Wo bis 1964 das Freiluftschwimmbad „Luftä“ ans heutige Adenauerufer lockte, entstand 1990 ein Kinderspielplatz. Damals war das Thema Inklusion noch weitgehend ein
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Inklusions-Maßnahmen
Kunigundendamm: Weniger Barrieren am Spielplatz
Wo bis 1964 das Freiluftschwimmbad „Luftä“ an den heutigen Kunigundendamm lockte, entstand 1990 ein Kinderspielplatz. Damals war das Thema Inklusion noch weitgehend ein Fremdwort. Heute wird beim Städtebau mit größerer Wahrscheinlichkeit versucht, die Belange von Menschen mit Behinderung von vornherein mitzuberücksichtigen. Demgemäß investiert die Stadt Bamberg beim Umbau des Spielplatzes am Kunigundendamm, um Barrieren abzubauen und allen Menschen, unabhängig von körperlichen Einschränkungen, die Nutzung zu ermöglichen.
„Inklusion hat viele Facetten, auch die Erreichbarkeit von Spielplätzen“, zietiert eine Mitteilung des Rathauses Bürgermeister Jonas Glüsenkamp. „Umso mehr freut es mich, dass wir hier am Kunigundendamm die Möglichkeit schaffen konnten, dass zum Beispiel auf den Rollstuhl angewiesene Kinder mit ihren Eltern den Sandspielplatz mit der Wasserpumpe genauso einfach nutzen können wie alle anderen.“
Wie Behindertenbeauftragte Nicole Orf und Familienbeauftragte Pauline Albrecht beim Termin vor Ort berichteten, war die Anregung einer Mutter mit zwei Kindern, eines davon mit körperlicher Einschränkung, der Auslöser für die baulichen Anpassungen. Eine Teilfinanzierung mit einem fünfstelligen Betrag aus dem städtischen Unterstützungsfonds erleichterte es schließlich, dem Spielplatz mehr integrative Elemente zu geben.
Das fängt bereits beim Zugang zur Sandspielfläche an, der nun festen Pflasterbelag hat. Auch gibt es keine Schwelle mehr zum jetzt ebenerdigen Sandspielbereich.
Großen Wert haben die zuständigen Bamberger Service Betriebe (BSB) zudem auf die barrierefreie Verzahnung der Wasserspiel-Elemente mit der Sandfläche gelegt. Das bisherige Podest für die Hand-Wasserpumpe haben die BSB entfernt, die Pumpe ebenerdig eingebaut und per befestigter Fläche leichter erreichbar gestaltet. Ebenfalls haben die BSB die erste Wasserrinne auch für auf Rollstühle angewiesene Menschen erreichbar in die Pflasterfläche integriert. Die zweite, anschließende Rinne entwässert dann in den Sandspielbereich.
Auch über die rein inklusiven Maßnahmen hinaus haben die BSB die Infrastruktur des Spielplatzes verbessert. Der Sitzbereich ist nun ebenfalls mit Pflaster befestigt und eine zweite Sitzbank soll die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich erhöhen. Rechnet man die Arbeitsstunden mit ein, belaufen sich die Gesamtkosten der Maßnahme auf rund 44.500 Euro.
- September 20, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg