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Lockdown - Page 2

Live-Stream mit Men­tal­trai­ner Tho­mas Baschab

Wei­ter men­tal stark durch den Lockdown

Nach dem Erfolg der ers­ten Rei­he lädt die VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG zu einem zwei­ten Live­stream mit dem Men­tal­trai­ner Tho­mas Baschab ein. Am kom­men­den Diens­tag wird Baschab zei­gen, wie man mit posi­ti­ver Ener­gie und men­ta­ler Stär­ke sei­ne Poten­zia­le nut­zen, Zie­le errei­chen und Träu­me leben kann.

„Vie­le der über 2.000 Zuschaue­rin­nen und Zuschau­er, die Mit­te Febru­ar den Live­stream mit Tho­mas Baschab mit­er­lebt haben, haben uns begeis­ter­te Rück­mel­dun­gen gege­ben“, berich­tet Gre­gor Schel­ler, Vor­stands­vor­sit­zen­der der VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG, freu­dig. „Die kon­kret umsetz­ba­ren Tipps von Tho­mas Baschab, wie man sein Den­ken auch in schwie­ri­gen Zei­ten auf die posi­ti­ven Din­ge rich­ten kann, statt sich von Ängs­ten schwä­chen zu las­sen, kamen sehr gut an“, so Schel­ler. „Nach­dem uns Coro­na und der anhal­ten­de Lock­down viel Kraft abver­lan­gen, wol­len wir unse­re Kun­din­nen und Kun­den sowie alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in der Regi­on wei­ter­hin gut unter­stüt­zen, damit sie stark und zuver­sicht­lich durch die­se Zeit kom­men. Dafür ste­hen wir als Regio­nal­bank“, führt Herr Schel­ler wei­ter aus.

Daher lädt die VR Bank Bam­berg-Forch­heim eG zu einem zwei­ten Live­stream mit dem Men­tal­trai­ner von Olym­pia­sie­gern und Welt­meis­tern, Tho­mas Baschab, ein. Am Diens­tag, 2. März um 19 Uhr wird Baschab unter dem Mot­to „Men­tal stark durch den Lock-down 2.0“ zei­gen, wie man mit posi­ti­ver Ener­gie und men­ta­ler Stär­ke sei­ne Poten­zia­le nut­zen, Zie­le errei­chen und Träu­me leben kann.


Prak­ti­sche Anlei­tun­gen für men­ta­le Stärke

„Wenn es gut läuft, ist es leicht, men­tal gut drauf zu sein“, weiß Men­tal­trai­ner Tho­mas Baschab. Gera­de im Coa­ching von Spit­zen­sport­lern erlebt er das immer wie­der anschau­lich. „Eine gute men­ta­le Ver­fas­sung ist die Vor­aus­set­zung dafür, im rich­ti­gen Moment das Rich­ti­ge zu tun und sein Poten­zi­al voll zu nut­zen – zum Bei­spiel als Sport­ler im ent­schei­den­den Moment Höchst­leis­tun­gen zu errei­chen“, erklärt Baschab. „In einer Kri­se ist das hin­ge­gen eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung.“ Er wird daher den Zuschau­ern des VR Bank-Live­streams kon­kre­te Hil­fe­stel­lun­gen geben, wie sie schwie­ri­ge Pha­sen bes­ser bewäl­ti­gen kön­nen. „Die Teil­neh­mer wer­den nicht nur hören, son­dern auch selbst erle­ben, was men­ta­le Metho­den bei ihnen aus­lö­sen kön­nen“, kün­digt Tho­mas Baschab an. Sei­ne anschau­li­chen Bei­spie­le wird er nicht nur live vor­füh­ren, son­dern die Zuschau­er moti­vie­ren, ein­fa­che prak­ti­sche Übun­gen direkt zu Hau­se vor dem Bild­schirm zu testen.


Erfolg­rei­cher Men­tal­coach für Spitzensportler

Mit sei­nen unge­wöhn­li­chen Metho­den und sei­nem begeis­tern­den Semi­nar­stil – einer sehr authen­ti­schen Mischung aus Tief­gang und Humor – bringt Tho­mas Baschab seit über 30 Jah­ren Men­schen auf Erfolgs­kurs. Er gilt als einer der gefrag­tes­ten und erfolg­reichs­ten Trai­ner Deutsch­lands. Ein­drucks­voll ver­mit­telt er, wie man Zie­le errei­chen kann, die man bis­her für uner­reich­bar gehal­ten hat. Bekannt gewor­den ist Tho­mas Baschab als Men­tal­coach, ‑trai­ner, Key­note-Spea­k­er, Autor und als Manage­ment­trai­ner für Top-Unter­neh­men sowie als Men­tal­coach zahl­rei­cher Spitzensportler.


Kos­ten­freie Teil­nah­me für alle Interessierten

Die Teil­nah­me am Live-Stream mit Tho­mas Baschab ist kos­ten­frei und ohne Vor­anmel­dung mög­lich unter https://www.vrbank-bamberg-forchheim.de/live

Tier­schutz­ver­ein Bamberg

Der Wunsch nach einem Haus­tier ist gestiegen

Hät­te die Pan­de­mie nicht zu erheb­li­chen wirt­schaft­li­chen Ver­lus­ten geführt, könn­ten der Tier­schutz­ver­ein Bam­berg und das Tier­heim Bergan­za auf ruhi­ge Mona­te zurück­bli­cken. In Lock­down-Zei­ten sind einer­seits so weni­ge Tie­re aus­ge­setzt oder beim Tier­heim abge­ge­ben wor­den wie sel­ten zuvor. Ande­rer­seits stie­gen die Anfra­gen aus der Bevöl­ke­rung, ein Tier auf­zu­neh­men. Unter ande­rem über die Zusam­men­hän­ge von sozia­len Beschrän­kun­gen und Tier­lie­be und die Tat­sa­che, dass Haus­tie­re nicht zu jedem pas­sen, haben wir mit Jür­gen Horn, dem 1. Vor­sit­zen­den des Tier­schutz­ver­eins Bam­berg, gesprochen.

