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Kultur - Page 2

Haus Mar­teau

Welt­klas­se-Akus­tik für die Künstlervilla

Atem­be­rau­bend und sagen­haft erstrahlt der neue Unter­richts- und Kon­zert­saal von Haus Mar­teau, der Inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­ten des Bezirks Ober­fran­ken, in Lichtenberg.

Mäch­ti­ge Gra­nit­kei­le len­ken den Blick an die Decke. Die Gesteins­kör­per fächern einen Raum auf, der magisch wirkt und außer­ge­wöhn­li­che Kon­zert­er­leb­nis­se ver­spricht. Jetzt gab der ver­ant­wort­li­che Akus­ti­ker, Dr. Eckard Mom­mertz vom Inge­nieur­bü­ro Mül­ler-BBM, letz­te Anwei­sun­gen für den klang­li­chen Feinschliff.

Geheim­nis­voll wirkt der Raum durch die gewal­ti­gen, inein­an­der geschich­te­ten Gra­nit­spit­zen, die mit bis zu 13 Meter Län­ge und bis zu vier Meter Brei­te gewal­ti­ge Aus­ma­ße haben.
„Der ers­te Raum­ein­druck war über­wäl­ti­gend. Zunächst beein­druckt die Archi­tek­tur, dann die Stil­le im Raum. Und die ers­ten musi­ka­li­schen Klän­ge waren sehr über­zeu­gend“, schil­dert Mom­mertz sei­ne ers­te Wahr­neh­mung des Unter­richts- und Kon­zert­saals. „Ziel unse­rer Arbeit ist es, die Archi­tek­tur so zu beein­flus­sen, dass ein Raum für die vor­ge­se­he­nen Nut­zun­gen die rich­ti­ge Akus­tik hat. Für den Pro­ben- und Kon­zert­saal im Haus Mar­teau stan­den dabei bes­te Bedin­gun­gen für anspruchs­vol­le Pro­ben und Kon­zer­te im Vor­der­grund. Jetzt geht es nur noch um klei­ne bau­li­che Details.“ Das Beson­de­re an die­sem Saal sei für ihn neben der spek­ta­ku­lä­ren Innen­ar­chi­tek­tur auch die Mate­ri­al­wahl. „Ein Pro­ben- und Kon­zert­saal aus Gra­nit ist schon etwas Besonderes.“

Archi­tekt Peter Hai­merl wur­de von der berg­bau­li­chen Geschich­te Lich­ten­bergs inspi­riert, die Stim­mung eines Berg­werks­stol­lens ein­zu­fan­gen. Damit und durch impo­san­te Licht­ef­fek­te hat er die spek­ta­ku­lä­re Kom­po­si­ti­on geschaf­fen, die den neu­en Saal ein­zig­ar­tig macht.

„Die Anleh­nung an Lich­ten­bergs Berg­bau­tra­di­ti­on ver­bin­det den Saal the­ma­tisch mit dem Rit­ter­städt­chen, an des­sen Rand sich der Gei­gen­vir­tuo­se Hen­ri Mar­teau 1912/​/​13 ein reprä­sen­ta­ti­ves Som­mer­haus erbau­en ließ“, so Ober­fran­kens Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm. „Wir sind glück­lich, dass wir die­se in Euro­pa ein­zig­ar­ti­ge musi­ka­li­sche Bil­dungs­stät­te um die­sen groß­ar­ti­gen Saal erwei­tern konnten.“


Groß­ar­ti­ge Akus­tik, fan­tas­ti­sche Raumwirkung

Durch die impo­san­ten Gra­nit­spit­zen wird der Raum nicht nur optisch, son­dern auch akus­tisch geprägt, so der Akus­tik­pla­ner Mom­mertz: „Die­se wur­den in Zusam­men­ar­beit von Archi­tekt und Akus­ti­ker geo­me­trisch so ent­wi­ckelt, dass klang­lich der Fokus auf die Büh­ne gerich­tet ist. Raum­pro­por­tio­nen und ‑geo­me­trie und das Zusam­men­wir­ken der Mate­ria­li­tä­ten spie­len dabei eine ent­schei­den­de Rol­le.“ Die Gra­nit­split­ter reflek­tie­ren und streu­en den Schall glei­cher­ma­ßen und tra­gen so zu einem aus­ge­wo­ge­nen Klang­bild bei.

In den vier Sitz­rei­hen zu bei­den Sei­ten der Büh­ne sei das Publi­kum räum­lich und klang­lich sehr nah am musi­ka­li­schen Gesche­hen; ein hohes Maß an klang­li­cher Trans­pa­renz wer­de so begüns­tigt. Die akus­ti­sche Balan­ce zu den Gra­nit­kör­pern und den Beton­wän­den stel­len das Podi­um und die Zuschau­er­tri­bü­nen in Holz sowie die gepols­ter­te Bestuh­lung her. Das kri­ti­sche Hören und die Inter­ak­ti­on mit dem Publi­kum ste­he durch die­se Raum­ge­stal­tung im Mit­tel­punkt, erläu­tert der Inge­nieur, des­sen Fir­ma welt­weit für die bau- und raum­akus­ti­sche Bera­tung gro­ßer Opern­häu­ser, Thea­ter und Kon­zert­häu­ser tätig ist – unter ande­rem für das Wie­ner Kon­zert­haus, das Kon­zert­haus am Gen­dar­men­markt oder für das Syd­ney Ope­ra House.

Hin­ter der beein­dru­cken­den inge­nieur­tech­ni­schen Pla­nung und Kon­struk­ti­on sowie Trans­port und Ein­bau der Ele­men­te aus Gra­nit ste­hen die Gra­nit­wer­ke Kus­ser aus dem nie­der­baye­ri­schen Aicha vorm Wald. „Die schwers­te Gra­nit­spit­ze wiegt knapp sie­ben Ton­nen“, erläu­tert Pro­jekt­lei­te­rin Ste­pha­nie Schrei­ter. 330 Gra­nit­plat­ten wur­den im Werk mit Stahl zu 32 Gra­nit­kör­pern verbaut.

Der Ent­wurf des renom­mier­ten Archi­tek­ten Peter Hai­merl berück­sich­ti­ge in beson­de­rer Wei­se auch eine Nut­zung des Saals als Unter­richts­raum bei den Meis­ter­kur­sen, sagt der Ver­wal­tungs­lei­ter von Haus Mar­teau, Dr. Ulrich Wirz.
Hai­merl plan­te den Raum so, dass er zur Dis­kus­si­on anregt: „Des­halb sind beid­sei­tig der Büh­ne Sitz­plät­ze in einer dia­lo­gi­schen Situa­ti­on ange­ord­net. Die­se Kon­stel­la­ti­on erfor­dert eine beson­de­re Gestal­tung des Rau­mes. Die split­ter­ar­ti­gen Gra­nit­ele­men­te defi­nie­ren die räum­li­che Wir­kung. Gleich­zei­tig neh­men die kris­tal­li­nen For­men des Kon­zert­saals Bezug zu den Mate­ria­li­en, die hier abge­baut wur­den“, beschreibt der Archi­tekt sei­ne Grundgedanken.

Die Insze­nie­rung der Archi­tek­tur zie­le dar­auf ab, dass der Raum den Besu­cher über­rascht. Neben der räum­li­chen Wir­kung in dem 13×13 Meter gro­ßen Unter­richts- und Kon­zert­saal sol­le das Mate­ri­al spür­bar sein und einen direk­ten kör­per­li­chen Bezug zu den Musi­kern und Besu­chern her­stel­len, so Hai­merl. „Durch die leben­di­ge Ober­flä­che und die viel­fäl­ti­gen Per­spek­ti­ven wie auch die zahl­rei­chen Details sol­len die Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer wäh­rend eines Kon­zer­tes die Gele­gen­heit bekom­men, eige­ne Bil­der zur Musik zu kom­po­nie­ren, im Dia­log der Rich­tun­gen neue Gedan­ken zu fas­sen, Ver­trau­tes zu ver­las­sen und sich der Raum­ma­gie hinzugeben.“


Neue Übungs­räu­me und bar­rie­re­frei­er Zugang

In der Vil­la selbst wur­den im Gar­ten­ge­schoss drei zusätz­li­che Übungs­räu­me geschaf­fen, um zwei Meis­ter­kur­se par­al­lel ver­an­stal­ten zu kön­nen und den Meis­ter­schü­lern zeit­ge­mä­ße Unter­richts­be­din­gun­gen zu bie­ten. Dafür wur­de das Unter­ge­schoss in einem auf­wän­di­gen Ver­fah­ren um 60 Zen­ti­me­ter tie­fer gelegt. Zudem wur­den Vil­la und Saal durch den Ein­bau eines Auf­zugs barrierefrei.

