Die Aufnahmeeinrichtung Oberfranken hat dem Landkreis Bamberg eine weitere Gruppe von rund 50 Schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine zugeteilt.
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Corona-Ampel steht auf Gelb
Strengere Regeln in Stadt und Landkreis Bamberg ab heute
Am gestrigen Samstag trat die Neuordnung der Krankenhaus-Ampel in Kraft. Sie steht bayernweit auf Gelb. Deshalb gelten gemäß der 14. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmen-Verordnung ab dem heutigen Sonntag, seit 0 Uhr, strengere Regelungen.
3G plus-Grundsatz und FFP2-Maskenpflicht
Gemäß der neuen Verordnung gilt überall dort, wo bisher die 3G-Regel galt, also Zugang nur für Geimpfte, Genesene und Getestete, ab heute der 3G plus-Grundsatz. Das bedeutet, dass ein negativer Schnelltest für Ungeimpfte nicht mehr ausreicht, sondern ein negativer PCR-Test vorgelegt werden muss.
Nicht geimpfte oder genesene Anbieter, Veranstalter, Betreiber, Beschäftigte und Ehrenamtliche mit Kundenkontakt benötigen an mindestens zwei verschiedenen Tagen pro Woche einen negativen PCR-Test.
Dies betrifft unter anderem Veranstaltungen, Sportstätten, Fitnessstudios, Theater, Kinos, Museen, Gedenkstätten, Gastronomie, Beherbergung, Krankenhäuser, Bibliotheken und Archive, Musikschulen, Freizeiteinrichtungen, Bäder, Thermen, Saunen, Ausflugsschiffe, den touristischen Reisebusverkehr, körpernahe Dienstleistungen et cetera.
Ausgenommen sind weiterhin Privaträume, Handel, ÖPNV und Fernverkehr, Veranstaltungen ausschließlich unter freiem Himmel bis 1.000 Personen, Gottesdienste sowie Versammlungen im Sinne von Art. 8 Grundgesetz.
Außerdem sind Kinder, die noch nicht eingeschult sind und Schüler von der 3G plus-Regel ausgenommen. Letztere gelten mit Blick auf die regelmäßigen Tests in der Schule als getestet. Für Clubs, Diskotheken, Bordelle oder ähnliches gilt bei Stufe gelb verpflichtendes 2G.
Für Pflege- und Behinderteneinrichtungen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Hochschulen und außerschulische Bildungseinrichtungen gilt weiter die 3G-Regel.
Zudem muss statt einer medizinischen wieder eine FFP2-Maske getragen werden. Auch der Zuritt zum Landratsamt Bamberg ist nur noch mit FFP2-Maske zulässig. Für Schüler, Kinder und Jugendliche gelten die schon gewohnten Sonderregeln, Stoffmaske in der Grundschule, im Übrigen medizinische Maske.
Gesundheitsamt setzt Vorgaben der Staatsregierung um
Neue Regeln zu Quarantäne und Kontaktnachverfolgung
In den vergangenen Wochen ist die 7‑Tages-Inzidenz in Deutschland und Bayern stark angestiegen. Die Fallzahlen sind deutlich höher als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat daher neue Vorgaben für die Gesundheitsämter vor Ort erlassen.
In Stadt und Landkreis Bamberg ist am Wochenende ebenfalls mit einem deutlichen Sprung nach oben zu rechnen. Der Grund: Aktuell gibt es dermaßen viele Neumeldungen, dass das Gesundheitsamt trotz aufgestockten Personals noch gar nicht alle Fälle an das LGL und RKI übermitteln konnte. Stand heute sind noch 150 Fälle offen.
Da sich die Lage in ganz Bayern in diese Richtung entwickelt, hat das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege neue Vorgaben für die Gesundheitsämter vor Ort erlassen.
- Regelungen zur Quarantäne und Isolation
- Es habe sich gezeigt, dass eine sichere Unterbrechung der Infektionsketten bei einer Freitestung an Tag fünf häufig nicht gelingt, heißt es in dem Ministeriumsschreiben. Die Freitestung von engen Kontaktpersonen beziehungsweise vollständig geimpften Erkrankten wird deshalb auf sieben Tage verlängert. Die grundsätzliche Quarantänedauer von zehn Tagen gilt weiterhin. Die Freitestung ist durch einen PCR- oder PoC-Antigen-Schnelltest möglich.
- Neu ist außerdem, dass in Regionen mit besonders hohem Ausbruchsgeschehen eine Freitestung für enge Kontaktpersonen ganz entfallen kann. Dann beträgt die Quarantänedauer immer zehn Tage. Sollte dieser Fall in der Region eintreten, machen die Kommunen das rechtzeitig in einer Allgemeinverfügung bekannt und kommunizieren vor Ort. Aktuell sind die Stadt und der Landkreis Bamberg davon noch nicht betroffen.
