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Integration

Inte­gra­ti­on

Cari­Thek Bam­berg: Paten­schaf­ten für jun­ge Geflüchtete

Seit etwa einem hal­ben Jahr betreibt der Cari­tas­ver­band Bam­berg ein Pro­jekt zur Inte­gra­ti­on jun­ger Geflüch­te­ter. Anhand von Paten­schaf­ten soll es Kin­dern und Jugend­li­chen erleich­tert wer­den, am gesell­schaft­li­chen Leben teil­zu­ha­ben. Nun hat die Cari­tas ein ers­tes Fazit gezogen.

Im Febru­ar star­te­te die Cari­thek des Cari­tas­ver­bands Bam­berg ein neu­es Pro­jekt mit dem Namen „Stär­kung geflüch­te­ter Kin­der und Jugend­li­cher in Bam­berg“. Ziel des Pro­jek­tes war es, Kin­der und Jugend­li­che zwi­schen sechs und 18 Jah­ren, die aus ver­schie­de­nen Län­dern nach Bam­berg geflüch­tet waren und hier nun woh­nen und zur Schu­le gehen, anhand von Paten­schaf­ten zu unterstützen.

Denn gera­de auch jun­ge Geflüch­te­te haben es durch zahl­rei­che Bar­rie­ren auf dem Gebiet der Spra­che und der Bil­dung oft schwer, so der Cari­tas­ver­band in einer Mit­tei­lung, mit hier Gebo­re­nen oder schon seit län­ge­rer Zeit hier leben­den Gleich­alt­ri­gen mit­zu­hal­ten. Sie sol­len ihre Flucht­er­fah­run­gen aber hin­ter sich las­sen kön­nen und sich, wie ande­re Kin­der auch, gut ent­wi­ckeln und am gesell­schaft­li­chen Leben teil­ha­ben kön­nen. Eine frü­he Unter­stüt­zung ermög­li­che hier eine schnel­le­re Inte­gra­ti­on. Dies gelin­ge aus Erfah­rung am bes­ten mit Enga­ge­ment in Frei­zeit­ge­stal­tung, Sprach­ver­mitt­lung und Patenschaften.

Mit aktu­ell drei Patin­nen und Paten nahm das Pro­jekt in einer Grund­schu­le in Bam­berg-Ost Anfang des Jah­res die Arbeit auf. Die­se Patin­nen und Paten tref­fen sich ein­mal wöchent­lich mit ihren Schütz­lin­gen in der Schu­le. Dabei sol­len sie mit ein bis zwei Kin­dern ins Gespräch kom­men, mit­ein­an­der lesen und spie­len. Die Patin­nen und Paten beglei­ten das Kind auch bei sei­nen schu­li­schen Auf­ga­ben. Auf die­se Wei­se ent­ste­he eine posi­ti­ve Bin­dung, so die Mit­tei­lung der Cari­tas wei­ter, die für bei­de Sei­ten ein Gewinn sei.

Bedarf an Paten­schaf­ten ist groß

Lehr­per­so­nal und Schüler:innen sei­en unter­des­sen dank­bar und glück­lich über das Paten­schafts-Enga­ge­ment. „Der Bedarf für Paten­schaf­ten ist groß“, sagt Chris­ti­na Hegel, die das Pro­jekt bei der Cari­thek koor­di­niert. „Das bestä­ti­gen uns auch die Schu­len.“ Gera­de die Mit­tel- und Real­schu­len, die einen gro­ßen Anteil an geflüch­te­ten Kin­dern auf­neh­men, wür­den an dem Pro­jekt teil­neh­men wol­len. „Je mehr Paten wir haben, des­to indi­vi­du­el­ler und inten­si­ver kann jedes Kind betreut wer­den.“ Das ent­las­te Lehr­kräf­te, so Hegel weiter.

Das Pro­jekt läuft seit Mit­te Febru­ar und noch für fast drei Jah­re. Bis­her wur­den bedarfs­ori­en­tier­te Ange­bo­te wie eine Sing­grup­pe, ein Bas­te­l­an­ge­bot, Aus­flü­ge, Beglei­tung zu Jugend­zen­tren und ein Feri­en­pro­gramm in den Pfingst­fe­ri­en geschaf­fen. Aber die Cari­thek sucht wei­ter­hin Frei­wil­li­ge, die sich bei regel­mä­ßi­gen Ange­bo­ten oder kurz­fris­ti­gen Aktio­nen in den Berei­chen Frei­zeit­ge­stal­tung und Sprach­ver­mitt­lung ein­brin­gen wollen.

Frei­zeit, Sprach­ver­mitt­lung und Patenschaften

„Cari­Thek“ Bam­berg: Inte­gra­ti­on jun­ger Geflüchteter

Im Febru­ar hat die „Cari­Thek“ Bam­berg ein neu­es Pro­jekt mit dem Namen „Stär­kung geflüch­te­ter Kin­der und Jugend­li­cher in Bam­berg“ gestar­tet. Ziel ist es, Kin­der und Jugend­li­che zwi­schen sechs und 18 Jah­ren, die aus ver­schie­de­nen Län­dern nach Bam­berg geflüch­tet sind, hier nun woh­nen und zur Schu­le gehen, bei ihrer Inte­gra­ti­on zu unterstützen.

Jun­ge Geflüch­te­te haben es durch zahl­rei­che Bar­rie­ren auf dem Gebiet der Spra­che und der Bil­dung schwer, so der Cari­tas­ver­band der Erz­diö­ze­se Bam­berg in einer Mit­tei­lung, mit den hier Gebo­re­nen oder schon seit län­ge­rer Zeit hier leben­den Gleich­alt­ri­gen mit­zu­hal­ten. Sie sol­len ihre Flucht­er­fah­run­gen jedoch hin­ter sich las­sen, sich gut ent­wi­ckeln und mit Freu­de am gesell­schaft­li­chen Leben teil­ha­ben kön­nen. Eine frü­he Unter­stüt­zung ermög­li­che hier eine schnel­le­re Inte­gra­ti­on. Dies gelin­ge erfah­rungs­ge­mäß am bes­ten mit Enga­ge­ment in Frei­zeit­ge­stal­tung, Sprach­ver­mitt­lung und Paten­schaf­ten. Ein sol­ches Ange­bot macht nun das Frei­wil­li­gen­zen­trum „Cari­Thek“ Bamberg.

Mit aktu­ell drei Patin­nen und Paten nahm ein neu­es Pro­jekt in einer Grund­schu­le in Bam­berg-Ost die Arbeit auf. Auf­ga­be der Patin­nen und Paten ist es dabei, mit ein bis zwei Kin­dern ins Gespräch zu kom­men, mit­ein­an­der zu lesen und zu spie­len sowie die Kin­der bei schu­li­schen Auf­ga­ben zu unterstützen.

Bedarf an Paten­schaf­ten ist groß

Das betei­lig­te schu­li­sche Per­so­nal ist laut Cari­tas dank­bar und glück­lich über das Enga­ge­ment der Patin­nen und Paten. „Der Bedarf für Paten­schaf­ten ist groß“, sagt Chris­ti­na Hegel, die das Pro­jekt bei der „Cari­Thek“ koor­di­niert. „Das bestä­ti­gen uns auch die Schu­len.“ Gera­de die Mit­tel- und Real­schu­len, die einen gro­ßen Anteil an geflüch­te­ten Kin­dern auf­neh­men, wür­den an dem Pro­jekt teil­neh­men wol­len. „Je mehr Paten wir haben, des­to indi­vi­du­el­ler und inten­si­ver kann jedes Kind betreut wer­den.“ Das ent­las­te Leh­re­rin­nen und Leh­rer, so Hegel wei­ter. Sie beglei­tet die Paten­schaf­ten und steht für Fra­gen vor und wäh­rend der Paten­schaft als Ansprech­part­ne­rin zur Seite.

Das Pro­jekt der „Cari­Thek“ Bam­berg soll etwa drei Jah­re lang lau­fen, wei­te­re Aktio­nen sind geplant. Bis­her wur­den bedarfs­ori­en­tier­te Ange­bo­te wie eine Sing­grup­pe, ein Bas­te­l­an­ge­bot, ver­schie­de­ne Aus­flü­ge, Beglei­tung zu Jugend­zen­tren und ein Feri­en­pro­gramm in den Pfingst­fe­ri­en geschaf­fen. Finan­zi­ell geför­dert wird das Pro­jekt von der Akti­on Mensch, der Adal­bert-Raps-Stif­tung und der Stadt Bamberg.

Über die „Cari­Thek“

Das Frei­wil­li­gen­zen­trum „Cari­Thek“ Bam­berg för­dert bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment in Stadt und Land­kreis. Seit 2003 arbei­tet die „Cari­Thek“ von der Obe­ren König­stra­ße aus. Mit inzwi­schen über 400 Ein­satz­stel­len und 300 Koope­ra­ti­ons­part­nern in Stadt und Land­kreis gilt sie als aner­kann­te Fach­stel­le für bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment und als kom­pe­ten­te Part­ne­rin in zahl­rei­chen Pro­jek­ten. Das Team der „Cari­Thek“ besteht aus haupt­amt­li­chen Mit­ar­bei­ten­den und ehren­amt­lich Enga­gier­ten. Trä­ger ist der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bamberg.

Musik, Kuli­na­rik, Informationen

30 Jah­re MiB: „Fest der Viel­falt“ auf dem Maxplatz

Der Migran­tin­nen- und Migran­ten­bei­rat der Stadt Bam­berg setzt sich seit 30 Jah­ren für die För­de­rung des kul­tu­rel­len Aus­tauschs in Bam­berg ein. Aus die­sem Anlass ver­an­stal­tet er am 15. Juni ein „Fest der Viel­falt“ auf dem Max­platz. Spä­ter im Jahr ste­hen im Bei­rat außer­dem Neu­wah­len an.

Das „Fest der Viel­falt“ sei eine her­vor­ra­gen­de Gele­gen­heit, so eine Mit­tei­lung aus dem Rat­haus, die ver­schie­de­nen Facet­ten der mul­ti­kul­tu­rel­len Gesell­schaft zu erle­ben. Ein Pro­gramm mit Musik und Tanz, kuli­na­ri­schen Spe­zia­li­tä­ten, Infor­ma­ti­ons­stän­den und Kin­der­ak­tio­nen erwar­tet das Publi­kum am 15. Juni, ab 10 Uhr, auf dem Maxplatz.

Der Migran­tin­nen- und Migran­ten­bei­rat (MiB) beton­te im Vor­feld die Bedeu­tung sol­cher Ver­an­stal­tun­gen. Das „Fest der Viel­falt“ sei ein Fest der Begeg­nung und des Aus­tauschs, das die Gemein­schaft stärkt und den Zusam­men­halt för­dert, so die bei­den MiB-Vor­sit­zen­den Mitra Sha­ri­fi und Mar­co Depiet­ri sowie Samer Rahhal, MiB-Koordinator.

Zu sei­nem 30. Geburts­tag wird sich der Migran­tin­nen- und Migran­ten­bei­rat außer­dem neu kon­sti­tu­ie­ren. So haben vom 8. bis zum 28. Okto­ber alle Bam­ber­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit Migra­ti­ons­ge­schich­te die Gele­gen­heit, für die Zusam­men­set­zung des Bei­rats ihre Stim­me abzu­ge­ben bezie­hungs­wei­se sich selbst zur Wahl zu stel­len.

Inte­gra­ti­on geflüch­te­ter Menschen

Arbeits­agen­tur: „Job­tur­bo“ wirkt

Die Inte­gra­ti­on geflüch­te­ter Men­schen, aktu­ell vor allem aus der Ukrai­ne, kommt laut der Arbeits­agen­tur Bam­berg-Coburg im Agen­tur­be­zirk vor­an. Vor allem ein „Job­tur­bo“ sei dafür ausschlaggebend.

Die Ursa­chen für Flucht und Ver­trei­bung sind sehr viel­schich­tig, so die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg in einer Mit­tei­lung. Jeder Mensch durch­le­be ein Ein­zel­schick­sal mit indi­vi­du­el­lem Hin­ter­grund. Ent­spre­chend sind bei Job­cen­tern Geflüch­te­te vie­ler Natio­nen gemel­det. Im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg han­delt es sich dabei aktu­ell um 868 Ukrainer:innen und wei­te­re 944 Geflüch­te­te ande­rer Her­kunfts­län­der (586 aus Syri­en, 105 aus Afgha­ni­stan, 44 aus dem Irak, 28 aus dem Iran und 18 aus Soma­lia). Ende des Jah­res 2023 rie­fen die Arbeits­agen­tu­ren einen „Job­tur­bo“ ins Leben, mit dem Geflüch­te­te gezielt in den Arbeits­markt inte­griert wer­den sollen.

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg Coburg, sagt dazu: „Seit Beginn des rus­si­schen Über­falls auf die Ukrai­ne haben es über ein Fünf­tel der bei uns Schutz­su­chen­den – über­wie­gend Frau­en – geschafft, eine Beschäf­ti­gung auf­zu­neh­men“. Dies sei ein guter ers­ter Schritt. Außer­dem hät­ten etwa ein Drit­tel der Ukrainer:innen einen Inte­gra­ti­ons­kurs besucht und somit ers­te Deutsch­kennt­nis­se erwor­ben. Ein wei­te­res Drit­tel befän­de sich in Inte­gra­ti­ons­kur­sen und das drit­te Drit­tel war­te noch auf einen Kurs­be­ginn. „Daher bin ich zuver­sicht­lich“, so Tre­bes wei­ter, „dass es in den kom­men­den Wochen und Mona­ten noch vie­len gelin­gen wird, bei uns beruf­lich Fuß zu fas­sen. Es freut mich beson­ders, dass wir im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg mit dem „Job­tur­bo“ bun­des­weit mit den Job­auf­nah­men an der Spit­ze sind.“

Herr I. aus der Ukraine

Als ein Bei­spiel, stell­ver­tre­tend für die vie­len Men­schen, die in der Regi­on mitt­ler­wei­le auch beruf­lich ange­kom­men sind, nennt die Agen­tur für Arbeit Bam­berg Coburg Herrn I. Die­ser ist 50 Jah­re alt und reis­te im Janu­ar 2023 nach Deutsch­land ein. Vom Wehr­dienst wur­de er bereits in jun­gen Jah­ren befreit, sodass eine Aus­rei­se aus der Ukrai­ne mög­lich war.

In sei­nem Hei­mat­land hat­te er die letz­ten 20 Jah­re als All­roun­der auf dem Bau gear­bei­tet. Er reno­vier­te Häu­ser, war für die Däm­mung zustän­dig und auch das Ver­put­zen und Strei­chen gehör­ten zu sei­nem Auf­ga­ben­ge­biet. Nach sei­ner Flucht konn­te er sich in Deutsch­land nach kur­zer Zeit inte­grie­ren, auch durch den Antritt einer sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Stel­le als Maler und Lackie­rer. So ist Herr I. laut Arbeits­agen­tur bereits seit April 2023 in Voll­zeit-Beschäf­ti­gung und lernt berufs­be­glei­tend zudem die deut­sche Sprache.

Stu­die

Inklu­si­on kann auf Kos­ten sozia­ler Inte­gra­ti­on gehen

Kin­der mit und ohne Behin­de­rung gemein­sam zu unter­rich­ten, ist Ziel eines inklu­si­ven Schul­sys­tems. Eine Stu­die hat nun jedoch gezeigt: Das Kon­zept der Schwer­punkt­schu­len kann sich nega­tiv auf das sozia­le Mit­ein­an­der der Kin­der auswirken.

Kurz vor dem heu­ti­gen „Inter­na­tio­na­len Tag der Men­schen mit Behin­de­rung“ haben Mar­cel Hel­big und Sebas­ti­an Stein­metz, For­scher am Leib­niz-Insti­tut für Bil­dungs­ver­läu­fe (LIf­Bi) in Bam­berg und am Wis­sen­schafts­zen­trum Ber­lin für Sozi­al­for­schung (WZB), eine Stu­die zu Inklu­si­on und sozia­ler Inte­gra­ti­on ver­öf­fent­licht. Dar­in sind sie zu dem Ergeb­nis gekom­men, dass sich das Schul­kon­zept der Schwer­punkt­schu­len zu Las­ten des sozia­len Mit­ein­an­ders auswirkt.

Die Daten ihrer Stu­die haben Hel­big und Stein­metz in in Rhein­land-Pfalz erho­ben. Dort wird, statt ein brei­tes inklu­si­ves Ange­bo­te zu machen, bei Inklu­si­on fast aus­schließ­lich auf Schwer­punkt­schu­len gesetzt.

Rhein­land-Pfalz setzt als ein­zi­ges Bun­des­land bei der Inklu­si­on von Kin­dern mit son­der­päd­ago­gi­schem För­der­be­darf fast aus­schließ­lich auf Schwer­punkt­schu­len. Die Mehr­heit der Bun­des­län­der hat sich dage­gen für eine flä­chen­de­cken­de Inklu­si­on ent­schie­den. In eini­gen Län­dern wie Ber­lin, Ham­burg oder Bran­den­burg gibt es Misch­sys­te­me aus flä­chen­de­cken­der Inklu­si­on und Schwerpunktschulen.