Mit der von der Ober­fran­ken­stif­tung und dem Baye­ri­schen Kul­tur­fonds unter­stüt­zen Maß­nah­me wur­de im Herbst 2017 begon­nen; die Bau­ar­bei­ten an Haus Mar­teau mit der Fer­tig­stel­lung des Unter­richts- und Kon­zert­saals sind nahe­zu abgeschlossen.

Der Bezirk Ober­fran­ken ver­an­stal­tet in der denk­mal­ge­schütz­ten Künst­ler­vil­la des eins­ti­gen Vio­lin­vir­tuo­sen Hen­ri Mar­teau (1874–1934) jähr­lich rund 40 Meis­ter­kur­se mit renom­mier­ten Dozen­ten für her­aus­ra­gen­de Nach­wuchs­mu­si­ker aus aller Welt.

Neben den Meis­ter­kur­sen fin­det dort in drei­jäh­ri­gem Tur­nus auch der Inter­na­tio­na­le Vio­lin­wett­be­werb Hen­ri Mar­teau statt. Der neue Unter­richts- und Kon­zert­saal ist der neue, spek­ta­ku­lä­re Anzie­hungs­punkt der renom­mier­ten Inter­na­tio­na­len Musikbegegnungsstätte.

Haus Mar­teau

88 Tas­ten, 9 Meis­ter­schü­ler: Vir­tuo­sen von mor­gen am Klavier

Ein Kla­vier­abend der Spit­zen­klas­se mit jun­gen Meis­ter­schü­lern aus Deutsch­land und Frank­reich erwar­tet die Kon­zert­be­su­cher am Don­ners­tag, 22. Juli 2021 in den his­to­ri­schen Räu­men von Haus Marteau.

Vom 19. Juli an arbei­tet Prof. Bernd Glem­ser mit den Teil­neh­mern sei­nes Meis­ter­kur­ses mit Kla­vier­wer­ken aller Stil­epo­chen. Die jun­gen Künst­ler laden zum Abschluss­kon­zert in die his­to­ri­schen Räu­me der Künst­ler­vil­la nach Lich­ten­berg ein. Beginn ist um 19 Uhr.

„Künst­ler­per­sön­lich­kei­ten wie Bernd Glem­ser sind es, die unser Haus als Inter­na­tio­na­le Musik­be­geg­nungs­stät­te zu etwas Beson­de­rem machen. Wer sich jah­re­lang an der Welt­spit­ze behaup­tet, kann unse­ren jun­gen Pia­nis­tin­nen und Pia­nis­ten wich­ti­ge Impul­se für ihre wei­te­re Kar­rie­re geben“, ist sich Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm sicher.

Prof. Bernd Glem­ser ist Pia­nist und Hoch­schul­leh­rer der Super­la­ti­ve: Ab 1981 gewann er 17 inter­na­tio­na­le Musik­wett­be­wer­be in Fol­ge, dar­un­ter den Rubin­stein- und den ARD-Musik­wett­be­werb und zählt zum klei­nen Kreis der Weltelite.

Als noch imma­tri­ku­lier­ter Stu­dent berief ihn die Hoch­schu­le für Musik Saar 1989 zum damals jüngs­ten Kla­vier­pro­fes­sor Deutsch­lands. Glem­ser ist seit 1996 Pro­fes­sor für Kla­vier an der Hoch­schu­le für Musik Würz­burg, in der Inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­te Haus Mar­teau lehrt er seit 2008. Sein Reper­toire reicht vom Barock bis zur Neu­en Musik. Unter sei­nen mehr als 30 CD-Ein­spie­lun­gen fin­den sich Gesamt­auf­nah­men der Sona­ten Robert Schu­manns und Ser­gei Prokofjews.

Der Aus­nah­me­künst­ler hat mit vie­len welt­be­kann­ten Orches­tern, wie dem Phil­adel­phia Orches­tra, dem Gewand­haus­or­ches­ter und dem Lon­don Phil­har­mo­nic Orches­tra in berühm­ten Kon­zert­häu­sern wie der Phil­har­mo­nie in Ber­lin, der Roy­al Fes­ti­val Hall in Lon­don und dem Musik­ver­ein in Wien kon­zer­tiert. Die Inter­na­tio­na­le Kri­tik nennt ihn einen „Spe­zia­lis­ten fürs Vir­tuo­se“. „An man­chen Tagen kann Bernd Glem­ser regel­recht den Putz von der Wand spie­len“, schrieb ein begeis­ter­ter Kri­ti­ker der Nordwest-Zeitung.

An Haus Mar­teau schätzt der Künst­ler die beson­ders inspi­rie­ren­de Atmo­sphä­re und die wun­der­ba­re Natur. Die Künst­ler­vil­la des Jahr­hun­dert­gei­gers Hen­ri Mar­teau (1874–1934) bie­tet jun­gen Musi­kern idea­le Bedin­gun­gen, um sich unter der Lei­tung her­aus­ra­gen­der Dozen­ten ganz der Musik zu wid­men. Musik­freun­de in Ober­fran­ken pro­fi­tie­ren von den regel­mä­ßi­gen Abschluss­kon­zer­ten der Meis­ter­kur­se im groß­bür­ger­li­chen Ambi­en­te der Hei­mat­stil­vil­la am Orts­rand von Lich­ten­berg (Lkr. Hof).


Abschluss­kon­zert des Meis­ter­kur­ses für Kla­vier mit Prof. Bernd Glemser

Don­ners­tag, 22. Juli 2021 um 19 Uhr in den his­to­ri­schen Räu­men von Haus Mar­teau, Loben­stei­ner Str. 4, 95192 Lichtenberg

Ein­tritts­kar­ten gibt es zum Preis von 5 Euro. Kon­zert­be­su­cher müs­sen Kar­ten vor­ab tele­fo­nisch reser­vie­ren (09288−6495).

Auf den Plät­zen gilt Mas­ken- und Abstandspflicht.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter https://www.haus-marteau.de/

„Rück­spiel“

Sport und Kul­tur trot­zen Corona

Sport und Kul­tur hel­fen sich gegen­sei­tig. Das ist der Grund­ge­dan­ke hin­ter „Rück­spiel“, einer Bene­fiz-Kon­zert­rei­he zuguns­ten von Sport­ver­ei­nen in Stadt- und Land­kreis Bam­berg, die am letz­ten Juli-Wochen­en­de im Fuchs-Park-Sta­di­on über die Büh­ne gehen soll. Sascha Dorsch, Vor­stands­mit­glied beim FC Ein­tracht Bam­berg, ist einer der Initia­to­ren. Wir haben mit ihm über die Hin­ter­grün­de vom „Rück­spiel“ gesprochen.

Herr Dorsch, Ende Juli soll das „Rück­spiel“ als Anschlus­se­vent an den letzt­jäh­ri­gen, wohl­tä­ti­gen Sil­ves­ter­lauf statt­fin­den. Was steckt hin­ter dem „Rück­spiel“ und wer hat­te die Idee dazu?