- Kontaktnachverfolgung
Wegen der bayernweit hohen Fallzahlen können die Gesundheitsämter Kontaktpersonen nicht mehr nach dem bisherigen, aufwändigen Modell ermitteln. Auch die Impfquoten beeinflussen die Nachverfolgung, da Geimpfte und Genesene in der Regel von der Quarantänepflicht ausgenommen sind. Daher wird die Ermittlung von Kontaktpersonen beschränkt auf
- Haushaltsangehörige (erhöhtes Infektionsrisiko durch engen Kontakt)
- Einrichtungen mit vulnerablen Personen, darunter die voll- oder teilstationären Einrichtungen zur Betreuung und Unterbringung älterer, behinderter oder pflegebedürftiger Menschen, Obdachlosenunterkünfte, Asylunterkünfte, Justizvollzugsanstalten und ambulante Pflegedienste
- In Schulen und Kindertageseinrichtungen gelten die dortigen Regeln
In allen anderen Fällen erfolgt keine Kontaktpersonenermittlung. Menschen, die engen Kontakt zu einer Person hatten, die mit dem Coronavirus infiziert ist, empfiehlt das Gesundheitsamt Folgendes:
- Verhalten Sie sich umsichtig und sondern Sie sich möglichst von anderen Haushaltsmitgliedern ab.
- Bitte nehmen Sie selbstständig Kontakt zu Ihrem Arbeitgeber auf und klären Sie, ob Sie vorsichtshalber der Arbeit fernbleiben sollten.
- Falls Sie Krankheitsanzeichen haben, rufen Sie Ihren Hausarzt an oder kontaktieren Sie in dringenden Fällen den kassenärztlichen Notdienst unter der Nummer 116 117.
Bamberger Genusslandschaft „Genussla“: Vielfalt, Regionalität, Genuss
Mit über 120 regionalen Produzenten kulinarischer Produkte trägt die Bamberger Region zurecht den Namen „Genusslandschaft“. Die Regionalkampagne von Stadt und Landkreis Bamberg setzt sich für die Stärkung und den Erhalt dieses reichhaltigen Angebots ein. Mit dem Projekt „Genussla“ macht sich die Region nun fit für die Zukunft.
„Genussla ist die Abkürzung von Genusslandschaft, dahinter verbirgt sich die Regionalkampagne von Stadt und Landkreis Bamberg“, sagt Silke Michel, Fachbereichsleiterin für nachhaltige Entwicklung des Landkreises Bamberg. „Diese Kampagne existiert seit 2004 und mittlerweile haben sich über 120 Betriebe dem Netzwerk angeschlossen.“
Obwohl die Bamberger Genusslandschaft in ihrer kulinarischen Vielfalt und Reichhaltigkeit keinen Vergleich zu scheuen braucht, ist es das Ziel von „Genussla“, die angeschlossenen Betriebe und Erzeuger vor Ort noch weiter zu stärken, ihre Absatzmöglichkeiten zu erweitern und natürlich noch weitere Betriebe für das Netzwerk zu gewinnen.
„Auch wurde die Homepage der Regionalkampagne modern und nutzerfreundlich gestaltet“, sagt Frau Michel. „Viele neue Funktionen wurden eingearbeitet und auch die Suchfunktion nach Spezialitäten und Anbietern ist nun attraktiver gestaltet. Weiterhin wird es die Broschüre „Essen und Trinken aus der Genusslandschaft Bamberg“ und eine Genusskarte geben. Auch hier sind die teilnehmenden Betriebe der Genusslandschaft erfasst mit Adresse, Produkten, Öffnungszeiten und vielen weiteren Infos. Außerdem ist der Genusstag eine gute Plattform, regionale Produkte zu probieren und zu kaufen.“
Eine Broschüre, die Überblick verschafft über das Angebot der Genusslandschaft, erleichtert den Zugang zur selben, weiß Nicolas Lindner, der im Klima- und Umweltamt der Stadt Bamberg das Sachgebiet Nachhaltigkeit und Umweltschutz verantwortet – zeichnet sich die Genusslandschaft doch gerade durch ihre Vielfalt an regionalen Spezialitäten aus. „Wir haben noch den Bäcker um die Ecke, den Metzger in der Nähe und auch die Gärtner und viele weitere Betriebe, die uns mit handwerklich hergestellten, frischen und qualitativ guten Lebensmitteln versorgen. Diese Betriebe gilt es zu unterstützen. Und das kann jeder durch sein Kaufverhalten tun!“
Eine Unterstützung, die sich auch bereits überregional bezahlt gemacht hat. „Stolz waren wir, dass beim 2. Spezialitätenwettbewerb der Metropolregion Nürnberg viele Bamberger Produkte ausgezeichnet wurden.“
Neue Optik für die Genusslandschaft
Die jüngsten Bemühungen, Bekanntheit und Erfolg der Genusslandschaft zu steigern, erstrecken sich auch auf ihr optisches Erscheinungsbild. So wurde der Regionalkampagne ein neuer Name, neues Logo und eine neue Homepage spendiert.
„Nach so langer Zeit der Regionalkampagne“, sagt Silke Michel, „wollten wir etwas Neues schaffen. Wir hatten die ganzen Jahre tolle Projekte und konnten auch die Mitgliederzahl von anfangs 20 auf nun 120 steigern. Aber es war an der Zeit, die Kampagne fit für die Zukunft zu machen. Ein neues, attraktives und modernes Logo soll die Kampagne bekannter machen und mit einer nutzerfreundlichen Homepage wollen wir neue Interessierte finden, vor allem jüngere Leute.“
Die Gestaltung des Logos und den Relaunch der Homepage übernahm die Agentur Adalis aus Bamberg. Frau Michel zeigt sich zufrieden: „Das Design passt und man muss sagen, es ist dem Team von Adalis gelungen, moderne Grundlagen für die Kampagen zu entwerfen. Wir freuen uns nun auf die anstehende Imagekampagne mit einer Plakatwerbung, Buswerbung und vielen weiteren Aktionen, die Ende Oktober angelaufen sind.“
Die Neuausrichtung war indes schon länger Diskussionsthema im Team der Regionakampagne von Stadt und Landkreis. „Allerdings“, sagt Nicolas Lindner, „war es erst durch die Aufnahme der Regionalkampagne in das Förderprogramm „Regionale Identität stärken“ vom Bayerischen Staatsministerium für Finanzen und Heimat möglich. Wir sind sehr froh, dass wir durch das Förderprogramm nun die finanzielle Unterstützung bekommen und so die Regionalität beziehungsweise die regionalen Betriebe in Stadt und Landkreis Bamberg fördern können.“
Nachhaltigkeit und Regionalität
Bei all der Neuausrichtung hat die Regionalkampagne aber natürlich nicht ihren Markenkern vergessen: Nachhaltig in der Region produzierte Genusswaren – ein Punkt, der Silke Michel besonders unter Gesichtspunkten des Umweltschutzes wichtig ist: : „Regional einzukaufen dient nicht nur dazu, regionale Betriebe zu unterstützen, man kann durch den Einkauf vor Ort noch viel mehr Positives bewirken.
Die Umwelt wird geschont, da man beispielsweise lange Transportwege reduziert. Außerdem trägt regionales Einkaufen dazu bei, ländliche Strukturen zu erhalten. Und regional einzukaufen verhindert einen unnötigen Verpackungsaufwand, was ein großes Plus ist beim Thema Reduzierung von Plastik. Wie man sieht, lohnt sich ein Einkauf bei unseren Betrieben in unserer Heimat doppelt und dreifach, zudem sind die Produkte einfach frischer und werden mit viel Herzblut tagtäglich handwerklich produziert.“
Die Zukunft kann für die Regionalkampagne und die Genusslandschaft „Genussla“ also kommen. Silke Michel und Nicolas Lindner hoffen, dass sich weitere Betriebe dem Netzwerk anschließen, um gemeinsam die Genusslandschaft auszubauen. Schwer ist es nicht: „Wenn seitens eines Anbieters Interesse besteht, Mitglied zu werden“, sagt Nicolas Lindner, „reicht ein Telefonanruf beim Team der Regionalkampagne oder eine Email an info@genussla.de und schon kann die Zusammenarbeit für den Erhalt von regionalem Genuss und örtlicher Vielfalt beginnen.“
Trendauswertung IHK-Gremium Bamberg
Bamberger Wirtschaft zeigt sich deutlich erholt
Die Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bamberg scheinen sich auf breiter Basis zu erholen. Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth, bei der wieder mehr befragte Unternehmen von einer guten Geschäftslage berichten.
Der Saldo schwenkt wieder in den positiven Bereich und auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung der nächsten zwölf Monate sind positiver als zuletzt. „Die Geschäftslage in der Bamberger Wirtschaft hat sich über den Sommer deutlich verbessert. Es bleibt zu hoffen, dass die vielschichtigen Herausforderungen, die vor uns liegen, nicht zur Wachstumsbremse werden“, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand, die auch Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg ist. Vor allem aufgrund der deutlich besseren Lagebeurteilung macht der Konjunkturklimaindex für den Raum Bamberg einen Sprung um 30 Zähler und liegt nun bei 122 Punkten.
Zum Start in den Herbst könnten in der Wirtschaftsregion Bamberg Frühlingsgefühle herrschen. Die Geschäftslage jedenfalls wird deutlich besser bewertet. Über den Sommer konnte der Geschäftsbetrieb weitestgehend ohne Corona-Einschränkungen durchgeführt werden. Nahezu die Hälfte aller Befragten (49 Prozent) bewertet ihre aktuelle Situation gut. 38 Prozent stufen ihre Lage als befriedigend ein, nur 13 Prozent der befragten Firmen nennen die aktuelle Geschäftslage schlecht. Basis dieser guten Bewertung sind die Umsatzzuwächse, die viele Betriebe im Inland wie im internationalen Geschäftsverkehr erzielen konnten. Und so steigt auch die Kapazitätsauslastung bei vielen Firmen wieder in den befriedigenden bzw. guten Bereich. „Über die Sommermonate hat sich die Lage bei vielen von Corona-Beschränkungen betroffenen Unternehmen in Stadt und Landkreis Bamberg verbessert. Zudem läuft der internationale Handel wieder an. Wir sind ein Stückweit zur Normalität zurückgekehrt“, freut sich Weigand.
Verhaltener Optimismus in der Bamberger Wirtschaft
Der Blick in die Zukunft indes hellt sich zwar etwas auf, bleibt aber verhalten. 32 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer rechnen in den kommenden 12 Monaten mit einer weiteren Verbesserung der Geschäftslage. Eine Verschlechterung der aktuellen Lage erwarten 22 Prozent, 46 Prozent rechnen nicht mit nennenswerten Veränderungen. Damit verlässt die Prognose im Saldo den negativen Bereich. Hoffnung setzt man vor allem auf eine positive Umsatzentwicklung im Inlandsgeschäft, doch auch auf den internationalen Märkten erwarten die Unternehmen im Saldo leichte Umsatzzuwächse. „Die Stimmung in den Unternehmen ist gut. Man hofft auf das Ende der Pandemie und stabile Geschäfte. Allerdings können ganz unterschiedliche Risiken diese Aufwärtsentwicklung bremsen, wie fehlende Fachkräfte, Probleme in den Lieferketten oder steigende Energiepreise“, so Weigand.
Wirtschaft will weiter wachsen
Lässt man die letzten Monate der Corona Pandemie unberücksichtigt, so ist die Wirtschaft am Standort Bamberg in den letzten Jahren stetig gewachsen. Unternehmen haben in ihre Standorte investiert und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Geht es nach den befragten Betrieben, soll diese positive Entwicklung in den kommenden Monaten wieder aufgenommen werden. Sowohl bei den Investitionen als auch bei der Beschäftigtenentwicklung sind Zuwächse geplant. „Die Herausforderung für viele Firmen in der Region ist, die dringend benötigten Arbeits- und Fachkräfte zu finden und zu gewinnen. Dabei kommt neben der Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaft auch der Anwerbung von neuen Fachkräften aus dem In- und Ausland eine zunehmende Bedeutung zu“, so die IHK-Präsidentin.
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Gemeinsamer Gestaltungswille
Bürgermeister und leitende Mitarbeiter des Landratsamtes diskutieren Zukunftsthemen
Die Gemeinden und der Landkreis Bamberg sind fest entschlossen, das Bamberger Land auch in Zukunft in enger Abstimmung zu gestalten. Das wurde bei der Klausurtagung deutlich, zu der Landrat Johann Kalb und der Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetages Wolfgang Desel die Bürgermeister und leitende Mitarbeiter des Landratsamtes eingeladen hatten.
Das Themenspektrum reichte von Klimaschutz, Mobilität und Corona über den Katastrophenschutz bis zum Baurecht.
„Wir müssen den Katastrophenschutz auch für das Bamberger Land neu denken“, kündigte Landrat Johann Kalb für ein Schwerpunktthema an, dass die Erkenntnisse aus der Pandemie und aus Großschadensereignissen in ein Konzept einfließen werden, wie der Katastrophenschutz künftig aufgestellt werden muss. Im Feuerwehrwesen sind mit den Planungen für ein neues Atemschutzzentrum bereits erste wichtige Weichen gestellt. Gleiches gilt für den Rettungszweckverband Bamberg-Forchheim, der in die Planungen für eine neue Rettungsleitstelle in Buttenheim eingestiegen ist.
Wie wichtig die Zusammenarbeit des Landkreises mit den Gemeinden im Katastrophenfall ist, hat nach dem Worten von Landrat Kalb die Corona-Pandemie gezeigt. „Ihr habt zum Beispiel unbürokratisch kommunale Testzentren aus dem Boden gestampft, bis heute mehr als 100.000 Schnelltests gemacht und mehr als eine Million Stück Materialien – Masken, Tests et cetera – an Bildungseinrichtungen, Ärzte, Logopäden oder Pflegedienste verteilt.“
Erste Mobilstationen für vier Gemeinden
Gemeinsame Anstrengungen sind auch beim Klimaschutz notwendig. Konsequent wollen der Landkreis und die Kommunen das Klimaanpassungs-konzept umsetzen. Die Spannbreite reicht dabei von einem digitalen Solarflächenkataster über ein kommunales Energiemanagement, einen neuen Klimaanpassungsmanager oder einer gezielten Bildung für nachhaltige Entwicklung bis zum Werben für einen ressourcenschonenden Lebensstil.
Derzeit macht die Mobilität rund ein Fünftel des Kohlendioxidausstoßes in Deutschland aus. Erste sichtbare Zeichen der Mobilitätswende werden die ersten Mobilstationen für vier Gemeinden werden. Die Bestandteile werden noch in diesem Jahr geliefert. Im ersten Quartal sollen die Mobilstationen in Betrieb gehen. Das intermodale Mobilitätskonzept sieht vor, dass ein Weg mit verschiedenen Verkehrsmitteln zurückgelegt wird. Die Mobilstationen bilden die Knoten dafür. Wesentlicher Bestandteil einer möglichst emissions-freien Mobilität ist ein leistungsfähiger ÖPNV.