Der Anteil von Kin­dern aus ein­kom­mens­schwa­chen Fami­li­en ist an den inklu­si­ven Schwer­punkt­schu­len in Rhein­land-Pfalz seit 2012 über­durch­schnitt­lich gewach­sen. Vor allem in den Städ­ten hat sich damit das Pro­blem der sozia­len Tren­nung im Grund­schul­we­sen verschärft.

Die Stu­die weist nun mit Daten der amt­li­chen Schul­sta­tis­tik nach, dass das Kon­zept der inklu­si­ven Schwer­punkt­schu­le auf Kos­ten der sozia­len Inte­gra­ti­on geht. Das liegt zum einen in der Ent­ste­hung die­ser Schu­len begrün­det. So wur­den in Rhein­land-Pfalz die sozi­al schwä­che­ren Grund­schu­len als Stand­or­te für Schwer­punkt­schu­len aus­ge­wählt. Dabei han­delt es sich um Schu­len, die bereits vor ihrer Umwand­lung einen hohen Anteil von Kin­dern aus ein­kom­mens­schwa­chen Fami­li­en hat­ten. So lag der Anteil von Kin­dern mit Lern­mit­tel­be­frei­ung an Schwer­punkt­schu­len sechs Pro­zent­punk­te höher als an Nicht-Schwerpunktschulen.


Inklu­si­ver Unter­richt an allen Schu­len als Ziel

Seit 2012 hat sich die Armuts­quo­te an den Schwer­punkt­schu­len zum Teil über­durch­schnitt­lich erhöht. Dies gilt vor allem für die städ­ti­schen Räu­me, wo sich der Unter­schied beim Anteil armer Kin­der zwi­schen Schwer­punkt­schu­len und Nicht-Schwer­punkt­schu­len auf 12 Pro­zent­punk­te ver­dop­pel­te. Dies trifft in beson­de­rem Maße in Nach­bar­schaf­ten zu, in denen es wei­te­re Grund­schu­len gibt.
„Wir ver­mu­ten” sagt Mar­cel Hel­big, „dass vor allem Eltern aus der Mit­tel­schicht die Schwer­punkt­schu­len mei­den und ihre Kin­der auf ande­re Grund­schu­len in Wohn­ort­nä­he schi­cken.” Schwer­punkt­schu­len in Rhein­land-Pfalz müs­sen daher dop­pel­te Inte­gra­ti­ons­ar­beit leis­ten, eine päd­ago­gi­sche und eine sozia­le. „Das geht zu Las­ten der Chan­cen­ge­rech­tig­keit, ver­stärkt sozia­le Tren­nung und zeigt, dass halb­her­zi­ge Inklu­si­on nicht-beab­sich­tig­te sozia­le Fol­gen haben kann.“

Zusam­men mit Sebas­ti­an Stein­metz plä­diert der Autor der Stu­die für die Über­win­dung der Schwer­punkt­schu­len zuguns­ten eines inklu­si­ven Unter­richts an allen Schu­len. Mit der Unter­zeich­nung der UN-Behin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on im Jahr 2008 wäre Deutsch­land ohne­hin ver­pflich­tet, Kin­der und Jugend­li­che mit und ohne son­der­päd­ago­gi­schem För­der­be­darf gemein­sam zu unter­rich­ten. Die Kon­ven­ti­on sieht vor, dass inklu­si­ver Unter­richt in mög­lichst wohn­ort­na­hen Schu­len ange­bo­ten wird. Schwer­punkt­schu­len kon­ter­ka­rie­ren die­ses Recht aber und ver­hin­dern einen sys­te­ma­ti­schen Wan­del hin zu einem inklu­si­ven Schul­sys­tem, da nur bestimm­te Stand­or­te die­sen päd­ago­gi­schen Auf­trag übernehmen.

Rhein­land-Pfalz ist neben Bay­ern und Baden-Würt­tem­berg Schluss­licht bei der Umset­zung schu­li­scher Inklu­si­on, wie eine im Sep­tem­ber 2021 erschie­ne­ne WZB-Stu­die gezeigt hat.

gool­kids beruft sei­ne ers­ten Botschafter

Inklu­si­on in die Öffent­lich­keit tragen

Auf der Büh­ne, im Sport und in der Poli­tik sind sie in unter­schied­li­chen Far­ben unter­wegs, beim För­der­kreis gool­kids sind sie alle in der Sache und auch in der Far­be der Polo­shirts ver­eint. Das hoff­nungs­fro­he Grün tra­gen die Bot­schaf­te­rin­nen und Bot­schaf­ter, die seit weni­gen Wochen gool­kids vertreten.

Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Mela­nie Huml und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Andre­as Schwarz, Danie­la Kicker, mehr­fa­che Welt­meis­te­rin im Kegeln, und Tri­ath­let Chris Dels, dazu die Brü­der Jonas und David Ochs von der Rap-Com­bo „Bam­bäg­ga“. Eine illus­tre Run­de hat der För­der­kreis gool­kids auserkoren.

Mit Inter­es­se und Freu­de hat Staats­mi­nis­te­rin Mela­nie Huml die Ent­wick­lung von gool­kids in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ver­folgt. „Der För­der­ver­ein hat in den letz­ten Jah­ren tol­le Aktio­nen gestar­tet und viel bewegt. Ich fin­de gool­kids groß­ar­tig, denn es ist wich­tig, dass wir Kin­dern unab­hän­gig ihrer Her­kunft und Fähig­kei­ten eine chan­cen­rei­che Zukunft ermög­li­chen“, so die Bam­ber­ger Landtagsabgeordnete. 

„Kin­der sind das höchs­te Gut im Leben. Des­halb brau­chen sie erhöh­te Auf­merk­sam­keit und den Umgang mit ande­ren Kin­dern“, betont Danie­la Kicker. „Eine gute Basis ist dabei gemein­sa­mer Sport mit Inte­gra­ti­on aller Kul­tu­ren und unter­schied­li­chen Haut­far­ben.“ Im Lau­fe die­ses Jah­res haben die gool­kids-Ver­ant­wort­li­chen erkannt, dass ihre Akti­vi­tä­ten für Sport-Inklu­si­on auch star­ke Für­spre­cher von außen brauchen.

Danie­la Kicker, mehr­fa­che Welt­meis­te­rin im Kegeln, Foto: Danie­la Kicker
Der Ansatz war, dass Men­schen mit gro­ßer Aus­strah­lung und Per­sön­lich­keit mit­hel­fen könn­ten, die­ses so wich­ti­ge The­ma noch brei­ter in die Gesell­schaft zu tragen.

Ein star­ker Kerl mit goolkids-T-Shirt

Aus­nahms­los alle Anfra­gen sei­en inner­halb weni­ger Stun­den mit gro­ßer Begeis­te­rung posi­tiv beant­wor­tet wor­den, betont Robert Bartsch, Initia­tor von gool­kids, „fast so, als wenn unse­re sechs Bot­schaf­ter nur dar­auf gewar­tet hät­ten, mit­ma­chen zu dürfen.“

„Ich freue mich sehr, dass ich nun auch mal etwas zurück­ge­ben kann“, äußert sich Chris Dels dazu, was es für ihn bedeu­tet, jetzt Inklu­si­ons-Bot­schaf­ter zu sein.

Von gool­kids sei ihm als ers­tes das Auto in sei­ner Nach­bar­schaft auf­ge­fal­len, „dann ein star­ker Kerl mit T‑Shirt, der immer mehr Gewich­te als ich im Fit­ness-Stu­dio bewegt hat.“ Auf der Sport­ga­la hielt Dels dann eine Lau­da­tio auf Franz Bezold und betont, dass er bei die­ser Ver­an­stal­tung schließ­lich so rich­tig rea­li­siert habe, wie­viel durch gool­kids bewegt wird.

Seit zwei Jah­ren gibt es bei gool­kids den Lauf- und Roll­treff, zu des­sen Ein­füh­rung unter ande­rem Chris Dels einer der Beglei­ter war. Seit­dem ist er oft haut­nah dabei und auch stets im Kon­takt mit Robert Bartsch und nimmt somit die Ent­wick­lung bei gool­kids wahr.

David Ochs und Jonas Ochs sind Brü­der und zwei Mit­glie­der des Rap-Tri­os „Bam­bäg­ga“. Bei­de arbei­ten sie bei der Lebens­hil­fe und sind von daher seit lan­gem mit der The­ma­tik Inklu­si­on ver­traut. Bei der Sport­ga­la waren sie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren immer wie­der ein­mal ver­tre­ten, unter­stützt teil­wei­se von Lebens­hil­fe-Mit­ar­bei­tern. Die bei­den freu­en sich über die Auf­ga­be als Inklu­si­ons-Bot­schaf­ter und wol­len sich auch wei­ter­hin aktiv für Gleich­be­rech­ti­gung und gegen Dis­kri­mi­nie­rung ein­set­zen. „Jeder hat das Recht dar­auf, dabei zu sein. Auf dem Sport­platz, der Büh­ne oder im Büro. Inklu­si­on betrifft uns alle und wird beson­ders gut, wenn mög­lichst vie­le mitmachen.“

Dass noch vie­le mit­ma­chen und mit­hel­fen, ist auch eine Hoff­nung von Initia­tor Bartsch. Und dass durch das Enga­ge­ment der Bot­schaf­ter ande­re, inter­es­sier­te Men­schen sehen, dass sie als Ehren­amt­li­che, Hel­fer oder Beglei­ter die Arbeit bei gool­kids mit­ge­stal­ten können.


„Das The­ma in die Öffent­lich­keit tragen“

In die glei­che Ker­be schlägt Andre­as Schwarz, der auch beim ers­ten gool­kids-Schnup­per­tag vor Ort war: „Um Inklu­si­on in unse­re Gesell­schaft hin­ein­zu­brin­gen, benö­tigt es vie­le klei­ne Schrit­te und vie­le hel­fen­de Hän­de. Der För­der­ver­ein gool­kids leis­tet hier einen groß­ar­ti­gen Bei­trag für die Regi­on Bam­berg. Ich bin sehr stolz, Inklu­si­ons-Bot­schaf­ter für gool­kids zu sein.“

Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Andre­as Schwarz, Foto: Abge­ord­ne­ten­bü­ro Andre­as Schwarz

Eben­so stolz war Danie­la Kicker davon, als Inklu­si­ons-Bot­schaf­ter ange­fragt wor­den zu sein. „Vor eini­gen Jah­ren ist mir gool­kids in den Medi­en erst­mals auf­ge­fal­len. Das sozia­le Enga­ge­ment hat mich damals schon beein­druckt.“ Die mehr­fa­che Deut­sche Meis­te­rin und Cham­pi­ons League-Sie­ge­rin im Kegeln betont, dass sie sich auf die bevor­ste­hen­den Auf­ga­ben freue, „weil ich ger­ne mit Kin­dern arbei­te und dar­über hin­aus auch mei­ne Erfah­run­gen aus über 30 Jah­ren in ver­schie­de­nen Klubs ein­brin­gen kann, mit Migran­ten, aus­län­di­schen Sport­lern und behin­der­ten Men­schen. Die Inte­gra­ti­on die­ser Men­schen, ande­re Kul­tu­ren ken­nen­zu­ler­nen und zu respek­tie­ren, ist eine gro­ße gesell­schaft­li­che Auf­ga­be, an der ich mich ger­ne beteilige.“

Robert Bartsch sieht ein brei­tes Feld an Mög­lich­kei­ten, wie die Bot­schaf­te­rin­nen und Bot­schaf­ter den För­der­kreis ver­tre­ten kön­nen. Sei­en es die Besu­che der gool­kids-Akti­vi­tä­ten oder auch, indem sie eige­ne Akti­vi­tä­ten umset­zen, durch die sie auch auf das The­ma Inklu­si­on auf­merk­sam machen. Wie er wei­ter berich­tet, wur­den schon von allen Bot­schaf­tern eige­ne Ideen ein­ge­bracht wur­den, deren Umset­zungs­mög­lich­kei­ten gemein­sam näher bespro­chen wer­den.
„Wich­tig ist ein­fach, dass wir zusam­men zei­gen, wie leicht Inklu­si­on gemein­sam sein kann. Natür­lich erhof­fen wir durch deren Ein­satz auch eine Stär­kung unse­res Ehren­am­tes und vie­le begeis­ter­te Neu­ein­stei­ger für unse­ren Weg. Inklu­si­on bedeu­tet ja auch offe­ne Teil­ha­be – war­um also dies nicht auch mit den Machern und Bot­schaf­tern gemein­sam so umsetzen?“

Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Mela­nie Huml erhielt von Robert Bartsch das gool­kids-Bot­schaf­ter-Shirt, Foto: Clau­dia Bachmann

Auch Mela­nie Huml sieht mit Freu­de, wie es dem För­der­kreis gelingt, Men­schen zusam­men zu brin­gen. „Wäh­rend wir uns im All­tag häu­fig in einem immer ähn­li­chen Umfeld bewe­gen, schafft gool­kids Chan­cen für neue Begeg­nun­gen. Gera­de gemein­sa­me Sport­ak­ti­vi­tä­ten sind dafür ide­al, denn hier zäh­len vor allem Ein­satz­freu­de und Teamgeist.“

Ein gro­ßes Pro­jekt, auf das die Bot­schaf­te­rin­nen und Bot­schaf­ter gemein­sam mit gool­kids hin­ar­bei­ten, ist, dass die Bewer­bung der Regi­on Bam­berg als „Host-Town 2023“ erfolg­reich ist. Die Spe­cial Olym­pics World Games fin­den 2023 in Ber­lin und damit erst­mals in Deutsch­land statt. Die Stadt Bam­berg hat sich hier­für als Host Town bewor­ben, sprich als eine der ins­ge­samt 170 Städ­te, die im Vor­feld für jeweils ein Teil­neh­mer­land Gast­ge­ber­stadt sind, bevor alle Dele­ga­tio­nen fünf Tage vor Beginn der Spie­le nach Ber­lin zu den Wett­kämp­fen wei­ter­rei­sen. „Dies kann ein sehr bedeut­sa­mer Schritt sein, um aus Bam­berg eine vor­bild­li­che Regi­on für offe­ne Teil­ha­be bezie­hungs­wei­se Par­ti­zi­pa­ti­on zu machen“, so Robert Bartsch.
Er spürt bei allen Bot­schaf­tern den Glau­ben, dass lang­fris­tig durch das Enga­ge­ment eines jeden ein­zel­nen Men­schen die Visi­on einer geleb­ten inklu­si­ven Gesell­schaft Rea­li­tät wer­den kann.

Arno Schim­mel­p­fen­nig pro­du­zier­te für gool­kids im Rah­men der Bewer­bung Bam­bergs als Host Town einen Film, in dem die Bot­schaf­ter zu Wort kom­men, der unter https://fb.watch/8LRI-WvP9S/ ange­se­hen wer­den kann.

För­der­kreis goolkids

Inklu­si­ver Lauf­treff star­tet wieder

Nach lan­ger Pau­se lädt der För­der­kreis gool­kids alle Inter­es­sier­ten am kom­men­den Sams­tag, am 18. Sep­tem­ber, erst­mals wie­der zum inklu­si­ven Lauf-und Roll­treff in Bam­berg ein.

Vor knapp zwei Jah­ren wur­de der Lauf­treff ins Leben geru­fen mit dem Ziel, regel­mä­ßig statt­zu­fin­den. Coro­na hat aller­dings die­sen Ver­su­chen einen Strich durch die Rech­nung gemacht.
Konn­te im Febru­ar ver­gan­ge­nen Jah­res der MIT­ein­an­der-Cup, das belieb­te Tur­nier für Inklu­si­on und Inte­gra­ti­on als ein bun­tes Fest mit Fuß­ball, Roll­stuhl­bas­ket­ball und vie­len Begeg­nun­gen, noch sein fünf­jäh­ri­ges Jubi­lä­um fei­ern, muss­ten im Anschluss auch die von gool­kids ange­dach­ten Akti­vi­tä­ten aus­fal­len. Ein­zig das Bene­fiz-Golf­tur­nier konn­te im Herbst, unter strik­ten Hygie­ne­be­din­gun­gen, durch­ge­führt werden.

Der För­der­kreis reagier­te fle­xi­bel, rief für mobil ein­ge­schränk­te Mit­bür­ger und Risi­ko­pa­ti­en­ten den Lie­fer­ser­vice „gool­kids hilft“ ins Leben, und ver­la­ger­te ansons­ten sei­nen Schwer­punkt in den ver­gan­ge­nen fünf­zehn Mona­ten auf sport­li­che Akti­vi­tä­ten, die in Form von vir­tu­el­len Tref­fen aus­ge­übt wer­den konn­ten. Zum Bei­spiel ent­stand die Idee, unter dem Mot­to #mach­MITt­woch jeden Mitt­woch ein Video auf Insta­gram zu pos­ten, das Anre­gun­gen zu Sport und Bewe­gung bietet.

Wie andern­orts kehrt auch bei gool­kids nun der Opti­mis­mus zurück, eine gewis­se Form der Nor­ma­li­tät möge ein­keh­ren. Am 24. Juli wur­de der 1. Schnup­per­tag „Fuß­ball inklu­siv“ durch­ge­führt, eine Mög­lich­keit, ein inklu­si­ves und inte­gra­ti­ves Ken­nen­ler­nen des För­der­krei­ses in Selbst­er­fah­rung mit einem Ken­nen-lern-Trai­ning und einem inklu­si­ven Fuß­ball­tur­nier zu ermöglichen.


Lauf­treff reloaded

Und am 18. Sep­tem­ber darf erst­mals in die­sem Jahr wie­der gelau­fen wer­den, gool­kids lädt zum inklu­si­ven Lauf- und Roll­treff ein.

„Egal ob Hob­by­läu­fer, Roll­stuhl­fah­rer, Wal­king­freun­de, Leis­tungs­sport­ler oder Eltern mit ihren Kin­dern, Men­schen mit und ohne Han­di­cap, alle sind herz­lich ein­ge­la­den und will­kom­men, dabei zu sein“, betont Robert Bartsch, der goolkids-Initiator.

Alle Bam­ber­ge­rIn­nen sind zur Teil­nah­me auf­ge­ru­fen, Treff­punkt ist am Boots­haus im Hain, Beginn um 10 Uhr. „Wir lau­fen alle mit­ein­an­der, für­ein­an­der, neben­ein­an­der. Und wer nicht lau­fen kann oder möch­te, der darf sich ger­ne schie­ben las­sen. Die Stre­cke beträgt drei ent­spann­te Kilo­me­ter, kann aber auch ger­ne mehr­fach gelau­fen wer­den“, so Herr Bartsch.

Im Vor­der­grund ste­hen der gemein­sa­me Spaß, das Rol­len und Lau­fen in der Grup­pe mit gemüt­li­chem Bei­sam­men­sein. Der Lauf soll zei­gen, dass es sehr ein­fach und ohne Leis­tungs­druck gelingt, viel­fäl­tig ver­an­lag­te Men­schen zusam­men­zu­brin­gen. „Wir wol­len die­se neue Form des Lauf­treffs nach und nach mit ande­ren Lauf­grup­pen aus­bau­en und in unse­rer Regi­on eta­blie­ren“, so Bartsch wei­ter.
Es geht an die­sem Tag ins­be­son­de­re dar­um, allen Men­schen zu zei­gen, dass es sehr leicht ist, schein­ba­re Hür­den gemein­sam abzu­bau­en. Des­halb ist der gemein­sa­me Aus­klang auf dem Park­platz beim Boots­haus genau­so bele­bend wie der Lauf selbst.


Leit­fa­den für inklu­si­ven Sport in Bam­berg und der Region

Ange­tre­ten vor ziem­lich genau sechs Jah­ren mit dem Slo­gan „Fuß­ball baut Brü­cken“ und der Inten­ti­on, sozi­al benach­tei­lig­te Kin­der zu inte­grie­ren und zu unter­stüt­zen, stell­te gool­kids über die letz­ten Jah­re hin­weg zahl­rei­che Pro­jek­te auf die Bei­ne. Ange­fan­gen vom Men­schen­ki­cker über den MIT­ein­an­der-Cup als klei­nes, aber fei­nes Tur­nier, die dem Sport trei­ben mit­ein­an­der die­nen, bis hin zur Sport­ga­la als gro­ßer Bau­stein zur finan­zi­el­len Unter­stüt­zung, ist das Paket an Aktio­nen und Ver­an­stal­tun­gen suk­zes­si­ve gewachsen.

In Koope­ra­ti­on mit LinaS („Lin­gen inte­griert natür­lich alle Sport­ler“) ent­stand als eige­nes Inklu­si­ons­pro­jekt ginaS („gool­kids inte­griert natür­lich alle Sport­ler“), unter dem nun die sport­li­chen Akti­vi­tä­ten gebün­delt sind. Danach ent­stan­den dann vie­le wei­te­re gute Koope­ra­tio­nen, wie bei­spiels­wei­se mit der Lebens­hil­fe Bam­berg. Nicht nur im Fuß­ball fin­det bei ginaS Begeg­nung statt, son­dern unter­schied­li­che Sport­ar­ten, wie Roll­stuhl­bas­ket­ball, Kin­der­yo­ga, Inte­gra­FIT oder „TAKT-VOLL – der inklu­si­ve Tanz­treff“, die­nen dem Miteinander.

„Die Mög­lich­kei­ten, Inklu­si­on und Inte­gra­ti­on im Sport zu ver­ei­nen, sind dabei unbe­grenzt und in fast jeder Sport­art mög­lich“, betont Robert Bartsch. Um allen Inter­es­sier­ten, egal wel­chen Alters und wel­cher Her­kunft, einen Über­blick zu geben, haben die gool­kids-Ver­ant­wort­li­chen in den ver­gan­ge­nen Mona­ten Sport­ar­ten und Sport­ver­ei­ne zusam­men­ge­tra­gen, in denen bar­rie­re­frei­er Sport mög­lich ist, und im Juli als kom­pak­te Zusam­men­fas­sung einen Leit­fa­den her­aus­ge­ge­ben. In die­ser Bro­schü­re, die auch ara­bi­sche, per­si­sche, kur­di­sche und rus­si­sche Über­set­zun­gen umfasst, sind erst­mals alle Sport­ar­ten zu fin­den, die heu­te schon vor­ur­teils­frei inklu­siv mög­lich sind.
Ob „Aiki­do“, „Blin­den-Tisch­ten­nis“ oder „Mini­golf“ – der Leit­fa­den zeigt kom­pakt das sport­li­che Ange­bot und den für den jewei­li­gen Sport­ler pas­sen­den Ver­ein. gool­kids bie­tet dar­über hin­aus aber auch die Mög­lich­keit, Ver­ei­ne auf dem Weg zum inklu­si­ven Sport unter­stüt­zen.
Der Leit­fa­den ist in der Stadt und im Land­kreis in gedruck­ter Form zu fin­den, als pdf – auch zum Vor­le­sen – unter www.sport-inklusion.de.

„Inklu­si­on ist für mich, wenn alle zusam­men mit­ma­chen dür­fen. Die­ses neue Werk soll mit­hel­fen, inklu­si­ve Sport­ar­ten mit Men­schen und Ver­ei­nen zusam­men zu brin­gen“, bringt Robert Bartsch es auf den Punkt.


Lauf-und Roll­treff

Sams­tag, 18. Sep­tem­ber, ab 10 Uhr

Treff­punkt: Boots­haus im Hain

https://www.ginas.net/

Geflüch­te­ten­stu­die ReGES zieht nach fünf Jah­ren Bilanz 

Befun­de zur Inte­gra­ti­on geflüch­te­ter Kin­der und Jugend­li­cher in das deut­sche Bildungssystem

Die Stu­die ReGES – Refu­gees in the Ger­man Edu­ca­tio­nal Sys­tem hat über 4.800 geflüch­te­te Kin­der und Jugend­li­che über einen län­ge­ren Zeit­raum hin­weg beglei­tet und unter­sucht, wie gut die Inte­gra­ti­on in das deut­sche Bil­dungs­sys­tem gelingt. Ein Trans­fer­be­richt fasst nun zen­tra­le Befun­de zur Betreu­ung geflüch­te­ter Kin­der in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen und zur Beschu­lung geflüch­te­ter Jugend­li­cher zusammen.

Die Aus­wer­tun­gen der erho­be­nen Daten zei­gen, dass die Inte­gra­ti­on in ver­schie­de­nen Bil­dungs­be­rei­chen durch­aus gelingt, aber sie geben auch Hin­wei­se auf Unter­stüt­zungs­be­dar­fe und Her­aus­for­de­run­gen. Beson­ders der Sprach­för­de­rung kommt dabei eine Schlüs­sel­rol­le zu.

ReGES ist eine Längs­schnitt­stu­die, die über 4.800 Kin­der und Jugend­li­che mit Flucht­hin­ter­grund beglei­tet. Sie ist im Juli 2016 am Bam­ber­ger Leib­niz-Insti­tut für Bil­dungs­ver­läu­fe (LIf­Bi) gestar­tet und wur­de vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) geför­dert. Zum Abschluss des Pro­jekts ReGES wur­den nun die Ana­ly­sen ver­schie­de­ner For­sche­rin­nen und For­scher in einem Trans­fer­be­richt zusam­men­ge­fasst. Die­ser bie­tet einen umfang­rei­chen Über­blick über bis­he­ri­ge Befun­de und zeich­net dabei ein dif­fe­ren­zier­tes Bild über die Inte­gra­ti­on von geflüch­te­ten Kin­dern und Jugend­li­chen an ver­schie­de­nen Punk­ten im deut­schen Bil­dungs­sys­tem. Die Befun­de rei­chen in ihren Impli­ka­tio­nen deut­lich über den for­ma­len Bil­dungs­be­reich hinaus.


Geflüch­te­te Kin­der deut­lich sel­te­ner in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen betreut

Im Rah­men der Stu­die wur­den 2.405 Kin­der im Alter von min­des­tens vier Jah­ren, die zum ers­ten Befra­gungs­zeit­punkt noch nicht ein­ge­schult waren, und ihre Eltern befragt. 79,2 % der Kin­der besuch­ten eine Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung. Die Besuchs­quo­te der unter­such­ten Geflüch­te­ten bleibt deut­lich hin­ter der ande­rer Grup­pen Gleich­alt­ri­ger zurück. Dabei erach­ten Dr. Jut­ta von Mau­rice und Dr. Gise­la Will, die bei­den Ver­fas­se­rin­nen des Trans­fer­be­richts, den Besuch einer Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung gera­de für Kin­der mit Flucht­hin­ter­grund als sinn­voll und wich­tig. Die Fami­li­en, deren Kin­der kei­ne Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung besuch­ten, gaben als Grund hier­für am häu­figs­ten an, dass kein Betreu­ungs­platz ver­füg­bar war. Die Pro­blem­la­ge von Geflüch­te­ten geht aber dar­über hin­aus, so die Autorin­nen des Trans­fer­be­richts, da etwa eini­ge Eltern hier von feh­len­den Infor­ma­tio­nen berichten.

„Ein erfreu­li­ches Ergeb­nis ist, dass 94,1 % der befrag­ten Erzie­he­rin­nen und Erzie­her die Inte­gra­ti­on der Kin­der mit Flucht­hin­ter­grund in ihrer Ein­rich­tung als gelun­gen ein­schät­zen“, so Jut­ta von Mau­rice, Lei­te­rin der ReGES-Stu­die. Es dür­fe aber nicht uner­wähnt blei­ben, dass damit 5,9 % nicht von einer gelin­gen­den Inte­gra­ti­on berichten.


Deut­sche Spra­che als Schlüsselkompetenz

Im Rah­men der Stu­die wur­den 2.415 geflüch­te­te Jugend­li­che im Alter zwi­schen 14 und 16 Jah­ren dazu befragt, wie sie ihre sprach­li­chen Fähig­kei­ten im All­ge­mei­nen (Ver­ste­hen, Spre­chen, Lesen, Schrei­ben) und mit Bezug auf spe­zi­el­le Anwen­dungs­fäl­le ein­schät­zen. Die erho­be­nen Daten wei­sen auf deut­li­che Kom­pe­tenz­un­ter­schie­de in All­tags- und Bil­dungs­spra­che hin.

Wäh­rend die befrag­ten Jugend­li­chen ihre Fähig­kei­ten im All­ge­mei­nen häu­fig als „eher gut“ oder sogar „sehr gut“ ein­schät­zen, zeigt die dif­fe­ren­zier­te Erhe­bung ein deut­lich kom­ple­xe­res Bild: So kön­nen 93,0 % jeman­den begrü­ßen oder sich vor­stel­len, aber nur 41,1 % kön­nen den meis­ten Fern­seh­sen­dun­gen pro­blem­los fol­gen. Und schließ­lich kön­nen nur 18,7 % Lite­ra­tur und Sach­bü­cher lesen und 15,2 % nach eige­nen Anga­ben anspruchs­vol­le Tex­te schrei­ben. „Die Befun­de zur Sprach­kom­pe­tenz wei­sen sehr deut­lich auf die Not­wen­dig­keit von Sprach­för­der­maß­nah­men hin. Hier alar­miert der Befund, dass 64,9 % der Jugend­li­chen zum Erhe­bungs­zeit­punkt an kei­ner Maß­nah­me zur För­de­rung der Deutsch­kom­pe­ten­zen teil­nah­men“, so Prof. Dr. Hans-Gün­ther Roß­bach, ehe­ma­li­ger Direk­tor des Bam­ber­ger Leib­niz-Insti­tuts für Bil­dungs­ver­läu­fe und einer der Antrags­stel­len­den der Stu­die. Er for­dert daher den Aus­bau von Ange­bo­ten der schu­li­schen und außer­schu­li­schen Sprachförderung.


Gro­ße Her­aus­for­de­run­gen in den Schul­lauf­bah­nen geflüch­te­ter Jugendlicher

Die befrag­ten Jugend­li­chen gaben im Rah­men der Stu­die Aus­kunft zum Schul­be­such vor, wäh­rend und nach ihrer Flucht. „Die Daten zei­gen unter ande­rem, dass die Schul­lauf­bahn der befrag­ten Jugend­li­chen auf­grund der Flucht und im Zuge des Ankom­mens in Deutsch­land durch­schnitt­lich län­ger als ein Jahr unter­bro­chen war“, so Gise­la Will. Die anschlie­ßen­de Beschu­lung in Deutsch­land erfol­ge über­dies häu­fig in nied­ri­ge­ren – dem Alter der Jugend­li­chen nicht ent­spre­chen­den – Klas­sen­stu­fen. Gise­la Will, Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin der Stu­die ReGES, betont, dass man mög­li­che Kumu­la­tio­nen der Risi­ken in den Bil­dungs­we­gen geflüch­te­ter Jugend­li­cher im Blick behal­ten müsse.


Ver­bes­ser­te Daten­la­ge über die Situa­ti­on Geflüch­te­ter im deut­schen Bildungssystem

Im Rah­men von ReGES wur­den geflüch­te­te Kin­der und Jugend­li­che sowie ihre Fami­li­en zu meh­re­ren Zeit­punk­ten (= Erhe­bungs­wel­len) befragt. Eltern und Jugend­li­che mach­ten Anga­ben zu per­sön­li­chen und flucht­spe­zi­fi­schen Merk­ma­len sowie zu ihrem Leben und ihren Bil­dungs­er­fah­run­gen in Deutsch­land. Die Geflüch­te­ten hat­ten auch Gele­gen­heit, über Bil­dungs­zie­le und Zukunfts­wün­sche zu berich­ten. Auch Daten der päd­ago­gi­schen Fach­kräf­te sowie der haupt- und ehren­amt­lich in den Gemein­den und Gemein­schafts­un­ter­künf­ten Täti­gen wur­den erho­ben. So konn­te die Stu­die ReGES eine reich­hal­ti­ge Daten­ba­sis über die Situa­ti­on von geflüch­te­ten Kin­dern und Jugend­li­chen im deut­schen Bil­dungs­sys­tem schaf­fen, die in Kür­ze auch der wis­sen­schaft­li­chen Gemein­schaft zur Nut­zung zur Ver­fü­gung steht. Die bis­lang publi­zier­ten Arbei­ten bezie­hen sich vor­wie­gend auf die ers­te Erhe­bungs­wel­le. Wei­te­re Ana­ly­sen mit den Daten der spä­te­ren Erhe­bungs­wel­len sind in Vorbereitung.


Neue Stu­die am LIf­Bi: „Bil­dungs­we­ge von geflüch­te­ten Kin­dern und Jugendlichen“

Ende Janu­ar wur­de die För­de­rung eines neu­en Pro­jekts „Bil­dungs­we­ge von geflüch­te­ten Kin­dern und Jugend­li­chen“ vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) bewil­ligt, das auf dem Daten­be­stand der Stu­die ReGES auf­baut. Das Pro­jekt unter­sucht mit län­ger­fris­ti­ger Per­spek­ti­ve Bil­dungs­we­ge sowie Bil­dungs­ent­schei­dun­gen von jun­gen Geflüch­te­ten an zen­tra­len Schnitt­stel­len des deut­schen Bildungssystems.

Der voll­stän­di­ge Bericht zum Pro­jekt ReGES ist auf https://www.lifbi.de/reges zu finden.


Über das Leib­niz-Insti­tut für Bil­dungs­ver­läu­fe (LIf­Bi)

Das Leib­niz-Insti­tut für Bil­dungs­ver­läu­fe (LIf­Bi) in Bam­berg unter­sucht Bil­dungs­pro­zes­se von der Geburt bis ins hohe Erwach­se­nen­al­ter. Um die bil­dungs­wis­sen­schaft­li­che Längs­schnitt­for­schung in Deutsch­land zu för­dern, stellt das LIf­Bi grund­le­gen­de, über­re­gio­nal und inter­na­tio­nal bedeut­sa­me, for­schungs­ba­sier­te Infra­struk­tu­ren für die empi­ri­sche Bil­dungs­for­schung zur Verfügung. 

Kern des Insti­tuts ist das Natio­na­le Bil­dungs­pa­nel (NEPS), das am LIf­Bi behei­ma­tet ist und die Exper­ti­se eines deutsch­land­wei­ten, inter­dis­zi­pli­nä­ren Exzel­lenz­netz­werks ver­eint. Groß­pro­jek­te, an denen das LIf­Bi betei­ligt oder füh­rend ist, sind neben der Geflüch­te­ten­stu­die ReGES auch das schul­be­zo­ge­ne Inklu­si­ons­pro­jekt INSIDE oder die För­der­stu­die für benach­tei­lig­te Kin­der und Fami­li­en BRISE. Grund­la­ge dafür sind die eige­nen For­schungs- und Ent­wick­lungs­ar­bei­ten, ins­be­son­de­re die fun­dier­te Instru­men­ten- und Metho­den­ent­wick­lung für längs­schnitt­li­che Bil­dungs­stu­di­en, von der auch ande­re Infra­struk­tur­ein­rich­tun­gen und ‑pro­jek­te profitieren.

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“ 

Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst bei goolkids

„Spaß an der Arbeit mit Kin­dern und Jugend­li­chen hat­te ich schon immer“, betont Chris­ti­na Weiss, die zum Jah­res­an­fang beim För­der­kreis gool­kids ihre Tätig­keit als Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst­leis­ten­de begann. Wir haben mit ihr und gool­kids-Initia­tor Robert Bartsch zurückgeblickt.

Wäh­rend der Schul­zeit war sie unter ande­rem als Tuto­rin für jün­ge­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler tätig, hat im Feri­en­pro­gramm ihrer Hei­mat­stadt unter­stützt und in der Kir­chen­ge­mein­de als Kon­fir­man­den­be­treue­rin Aus­flü­ge und Grup­pen­ar­bei­ten betreut. Nach dem Stu­di­um hat sie ein Bun­des­frei­wil­li­gen­jahr absol­vie­ren wol­len, bei dem sie Sport mit Sozia­lem ver­bin­den kann. „Ich glau­be, dass es weni­ge, rich­tungs­wei­sen­de Ent­schei­dungs­punk­te im Leben gibt, an denen man erst­mal kom­plett frei und fle­xi­bel ist. Der Abschluss der Schu­le ist so ein Punkt, aber auch der Abschluss eines Stu­di­ums. Ich dach­te, ok, jetzt habe ich Zeit, etwas ganz ande­res zu machen und ande­re Erfah­run­gen zu sam­meln, also wenn nicht jetzt, wann dann? Die­se Zeit in ein sozia­les Pro­jekt mit Sport zu ste­cken erschien mir dop­pelt logisch – etwas Sinn­vol­les tun und eine Men­ge Spaß dabei haben.“

Aus der Forch­hei­mer Gegend war Chris­ti­na Weiss nach einem Dua­len Stu­di­um und einem Aus­lands­prak­ti­kum zum wei­te­ren Stu­di­um nach Regens­burg gezo­gen. Nach­dem die­ses mit dem Mas­ter erfolg­reich been­det war, stieß sie im Herbst ver­gan­ge­nen Jah­res auf die von gool­kids aus­ge­schrie­be­ne Stelle.


Geneh­mi­gung für zwei Budfi-Stellen

Die Ver­ant­wort­li­chen waren schon eini­ge Mona­te auf der Suche nach einer Nach­fol­ge für den schei­den­den Juli­us Rosi­wal, der bis Mit­te ver­gan­ge­nen Jah­res ers­ter Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst­leis­ten­der über­haupt bei gool­kids war.

Wäh­rend er damals direkt von der Schu­le kam, vie­le büro­kra­ti­schen Hür­den erst genom­men wer­den muss­ten, taten sich bei­de Sei­ten dies­mal leich­ter als damals, als sowohl gool­kids als auch Rosi­wal Neu­land betre­ten hat­ten. „Mit abso­lu­ter Gewiss­heit ging es die­ses Mal leich­ter von der Hand. Lau­ras Vor­gän­ge­rin­nen hat­ten hier gute Vor­ar­beit geleis­tet, so dass der doch sehr büro­kra­ti­sche Vor­gang schnel­ler und locke­rer bewäl­tigt wer­den konn­te“, sagt Robert Bartsch. „Lau­ra“ – das ist Lau­ra Stel­zer, die für gool­kids als Sozi­al­ar­bei­te­rin tätig ist und die Pro­jekt­lei­tung für das Inklu­si­ons­pro­jekt ginaS innehat.

Für Chris­ti­na Weiss sieht Bartsch auch den Vor­teil, erst nach ihrem Stu­di­um als Buf­di ein­ge­stie­gen zu sein. „Dadurch gelingt es ihr auch in die­sen Zei­ten leich­ter, den Anschluss an die Pro­jek­te und Zie­le zu fin­den. Mensch­lich sehe ich kei­nen Unter­schied – am liebs­ten hät­ten wir ger­ne Bei­de und dau­er­haft bei uns.“ Mög­li­cher­wei­se geht sein Wunsch nach zwei Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst­leis­ten­de in der Zukunft in Erfül­lung – denn der För­der­kreis ist wie­der auf der Suche. Und gool­kids hat die Geneh­mi­gung, zwei Bud­fi-Stel­len zu besetzen.


Digi­ta­les Inklu­si­ves Sport­fest in Planung

Momen­tan ist das gool­kids-Team dabei, die Sport­an­ge­bo­te als digi­ta­le Treffs auf­zu­bau­en und so gut es geht auch sport­li­che Ele­men­te zu inte­grie­ren. Zur wei­te­ren Moti­va­ti­on hat­te Chris­ti­na Weiss die Idee, solan­ge gemein­sa­mer Sport nicht mög­lich ist, unter dem Mot­to #mach­MITt­woch jeden Mitt­woch ein Video auf Insta­gram zu pos­ten, das Anre­gun­gen zu Sport und Bewe­gung bie­ten soll.

„Außer­dem unter­stüt­ze ich bei der Aktu­ell-Hal­tung von Home­page und Face­book-Sei­te. Zudem hel­fe ich, eine geplan­te Rei­he von Inklu­si­ons­ta­gen an Schu­len zu orga­ni­sie­ren, und es läuft die Pla­nung für das Sport­fest.“ Gemeint ist das inklu­si­ve Sport­fest, für des­sen Pla­nung sie ver­ant­wort­lich ist. Die­ses hät­te ver­gan­ge­nes Jahr Pre­mie­re fei­ern sol­len, was aller­dings Coro­na zum Opfer fiel. Auch in die­sem Jahr kann es nicht als phy­si­sche Ver­an­stal­tung statt­fin­den, statt­des­sen wird es digi­tal vonstattengehen.

„Die Kunst liegt auf jeden Fall dar­in, seit Coro­na stän­dig zwei­glei­sig zu fah­ren. Das heißt aber auch, dass nicht alle Ideen umge­setzt wer­den kön­nen“, so Robert Bartsch. „Nicht jede Sport­art kann so ohne wei­te­res inner­halb von Stun­den auf neue Vor­ga­ben umge­stellt wer­den. Auch den teil­neh­men­den Ver­ei­nen ist es nicht immer mög­lich, die Kon­takt­vor­ga­ben stän­dig neu zu jus­tie­ren; gera­de im Hin­blick auf Kon­takt­sport.“ Dank die­ser Weit­sicht kann nun das Inte­gra­ti­ve Sport­fest immer­hin eine vir­tu­el­le Pre­mie­re feiern.

Viel zu orga­ni­sie­ren – Chris­ti­na Weiss am Whiteboard

Orga­ni­sa­ti­on ist Alles! Home-Office jeder­zeit möglich

Opti­mal war der Start zu Jah­res­be­ginn auf­grund der Pan­de­mie nicht, doch alles hat gut geklappt und sich ein­ge­spielt, wie bei­de beto­nen. „Am Anfang war ich im Büro, zur Ein­füh­rung und bis tech­nisch alles ein­ge­rich­tet war. Jetzt bin ich die meis­te Zeit im Home­of­fice und die Abstim­mung geht über E‑Mail, Tele­fon, Whats­App und Online­mee­tings – eigent­lich genau­so wie im sons­ti­gen Leben der­zeit“, resü­miert Frau Weiss.

