Kanal oder die Natur und Ökologie des Flusses.
Die Ausstellung soll durch interaktive Elemente zudem zum Mitmachen anregen und wird durch museumspädagogische Programme für Kindergärten und Schulen ergänzt. Vieles von dem, was die Ausstellung zeigt, kann man auf einem Spaziergang entlang der Regnitz anhand von Texttafeln außerdem persönlich nachvollziehen.
Noch bis 6. April zeigt das Historische Museum in Kooperation mit dem Flussparadies Franken e.V. die Ausstellung. Dann geht sie nach 15 Jahren zu Ende, um Platz für Neues zu machen.
Programm Finissage
Auf dem Programm der Finissage am 6. April steht um 10:30, 12 und 14:30 Uhr eine Führung mit den Wissenschaftlerinnen Cornelia Lohwasser, Eva-Ute Jacob und Anne Schmitt. Dabei erhält das Publikum die Möglichkeit, mehr über das Thema der Ausstellung zu erfahren.
Um 11:30 und um 13:30 Uhr lädt Kristin Knebel zum Sofagespräch. Hier besteht die Gelegenheit, Fragen an die Direktorin der Museen der Stadt Bamberg zu stellen.
Ab 10 Uhr beginnt das Kinderprogramm. Bei einer Museumsrallye können Kinder eigenständig und spielerisch alle Ausstellungsräume entdecken.
Eine Stunde später, um 11 öffnet eine Kreativwerkstatt zur Ausstellung. Darin haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, das, was sie in der Ausstellung gesehen haben, kreativ nachzuarbeiten.
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Historisches Museum
Kurzführung „Kunstsnack“ durch Regnitz-Ausstellung
Regina Hanemann serviert morgen im Historischen Museum den ersten „Kunstsnack“ in diesem Jahr. Im Rahmen der Kurzführungs-Reihe der Dombergmuseen gibt sie in kompakten 30 Minuten einen Einblick in die Ausstellung „Im Fluss der Geschichte. Bambergs Lebensader Regnitz“.
Unter dem Motto „Kunstsnack“ führt Regina Hanemann, bis 2022 Direktorin der Museen der Stadt Bamberg, morgen (20. März, 12:30 Uhr) durch die Ausstellung „Im Fluss der Geschichte. Bambergs Lebensader Regnitz“. Diese zeigt am Beispiel Bambergs, wie sich die Stadt am Flusslauf der Regnitz orientierte, die natürlichen Gegebenheiten nutzte und zur Bischofsstadt heranwuchs, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt. Freizeitvergnügen wie Badeanstalten und Sandkerwa sind ebenso Themen wie der Ludwig-Donau-Main-Kanal oder die Natur und Ökologie des Flusses.
Die Ausstellung wird noch bis zum 7. April im Historischen Museum zu sehen sein und macht dann nach 15 Jahren Platz für die Jubiläumsausstellung anlässlich des 1.000. Todestages von Kaiser Heinrich II. Diese wird Ende Oktober unter dem Titel „Vor 1.000 Jahren. Menschen(leben) am Hof von Kunigunde und Heinrich II.” eröffnet.
Bis dahin lädt der Freundeskreis der Museen um den Bamberger Dom zur der Kurzführungs-Reihe „Kunstsnack in der Mittagspause“ ein. Treffpunkt ist an der Kasse des Historischen Museums in der Alten Hofhaltung, Domplatz 7.
Die „Kunstsnacks“ am Domberg soll ein Angebot speziell für Einheimische und in Bamberg Berufstätige sein. Bei den halbstündigen Kurzführungen in der Mittagspause geben die Dombergmuseen reihum einen Einblick in ihre Ausstellungen oder stellen Ausstellungstücke vor. Die Kooperation „Domberg – Museen um den Bamberger Dom“ umfasst das Diözesanmuseum, das Historische Museum in der Alten Hofhaltung, die Staatsgalerie in der Neuen Residenz, die Prunkräume der Neuen Residenz und die Staatsbibliothek Bamberg.
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Historisches Museum, Sammlung Ludwig, Villa Dessauer
Positive Bilanz: Kulturelle Bildung bei den Museen der Stadt Bamberg
Die Publikums-Bilanz der Museen der Stadt Bamberg des letzten Jahres ist positiv. Immer mehr Personen besuchen die Ausstellungen im Historischen Museum, in der Sammlung Ludwig und der Villa Dessauer, immer mehr Schulklassen buchen Mitmach-Führungen und Museumswerkstätten.
Anfang Dezember eröffneten die Museen der Stadt Bamberg ihre letzte Ausstellung des Jahres 2023. Noch bis 28. Januar zeigt das Historische Museum die Weihnachtsausstellung „Eine runde Sache? Wie Lauscha die Weihnachtskugel erfand“. Die Schau bildet den Abschluss „eines anspruchsvollen Ausstellungsjahrs“, wie die Museen mitteilten. Unter dem Jahr liefen unter anderem auch „Die magische Nuss Krakatuk“, „Fake Food – Essen zwischen Schein und Sein“, „Instant Paradise – Swaantje Güntzel“ und „Feldforschung“ von Rosa Brunner. „Unsere Bemühung wurden mit sehr guten Besuchszahlen belohnt“, sagt Museumsdirektorin Kristin Knebel. „Schon jetzt ist die Zahl der Museumsbesuche aus dem Jahre 2022 übertroffen worden. Und wir freuen uns, dass wir so viele Menschen, darunter viele Bambergerinnen und Bamberger, und vor allem auch Kinder und Jugendliche erreichen können. Denn letztlich lebt ein Museum ja genau von ihnen, ohne ihr Interesse wäre unsere Arbeit nutzlos.“
Zuspruch auch bei Kultureller Bildung
Die Museen der Stadt Bamberg begreifen bei jeder Ausstellung laut Selbstbeschreibung Bildung und Vermittlung als elementare Aufgabe. Ihre kulturellen Bildungsangebote sollen sich an den unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen, Motivationen und Erwartungen des Publikums orientieren. Auch sollen Besucherinnen und Besucher einbezogen werden, um einen einladenden und anregenden Bildungsort zu schaffen. Mit unterschiedlichen, zielgruppenspezifischen und inklusiven Methoden und Formaten sollen auch Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, kultur- und kunstgeschichtliche Themen spielerisch zu entdecken und zu vertiefen, selbst aktiv zu werden und ihr kritisches Denken zu entwickeln.
„Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung in den Museen, insbesondere was die jungen Besucherinnen und Besucher betrifft“, sagt Eleonora Cagol, wissenschaftliche Volontärin und zuständig für die Kulturelle Bildung der Museen der Stadt Bamberg. „Die neuen Kindergarten- und Schulprogramme, die wir seit September 2022 anbieten, werden von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern mit großer Begeisterung aufgenommen. Vom 10. Dezember 2022 bis zum 10. Dezember 2023 haben wir für mehr als 75 Klassen mit insgesamt mehr als 1.500 Schülerinnen und Schülern Mitmach-Führungen und Museumswerkstätten organisiert. Hinzu kommen die Klassen, die unsere Museen und Ausstellungen selbstständig besucht haben.“
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Arts & Crafts to go
Kunstmarkt: Die Kunst zu Schenken
Am zweiten Adventswochenende öffnet der Kunstmarkt „Die Kunst zu schenken“ zu ersten Mal im Historischen Museum. Der Weihnachtsmarkt bietet eine Auswahl verschiedenster kunsthandwerklicher und künstlerischer Objekte.
Unter dem Motto „Arts & Crafts to go“ und mit dem Namen „Die Kunst zu Schenken“ veranstaltet das Historisches Museum in der Alten Hofhaltung am 9. und 10. Dezember jeweils ab 10 Uhr erstmalig einen Weihnachtsmarkt.
Mehrere AusstellerInnen präsentieren ihre Arbeiten, darunter Unikate, Kleinserien, Schmuck und Drucke. Alle haben sich unterschiedlichen Materialien und Techniken verschrieben und zeigen, dass „klassische Gestaltungsmittel zeitgenössisch und zeitlos zugleich sein können“, so die Museen der Stadt Bamberg in einer Mitteilung.
Auch besteht die Gelegenheit, an den zwei Tagen von den Künstlerinnen und Künstlern mit ihren teils preisgekrönten Werken Wissenswertes über deren Aussage und ihren Herstellungsprozess zu erfahren.
Ausstellen bei die „Die Kunst zu schenken“ werden:
- Elke Eder-Eich: Keramik
- Alvaro-Luca Ellwart: Schmuck
- Dagmar Christina Gerke: Glas-Design
- Christiane Hamacher: Ikonen
- Sophie B. Kloess und Jan Hebach: Metallgestaltung aus Silber und Stahl
- Nora Kovats: Schmuck
- Nicole von Lindeiner: Tuchwerk
- Reinhard Netter: Drechselei
- Frank Pressentin: Schreibgeräte
- Jochen Rüth: Keramik
- Christiane Toewe: Porzellan
- Richard Wientzek: Zeichnung und Malerei
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Auf zum Domberg
Internationaler Museumstag 2022
Am 15. Mai öffnen Museen weltweit zum Internationalen Museumstag ihre Türen besonders weit und machen mit Sonderausstellungen, Spezialführungen und Rahmenprogrammen auf ihre Bestände aufmerksam. Mit Diözesanmuseum, Historischem Museum und Neuer Residenz beteiligen sich auch die Museen am Bamberger Domberg. Wir haben mit Christiane Wendenburg, Dombergkoordinatorin, über das Angebot des 15. Mai gesprochen.
