Im Angesicht steigender Schüler:innenzahlen wird die Region Bamberg wohl ein weiteres Gymnasium brauchen. Der Zweckverband Gymnasien Stadt und Landkreis Bamberg will bis
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Krisenhafte Krankenhaussituation
Operationssäle müssen geschlossen werden
Der Gesundheitsversorgung in der Region Bamberg droht der Kollaps: Die Anzahl an Covid-Patienten hat einen Höchststand erreicht, zahlreiche Pflegekräfte fallen aus und Operationssäle mussten geschlossen werden.
78 Covid-Patienten – 13 hiervon intensiv – müssen derzeit in den Kliniken in Bamberg Stadt und Land behandelt werden. Dutzende Mitarbeiter im Pflegebereich fallen wegen corona-bedingter Umstände aus. Drei von zehn Operationssälen des Klinikums am Bruderwald sind bereits außer Betrieb gesetzt worden, um die aufwändige Behandlung von Corona-Patienten auf einer neu eingerichteten Station gewährleisten zu können. Die nächste Stufe ist der komplette Klinik-Notfall: dann müssten am Bruderwald weitere vier OP-Säle geschlossen werden.
„Uns drohen südbayerische Verhältnisse: Wir hatten noch nie in der gesamten Pandemie so viele Menschen mit Corona in Kliniken und wir müssen damit rechnen, dass schon bald die Hälfte aller Intensiv-Behandelten in Kliniken Covid-Patienten sein werden“, beschrieb der ärztliche Leiter Krankenhaus-Koordinierung, Prof. Dr. Michael Sackmann, im gemeinsamen Katastrophenstab von Landkreis und Stadt Bamberg die äußerst schwierige Lage. „Alle nicht dringlichen Eingriffe müssen unterbleiben.“
Erhöhter Ausfall der Mitarbeiter verschärft die Situation
„Wir haben eine komplette Ebene für Covid-Patienten frei geräumt und sieben zusätzliche Intensiv-Betten geschaffen. Alle Stationen werden nur mit minimaler Besetzung gefahren“, so der Ärztliche Direktor des Klinikums am Bruderwald, Professor Dr. Georg Pistorius. Mit 61 Personen, neun hiervon intensiv, ist dort ein neuer Höchststand während der Pandemie erreicht. Ein erhöhter Ausfall der Mitarbeiter verschärfe die Situation zusätzlich. In den Kliniken der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises (GKG) werden nach den Worten des Geschäftsführers Udo Kunzmann 17 Covid-Personen behandelt, vier davon intensiv.
„Bei einer seit Beginn dieses Monats täglich dreistelligen Zahl von Neuinfektionen können wir das Infektionsgeschehen nicht mehr zeitnah nachverfolgen“, so Lothar Riemer, stellvertretender Leiter des Fachbereiches Gesundheitswesen beim Landratsamt Bamberg. Über das Wochenende habe es mehr als 400 Neuinfektionen gegeben. „Aktuell haben wir 51 Fälle in Schulen und 17 in Kindertageseinrichtungen.“
Erste Wirkung in Form von einer sprunghaft angestiegenen Nachfrage zeigt nach den Worten von Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke der erneute eindringliche Impf-Appell der vergangenen Woche. „Deshalb bauen wir die Impf- und Testkapazitäten weiter deutlich aus.“ Ab dem 29. November sind bis zu 3.600 Impfungen pro Woche im Impfzentrum möglich. Dafür werden künftig neben dem Mittwoch auch der Montag und der Freitag als „lange Impftage“ bis 19 Uhr angeboten. Außerdem wird das Impfzentrum wieder jeden Samstag bis 14 Uhr geöffnet haben. Um die größere Nachfrage besser kanalisieren zu können und Wartezeiten möglichst zu vermeiden wird am Impfzentrum Hallstadt ab Mittwoch, 24. November, die Terminvergabe über die Online-Plattform „BayIMCO“ wieder eingeführt. Gleichzeitig soll in der Stadt am ZOB das Impfen ohne Termin erhalten bleiben. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag, ab Dezember auch jeden Samstag werden in der Zeit von 9 bis 15 Uhr jeweils 240 Impfungen angeboten. Es werden Wartemarken verteilt, damit niemand unnötig ansteht. In Planung befinden sich auch dezentrale Impftermine im Landkreis.
Deutlich erweitert wird auch das Angebot, sich schnelltesten zu lassen. In Scheßlitz ist dies ab Beginn kommender Woche wieder täglich vom Montag bis Sonntag möglich. Auch eine Reihe von Gemeinden im Landkreis fährt ihr Testangebot wieder hoch. Den jeweils aktuellsten Stand findet man auf www.landkreis-bamberg.de sowie auf www.corona-schnelltest-bamberg.de. Der Katastrophenstab geht davon aus, dass mit diesem erweiterten Angebot auch der Tatsache Rechnung getragen wird, dass nun jeder Besucher eines Pflegeheimes einen Schnelltest braucht.
Der aktuelle Personalnotstand trifft auch die niedergelassenen Ärzte. „Wir sehen auch die ambulante Versorgung gefährdet“, so Dr. Matthias Dreyer. Man biete deshalb verstärkt auch Videosprechstunden an.
„Die Lage ist ernst“
Corona-Krisenstab legt ein umfangreiches Maßnahmenpaket vor
In der Stadt und im Landkreis Bamberg gibt es kein einziges freies Intensivbett mehr. In den Kliniken werden bereits geplante Operationen verschoben, um Personal zur Versorgung von Corona-Patienten zu organisieren, zahlreiche weitere Maßnahmen wurden beschlossen und ein Appell an die Bevölkerung gerichtet.
„Der extreme Anstieg der Inzidenzzahlen ist alarmierend und überschreitet die Kapazitäten unserer Krankenhäuser“, erläuterte Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke.
„Wir sehen innerhalb kürzester Zeit absolute Höchststände bei der Sieben-Tages-Inzidenz, bei den Neuinfektionen, bei den aktiven Fällen und vernehmen den Hilferuf der Mediziner, die die Gesundheitsversorgung gefährdet sehen: Das verlangt von uns als Verantwortlichen für das Gesundheitswesen in der Region Bamberg konkretes Handeln“, so Stellvertretender Landrat Bruno Kellner in enger Abstimmung mit Landrat Johann Kalb.
