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Konzertsaal

Kam­mer­mu­sik in Haus Marteau 

Wer­ke von Grieg, Dukas und Ewald

Haus Mar­teau lädt zum Kam­mer­mu­sik­kon­zert. Am kom­men­den Wochen­en­de wer­den 18 jun­ge Künst­le­rin­nen und Künst­ler die Ergeb­nis­se ihrer Kam­mer­mu­sik­wo­che in zwei Kon­zer­ten prä­sen­tie­ren. Das Pro­gramm reicht von Wer­ken der Roman­tik bis hin zum Jazz.

So man­che Pla­nung muss­te durch die Pan­de­mie geän­dert wer­den. Auch das Jugend­sym­pho­nie­or­ches­ter Ober­fran­ken konn­te sei­ne tra­di­tio­nel­le Oster-Arbeits­pha­se nicht durch­füh­ren. Statt­des­sen orga­ni­sier­te die Inter­na­tio­na­le Musik­be­geg­nungs­stät­te zusam­men mit Diri­gent Till Fabi­an Weser eine Kam­mer­mu­sik­wo­che für jun­ge Musi­ke­rin­nen und Musi­ker aus Ober­fran­ken, die mit dem Kon­zert am Frei­tag und einem Zusatz­kon­zert am Sams­tag, dem 6. Novem­ber, um 11 Uhr ihren krö­nen­den Abschluss findet.

„Schön, dass wir statt des Jugend­sym­pho­nie­or­ches­ters Ober­fran­ken wenigs­tens einen klei­nen Work­shop für Strei­che­rin­nen und Strei­cher sowie Blech­blä­se­rin­nen und Blech­blä­ser in den Herbst­fe­ri­en in Haus Mar­teau ver­an­stal­ten kön­nen. So kön­nen wir wenigs­tens einen Teil der jun­gen Musi­ke­rin­nen und Musi­ker ein klei­nes Feri­en­pro­gramm mit einem öffent­li­chen Auf­tritt ermög­li­chen“, sagt Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm.


Hol­berg-Suite von Edvard Grieg

Die 18 jun­gen Instru­men­ta­lis­tin­nen und Instru­men­ta­lis­ten freu­en sich dar­auf, ihr etwa ein­ein­halb­stün­di­ges Kon­zert­pro­gramm in dem neu­en, spek­ta­ku­lä­ren Unter­richts- und Kon­zert­saal prä­sen­tie­ren zu dür­fen. „Nach­dem wir zum Beginn der Pan­de­mie die­ses beein­dru­cken­de Coro­na-Video zu Musik von Edvard Griegs ´In der Hal­le des Berg­kö­nigs´ auf­neh­men konn­ten, ist es den jun­gen Teil­neh­men­den und mir eine rie­si­ge Freu­de, dass der Bezirk Ober­fran­ken nun die­sen Kam­mer­mu­sik­work­shop ermög­licht hat“, sagt Diri­gent Till Fabi­an Weser. „Aus die­sem Grund habe ich mich ent­schie­den, mit den Strei­che­rin­nen und Strei­chern die Hol­berg-Suite – eben­falls von Edvard Grieg – zu erar­bei­ten. Die Ergän­zung die­ses Work­shops um ein Blech­blä­ser­quin­tett ver­spricht zudem ein span­nen­des und kon­trast­rei­ches Programm.“

Neben dem Stück „Aus Hol­bergs Zeit – Suite im alten Stil op. 40“, spie­len die jun­gen Orches­ter­mit­glie­der die Fan­fa­re „La Péri“ für Blech­blä­ser von Paul Dukas und das Quin­tett Nr. 3 für Blech­blä­ser von Vic­tor Ewald. Der zwei­te Kon­zert­teil über­rascht mit einem Bou­quet von Wer­ken, die ein­zel­ne Solis­ten des Quin­tetts gemein­sam mit dem Streich­or­ches­ter vor­stellt, bis hin zu Aus­flü­gen in die Welt des Jazz. Dabei dür­fen Anleh­nun­gen an die West Side Sto­ry auch nicht fehlen.


