Im Innenhof des Aufseesianums findet auch dieses Jahr wieder die Filmreihe „Sommerkino“ statt. Auf dem Programm stehen Kinderfilme, Komödien und Oscargewinner.
... weiter
26. August bis 7. September
Kino unter freiem Himmel: Sommerkino im Aufseesianum
Im Innenhof des Aufseesianums findet auch dieses Jahr wieder die Filmreihe „Sommerkino“ statt. Auf dem Programm stehen Kinderfilme, Komödien und Oscargewinner.
Auf einer 40 Quadratmeter großen im Innenhof des Internats Aufseesianum zeigt das Lichtspielkino zwischen 26. August und 7. September 13 Filme beim diesjährigen Sommerkino. Alle Vorführungen finden unter freiem Himmel statt. Sollte das Wetter jedoch nicht mitspielen, stehen auch 80 überdachte Plätze zur Verfügung, wie das Kino mitteilt.
Los geht es beim Sommerkino am 26. August mit dem Bildvortrag „Eine Zeitreise in Fotografien – Bamberg 1885 bis 1985“ von Christian Schmidt. Die Fotografien aus Schmidts Sammlung erstrecken sich über vielfältige Themenbereiche, wobei der Schwerpunkt Bamberg-Ansichten sind, die heute so nicht mehr zu sehen sind.
Am 27. August steht der Trash-Märchen-Film „Chantal im Märchenland“ auf dem Programm. Chantal, bekannt aus der Reihe „Fack ju Göhte“, gerät durch einen Zauberspiegel in eine Märchenwelt. Mit so einer Prinzessin haben die dortigen Prinzen allerdings nicht gerechnet.
Weiter geht es am 28. August mit „Oh, là, là – wer ahnt denn sowas“. Nach „Monsieur Claude“ inszeniert Christian Clavier erneut einen Film über Familie Bouvier-Sauvage. Diesmal möchte die Tochter einen Autohändler heiraten.
„Perfect Days“, das einfühlsame Porträt eines Toilettenreinigers, von Wim Wenders hat im letzten Jahr weltweit Filmpreise gewonnen. Beim Sommerkino läuft der Film am 29. August.
Eine Wohlfühlkomödie steht am 30. August mit „Es sind die kleinen Dinge“ auf dem Programm. Darin setzt sich ein Dorf in der Bretagne zur Wehr, um das Dorfleben zu retten.
Auch „Anatomie eines Falls“ konnte jüngst weltweit Preise gewinnen. Das Justizdrama mit Sandra Hüller gewann unter anderem den Oscar für das beste Drehbuch. Das Sommerkino zeigt den Film am 31. August.
Sommerkino im September
Der September beginnt beim Sommerkino mit der Aufführung von „Morgen ist auch noch ein Tag“. Der Film erzählt die Geschichte der italienischen Krankenschwester Delia und ihres Widerstands gegen das Patriarchat im Rom der 1940er-Jahre.
Am 2. September läuft „Eine Million Minuten“. Die Aussteigergeschichte handelt von einem Elternduo, das versucht, mehr Freizeit und Freiheit im Leben zu haben.
„Liebesbriefe aus Nizza“ zeigt das Sommerkino am 3. September. Die Sommerkomödie zeigt, dass kein Alter vor Verliebtheit und später Rache schützt. Denn als François alte Liebesbriefe findet, fällt der pensionierte Offizier aus allen Wolken.
„Poor Things“ war der große Gewinner bei den diesjährigen Oscars. In der bizarren Komödie wird Bella vom unorthodoxen Wissenschaftler Baxter zurück ins Leben geholt. Voller Hunger auf die Welt bricht sie zu einer abenteuerlichen Reise über die Kontinente auf. Der Film läuft am 4. September.
„Back to Black“ ist das Biopic über die 2011 verstorbene Sängerin Amy Winehouse. Sie ist eine der größten Künstlerinnen der jüngeren Pop-Geschichte und hat mehr als 30 Millionen Platten verkauft. Der Film läuft am 5. September.
Leichtere Kost gibt es am 6. September, wenn das Sommerkino den Animationsfilm „Alles steht Kopf 2“ zeigt. Im Kopf des frisch gebackenen Teenagers Riley wird plötzlich die Kommandozentrale umgebaut, um Platz für etwas völlig Unerwartetes zu schaffen: neue Emotionen.
Den Abschluss des Sommerkinos macht am 7. September „Zwei zu eins“. Drei Freunde aus Sachsen-Anhalt entdecken darin im Sommer 1990 einen Bunker voller Ost-Mark, die noch drei Tage lang in D‑Mark umgetauscht werden können, bevor sie ihren Wert verlieren. Die von realen Begebenheiten inspirierte Komödie ist nach dem damaligen Wechselkurs benannt.
Das könnte Sie auch interessieren...
Charlie Chaplin und Co.
Lichtspielkino: Stummfilme mit Livemusik
Nächstes Wochenende zeigt das Lichtspielkino vier Stummfilme. Auf dem Programm stehen vier Vertreter des Genres aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Zusätzlich wird Tobias Rank die Filme vor Ort musikalisch am Klavier untermalen.
Vier Stummfilme hat das Lichtspielkino für einen Genreabend am 11. Mai ausgewählt. Los geht es mit „Das Affengeschäft“ von 1926. Dabei handelt es sich um eine Episode der Kurzfilmserie „Die kleinen Strolche“. Danach läuft mit „In der Tiefe“ aus Frankreich (1907) ein Kurzfilm aus den Anfangsjahren des Stummfilm-Genres.
Charlie Chaplin drehte 1917 „Der Abenteurer“ über einen Sträfling, der aus dem Gefängnis ausbricht. Diesen Film zeigt das Kino als drittes. Den Abschluss der Stummfilm-Reihe macht „Nur mit Lachgas“ aus dem Jahr 1928 von Stan Laurel und Oliver Hardy, auch bekannt als „Dick und Doof“.
Am Klavier begleiten und musikalisch unterlegen wird diese Klassikerauswahl Tobias Rank. Für sein Wanderkino, ein mobiles Kino, das Stummfilme mit Livemusik präsentiert, wurde Rank mit dem deutschen Stummfilmpreis 2023 ausgezeichnet. Dieser geht an lebendige und publikumsnahe Stummfilmkultur.
In der Tradition der historischen Wanderkinos des 20. Jahrhunderts tourt Rank schon seit 1999 durch Deutschland und die ganze Welt. Das Kinoequipment ist in einem auffälligen roten Oldtimer-Feuerwehrauto untergebracht, das gleichzeitig auch als dekorativer Hintergrund für die Kinoleinwand dient.
Tobias Rank studierte an der Leipziger Musikhochschule. Prägend für seine musikalische Entwicklung waren laut einer Mitteilung des Lichtspielkinos seine Tätigkeiten als Bühnenmusikkomponist und Bühnenmusiker an verschiedenen Sprechtheatern sowie die Beschäftigung mit Chansons, Stummfilmmusik, Weltmusik und Literatur. Die meisten seiner Kompositionen sind Vertonungen romantischer oder zeitgenössischer Lyrik.
Das könnte Sie auch interessieren...
Star der internationalen Kunstszene
Filmvorführung: „Daniel Richter“ im Lichtspiel
Um den Kinostart seines Films „Daniel Richter“ zu bewerben, kommt der Regisseur Pepe Danquart zu einer Vorführung nach Bamberg.
Am 2. Februar startet Pepe Danquarts „Daniel Richter“. In diesem Dokumentarfilm versucht der oscarprämierte Regisseur, Werk, Werdegang, aktuelles Schaffen des bildenden Künstlers und den Menschen Richter darzustellen. Zur Bewerbung des Filmes begibt sich Pepe Danquart auf eine Tour durch verschiedene Kinos im Land. Am 30. Januar zeigt Danquart den Film um 18:30 Uhr im Lichtspiel in Bamberg.
Daniel Richter, ehemaliger Punk aus der Hausbesetzer-Szene Hamburgs, gilt heute als Star der internationalen Kunstszene. Seine Bilder werden auf der ganzen Welt gekauft. Außerdem ist er ein zutiefst politischer Mensch.
Pepe Danquart ist Richter drei Jahren lang gefolgt und hat seine künstlerische Entwicklung festgehalten. Richters Ausstellungen in New York und Paris kommen im Film genauso vor wie Aufnahmen aus dem Atelier des Künstlers. Danquarts Dokumentarfilm über den Gegenwartskünstler versucht, der Frage nachzugehen, wie politisch ein Maler im Umfeld des Kunstmarkts sein kann.
Das könnte Sie auch interessieren...