Die Krankenhaus-Ampel steht in ganz Bayern auf Rot, der Katastrophenfall ist erneut ausgerufen worden. Auch das Bamberger Gesundheitsamt schlägt Alarm. „So viele Neuinfektionen pro Woche wie aktuell hat es seit Beginn der Pandemie noch nicht gegeben“, sagte Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp.
In der Stadt Bamberg liegt der Wert heute bei 243,9 und im Landkreis bei 381,7. Deswegen hat sich die gemeinsame Corona-Koordinierungsgruppe zu weiteren Maßnahmen entschlossen. „Wir schaffen es aktuell kaum noch, alle positiv getesteten Personen innerhalb von 24 Stunden zu kontaktieren“, so die Leiterin des Fachbereiches Gesundheitswesen, Dr. Susanne Paulmann. Zuletzt habe man täglich dreistellige Neuinfektionen und eine explosionsartige Entwicklung der Inzidenzen. Kontakte seien kaum noch nachzuverfolgen. „Wir bitten alle positiv getesteten Personen, sich bereits selbstständig in Quarantäne zu begeben und nicht auf den Anruf durch das Gesundheitsamt zu warten“, erklärt die Leiterin des Gesundheitsamtes.
Nachdem der bayerische Ministerpräsident den Katastrophenfall ausgerufen hat, hat sich unverzüglich der Krisenstab unter der Leitung von Oberbürgermeister Andreas Starke konstituiert und seine Arbeit aufgenommen. Um auf die „besorgniserregende Situation“, so Starke, zu reagieren, wurden folgende Schritte festgelegt:
- Die Impfkapazität wird sofort erhöht: Das Impfzentrum in Hallstadt auf dem Gelände der Robert-Pfleger-Stiftung wird künftig 600 Impfungen pro Tag an sechs Tagen pro Woche durchführen können. Bislang war die Einrichtung auf etwa 250 Impfungen pro Tag ausgelegt. Auffrischungsimpfungen sind für alle Bürgerinnen und Bürger uneingeschränkt möglich. Auch viele Hausärztinnen und Hausärzte bieten nach vorheriger Terminvereinbarung die „Booster-Impfungen“ an.
- Die kommunalen Testmöglichkeiten werden wieder ausgeweitet: Es ist geplant, eine breite Infrastruktur für kostenlose Coronatests vorzubereiten. Anlaufstellen sind das Testzentrum am Sendelbach in Bamberg, das Corona Service Center am ZOB sowie die Abstrichstelle in Scheßlitz. Das Landratsamt steht mit den Gemeinden in Kontakt, um gemeindliche Teststellen wieder hochzufahren.
- Die Zahl der Intensivbetten in den Kliniken wird spürbar erhöht: In den Krankenhäusern der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft im Landkreis Bamberg sowie der Sozialstiftung Bamberg im Stadtgebiet werden zusätzliche Intensivbetten bereitgestellt: Diese sowie nächste Woche werden jeweils fünf weitere Betten hinzukommen. Die Zahl der Normalpflegebetten für Covid-Patientinnen und Patienten wird um 55 angehoben.
- In den Krankenhäusern in der Stadt und dem Landkreis Bamberg gilt ab morgen, dem 12. November 2021, ein generelles Besuchsverbot. Ausgenommen sind therapeutisch oder medizinisch begründete Besuche, etwa bei der Begleitung schwer kranker oder sterbender Angehöriger, beim Vorliegen eines dringenden Notfalls oder beim Besuch oder der Geburt eines Kindes. Personen, die eine Einrichtung betreten dürfen, sollen ihren Besuch vorher telefonisch anmelden.
- Für die Besucherinnen und Besucher von Pflege- und Behinderteneinrichtungen gilt laut der 14. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung die 3G-Regelgung. Verpflichtend sind FFP2-Masken, eine medizinische Gesichtsmaske ist nicht mehr ausreichend. Auch für alle Beschäftigten gilt, dass dort, wo Maskenpflicht besteht, FFP2-Masken getragen werden müssen.
- Bürgertelefon: Die Stadt Bamberg schaltet ab sofort wieder eine Hotline für alle Bürgerinnen und Bürger frei. Unter der Nummer 0951÷87−2525 ist die Hotline montags bis donnerstags von 9.00 Uhr bis 15 Uhr und freitags bis 12 Uhr erreichbar, um Fragen ohne medizinischen Hintergrund zu beantworten. Für medizinische Anfragen sind die Hausärztinnen und Hausärzte die richtigen Ansprechpartner. Bei den positiv getesteten Personen meldet sich das Gesundheitsamt eigenständig.
- Das Landratsamt hat aufgrund der drastisch gestiegenen Neuinfektionen das Kontaktmanagement im Gesundheitsamt deutlich ausgeweitet und setzt Personal aus allen Geschäftsbereichen zur Unterstützung ein. Es laufen Anfragen auf externe Unterstützung bei der Polizei und der Bundeswehr.
- In den Rathäusern und im Landratsamt sind Termine nur noch nach vorheriger Vereinbarung möglich. Alle Informationen dazu auf www.stadt.bamberg.de sowie www.landkreis-bamberg.de.
- Die Stadt Bamberg hat ihre offiziellen Veranstaltungen ab dem 12. November abgesagt, sofern sie in Innenräumen stattfinden. Stadtratssitzungen wird es weiterhin geben, so wie es die Rechtslage vorsieht. Aktuell finden diese mit der 3G-Regelung statt. Auch der Landkreis sagt verlegbare Veranstaltungen ab.
- Im E.T.A. Hoffmann Theater, in der Konzert- und Kongresshalle und in der Brose-Arena gilt 2G sowie eine durchgängige FFP2-Maskenpflicht, auch am Platz. Der Pausenverkauf von Speisen und Getränken findet nicht statt. Diese Regelung gilt ab dem 12. November 2021.