Sascha Dorsch: Das war die Idee des Vor­stands­teams des FCE. Der Lauf ist die eine Geschich­te. Wir hat­ten schon mal einen gemacht im Advent. Damals war die Fra­ge: Wie schaf­fen wir es, zumin­dest ein wenig Ver­eins­le­ben auf­recht zu erhal­ten? Da kamen wir dar­auf, einen Spen­den­lauf zu machen, mit einer gewis­sen Ziel­vor­ga­be. Das waren damals 2.000 Kilo­me­ter, über alle Teil­neh­mer ver­teilt. Sehr vie­le ande­re Ver­ei­ne sind auf­ge­sprun­gen, sie fan­den die Akti­on cool und woll­ten mit­ma­chen. Danach kamen wir auf den Sil­ves­ter­lauf, den es seit 50 Jah­ren in Bam­berg gibt. Der ist aber wegen Coro­na aus­ge­fal­len. Wir hat­ten uns zusam­men mit dem Stadt­ver­band für Sport über­legt, die­sen Lauf auf­zu­grei­fen, ein­fach weil ihn jeder kennt. Es ging dabei um den guten Zweck, denn wir woll­ten etwas für die Künst­ler machen. Am Ende ist eine Spen­den­sum­me von knapp 10.000 Euro zusam­men­ge­kom­men. Danach war die Idee: Wir hat­ten die ers­te Halb­zeit mit dem klei­nen Lauf, die zwei­te Halb­zeit mit dem gro­ßen Lauf, jetzt braucht es noch ein Rück­spiel irgendwo.


Wer es eben­falls die Idee des Vor­stands, das „Rück­spiel“ im Fuchs-Park-Sta­di­on statt­fin­den zu las­sen? Was waren die Grün­de dafür?

Sascha Dorsch: Genau, auch das geht auf den Vor­stand zurück. Um etwas für Künst­ler zu machen, brau­chen sie eine Büh­ne, aber wo stellt man die hin? Wir haben über ein paar Din­ge nach­ge­dacht. Was bei uns im Sta­di­on der Rie­sen­vor­teil ist, und das haben wir schon bei den Bay­ern­li­ga-Heim­spie­len im Herbst so prak­ti­ziert: Wir kön­nen durch unser Ticket-Sys­tem allen einen Platz zuwei­sen und genau nach­voll­zie­hen, wer wo geses­sen hat. Ob jetzt 50, 100 oder 500 Zuschau­er zuge­las­sen sind: Dadurch, dass wir ein­zäu­nen kön­nen, kön­nen wir uns genau über­le­gen, wie vie­le Leu­te rein­pas­sen. Genau das ist der gro­ße Vor­teil gegen­über ande­ren Loca­ti­ons, wie zum Bei­spiel der Fuß­gän­ger­zo­ne. Da kannst man die Leu­te nicht steu­ern. Im Sta­di­on las­sen sich die Zah­len aber genau fest­le­gen und nachvollziehen.


Mit die­sem Kon­zept kann man sicher­lich auch in Sachen Coro­na-Auf­la­gen punkten?

Sascha Dorsch: Ich war letz­tes Jahr schon im Win­ter der­je­ni­ge, der im Ord­nungs­amt ange­ru­fen und ange­kün­digt hat, im Som­mer ein Kon­zert ver­an­stal­ten zu wol­len. Da haben alle gesagt: Sie wis­sen schon, dass es Coro­na gibt? Das hat­ten wir natür­lich auf dem Schirm. Des­we­gen auch das Sta­di­on, da kann man die Leu­te nach­voll­zie­hen und inso­fern sind wir aktu­ell mit den Inzi­den­zen und den Imp­fun­gen guter Din­ge. Aktu­ell sind hier für Fuß­ball­spie­le 500 Zuschau­er zuge­las­sen. Das wäre eine per­fek­te Zahl. Dann haben wir hier noch ein wenig Platz. Man kann die Leu­te raus­stel­len in der Pau­se, man kann eine Brat­wurst essen. Das wäre für uns super. Ich glau­be schon: So wie es aktu­ell läuft, bekom­men wir das hin. Soll­te wider Erwar­ten ein Cut kom­men, sind wir auch fle­xi­bel. Wir kön­nen die Zahl redu­zie­ren bis auf 100. Die Fra­ge ist: Wie wirt­schaft­lich ist es dann noch?


Gutes Stich­wort. Wie soll die Ver­an­stal­tung finan­ziert wer­den, abge­se­hen von Ticket-Ver­kauf und Catering?

Sascha Dorsch: Ein gro­ßer Vor­teil hier ist, dass es in Bam­berg ein Bun­des-För­der­pro­gramm für den Kul­tur­be­reich gibt. Die­ser deckt einen Teil der Kos­ten und ist geplant für Tech­nik oder Büh­ne. Das heißt: Wir kön­nen aus unse­rer Sicht das finan­zi­el­le Risi­ko rela­tiv gut steu­ern. Das war die größ­te Angst für uns als Ver­ein, denn wir sind in der Haf­tung, wir tra­gen die Kos­ten. Wir kön­nen also in einem grö­ße­ren Boot mit­schwim­men. Sonst hät­te ich gesagt: Lass uns lie­ber drei Mal nach­rech­nen, ob das funktioniert.


Wel­ches Pro­gramm ist für das „Rück­spiel“ geplant?

Sascha Dorsch: Wir haben drei Aben­de: Ein Abend wird eine Rock­nacht sein, da sind ein paar Bam­ber­ger Bands dabei. Dann geht es mit Bam­bäg­ga ein biss­chen in die Hip-Hop-Rich­tung und dann haben wir noch Hei­no Men­do­za im Pro­gramm. Die Idee dahin­ter ist: Wir haben Rock, wir haben Hip-Hop und dann brau­chen wir noch eine ande­re Rich­tung. Da haben wir uns für Schla­ger entschieden.


Wie sol­len die erziel­ten Erlö­se ver­teilt werden?

Sascha Dorsch: Die Ver­tei­lung erfolgt über die Stadt und den Kreis­ju­gend­ring. Wir woll­ten nicht als FC Ein­tracht Bam­berg die­je­ni­gen sein, die die Gel­der ver­tei­len. Wir haben da his­to­risch gese­hen nicht den bes­ten Ruf. Des­halb ver­tei­len Stadt und Kreis­ju­gend­ring die Gel­der gemein­sam, das ist auch schon lan­ge so abge­spro­chen. Sie stel­len auch ent­spre­chen­de Kri­te­ri­en für die Ver­tei­lung auf.


Gibt es Bestre­bun­gen, die­se Ver­an­stal­tun­gen regel­mä­ßig durchzuführen?

Sascha Dorsch: Der gro­ße Plan von mir war, das kom­plet­te Are­al zu nut­zen­und drei oder vier klei­ne Büh­nen auf­zu­bau­en. Wir haben hier Park­plät­ze, auch beim Bam­ba­dos, außer­dem ist die Auto­bahn nah, was für die Logis­tik gut ist. Und es gibt eini­ge Ver­ei­ne, die wir noch ins Boot holen könn­ten: Den FV 1912, den Roll­schuh-Club, die Lebens­hil­fe, mit der wir auch ein Inklu­si­ons-Pro­jekt dar­aus machen könn­ten. Es ist mein Traum, wenn es gut läuft, so eine Art Volks­fest in die­ser Gegend zu machen. Wir sind am Stadt­rand und wenn 2026 das 100-jäh­ri­ge Bestehen des Volks­parks ansteht, könn­ten wir hier eine Rie­sen­ge­schich­te auf­zie­hen über zwei, drei Tage. Es gibt zum Bei­spiel die Stadt­meis­ter­schaf­ten im Fuß­ball. Dann legt man all das auf die­ses eine Wochen­en­de, auch die Stadt­meis­ter­schaf­ten in Leicht­ath­le­tik, und macht so ein kom­plet­tes Sport- und Kul­tur­pro­gramm hier drau­ßen. Das wäre das gro­ße Kon­zept. Aber lass uns mal klein anfangen.

Bene­fiz-Kon­zert­rei­he “Rück­spiel”

30. Juli bis 1. August

Fuch­s­park­sta­di­on Bam­berg
Pödel­dor­fer Stra­ße 182

https://www.fce2010.de/

„Kul­tur auf der Jahnwiese“ 

Jun­ge Künst­ler star­ten wie­der durch!

Auf der Jahn­wie­se als Bam­bergs schöns­ter und größ­ter Open-Air-Flä­che fin­det vom 8. bis 11. Juli das neue Fes­ti­val „Kul­tur auf der Jahn­wie­se“ des ehren­amt­li­chen Ver­eins Bam­ber­ger Fes­ti­vals e.V. statt. Ein brei­tes Thea­ter­pro­gramm für Klein und Groß und regio­na­le und teils über­re­gio­na­le New­co­mer­bands erwar­ten das Publikum.