Eine überwiegende Mehrheit der Bürgermeister empfahl den zuständigen Kreisgremien, bei der im kommenden Jahr anstehenden Ausschreibung an den Gelben Säcken für die Wertstoffsammlung festzuhalten. Mit einer Neuerung: ab 2023, so die Empfehlung, sollen auch Metall-Dosen in die Gelben Säcke. Dies würde die zentralen Sammelstellen, die häufig verschmutz sind, überflüssig machen.
„Wir wollen die Anziehungskraft der Region stärken! Wir wollen die Region und hier zum Beispiel die 150 hidden champions sichtbar machen“, warb Geschäftsführerin Dr. Christa Standecker für die Europäische Metropolregion Nürnberg. Wichtige Schwerpunkte sind auch der Mobilitätswandel und der Klimaschutz, „85 Teilnehmer beteiligen sich am Pakt zur nachhaltigen Beschaffung in den Kommunen der Metropolregion.“ Weil die EMN einen der höchsten Anteile landwirtschaftlich genutzter Flächen in Deutschland und eine sehr hohe Dichte der regional produzierten Produkte ausweist, strebt die Metropolregion nach dem Titel Weltagrarkulturerbe.
Die Teilnehmer der Klausurtagung erhielten viele weitere Informationen wie zum Beispiel,
- wie der Fachbereich Gesundheitswesen die Pandemie bewältigt hat und in dieser Phase von 40 auf nahezu zeitweise 120 Mitarbeiter angewachsen ist,
- dass mit voraussichtlich 1.200 Baugenehmigungsverfahren 2021 ein neuer Höchststand erreicht wird,
- dass die Bauvorhaben 2021 Investitionen von rund 310 Millionen Euro auslösen werden,
- dass die Volkshochschule 280 Kurse anbietet,
- dass der Landkreis die größte Musikschule in Oberfranken betreibt,
- dass das Literaturfestival oder internationale Wochen sehr gut angenommen werden,
- dass die zwölf Photovoltaikanlagen auf Gebäuden des Landkreises mehr als 200.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen,
- dass sich der Kohlendioxid-Ausstoß der Liegenschaften des Land-kreises in einem Jahrzehnt um mehr als 75 Prozent verringert hat.
Beitrag zum Klimaschutz
Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft führt Rückgewinnung von Narkosegasen ein
Seit September gewinnt die Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft (GKG) die Narkosegase, die von Patientinnen und Patienten während einer Operation ausgeatmet werden, zurück. Damit gelangen diese nicht mehr in die Atmosphäre und können recycelt werden.
Das Gesundheitswesen der westlichen Länder belastet erheblich das Weltklima. Der medizinische Sektor ist weltweit für circa 8 bis 10 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Forscher haben jetzt den typischen CO2-Anfall für Krankenhäuser bestimmt und dabei bemerkenswerte Ergebnisse festgestellt. Die CO2-Bilanz der Kliniken wird wesentlich durch drei Bereiche bestimmt: Narkosegase, Heizkosten und Müll.
Alle verwendeten Narkosegase sind schädlich für die Umwelt und damit direkt mitverantwortlich für den Klimawandel. Ein erheblicher Teil der bei einer Operation eingesetzten umweltschädlichen Narkosegase wird von der Patientin beziehungsweise dem Patienten unverändert wieder ausgeatmet und gerät so in die Umwelt.
Ausgeatmete Narkosegase werden über Aktivkohle-Filter herausgefiltert
Alle Narkosegase bestehen aus Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), welche zu den extrem klimaschädlichen Treibhausgasen gehören. Der dadurch verursachte Treibhauseffekt ist erheblich. Die etwa 5.000 Narkosen pro Jahr in der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg (GKG) entsprechen ungefähr dem jährlichen CO2-Fußabdruck von circa 120 Bundesbürgerinnen und ‑bürgern. Der weltweite Anteil von Narkosegasen an der Klimazerstörung wird derzeit auf mindestens 2 Prozent geschätzt. Der Verbrauch von Narkosegasen wird angesichts der verbesserten medizinischen Versorgung global voraussichtlich noch weiter steigen.
Normalerweise werden die Narkosegase direkt am Narkosegerät abgesaugt und dann in die Außenluft – also in die Atmosphäre – abgeleitet. Bei der neuen Technik werden die ausgeatmeten Narkosegase direkt über einen zusätzlich angebrachten Aktivkohle-Filter, der mit dem Narkosegerät verbunden ist, abgeleitet und herausgefiltert. Die Filter werden anschließend gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt. Dadurch geraten die Narkosegase nicht mehr in die Atmosphäre. Die recycelten Gase können dann ohne Qualitätsverlust wieder verwendet werden. Zusätzlich wird das in den Filtern eingesetzte Granulat aus Aktivkohle sowie alle anderen Verbrauchartikel im Zusammenhang mit den Narkosegasen recycelt. Die Produktion und Aufarbeitung finden in Deutschland statt, womit auch lange Transportwege entfallen.
Für die GKG Bamberg ist dies ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz. Neben der Energiegewinnung aus Solaranlagen und Blockheizkraftwerken ist die umweltfreundliche Rückgewinnung von Narkosegasen eine weitere Investition in die Zukunft. Die zusätzlich entstehenden Kosten durch die Wiederverwertung der Narkosegase werden von der Krankenhausgesellschaft übernommen.