Bis zu 50 Prozent Auslastung
Lockerungen für die Kultur
Positive Nachrichten für Theater und Kinos: Ab heute dürfen Kultureinrichtungen in Bayern wieder mehr Zuschauerinnen und Zuschauer einlassen als bisher. Wir haben in der Bamberger Szene nachgefragt, wie die Lockerungen dort ankommen.
An kulturellen Veranstaltungen in Innenräumen können ab heute wieder mehr Zuschauerinnen und Zuschauer teilnehmen als bisher. Dafür hat sich das Bayerische Kabinett am Dienstag, 25.1., entschieden. Das heißt: Kinos, Theater oder Konzerthallen können ihre Publikumsräume wieder bis zu 50 Prozent auslasten, weiterhin unter Einhaltung der 2G plus Regel. Bisher erlaubten die Beschlüsse aus München nur 25 Prozent.
Kunstminister Bernd Sibler und Digitalministerin Judith Gerlach, zuständig für Kinos in Bayern, sehen die vom Bayerischen Kabinett beschlossene Anhebung der Auslastungsgrenze für den Kulturbereich auf 50 Prozent und die Möglichkeit, das Publikum mit reduziertem Abstand etwa nach dem Schachbrettmuster zu platzieren, als „einen wichtigen Schritt, der in die richtige Richtung weist.“
„Wir können Kunst und Kultur“, sagte Bernd Sibler, „im wörtlichen wie im übertragenen Sinn wieder mehr Raum geben. Die neue Auslastungskapazität ermöglicht mehr Publikum und damit auch mehr Perspektive für unsere Kunst- und Kultureinrichtungen in Bayern, insbesondere für die kleineren Bühnen. Künstlerinnen und Künstler brauchen die Bühne. Mit den neuen Regelungen sorgen wir für mehr Auftrittsmöglichkeiten und für ein größeres kulturelles Angebot. Ich freue mich darauf, dass ein kulturelles Erlebnis mit mehr Menschen im Saal möglich ist.“
Wir haben bei Vertreterinnen und Vertretern der Bamberger Veranstaltungs-Kultur nachgefragt, was sie von den Lockerungen halten. Die Reaktionen darauf fallen gemischt aus.
Reaktionen von ETA und Wildwuchstheater
Sibylle Broll-Pape, Intendantin der ETA Hoffman Theaters, freut sich über die Lockerungen. „Endlich können wir der großen Nachfrage für unsere Veranstaltungen besser nachkommen. Die 2G plus Regelung, FFP2-Maskenpflicht und Abstände bieten gleichzeitig unserem Publikum den größtmöglichen Schutz. Deswegen halte ich die 50 Prozent-Regel für einen guten Kompromiss in dieser weiterhin herausfordernden Zeit.“
Frederic Heisig vom Wildwuchstheater sieht die Lockerungen hingegen nicht ganz so positiv. Er befürchtet sogar, dass grundlegende Schäden entstanden sind, die sich auch durch höhere Auslastung nicht so schnell beheben lassen.
„Aus virologisch-epidemiologischer Sicht kann ich die Lockerung nicht beurteilen, aber für das Theater sind sie erstmal eine Verbesserung. Auch wenn die Finanzierung von Inszenierungen auch bei 50 Prozent schwer ist. Grundlegend muss ich allerdings sagen, dass es mir ein bisschen komisch vorkommt, wenn man im Theater sitzt, Abstand hält und Maske trägt, nur um dann auf dem Heimweg oder so vielleicht an einem Restaurant vorbeizukommen und zu sehen, was dort möglich ist. Vollbelegung und keine Masken. Da passt für mich nicht zusammen, da findet eine Wertung statt, bei der Kultur ganz klar den Kürzeren zieht. Das kann ich nicht verstehen.
Ich habe ohnehin mehr und mehr das Gefühl, dass die Kultur zwar schon robuster ist als viele am Anfang der Pandemie gedacht haben. Aber so langsam, nach über zwei Jahren, beobachte ich, dass die Praxis, Kulturveranstaltungen wahrzunehmen, angeschlagen ist. Selbst im Sommer, als noch mehr ging, und man dachte, die Leute reißen einem die Karten aus der Hand, egal für was, war vieles nicht ausverkauft. Vielleicht wird die Branche gerade nachhaltig beschädigt, indem sie mehr beschränkt wird als andere Bereiche.“
Die Meinung von Lichtspiel und Symphonikern
Gerrit Zachrich vom Lichtspielkino ist froh über die Entscheidung, bemängelt aber seinerseits die Ungleichbehandlung von Kultur und Gastronomie.