Das Fes­ti­val star­tet am Don­ners­tag mit einem Thea­ter­abend der Impro­thea­ter­grup­pe Pip­per­la­pupp, wel­che mit der Singer/​Songwriter Johan­na Dup­ke einen tol­len Warm-Up dabei hat.

Der Frei­tag fin­det ganz unter dem Mot­to „Die bes­ten Bands Ober­fran­kens“ statt, denn das Band­för­der­pro­jekt „Rock in Ober­fran­ken“ des Bezirk Ober­fran­ken hat hier zusam­men mit den Ver­an­stal­tern fünf Top-New­co­mer der letz­ten Jah­re ein­ge­la­den. Dar­un­ter auch die Bands Pants­down (Alter­na­ti­ve Rock aus Coburg) und Mon­key Cir­cus (Alter­na­ti­ve Rock aus Lich­ten­fels), die in den letz­ten Jah­ren den Band­wett­be­werb gewon­nen haben.

Der Fes­ti­val-Sams­tag bie­tet beim zwei­ten Wild Tunes Fes­ti­val ein bun­tes Musik­pro­gramm für alle Geschmä­cker, denn hier fin­den sich Bands von Hard­core, Indie, Punk, Rock bis Hip Hop der Musik­sze­ne wie­der. Neben den zahl­rei­chen New­co­mern wie Rock­band der Lebens­hil­fe Slee­ping Ann, den Indie-Rockern der Band Rooms in Bruck­lyn oder den Alter­na­ti­ve-Punk­s/­Col­lege-Rockern City Crows ist der Hip-Hop-Head­li­ner Fer­ge X Fisher­man aus Nürn­berg ein wei­te­rer Höhe­punkt des Festivals.

Der Sonn­tag bie­tet beson­ders für Fami­li­en einen ruhi­gen und kul­tu­rel­len Aus­klang. Von 10 bis 13 Uhr spie­len die zwei Bam­ber­ger Urge­stei­ne Rup­pert Aumül­ler und Nor­bert Schramm unter dem Namen „Dou­ble Fea­ture“ zum musi­ka­li­schen Früh­schop­pen. Danach ist ab 15:30 Uhr Ein­lass für das Thea­ter­stück „Momo“ von Micha­el Ende, wel­ches von der Thea­ter­grup­pe e.g.o.n. des Jugend­kul­tur­treffs IMMER HIN insze­niert wird, und für Klein und Groß geeig­net ist. Das Stück erzählt die Geschich­te des Mäd­chens Momo, das den Men­schen dabei hilft, die gestoh­le­ne Zeit zurück zu bringen.

Besu­cher kön­nen sich im Vor­ver­kauf (übri­ge Plät­ze auch vor Ort) für eine Sitz­ge­le­gen­heit ent­schei­den. Zur Aus­wahl ste­hen chil­li­ge Lie­ge­stüh­le für bis zu drei Per­so­nen, eine gemüt­li­che Wie­sen­flä­che für bis zu vier Per­so­nen und der eige­nen Pick­nick­de­cke sowie Bier­tisch­gar­ni­tu­ren für bis zu acht Per­so­nen. Es wird emp­foh­len sich im Vor­feld für eine der drei Sitz­mög­lich­kei­ten zu ent­schei­den und recht­zei­tig online durch Kauf eines Grup­pen­ti­ckets zu reser­vie­ren. Die Ticket­ge­bühr wird am Abend gegen einen gleich­wer­ti­gen Wert­gut­schein umge­tauscht, der dann am Essens- oder Geträn­ke­stand ein­ge­tauscht wer­den kann. Das voll­stän­di­ge Hygie­ne­kon­zept, Infos zum Pro­gramm und der Reser­vie­rung fin­det man auf unter https://www.bambergerfestivals.de/

Haus Mar­teau

Inter­na­tio­na­le Musik­be­geg­nungs­stät­te star­tet wie­der durch

„Wir freu­en uns, dass es jetzt wie­der los­ge­hen kann – eine solch lan­ge Zeit der Stil­le hat es in der fast 40-jäh­ri­gen Geschich­te von Haus Mar­teau noch nie gege­ben“, blickt Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm auf die durch Coro­na erzwun­ge­ne Ruhe in der Künst­ler­vil­la. Der ers­te Meis­ter­kurs 2021 wird mit Prof. Sieg­fried Jeru­sa­lem im Juni in der Künst­ler­vil­la stattfinden.

Sieg­fried Jeru­sa­lem lehrt seit über 30 Jah­ren in der Inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­te und kommt jedes Jahr in die Vil­la, um mit jun­gen Sän­ge­rin­nen und Sän­gern Aus­druck und Tech­nik ihres Gesangs zu ver­bes­sern. „Ich möch­te den jun­gen Sän­ge­rin­nen und Sän­gern Freu­de und Sicher­heit ver­mit­teln“, sagt der gefei­er­te Opern-Tenor. „Die Arbeit in Haus Mar­teau ist in den letz­ten 34 Jah­ren immer auf­re­gend und inter­es­sant gewe­sen“, ergänzt Jeru­sa­lem, der auch Prä­si­dent der Musik­hoch­schu­le Nürn­berg war.

„End­lich kön­nen wir den Kurs­be­trieb – hof­fent­lich dann auch gleich mit den Abschluss­kon­zer­ten – wie­der­auf­neh­men. Seit Dezem­ber 2020 muss­ten wir bedau­er­li­cher­wei­se 20 Kur­se absa­gen, die zum Teil aus­ge­bucht waren. Schön, dass in unse­rer Künst­ler­vil­la jetzt wie­der Musik erklingt“, sagt Ver­wal­tungs­lei­ter Dr. Ulrich Wirz.

Jähr­lich bie­tet die Inter­na­tio­na­le Musik­be­geg­nungs­stät­te rund 40 Meis­ter­kur­se für klas­si­sche Instru­men­te und Gesang an. In der Rie­ge der Dozen­tin­nen und Dozen­ten des Hau­ses fin­den sich seit vie­len Jah­ren klang­vol­le Namen wie Wolf­gang Manz, Bernd Glem­ser, Gali­na Vra­che­va oder Char­lot­te Leh­mann. So fin­den nor­ma­ler­wei­se in Ober­fran­ken pro Jahr bis zu 70 Kon­zer­te des Hau­ses (Abschluss­kon­zer­te sowie Haus Mar­teau auf Rei­sen-Kon­zer­te) und musik­päd­ago­gi­sche Ver­an­stal­tun­gen (3Klang-Kon­zer­te in Schu­len und sozia­len Ein­rich­tun­gen) statt.

Die Kur­se rich­ten sich an Musik­stu­den­ten, die eine beruf­li­che Tätig­keit als Solist, Orches­ter­mu­si­ker, Instru­men­tal­leh­rer oder Musik­päd­ago­ge anstre­ben, aber auch an Schü­ler und Abitu­ri­en­ten, die bereits auf hohem Niveau musi­zie­ren. Inter­es­sen­ten für die Meis­ter­kur­se in der Künst­ler­vil­la fin­den Kurs­in­fos unter https://www.haus-marteau.de/

Tou­ris­mus, Kul­tur, Sport und Freizeit

Ab heu­te wei­te­re Erleich­te­run­gen in Bamberg

Auf­at­men in der Regi­on Bam­berg. Ab heu­te sind unter ande­rem Über­nach­tungs­an­ge­bo­te von gewerb­li­chen oder ent­gelt­li­chen Unter­künf­ten wie­der zuge­las­sen, auch für kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen und für Sport gibt es ab heu­te in der Stadt Bam­berg und ab mor­gen auch im Land­kreis Bam­berg Lockerungen.

Es sind gro­ße nächs­te Schrit­te der Erleich­te­run­gen bei den Coro­na-Maß­nah­men: Ab heu­te sind Über­nach­tungs­an­ge­bo­te von gewerb­li­chen oder ent­gelt­li­chen Unter­künf­ten, ins­be­son­de­re von Hotels, Beher­ber­gungs­be­trie­ben, Jugend­her­ber­gen und Cam­ping­plät­zen, auch zu tou­ris­ti­schen Zwe­cken wie­der zugelassen.

Im Kul­tur­be­reich gibt es eben­falls neue Mög­lich­kei­ten: Kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen unter frei­em Him­mel mit fes­ten Sitz­plät­zen für bis zu 250 Besu­che­rin­nen und Besu­cher sind gestat­tet. Und auch die Frei­bä­der dür­fen wie­der öff­nen: Am Mon­tag, 24. Mai, öff­nen die Hain­ba­de­stel­le und das Frei­bad Gau­stadt, das Sta­di­on­bad wird am 4. Juni sei­nen Betrieb auf­neh­men. Vor­aus­set­zung für die Nut­zung die­ser Ange­bo­te ist jeweils ein höchs­tens 24 Stun­den zuvor vor­ge­nom­me­ner nega­ti­ver POC-Anti­gen­test, Selbst­test oder PCR-Test. Voll­stän­dig geimpf­te Per­so­nen oder nach­weis­bar Gene­se­ne benö­ti­gen kei­ne Tests.


Tou­rist Info öff­net mit Test­zen­trum als zusätz­li­chem Service

„Nach vie­len Mona­ten der Schlie­ßung freu­en wir uns auf eine Wie­der­be­le­bung des Tou­ris­mus und damit auch der gan­zen Innen­stadt und beglei­ten unse­re Part­ner vor Ort in Hotel­le­rie und Gast­ge­wer­be sowie Kunst- und Kul­tur­schaf­fen­de bei einem erfolg­rei­chen Re-Start“, so Bam­bergs Tou­ris­mus­re­fe­rent Dr. Ste­fan Gol­ler. Tou­ris­mus­di­rek­tor Micha­el Heger betont, „beson­ders freut es mich, dass ab Sams­tag auch der Land­kreis nach­zieht und eben­falls öff­nen kann. Wir sind für unse­re Gäs­te ein gemein­sa­mes Rei­se­ziel und gera­de in Coro­na­zei­ten ist es wich­tig, Kul­tur und Natur glei­cher­ma­ßen erle­ben zu können.“

Mit dem Neu­start im Tou­ris­mus­be­reich öff­net auch die Bam­ber­ger Tou­rist Info in der Gey­ers­wörth­stra­ße nach über einem hal­ben Jahr wie­der ihre Türen. Nach dem vor­ge­ge­be­nen Hygie­ne­kon­zept dür­fen maxi­mal 17 Kun­den mit FFP2-Mas­ke in die Räum­lich­kei­ten. Gleich neben­an eröff­net zeit­gleich ein wei­te­res Test­zen­trum sei­ne Pfor­ten, ein zusätz­li­cher Ser­vice für die Kun­den, denn Tou­ris­ten dür­fen nur mit nega­ti­vem Test anrei­sen und Ange­bo­te wahr­neh­men. Sie müs­sen sich zudem regel­mä­ßig wei­ter testen.

Die täg­li­che Stadt­füh­rung „Fas­zi­na­ti­on Welt­kul­tur­er­be“ star­tet am Pfingst­wo­chen­en­de mit klei­nen Grup­pen von maxi­mal 15 Per­so­nen um 10:30 Uhr und 14:00 Uhr und ist zur Ent­zer­rung mit zusätz­li­chen Ter­mi­nen um 11:00 Uhr und 14:30 Uhr am Start. Wäh­rend der Füh­rung sind die Hygie­ne­re­geln, wie Mas­ke tra­gen und Abstand hal­ten, zu beach­ten.
Gäs­te kön­nen ihre Tickets für die täg­li­che Stadt­füh­rung oder die BAM­BERG­card seit kur­zem auch kom­plett kon­takt­los online durch­bu­chen auf https://www.bamberg.info/tickets.


„Wir freu­en uns auf den Kultursommer“

„Es ist für die Kul­tur­sze­ne eine gro­ße Erleich­te­rung und Freu­de, dass die nied­ri­gen Inzi­denz­zah­len sich so sta­bi­li­siert haben, dass Kul­tur nun end­lich wie­der in viel­fäl­ti­gen Facet­ten mög­lich ist“, freut sich auch Kul­tur­re­fe­ren­tin Ulri­ke Sie­ben­haar über die neu­en Erleich­te­run­gen. Die Rah­men­kon­zep­te sei­en ange­passt wor­den und ermög­li­chen so ganz unter­schied­li­che kul­tu­rel­le For­ma­te. „Wir freu­en uns auf den Kul­tur­som­mer!“, so Siebenhaar.


Wei­te­re Lockerungen


Tou­ris­mus:

Auch der Betrieb von Aus­flugs-Fluss­schiff­fahr­ten, tou­ris­ti­sche Rei­se­bus­ver­keh­re sowie Kul­tur- und Natur­füh­run­gen im Frei­en sind unter der Vor­aus­set­zung eines Test­nach­wei­ses für Kun­den zugelassen.


Kul­tur:

Musi­ka­li­sche oder kul­tu­rel­le Pro­ben von Lai­en- und Ama­teur­ensem­bles, bei denen ein Zusam­men­wir­ken meh­re­rer Per­so­nen erfor­der­lich ist, sind eben­falls ab 21. Mai wie­der möglich.


Sport:

Kon­takt­frei­er Sport im Innen­be­reich inklu­si­ve der Öff­nung von Innen­be­rei­chen von Sport­stät­ten sowie Kon­takt­sport unter frei­em Him­mel unter der Vor­aus­set­zung, dass alle Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer über einen Test­nach­weis ver­fü­gen, wird erlaubt.


Fer­ner wird gestattet:

Sport unter frei­em Him­mel in Grup­pen von bis zu 25 Per­so­nen unter der Vor­aus­set­zung, dass alle Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer über einen Test­nach­weis verfügen.

Kon­takt­frei­er Sport auch in Fit­ness­stu­di­os unter der Vor­aus­set­zung vor­he­ri­ger Ter­min­bu­chung sowie, dass alle Kun­den über einen Test­nach­weis verfügen.

Die Zulas­sung von bis zu 250 Zuschau­ern bei Sport­ver­an­stal­tun­gen unter frei­em Him­mel mit fes­ten Sitz­plät­zen unter der Vor­aus­set­zung, dass Zuschaue­rin­nen und Zuschau­er über einen Test­nach­weis verfügen.

Wich­ti­ger Hin­weis: Die genann­ten Locke­run­gen haben nach Maß­ga­be von Rah­men­kon­zep­ten zu erfol­gen, die von den zustän­di­gen Staats­mi­nis­te­ri­en im Ein­ver­neh­men mit dem Staats­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge bekannt­ge­macht wer­den und in denen die erfor­der­li­chen Schutz- und Hygie­ne­maß­nah­men fest­ge­legt sind. Soweit Rah­men­kon­zep­te nicht bekannt gemacht sind, darf eine Öff­nung nicht erfol­gen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen hier­zu sind zu fin­den unter https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/rechtsgrundlagen.

Bau­stel­len­be­such im Kin­der­haus am Föhrenhain

Neue Kita­plät­ze für Bamberg

Ab dem 1. Sep­tem­ber kön­nen im ehe­ma­li­gen Offi­ziers­ka­si­no am Föh­ren­hain 36 Krip­pen- und 50 Kin­der­gar­ten­kin­der toben, spie­len und die Natur genie­ßen. Jonas Glüsen­kamp, Sozi­al­re­fe­rent und Bür­ger­meis­ter der Stadt Bam­berg, mach­te sich bei sei­nem Besuch ein Bild vom Fort­schritt auf der Baustelle.

„Hier ist mit viel Lie­be zum Detail ein wun­der­schö­ner Ort für Kin­der geschaf­fen wor­den“, freu­te sich Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp nach sei­nem Bau­stel­len­be­such zusam­men mit dem Geschäfts­füh­rer der Stadt­bau Bam­berg GmbH, Veit Berg­mann, Verter:innen des Städ­ti­schen Jugend­am­tes sowie dem Geschäfts­füh­rer der AWO Bam­berg, Mat­thi­as Kirsch.