- Für den Besuch des Bambados gilt die 2G-Regel. Zusätzlich zum Geimpft- oder Genesenennachweis wird ein amtlicher Lichtbildausweis benötigt. Von der Nachweispflicht ausgenommen sind Kinder bis zum 12. Lebensjahr. Nach einer Übergangsregelung des Freistaats Bayern sind bis zum 31. Dezember 2021 auch minderjährige Schülerinnen und Schüler ab dem 12. Lebensjahr beim Schulschwimmen und dem Vereinssport im Bambados von der Nachweispflicht ausgenommen, wenn sie sich an der Schule regelmäßigen Tests unterziehen.
- Die gastronomischen Einrichtungen wurden vom Krisenstab aufgefordert, die Regelungen zu kontrollieren und zuverlässig sicherzustellen, dass der Nachweis für Geimpfte, Genesene und Getestete überprüft wird.
Oberbürgermeister Andreas Starke, Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp sowie der stellvertretende Landrat Bruno Kellner appellieren mit deutlichen Worten an die Bevölkerung: „Nutzen Sie bitte die vorhandenen Impfangebote! Wer sich nicht impfen lässt, riskiert nicht nur die eigene Gesundheit, sondern gefährdet damit auch andere. Führen Sie außerdem frühzeitig einen Selbsttest durch, bevor Sie sich mit Freunden oder Verwandten treffen. Achten Sie auf ausreichenden Abstand bei allen Gelegenheiten“, so die Verantwortlichen aus dem Rathaus und dem Landratsamt.
Wo kann ich mich impfen lassen?
Impfzentrum Bamberg
Dr. Pfleger-Verwaltungsgebäude
Emil-Kemmer-Straße 33
96103 Hallstadt
Offene Impfstunden
Montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 13 Uhr und mittwochs von 13.30 Uhr bis 19 Uhr sowie an folgenden Samstagen: 20. November 2021, 4. Dezember 2021, 18. Dezember 2021, 8. Januar 2022, 22. Januar2022, 5. Februar 2022, 19. Februar 2022, 5. März 2022, 19. März 2022, 2. April 2022, 16. April 2022.
Alle Informationen und mögliche Zusatztermine sind zu finden auf https://www.impfzentrum-bamberg.de
Corona-Service-Center am ZOB
Promenadenstraße 6a
96047 Bamberg
Offene Impfstunden
Montags, mittwochs, freitags und samstags von 9 Uhr bis 15 Uhr
Bei der Hausärztin/beim Hausarzt nach Terminvereinbarung.
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Corona-Ampel steht auf Gelb
Strengere Regeln in Stadt und Landkreis Bamberg ab heute
Am gestrigen Samstag trat die Neuordnung der Krankenhaus-Ampel in Kraft. Sie steht bayernweit auf Gelb. Deshalb gelten gemäß der 14. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmen-Verordnung ab dem heutigen Sonntag, seit 0 Uhr, strengere Regelungen.
3G plus-Grundsatz und FFP2-Maskenpflicht
Gemäß der neuen Verordnung gilt überall dort, wo bisher die 3G-Regel galt, also Zugang nur für Geimpfte, Genesene und Getestete, ab heute der 3G plus-Grundsatz. Das bedeutet, dass ein negativer Schnelltest für Ungeimpfte nicht mehr ausreicht, sondern ein negativer PCR-Test vorgelegt werden muss.
Nicht geimpfte oder genesene Anbieter, Veranstalter, Betreiber, Beschäftigte und Ehrenamtliche mit Kundenkontakt benötigen an mindestens zwei verschiedenen Tagen pro Woche einen negativen PCR-Test.
Dies betrifft unter anderem Veranstaltungen, Sportstätten, Fitnessstudios, Theater, Kinos, Museen, Gedenkstätten, Gastronomie, Beherbergung, Krankenhäuser, Bibliotheken und Archive, Musikschulen, Freizeiteinrichtungen, Bäder, Thermen, Saunen, Ausflugsschiffe, den touristischen Reisebusverkehr, körpernahe Dienstleistungen et cetera.
Ausgenommen sind weiterhin Privaträume, Handel, ÖPNV und Fernverkehr, Veranstaltungen ausschließlich unter freiem Himmel bis 1.000 Personen, Gottesdienste sowie Versammlungen im Sinne von Art. 8 Grundgesetz.
Außerdem sind Kinder, die noch nicht eingeschult sind und Schüler von der 3G plus-Regel ausgenommen. Letztere gelten mit Blick auf die regelmäßigen Tests in der Schule als getestet. Für Clubs, Diskotheken, Bordelle oder ähnliches gilt bei Stufe gelb verpflichtendes 2G.
Für Pflege- und Behinderteneinrichtungen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Hochschulen und außerschulische Bildungseinrichtungen gilt weiter die 3G-Regel.
Zudem muss statt einer medizinischen wieder eine FFP2-Maske getragen werden. Auch der Zuritt zum Landratsamt Bamberg ist nur noch mit FFP2-Maske zulässig. Für Schüler, Kinder und Jugendliche gelten die schon gewohnten Sonderregeln, Stoffmaske in der Grundschule, im Übrigen medizinische Maske.
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Gesundheitsamt setzt Vorgaben der Staatsregierung um
Neue Regeln zu Quarantäne und Kontaktnachverfolgung
In den vergangenen Wochen ist die 7‑Tages-Inzidenz in Deutschland und Bayern stark angestiegen. Die Fallzahlen sind deutlich höher als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat daher neue Vorgaben für die Gesundheitsämter vor Ort erlassen.
In Stadt und Landkreis Bamberg ist am Wochenende ebenfalls mit einem deutlichen Sprung nach oben zu rechnen. Der Grund: Aktuell gibt es dermaßen viele Neumeldungen, dass das Gesundheitsamt trotz aufgestockten Personals noch gar nicht alle Fälle an das LGL und RKI übermitteln konnte. Stand heute sind noch 150 Fälle offen.
Da sich die Lage in ganz Bayern in diese Richtung entwickelt, hat das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege neue Vorgaben für die Gesundheitsämter vor Ort erlassen.