Frau Wendenburg, das Motto des Museumstags 2022 lautet „Museum mit Freude entdecken“. Was bedeutet es?
Christiane Wendenburg: Auf der ganzen Welt machen Museen am Internationalen Museumstag auf die Vielfalt ihrer Sammlungen und Vermittlungsprogramme aufmerksam. Am 15. Mai zeigen sie einer breiten Öffentlichkeit, was für einen wichtigen Beitrag sie zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben leisten. Der Museumstag soll dabei auch Menschen, die ansonsten keine klassischen Museumsbesucher*innen sind, Appetit auf mehr machen. Der Eintritt ist frei und das Programm ist so vielfältig, dass für jede und jeden etwas dabei sein wird.
Welche Bedeutung haben Museen für eine Gesellschaft?
Christiane Wendenburg: Im allgemeinen Verständnis erscheint ein Gang durchs Museum wie eine Zeitreise in die Vergangenheit und nicht wie eine in die Zukunft. Aber Geschichte zu bewahren und zu verstehen, ist von entscheidender Bedeutung, wenn sich eine Gesellschaft weiterentwickeln will. Museen sind schließlich nicht nur eine nutzlose Ansammlung alter Dinge, wie manche sagen. Sie sind Orte der Begegnung, der Reflexion, der Diskussion, der Erfahrung, der Entdeckung. Sie sind öffentliche Orte einer offenen Gesellschaft.
Ein Beispiel: Die Museen der Stadt Bamberg bieten seit mehreren Jahren sogenannte KulturWerkRäume an. Das sind Programme, die Geflüchtete und Einheimische im Rahmen eines Museumsbesuchs zusammenbringen, das gemeinsame Erleben und der interkulturelle Austausch stehen dabei im Vordergrund. Die Teilnahme ist natürlich kostenlos. Die Museen nehmen also das Ziel sozialer Nachhaltigkeit – gemäß dem Motto „leave no one behind“ – ernst. Museen sind für die Menschen da, nicht nur für die Dinge.
Wie viele Leute haben den Domberg am Museumstag letztes Jahr besucht? Wie viele erwarten und erhoffen Sie diesmal?
Christiane Wendenburg: Letztes Jahr war eine richtige Zitterpartie. Ob Bamberger Museen am Museumstag überhaupt geöffnet haben dürfen, war wegen der damaligen Corona-Bestimmungen bis vier Tage vorher gar nicht sicher. Immerhin kamen dann etwa 500 Besucher*innen auf den Domberg. Zusätzlich nahmen knapp 200 Personen aus dem ganzen Bundesgebiet an den neu konzipierten Führungen via Livestream teil. Die Resonanz war durchweg sehr positiv. Unsere Gäste waren richtig glücklich, wieder Kultur analog genießen zu können. Natürlich hoffen wir dieses Jahr, wieder an die Zahlen aus Vor-Corona-Zeiten anknüpfen zu können – 2019 zählte allein das Historische Museum knapp 1.800 Gäste.
Wie möchten Sie der Bevölkerung den Museumstag und einen Besuch in den Museen schmackhaft machen?
Christiane Wendenburg: Unter anderem mit freiem Eintritt in alle Häuser. Und auch die Teilnahme an allen Angeboten, seien es Führungen oder Bastelaktionen, ist kostenlos. Die kurzweiligen, abwechslungsreichen Programmangebote sind alle rund um den Domplatz angesiedelt, zu Fuß also bestens erreichbar. Und für eine Pause zwischendurch bietet sich der Rosengarten und das dortige Café geradezu ideal an.
Ein Programmschwerpunkt mit Ausstellungen wie „Holz macht Sachen“ im Historischen Museum wird Nachhaltigkeit sein. Wie kam es dazu?
Christiane Wendenburg: „Holz macht Sachen“ ist nicht einfach nur eine Ausstellung, sondern vielmehr ein Kooperationsprojekt mehrerer Museen mit dem Ziel, Nachhaltigkeitsthemen zu vermitteln und das Umweltbewusstsein der Menschen zu stärken. Das Historische Museum ist prädestiniert dafür, diese Ausstellung zu zeigen. Und zwar nicht nur wegen der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlung, die vielerlei Holzobjekte beherbergt, sondern auch weil es einen Ausstellungsraum zu bieten hat, der zum Thema Holz wie geschaffen ist. Der Marstall der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz Bamberg hat hölzerne Decken und Pferdeboxen. Er eignet sich hervorragend für diese Sonderausstellung. Zudem hat die Stadt Bamberg eigene bewirtschaftete Wälder, Förster und Waldarbeiter, die auch mit dabei sind, wenn es um das vielfältige Rahmenprogramm zur Ausstellung geht.
Die Highlightführung ist „Götzen, Papst und Kaiser“. Was gibt es hier zu sehen, warum ist sie das Highlight?
Christiane Wendenburg: Der Rundgang, der chronologisch der Stadtgeschichte folgt, beginnt in der Alten Hofhaltung, genauer gesagt im Historischen Museum. Dort lernen Besucher*innen die Bamberger Götzen kennen, außergewöhnliche, für die Region einmalige Menhire, das sind in die Höhe ragende Steinblöcke, in Menschengestalt. Ein weiteres Highlight im Historischen Museum ist das Gemälde „Der Apostelabschied“, die älteste erhaltene Stadtansicht Bambergs und eines der ältesten Stadtpanoramen überhaupt. Es lädt zu einem Stadtrundgang durch das Bamberg im Jahr 1485 ein.
Im Diözesanmuseum, der nächsten Station des Rundgangs, können einzigartige Schätze der Bistumsgeschichte bestaunt werden. Das weltweit einzige erhaltene Papstornat des Hochmittelalters aus dem Grab Papst Clemens’ II., den mit feinen Goldfäden bestickten, blauen Kunigundenmantel aus dem 11. Jahrhundert und das prächtige, 600 Kilogramm schwere Domkreuz, ein Zeugnis gelebter und lebendiger Religiosität. Letzte Station der Zeitreise über den Domberg ist die Neue Residenz. Der Kaisersaal, der bedeutendste Raum der Residenz, wurde ab 1707 von Melchior Steidl ausgemalt. Das Deckengemälde zeigt den „Triumphzug der Weisheit als Allegorie der guten Herrschaft“, die Wände schmücken 16 überlebensgroße, aber nicht immer besonders schmeichelhafte Porträts von Kaisern des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, vom Bistumsgründer Heinrich II. bis hin zu Joseph I.
![Museumstag](https://webecho-bamberg.de/wp-content/uploads/2022/04/WE-Museumstag_1_Mai-22.jpg)
Welches Programm bietet das Diözesanmuseum?
Christiane Wendenburg: Alle, die denken, dass sie dieses Museum schon ganz gut kennen, können bei halbstündigen Führungen durch das ehemalige Kapitelhaus Räumlichkeiten erkunden, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind und auch das eine oder andere Detail entdecken, das man vielleicht leicht übersieht. Außerdem präsentiert eine Führung den Domschatz und die Textilsammlung mit den mittelalterlichen Kaisergewändern. Im Kreuzgang kann man den Originalfiguren von der Fassade des Doms, darunter auch die Domkühe, ganz nahekommen.
Welches das Historische Museum?
Christiane Wendenburg: Neben der Sonderausstellung „Holz macht Sachen“ gibt es Führungen mit dem Initiator der Ausstellung, eine Schnitz-Vorführung in einem ansonsten für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Innenhof der Alten Hofhaltung sowie zahlreiche Aktivstationen, die den Gästen einen Einstieg in dieses komplexe Thema bieten. Außerdem stellt Dr. Marina Scheinost eine Kurzführung zu Highlights aus der Sammlung des Historischen Vereins vor. Und die neue Direktorin der städtischen Museen, Dr. Kristin Knebel, stellt in der Gemäldegalerie die Frage „100 Meisterwerke?“. Natürlich können am Museumstag auch alle anderen Abteilungen des Historischen Museums erkundet werden, zum Beispiel „Jüdisches Leben in Bamberg“, „Zeit und Raum“ – die Abteilung zu Astronomie und Zeitmessung, oder auch „Im Fluss der Geschichte – Bambergs Lebensader Regnitz“.
![Museumstag](https://webecho-bamberg.de/wp-content/uploads/2022/04/WE-Museumstag_2_Mai-22.jpg)
Wie beteiligen sich Neue Residenz und Staatsgalerie am Museumstag?