Seit 2018 hat die Stadt­bau Bam­berg GmbH das impo­san­te Gebäu­de auf dem ehe­ma­li­gen Gelän­de der War­ner Bar­racks saniert. „In rund zwei Wochen kön­nen wir die Sanie­rungs­ar­bei­ten abschlie­ßen und die Schlüs­sel an die AWO Bam­berg als künf­ti­ge Trä­ge­rin der Ein­rich­tung über­ge­ben“, sag­te der sicht­lich stol­ze Geschäfts­füh­rer der Stadt­bau Bam­berg GmbH. 


„Nach­hal­tig­keit, Natur und Kul­tur ste­hen im Fokus“

Die Vor­freu­de auf das neue Pro­jekt war auch Mat­thi­as Kirsch anzu­se­hen. „In unse­rem päd­ago­gi­schen Kon­zept ste­hen die The­men Nach­hal­tig­keit, Natur und Kul­tur im Fokus. Die Rah­men­be­din­gun­gen könn­ten dafür nicht bes­ser sein“, sag­te er gera­de im Hin­blick auf den rie­sen­gro­ßen Gar­ten mit sei­nem tol­len Spiel­platz, der ver­mut­lich kei­ne (Kin­der-) Wün­sche offen­lässt. Die­ser wur­de von der Bam­ber­ger Spiel­platz­baue­rin Tan­ja Potrykus/​ConTaPo gebaut (geplant von Was­ser­Werk­statt), die in Bam­berg unter ande­rem auch den Was­ser­spiel­platz auf der ERBA und den Spiel­platz im Har­mo­nie­gar­ten mit errich­tet hat.

Das „Kin­der­haus am Föh­ren­hain“ über­zeugt aber auch mit sei­nen groß­zü­gi­gen, hel­len Räum­lich­kei­ten. Zahl­rei­che Glas­ein­bau­ten im Inne­ren des Gebäu­des sor­gen dafür, dass jeder Raum Licht­durch­flu­tet ist und so eine Wohl­fühl­at­mo­sphä­re bieten.

„Für ganz Bam­berg ist das neue Kin­der­haus ein abso­lu­ter Gewinn und ein wei­te­rer Schritt in der KiTa-Offen­si­ve der Stadt“, beton­te Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp. Seit 2017 wur­den 154 zusätz­li­che Plät­ze geschaf­fen, allei­ne in die­sem Jahr kämen mit den Ein­rich­tun­gen in der Dr. Ida-Nodack-Stra­ße und dem „Kin­der­haus am Föh­ren­hain“ wei­te­re hin­zu. „Und wir sind noch nicht fer­tig“, bekräf­tigt der Bür­ger­meis­ter und ver­weist auf wei­te­re Aus­bau-Pro­jek­te in der Stadt wie etwa in den Ein­rich­tun­gen Jean Paul oder auch in Wildensorg.

Anmel­dun­gen für das „Kin­der­haus am Föh­ren­hain“ kön­nen ab dem 1. Juni online im web­KI­TA-Por­tal über die städ­ti­sche Home­page auf­ge­nom­men werden.

Hohe Aus­zeich­nung für Micha­el Schmitt 

Ver­dienst­me­dail­le des Ver­dienst­or­dens der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land für außer­ge­wöhn­li­ches Engagement

Micha­el Schmitt ist für sein ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment im Bereich der kul­tu­rel­len und sozio­kul­tu­rel­len Bil­dung sowie der För­de­rung des bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ments in Bam­berg mit der Ver­dienst­me­dail­le des Ver­dienst­or­dens der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land aus­ge­zeich­net wor­den. Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke hän­dig­te die Medail­le auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie im klei­nen Rah­men im Rat­haus am Max­platz aus.

„Sie leis­ten seit 15 Jah­ren Groß­ar­ti­ges für die Kul­tur und Sozio­kul­tur in Bam­berg“, lob­te der OB. Schmitt ist Mit­be­grün­der des AStA Bam­berg e.V., der jun­ge Men­schen finan­zi­ell und ideell in Bil­dung und Wis­sen­schaft, Poli­tik und Sozia­lem, Kunst und Kul­tur för­dert. Im Fokus des Ver­eins ste­he die För­de­rung jun­ger Men­schen in ihrer Ent­wick­lung zu eigen­ver­ant­wort­li­chen Per­sön­lich­kei­ten und Mit­glie­dern ihrer Gesell­schaft, hob Star­ke her­vor und das sei „ein wich­ti­ger Bei­trag für eine funk­tio­nie­ren­de Stadtgesellschaft.“

Einen Namen habe sich Schmitt als Mit­in­itia­tor von kon­takt – das Kul­tur­fes­ti­val gemacht. Des­sen Ziel­set­zung ist es, die Stadt mit inno­va­ti­ver und jun­ger Kunst und Kul­tur zu bele­ben, Kon­tak­te zu knüp­fen, Zugang zu Kunst und Kul­tur zu ermög­li­chen, Ideen zu ent­wi­ckeln und aktiv umzu­set­zen. „Wer ein­mal dort war“, betont Star­ke, „der weiß, dass das pri­ma funk­tio­niert. Denn die­ses tol­le kos­ten­lo­se Fes­ti­val zieht jähr­lich rund 20.000 begeis­ter­te Besu­che­rin­nen und Besu­cher an. Das Fes­ti­val bie­tet Kon­zer­te, Aus­stel­lun­gen und zahl­rei­che Work­shops zu gesell­schafts­po­li­ti­schen The­men. Damit berei­chert es unser Kul­tur­ange­bot unge­mein und gilt inzwi­schen als abso­lu­tes Vorzeigeprojekt.“


Der Ober­bür­ger­meis­ter ver­wies in sei­ner Lau­da­tio auf ein wei­te­res Ste­cken­pferd sei­nes Enga­ge­ments, näm­lich die ver­schie­de­nen Bür­ger­be­tei­li­gungs­pro­zes­se der Stadt­pla­nung. „Hier machen Sie immer wie­der dar­auf auf­merk­sam, dass Kul­tur und Sozio­kul­tur grund­sätz­lich Räu­me brau­chen, in denen man sich tref­fen und orga­ni­sie­ren kann. Bei­spiel­ge­bend dafür ist die Ent­wick­lung auf dem Lag­ar­de-Cam­pus hin zu einem Kul­tur­quar­tier, was Sie von Anfang an immer wie­der tat­kräf­tig unter­stützt haben“, lob­te Star­ke abschließend.

R.I.O.! Rock in Oberfranken

Die Bands für die Club­tour 2021 ste­hen fest

Vier aus­er­wähl­te Musi­kacts haben die Chan­ce, „Ober­fran­kens Band des Jah­res 2021“ zu wer­den. Ink4Ivy wird hier­bei die Regi­on Bam­berg /​Forch­heim bei der Club­tour der vom Bezirk Ober­fran­ken aus­ge­rich­te­ten Ver­an­stal­tung R.I.O.! Rock in Ober­fran­ken ver­tre­ten. Als Spe­cial Guest zeigt Samu Neves sein musi­ka­li­sches Kön­nen auf der Bühne.

„Trotz der der­zei­ti­gen Unge­wiss­heit wol­len wir ver­su­chen ein Live-Event auf die Bei­ne zu stel­len. Wie üblich soll der Ein­tritt frei sein und jedem Gast die Mög­lich­keit gebo­ten wer­den über sei­nen Favo­ri­ten abzu­stim­men“, so Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm.

Eine Vor­ent­schei­dung wur­de die­ses Jahr im Rah­men einer Online-Jury­sit­zung getrof­fen. Die Jury wähl­te je eine Band aus den Regio­nen Coburg/​Kronach/​Lichtenfels, Bamberg/​Forchheim, Kulmbach/​Bayreuth und Hof/​Wunsiedel anhand von Video- und Ton­ma­te­ri­al aus. Samu­el Rauch, Popu­lar­mu­sik­be­auf­trag­ter des Bezirks Ober­fran­ken, ist für die Orga­ni­sa­ti­on zustän­dig: „Die Qua­li­tät der Ein­sen­dun­gen war in die­sem Jahr enorm hoch. Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher kön­nen sich auf wirk­lich star­ke Live­shows freu­en. Jetzt hof­fen wir, dass im Som­mer eine Tour statt­fin­den kann.“

Es ist geplant, im Som­mer die R.I.O.!-Tour mög­li­cher­wei­se auf ober­frän­ki­schen Frei­licht­büh­nen durch­zu­füh­ren. Soll­ten die fünf Kon­zer­te die­ses Jahr nicht statt­fin­den kön­nen, gehen die qua­li­fi­zier­ten Bands im Früh­jahr 2022 auf Tour. Nach jedem Auf­tritt erhal­ten die Musi­ke­rin­nen und Musi­ker pro­fes­sio­nel­les Feed­back und Tipps. Neben der gewon­ne­nen Büh­nen­er­fah­rung und einer Tour­ga­ge kann sich die Sie­ger­band auf ein Preis­geld in Höhe von 1000 Euro freuen.