- Regelungen zur Quarantäne und Isolation
- Es habe sich gezeigt, dass eine sichere Unterbrechung der Infektionsketten bei einer Freitestung an Tag fünf häufig nicht gelingt, heißt es in dem Ministeriumsschreiben. Die Freitestung von engen Kontaktpersonen beziehungsweise vollständig geimpften Erkrankten wird deshalb auf sieben Tage verlängert. Die grundsätzliche Quarantänedauer von zehn Tagen gilt weiterhin. Die Freitestung ist durch einen PCR- oder PoC-Antigen-Schnelltest möglich.
- Neu ist außerdem, dass in Regionen mit besonders hohem Ausbruchsgeschehen eine Freitestung für enge Kontaktpersonen ganz entfallen kann. Dann beträgt die Quarantänedauer immer zehn Tage. Sollte dieser Fall in der Region eintreten, machen die Kommunen das rechtzeitig in einer Allgemeinverfügung bekannt und kommunizieren vor Ort. Aktuell sind die Stadt und der Landkreis Bamberg davon noch nicht betroffen.
- Kontaktnachverfolgung
Wegen der bayernweit hohen Fallzahlen können die Gesundheitsämter Kontaktpersonen nicht mehr nach dem bisherigen, aufwändigen Modell ermitteln. Auch die Impfquoten beeinflussen die Nachverfolgung, da Geimpfte und Genesene in der Regel von der Quarantänepflicht ausgenommen sind. Daher wird die Ermittlung von Kontaktpersonen beschränkt auf
- Haushaltsangehörige (erhöhtes Infektionsrisiko durch engen Kontakt)
- Einrichtungen mit vulnerablen Personen, darunter die voll- oder teilstationären Einrichtungen zur Betreuung und Unterbringung älterer, behinderter oder pflegebedürftiger Menschen, Obdachlosenunterkünfte, Asylunterkünfte, Justizvollzugsanstalten und ambulante Pflegedienste
- In Schulen und Kindertageseinrichtungen gelten die dortigen Regeln
In allen anderen Fällen erfolgt keine Kontaktpersonenermittlung. Menschen, die engen Kontakt zu einer Person hatten, die mit dem Coronavirus infiziert ist, empfiehlt das Gesundheitsamt Folgendes:
- Verhalten Sie sich umsichtig und sondern Sie sich möglichst von anderen Haushaltsmitgliedern ab.
- Bitte nehmen Sie selbstständig Kontakt zu Ihrem Arbeitgeber auf und klären Sie, ob Sie vorsichtshalber der Arbeit fernbleiben sollten.
- Falls Sie Krankheitsanzeichen haben, rufen Sie Ihren Hausarzt an oder kontaktieren Sie in dringenden Fällen den kassenärztlichen Notdienst unter der Nummer 116 117.
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Bamberger Genusslandschaft „Genussla“: Vielfalt, Regionalität, Genuss
Mit über 120 regionalen Produzenten kulinarischer Produkte trägt die Bamberger Region zurecht den Namen „Genusslandschaft“. Die Regionalkampagne von Stadt und Landkreis Bamberg setzt sich für die Stärkung und den Erhalt dieses reichhaltigen Angebots ein. Mit dem Projekt „Genussla“ macht sich die Region nun fit für die Zukunft.
„Genussla ist die Abkürzung von Genusslandschaft, dahinter verbirgt sich die Regionalkampagne von Stadt und Landkreis Bamberg“, sagt Silke Michel, Fachbereichsleiterin für nachhaltige Entwicklung des Landkreises Bamberg. „Diese Kampagne existiert seit 2004 und mittlerweile haben sich über 120 Betriebe dem Netzwerk angeschlossen.“
Obwohl die Bamberger Genusslandschaft in ihrer kulinarischen Vielfalt und Reichhaltigkeit keinen Vergleich zu scheuen braucht, ist es das Ziel von „Genussla“, die angeschlossenen Betriebe und Erzeuger vor Ort noch weiter zu stärken, ihre Absatzmöglichkeiten zu erweitern und natürlich noch weitere Betriebe für das Netzwerk zu gewinnen.
„Auch wurde die Homepage der Regionalkampagne modern und nutzerfreundlich gestaltet“, sagt Frau Michel. „Viele neue Funktionen wurden eingearbeitet und auch die Suchfunktion nach Spezialitäten und Anbietern ist nun attraktiver gestaltet. Weiterhin wird es die Broschüre „Essen und Trinken aus der Genusslandschaft Bamberg“ und eine Genusskarte geben. Auch hier sind die teilnehmenden Betriebe der Genusslandschaft erfasst mit Adresse, Produkten, Öffnungszeiten und vielen weiteren Infos. Außerdem ist der Genusstag eine gute Plattform, regionale Produkte zu probieren und zu kaufen.“
Eine Broschüre, die Überblick verschafft über das Angebot der Genusslandschaft, erleichtert den Zugang zur selben, weiß Nicolas Lindner, der im Klima- und Umweltamt der Stadt Bamberg das Sachgebiet Nachhaltigkeit und Umweltschutz verantwortet – zeichnet sich die Genusslandschaft doch gerade durch ihre Vielfalt an regionalen Spezialitäten aus. „Wir haben noch den Bäcker um die Ecke, den Metzger in der Nähe und auch die Gärtner und viele weitere Betriebe, die uns mit handwerklich hergestellten, frischen und qualitativ guten Lebensmitteln versorgen. Diese Betriebe gilt es zu unterstützen. Und das kann jeder durch sein Kaufverhalten tun!“
Eine Unterstützung, die sich auch bereits überregional bezahlt gemacht hat. „Stolz waren wir, dass beim 2. Spezialitätenwettbewerb der Metropolregion Nürnberg viele Bamberger Produkte ausgezeichnet wurden.“
Neue Optik für die Genusslandschaft
Die jüngsten Bemühungen, Bekanntheit und Erfolg der Genusslandschaft zu steigern, erstrecken sich auch auf ihr optisches Erscheinungsbild. So wurde der Regionalkampagne ein neuer Name, neues Logo und eine neue Homepage spendiert.
„Nach so langer Zeit der Regionalkampagne“, sagt Silke Michel, „wollten wir etwas Neues schaffen. Wir hatten die ganzen Jahre tolle Projekte und konnten auch die Mitgliederzahl von anfangs 20 auf nun 120 steigern. Aber es war an der Zeit, die Kampagne fit für die Zukunft zu machen. Ein neues, attraktives und modernes Logo soll die Kampagne bekannter machen und mit einer nutzerfreundlichen Homepage wollen wir neue Interessierte finden, vor allem jüngere Leute.“
Die Gestaltung des Logos und den Relaunch der Homepage übernahm die Agentur Adalis aus Bamberg. Frau Michel zeigt sich zufrieden: „Das Design passt und man muss sagen, es ist dem Team von Adalis gelungen, moderne Grundlagen für die Kampagen zu entwerfen. Wir freuen uns nun auf die anstehende Imagekampagne mit einer Plakatwerbung, Buswerbung und vielen weiteren Aktionen, die Ende Oktober angelaufen sind.“
Die Neuausrichtung war indes schon länger Diskussionsthema im Team der Regionakampagne von Stadt und Landkreis. „Allerdings“, sagt Nicolas Lindner, „war es erst durch die Aufnahme der Regionalkampagne in das Förderprogramm „Regionale Identität stärken“ vom Bayerischen Staatsministerium für Finanzen und Heimat möglich. Wir sind sehr froh, dass wir durch das Förderprogramm nun die finanzielle Unterstützung bekommen und so die Regionalität beziehungsweise die regionalen Betriebe in Stadt und Landkreis Bamberg fördern können.“
Nachhaltigkeit und Regionalität
Bei all der Neuausrichtung hat die Regionalkampagne aber natürlich nicht ihren Markenkern vergessen: Nachhaltig in der Region produzierte Genusswaren – ein Punkt, der Silke Michel besonders unter Gesichtspunkten des Umweltschutzes wichtig ist: : „Regional einzukaufen dient nicht nur dazu, regionale Betriebe zu unterstützen, man kann durch den Einkauf vor Ort noch viel mehr Positives bewirken.
Die Umwelt wird geschont, da man beispielsweise lange Transportwege reduziert. Außerdem trägt regionales Einkaufen dazu bei, ländliche Strukturen zu erhalten. Und regional einzukaufen verhindert einen unnötigen Verpackungsaufwand, was ein großes Plus ist beim Thema Reduzierung von Plastik. Wie man sieht, lohnt sich ein Einkauf bei unseren Betrieben in unserer Heimat doppelt und dreifach, zudem sind die Produkte einfach frischer und werden mit viel Herzblut tagtäglich handwerklich produziert.“
Die Zukunft kann für die Regionalkampagne und die Genusslandschaft „Genussla“ also kommen. Silke Michel und Nicolas Lindner hoffen, dass sich weitere Betriebe dem Netzwerk anschließen, um gemeinsam die Genusslandschaft auszubauen. Schwer ist es nicht: „Wenn seitens eines Anbieters Interesse besteht, Mitglied zu werden“, sagt Nicolas Lindner, „reicht ein Telefonanruf beim Team der Regionalkampagne oder eine Email an info@genussla.de und schon kann die Zusammenarbeit für den Erhalt von regionalem Genuss und örtlicher Vielfalt beginnen.“
Trendauswertung IHK-Gremium Bamberg
Bamberger Wirtschaft zeigt sich deutlich erholt
Die Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bamberg scheinen sich auf breiter Basis zu erholen. Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth, bei der wieder mehr befragte Unternehmen von einer guten Geschäftslage berichten.
Der Saldo schwenkt wieder in den positiven Bereich und auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung der nächsten zwölf Monate sind positiver als zuletzt. „Die Geschäftslage in der Bamberger Wirtschaft hat sich über den Sommer deutlich verbessert. Es bleibt zu hoffen, dass die vielschichtigen Herausforderungen, die vor uns liegen, nicht zur Wachstumsbremse werden“, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand, die auch Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg ist. Vor allem aufgrund der deutlich besseren Lagebeurteilung macht der Konjunkturklimaindex für den Raum Bamberg einen Sprung um 30 Zähler und liegt nun bei 122 Punkten.
Zum Start in den Herbst könnten in der Wirtschaftsregion Bamberg Frühlingsgefühle herrschen. Die Geschäftslage jedenfalls wird deutlich besser bewertet. Über den Sommer konnte der Geschäftsbetrieb weitestgehend ohne Corona-Einschränkungen durchgeführt werden. Nahezu die Hälfte aller Befragten (49 Prozent) bewertet ihre aktuelle Situation gut. 38 Prozent stufen ihre Lage als befriedigend ein, nur 13 Prozent der befragten Firmen nennen die aktuelle Geschäftslage schlecht. Basis dieser guten Bewertung sind die Umsatzzuwächse, die viele Betriebe im Inland wie im internationalen Geschäftsverkehr erzielen konnten. Und so steigt auch die Kapazitätsauslastung bei vielen Firmen wieder in den befriedigenden bzw. guten Bereich. „Über die Sommermonate hat sich die Lage bei vielen von Corona-Beschränkungen betroffenen Unternehmen in Stadt und Landkreis Bamberg verbessert. Zudem läuft der internationale Handel wieder an. Wir sind ein Stückweit zur Normalität zurückgekehrt“, freut sich Weigand.
Verhaltener Optimismus in der Bamberger Wirtschaft
Der Blick in die Zukunft indes hellt sich zwar etwas auf, bleibt aber verhalten. 32 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer rechnen in den kommenden 12 Monaten mit einer weiteren Verbesserung der Geschäftslage. Eine Verschlechterung der aktuellen Lage erwarten 22 Prozent, 46 Prozent rechnen nicht mit nennenswerten Veränderungen. Damit verlässt die Prognose im Saldo den negativen Bereich. Hoffnung setzt man vor allem auf eine positive Umsatzentwicklung im Inlandsgeschäft, doch auch auf den internationalen Märkten erwarten die Unternehmen im Saldo leichte Umsatzzuwächse. „Die Stimmung in den Unternehmen ist gut. Man hofft auf das Ende der Pandemie und stabile Geschäfte. Allerdings können ganz unterschiedliche Risiken diese Aufwärtsentwicklung bremsen, wie fehlende Fachkräfte, Probleme in den Lieferketten oder steigende Energiepreise“, so Weigand.