„Die Möglichkeit, 50 Prozent Auslastung zu haben, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Damit kann man ein bisschen besser und kostendeckender arbeiten. Gerade für die Kurzfilmtage ist uns das sehr wichtig und wir freuen uns. Aber eigentlich hatten wir gehofft, dass die Lockerungen noch einen Schritt weiter gehen. Wir hatten gehofft, dass diese himmelschreiende Ungerechtigkeit zwischen 2Gplus in der Kultur und 2G in der Gastronomie beendet wird und es auch für uns mit 2G geht. Bei 2Gplus ist es schwer, die Leute dazu zu bewegen, spontan ins Kino zu gehen. Das ist ein Ungleichgewicht, das uns niemand, auch nicht die Staatskanzlei erklären kann.“
Die Reaktion der Bamberger Symphonikern auf die Lockerungen geht wiederum in die gleiche Richtung wie beim ETA Hoffmann Theater. Intendant Marcus Rudolf Axt sagte auf Webecho-Anfrage:
„Wir sind sehr glücklich über diesen Schritt der Staatsregierung. Er beweist gerade in diesen Wochen, dass Theater und Konzerthäuser auch bei einer etwas höheren Auslastung sicher sind. Ein gutes Signal für unser treues Publikum, das uns und viele andere Kulturveranstalter in den letzten Monaten sehr unterstützt hat.“
Das könnte Sie auch interessieren...
Lichtspiel und Odeon
„Wir merken, dass es im Augenblick besser wäre, die Kinos wieder zu schließen“
Seit 18. Juni haben Lichtspiel und Odeon – die beiden Bamberger Programmkinos – wieder geöffnet. Aber Geschäftsführerin Diana Linz und Geschäftsführer Gerrit Zachrich hadern ein wenig mit dem auferlegten Hygienekonzept, nach dem die Belegung der Kinosäle ein Fünftel der Plätze nicht überschreiten darf, und vor allem mit der daraus resultierenden Einschränkung der Wirtschaftlichkeit. Auswirkungen auf ihre Begeisterung fürs Kino hat Corona aber nicht. Wir haben die beiden zum Interview getroffen.
In welchem Zustand befinden sich die beiden Kinos Lichtspiel und Odeon nach mehrmonatigem Stillstand?
Diana Linz: In zwei verschiedenen Zuständen. Einerseits haben wir, weil wir ja Zeit hatten, ein bisschen renoviert, gestrichen, die Stühle wieder festgeschraubt und die Sitzbezüge ausgetauscht. Der eine Zustand hat sich also verbessert. Der andere Zustand ist: Wir leben und es geht uns auch privat gut, aber es herrscht Unsicherheit. Wir haben seit 18. Juni wieder geöffnet, aber wir merken, dass es an sich finanziell besser wäre, die Kinos wieder zu schließen. Noch sind wir zwar zuversichtlich, denn unglaublich viele Leute haben Kinogutscheine gekauft, es gab eine Spendenaktion von den Lichtspielfreunden und wir können die Miete zahlen. Wie es im restlichen Jahr weitergehen wird, macht uns aber schon ein bisschen Angst. Aber wir machen auf jeden Fall erstmal weiter, solange wie es geht, denn wir lieben Kino. Man kann ja sowieso nur von Woche zu Woche denken.
Bestand die Sorge, in Vergessenheit zu geraten?
Diana Linz: Immer. Wobei Gerrit und ich sind ein bisschen wie Ying und Yang. Er ist immer der positive Part und ich denke immer „Hilfe!“. So war es auch in der ersten Woche der Beschränkungen. Ich hatte Albträume und er hat gesagt „das wird schon“. Und ich hatte das Gefühl, dass wir in der Zwischenzeit etwas tun müssen, um am Ball zu bleiben und damit die Leute merken, dass das Kino lebt und immer noch da ist, wenn Corona weg ist.
Können Sie einschätzen, was im Publikum in den Monaten der Schließung vorging? Wurde ungeduldig auf die Wiedereröffnung gewartet oder herrschten Bedenken, nach den Lockerungen wieder ins Kino zu gehen?
Diana Linz: Der erste Tag der Wiedereröffnung war umwerfend! Das Lichtspiel war nämlich gleich ausverkauft, also in diesem Fall mit 23 Gästen von sonst 110. Jetzt nimmt der Andrang aber schon wieder ab. Ich weiß allerdings nicht, ob das an der Pandemie liegt oder daran, dass die ersten neuen Filme erst am 2. Juli starten. Andererseits ist es im Sommer sowieso immer eher ruhig.