Die Bands

Die vier­köp­fi­ge Band Ink4Ivy, die die Regi­on Bamberg/​Forchheim ver­tritt, arbei­tet mit Elan und Enga­ge­ment an eige­nen Songs. Geprägt von vie­len ver­schie­de­nen Pop-Rock-Punks Band aus deren Jugend ent­wi­ckelt sich eine Eigen­dy­na­mik, der ein kom­plett eige­ner Sound ent­springt. Es wer­den Ele­men­te von Metal, Rock oder Pop mit dem Grund­ver­ständ­nis von Punk verwoben.

Jack Tor­rance wird die Regi­on Coburg /​Kro­nach /​Lich­ten­fels ver­tre­ten. Jack Tor­rance ist nicht nur eine Band mit Vor­lie­be für Jack Nichol­son und sei­ne Rol­le in „The Shi­ning“, Jack Tor­rance machen Heart­co­re. Mit einer Sozia­li­sa­ti­on im Hard­core und Punk­rock und allen damit ver­bun­de­nen Wer­ten sowie jah­re­lan­ger Erfah­run­gen in ande­ren Bands ist den Mit­glie­dern von Jack Tor­rance nicht nur klar, was sie nicht wol­len, son­dern vor allem was sie wol­len: Emo­tio­nen aus­le­ben und Emo­tio­nen wecken. Nie­mals halb­her­zig, immer raus mit all dem Herzblut.

Die sie­ben­köp­fi­ge Mit­tel­al­ter­rock­band Cor­vi­dae kommt aus dem Kulm­ba­cher Raum und ver­tritt die Regi­on Kulm­bach /​Bay­reuth. Ihre Lie­der erzäh­len Geschich­ten von Rit­tern, Räu­bern und Pira­ten, schö­nen Prin­zes­sin­nen und üblen Schur­ken. Sie sind meis­tens hei­ter, aber auch mal schwer und laden zum Nach­den­ken und Mit­sin­gen ein. Der ein­zig­ar­ti­ge Sound der Raben ent­steht hier­bei aus 2‑stimmigen Dudel­sä­cken, gepaart mit einer Pri­se kna­cki­gem Bass, ver­fei­nert mit trei­ben­den Gitar­ren­riffs, zer­mal­men­den Drums, kraft­vol­len mehr­stim­mi­gen Gesän­gen und das Gan­ze ange­rich­tet auf einer Por­ti­on Symphonie.

Inspi­riert von Frank Tur­ner, John Allen und ande­ren Singer/​Songwritern, hat Maxi­mi­li­an Adler, der mit sei­ner Band Maxi­mi­li­an Adler & The Spli­der Pha­ser Naked Band die Regi­on Hof /​Wun­sie­del ver­tritt, sei­nen ganz eige­nen Sound gefun­den. Ein von sei­ner Akus­tik­gi­tar­re getra­ge­ner Punk­rock­sound, mit star­ken Folk­ein­flüs­sen. Über all­dem thront sei­ne leicht melan­cho­li­sche, dafür umso durch­drin­gen­de­re Stim­me. Mal schnell, laut und ein­gän­gig, mal lei­se und dafür umso ein­dring­li­cher. Zusam­men mit sei­nen Band­kol­le­gen an der Man­do­li­ne, Gei­ge, E‑Gitarre, am Bass und an den Drums ent­steht ein ein­zig­ar­ti­ger Sound.

Der gebür­ti­ge Bra­si­lia­ner Samu­el Neves tritt als Spe­cial Guest auf. Er begann mit 11 Jah­ren Gitar­re zu spie­len und zu sin­gen. Er hat­te bereits zahl­rei­che Auf­trit­te in Coburg sowie auf dem Sam­ba Fes­ti­val. Er beein­druckt mit Rock, Pop, Bos­sa Nova und bra­si­lia­ni­scher Popmusik.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sind zu fin­den auf den Social-Media-Kanä­len des Bezirks Ober­fran­ken bei Face­book, Insta­gram und YouTube.

Haus Mar­teau

Inter­view mit dem Künst­le­ri­schen Lei­ter Prof. Chris­toph Adt

In Haus Mar­teau, der Inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­te des Bezirks Ober­fran­ken, wür­de nor­ma­ler­wei­se jetzt das Kurs­jahr 20 /​/​21 mit den Meis­ter­kur­sen für ver­schie­de­ne Instru­men­ten­gat­tun­gen und Gesang lau­fen. Pan­de­mie­be­dingt sind die Kur­se bis Ende Febru­ar aus­ge­setzt. Prof. Chris­toph Adt, der Künst­le­ri­sche Lei­ter des Hau­ses, äußert sich im Inter­view mit dem Bezirk Ober­fran­ken zur euro­pa­weit ein­zig­ar­ti­gen Künst­ler­vil­la in Lichtenberg.

Was zeich­net Haus Mar­teau beson­ders aus?

Prof. Chris­toph Adt: Die Lage und die Pro­mi­nenz des Hau­ses ermög­li­chen Kur­se auf höchs­tem künst­le­ri­schen Niveau. Es ist ein wun­der­schö­ner Platz, ein opti­mal mit Kla­vie­ren aus­ge­stat­te­tes Haus, das inten­si­ve künst­le­ri­sche Arbeit allei­ne schon durch sei­ne äuße­ren Gege­ben­hei­ten unter­stützt. Etwa 40 Meis­ter­kur­se mit inter­na­tio­nal renom­mier­ten Künst­lern laden jun­ge Musi­ke­rin­nen und Musi­ker aus der gan­zen Welt ein, wich­ti­ge Schrit­te auf ihrem Weg zu wei­te­rer Exzel­lenz zu gehen.
Schon wenn ich hier aus dem Fens­ter schaue, schafft das eine beru­hi­gen­de, kon­zen­trie­ren­de Atmo­sphä­re.
Unser gro­ßer Vor­teil ist die Authen­ti­zi­tät, die das vom Haus­herrn Hen­ri Mar­teau gestal­te­te und aus­ge­stat­te­te Haus mit­bringt, gepaart mit einer gro­ßen Nähe zwi­schen Meis­ter und Schü­ler. Was ich hier bei den rela­tiv klei­nen Kur­sen so gut fin­de, ist die ganz star­ke, erns­te Zuwen­dung von erfah­re­nen Künst­lern zu den Stu­die­ren­den. Ich bin viel im Gespräch mit den Dozen­tin­nen und Dozen­ten und höre immer wie­der, wie wich­tig ihnen ein enger Aus­tausch ist, der eine gro­ße Nähe schafft.
Haus-Mar­teau-Kon­zer­te sind ja oft so berüh­rend, weil sie so intim sind, weil sie uns Augen­bli­cke schen­ken, die in die­ser Form nicht repro­du­zier­bar sind.
Der Saal, der jetzt dazu kommt, gibt uns die Chan­ce, dass sich das noch stär­ker fes­ti­gen kann, dass wir ent­spre­chend wei­te­res Publi­kum zu die­sen Kur­sen und zu unse­ren Kon­zer­ten gewinnen.


Wel­che Schwer­punk­te set­zen Sie in der künst­le­ri­schen Arbeit für Haus Marteau? 

