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Landwirtschaft und Forsten Bamberg

Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Bamberg

Hohe­nes­ters Mehl­bee­re: Sel­tens­te Baum­art der Welt steht in Oberfranken

Die Hohe­nes­ters Mehl­bee­re wächst welt­weit nur im Land­kreis Forch­heim. Die Baum­art gilt als die sel­tens­te der Welt. Unter­su­chun­gen des Amts für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Bam­berg haben nun zudem eine neue Art der Mehl­bee­re entdeckt.

In der Nähe der Gemein­de Leu­ten­bach im Land­kreis Forch­heim wächst auf eini­gen Fels­par­tien die Hohe­nes­ters Mehl­bee­re. Dort ste­hen etwa 20 Exem­pla­re der Baum­art, die auch unter dem Namen Leu­ten­ba­cher Mehl­bee­re bekannt ist. Die­se Zahl macht die Pflan­ze zur sel­tens­ten Baum­art der Welt. Dies teil­te das Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Bam­berg (AELF) ges­tern (2. Novem­ber) mit.

Die Hohen­ses­ters Mehl­bee­re (Sor­bus hohe­nes­te­ri) gehört zum Kern­obst aus der Fami­lie der Rosen­ge­wäch­se, eben­so wie Äpfel- oder Bir­nen­bäu­me. Unter­su­chun­gen des AELF im Regie­rungs­be­zirk Ober­fran­ken haben nun neue Erkennt­nis­se zu Vor­kom­men und Schutz­mög­lich­kei­ten der Pflan­ze gelie­fert. Der Unter­su­chungs­raum lag dabei im Bereich der nörd­li­chen Fran­ken­alb in den Land­krei­sen Forch­heim, Bay­reuth, Lich­ten­fels und Bamberg.

Bei einer Exkur­si­on in der Regi­on zu ver­schie­de­nen Mehl­bee­ren­stand­or­ten ent­deck­ten die Teil­neh­me­rIn­nen nun außer­dem eine neue Art des Bau­mes: die nach der nahe­ge­le­ge­nen Ort­schaft benann­te Roß­dor­fer Mehlbeere.

Die Mehl­bee­re, so das AELF wei­ter, ist sehr licht­be­dürf­tig. Daher sei es wich­tig, ande­re Baum­ar­ten, die ihren Schat­ten auf Mehl­bee­re wer­fen, zurück­zu­schnei­den. Wald­be­sit­ze­rIn­nen könn­ten ent­spre­chend mit dem Erhalt der sel­te­nen Baum­art einen zusätz­li­chen Bei­trag zur Bio­di­ver­si­tät der Wäl­der der Regi­on leisten.

Vom Pfer­de­wa­gen zum Harvester

Forst­wirt­schaft: Mit moder­ner Tech­nik gegen den Klimawandel

Moder­ne Tech­nik hat auch in der Forst­wirt­schaft längst Ein­zug gehal­ten und soll hel­fen, schnel­ler auf die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels zu reagie­ren. Zum Bei­spiel bei einer Bor­ken­kä­fer­pla­ge müs­sen befal­le­nen Bäu­me zügig aus dem Wald gebracht wer­den, um einer wei­te­ren Aus­brei­tung ent­ge­gen­zu­wir­ken. Mit tra­di­tio­nel­len Metho­den ist dies aber kaum zu schaffen.

Laut Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Bam­berg (AELF) ist die Forst­wirt­schaft einer der von der Kli­ma­kri­se am frü­hes­ten betrof­fe­nen, beein­träch­tig­ten und geschä­dig­ten Wirt­schafts­be­rei­che. Wo bis Anfang der 1990er Jah­re die Holz­ern­te mehr oder weni­ger noch nach Plan ablau­fen konn­te, herr­sche heu­te eher Unsicherheit.

So habe es vor 30 Jah­ren zuver­läs­sig zwei Frost­pe­ri­oden gege­ben, in denen das Holz pro­blem­los aus dem Wald gebracht wer­den konn­te: eine im Novem­ber und eine zwi­schen Janu­ar und März. Dies geschah damals ent­we­der mit einem Pferd oder leich­ten Schlep­pern mit Seil­win­de. Gre­gor Schießl, Hob­by-His­to­ri­ker und Forst­di­rek­tor am AELF sagt: „Die Holz­ern­te war eine Sai­son­ar­beit und für Bau­ern eine wich­ti­ge Einnahmequelle.“

Tech­nik muss­te mit der Ent­wick­lung des Kli­mas Schritt halten

Seit Beginn der 2000er Jah­re wer­den Frost­pe­ri­oden immer kür­zer und schwä­cher, die Win­ter mil­der und nas­ser. Siche­re Frost­pha­sen zum Holz-Abtrans­port gibt es laut AELF prak­tisch nicht mehr. „Die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels spürt die Forst­wirt­schaft schon seit gut 20 Jah­ren“, sagt Gre­gor Schießl.