IHK-Wahl im Januar 2022
IHK wirbt für ehrenamtliches Engagement im IHK-Gremium Bamberg
Vom 10. bis 27. Januar 2022 sind die rund 48.000 Mitgliedsunternehmen der IHK für Oberfranken Bayreuth aufgerufen, ihre Vertreterinnen und Vertreter in die IHK-Gremien neu zu wählen. Die rund 11.900 IHK-Mitgliedsunternehmen im Landkreis Bamberg wählen dabei ihre 40 Vertreterinnen und Vertreter vor Ort. Aktuell sucht die IHK für Oberfranken Bayreuth noch Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich im Ehrenamt der IHK engagieren und für die Wahl kandidieren möchten.
Sie werden in den kommenden fünf Jahren ihre unternehmerische Kompetenz in die Arbeit der IHK einfließen lassen und so den Kurs der IHK mitbestimmen. Das IHK-Gremium greift dabei lokale Themen auf und sieht sich als Interessensvertretung der Wirtschaft vor Ort.
Ein Unternehmen – eine Stimme
„Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer mit einem Mitgliedsbetrieb der IHK für Oberfranken Bayreuth kann wählen und sich auch wählen lassen“, erläutert Gabriele Hohenner, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth. „Unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße hat bei der IHK jede Stimme das gleiche Gewicht.“ Interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer, die für die Wahl 2022 kandidieren möchten, sollen sich bitte möglichst zeitnah, spätestens aber bis zum 26. Oktober bei der IHK unter wahl@bayreuth.ihk.de melden und bis dahin ihre Kandidatur erklären.
IHK-Gremien: Regionale Themen im Fokus
Einen besonderen Schwerpunkt legte das Gremium Bamberg in den vergangenen Jahren auf das Thema „Fachkräftesicherung“. Dazu fand ein regelmäßiger Austausch zwischen den Mitgliedern des IHK-Gremiums und den Schulleitern der weiterführenden Schulen in Stadt und Landkreis Bamberg statt. Auch mit der Hochschule pflegt das Gremium traditionell enge Kontakte und ist bereits seit mehreren Jahren Partner der Tandemveranstaltungen zur besseren Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. „Ich freue mich, dass wir im Gremium die guten Beziehungen zu Schulen und Hochschulen im Raum Bamberg weiter intensivieren konnten. Auf dieser Basis konnten wir wichtige Bildungsinitiativen auf den Weg bringen und damit auch einen wertvollen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftssandorts Bamberg leisten“, so IHK-Präsidentin und Gremiumsvorsitzende Sonja Weigand.
Besonders am Herzen lag dem Gremium Bamberg zudem die Bamberger Innenstadt, was mit einer Befragung des innerstädtischen Einzelhandels und der Gastronomie untermauert wurde. Die aus der Umfrage abgeleiteten Handlungsbedarfe, unter anderem die hohe Bedeutung der Parkplatzsituation sowie eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität, wurden der Stadt Bamberg zugeleitet. Auch tragfähige Konzepte für die gewerbliche Entwicklung in Bamberg fordert das Gremium mit Nachdruck.
48.000 IHK-Mitglieder sind wahlberechtigt
Alle fünf Jahre sind die rund 48.000 Mitgliedsunternehmen der IHK für Oberfranken Bayreuth aufgerufen, ihre Vertreterinnen und Vertreter in die acht regionalen IHK-Gremien in Bamberg, Bayreuth, Forchheim, Hof, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels und Marktredwitz/Selb zu wählen.
Die Mitgliedsunternehmen gehören dabei einer der drei Wahlgruppen an, Industrie, Handel/Tourismus oder Dienstleistungen. Die Wirtschaftsstruktur vor Ort wird dabei in der Sitzverteilung abgebildet. So ist sichergestellt, dass unterschiedliche Blickwinkel der lokalen Wirtschaft und viel unternehmerische Kompetenz ehrenamtlich in die Arbeit der IHK und des IHK-Gremiums einfließen.
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Online-Stream statt Konzerthalle
Abschlussfeier der IHK-Berufsausbildung musste digital stattfinden
Im Rahmen einer digitalen Abschlussfeier hat das IHK-Gremium Bamberg die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der IHK-Abschlussprüfung aus Stadt und Landkreis Bamberg geehrt. Aufgrund der nach wie vor geltenden Corona-Bestimmungen konnte die Abschlussfeier diesmal nicht in Präsenz in der Konzert- und Kongresshalle stattfinden.
„Der Ausbildungsabschluss ist ein wichtiger Meilenstein im Leben. Das gilt umso mehr, wenn man die Ausbildung und Prüfung unter Pandemiebedingungen durchführt. Um den Absolventinnen und Absolventen Wertschätzung für ihre Leistung entgegenzubringen und die Prüfungsbesten auch öffentlich zu würdigen, haben wir uns für ein digitales Format entschieden“, erläutert IHK-Präsidentin Sonja Weigand, die auch Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg ist.