Wirtschaft will weiter wachsen
Lässt man die letzten Monate der Corona Pandemie unberücksichtigt, so ist die Wirtschaft am Standort Bamberg in den letzten Jahren stetig gewachsen. Unternehmen haben in ihre Standorte investiert und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Geht es nach den befragten Betrieben, soll diese positive Entwicklung in den kommenden Monaten wieder aufgenommen werden. Sowohl bei den Investitionen als auch bei der Beschäftigtenentwicklung sind Zuwächse geplant. „Die Herausforderung für viele Firmen in der Region ist, die dringend benötigten Arbeits- und Fachkräfte zu finden und zu gewinnen. Dabei kommt neben der Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaft auch der Anwerbung von neuen Fachkräften aus dem In- und Ausland eine zunehmende Bedeutung zu“, so die IHK-Präsidentin.
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Gemeinsamer Gestaltungswille
Bürgermeister und leitende Mitarbeiter des Landratsamtes diskutieren Zukunftsthemen
Die Gemeinden und der Landkreis Bamberg sind fest entschlossen, das Bamberger Land auch in Zukunft in enger Abstimmung zu gestalten. Das wurde bei der Klausurtagung deutlich, zu der Landrat Johann Kalb und der Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetages Wolfgang Desel die Bürgermeister und leitende Mitarbeiter des Landratsamtes eingeladen hatten.
Das Themenspektrum reichte von Klimaschutz, Mobilität und Corona über den Katastrophenschutz bis zum Baurecht.
„Wir müssen den Katastrophenschutz auch für das Bamberger Land neu denken“, kündigte Landrat Johann Kalb für ein Schwerpunktthema an, dass die Erkenntnisse aus der Pandemie und aus Großschadensereignissen in ein Konzept einfließen werden, wie der Katastrophenschutz künftig aufgestellt werden muss. Im Feuerwehrwesen sind mit den Planungen für ein neues Atemschutzzentrum bereits erste wichtige Weichen gestellt. Gleiches gilt für den Rettungszweckverband Bamberg-Forchheim, der in die Planungen für eine neue Rettungsleitstelle in Buttenheim eingestiegen ist.
Wie wichtig die Zusammenarbeit des Landkreises mit den Gemeinden im Katastrophenfall ist, hat nach dem Worten von Landrat Kalb die Corona-Pandemie gezeigt. „Ihr habt zum Beispiel unbürokratisch kommunale Testzentren aus dem Boden gestampft, bis heute mehr als 100.000 Schnelltests gemacht und mehr als eine Million Stück Materialien – Masken, Tests et cetera – an Bildungseinrichtungen, Ärzte, Logopäden oder Pflegedienste verteilt.“
Erste Mobilstationen für vier Gemeinden
Gemeinsame Anstrengungen sind auch beim Klimaschutz notwendig. Konsequent wollen der Landkreis und die Kommunen das Klimaanpassungs-konzept umsetzen. Die Spannbreite reicht dabei von einem digitalen Solarflächenkataster über ein kommunales Energiemanagement, einen neuen Klimaanpassungsmanager oder einer gezielten Bildung für nachhaltige Entwicklung bis zum Werben für einen ressourcenschonenden Lebensstil.
Derzeit macht die Mobilität rund ein Fünftel des Kohlendioxidausstoßes in Deutschland aus. Erste sichtbare Zeichen der Mobilitätswende werden die ersten Mobilstationen für vier Gemeinden werden. Die Bestandteile werden noch in diesem Jahr geliefert. Im ersten Quartal sollen die Mobilstationen in Betrieb gehen. Das intermodale Mobilitätskonzept sieht vor, dass ein Weg mit verschiedenen Verkehrsmitteln zurückgelegt wird. Die Mobilstationen bilden die Knoten dafür. Wesentlicher Bestandteil einer möglichst emissions-freien Mobilität ist ein leistungsfähiger ÖPNV.
Eine überwiegende Mehrheit der Bürgermeister empfahl den zuständigen Kreisgremien, bei der im kommenden Jahr anstehenden Ausschreibung an den Gelben Säcken für die Wertstoffsammlung festzuhalten. Mit einer Neuerung: ab 2023, so die Empfehlung, sollen auch Metall-Dosen in die Gelben Säcke. Dies würde die zentralen Sammelstellen, die häufig verschmutz sind, überflüssig machen.
„Wir wollen die Anziehungskraft der Region stärken! Wir wollen die Region und hier zum Beispiel die 150 hidden champions sichtbar machen“, warb Geschäftsführerin Dr. Christa Standecker für die Europäische Metropolregion Nürnberg. Wichtige Schwerpunkte sind auch der Mobilitätswandel und der Klimaschutz, „85 Teilnehmer beteiligen sich am Pakt zur nachhaltigen Beschaffung in den Kommunen der Metropolregion.“ Weil die EMN einen der höchsten Anteile landwirtschaftlich genutzter Flächen in Deutschland und eine sehr hohe Dichte der regional produzierten Produkte ausweist, strebt die Metropolregion nach dem Titel Weltagrarkulturerbe.
Die Teilnehmer der Klausurtagung erhielten viele weitere Informationen wie zum Beispiel,
- wie der Fachbereich Gesundheitswesen die Pandemie bewältigt hat und in dieser Phase von 40 auf nahezu zeitweise 120 Mitarbeiter angewachsen ist,
- dass mit voraussichtlich 1.200 Baugenehmigungsverfahren 2021 ein neuer Höchststand erreicht wird,
- dass die Bauvorhaben 2021 Investitionen von rund 310 Millionen Euro auslösen werden,
- dass die Volkshochschule 280 Kurse anbietet,
- dass der Landkreis die größte Musikschule in Oberfranken betreibt,
- dass das Literaturfestival oder internationale Wochen sehr gut angenommen werden,
- dass die zwölf Photovoltaikanlagen auf Gebäuden des Landkreises mehr als 200.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen,
- dass sich der Kohlendioxid-Ausstoß der Liegenschaften des Land-kreises in einem Jahrzehnt um mehr als 75 Prozent verringert hat.