Um auf nicht gefro­re­nen, oft wei­chen Böden Holz trans­por­tie­ren zu kön­nen, muss­ten Maschi­nen ent­wi­ckelt wer­den, die kaum in den Matsch ein­sin­ken. Dafür wur­den Rei­fen brei­ter und ihre Pro­fi­le scho­nen­der. Statt vier haben Forst­ma­schi­nen heu­te zudem oft acht Räder.

Vie­le Baum­ar­ten müs­sen mit sol­chen Maschi­nen nach dem Fäl­len mög­lichst schnell ins Säge­werk gebracht wer­den, bevor es warm wird. Sonst ver­meh­ren sich im Holz Pil­ze oder Insek­ten­be­fall, was den Wert erheb­lich redu­ziert. Gre­gor Schießl: „Die­ses Pro­blem gab es frü­her nicht. Heu­te tritt nicht sel­ten der Fall ein, dass im Win­ter ein­ge­schla­ge­ne Höl­zer nicht abtrans­por­tiert wer­den kön­nen, weil es ein­fach zu nass ist.“

Wald­be­sit­zer stün­den dabei häu­fig vor einem Dilem­ma. Ent­we­der sie akzep­tie­ren Trans­port­schä­den im Wald­bo­den oder sie sind bereit, Wert­ver­lus­te am Holz hin­zu­neh­men. Bei­des tue weh, denn Schä­den am Boden, so das AELF, sind nahe­zu irrepa­ra­bel. Ande­rer­seits sei das Risi­ko groß, nach Jahr­zehn­ten der Pfle­ge nur noch einen Teil des zu erwar­ten­den Erlö­ses zu bekommen.

Har­ves­ter kön­nen Erleich­te­rung schaffen

Fäl­len und Ver­ar­bei­tung von Nadel­holz erfol­gen heu­te oft nicht mehr von Hand. Dies sei beim der­zei­ti­gen Lohn­ni­veau wirt­schaft­lich auch nicht mög­lich. Erst mit dem flä­chen­de­cken­den Ein­satz neu­ar­ti­ger Holz­ern­te­ma­schi­nen, soge­nann­ten Har­ve­s­tern, kön­nen Baum­be­stän­de kos­ten­de­ckend durch­fors­tet und sta­bi­li­siert wer­den. Die Forst­wirt­schaft habe heu­te laut AELF ohne­hin kei­ne ande­re Wahl, als gro­ße Spe­zi­al­ma­schi­nen ein­zu­set­zen, wenn es dar­um geht, boden­scho­nend Holz aus dem Wald zu bringen.

Forstwirtschaft
Forst­wirt­schaft mit Pfer­de­wa­gen, Foto: AELF Bamberg

Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Bamberg

Kon­rad Schrot­ten­lo­her neu­er Amts­chef in Bamberg

Kon­rad Schrot­ten­lo­her wird der neue Lei­ter des Amts für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Bam­berg. Zum 1. Okto­ber tritt er die Nach­fol­ge von Hans-Rüdi­ger Schmitt­nä­gel an.

Wie das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten am 19. August bekannt­gab, tritt der 62-jäh­ri­ge Land­wirt­schafts­di­rek­tor Kon­rad Schrot­ten­lo­her zum 1. Okto­ber die Nach­fol­ge von Hans-Rüdi­ger Schmitt­nä­gel als Lei­ter des Amts für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Bam­berg an. Schmitt­nä­gel geht Ende Sep­tem­ber in den Ruhe­stand. Stell­ver­tre­ten­der Behör­den­lei­ter in Bam­berg wird der Lei­ter des Bereichs Fors­ten, Forst­di­rek­tor Micha­el Kreppel.

Der gebür­ti­ge Regens­bur­ger Kon­rad Schrot­ten­lo­her stu­dier­te Agrar­wis­sen­schaf­ten an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Mün­chen in Wei­hen­ste­phan. Nach sei­ner Refe­ren­dar­zeit und der Staats­prü­fung 1989 begann er sei­ne beruf­li­che Lauf­bahn am Amt für Land­wirt­schaft Coburg.

Von 1999 bis 2008 war Schrot­ten­lo­her bereits am Amt in Bam­berg tätig, ehe er zurück nach Coburg ging. Im Jahr 2011 wech­sel­te er als Lei­ter der Abtei­lung Fach­zen­tren erneut ans Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Bam­berg. 2019 wur­de er dort zum Ver­tre­ter des Behör­den­lei­ters beru­fen. Gleich­zei­tig über­nahm er die Lei­tung des Bereichs Land­wirt­schaft und die Abtei­lungs­lei­tung Bil­dung und Beratung.