Mit dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss haben die Absolventinnen und Absolventen eine solide Basis für ihren Berufsweg gelegt. „Eine erfolgreiche Berufsausbildung verbindet Theorie und Praxis. Sie gibt das nötige Rüstzeug für das weitere Berufsleben. Egal wohin die weitere berufliche Reise geht – Beruf, weiterführende Schule, Weiterbildung oder Studium – mit einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss stehen Ihnen alle Türen offen. Das kann Ihnen niemand mehr nehmen“, so die IHK-Präsidentin in ihrer Begrüßung in Richtung der Absolventinnen und Absolventen.
18 Prüfungsbeste im Raum Bamberg
Im Rahmen der Sommerprüfung haben im IHK-Gremium Bamberg insgesamt 502 Prüflinge an der Abschlussprüfung teilgenommen, davon 466 mit Erfolg (92,8 Prozent). 360 erfolgreiche Abschlüsse gab es bei den kaufmännischen Berufen, 106 bei den gewerblich-technischen. 18 Absolventinnen und Absolventen erreichten die Traumnote 1, jeweils neun bei den kaufmännischen bzw. gewerblich-technischen Berufen. Sie erhielten im Rahmen der Veranstaltung eine „virtuelle Auszeichnung“.
Fernsehkoch: „Im Team zum Erfolg“
Mit einem kurzweiligen Impulsvortrag richtete sich Alexander Herrmann, Sternekoch, Gastronom, Fernsehkoch und Autor aus Oberfranken, an die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen. Unter dem Motto „Im Team zum Erfolg“ erläuterte er am Beispiel seines Unternehmens Herrmann’s Posthotel GmbH & Co. KG in Wirsberg, dass ein großartiger Erfolg nur mit einem großartigen Team möglich ist. Aus seiner Sicht sei es elementar, sein Team stark und sicher zu machen, um es für den Berufsalltag zu wappnen. Dazu müsse den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stets vermittelt werden, warum sie sich engagieren sollen. „Das ‚Warum‘ ist elementar wichtig“, so Herrmann. „Jeder ist stolz auf sich und leistet für das Ganze etwas!“
Stellvertretend für die erfolgreichen Ausbildungsabsolventinnen und ‑absolventen aus dem Raum Bamberg bedankte sich Nadine Berry von der Lohmann-Koester GmbH & Co. KG in Altendorf bei Angehörigen, IHK, Prüferinnen und Prüfern, Lehrkräften sowie Ausbilderinnen und Ausbildern für die Unterstützung während der Ausbildungszeit. Sie erinnerte an ihre Ausbildungszeit zurück, die im Vergleich zur Schule einen völlig anderen Tagesablauf mit sich gebracht habe. Wichtig seien für sie persönlich in der Corona-Zeit vor allem die vielen Kolleginnen und Kollegen gewesen, die ihr die Orientierung „auf der Arbeit“ erleichtert hätten. „Da hatte ich viel Glück und bin sehr dankbar“, so Berry.
Wir sagen Ja zur Ausbildung
Die Corona-Zeit mit ihren Einschränkungen sei für viele Unternehmen eine große Herausforderung gewesen, so Sonja Weigand. Eine Stütze seien in dieser schwierigen Zeit oft gerade die gut ausgebildeten Fachkräfte und die Auszubildenden gewesen. Den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen wünschte die IHK-Präsidentin einen guten Start in das Berufsleben, egal für welchen der vielen möglichen Wege man sich entscheide: „Es freut mich immer junge Menschen zu sehen, die mit Elan, wissbegierig und voller Mut in die Zukunft gehen und etwas aus ihrem Leben machen.“ Mit der oberfränkischen Band Barfly und dem Song „Ein Hoch auf Euch“ endete die virtuelle Abschlussfeier.
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Zahl der Todesfälle steigt auf 256
Koordinierungsgruppe Corona verzeichnet leicht steigende Nachfrage nach Impfungen
17 Personen befinden sich derzeit mit Corona-Infektionen in Kliniken in Stadt und Landkreis Bamberg. Darüber informierte die Koordinierungsgruppe Corona unter der Leitung von Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke nach der wöchentlichen Besprechung.
Zwei Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen, sind nicht geimpft. Von den 15 weiteren Patienten, die lediglich stationär behandelt werden, sind neun mit Impfschutz, sechs Personen ohne.
Die bevorstehenden Beschränkungen für bisher Nicht-Geimpfte lassen die Nachfrage nach Impfungen leicht ansteigen. Verlangt wird hier insbesondere der Impfstoff „Johnson & Johnson“, bei dem eine Impfung genügt.
In dem Pflegeheim, in dem es seit knapp zwei Wochen ein Ausbruchsgeschehen gibt, sind inzwischen 20 Bewohner und 13 Mitarbeitende positiv auf Corona getestet worden. Drei Personen befinden sich in stationärer Behandlung. Eine Person ist am Wochenende verstorben. Am heutigen Dienstag findet die dritte Reihentestung in der Einrichtung statt.