„gool­kids ist mitt­ler­wei­le so orga­ni­siert, dass jeder­zeit auch Home-Office mög­lich ist“, ergänzt Robert Bartsch. „Team­be­spre­chun­gen fin­den vor­wie­gend per Video-Chat statt und per­sön­li­che Bespre­chun­gen wären in den neu­en Räu­men auch mit gro­ßem Abstand ein Mal wöchent­lich machbar.“

Natür­lich seh­nen alle her­bei, dass es end­lich wie­der phy­si­sche Ver­an­stal­tun­gen gibt, die durch das vir­tu­el­le Inter­agie­ren nicht ersetzt wer­den kön­nen. „Wenn wir Spaß bei den vir­tu­el­len Tref­fen der Sport­an­ge­bo­te haben und ich eine Idee bekom­me, was für coo­le Sport­grup­pen da nor­ma­ler­wei­se zusam­men in der Hal­le, auf dem Feld oder im Stu­dio sporteln!“

Wäh­rend der Bun­des­frei­wil­li­gen-Zeit gilt es für die Frei­wil­li­gen, diver­se je eine Woche dau­ern­de Schu­lun­gen zu besu­chen. Auch die­se fan­den in die­sem Jahr vir­tu­ell statt. „Tat­säch­lich fand ich den Kon­takt und den Aus­tausch mit den ande­ren Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst­leis­ten­den am span­nends­ten – das wäre natür­lich live noch coo­ler gewe­sen, hat aber eigent­lich auch so ganz gut geklappt“, betont Chris­ti­na Weiss. Neben dem Semi­nar zu poli­ti­scher Bil­dung fie­len in ihre Zeit noch drei wei­te­re unter den Mot­tos „Kom­pe­tenz“, „Abschluss“ und „Ver­tie­fung“.

Wenn sie zurück­schaut, was sie in der Zeit bei gool­kids Neu­es ler­nen konn­te, meint sie, sie habe wahr­schein­lich noch nie so haut­nah erlebt, dass adres­sa­ten­ge­rech­te Kom­mu­ni­ka­ti­on unfass­bar wich­tig sei, „schließ­lich ist das Haupt­ziel ja immer, die eige­ne Mes­sa­ge so zu ver­mit­teln, dass sie bei einer ande­ren Per­son auch genau­so ankommt. Vir­tu­ell ist das natür­lich nicht immer so leicht. Um hier noch dazu­zu­ler­nen, habe ich zum Bei­spiel auch ange­fan­gen, mich mit Leich­ter Spra­che zu beschäftigen.“

Ver­ein hofft auf Spen­den für neue Räume

Neue Hei­mat für „Freund statt fremd“

Auch die neue Anlauf­stel­le soll ein Ort der Begeg­nung blei­ben: Zum 1. Sep­tem­ber zieht der Ver­ein „Freund statt fremd“ in die Schüt­zen­stra­ße 2a. Zur Finan­zie­rung eini­ger Umbau­maß­nah­men und für den Umzug bit­tet der Ver­ein um Spen­den und freut sich gleich­zei­tig über tat­kräf­ti­ge Hil­fe beim Gestal­ten der neu­en Räume.

Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke: „Die­ser Ver­ein ist wich­tig und för­dert die Inte­gra­ti­on in unse­rer Stadt.“

Drei Jah­re lang bot die Begeg­nungs­stät­te in der Luit­pold­stra­ße 20 in Bam­berg dem Flücht­lings­hil­fe-Ver­ein „Freund statt fremd“ ein ange­neh­mes Dach über dem Kopf. Der Miet­ver­trag für die Räu­me war größ­ten­teils durch geför­der­te Pro­jek­te mit­fi­nan­ziert, die nun aus­lau­fen. „Also haben wir uns nach etwas Neu­em umge­se­hen, das klei­ner und leich­ter zu finan­zie­ren ist“, erklärt Syl­via Schai­b­le, eine von ins­ge­samt vier Ver­eins­vor­sit­zen­den. Abhil­fe schaf­fen konn­te die Stadt­bau Bam­berg GmbH Bam­berg: In zen­tra­ler Lage am Schön­leins­platz, genau­er gesagt in der Schüt­zen­stra­ße 2a, wur­den Räu­me frei, weil das Pla­nungs­bü­ro der Stadt­bau dort aus­ge­zo­gen ist. Vor Ort wird die neue Begeg­nungs­stät­te mit dem Namen „Blaue Frie­da“ ent­ste­hen, deren Herz­stück wie­der ein klei­ner Café-Betrieb ist. Der Umzug ist mög­lich gewor­den, weil sich die Stadt­spit­ze inten­siv ein­ge­setzt hat, um die Zukunft des Ver­eins zu sichern. In meh­re­ren Gesprächs­run­den konn­te die­ses Ergeb­nis ein­ver­nehm­lich erar­bei­tet werden.


Begeg­nung und Integration

Die Vor­freu­de auf den Umzug ist groß, aller­dings ist der Ver­ein auf Hil­fe ange­wie­sen: Eine neue Wand plus Tür soll ein­ge­zo­gen wer­den, um ein Kur­s­zim­mer zu schaf­fen. Die Küche braucht einen neu­en Herd, Back­ofen und Spül­ma­schi­ne sowie eine Küchen­the­ke. Außer­dem sind Hand­wer­kerleis­tun­gen im Bereich Elek­tro und Tro­cken­bau nötig. War­um all das her­ge­rich­tet wer­den muss, zeigt ein Blick auf die zahl­rei­chen Akti­vi­tä­ten des Ver­eins, des­sen Haupt­an­lie­gen Begeg­nung und Inte­gra­ti­on sind – um nur eini­ge Bei­spie­le zu nen­nen: inter­ku­li­na­ri­sche Koch­kur­se, Sprach­ca­fé, Nach­hil­fe für Schüler:innen, ehren­amt­li­che Sprach­kur­se, Vor­trä­ge, Film­vor­füh­run­gen, Spie­le­aben­de oder Kunst­pro­jek­te – und natür­lich Raum für Aus­tausch, zum Ken­nen­ler­nen und zur Begegnung.

Die Stadt­bau freut sich über den neu­en Mie­ter und unter­stützt den Ver­ein nach Kräf­ten. Bereits einen Monat vor dem ver­ein­bar­ten Miet­be­ginn, am 1. August, kön­nen die Umbau­ar­bei­ten und ers­te Umzugs­maß­nah­men beginnen.

„Es ist selbst­ver­ständ­lich, dass sich die Stadt­spit­ze dem Spen­den­auf­ruf anschließt. ‚Freund statt fremd‘ ist mitt­ler­wei­le eine ech­te Insti­tu­ti­on in der Flücht­lings­hil­fe in Bam­berg“, sagt Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke. Zwei­ter Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent, Jonas Glüsen­kamp, betont: „Wir freu­en uns, dass wir gemein­sam mit der Stadt­bau einen neu­en Ort für die wich­ti­ge Arbeit fin­den konn­ten. Jetzt geht es dar­um, ‚Freund statt fremd‘ bei der Arbeit wei­ter zu unter­stüt­zen. Wir tun dies als Stadt, hof­fen dar­über hin­aus aber auf Unter­stüt­zung aus der gesam­ten Stadtgesellschaft.“

Wer tat­kräf­tig mit anpa­cken möch­te wird gebe­ten, sich vor­ab beim Ver­ein zu mel­den. Die Geschäfts­stel­le ist unter der Tele­fon­num­mer 095191418935 oder per E‑Mail kontakt@freundstattfremd.de zu errei­chen. Gesucht sind Ehren­amt­li­che, die beim Strei­chen und Put­zen der neu­en Räu­me hel­fen sowie beim Umzug.

Das Spen­den­kon­zept von „Freund statt fremd“:


Spen­den kön­nen auf fol­gen­des Kon­to über­wie­sen werden:

DE40 7705 0000 0302 768361, Spar­kas­se Bamberg

Direkt online spen­den kann man auch auf der Home­page des Ver­eins https://freundstattfremd.de/

Beson­ders freut sich FSF über regel­mä­ßi­ge Spender:innen per Dau­er­auf­trag: In einem neu­en Kon­zept bie­tet FSF meh­re­re Freund­schafts­an­ge­bo­te an: Vom „Klein-aber-fein-Freund“ bis zur „Super­lieb­lings­freun­din“.

Für Fir­men­freun­de mit Unter­stüt­zungs­sum­men ab 777 Euro wird der Ver­ein im neu­en Domi­zil ein Fir­men­freun­de­fens­ter „777FFF“ mit deren Fir­men­lo­gos einrichten.

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