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Kurt Seelmann

Bam­ber­ger mit 85 Jah­ren verstorben

Trau­er um HWK-Ehren­prä­si­dent Kurt Seelmann

Das ober­frän­ki­sche Hand­werk trau­ert um einen sei­ner gro­ßen Ver­tre­ter: Der Ehren­prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer, Dipl.-Ing. (FH) Kurt Seel­mann ist im Alter von 85 Jah­ren ver­stor­ben, wie die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken (HWK) mitteilt.

„Wir ver­lie­ren mit Kurt Seel­mann eine der ganz gro­ßen Per­sön­lich­kei­ten des ober­frän­ki­schen Hand­werks. Er hat sich nicht nur für das Hand­werk in Bam­berg und ganz Ober­fran­ken, son­dern auch für sei­ne Hei­mat­re­gi­on außer­or­dent­lich ver­dient gemacht hat“, wür­digt HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann das Enga­ge­ment Kurt Seelmanns.

Wie umfang­reich das Wir­ken von Kurt Seel­mann war, zei­gen Aus­schnit­te sei­nes Lebens­lau­fes in einer von der HWK ver­öf­fent­lich­ten Pressemitteilung.

Kurt Seel­mann wur­de in Bam­berg gebo­ren und erlern­te im väter­li­chen Betrieb das Mau­rer­hand­werk. Nach sei­ner Gesel­len­prü­fung besuch­te er die Fach­hoch­schu­le in Coburg und leg­te dort 1959 die Prü­fung zum Dipl.-Ing. (FH) ab. Anschlie­ßend trat er wie­der in den väter­li­chen Betrieb ein. 1967 wur­de Kurt Seel­mann geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter der Kon­rad Seel­mann GmbH & Co. KG. Seit 1981 war er dann Geschäfts­füh­rer und allei­ni­ger Gesell­schaf­ter des Bau­un­ter­neh­mens Kon­rad Seel­mann GmbH. Der renom­mier­te Betrieb habe sich vor allem im Bereich der Restau­rie­rung und Stadt­sa­nie­rung einen her­vor­ra­gen­den Ruf erworben.


Bun­des­ver­dienst­kreuz 1. Klasse

Von 1975 bis 1989 war Kurt Seel­mann Ober­meis­ter der Bau-Innung Bam­berg und von 1979 bis 1989 Kreis­hand­werks­meis­ter der Kreis­hand­wer­ker­schaft Bam­berg. Der Voll­ver­samm­lung der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken gehör­te er seit 1984 an und war von 1989 bis zu sei­ner Wahl zum Prä­si­den­ten der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken am 17. Juni 1992 er Vize­prä­si­dent der Kam­mer. Das Prä­si­den­ten­amt führ­te er bis ins Jahr 2009, seit­dem gehör­te er dem ober­frän­ki­schen Gewer­be­rat an.

Als Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken habe er sich gro­ße Ver­diens­te um die Wei­ter­ent­wick­lung des ober­frän­ki­schen Hand­werks erwor­ben. In den Bil­dungs­zen­tren der Kam­mer in Bay­reuth, Bam­berg und Hof ist in sei­ner Amts­zeit aus Mit­teln der High-Tech-Offen­si­ve Bay­ern ein Kom­pe­tenz­zen­trum für Fer­ti­gungs­tech­nik im Hand­werk ent­stan­den, das bun­des­weit den Ruf der HWK als Tech­no­lo­gie­kam­mer gestärkt habe. Dane­ben sei­en auch die Bera­tungs­diens­te der Kam­mer wei­ter aus­ge­baut worden.

Beson­ders enga­giert habe sich Prä­si­dent Kurt Seel­mann bei der Hil­fe zur Selbst­hil­fe für das Hand­werk in den neu­en Bun­des­län­dern, ins­be­son­de­re in den Bezir­ken der Hand­werks­kam­mern Halle/​Saale, Gera und Chem­nitz, für die die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken als Treu­hand­kam­mer ein­ge­setzt war. Enge Kon­tak­te pfleg­te er auch mit der Chambre de Métiers de l’Aude in Car­cas­son­ne, der fran­zö­si­schen Part­ner­kam­mer der Hand­werks­kam­mer für Oberfranken.

Als Vor­stands­mit­glied der Regio­nal­mar­ke­ting­initia­ti­ve „Ober­fran­ken-Offen­siv“ setz­te sich Kurt Seel­mann zudem für die gesamt­wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung Ober­fran­kens ein. Dane­ben gehör­te er dem Stif­tungs­rat der Ober­fran­ken-Stif­tung an. Im Baye­ri­schen Senat ver­trat der Ehren-Prä­si­dent die Inter­es­sen des baye­ri­schen Hand­werks. Im Lan­des­ver­band baye­ri­scher Bau-Innun­gen sowie im Zen­tral­ver­band Deut­sches Bau­ge­wer­be nahm er ehren­amt­li­che Auf­ga­ben in ver­schie­de­nen Gre­mi­en wahr.

Die gro­ßen Ver­diens­te von Kurt Seel­mann um Hand­werk und Wirt­schaft in Ober­fran­ken wur­den durch die Ver­lei­hung des Bun­des­ver­dienst­kreu­zes 1. Klas­se, den baye­ri­schen Ver­dienst­or­den, die Staats­me­dail­le für beson­de­re Ver­diens­te um die baye­ri­sche Wirt­schaft, die Ehren­me­dail­le des Bezir­kes Ober­fran­ken in Sil­ber, den Ehren­meis­ter­brief der HWK für Ober­fran­ken, den Gol­de­nen Ehren­ring des Lan­des­ver­bands Baye­ri­scher Bau­in­nun­gen sowie das Hand­werks­zei­chen in Gold des Zen­tral­ver­ban­des des Deut­schen Hand­werks ent­spre­chend gewürdigt.

Kurt Seel­mann hat in sei­nen viel­fäl­ti­gen Funk­tio­nen viel erlebt. Eines der prä­gends­ten Ereig­nis­se dürf­te aber sicher 1993 die Wie­der­eröff­nung der Six­ti­ni­schen Kapel­le im Vati­kan gewe­sen sein, bei der Papst Johan­nes Paul II. den Jubi­lar mit den Wor­ten „So, ein Bam­ber­ger ist er“ begrüßte.