Abschluss­kon­zert und Mati­nee des Kam­mer­mu­sik-Work­shops mit Till Fabi­an Weser

Frei­tag, 5. Novem­ber, 19 Uhr

Kon­zert­saal von Haus Mar­teau, Lichtenberg


Sams­tag, 6. Novem­ber, 11 Uhr

Kon­zert­saal von Haus Mar­teau, Lichtenberg


Ein­tritt: 8 Euro

Tele­fo­ni­sche Kar­ten­re­ser­vie­rung unter 0921 604‑1608 ist erfor­der­lich; es besteht Maskenpflicht.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sind zu fin­den unter https://www.haus-marteau.de/

Meis­ter­schü­ler in Haus Marteau

Fas­zi­na­ti­on des Klaviers

Am kom­men­den Don­ners­tag, dem 7. Okto­ber, ist in Haus Mar­teau, der Inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­te des Bezirks in Lich­ten­berg, das Abschluss­kon­zert des Meis­ter­kur­ses für Kla­vier von Prof. Wolf­gang Manz zu hören.

Prof. Wolf­gang Manz zählt als Preis­trä­ger der Pia­nis­ten­wett­be­wer­be Leeds (1981) und Brüs­sel (1983) zu den inter­na­tio­nal erfolg­reichs­ten deut­schen Pia­nis­ten. Der Pro­fes­sor für Kla­vier an der Hoch­schu­le für Musik Nürn­berg kommt im 14. Jahr in die Künst­ler­vil­la nach Lich­ten­berg, um sein Wis­sen und Kön­nen mit jun­gen Pia­nis­tin­nen und Pia­nis­ten aus aller Welt zu tei­len. Die Erfol­ge die­ses Pro­zes­ses im Meis­ter­kurs für Kla­vier in Haus Mar­teau kön­nen Kon­zert­be­su­che­rin­nen und ‑besu­cher am Don­ners­tag, den 7. Okto­ber um 19 Uhr im neu­en Kon­zert­saal erleben.

„Ein Künst­ler wie Prof. Manz, der in gro­ßen Kon­zert­sä­len auf der gan­zen Welt gas­tiert und etli­che CDs pro­du­ziert hat, kann jun­gen Künst­le­rin­nen und Künst­lern wert­vol­le Tipps für ihre Kar­rie­re geben. Haus Mar­teau als Eli­te­schmie­de schätzt sich glück­lich, Musi­ker die­ses For­mats in der Dozen­ten­schaft zu haben“, sagt Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm. „Wir freu­en uns auch, dass wir den Künst­le­rin­nen und Künst­lern mit unse­rem neu­en unter­ir­di­schen Saal seit eini­gen Wochen eine wun­der­ba­re Kulis­se mit einer her­vor­ra­gen­den Akus­tik bie­ten können.“

Der Kla­vier­pro­fes­sor Prof. Wolf­gang Manz schätzt die Rah­men­be­din­gun­gen der Inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­te: „Hier kön­nen sich jun­ge Künst­le­rin­nen und Künst­ler ganz auf ihre künst­le­ri­sche Arbeit kon­zen­trie­ren, sich gegen­sei­tig ken­nen­ler­nen und ver­glei­chen. Die für Musi­ke­rin­nen und Musi­ker idea­le Infra­struk­tur und zugleich wohn­li­che Atmo­sphä­re des ehe­ma­li­gen Domi­zils von Hen­ri Mar­teau schafft idea­le Bedin­gun­gen für effek­ti­ves und inspi­rie­ren­des Unter­rich­ten und Üben.“ Im Mit­tel­punkt sei­nes Meis­ter­kur­ses steht die Vor­be­rei­tung zu Kon­zer­ten, Prü­fun­gen, Wett­be­wer­ben: „Mei­ne Arbeit geht sehr vom Hand­werk­li­chen aus und von der Ver­mitt­lung tech­ni­schen Know-Hows, mit dem man die Übezeit reflek­tie­rend und effek­tiv nut­zen lernt“, beschreibt Wolf­gang Manz sei­nen Schwerpunkt.