Christiane Wendenburg: Das Publikum kann durch den Kaisersaal mit dem angrenzenden Kaiserappartement und durch das Fürstbischöfliche Appartement, das normalerweise nur im Rahmen von Führungen zugänglich ist, flanieren. In der Staatsgalerie kann man monumentale Galeriebilder, die Sammel- und Präsentationsgewohnheiten des Barock, aber auch Meisterwerke bambergischer, fränkischer und kölnischer Malerei der Spätgotik und Frührenaissance betrachten. Und für alle Blumenliebhaber*innen bieten wir Führungen zur Geschichte des Rosengartens an.
Was gibt es in der Sammlung Ludwig zu sehen?
Christiane Wendenburg: Am Fuße des Dombergs zeigen wir im Alten Rathaus die Ausstellung „Wunderwerke“ der zeitgenössischen Keramikkünstlerin Grita Götze. Figürliche Malerei steht dabei im Vordergrund. Die Motive findet Gritta Götze in der Natur. In der Dauerausstellung zu Fayence und Porzellan aus der Sammlung Ludwig bieten wir zudem unsere beliebten Kurzführungen im Barockkostüm an.
Was ist für Kinder und Jugendliche geboten?
Christiane Wendenburg: Für alle Altersgruppen gibt es Aktivstationen in der Ausstellung „Holz macht Sachen“ im Historischen Museum, Jüngere können dort auch in der Kinder-Museumswerkstatt mit Holzresten, Zweigen und Stoff kreativ werden. Das Diözesanmuseum bietet außer Rätselbögen auf Papier auch einen Actionbound, eine Art digitale Schatzsuche, fürs Smartphone an und die Selfie-Station „Einmal Kaiser sein…“. In der Sammlung Ludwig im Alten Rathaus entstehen – passend zur Ausstellung „Wunderwerke“ – bunte Schmetterlinge und lustige Krabbeltierchen aus Papier.
In der Alten Hofhaltung zeigt Antje Vowinckel ihre Klanginstallation „Reichweiten“. Wie kam das zustande, auch vor dem Hintergrund, dass am Domberg sonst wenig zeitgenössische Kunst gezeigt wird?
Christiane Wendenburg: Die Klanginstallation war bereits zur Feier der 1000-jährigen Weihe der Thomaskapelle im Jahr 2020 geplant, musste aber coronabedingt verschoben werden. Außer der Weiheinschrift, die im Original jetzt als Dauerleihgabe im Diözesanmuseum zu sehen ist, und als Kopie in der Kapelle, besitzen wir keinerlei Objekte, die mit der Weihe und dem Papstbesuch im Jahr 1020 in Zusammenhang stehen. Um das Jubiläum also wirklich würdig begehen zu können, jenseits einer Mini-Ausstellung, die nur Spezialisten interessieren würde, muss man einen zeitgenössischen Blick auf das historische Erbe werfen. Und genau das wird Frau Vowinckel sicher hervorragend machen. Die Künstlerin wurde übrigens in Kooperation mit der Villa Concordia ausgesucht, weil sie dort Stipendiatin war.
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Volles Programm
Dezemberausstellungen der Museen am Domberg
Nach Monaten der Schließungen geht es für die Museen am Domberg Bamberg derzeit Schlag auf Schlag. Diözesanmuseum, Staatsbibliothek, Staatsgalerie, Neue Residenz und Historisches Museum bieten im Dezember nicht nur ein volles Ausstellungsprogramm. Vor Kurzem gab der Domberg auch die Kulisse für die Dreharbeiten einer Netflix-Serie ab.
Christiane Wendenburg ist Koordinatorin der Museen am Domberg. Sie hat uns über das Dezemberprogramm und die jüngsten Ereignisse Aufschluss gegeben.
Frau Wendenburg, wie lassen sich die eineinhalb Coronajahre aus Sicht der Museen am Domberg zusammenfassen?
Christiane Wendenburg: Es war ein nervenaufreibender Wechsel aus Schließungen und Öffnungen unter immer neuen Auflagen. Wir hatten wochenlang kein Publikum und somit auch keine Einnahmen. Es gab keine Führungen, keine Schulprogramme, keine Kindergeburtstagsfeiern im Museum und auch keinen direkten Austausch mit den Kooperationspartnern, Kolleginnen und Kollegen. Digitale Angebote und Zoom-Konferenzen sind hierfür leider kein adäquater Ersatz.
Wie geht es den Museen heute? Sind Sie schon wieder mitten im Geschäft mit neuen Projekten oder muss erst noch nachgeholt werden, was schon 2020 geplant war?