Die Koordinierungsgruppe verglich auch das Infektionsgeschehen von vor einem Jahr mit den aktuellen Zahlen. 2020 gab es im Juli 12, im August 30 und im September 88 Neuinfektionen, um dann im Oktober auf 529 nach oben zu schnellen. Ein Jahr später liegen die Zahlen bei 181 im Juli, 338 im August und 605 im September.
Drei Brauereien kreieren das „36 Kreisla“
Ordensschwester Doris sticht das erste Fass des achten Landkreisbieres an
Das achte wird als außergewöhnliches Jahr in die Geschichte des Landkreisbieres „36 Kreisla“ eingehen. Gerade geadelt mit der Auszeichnung „Goldene Bieridee“ des Bayerischen Brauerbundes, zapfte am Donnerstagabend die einzige bierbrauende Ordensschwester in Deutschland den ersten Gerstensaft vom achten Gemeinschaftswerk der Brauereien Herrmann (Ampferbach), Kaiser (Grasmannsdorf) und Sternbräu Scheubel (Schlüsselfeld): ein „Franken Dunkel“.
„Es ist unser Bestreben, die Region Bamberg nachhaltig als Genussregion zu stärken und so unsere Braukultur, unsere Identität, aber auch Arbeitsplätze und unseren Wohlstand langfristig zu sichern“, steckte Landrat Johann Kalb im Bauernmuseum Frensdorf beim traditionellen Brauersilvester das Ziel des Projektes ab. „Unseren Landkreis zeichnet die größte Brauereidichte und damit eine außergewöhnliche Vielfalt der Biere aus“, so Kalb. Dieses Alleinstellungsmerkmal müsse erhalten werden. Das schließe jedoch keineswegs aus, dass Brauereien zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen.
„Trinkbar gewordener Ausdruck eines Zusammengehörigkeitsgefühls“
Zustimmung erhielt der Bamberger Landrat aus berufenem Munde. Die Bayerische Bierkönigin Sarah Jäger lobte: „Das Landkreisbier schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl, dass unsere Branche so dringend braucht. Durch Eintracht macht man kleine Dinge groß, durch Zwietracht wird man große Dinge los. Dieser Leitspruch, der seit 1880 über dem Wirken des Bayerischen Brauerbundes steht, wird vom 36 Kreisla mit Leben gefüllt.“ Die Initiative wäre niemals Realität geworden ohne den nimmermüden Einsatz von Landrat Johann Kalb, der sich der Förderung der besonderen regionalen Bierkultur seiner Heimat bereits im ersten Jahr seiner Amtszeit auf die Fahnen geschrieben habe, so Jäger weiter. „Das 36 Kreisla ist ein trinkbar gewordener Ausdruck eines Zusammengehörigkeitsgefühls der Brauer, aber auch der Menschen, die die Brauereienvielfalt als Teil regionaler Identität wertschätzen und die mit Stolz auf diese besondere Seite ihrer Heimat blicken.“
Einen beeindruckenden Einblick in die Braukultur des Klosters Mallersdorf eröffnete die dortige Braumeisterin Doris den Gästen. „Bierbrauen war früher Teil der Haushaltsarbeit und damit Frauensache.“ Die Ordensschwester hielt ein flammendes Plädoyer für regionale Biere. „Trinken Sie die Biere aus ihrer Region. Unterstützen Sie die Brauwirtschaft hier in Bamberg.“ In ihrem Kloster ist ein helles Bier Teil jeder Mahlzeit – natürlich nur schoppenweise. Sehr beeindruckt zeigte sich die Ordensschwester mit der Lizenz zum Bierbrauen von den vielfältigen Aktivitäten in der Region rund ums Bier.
Das Landkreisbier 2021 reiht in eine Serie von – bei Kennern äußerst geschätzten – Suden ein. Den Anfang machte 2015 ein „Märzen“, gefolgt vom „Jubelbock“ (2016), dem „Fränkisch Hell“ (2016), einem „Vollbier“ (2017) und einem „Kellerbier hefetrüb“ (2018). 2019 wurde dann – passend zum 90jährigen Jubiläum des Landkreises Bamberg ein „Festbier“ gebraut und 2020 ein „Lager-Gold“.
Der Landkreis Bamberg ist von einer über die Jahrhunderte gewachsenen Bierkultur geprägt, die sich in der höchsten Privatbrauereidichte weltweit widerspiegelt. Noch heute existieren rund 65 Brauereien im Landkreis, meist familiengeführt, handwerklich geprägt und vielfältig im Angebot ihrer Biersorten. Um diese weltweit einmalige Vielfalt zu erhalten und zu stärken, hatte der Bamberger Landrat Johann Kalb 2014 die Idee, ein eigenes Landkreisbier zu entwickeln.
Diese Bemühungen sind von Erfolg gekrönt. Im Frühjahr dieses Jahres wird das Landkreisbier „36 Kreisla“ vom Bayerischen Brauerbund e. V. und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband e. V. mit der „Goldenen BierIdee“ – ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt Personen oder Initiativen, die sich in besonderer Weise um die Präsentation bayerischer Bierspezialitäten verdient gemacht haben.