Gerrit Zachrich: Wir merken, dass die, die schon mit den Füßen gescharrt hatten, die Cineasten, die, die diesen Ort brauchen, um zu überleben, schon alle da waren. Teilweise schon mehrfach. Das breite Publikum ist bisher noch nicht wiedergekommen.
Auf der Homepage schreiben Sie, dass Sie die Kinos am 18. Juni mit einem lachenden und einem weinenden Auge wiedergeöffnet haben – warum?
Diana Linz: Wir freuen uns riesig, unser Publikum wieder zu sehen. Wir waren zu Tränen gerührt von all der Liebe, die wir in Briefen, Postkarten und Mails während der Schließung erhalten haben und sind es, weil die Stammgäste uns treu geblieben sind. Aber auf der anderen Seite: Mit diesen Auflagen lohnt es sich nicht. Es wäre für uns finanziell eigentlich besser, die Kinos geschlossen zu lassen.
Gerrit Zachrich: Wir hoffen dringend, dass die Regelungen geändert werden und sie vielleicht wie in Frankreich oder der Schweiz aussehen, wo eine Sitzbreite Abstand reicht. Dann können wir die Kinos zumindest wieder mit 50 Prozent betreiben und sind in einem Bereich, in dem es zumindest halbwegs wieder funktioniert. Die einzige Chance, die wir zurzeit sehen, sind Open-Air-Veranstaltungen. Da darf man 100 Leute reinlassen. Mitte Juli legen wir mit einem Versuchsballon los – Silent Kino in der Kulturgärtnerei und im August unser großes Open-Air im Aufseesianum. Beim Silent Kino bekommen die Gäste an der Kasse desinfizierte Kopfhörer. Dadurch geht der Filmton direkt auf die Kopfhörer. Anwohner werden so nicht gestört – man kann ja meist erst wegen der Lichtverhältnisse spät anfangen – und wir können an verschiedensten Orten Open-Air-Kino machen.
Könnte ein Punkt erreicht werden, an dem Sie sich entscheiden, doch wieder zu schließen?
Diana Linz: Erstmal nicht. Wir halten jetzt bis August durch und arbeiten auf die Open-Air-Kinos zu und dann schauen wir weiter. Wir planen mit Monatsprogrammen, aber wir halten uns schon die Möglichkeit offen, wieder zuzumachen.
Werden die Bedürfnisse von Kinos in den politischen Planungen zur Unterstützung der Kultur genug gewürdigt?
Diana Linz: Im Vergleich zu anderen Kulturschaffenden hatten wir, glaube ich, noch Glück. Wir hatten die Soforthilfe beantragt, auch wenn wir sie zuerst nicht wollten, weil wir dachten, sie nicht zu brauchen. Dann kam noch dazu, dass Monika Grütters, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, netterweise und zu unserer Erleichterung, ausgezeichneten Programmkinos 10.000 Euro pro Saal zukommen ließ.
Gerrit Zachrich: Dann hat Bayern nachgezogen mit einem Fond und auch nochmal 5.000 Euro gegeben. Wir sind eigentlich schon privilegiert, insofern als dass die Kulturentscheider auf Bundes- und Länderebene entschieden haben, gute ausgezeichnete Kinos unbedingt zu halten, weswegen diese eine Sonderzahlung erhalten.
Zum Schluss: Welcher ist der beste Virusfilm?
Gerrit Zachrich: Wir haben diese Frage schon diskutiert und überlegt, eine Virusreihe zu zeigen, sind dann aber zu dem Schluss gekommen, es bleiben zu lassen. Wer sich solche Filme anschauen möchte, wird das zuhause tun, aber nicht dafür ins Kino gehen.
Und aus persönlicher Sicht?
Diana Linz: Ob es der beste ist, weiß ich nicht, aber „Die Farbe aus dem All“ passt sehr gut zur Thematik.
Gerrit Zachrich: Ich finde „12 Monkeys“ gut, der ist sehr visionär.
Vielen Dank für das Gespräch!
Diana Linz: Ich möchte noch sagen: Die größte und schönste Unterstützung ist, wenn die Leute ins Kino gehen, und unsere kleinen Filmtheater davon leben können! Unsere Bitte: Auf ins Kino!
Weitere Informationen: