Im vollbesetzten Hegelsaal der Konzert- und Kongresshalle fand Ende Oktober die offizielle Verleihung des Kultur-Förderpreises der Stadt Bamberg statt. Der mit 6.000
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Haus Marteau
Weltklasse-Akustik für die Künstlervilla
Atemberaubend und sagenhaft erstrahlt der neue Unterrichts- und Konzertsaal von Haus Marteau, der Internationalen Musikbegegnungsstätten des Bezirks Oberfranken, in Lichtenberg.
Mächtige Granitkeile lenken den Blick an die Decke. Die Gesteinskörper fächern einen Raum auf, der magisch wirkt und außergewöhnliche Konzerterlebnisse verspricht. Jetzt gab der verantwortliche Akustiker, Dr. Eckard Mommertz vom Ingenieurbüro Müller-BBM, letzte Anweisungen für den klanglichen Feinschliff.
Geheimnisvoll wirkt der Raum durch die gewaltigen, ineinander geschichteten Granitspitzen, die mit bis zu 13 Meter Länge und bis zu vier Meter Breite gewaltige Ausmaße haben.
„Der erste Raumeindruck war überwältigend. Zunächst beeindruckt die Architektur, dann die Stille im Raum. Und die ersten musikalischen Klänge waren sehr überzeugend“, schildert Mommertz seine erste Wahrnehmung des Unterrichts- und Konzertsaals. „Ziel unserer Arbeit ist es, die Architektur so zu beeinflussen, dass ein Raum für die vorgesehenen Nutzungen die richtige Akustik hat. Für den Proben- und Konzertsaal im Haus Marteau standen dabei beste Bedingungen für anspruchsvolle Proben und Konzerte im Vordergrund. Jetzt geht es nur noch um kleine bauliche Details.“ Das Besondere an diesem Saal sei für ihn neben der spektakulären Innenarchitektur auch die Materialwahl. „Ein Proben- und Konzertsaal aus Granit ist schon etwas Besonderes.“
Architekt Peter Haimerl wurde von der bergbaulichen Geschichte Lichtenbergs inspiriert, die Stimmung eines Bergwerksstollens einzufangen. Damit und durch imposante Lichteffekte hat er die spektakuläre Komposition geschaffen, die den neuen Saal einzigartig macht.
„Die Anlehnung an Lichtenbergs Bergbautradition verbindet den Saal thematisch mit dem Ritterstädtchen, an dessen Rand sich der Geigenvirtuose Henri Marteau 1912//13 ein repräsentatives Sommerhaus erbauen ließ“, so Oberfrankens Bezirkstagspräsident Henry Schramm. „Wir sind glücklich, dass wir diese in Europa einzigartige musikalische Bildungsstätte um diesen großartigen Saal erweitern konnten.“
Großartige Akustik, fantastische Raumwirkung
Durch die imposanten Granitspitzen wird der Raum nicht nur optisch, sondern auch akustisch geprägt, so der Akustikplaner Mommertz: „Diese wurden in Zusammenarbeit von Architekt und Akustiker geometrisch so entwickelt, dass klanglich der Fokus auf die Bühne gerichtet ist. Raumproportionen und ‑geometrie und das Zusammenwirken der Materialitäten spielen dabei eine entscheidende Rolle.“ Die Granitsplitter reflektieren und streuen den Schall gleichermaßen und tragen so zu einem ausgewogenen Klangbild bei.
In den vier Sitzreihen zu beiden Seiten der Bühne sei das Publikum räumlich und klanglich sehr nah am musikalischen Geschehen; ein hohes Maß an klanglicher Transparenz werde so begünstigt. Die akustische Balance zu den Granitkörpern und den Betonwänden stellen das Podium und die Zuschauertribünen in Holz sowie die gepolsterte Bestuhlung her. Das kritische Hören und die Interaktion mit dem Publikum stehe durch diese Raumgestaltung im Mittelpunkt, erläutert der Ingenieur, dessen Firma weltweit für die bau- und raumakustische Beratung großer Opernhäuser, Theater und Konzerthäuser tätig ist – unter anderem für das Wiener Konzerthaus, das Konzerthaus am Gendarmenmarkt oder für das Sydney Opera House.
Hinter der beeindruckenden ingenieurtechnischen Planung und Konstruktion sowie Transport und Einbau der Elemente aus Granit stehen die Granitwerke Kusser aus dem niederbayerischen Aicha vorm Wald. „Die schwerste Granitspitze wiegt knapp sieben Tonnen“, erläutert Projektleiterin Stephanie Schreiter. 330 Granitplatten wurden im Werk mit Stahl zu 32 Granitkörpern verbaut.
Der Entwurf des renommierten Architekten Peter Haimerl berücksichtige in besonderer Weise auch eine Nutzung des Saals als Unterrichtsraum bei den Meisterkursen, sagt der Verwaltungsleiter von Haus Marteau, Dr. Ulrich Wirz.
Haimerl plante den Raum so, dass er zur Diskussion anregt: „Deshalb sind beidseitig der Bühne Sitzplätze in einer dialogischen Situation angeordnet. Diese Konstellation erfordert eine besondere Gestaltung des Raumes. Die splitterartigen Granitelemente definieren die räumliche Wirkung. Gleichzeitig nehmen die kristallinen Formen des Konzertsaals Bezug zu den Materialien, die hier abgebaut wurden“, beschreibt der Architekt seine Grundgedanken.
Die Inszenierung der Architektur ziele darauf ab, dass der Raum den Besucher überrascht. Neben der räumlichen Wirkung in dem 13×13 Meter großen Unterrichts- und Konzertsaal solle das Material spürbar sein und einen direkten körperlichen Bezug zu den Musikern und Besuchern herstellen, so Haimerl. „Durch die lebendige Oberfläche und die vielfältigen Perspektiven wie auch die zahlreichen Details sollen die Zuhörerinnen und Zuhörer während eines Konzertes die Gelegenheit bekommen, eigene Bilder zur Musik zu komponieren, im Dialog der Richtungen neue Gedanken zu fassen, Vertrautes zu verlassen und sich der Raummagie hinzugeben.“
Neue Übungsräume und barrierefreier Zugang
In der Villa selbst wurden im Gartengeschoss drei zusätzliche Übungsräume geschaffen, um zwei Meisterkurse parallel veranstalten zu können und den Meisterschülern zeitgemäße Unterrichtsbedingungen zu bieten. Dafür wurde das Untergeschoss in einem aufwändigen Verfahren um 60 Zentimeter tiefer gelegt. Zudem wurden Villa und Saal durch den Einbau eines Aufzugs barrierefrei.
Mit der von der Oberfrankenstiftung und dem Bayerischen Kulturfonds unterstützen Maßnahme wurde im Herbst 2017 begonnen; die Bauarbeiten an Haus Marteau mit der Fertigstellung des Unterrichts- und Konzertsaals sind nahezu abgeschlossen.
Der Bezirk Oberfranken veranstaltet in der denkmalgeschützten Künstlervilla des einstigen Violinvirtuosen Henri Marteau (1874–1934) jährlich rund 40 Meisterkurse mit renommierten Dozenten für herausragende Nachwuchsmusiker aus aller Welt.
Neben den Meisterkursen findet dort in dreijährigem Turnus auch der Internationale Violinwettbewerb Henri Marteau statt. Der neue Unterrichts- und Konzertsaal ist der neue, spektakuläre Anziehungspunkt der renommierten Internationalen Musikbegegnungsstätte.
Haus Marteau
88 Tasten, 9 Meisterschüler: Virtuosen von morgen am Klavier
Ein Klavierabend der Spitzenklasse mit jungen Meisterschülern aus Deutschland und Frankreich erwartet die Konzertbesucher am Donnerstag, 22. Juli 2021 in den historischen Räumen von Haus Marteau.
Vom 19. Juli an arbeitet Prof. Bernd Glemser mit den Teilnehmern seines Meisterkurses mit Klavierwerken aller Stilepochen. Die jungen Künstler laden zum Abschlusskonzert in die historischen Räume der Künstlervilla nach Lichtenberg ein. Beginn ist um 19 Uhr.
„Künstlerpersönlichkeiten wie Bernd Glemser sind es, die unser Haus als Internationale Musikbegegnungsstätte zu etwas Besonderem machen. Wer sich jahrelang an der Weltspitze behauptet, kann unseren jungen Pianistinnen und Pianisten wichtige Impulse für ihre weitere Karriere geben“, ist sich Bezirkstagspräsident Henry Schramm sicher.
Prof. Bernd Glemser ist Pianist und Hochschullehrer der Superlative: Ab 1981 gewann er 17 internationale Musikwettbewerbe in Folge, darunter den Rubinstein- und den ARD-Musikwettbewerb und zählt zum kleinen Kreis der Weltelite.
Als noch immatrikulierter Student berief ihn die Hochschule für Musik Saar 1989 zum damals jüngsten Klavierprofessor Deutschlands. Glemser ist seit 1996 Professor für Klavier an der Hochschule für Musik Würzburg, in der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau lehrt er seit 2008. Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur Neuen Musik. Unter seinen mehr als 30 CD-Einspielungen finden sich Gesamtaufnahmen der Sonaten Robert Schumanns und Sergei Prokofjews.
Der Ausnahmekünstler hat mit vielen weltbekannten Orchestern, wie dem Philadelphia Orchestra, dem Gewandhausorchester und dem London Philharmonic Orchestra in berühmten Konzerthäusern wie der Philharmonie in Berlin, der Royal Festival Hall in London und dem Musikverein in Wien konzertiert. Die Internationale Kritik nennt ihn einen „Spezialisten fürs Virtuose“. „An manchen Tagen kann Bernd Glemser regelrecht den Putz von der Wand spielen“, schrieb ein begeisterter Kritiker der Nordwest-Zeitung.
An Haus Marteau schätzt der Künstler die besonders inspirierende Atmosphäre und die wunderbare Natur. Die Künstlervilla des Jahrhundertgeigers Henri Marteau (1874–1934) bietet jungen Musikern ideale Bedingungen, um sich unter der Leitung herausragender Dozenten ganz der Musik zu widmen. Musikfreunde in Oberfranken profitieren von den regelmäßigen Abschlusskonzerten der Meisterkurse im großbürgerlichen Ambiente der Heimatstilvilla am Ortsrand von Lichtenberg (Lkr. Hof).
Abschlusskonzert des Meisterkurses für Klavier mit Prof. Bernd Glemser
Donnerstag, 22. Juli 2021 um 19 Uhr in den historischen Räumen von Haus Marteau, Lobensteiner Str. 4, 95192 Lichtenberg
Eintrittskarten gibt es zum Preis von 5 Euro. Konzertbesucher müssen Karten vorab telefonisch reservieren (09288−6495).
Auf den Plätzen gilt Masken- und Abstandspflicht.
Weitere Informationen unter https://www.haus-marteau.de/
„Rückspiel“
Sport und Kultur trotzen Corona
von Tobias Ebner
Sport und Kultur helfen sich gegenseitig. Das ist der Grundgedanke hinter „Rückspiel“, einer Benefiz-Konzertreihe zugunsten von Sportvereinen in Stadt- und Landkreis Bamberg, die am letzten Juli-Wochenende im Fuchs-Park-Stadion über die Bühne gehen soll. Sascha Dorsch, Vorstandsmitglied beim FC Eintracht Bamberg, ist einer der Initiatoren. Wir haben mit ihm über die Hintergründe vom „Rückspiel“ gesprochen.
Herr Dorsch, Ende Juli soll das „Rückspiel“ als Anschlussevent an den letztjährigen, wohltätigen Silvesterlauf stattfinden. Was steckt hinter dem „Rückspiel“ und wer hatte die Idee dazu?
Sascha Dorsch: Das war die Idee des Vorstandsteams des FCE. Der Lauf ist die eine Geschichte. Wir hatten schon mal einen gemacht im Advent. Damals war die Frage: Wie schaffen wir es, zumindest ein wenig Vereinsleben aufrecht zu erhalten? Da kamen wir darauf, einen Spendenlauf zu machen, mit einer gewissen Zielvorgabe. Das waren damals 2.000 Kilometer, über alle Teilnehmer verteilt. Sehr viele andere Vereine sind aufgesprungen, sie fanden die Aktion cool und wollten mitmachen. Danach kamen wir auf den Silvesterlauf, den es seit 50 Jahren in Bamberg gibt. Der ist aber wegen Corona ausgefallen. Wir hatten uns zusammen mit dem Stadtverband für Sport überlegt, diesen Lauf aufzugreifen, einfach weil ihn jeder kennt. Es ging dabei um den guten Zweck, denn wir wollten etwas für die Künstler machen. Am Ende ist eine Spendensumme von knapp 10.000 Euro zusammengekommen. Danach war die Idee: Wir hatten die erste Halbzeit mit dem kleinen Lauf, die zweite Halbzeit mit dem großen Lauf, jetzt braucht es noch ein Rückspiel irgendwo.
Wer es ebenfalls die Idee des Vorstands, das „Rückspiel“ im Fuchs-Park-Stadion stattfinden zu lassen? Was waren die Gründe dafür?
Sascha Dorsch: Genau, auch das geht auf den Vorstand zurück. Um etwas für Künstler zu machen, brauchen sie eine Bühne, aber wo stellt man die hin? Wir haben über ein paar Dinge nachgedacht. Was bei uns im Stadion der Riesenvorteil ist, und das haben wir schon bei den Bayernliga-Heimspielen im Herbst so praktiziert: Wir können durch unser Ticket-System allen einen Platz zuweisen und genau nachvollziehen, wer wo gesessen hat. Ob jetzt 50, 100 oder 500 Zuschauer zugelassen sind: Dadurch, dass wir einzäunen können, können wir uns genau überlegen, wie viele Leute reinpassen. Genau das ist der große Vorteil gegenüber anderen Locations, wie zum Beispiel der Fußgängerzone. Da kannst man die Leute nicht steuern. Im Stadion lassen sich die Zahlen aber genau festlegen und nachvollziehen.
Mit diesem Konzept kann man sicherlich auch in Sachen Corona-Auflagen punkten?
Sascha Dorsch: Ich war letztes Jahr schon im Winter derjenige, der im Ordnungsamt angerufen und angekündigt hat, im Sommer ein Konzert veranstalten zu wollen. Da haben alle gesagt: Sie wissen schon, dass es Corona gibt? Das hatten wir natürlich auf dem Schirm. Deswegen auch das Stadion, da kann man die Leute nachvollziehen und insofern sind wir aktuell mit den Inzidenzen und den Impfungen guter Dinge. Aktuell sind hier für Fußballspiele 500 Zuschauer zugelassen. Das wäre eine perfekte Zahl. Dann haben wir hier noch ein wenig Platz. Man kann die Leute rausstellen in der Pause, man kann eine Bratwurst essen. Das wäre für uns super. Ich glaube schon: So wie es aktuell läuft, bekommen wir das hin. Sollte wider Erwarten ein Cut kommen, sind wir auch flexibel. Wir können die Zahl reduzieren bis auf 100. Die Frage ist: Wie wirtschaftlich ist es dann noch?
Gutes Stichwort. Wie soll die Veranstaltung finanziert werden, abgesehen von Ticket-Verkauf und Catering?
Sascha Dorsch: Ein großer Vorteil hier ist, dass es in Bamberg ein Bundes-Förderprogramm für den Kulturbereich gibt. Dieser deckt einen Teil der Kosten und ist geplant für Technik oder Bühne. Das heißt: Wir können aus unserer Sicht das finanzielle Risiko relativ gut steuern. Das war die größte Angst für uns als Verein, denn wir sind in der Haftung, wir tragen die Kosten. Wir können also in einem größeren Boot mitschwimmen. Sonst hätte ich gesagt: Lass uns lieber drei Mal nachrechnen, ob das funktioniert.
Welches Programm ist für das „Rückspiel“ geplant?
Sascha Dorsch: Wir haben drei Abende: Ein Abend wird eine Rocknacht sein, da sind ein paar Bamberger Bands dabei. Dann geht es mit Bambägga ein bisschen in die Hip-Hop-Richtung und dann haben wir noch Heino Mendoza im Programm. Die Idee dahinter ist: Wir haben Rock, wir haben Hip-Hop und dann brauchen wir noch eine andere Richtung. Da haben wir uns für Schlager entschieden.
Wie sollen die erzielten Erlöse verteilt werden?
Sascha Dorsch: Die Verteilung erfolgt über die Stadt und den Kreisjugendring. Wir wollten nicht als FC Eintracht Bamberg diejenigen sein, die die Gelder verteilen. Wir haben da historisch gesehen nicht den besten Ruf. Deshalb verteilen Stadt und Kreisjugendring die Gelder gemeinsam, das ist auch schon lange so abgesprochen. Sie stellen auch entsprechende Kriterien für die Verteilung auf.
Gibt es Bestrebungen, diese Veranstaltungen regelmäßig durchzuführen?
Sascha Dorsch: Der große Plan von mir war, das komplette Areal zu nutzenund drei oder vier kleine Bühnen aufzubauen. Wir haben hier Parkplätze, auch beim Bambados, außerdem ist die Autobahn nah, was für die Logistik gut ist. Und es gibt einige Vereine, die wir noch ins Boot holen könnten: Den FV 1912, den Rollschuh-Club, die Lebenshilfe, mit der wir auch ein Inklusions-Projekt daraus machen könnten. Es ist mein Traum, wenn es gut läuft, so eine Art Volksfest in dieser Gegend zu machen. Wir sind am Stadtrand und wenn 2026 das 100-jährige Bestehen des Volksparks ansteht, könnten wir hier eine Riesengeschichte aufziehen über zwei, drei Tage. Es gibt zum Beispiel die Stadtmeisterschaften im Fußball. Dann legt man all das auf dieses eine Wochenende, auch die Stadtmeisterschaften in Leichtathletik, und macht so ein komplettes Sport- und Kulturprogramm hier draußen. Das wäre das große Konzept. Aber lass uns mal klein anfangen.
Benefiz-Konzertreihe “Rückspiel”
30. Juli bis 1. August
Fuchsparkstadion Bamberg
Pödeldorfer Straße 182
„Kultur auf der Jahnwiese“
Junge Künstler starten wieder durch!
Auf der Jahnwiese als Bambergs schönster und größter Open-Air-Fläche findet vom 8. bis 11. Juli das neue Festival „Kultur auf der Jahnwiese“ des ehrenamtlichen Vereins Bamberger Festivals e.V. statt. Ein breites Theaterprogramm für Klein und Groß und regionale und teils überregionale Newcomerbands erwarten das Publikum.
Das Festival startet am Donnerstag mit einem Theaterabend der Improtheatergruppe Pipperlapupp, welche mit der Singer/Songwriter Johanna Dupke einen tollen Warm-Up dabei hat.
Der Freitag findet ganz unter dem Motto „Die besten Bands Oberfrankens“ statt, denn das Bandförderprojekt „Rock in Oberfranken“ des Bezirk Oberfranken hat hier zusammen mit den Veranstaltern fünf Top-Newcomer der letzten Jahre eingeladen. Darunter auch die Bands Pantsdown (Alternative Rock aus Coburg) und Monkey Circus (Alternative Rock aus Lichtenfels), die in den letzten Jahren den Bandwettbewerb gewonnen haben.
Der Festival-Samstag bietet beim zweiten Wild Tunes Festival ein buntes Musikprogramm für alle Geschmäcker, denn hier finden sich Bands von Hardcore, Indie, Punk, Rock bis Hip Hop der Musikszene wieder. Neben den zahlreichen Newcomern wie Rockband der Lebenshilfe Sleeping Ann, den Indie-Rockern der Band Rooms in Brucklyn oder den Alternative-Punks/College-Rockern City Crows ist der Hip-Hop-Headliner Ferge X Fisherman aus Nürnberg ein weiterer Höhepunkt des Festivals.
Der Sonntag bietet besonders für Familien einen ruhigen und kulturellen Ausklang. Von 10 bis 13 Uhr spielen die zwei Bamberger Urgesteine Ruppert Aumüller und Norbert Schramm unter dem Namen „Double Feature“ zum musikalischen Frühschoppen. Danach ist ab 15:30 Uhr Einlass für das Theaterstück „Momo“ von Michael Ende, welches von der Theatergruppe e.g.o.n. des Jugendkulturtreffs IMMER HIN inszeniert wird, und für Klein und Groß geeignet ist. Das Stück erzählt die Geschichte des Mädchens Momo, das den Menschen dabei hilft, die gestohlene Zeit zurück zu bringen.
Besucher können sich im Vorverkauf (übrige Plätze auch vor Ort) für eine Sitzgelegenheit entscheiden. Zur Auswahl stehen chillige Liegestühle für bis zu drei Personen, eine gemütliche Wiesenfläche für bis zu vier Personen und der eigenen Picknickdecke sowie Biertischgarnituren für bis zu acht Personen. Es wird empfohlen sich im Vorfeld für eine der drei Sitzmöglichkeiten zu entscheiden und rechtzeitig online durch Kauf eines Gruppentickets zu reservieren. Die Ticketgebühr wird am Abend gegen einen gleichwertigen Wertgutschein umgetauscht, der dann am Essens- oder Getränkestand eingetauscht werden kann. Das vollständige Hygienekonzept, Infos zum Programm und der Reservierung findet man auf unter https://www.bambergerfestivals.de/
Haus Marteau
Internationale Musikbegegnungsstätte startet wieder durch
„Wir freuen uns, dass es jetzt wieder losgehen kann – eine solch lange Zeit der Stille hat es in der fast 40-jährigen Geschichte von Haus Marteau noch nie gegeben“, blickt Bezirkstagspräsident Henry Schramm auf die durch Corona erzwungene Ruhe in der Künstlervilla. Der erste Meisterkurs 2021 wird mit Prof. Siegfried Jerusalem im Juni in der Künstlervilla stattfinden.
Siegfried Jerusalem lehrt seit über 30 Jahren in der Internationalen Musikbegegnungsstätte und kommt jedes Jahr in die Villa, um mit jungen Sängerinnen und Sängern Ausdruck und Technik ihres Gesangs zu verbessern. „Ich möchte den jungen Sängerinnen und Sängern Freude und Sicherheit vermitteln“, sagt der gefeierte Opern-Tenor. „Die Arbeit in Haus Marteau ist in den letzten 34 Jahren immer aufregend und interessant gewesen“, ergänzt Jerusalem, der auch Präsident der Musikhochschule Nürnberg war.
„Endlich können wir den Kursbetrieb – hoffentlich dann auch gleich mit den Abschlusskonzerten – wiederaufnehmen. Seit Dezember 2020 mussten wir bedauerlicherweise 20 Kurse absagen, die zum Teil ausgebucht waren. Schön, dass in unserer Künstlervilla jetzt wieder Musik erklingt“, sagt Verwaltungsleiter Dr. Ulrich Wirz.
Jährlich bietet die Internationale Musikbegegnungsstätte rund 40 Meisterkurse für klassische Instrumente und Gesang an. In der Riege der Dozentinnen und Dozenten des Hauses finden sich seit vielen Jahren klangvolle Namen wie Wolfgang Manz, Bernd Glemser, Galina Vracheva oder Charlotte Lehmann. So finden normalerweise in Oberfranken pro Jahr bis zu 70 Konzerte des Hauses (Abschlusskonzerte sowie Haus Marteau auf Reisen-Konzerte) und musikpädagogische Veranstaltungen (3Klang-Konzerte in Schulen und sozialen Einrichtungen) statt.
Die Kurse richten sich an Musikstudenten, die eine berufliche Tätigkeit als Solist, Orchestermusiker, Instrumentallehrer oder Musikpädagoge anstreben, aber auch an Schüler und Abiturienten, die bereits auf hohem Niveau musizieren. Interessenten für die Meisterkurse in der Künstlervilla finden Kursinfos unter https://www.haus-marteau.de/
Tourismus, Kultur, Sport und Freizeit
Ab heute weitere Erleichterungen in Bamberg
Aufatmen in der Region Bamberg. Ab heute sind unter anderem Übernachtungsangebote von gewerblichen oder entgeltlichen Unterkünften wieder zugelassen, auch für kulturelle Veranstaltungen und für Sport gibt es ab heute in der Stadt Bamberg und ab morgen auch im Landkreis Bamberg Lockerungen.
Es sind große nächste Schritte der Erleichterungen bei den Corona-Maßnahmen: Ab heute sind Übernachtungsangebote von gewerblichen oder entgeltlichen Unterkünften, insbesondere von Hotels, Beherbergungsbetrieben, Jugendherbergen und Campingplätzen, auch zu touristischen Zwecken wieder zugelassen.
Im Kulturbereich gibt es ebenfalls neue Möglichkeiten: Kulturelle Veranstaltungen unter freiem Himmel mit festen Sitzplätzen für bis zu 250 Besucherinnen und Besucher sind gestattet. Und auch die Freibäder dürfen wieder öffnen: Am Montag, 24. Mai, öffnen die Hainbadestelle und das Freibad Gaustadt, das Stadionbad wird am 4. Juni seinen Betrieb aufnehmen. Voraussetzung für die Nutzung dieser Angebote ist jeweils ein höchstens 24 Stunden zuvor vorgenommener negativer POC-Antigentest, Selbsttest oder PCR-Test. Vollständig geimpfte Personen oder nachweisbar Genesene benötigen keine Tests.
Tourist Info öffnet mit Testzentrum als zusätzlichem Service
„Nach vielen Monaten der Schließung freuen wir uns auf eine Wiederbelebung des Tourismus und damit auch der ganzen Innenstadt und begleiten unsere Partner vor Ort in Hotellerie und Gastgewerbe sowie Kunst- und Kulturschaffende bei einem erfolgreichen Re-Start“, so Bambergs Tourismusreferent Dr. Stefan Goller. Tourismusdirektor Michael Heger betont, „besonders freut es mich, dass ab Samstag auch der Landkreis nachzieht und ebenfalls öffnen kann. Wir sind für unsere Gäste ein gemeinsames Reiseziel und gerade in Coronazeiten ist es wichtig, Kultur und Natur gleichermaßen erleben zu können.“
Mit dem Neustart im Tourismusbereich öffnet auch die Bamberger Tourist Info in der Geyerswörthstraße nach über einem halben Jahr wieder ihre Türen. Nach dem vorgegebenen Hygienekonzept dürfen maximal 17 Kunden mit FFP2-Maske in die Räumlichkeiten. Gleich nebenan eröffnet zeitgleich ein weiteres Testzentrum seine Pforten, ein zusätzlicher Service für die Kunden, denn Touristen dürfen nur mit negativem Test anreisen und Angebote wahrnehmen. Sie müssen sich zudem regelmäßig weiter testen.
Die tägliche Stadtführung „Faszination Weltkulturerbe“ startet am Pfingstwochenende mit kleinen Gruppen von maximal 15 Personen um 10:30 Uhr und 14:00 Uhr und ist zur Entzerrung mit zusätzlichen Terminen um 11:00 Uhr und 14:30 Uhr am Start. Während der Führung sind die Hygieneregeln, wie Maske tragen und Abstand halten, zu beachten.
Gäste können ihre Tickets für die tägliche Stadtführung oder die BAMBERGcard seit kurzem auch komplett kontaktlos online durchbuchen auf https://www.bamberg.info/tickets.
„Wir freuen uns auf den Kultursommer“
„Es ist für die Kulturszene eine große Erleichterung und Freude, dass die niedrigen Inzidenzzahlen sich so stabilisiert haben, dass Kultur nun endlich wieder in vielfältigen Facetten möglich ist“, freut sich auch Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar über die neuen Erleichterungen. Die Rahmenkonzepte seien angepasst worden und ermöglichen so ganz unterschiedliche kulturelle Formate. „Wir freuen uns auf den Kultursommer!“, so Siebenhaar.
Weitere Lockerungen
Tourismus:
Auch der Betrieb von Ausflugs-Flussschifffahrten, touristische Reisebusverkehre sowie Kultur- und Naturführungen im Freien sind unter der Voraussetzung eines Testnachweises für Kunden zugelassen.
Kultur:
Musikalische oder kulturelle Proben von Laien- und Amateurensembles, bei denen ein Zusammenwirken mehrerer Personen erforderlich ist, sind ebenfalls ab 21. Mai wieder möglich.
Sport:
Kontaktfreier Sport im Innenbereich inklusive der Öffnung von Innenbereichen von Sportstätten sowie Kontaktsport unter freiem Himmel unter der Voraussetzung, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über einen Testnachweis verfügen, wird erlaubt.
Ferner wird gestattet:
Sport unter freiem Himmel in Gruppen von bis zu 25 Personen unter der Voraussetzung, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über einen Testnachweis verfügen.
Kontaktfreier Sport auch in Fitnessstudios unter der Voraussetzung vorheriger Terminbuchung sowie, dass alle Kunden über einen Testnachweis verfügen.
Die Zulassung von bis zu 250 Zuschauern bei Sportveranstaltungen unter freiem Himmel mit festen Sitzplätzen unter der Voraussetzung, dass Zuschauerinnen und Zuschauer über einen Testnachweis verfügen.
Wichtiger Hinweis: Die genannten Lockerungen haben nach Maßgabe von Rahmenkonzepten zu erfolgen, die von den zuständigen Staatsministerien im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bekanntgemacht werden und in denen die erforderlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen festgelegt sind. Soweit Rahmenkonzepte nicht bekannt gemacht sind, darf eine Öffnung nicht erfolgen. Weitere Informationen hierzu sind zu finden unter https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/rechtsgrundlagen.
Baustellenbesuch im Kinderhaus am Föhrenhain
Neue Kitaplätze für Bamberg
Ab dem 1. September können im ehemaligen Offizierskasino am Föhrenhain 36 Krippen- und 50 Kindergartenkinder toben, spielen und die Natur genießen. Jonas Glüsenkamp, Sozialreferent und Bürgermeister der Stadt Bamberg, machte sich bei seinem Besuch ein Bild vom Fortschritt auf der Baustelle.
„Hier ist mit viel Liebe zum Detail ein wunderschöner Ort für Kinder geschaffen worden“, freute sich Bürgermeister Jonas Glüsenkamp nach seinem Baustellenbesuch zusammen mit dem Geschäftsführer der Stadtbau Bamberg GmbH, Veit Bergmann, Verter:innen des Städtischen Jugendamtes sowie dem Geschäftsführer der AWO Bamberg, Matthias Kirsch.
Seit 2018 hat die Stadtbau Bamberg GmbH das imposante Gebäude auf dem ehemaligen Gelände der Warner Barracks saniert. „In rund zwei Wochen können wir die Sanierungsarbeiten abschließen und die Schlüssel an die AWO Bamberg als künftige Trägerin der Einrichtung übergeben“, sagte der sichtlich stolze Geschäftsführer der Stadtbau Bamberg GmbH.
„Nachhaltigkeit, Natur und Kultur stehen im Fokus“
Die Vorfreude auf das neue Projekt war auch Matthias Kirsch anzusehen. „In unserem pädagogischen Konzept stehen die Themen Nachhaltigkeit, Natur und Kultur im Fokus. Die Rahmenbedingungen könnten dafür nicht besser sein“, sagte er gerade im Hinblick auf den riesengroßen Garten mit seinem tollen Spielplatz, der vermutlich keine (Kinder-) Wünsche offenlässt. Dieser wurde von der Bamberger Spielplatzbauerin Tanja Potrykus/ConTaPo gebaut (geplant von WasserWerkstatt), die in Bamberg unter anderem auch den Wasserspielplatz auf der ERBA und den Spielplatz im Harmoniegarten mit errichtet hat.
Das „Kinderhaus am Föhrenhain“ überzeugt aber auch mit seinen großzügigen, hellen Räumlichkeiten. Zahlreiche Glaseinbauten im Inneren des Gebäudes sorgen dafür, dass jeder Raum Lichtdurchflutet ist und so eine Wohlfühlatmosphäre bieten.
„Für ganz Bamberg ist das neue Kinderhaus ein absoluter Gewinn und ein weiterer Schritt in der KiTa-Offensive der Stadt“, betonte Bürgermeister Jonas Glüsenkamp. Seit 2017 wurden 154 zusätzliche Plätze geschaffen, alleine in diesem Jahr kämen mit den Einrichtungen in der Dr. Ida-Nodack-Straße und dem „Kinderhaus am Föhrenhain“ weitere hinzu. „Und wir sind noch nicht fertig“, bekräftigt der Bürgermeister und verweist auf weitere Ausbau-Projekte in der Stadt wie etwa in den Einrichtungen Jean Paul oder auch in Wildensorg.
Anmeldungen für das „Kinderhaus am Föhrenhain“ können ab dem 1. Juni online im webKITA-Portal über die städtische Homepage aufgenommen werden.
Hohe Auszeichnung für Michael Schmitt
Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für außergewöhnliches Engagement
Michael Schmitt ist für sein ehrenamtliches Engagement im Bereich der kulturellen und soziokulturellen Bildung sowie der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in Bamberg mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Andreas Starke händigte die Medaille aufgrund der Corona-Pandemie im kleinen Rahmen im Rathaus am Maxplatz aus.
„Sie leisten seit 15 Jahren Großartiges für die Kultur und Soziokultur in Bamberg“, lobte der OB. Schmitt ist Mitbegründer des AStA Bamberg e.V., der junge Menschen finanziell und ideell in Bildung und Wissenschaft, Politik und Sozialem, Kunst und Kultur fördert. Im Fokus des Vereins stehe die Förderung junger Menschen in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten und Mitgliedern ihrer Gesellschaft, hob Starke hervor und das sei „ein wichtiger Beitrag für eine funktionierende Stadtgesellschaft.“
Einen Namen habe sich Schmitt als Mitinitiator von kontakt – das Kulturfestival gemacht. Dessen Zielsetzung ist es, die Stadt mit innovativer und junger Kunst und Kultur zu beleben, Kontakte zu knüpfen, Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen, Ideen zu entwickeln und aktiv umzusetzen. „Wer einmal dort war“, betont Starke, „der weiß, dass das prima funktioniert. Denn dieses tolle kostenlose Festival zieht jährlich rund 20.000 begeisterte Besucherinnen und Besucher an. Das Festival bietet Konzerte, Ausstellungen und zahlreiche Workshops zu gesellschaftspolitischen Themen. Damit bereichert es unser Kulturangebot ungemein und gilt inzwischen als absolutes Vorzeigeprojekt.“
Der Oberbürgermeister verwies in seiner Laudatio auf ein weiteres Steckenpferd seines Engagements, nämlich die verschiedenen Bürgerbeteiligungsprozesse der Stadtplanung. „Hier machen Sie immer wieder darauf aufmerksam, dass Kultur und Soziokultur grundsätzlich Räume brauchen, in denen man sich treffen und organisieren kann. Beispielgebend dafür ist die Entwicklung auf dem Lagarde-Campus hin zu einem Kulturquartier, was Sie von Anfang an immer wieder tatkräftig unterstützt haben“, lobte Starke abschließend.
R.I.O.! Rock in Oberfranken
Die Bands für die Clubtour 2021 stehen fest
Vier auserwählte Musikacts haben die Chance, „Oberfrankens Band des Jahres 2021“ zu werden. Ink4Ivy wird hierbei die Region Bamberg /Forchheim bei der Clubtour der vom Bezirk Oberfranken ausgerichteten Veranstaltung R.I.O.! Rock in Oberfranken vertreten. Als Special Guest zeigt Samu Neves sein musikalisches Können auf der Bühne.
„Trotz der derzeitigen Ungewissheit wollen wir versuchen ein Live-Event auf die Beine zu stellen. Wie üblich soll der Eintritt frei sein und jedem Gast die Möglichkeit geboten werden über seinen Favoriten abzustimmen“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm.
Eine Vorentscheidung wurde dieses Jahr im Rahmen einer Online-Jurysitzung getroffen. Die Jury wählte je eine Band aus den Regionen Coburg/Kronach/Lichtenfels, Bamberg/Forchheim, Kulmbach/Bayreuth und Hof/Wunsiedel anhand von Video- und Tonmaterial aus. Samuel Rauch, Popularmusikbeauftragter des Bezirks Oberfranken, ist für die Organisation zuständig: „Die Qualität der Einsendungen war in diesem Jahr enorm hoch. Die Besucherinnen und Besucher können sich auf wirklich starke Liveshows freuen. Jetzt hoffen wir, dass im Sommer eine Tour stattfinden kann.“
Es ist geplant, im Sommer die R.I.O.!-Tour möglicherweise auf oberfränkischen Freilichtbühnen durchzuführen. Sollten die fünf Konzerte dieses Jahr nicht stattfinden können, gehen die qualifizierten Bands im Frühjahr 2022 auf Tour. Nach jedem Auftritt erhalten die Musikerinnen und Musiker professionelles Feedback und Tipps. Neben der gewonnenen Bühnenerfahrung und einer Tourgage kann sich die Siegerband auf ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro freuen.
Die Bands
Die vierköpfige Band Ink4Ivy, die die Region Bamberg/Forchheim vertritt, arbeitet mit Elan und Engagement an eigenen Songs. Geprägt von vielen verschiedenen Pop-Rock-Punks Band aus deren Jugend entwickelt sich eine Eigendynamik, der ein komplett eigener Sound entspringt. Es werden Elemente von Metal, Rock oder Pop mit dem Grundverständnis von Punk verwoben.
Jack Torrance wird die Region Coburg /Kronach /Lichtenfels vertreten. Jack Torrance ist nicht nur eine Band mit Vorliebe für Jack Nicholson und seine Rolle in „The Shining“, Jack Torrance machen Heartcore. Mit einer Sozialisation im Hardcore und Punkrock und allen damit verbundenen Werten sowie jahrelanger Erfahrungen in anderen Bands ist den Mitgliedern von Jack Torrance nicht nur klar, was sie nicht wollen, sondern vor allem was sie wollen: Emotionen ausleben und Emotionen wecken. Niemals halbherzig, immer raus mit all dem Herzblut.
Die siebenköpfige Mittelalterrockband Corvidae kommt aus dem Kulmbacher Raum und vertritt die Region Kulmbach /Bayreuth. Ihre Lieder erzählen Geschichten von Rittern, Räubern und Piraten, schönen Prinzessinnen und üblen Schurken. Sie sind meistens heiter, aber auch mal schwer und laden zum Nachdenken und Mitsingen ein. Der einzigartige Sound der Raben entsteht hierbei aus 2‑stimmigen Dudelsäcken, gepaart mit einer Prise knackigem Bass, verfeinert mit treibenden Gitarrenriffs, zermalmenden Drums, kraftvollen mehrstimmigen Gesängen und das Ganze angerichtet auf einer Portion Symphonie.
Inspiriert von Frank Turner, John Allen und anderen Singer/Songwritern, hat Maximilian Adler, der mit seiner Band Maximilian Adler & The Splider Phaser Naked Band die Region Hof /Wunsiedel vertritt, seinen ganz eigenen Sound gefunden. Ein von seiner Akustikgitarre getragener Punkrocksound, mit starken Folkeinflüssen. Über alldem thront seine leicht melancholische, dafür umso durchdringendere Stimme. Mal schnell, laut und eingängig, mal leise und dafür umso eindringlicher. Zusammen mit seinen Bandkollegen an der Mandoline, Geige, E‑Gitarre, am Bass und an den Drums entsteht ein einzigartiger Sound.
Der gebürtige Brasilianer Samuel Neves tritt als Special Guest auf. Er begann mit 11 Jahren Gitarre zu spielen und zu singen. Er hatte bereits zahlreiche Auftritte in Coburg sowie auf dem Samba Festival. Er beeindruckt mit Rock, Pop, Bossa Nova und brasilianischer Popmusik.
Weitere Informationen sind zu finden auf den Social-Media-Kanälen des Bezirks Oberfranken bei Facebook, Instagram und YouTube.
Haus Marteau
Interview mit dem Künstlerischen Leiter Prof. Christoph Adt
In Haus Marteau, der Internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks Oberfranken, würde normalerweise jetzt das Kursjahr 20 //21 mit den Meisterkursen für verschiedene Instrumentengattungen und Gesang laufen. Pandemiebedingt sind die Kurse bis Ende Februar ausgesetzt. Prof. Christoph Adt, der Künstlerische Leiter des Hauses, äußert sich im Interview mit dem Bezirk Oberfranken zur europaweit einzigartigen Künstlervilla in Lichtenberg.
Was zeichnet Haus Marteau besonders aus?
Prof. Christoph Adt: Die Lage und die Prominenz des Hauses ermöglichen Kurse auf höchstem künstlerischen Niveau. Es ist ein wunderschöner Platz, ein optimal mit Klavieren ausgestattetes Haus, das intensive künstlerische Arbeit alleine schon durch seine äußeren Gegebenheiten unterstützt. Etwa 40 Meisterkurse mit international renommierten Künstlern laden junge Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt ein, wichtige Schritte auf ihrem Weg zu weiterer Exzellenz zu gehen.
Schon wenn ich hier aus dem Fenster schaue, schafft das eine beruhigende, konzentrierende Atmosphäre.
Unser großer Vorteil ist die Authentizität, die das vom Hausherrn Henri Marteau gestaltete und ausgestattete Haus mitbringt, gepaart mit einer großen Nähe zwischen Meister und Schüler. Was ich hier bei den relativ kleinen Kursen so gut finde, ist die ganz starke, ernste Zuwendung von erfahrenen Künstlern zu den Studierenden. Ich bin viel im Gespräch mit den Dozentinnen und Dozenten und höre immer wieder, wie wichtig ihnen ein enger Austausch ist, der eine große Nähe schafft.
Haus-Marteau-Konzerte sind ja oft so berührend, weil sie so intim sind, weil sie uns Augenblicke schenken, die in dieser Form nicht reproduzierbar sind.
Der Saal, der jetzt dazu kommt, gibt uns die Chance, dass sich das noch stärker festigen kann, dass wir entsprechend weiteres Publikum zu diesen Kursen und zu unseren Konzerten gewinnen.
Welche Schwerpunkte setzen Sie in der künstlerischen Arbeit für Haus Marteau?
Prof. Christoph Adt: Der Schwerpunkt liegt in der Exzellenz der Meisterkurse. Dieser Schwerpunkt wird bleiben. Er wird aber ergänzt durch die neuen Möglichkeiten, die sich durch den Saalbau erschließen: eine stärkere Erkennbarkeit in der oberfränkischen Region wird möglich sein.
Wir könnten uns zum Beispiel vorstellen, dass die Konzertreihe Haus Marteau auf Reisen auch einmal eine ganz kurze Reise macht und im Sommer an dem lauschigen, wunderbar ruhig gelegenen Frankenwaldsee in Lichtenberg gastiert. Dort sind sowohl sehr kleine als auch größere Veranstaltungen denkbar.
Ich würde auch gerne neue Musikfarben ins Haus bringen.
Warum sollten eine junge Künstlerin oder ein junge Künstler ins Haus Marteau kommen?
Prof. Christoph Adt: Haus Marteau ermöglicht künstlerische Begegnung auf einem exzellenten, internationalen Niveau. Weltweit ist Haus Marteau eine Adresse. Man schreibt das als junger Künstler in seine Vita, wenn man in Haus Marteau war.
Wenn es nicht zusammenpassen würde, dass die Kurse gut sind und die Kursabsolventen Karriere machen, könnte man so etwas nicht machen.
Haus Marteau steht für Kontinuität der Qualität. Die international erfolgreiche Pianistin Alice Sarah Ott erwähnte jüngst in einem Gespräch, sie sei auch in Haus Marteau gewesen – als Elfjährige. Jetzt ist sie Anfang 30 und spielt auf der ganzen Welt.
Welche Neuerungen bringt der Neubau des Konzertsaals in Haus Marteau mit sich?
Prof. Christoph Adt: Haus Marteau ist seit 1982 eine glückliche Insel für jeweils kleine Gruppen, bisher durch die räumlichen Gegebenheiten sehr beschränkt. Viele Konzertbesucher mussten sich mit Hörplätzen zufriedengeben.
Unser neuer Konzertsaal bringt eine zusätzliche Komponente in das Geschehen in Haus Marteau, er hat eine große Ausstrahlung und Anziehungskraft. Ich finde ihn wirklich spektakulär. Die Granitspitzen schaffen eine tolle Raumatmosphäre, ich glaube, nur für die Akustik eines solchen Saals hätte es auch viele andere Möglichkeiten gegeben.
Dieser akustisch und gestalterisch außergewöhnliche Saal ermöglicht eine Vergrößerung der Primärarbeit.
Wir können zum Beispiel zwei Kurse gleichzeitig veranstalten, die sich ergänzen, miteinander korrespondieren und dadurch künstlerisch ganz neue Möglichkeiten erarbeiten. Denkbar wäre ein Klavierkurs in Zusammenarbeit mit einem Gesangskurs, die über die Woche immer wieder gemeinsame und eigene Kursabschnitte haben. Oder zwei Kurse, die sich dem gleichen Instrument widmen und bei denen die Dozentin beziehungsweise der Dozent mal den einen, mal den anderen Kurs betreut.
Was liegt Ihnen im Hinblick auf Haus Marteau besonders am Herzen?
Prof. Christoph Adt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ Dieser Satz von Martin Buber gilt ganz besonders für Kunst, für alle künstlerische Kommunikation, naturgemäß ganz besonders für Musik. Hier möchte ich – besonders und ausdrücklich in unserer Zeit, die durch Maßnahmen gegen die Corona-Infektionsgefahr Begegnungen erschwert und Einsamkeit verstärkt – nach Kräften unterstützen. Wir haben solang es irgend ging unsere Kurse weitergeführt.
Begegnungen durch Konzerte sind genauso wenig ersetzbar wie Begegnungen durch Gespräche. Ich denke, dass wir mit dem, was wir hier in Haus Marteau machen, etwas für die Menschlichkeit tun. Begegnung heißt, dass der Künstler tatsächlich mit dem Publikum kommuniziert und das Publikum kommuniziert zurück, und das geht nur in Präsenz.
Als Musiker sind wir ja darstellende Künstler. Wenn wir eine Brahms-Sonate spielen, dann ist das zunächst einfach ein Werk. Die Sonate wurde im 19. Jahrhundert komponiert, ist 170 Jahre alt – und trotzdem: Durch die Darstellung der Künstler, die in der Gegenwart leben, wird sie ins Heute transportiert und schafft Begegnung zwischen Spielenden und Personen, die zuhören. Die Personen, die zuhören, sind kaum weniger wichtig als die spielende Person. Die spielende Person spielt anders, wenn das Spiel anders reflektiert wird.
Umso bedeutsamer ist es, dass wir überhaupt Publikum haben und die Künstler nicht nur auf Kacheln zu sehen sind.
Nehmen wir als Beispiel den Henri Marteau-Violinwettbewerb. Auch hier setzen wir auf Präsenz und Authentizität. Alle Vorspiele sind live. Allein die Tatsache, dass für die erste Runde bis zu 120 Leute aus der ganzen Welt hierherkommen, ist für uns ein wunderbarer Multiplikator: Da ist diese Wahnsinns-Villa und dort habe ich diese Musik gemacht. Seit 2008 hat der Bezirk die Trägerschaft für den Wettbewerb übernommen, mit der Organisation und Durchführung durch die Hofer Symphoniker steht der Wettbewerb auf stabilen Füßen. Das ist mir wichtig.
Und die Tatsache, dass wir den Wettbewerb mit einem Galakonzert zusammen mit den Symphonikern beschließen, ist natürlich ein Gewinn: So tragen wir die Arbeit des Hauses noch stärker in die Region.
Wie werden junge Menschen zu exzellenten Künstlern?
Prof. Christoph Adt: Ich finde es wichtig für junge Instrumentalisten und Sänger, dass sie keine Scheuklappen aufhaben, sondern dass sie sich beschäftigen mit Kunst, mit Literatur, mit der Natur. Ich möchte den jungen Menschen sagen: Geht raus, geht in die Oper, geht ins Theater, setzt euch mit der Regie auseinander. Das gehört dazu, zum Künstlersein.
Welche drei Ratschläge geben Sie jungen Instrumentalisten und Sängern mit auf dem Weg?
Prof. Christoph Adt: Ganzheitlich leben – fleißig üben – sich empathisch für die Mitmenschen einsetzen.