24 Stunden rund um die Uhr für einen guten Zweck laufen – das war die Grundidee beim „Sternenzeltlauf“ am 28. und 29.
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24 Stundenlauf für Kinder- und Jugendhospiz
„Sternenzeltlauf“ im Fuchs-Park-Stadion
24 Stunden rund um die Uhr für einen guten Zweck laufen – das war die Grundidee beim „Sternenzeltlauf“ am 28. und 29. Mai im Bamberger Fuchs-Park-Stadion. Für jeden gelaufenen Kilometer ging dabei eine Spende in Höhe von mindestens einem Euro an das Bamberger Kinder- und Jugendhospiz „Sternenzelt“. Am Ende waren die Teilnehmenden mehr als 4.700 Kilometer gelaufen.
Der „Sternenzeltlauf“ unterstützt das im Bau befindliche Kinder- und Jugendhospiz „Sternenzelt“, dass bis Mitte 2023 fertiggestellt sein soll. Da die Krankenkasse die Kosten eines Hospiz-Aufenthaltes nur zum Teil decken, ist das Bamberger Hospiz dringend auf Spendengelder angewiesen.
4.700 Kilometer hatten die Teilnehmenden des Laufs am Ende des 29. Mai zusammen auf die Bahn gebracht. Mit den Spendengeldern von Bamberger Unternehmen bedeutet diese Strecke einen knapp fünfstelligen Spendenbetrag für den guten Zweck.
„Ich bin absolut überwältigt“, sagte Daniel Deuber, der als Mitorganisator, Moderator, Läufer und als künftiger leitender Arzt im Kinder- und Jugendhospiz 24 Stunden lang im Fuchs-Park-Stadion vor Ort war. „Was die Sportlerinnen und Sportler hier geleistet haben, ist in Worten nicht zu fassen.“
Gesamtsiegerin wurde mit 184,4 gelaufenen Kilometern Elke Beierlieb von der LG Veitenstein. Auf Platz 2 folgte Rita Gottleuber mit 156,8 Kilometern vor Dominik Münch mit 151,2. Bei den Staffeln siegte Böhnlein Sports mit 258 Kilometern vor der LG Veitenstein (238) und den „Kinderärzten Bamberg“ (207,2).
Letztendlich war aber vor allem das Kinder- und Jugendhospiz Bamberg der Sieger im 1. „Sternenzeltlauf“. Dies betonte auch Jonas Glüsenkamp. Bambergs zweiter Bürgermeister gab nicht nur den Startschuss für den Lauf, sondern absolvierte selbst einige Kilometer auf der Bahn. „Ich freue mich über das unglaubliche Engagement aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie tun nicht nur etwas Gutes für sich, sondern vor allem auch für Menschen, mit denen es das Schicksal nicht gut gemeint hat.“.
Neben Jonas Glüsenkamp waren einige weitere Persönlichkeiten beim „Sternenzeltlauf“ für die gute Sache unterwegs. Wolfgang Heyder, Sport- und Politik-Funktionär, sammelte ebenso Spendenkilometer wie die ehemalige deutsche Meisterin im Halbmarathon Leni Schömburg-Heuck.
Zudem beteiligten sich Bamberger Unternehmen wie die Bäckerei Fuchs, die Metzgerei Böhnlein, Denscheilmann + Wellein, die Stadtwerke, Wieland oder Heller-Bräu durch Sachspenden am Lauf. Insgesamt waren es knapp 150 Aktive, die es während der 24 Stunden auf die Laufbahn zog.
Hospiz- und Palliativnetzwerk Region Bamberg
Ein Netz, das bis zum Lebensende trägt
Das neu gegründete Hospiz- und Palliativnetzwerk Region Bamberg nahmen die Verantwortlichen zum Anlass, mit dem Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz über ihre Arbeit, ihre Pläne und ihre Grundidee zu sprechen.
Eines wurde in dem Gespräch für Andreas Schwarz immer wieder deutlich: Es geht um die Patienten – und nur um die Patienten. Was braucht sie oder er brauche, danach richte sich die komplette Betreuung – sei es durch ein ambulantes Palliativteam (SAPV), sei es stationär im Palliativzentrum oder durch die Ehrenamtlichen des Hospizvereins.
Dieser ganzheitliche Ansatz zieht sich durch alle Bereiche. „Wir vermitteln eine Haltung“, erklärt beispielsweise Markus Starklauf, der Leiter Hospiz-Akademie. „Wir vermitteln nicht nur Fertigkeiten, sondern wollen ganzheitliches Lernen in unseren Seminaren vermitteln, egal ob nun Ehrenamtliche, Mediziner, Seelsorgende, Pflegerinnen und Pfleger oder Psychologinnen und Psychologen das Seminar besuchen.“ Hier geht es darum, als Netzwerk voneinander zu lernen und später auch als solches zu arbeiten.
Geplante Eröffnung des Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt im Frühjahr 2023
Mit dem neu gegründeten Hospiz- und Palliativnetzwerk Region Bamberg wird diese Vernetzung noch einmal auf eine höhere Stufe gehoben. Alle, die an der Betreuung eines Patienten beteiligt sind, werden hier zusammengebracht, um so die bestmögliche Versorgung zu erzielen. Hierzu arbeiten Ehrenamtliche und Angehörige verschiedener Berufsgruppen auf regionaler Ebene zusammen. Durch eine Koordinierungskraft werden die bereits bestehenden Versorgungsstrukturen und Kooperationen enger und stabiler miteinander vernetzt und damit für alle Beteiligten besser verfügbar.
Das nächste Riesenprojekt wird das neue Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt sein, das im Frühjahr 2023 eröffnet werden soll. „Das wird dann die zweite Einrichtung dieser Art in Bayern sein“, erzählt der Vorsitzende des Hospizvereins, Konrad Göller, stolz. „Unser Augenmerk liegt hier nicht nur auf der bestmöglichen Versorgung schwerstkranker Kinder und Jugendlicher, sondern auch auf dem Wohlergehen der in solchen Fällen unglaublich belasteten Familienangehörigen. Durch die unmittelbare Nähe zum Palliativzentrum werden wir wertvolle Synergieeffekte haben.“
Beeindruckt und bewegt verabschiedete sich der SPD-Abgeordnete schließlich nach dem intensiven Gespräch. „Für mich ist dieser Austausch extrem wichtig. Zum einen ist das Bamberger Palliativzentrum eine einzigartige Einrichtung in Deutschland, die jegliche Unterstützung verdient. Zum anderen sind die Themen Pflege, medizinische Versorgung und Sterbehilfe immer wiederkehrende Themen im Bundestag. Da ist die Rückkopplung aus der Praxis unerlässlich.“