Sein eige­nes Reper­toire umfasst etwa 50 Kla­vier­kon­zer­te und ein umfas­sen­des Solo-und Kam­mer­mu­sik­pro­gramm von Bach bis zur Moder­ne. Mit sei­nem Kol­le­gen Rolf Plag­ge – eben­falls Preis­trä­ger beim Con­cours Rei­ne Eli­sa­beth in Brüs­sel und eben­falls Dozent in Haus Mar­teau – grün­de­te Wolf­gang Manz 1988 das Kla­vier­duo „Rei­ne Eli­sa­beth“. Zusam­men bli­cken sie auf eine rege Kon­zert­tä­tig­keit und etli­che CD-Pro­duk­tio­nen zurück.


Abschluss­kon­zert des Meis­ter­kur­ses für Kla­vier von Prof. Wolf­gang Manz

Don­ners­tag, 7. Okto­ber, 19 Uhr
Kon­zert­saal von Haus Mar­teau, Lichtenberg

Ein­tritt: 8 Euro.
Tele­fo­ni­sche Kar­ten­re­ser­vie­rung unter 0921 604‑1608 ist erfor­der­lich; es besteht Maskenpflicht.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sind zu fin­den unter https://www.haus-marteau.de/

Eröff­nungs­kon­zert in Haus Marteau

Der war­me Klang der Stradivari

Am kom­men­den Sonn­tag, dem 3. Okto­ber, beginnt der Baye­ri­sche Kam­mer­mu­si­ker Prof. Mar­kus Wolf sei­nen Meis­ter­kurs in Haus Mar­teau, der Inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­te des Bezirks in Lich­ten­berg, mit einem Eröff­nungs­kon­zert auf sei­ner Stradivari.

Für Prof. Mar­kus Wolf ist es eine Tra­di­ti­on, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern sei­nes Meis­ter­kur­ses zu zei­gen, wor­auf es ihm beim Vio­lin­spiel ankommt. Des­halb beginnt er sei­nen Meis­ter­kurs am Sonn­tag mit einem Eröff­nungs­kon­zert, Beginn ist um 19 Uhr im neu­en Kon­zert­saal von Haus Marteau.

Am Ende des Kur­ses wer­den dann sei­ne Meis­ter­schü­le­rin­nen und Meis­ter­schü­ler am Frei­tag, dem 8. Okto­ber, bei ihrem Kon­zert das Erlern­te der Kurs­wo­che prä­sen­tie­ren. Die­ses Abschluss­kon­zert ist bereits aus­ver­kauft, für das Eröff­nungs­kon­zert gibt es noch Restkarten.

„Zum elf­ten Mal kommt der gebür­ti­ge Wie­ner Mar­kus Wolf nach Lich­ten­berg, um der kom­men­den Gene­ra­ti­on der Gei­gen­künst­le­rin­nen und Gei­gen­künst­ler in sei­nem Meis­ter­kurs den letz­ten Schliff zu geben“, stellt Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm fest. „Dass uns so vie­le Dozen­ten in Haus Mar­teau sehr lang die Treue hal­ten, ist für uns ein ech­ter Qua­li­täts­be­weis“, so Schramm weiter.

Wolf schloss sein Stu­di­um an der Wie­ner Musik­hoch­schu­le bei Gün­ter Pich­ler 1983 mit Aus­zeich­nung ab und ver­voll­komm­ne­te sei­ne Aus­bil­dung bei Max Ros­tal, Nathan Mil­stein und Oscar Shums­ky. Von 1971 bis 1982 musi­zier­te er als Brat­schist mit sei­nen Brü­dern im Wolf-Trio, 1981 grün­de­te er das Beet­ho­ven Trio Wien. Seit 1989 ist Prof. Wolf Ers­ter Kon­zert­meis­ter an der Baye­ri­schen Staats­oper. Zuvor hat­te er die glei­che Posi­ti­on bei den Wie­ner Sym­pho­ni­kern inne. 1997 bis 2002 übte Wolf eine inten­si­ve Gast­kon­zert­meis­ter­tä­tig­keit beim Lon­don Sym­pho­ny Orches­tra aus. Von 2000 bis 2008 unter­rich­te­te er am Münch­ner Richard-Strauss-Kon­ser­va­to­ri­um und seit 2005 als Nach­fol­ger von Denes Zsig­mon­dy zusätz­lich an der Musik­hoch­schu­le Augs­burg. Seit 2008 lei­tet er eine Vio­link­las­se an der Hoch­schu­le für Musik und Thea­ter München.