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Beitrag zum Klimaschutz
Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft führt Rückgewinnung von Narkosegasen ein
Seit September gewinnt die Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft (GKG) die Narkosegase, die von Patientinnen und Patienten während einer Operation ausgeatmet werden, zurück. Damit gelangen diese nicht mehr in die Atmosphäre und können recycelt werden.
Das Gesundheitswesen der westlichen Länder belastet erheblich das Weltklima. Der medizinische Sektor ist weltweit für circa 8 bis 10 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Forscher haben jetzt den typischen CO2-Anfall für Krankenhäuser bestimmt und dabei bemerkenswerte Ergebnisse festgestellt. Die CO2-Bilanz der Kliniken wird wesentlich durch drei Bereiche bestimmt: Narkosegase, Heizkosten und Müll.
Alle verwendeten Narkosegase sind schädlich für die Umwelt und damit direkt mitverantwortlich für den Klimawandel. Ein erheblicher Teil der bei einer Operation eingesetzten umweltschädlichen Narkosegase wird von der Patientin beziehungsweise dem Patienten unverändert wieder ausgeatmet und gerät so in die Umwelt.
Ausgeatmete Narkosegase werden über Aktivkohle-Filter herausgefiltert
Alle Narkosegase bestehen aus Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), welche zu den extrem klimaschädlichen Treibhausgasen gehören. Der dadurch verursachte Treibhauseffekt ist erheblich. Die etwa 5.000 Narkosen pro Jahr in der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg (GKG) entsprechen ungefähr dem jährlichen CO2-Fußabdruck von circa 120 Bundesbürgerinnen und ‑bürgern. Der weltweite Anteil von Narkosegasen an der Klimazerstörung wird derzeit auf mindestens 2 Prozent geschätzt. Der Verbrauch von Narkosegasen wird angesichts der verbesserten medizinischen Versorgung global voraussichtlich noch weiter steigen.
Normalerweise werden die Narkosegase direkt am Narkosegerät abgesaugt und dann in die Außenluft – also in die Atmosphäre – abgeleitet. Bei der neuen Technik werden die ausgeatmeten Narkosegase direkt über einen zusätzlich angebrachten Aktivkohle-Filter, der mit dem Narkosegerät verbunden ist, abgeleitet und herausgefiltert. Die Filter werden anschließend gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt. Dadurch geraten die Narkosegase nicht mehr in die Atmosphäre. Die recycelten Gase können dann ohne Qualitätsverlust wieder verwendet werden. Zusätzlich wird das in den Filtern eingesetzte Granulat aus Aktivkohle sowie alle anderen Verbrauchartikel im Zusammenhang mit den Narkosegasen recycelt. Die Produktion und Aufarbeitung finden in Deutschland statt, womit auch lange Transportwege entfallen.
Für die GKG Bamberg ist dies ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz. Neben der Energiegewinnung aus Solaranlagen und Blockheizkraftwerken ist die umweltfreundliche Rückgewinnung von Narkosegasen eine weitere Investition in die Zukunft. Die zusätzlich entstehenden Kosten durch die Wiederverwertung der Narkosegase werden von der Krankenhausgesellschaft übernommen.
IHK-Wahl im Januar 2022
IHK wirbt für ehrenamtliches Engagement im IHK-Gremium Bamberg
Vom 10. bis 27. Januar 2022 sind die rund 48.000 Mitgliedsunternehmen der IHK für Oberfranken Bayreuth aufgerufen, ihre Vertreterinnen und Vertreter in die IHK-Gremien neu zu wählen. Die rund 11.900 IHK-Mitgliedsunternehmen im Landkreis Bamberg wählen dabei ihre 40 Vertreterinnen und Vertreter vor Ort. Aktuell sucht die IHK für Oberfranken Bayreuth noch Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich im Ehrenamt der IHK engagieren und für die Wahl kandidieren möchten.
Sie werden in den kommenden fünf Jahren ihre unternehmerische Kompetenz in die Arbeit der IHK einfließen lassen und so den Kurs der IHK mitbestimmen. Das IHK-Gremium greift dabei lokale Themen auf und sieht sich als Interessensvertretung der Wirtschaft vor Ort.
Ein Unternehmen – eine Stimme
„Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer mit einem Mitgliedsbetrieb der IHK für Oberfranken Bayreuth kann wählen und sich auch wählen lassen“, erläutert Gabriele Hohenner, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth. „Unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße hat bei der IHK jede Stimme das gleiche Gewicht.“ Interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer, die für die Wahl 2022 kandidieren möchten, sollen sich bitte möglichst zeitnah, spätestens aber bis zum 26. Oktober bei der IHK unter wahl@bayreuth.ihk.de melden und bis dahin ihre Kandidatur erklären.
IHK-Gremien: Regionale Themen im Fokus
Einen besonderen Schwerpunkt legte das Gremium Bamberg in den vergangenen Jahren auf das Thema „Fachkräftesicherung“. Dazu fand ein regelmäßiger Austausch zwischen den Mitgliedern des IHK-Gremiums und den Schulleitern der weiterführenden Schulen in Stadt und Landkreis Bamberg statt. Auch mit der Hochschule pflegt das Gremium traditionell enge Kontakte und ist bereits seit mehreren Jahren Partner der Tandemveranstaltungen zur besseren Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. „Ich freue mich, dass wir im Gremium die guten Beziehungen zu Schulen und Hochschulen im Raum Bamberg weiter intensivieren konnten. Auf dieser Basis konnten wir wichtige Bildungsinitiativen auf den Weg bringen und damit auch einen wertvollen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftssandorts Bamberg leisten“, so IHK-Präsidentin und Gremiumsvorsitzende Sonja Weigand.
Besonders am Herzen lag dem Gremium Bamberg zudem die Bamberger Innenstadt, was mit einer Befragung des innerstädtischen Einzelhandels und der Gastronomie untermauert wurde. Die aus der Umfrage abgeleiteten Handlungsbedarfe, unter anderem die hohe Bedeutung der Parkplatzsituation sowie eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität, wurden der Stadt Bamberg zugeleitet. Auch tragfähige Konzepte für die gewerbliche Entwicklung in Bamberg fordert das Gremium mit Nachdruck.
48.000 IHK-Mitglieder sind wahlberechtigt
Alle fünf Jahre sind die rund 48.000 Mitgliedsunternehmen der IHK für Oberfranken Bayreuth aufgerufen, ihre Vertreterinnen und Vertreter in die acht regionalen IHK-Gremien in Bamberg, Bayreuth, Forchheim, Hof, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels und Marktredwitz/Selb zu wählen.
Die Mitgliedsunternehmen gehören dabei einer der drei Wahlgruppen an, Industrie, Handel/Tourismus oder Dienstleistungen. Die Wirtschaftsstruktur vor Ort wird dabei in der Sitzverteilung abgebildet. So ist sichergestellt, dass unterschiedliche Blickwinkel der lokalen Wirtschaft und viel unternehmerische Kompetenz ehrenamtlich in die Arbeit der IHK und des IHK-Gremiums einfließen.
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Online-Stream statt Konzerthalle
Abschlussfeier der IHK-Berufsausbildung musste digital stattfinden
Im Rahmen einer digitalen Abschlussfeier hat das IHK-Gremium Bamberg die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der IHK-Abschlussprüfung aus Stadt und Landkreis Bamberg geehrt. Aufgrund der nach wie vor geltenden Corona-Bestimmungen konnte die Abschlussfeier diesmal nicht in Präsenz in der Konzert- und Kongresshalle stattfinden.
„Der Ausbildungsabschluss ist ein wichtiger Meilenstein im Leben. Das gilt umso mehr, wenn man die Ausbildung und Prüfung unter Pandemiebedingungen durchführt. Um den Absolventinnen und Absolventen Wertschätzung für ihre Leistung entgegenzubringen und die Prüfungsbesten auch öffentlich zu würdigen, haben wir uns für ein digitales Format entschieden“, erläutert IHK-Präsidentin Sonja Weigand, die auch Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg ist.
Mit dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss haben die Absolventinnen und Absolventen eine solide Basis für ihren Berufsweg gelegt. „Eine erfolgreiche Berufsausbildung verbindet Theorie und Praxis. Sie gibt das nötige Rüstzeug für das weitere Berufsleben. Egal wohin die weitere berufliche Reise geht – Beruf, weiterführende Schule, Weiterbildung oder Studium – mit einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss stehen Ihnen alle Türen offen. Das kann Ihnen niemand mehr nehmen“, so die IHK-Präsidentin in ihrer Begrüßung in Richtung der Absolventinnen und Absolventen.
18 Prüfungsbeste im Raum Bamberg
Im Rahmen der Sommerprüfung haben im IHK-Gremium Bamberg insgesamt 502 Prüflinge an der Abschlussprüfung teilgenommen, davon 466 mit Erfolg (92,8 Prozent). 360 erfolgreiche Abschlüsse gab es bei den kaufmännischen Berufen, 106 bei den gewerblich-technischen. 18 Absolventinnen und Absolventen erreichten die Traumnote 1, jeweils neun bei den kaufmännischen bzw. gewerblich-technischen Berufen. Sie erhielten im Rahmen der Veranstaltung eine „virtuelle Auszeichnung“.
Fernsehkoch: „Im Team zum Erfolg“
Mit einem kurzweiligen Impulsvortrag richtete sich Alexander Herrmann, Sternekoch, Gastronom, Fernsehkoch und Autor aus Oberfranken, an die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen. Unter dem Motto „Im Team zum Erfolg“ erläuterte er am Beispiel seines Unternehmens Herrmann’s Posthotel GmbH & Co. KG in Wirsberg, dass ein großartiger Erfolg nur mit einem großartigen Team möglich ist. Aus seiner Sicht sei es elementar, sein Team stark und sicher zu machen, um es für den Berufsalltag zu wappnen. Dazu müsse den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stets vermittelt werden, warum sie sich engagieren sollen. „Das ‚Warum‘ ist elementar wichtig“, so Herrmann. „Jeder ist stolz auf sich und leistet für das Ganze etwas!“
Stellvertretend für die erfolgreichen Ausbildungsabsolventinnen und ‑absolventen aus dem Raum Bamberg bedankte sich Nadine Berry von der Lohmann-Koester GmbH & Co. KG in Altendorf bei Angehörigen, IHK, Prüferinnen und Prüfern, Lehrkräften sowie Ausbilderinnen und Ausbildern für die Unterstützung während der Ausbildungszeit. Sie erinnerte an ihre Ausbildungszeit zurück, die im Vergleich zur Schule einen völlig anderen Tagesablauf mit sich gebracht habe. Wichtig seien für sie persönlich in der Corona-Zeit vor allem die vielen Kolleginnen und Kollegen gewesen, die ihr die Orientierung „auf der Arbeit“ erleichtert hätten. „Da hatte ich viel Glück und bin sehr dankbar“, so Berry.
Wir sagen Ja zur Ausbildung
Die Corona-Zeit mit ihren Einschränkungen sei für viele Unternehmen eine große Herausforderung gewesen, so Sonja Weigand. Eine Stütze seien in dieser schwierigen Zeit oft gerade die gut ausgebildeten Fachkräfte und die Auszubildenden gewesen. Den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen wünschte die IHK-Präsidentin einen guten Start in das Berufsleben, egal für welchen der vielen möglichen Wege man sich entscheide: „Es freut mich immer junge Menschen zu sehen, die mit Elan, wissbegierig und voller Mut in die Zukunft gehen und etwas aus ihrem Leben machen.“ Mit der oberfränkischen Band Barfly und dem Song „Ein Hoch auf Euch“ endete die virtuelle Abschlussfeier.