Christiane Wendenburg: Die Ausstellungs- und Veranstaltungsvorbereitungen für 2022, und zum Teil auch 2023, sind natürlich schon im vollen Gange. Außerdem ist der barrierefreie Ausbau des Diözesanmuseums geplant.
Gibt es Ausstellungen, die geplant waren, aber nicht zustande gekommen sind?
Christiane Wendenburg: Die meisten Ausstellungen wurden verschoben oder ihre Laufzeit verlängert. Leider konnten jedoch sehr, sehr viele Veranstaltungen nicht stattfinden. Das Veranstaltungsprogramm der Neuen Residenz für 2020 musste ausnahmslos abgesagt werden, unter anderem die Feierstunde zur 1000-jährigen Weihe der Thomas-Kapelle, die „Tage der alten Musik“, die Eröffnungsfeier zur Wiedereröffnung des Fürstbischöflichen Appartements nach der umfangreichen Restaurierung, ein vielfältiges Kammermusikprogramm in den Räumen am Tag des offenen Denkmals und die geplante Vortragsreihe zu den Restaurierungsmaßnahmen. Im Historischen Museum entfiel ebenfalls fast das komplette, umfangreiche Begleitprogramm zur Ausstellung „Tüte um Tüte“. Immerhin konnte zumindest die Modenschau „Ausgetütet“ mit Modekreationen aus Plastiktüten in Kooperation mit dem Maria Ward-Schulen im Innenhof der Alten Hofhaltung stattfinden.
Vor Kurzem gab der Domberg die Kulisse ab für Dreharbeiten zur Serie „The Empress“, die vom Leben von Elisabeth von Österreich, bekannt als Sisi, handelt. Konnten Sie Eindrücke der Dreharbeiten sammeln?
Christiane Wendenburg: Es ist immer wieder spannend, wenn auf dem Domberg Dreharbeiten stattfinden. Der Dreh zu „The Empress“ war natürlich besonders aufregend – immerhin wurden zwei der größten und wichtigsten Szenen dieser Netflix-Produktion auf dem Domplatz und in der Alten Hofhaltung gedreht. Welche Szenen das sind, werde ich natürlich nicht verraten – nur so viel: Auf dem Weg ins Büro kam man nicht nur am festlich geschmückten Dom und an adeligen Hofdamen in Reifröcken vorbei, sondern auch an einem Galgen. Übrigens: Der Vater der historischen Sisi, Herzog Max in Bayern, wurde in Bamberg geboren, genauer gesagt in der Neuen Residenz!
Seit wann durften die Museen am Domberg wieder Publikum empfangen? Wie entwickelt sich seither der Andrang?
Christiane Wendenburg: Seit dem 6. Mai – mit Voranmeldung, aber immerhin kurz vor dem Internationalen Museumstag am 16. Mai, zu dem wir schon wieder viele interessierte Besucherinnen und Besucher begrüßen durften.
Ist ein Bedürfnis nach Kultur nach wie vor vorhanden?
Christiane Wendenburg: Das Bedürfnis ist auf jeden Fall vorhanden! O‑Ton einer Besucherin am Museumstag: „Ich bin ja sooo glücklich, dass ich endlich wieder Ausstellungen besuchen kann!“ Worüber wir uns besonders freuen: Es besuchen wieder vermehrt Bambergerinnen und Bamberger sozusagen ihre Museen und auch der Zuspruch von jungen Familien ist gewachsen.
Die Staatsbibliothek zeigt noch bis 18. Dezember die Ausstellung „Joseph Heller und die Kunst des Sammelns“. Heller war Bamberger, Kunstsammler und Mäzen der Staatsbibliothek. Welchen Stellenwert hat er für das Haus?
Christiane Wendenburg: Joseph Heller, der von 1798 bis 1849 lebte, hatte die zu seiner Zeit noch königliche Bibliothek zur Erbin seiner Kunstgegenstände, Handbibliothek sowie Schriftstücke erklärt. Hellers Mentor war nämlich der damalige Bibliotheksdirektor Joachim Heinrich Jäck, beide verband eine lebenslange Freundschaft. Ihre gemeinsame Reise durch Deutschland, Österreich und Italien kann anhand der unterwegs erworbenen Objekte nachvollzogen werden. Im wunderschönen Scagliola-Saal zeigt die Staatsbibliothek ihren Umgang mit diesem reichen Erbe. An einem Medientisch kann man sich noch mehr Objekte aus dem Heller’schen Nachlass ansehen: als Digitalisate samt Kurzbeschreibung. Und auch ein kostenfreier Audioguide fürs Smartphone ist vor Ort über abrufbar. Übrigens hat sich die Staatsbibliothek noch etwas Besonderes für lange Winterabende einfallen lassen, nämlich die Online-Vortragsreihe „Bamberger Buchgeschichten“. Dienstags erzählen Referentinnen und Referenten Geschichten über Bücher und andere in Bibliotheken verborgene Schätze. Die Zugangsdaten werden auf der Website der Staatsbibliothek Bamberg veröffentlicht, die Vorträge beginnen in der Regel um 19 Uhr.
Im Historischen Museum zeigen Sie die Ausstellung „Geschenkt! Geschenke aus 22 Jahren an die Museen der Stadt Bamberg“. Wie wichtig sind Schenkungen für ein Museum? Von wem kamen oder kommen sie? Was waren die Highlights?
Christiane Wendenburg: Geschenke sind für Museen sehr wichtig und unverzichtbar – und dies nicht nur aus pekuniären Gründen. Sie ergänzen nicht nur die großartige Kunstsammlung der Stadt Bamberg durch zeitgenössische und historische Gemälde, sondern bieten auch einen Einblick in die Geschichte, Kunst und Kultur der Stadt Bamberg und das Alltags-Leben ihrer Bürgerinnen und Bürger. Beispiele wären Spielzeug, Vereinspokale oder Erzeugnisse Bamberger Handwerksbetriebe. Sie stammen von Sammelnden, von Künstlerinnen und Künstlern oder aus Erbschaften. Teilweise sind es auch Bamberger Dachbodenfunde, wie zum Beispiel eine gusseiserne Toilette aus der Zeit um 1900. Eines der Highlights ist sicherlich das Kunstwerk von Gerhard Hoehme, der von 1920 bis 1989 lebte, einem bedeutenden Vertreter der abstrakten Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg. Hoehme steht für die Informelle Kunst, ein Sammelbegriff für abstrakte, soll in diesem Fall heißen, nicht-geometrische Kunst, die ihre Ursprünge in den 1950er Jahren hatte.
Was gibt es im Dezember im Diözesanmuseum zu sehen?
Christiane Wendenburg: Noch bis 9. Januar 2022 zeigt das Diözesanmuseum die Krippen-Ausstellung „Willkommene Fremde“. Wie bereits im letzten Jahr werden die Krippen im Diözesanmuseum und in Geschäften Bambergs ausgestellt. Und in einigen Krippen haben Figuren Platz genommen, die dem Krippenthema fremd sind. Sie stehen für die christliche Gastfreundschaft und symbolisch für die Flucht und Vertreibung in verschiedenen Nationen. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sind dazu eingeladen, sich auf die Suche dieser fremden Figuren zu machen und können mit etwas Glück einen schönen Preis gewinnen.
Welche Ausstellung kann man im Dezember in der Staatsgalerie besuchen?
Christiane Wendenburg: Die Barockabteilung der Staatsgalerie zeigt monumentale Galeriebilder – das größte misst 222 mal 338 Zentimeter – von Johann Michael Bretschneider, der von 1656 bis 1727 lebte. Außerdem gibt es Werke des Rubens-Lehrers Otto van Veen, 1556 bis 1629, und des Rembrandt-Zeitgenossens Jan Lievens, 1607 bis 1674, sowie niederländische Landschaftsgemälde und Stillleben. Ein eigener Raum ist der Sammlung der Bamberger Fürstbischöfe gewidmet: 40 Gemälde veranschaulichen dort die Sammel- und Präsentationsgewohnheiten des Barock. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die 14 Supraportengemälde – das sind Gemälde, die über Türen oder Portalen angebracht sind – der Bamberger Malerfamilie Treu, die als geschlossener Bestand die Malerei des ausklingenden Rokokos in Mainfranken repräsentieren.
In der Neuen Residenz können seit 2019 die renovierten Räumlichkeiten des Fürstbischöflichen Appartements besichtigt werden. Wie entwickelt sich das Publikumsinteresse?
Christiane Wendenburg: Sehr gut! Für die Führungen durch das Appartement muss die Gruppengröße, Stand Anfang November, allerdings noch auf sieben Personen begrenzt sein. Gerade an Wochenenden kann es darum zu Wartezeiten kommen.
Was gibt es im Dezember außerdem in der Residenz?
Christiane Wendenburg: Der neue Museumsraum „Die verlorenen Räume“ im Kaiserappartement wird eröffnet. Seit der 2009 beendeten Restaurierung des Kaiserappartements der Neuen Residenz präsentiert sich dieses in der Form, die ihm das Erbprinzenpaar Rupprecht und Marie Gabriele um 1900 gegeben hat. Die Bayerische Schlösserverwaltung zeigt nun einen neu eingerichteten Museumsraum. Dieser zeugt von jenen Wohnräumen des Erbprinzenpaares, die durch den Einzug der Staatsbibliothek 1962 vom Kaiserappartement abgetrennt wurden. Der Raum ist – wie auch das gesamte Kaiserappartement – ab 2. Dezember bis zum Ende des Jahres zu den regulären Öffnungszeiten täglich von 10 bis 16 Uhr im freien Rundgang, das heißt ohne Führung, zu sehen. Mit dem Themenraum „Die verlorenen Räume“ erhält die Raumflucht des Kaiserappartements zudem einen zeitgenössischen musealen Abschluss, der nicht zuletzt auch über die Baugeschichte der Residenz nach den letzten fürstlichen Bewohnern informiert. Im Ausstellungsraum selbst, dem ehemaligen Toilettenzimmer der Prinzessin, das übrigens später als Hausmeisterwohnung der Staatsbibliothek diente, wurden Teile des Bodens und der Decke wie bei einer archäologischen Ausgrabungsstelle offengelegt. Von der ursprünglichen Bausubstanz können so barocke Parketttafeln, die beim Umbau ausgebaut worden waren, und eine von einer abgehängten Decke verborgene ebenfalls barocke Stuckdecke neu entdeckt werden.
Wird es im Dezember auch zeitgenössische Kunst in den Museen am Domberg zu sehen geben?
Christiane Wendenburg: Ja – in der Ausstellung „Geschenkt!“ im Historischen Museum werden auch Arbeiten zeitgenössischer und zum Teil Bamberger Künstlerinnen und Künstler gezeigt, zum Beispiel Objekte und Gemälde von Michael Huth, Volker Hinniger, Gerhard Hoehme, Christiane Toewe und Ottmar Mohring.
Unterhalten Sie auch Kooperation mit lokalen Künstlerinnen und Künstlern?
Christiane Wendenburg: Ja, die städtischen Museen, also auch die Museen am Domberg, arbeiten mit dem Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Oberfranken und dem Bamberger Kunstverein zusammen. Das Diözesanmuseum stellt lokale Künstlerinnen und Künstler aus und die Neue Residenz kooperiert mit der Villa Concordia.
Worin besteht Ihr Angebot für junges Publikum?
Christiane Wendenburg: Wir haben museumspädagogische Programme und Führungen für Schulklassen in allen Häusern, Taschenlampenführungen und digitale Rundgänge im Diözesanmuseum, sonntags freien Eintritt für Familien, Kinderstationen in der Ausstellung sowie Angebote für Kindergeburtstage im Historischen Museum oder auch mal einen InstaWalk mit Studierenden der Uni Bamberg.
Welche Ausstellungen stehen 2022 auf dem Plan?
Christiane Wendenburg: In der Neuen Residenz ist zwischen 8. und 10. April 2022 zum Tag der offenen Kapellen eine Klanginstallation von Antje Vowinckel in Kooperation mit der Villa Concordia geplant. Zu den Tagen der alten Musik im Juni 2022 soll die Musikgruppe Musica Canterey Bambergensis im Kaisersaal spielen. Begleitend dazu wird ein vielfältiges Führungsprogramm angeboten. Von September bis November 2022 wird die Sonderausstellung zum Maler Alexander Macco „MACCO. Von Rom nach Bamberg“ in fünf Räumen der Residenz gezeigt. In der Staatsbibliothek begehen wir 2022 den 200. Todestag von E.T.A. Hoffmann gemeinsam mit diversen Bamberger Institutionen wie dem ETA Hoffmann-Theater, dem ETA Hoffmann-Haus, dem Marionettentheater Bamberg, aber auch mit deutschlandweiten Kooperationen wie mit der Staatsbibliothek Berlin und dem Romantik-Museum Frankfurt. Dazu wird es eine gemeinsame Sonderausstellung mit umfassendem Begleitprogramm geben. Die Ausstellungseröffnung ist für den 24. Juli geplant. Im Diözesanmuseum soll am 1. Juli die Sonderausstellung „Erlesen“ eröffnet werden, die dann bis 18. September 2022 besucht werden kann. Und im Historischen Museum gastiert von Mai bis Oktober 2022 die Wanderausstellung „Holz macht Sachen: Holz, Baum, Wald und Du?“, bei der eine Kooperation mit den Kulturinstitutionen der Museen am Domberg angedacht ist.