Für sei­ne Ver­diens­te um die Baye­ri­sche Staats­oper wur­de ihm 2000 der Titel des Baye­ri­schen Kam­mer­vir­tuo­sen ver­lie­hen. 2012 erhielt er einen „Echo-Klas­sik-Preis“ für die CD-Ein­spie­lung des Horn­tri­os von Brahms, Lige­ti und Köch­lin. Wolf spielt auf der “Voll­rath-Stra­di­va­ri­us” von 1722.

In die­sem Jahr kom­men die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer sei­nes Meis­ter­kur­ses aus Deutsch­land, Russ­land, den USA, Japan, Tai­wan, der Ukrai­ne und Slowenien.


Eröff­nungs­kon­zert des Meis­ter­kur­ses für Violine

Sonn­tag, 3. Okto­ber, 19 Uhr

Kon­zert­saal von Haus Mar­teau, Lichtenberg

Ein­tritts­kar­ten gibt es zum Preis von 8 Euro.

Tele­fo­ni­sche Kar­ten­re­ser­vie­rung unter 0921 604‑1608 ist erfor­der­lich; es besteht Maskenpflicht.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sind zu fin­den unter https://www.haus-marteau.de/

Neu­er Kon­zert­saal in Haus Marteau

Gran­dio­se Kunst im länd­li­chen Raum

„Mit­ten im Fran­ken­wald darf man sich auf Kon­zert­auf­füh­run­gen auf Welt­klas­se­n­i­veau freu­en. Archi­tek­to­nisch ist der neue Kon­zert­saal (…) eine ech­te Attrak­ti­on.“ Bei der fei­er­li­chen Eröff­nung des Unter­richts- und Kon­zert­saals in Haus Mar­teau in Lich­ten­berg zeig­te sich der Baye­ri­sche Staats­mi­nis­ter für Wis­sen­schaft und Kunst Bernd Sibler ges­tern begeis­tert von dem neu­en unter­ir­di­schen Saal.

„Dank des lei­den­schaft­li­chen Ein­sat­zes vie­ler ist Haus Mar­teau ein Aus­hän­ge­schild unse­res baye­ri­schen Kul­tur­staa­tes“, beton­te der Minis­ter. Der bis zu 100 Besu­cher fas­sen­de Raum besticht durch sei­ne spek­ta­ku­lä­re Gestal­tung und sei­ne her­aus­ra­gen­de Akus­tik. Dort wer­den künf­tig Unter­richts­stun­den der Meis­ter­kur­se und deren Abschluss­kon­zer­te sowie der Inter­na­tio­na­le Vio­lin­wett­be­werb Hen­ri Mar­teau statt­fin­den. „Unse­re Meis­ter­kur­se für die Künst­ler­ge­nera­ti­on von mor­gen erhal­ten damit einen gebüh­ren­den, exzel­len­ten Rah­men. In den letz­ten Jah­ren war es dem Bezirk als Trä­ger die­ser ein­zig­ar­ti­gen Ein­rich­tung ein Anlie­gen, das Haus zu öff­nen, ohne die inten­si­ve künst­le­ri­sche Arbeit zu beein­träch­ti­gen“, sag­te Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm in sei­ner Begrü­ßung. Ger­ne hät­te man den Kon­zert­saal als „vol­les Haus“ eröff­net, bedau­er­te der Bezirks­tags­prä­si­dent die Beschrän­kun­gen durch die Coro­na-Pan­de­mie, die nur eine klei­ne­re Gäs­te­zahl zuließ.

Der Bezirk Ober­fran­ken ver­an­stal­tet in der denk­mal­ge­schütz­ten Künst­ler­vil­la des eins­ti­gen Vio­lin­vir­tuo­sen Hen­ri Mar­teau (1874–1934) jähr­lich rund 40 Meis­ter­kur­se mit renom­mier­ten Dozen­ten für her­aus­ra­gen­de Nach­wuchs­mu­si­ker aus aller Welt. In vier­jäh­ri­ger Bau­zeit ent­stan­den neue Räum­lich­kei­ten in der bestehen­den Vil­la sowie ein spek­ta­ku­lä­rer „Berg­werks-Kon­zert­saal“ neben dem Altbau.


330 Gra­nit­plat­ten zu 33 Gra­nit­kör­pern verbaut


Wän­de und Decken des 122 Qua­drat­me­ter gro­ßen Raums sind mit impo­san­ten Gra­nit­spit­zen ver­se­hen – eine Welt­neu­heit. Deren gebro­che­ne Ober­flä­che gene­riert eine opti­ma­le Streu­ung des Schalls und eine akku­ra­te Akus­tik und schafft gleich­zei­tig einen ein­drucks­vol­len Raum. Die bis zu 13 Meter lan­gen, inein­an­der­lau­fen­den Gra­nit­spit­zen an Wän­den und Decke fächern den Raum auf und beein­dru­cken Besu­che­rin­nen und Besu­cher mit dem impo­san­ten Spiel von Licht und Schat­ten. Die schwers­te Gra­nit­spit­ze wiegt knapp sie­ben Ton­nen. 330 Gra­nit­plat­ten wur­den im Werk der Fir­ma Kus­ser in Aicha vorm Wald mit Stahl zu 33 Gra­nit­kör­pern verbaut.

Der seit­lich unter­halb der Künst­ler­vil­la gele­ge­ne Unter­richts- und Kon­zert­saal misst 13 mal 13 Meter. Die rund 66 Qua­drat­me­ter gro­ße Büh­nen­flä­che befin­det sich etwa vier­ein­halb Meter unter der Geländeoberfläche.


Mit der von der Ober­fran­ken­stif­tung und dem Baye­ri­schen Kul­tur­fonds unter­stütz­ten Dop­pel-Bau­maß­nah­me wur­de im Herbst 2017 begon­nen. Die Kos­ten für den Umbau des Gar­ten­ge­schos­ses, den Bau des Unter­richts- und Kon­zert­saals sowie die bar­rie­re­freie Erschlie­ßung des Hau­ses lie­gen bei 5,2 Mil­lio­nen Euro. Der Kul­tur­fonds Bay­ern bewil­lig­te eine För­de­rung 852.600 Euro, die Ober­fran­ken­stif­tung bezu­schuss­te den Bau mit 668.000 Euro.


„Wich­ti­ges sozia­les Vorhaben“


Die berg­bau­li­che Geschich­te Lich­ten­bergs inspi­rier­te Archi­tekt Peter Hai­merl, die Stim­mung in einem Berg­werk ein­zu­fan­gen. Hai­merl blick­te in sei­ner Rede auf Geschich­te und Gegen­wart von Haus Mar­teau: „Wir wären nicht hier, wenn nicht Mar­te­aus Frau Blan­che bis zu ihrem Tod die Erin­ne­rung an Hen­ri Mar­teau wach­ge­hal­ten hät­te, indem sie das Haus in unver­än­der­tem Zustand ließ und über 50 Jah­re lang so gut es ging am Leben hielt. Alles wäre mit ihrem Tod vor­bei gewe­sen. Wir wären nicht hier, (…) wenn nicht zu Beginn der 80er Jah­re des letz­ten Jahr­hun­derts der Bezirk Ober­fran­ken die Vil­la über­nom­men hät­te, um sie als Musik­be­geg­nungs­stät­te im Sin­ne Hen­ri Mar­te­aus wei­ter­zu­füh­ren.
Wir wären nicht hier, wenn nicht der Bezirk Ober­fran­ken erkannt hät­te, dass es sich hier um ein wich­ti­ges sozia­les Vor­ha­ben han­delt, dass Gemein­sinn auch bedeu­tet, Kul­tur­gü­ter zu schüt­zen und brei­ten Schich­ten der Gesell­schaft zugäng­lich zu machen“, sag­te Hai­merl mit Blick auf die Inter­na­tio­na­le Musikbegegnungsstätte.

Die Eröff­nungs­fei­er wur­de musi­ka­lisch hoch­ka­rä­tig umrahmt von dem inter­na­tio­nal erfolg­rei­chen Pia­nis­ten Prof. Bernd Glem­ser, der Haus Mar­teau seit vie­len Jah­ren als Dozent für Kla­vier ver­bun­den ist. An sei­ner Sei­te als Gei­gen­so­list bril­lier­te der jun­ge Tas­si­lo Probst, der bereits mehr­mals als Meis­ter­schü­ler bei Kur­sen in Haus Mar­teau war.

„Die­ser Saal macht dank­bar und er macht Mut, mit Freu­de Men­schen mit­ein­an­der zu ver­bin­den durch Musik“, so der Künst­le­ri­sche Lei­ter des Hau­ses, Prof. Chris­toph Adt, in sei­ner Anspra­che. Neben dem atem­be­rau­ben­den Unter­richts- und Kon­zert­saal sei vor allem die Erneue­rung des kom­plet­ten Unter­ge­schos­ses ein gro­ßer Gewinn für den Kurs­be­trieb: „Durch Absen­ken des Fun­da­men­tes ist qua­si ein ganz neu­es Gar­ten­ge­schoss mit hohen und hel­len Räu­men ent­stan­den; das sind idea­le Arbeits­räu­me. Dass unser Betrieb bar­rie­re­frei geschieht, bedarf eigent­lich gar nicht der Erwäh­nung, obwohl uns dies bei Pla­nung und Durch­füh­rung der Bau­maß­nah­me unbe­dingt wich­tig war“, ergänz­te Adt.

Haus Mar­teau wur­de von Mar­te­aus Wit­we Blan­che bis zu ihrem Tod 1977 gehü­tet. Sie war eben­so wie ihre ältes­te Toch­ter Mona Lins­may­er-Mar­teau dar­auf bedacht, das Anwe­sen im Sin­ne des gro­ßen Gei­gers zu erhal­ten und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, erin­ner­te Lich­ten­bergs Bür­ger­meis­ter Kristan von Wal­den­fels mit dem Aus­schnitt einer Radio­sen­dung an die Fami­lie Marteau.

Er freue sich sehr über die Wei­ter­ent­wick­lung von Haus Mar­teau: „Wir, die Lich­ten­ber­ger Bür­ger­schaft, sowie natür­lich die gesam­te Musik­welt, sind hier dem Bezirk Ober­fran­ken zu gro­ßem Dank ver­pflich­tet. Ohne ihn wäre die­ses Klein­od, das welt­weit ein­zig­ar­tig ist, nicht ver­wirk­licht worden.“

Im Rah­men der Eröff­nungs­fei­er haben sich der Baye­ri­sche Staats­mi­nis­ter für Wis­sen­schaft und Kunst Bernd Sibler und Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm in das Gol­de­ne Buch der Stadt Lich­ten­berg eingetragen.

Haus Mar­teau

Welt­klas­se-Akus­tik für die Künstlervilla

Atem­be­rau­bend und sagen­haft erstrahlt der neue Unter­richts- und Kon­zert­saal von Haus Mar­teau, der Inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­ten des Bezirks Ober­fran­ken, in Lichtenberg.

Mäch­ti­ge Gra­nit­kei­le len­ken den Blick an die Decke. Die Gesteins­kör­per fächern einen Raum auf, der magisch wirkt und außer­ge­wöhn­li­che Kon­zert­er­leb­nis­se ver­spricht. Jetzt gab der ver­ant­wort­li­che Akus­ti­ker, Dr. Eckard Mom­mertz vom Inge­nieur­bü­ro Mül­ler-BBM, letz­te Anwei­sun­gen für den klang­li­chen Feinschliff.

Geheim­nis­voll wirkt der Raum durch die gewal­ti­gen, inein­an­der geschich­te­ten Gra­nit­spit­zen, die mit bis zu 13 Meter Län­ge und bis zu vier Meter Brei­te gewal­ti­ge Aus­ma­ße haben.
„Der ers­te Raum­ein­druck war über­wäl­ti­gend. Zunächst beein­druckt die Archi­tek­tur, dann die Stil­le im Raum. Und die ers­ten musi­ka­li­schen Klän­ge waren sehr über­zeu­gend“, schil­dert Mom­mertz sei­ne ers­te Wahr­neh­mung des Unter­richts- und Kon­zert­saals. „Ziel unse­rer Arbeit ist es, die Archi­tek­tur so zu beein­flus­sen, dass ein Raum für die vor­ge­se­he­nen Nut­zun­gen die rich­ti­ge Akus­tik hat. Für den Pro­ben- und Kon­zert­saal im Haus Mar­teau stan­den dabei bes­te Bedin­gun­gen für anspruchs­vol­le Pro­ben und Kon­zer­te im Vor­der­grund. Jetzt geht es nur noch um klei­ne bau­li­che Details.“ Das Beson­de­re an die­sem Saal sei für ihn neben der spek­ta­ku­lä­ren Innen­ar­chi­tek­tur auch die Mate­ri­al­wahl. „Ein Pro­ben- und Kon­zert­saal aus Gra­nit ist schon etwas Besonderes.“

Archi­tekt Peter Hai­merl wur­de von der berg­bau­li­chen Geschich­te Lich­ten­bergs inspi­riert, die Stim­mung eines Berg­werks­stol­lens ein­zu­fan­gen. Damit und durch impo­san­te Licht­ef­fek­te hat er die spek­ta­ku­lä­re Kom­po­si­ti­on geschaf­fen, die den neu­en Saal ein­zig­ar­tig macht.

„Die Anleh­nung an Lich­ten­bergs Berg­bau­tra­di­ti­on ver­bin­det den Saal the­ma­tisch mit dem Rit­ter­städt­chen, an des­sen Rand sich der Gei­gen­vir­tuo­se Hen­ri Mar­teau 1912/​/​13 ein reprä­sen­ta­ti­ves Som­mer­haus erbau­en ließ“, so Ober­fran­kens Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm. „Wir sind glück­lich, dass wir die­se in Euro­pa ein­zig­ar­ti­ge musi­ka­li­sche Bil­dungs­stät­te um die­sen groß­ar­ti­gen Saal erwei­tern konnten.“


Groß­ar­ti­ge Akus­tik, fan­tas­ti­sche Raumwirkung

Durch die impo­san­ten Gra­nit­spit­zen wird der Raum nicht nur optisch, son­dern auch akus­tisch geprägt, so der Akus­tik­pla­ner Mom­mertz: „Die­se wur­den in Zusam­men­ar­beit von Archi­tekt und Akus­ti­ker geo­me­trisch so ent­wi­ckelt, dass klang­lich der Fokus auf die Büh­ne gerich­tet ist. Raum­pro­por­tio­nen und ‑geo­me­trie und das Zusam­men­wir­ken der Mate­ria­li­tä­ten spie­len dabei eine ent­schei­den­de Rol­le.“ Die Gra­nit­split­ter reflek­tie­ren und streu­en den Schall glei­cher­ma­ßen und tra­gen so zu einem aus­ge­wo­ge­nen Klang­bild bei.

In den vier Sitz­rei­hen zu bei­den Sei­ten der Büh­ne sei das Publi­kum räum­lich und klang­lich sehr nah am musi­ka­li­schen Gesche­hen; ein hohes Maß an klang­li­cher Trans­pa­renz wer­de so begüns­tigt. Die akus­ti­sche Balan­ce zu den Gra­nit­kör­pern und den Beton­wän­den stel­len das Podi­um und die Zuschau­er­tri­bü­nen in Holz sowie die gepols­ter­te Bestuh­lung her. Das kri­ti­sche Hören und die Inter­ak­ti­on mit dem Publi­kum ste­he durch die­se Raum­ge­stal­tung im Mit­tel­punkt, erläu­tert der Inge­nieur, des­sen Fir­ma welt­weit für die bau- und raum­akus­ti­sche Bera­tung gro­ßer Opern­häu­ser, Thea­ter und Kon­zert­häu­ser tätig ist – unter ande­rem für das Wie­ner Kon­zert­haus, das Kon­zert­haus am Gen­dar­men­markt oder für das Syd­ney Ope­ra House.

Hin­ter der beein­dru­cken­den inge­nieur­tech­ni­schen Pla­nung und Kon­struk­ti­on sowie Trans­port und Ein­bau der Ele­men­te aus Gra­nit ste­hen die Gra­nit­wer­ke Kus­ser aus dem nie­der­baye­ri­schen Aicha vorm Wald. „Die schwers­te Gra­nit­spit­ze wiegt knapp sie­ben Ton­nen“, erläu­tert Pro­jekt­lei­te­rin Ste­pha­nie Schrei­ter. 330 Gra­nit­plat­ten wur­den im Werk mit Stahl zu 32 Gra­nit­kör­pern verbaut.

Der Ent­wurf des renom­mier­ten Archi­tek­ten Peter Hai­merl berück­sich­ti­ge in beson­de­rer Wei­se auch eine Nut­zung des Saals als Unter­richts­raum bei den Meis­ter­kur­sen, sagt der Ver­wal­tungs­lei­ter von Haus Mar­teau, Dr. Ulrich Wirz.
Hai­merl plan­te den Raum so, dass er zur Dis­kus­si­on anregt: „Des­halb sind beid­sei­tig der Büh­ne Sitz­plät­ze in einer dia­lo­gi­schen Situa­ti­on ange­ord­net. Die­se Kon­stel­la­ti­on erfor­dert eine beson­de­re Gestal­tung des Rau­mes. Die split­ter­ar­ti­gen Gra­nit­ele­men­te defi­nie­ren die räum­li­che Wir­kung. Gleich­zei­tig neh­men die kris­tal­li­nen For­men des Kon­zert­saals Bezug zu den Mate­ria­li­en, die hier abge­baut wur­den“, beschreibt der Archi­tekt sei­ne Grundgedanken.

Die Insze­nie­rung der Archi­tek­tur zie­le dar­auf ab, dass der Raum den Besu­cher über­rascht. Neben der räum­li­chen Wir­kung in dem 13×13 Meter gro­ßen Unter­richts- und Kon­zert­saal sol­le das Mate­ri­al spür­bar sein und einen direk­ten kör­per­li­chen Bezug zu den Musi­kern und Besu­chern her­stel­len, so Hai­merl. „Durch die leben­di­ge Ober­flä­che und die viel­fäl­ti­gen Per­spek­ti­ven wie auch die zahl­rei­chen Details sol­len die Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer wäh­rend eines Kon­zer­tes die Gele­gen­heit bekom­men, eige­ne Bil­der zur Musik zu kom­po­nie­ren, im Dia­log der Rich­tun­gen neue Gedan­ken zu fas­sen, Ver­trau­tes zu ver­las­sen und sich der Raum­ma­gie hinzugeben.“


Neue Übungs­räu­me und bar­rie­re­frei­er Zugang

In der Vil­la selbst wur­den im Gar­ten­ge­schoss drei zusätz­li­che Übungs­räu­me geschaf­fen, um zwei Meis­ter­kur­se par­al­lel ver­an­stal­ten zu kön­nen und den Meis­ter­schü­lern zeit­ge­mä­ße Unter­richts­be­din­gun­gen zu bie­ten. Dafür wur­de das Unter­ge­schoss in einem auf­wän­di­gen Ver­fah­ren um 60 Zen­ti­me­ter tie­fer gelegt. Zudem wur­den Vil­la und Saal durch den Ein­bau eines Auf­zugs barrierefrei.

Mit der von der Ober­fran­ken­stif­tung und dem Baye­ri­schen Kul­tur­fonds unter­stüt­zen Maß­nah­me wur­de im Herbst 2017 begon­nen; die Bau­ar­bei­ten an Haus Mar­teau mit der Fer­tig­stel­lung des Unter­richts- und Kon­zert­saals sind nahe­zu abgeschlossen.

Der Bezirk Ober­fran­ken ver­an­stal­tet in der denk­mal­ge­schütz­ten Künst­ler­vil­la des eins­ti­gen Vio­lin­vir­tuo­sen Hen­ri Mar­teau (1874–1934) jähr­lich rund 40 Meis­ter­kur­se mit renom­mier­ten Dozen­ten für her­aus­ra­gen­de Nach­wuchs­mu­si­ker aus aller Welt.

Neben den Meis­ter­kur­sen fin­det dort in drei­jäh­ri­gem Tur­nus auch der Inter­na­tio­na­le Vio­lin­wett­be­werb Hen­ri Mar­teau statt. Der neue Unter­richts- und Kon­zert­saal ist der neue, spek­ta­ku­lä­re Anzie­hungs­punkt der renom­mier­ten Inter­na­tio­na­len Musikbegegnungsstätte.