Prof. Chris­toph Adt: Der Schwer­punkt liegt in der Exzel­lenz der Meis­ter­kur­se. Die­ser Schwer­punkt wird blei­ben. Er wird aber ergänzt durch die neu­en Mög­lich­kei­ten, die sich durch den Saal­bau erschlie­ßen: eine stär­ke­re Erkenn­bar­keit in der ober­frän­ki­schen Regi­on wird mög­lich sein.
Wir könn­ten uns zum Bei­spiel vor­stel­len, dass die Kon­zert­rei­he Haus Mar­teau auf Rei­sen auch ein­mal eine ganz kur­ze Rei­se macht und im Som­mer an dem lau­schi­gen, wun­der­bar ruhig gele­ge­nen Fran­ken­wald­see in Lich­ten­berg gas­tiert. Dort sind sowohl sehr klei­ne als auch grö­ße­re Ver­an­stal­tun­gen denk­bar.
Ich wür­de auch ger­ne neue Musik­far­ben ins Haus bringen.


War­um soll­ten eine jun­ge Künst­le­rin oder ein jun­ge Künst­ler ins Haus Mar­teau kommen?

Prof. Chris­toph Adt: Haus Mar­teau ermög­licht künst­le­ri­sche Begeg­nung auf einem exzel­len­ten, inter­na­tio­na­len Niveau. Welt­weit ist Haus Mar­teau eine Adres­se. Man schreibt das als jun­ger Künst­ler in sei­ne Vita, wenn man in Haus Mar­teau war.
Wenn es nicht zusam­men­pas­sen wür­de, dass die Kur­se gut sind und die Kurs­ab­sol­ven­ten Kar­rie­re machen, könn­te man so etwas nicht machen.
Haus Mar­teau steht für Kon­ti­nui­tät der Qua­li­tät. Die inter­na­tio­nal erfolg­rei­che Pia­nis­tin Ali­ce Sarah Ott erwähn­te jüngst in einem Gespräch, sie sei auch in Haus Mar­teau gewe­sen – als Elf­jäh­ri­ge. Jetzt ist sie Anfang 30 und spielt auf der gan­zen Welt.


Wel­che Neue­run­gen bringt der Neu­bau des Kon­zert­saals in Haus Mar­teau mit sich? 

Prof. Chris­toph Adt: Haus Mar­teau ist seit 1982 eine glück­li­che Insel für jeweils klei­ne Grup­pen, bis­her durch die räum­li­chen Gege­ben­hei­ten sehr beschränkt. Vie­le Kon­zert­be­su­cher muss­ten sich mit Hör­plät­zen zufriedengeben.

Unser neu­er Kon­zert­saal bringt eine zusätz­li­che Kom­po­nen­te in das Gesche­hen in Haus Mar­teau, er hat eine gro­ße Aus­strah­lung und Anzie­hungs­kraft. Ich fin­de ihn wirk­lich spek­ta­ku­lär. Die Gra­nit­spit­zen schaf­fen eine tol­le Raum­at­mo­sphä­re, ich glau­be, nur für die Akus­tik eines sol­chen Saals hät­te es auch vie­le ande­re Mög­lich­kei­ten gege­ben.
Die­ser akus­tisch und gestal­te­risch außer­ge­wöhn­li­che Saal ermög­licht eine Ver­grö­ße­rung der Primärarbeit.

Prof. Chris­toph Adt, der Künst­le­ri­sche Lei­ter des Haus Mar­teau. Foto: Mar­tin Köppel

Wir kön­nen zum Bei­spiel zwei Kur­se gleich­zei­tig ver­an­stal­ten, die sich ergän­zen, mit­ein­an­der kor­re­spon­die­ren und dadurch künst­le­risch ganz neue Mög­lich­kei­ten erar­bei­ten. Denk­bar wäre ein Kla­vier­kurs in Zusam­men­ar­beit mit einem Gesangs­kurs, die über die Woche immer wie­der gemein­sa­me und eige­ne Kurs­ab­schnit­te haben. Oder zwei Kur­se, die sich dem glei­chen Instru­ment wid­men und bei denen die Dozen­tin bezie­hungs­wei­se der Dozent mal den einen, mal den ande­ren Kurs betreut.


Was liegt Ihnen im Hin­blick auf Haus Mar­teau beson­ders am Herzen?

Prof. Chris­toph Adt: „Alles wirk­li­che Leben ist Begeg­nung.“ Die­ser Satz von Mar­tin Buber gilt ganz beson­ders für Kunst, für alle künst­le­ri­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on, natur­ge­mäß ganz beson­ders für Musik. Hier möch­te ich – beson­ders und aus­drück­lich in unse­rer Zeit, die durch Maß­nah­men gegen die Coro­na-Infek­ti­ons­ge­fahr Begeg­nun­gen erschwert und Ein­sam­keit ver­stärkt – nach Kräf­ten unter­stüt­zen. Wir haben solang es irgend ging unse­re Kur­se wei­ter­ge­führt.
Begeg­nun­gen durch Kon­zer­te sind genau­so wenig ersetz­bar wie Begeg­nun­gen durch Gesprä­che. Ich den­ke, dass wir mit dem, was wir hier in Haus Mar­teau machen, etwas für die Mensch­lich­keit tun. Begeg­nung heißt, dass der Künst­ler tat­säch­lich mit dem Publi­kum kom­mu­ni­ziert und das Publi­kum kom­mu­ni­ziert zurück, und das geht nur in Prä­senz.
Als Musi­ker sind wir ja dar­stel­len­de Künst­ler. Wenn wir eine Brahms-Sona­te spie­len, dann ist das zunächst ein­fach ein Werk. Die Sona­te wur­de im 19. Jahr­hun­dert kom­po­niert, ist 170 Jah­re alt – und trotz­dem: Durch die Dar­stel­lung der Künst­ler, die in der Gegen­wart leben, wird sie ins Heu­te trans­por­tiert und schafft Begeg­nung zwi­schen Spie­len­den und Per­so­nen, die zuhö­ren. Die Per­so­nen, die zuhö­ren, sind kaum weni­ger wich­tig als die spie­len­de Per­son. Die spie­len­de Per­son spielt anders, wenn das Spiel anders reflek­tiert wird.
Umso bedeut­sa­mer ist es, dass wir über­haupt Publi­kum haben und die Künst­ler nicht nur auf Kacheln zu sehen sind.
Neh­men wir als Bei­spiel den Hen­ri Mar­teau-Vio­lin­wett­be­werb. Auch hier set­zen wir auf Prä­senz und Authen­ti­zi­tät. Alle Vor­spie­le sind live. Allein die Tat­sa­che, dass für die ers­te Run­de bis zu 120 Leu­te aus der gan­zen Welt hier­her­kom­men, ist für uns ein wun­der­ba­rer Mul­ti­pli­ka­tor: Da ist die­se Wahn­sinns-Vil­la und dort habe ich die­se Musik gemacht. Seit 2008 hat der Bezirk die Trä­ger­schaft für den Wett­be­werb über­nom­men, mit der Orga­ni­sa­ti­on und Durch­füh­rung durch die Hofer Sym­pho­ni­ker steht der Wett­be­werb auf sta­bi­len Füßen. Das ist mir wich­tig.
Und die Tat­sa­che, dass wir den Wett­be­werb mit einem Gala­kon­zert zusam­men mit den Sym­pho­ni­kern beschlie­ßen, ist natür­lich ein Gewinn: So tra­gen wir die Arbeit des Hau­ses noch stär­ker in die Region.


Wie wer­den jun­ge Men­schen zu exzel­len­ten Künstlern?

Prof. Chris­toph Adt: Ich fin­de es wich­tig für jun­ge Instru­men­ta­lis­ten und Sän­ger, dass sie kei­ne Scheu­klap­pen auf­ha­ben, son­dern dass sie sich beschäf­ti­gen mit Kunst, mit Lite­ra­tur, mit der Natur. Ich möch­te den jun­gen Men­schen sagen: Geht raus, geht in die Oper, geht ins Thea­ter, setzt euch mit der Regie aus­ein­an­der. Das gehört dazu, zum Künstlersein.


Wel­che drei Rat­schlä­ge geben Sie jun­gen Instru­men­ta­lis­ten und Sän­gern mit auf dem Weg?

Prof. Chris­toph Adt: Ganz­heit­lich leben – flei­ßig üben – sich empa­thisch für die Mit­men­schen einsetzen.