Herr Horn, wel­che Aus­wir­kun­gen hat die Coro­na-Pan­de­mie auf die Arbeit des Bam­ber­ger Tier­heims und des Tierschutzvereins?

Jür­gen Horn: Zunächst ein­mal bedeu­te­te die Pan­de­mie, dass wir ein Hygie­ne­kon­zept erar­bei­ten und für des­sen Ein­hal­tung sor­gen muss­ten. Dann hat­ten wir kei­ne nor­ma­len Öff­nungs­zei­ten mehr, was uns befürch­ten ließ, dass unse­re Schütz­lin­ge nun wesent­lich län­ger bei uns blei­ben müss­ten. Doch konn­ten wir sehr schnell fest­stel­len, dass die Nach­fra­ge in der Bevöl­ke­rung nach einem Haus­tier deut­lich gestie­gen ist. Wer kei­ne, oder nur sehr weni­ge Kon­tak­te zu ande­ren Men­schen hat, schätzt ein Haus­tier umso mehr. Was jedoch sich sehr nega­tiv aus­wirk­te war, dass wir auch kei­ne Fes­te und Sonn­tags­öff­nun­gen mehr hat­ten. Das bedeu­tet letzt­end­lich einen fünf­stel­li­gen Ver­lust auf unse­rer Ein­nah­men-Sei­te. Ein wei­te­res Pro­blem war, dass wir wäh­rend des Lock­downs kei­ne Aus­lands­hun­de auf­neh­men konn­ten, da die Trans­por­te nicht mög­lich waren. Auch Vor- und Nach­kon­trol­len wur­den schwie­rig. Umso erfreu­li­cher war jedoch die enor­me Spen­den­be­reit­schaft vie­ler Tier­freun­de, denen ich im Namen der gesam­ten Vor­stand­schaft und Beleg­schaft herz­lich danke!


Der Zweck des Tier­schutz­ver­eins besteht in der För­de­rung des Tier­schut­zes. Kön­nen Sie ein­schät­zen, wie sich das gesell­schaft­li­che Bewusst­sein für Tier­wohl und Tier­schutz in den letz­ten Jah­ren ent­wi­ckelt hat? Trügt der Anschein, dass es zuge­nom­men hat, oder liegt immer noch viel im Argen?

Jür­gen Horn: Zwangs­läu­fig habe ich als Vor­sit­zen­der die­ses Ver­eins natür­lich eher mit Tier­freun­den zu tun. Ich habe aber schon den deut­li­chen Ein­druck, dass bei einer sehr gro­ßen Mehr­heit unse­rer Bevöl­ke­rung sich das Gespür für die Bedürf­nis­se der Tie­re deut­lich erhöht hat. Was ich jedoch sehr bedau­re, ist, dass Vor­ga­ben aus der Poli­tik dem nur sehr zöger­lich und vor allem viel zu lang­sam Rech­nung tragen.

Für mich ist es unbe­greif­lich, wie lan­ge es dau­ert, allein so etwas Schreck­li­ches wie das Küken-Schred­dern zu ver­bie­ten, um nur ein Bei­spiel zu nen­nen. Und wei­te­re Bei­spie­le gäbe es noch unend­lich viel mehr.
Ins­ge­samt jedoch steigt das Bewusst­sein in der Bevöl­ke­rung. Lei­der gibt es aber immer noch vie­le Miss­stän­de hin­ter ver­schlos­se­nen Türen, wie wir bei so man­chen Ret­tungs­ein­sät­zen mit den Amts­tier­ärz­ten fest­stel­len muss­ten. Das größ­te Pro­blem dürf­te der stark zuge­nom­me­ne Han­del mit Wel­pen, soge­nann­ten Wühl­ti­schwel­pen, sein. Hier beto­nen wir immer wie­der, dass es fal­sche Tier­lie­be ist, wenn man so ein armes Geschöpf kauft, damit es ihm bes­ser geht. Jeder ver­kauf­te Wel­pe bedeu­tet, dass ille­ga­le Händ­ler wei­te­re Wel­pen unter schlimms­ten Bedin­gun­gen nachzüchten.

Jür­gen Horn, 1. Vor­sit­zen­der des Tier­schutz­ver­eins Bamberg

Kön­nen Sie all die­se Tie­re in ange­mes­se­nem Umfang ver­sor­gen oder hät­ten Sie ger­ne mehr Per­so­nal oder Infrastruktur?

Jür­gen Horn: Im Moment haben wir es eini­ger­ma­ßen ruhig. Das erlaubt uns der­zeit, so man­che klei­ne Reno­vie­rungs­ar­bei­ten wie Strei­chen und der­glei­chen durch­zu­füh­ren. Auch kön­nen so eini­ge Über­stun­den abge­baut wer­den, die in der sehr tier­star­ken Zeit von Sep­tem­ber bis Mit­te Novem­ber auf­ge­lau­fen waren. Ins­ge­samt ist das Tier­heim per­so­nell mei­nes Erach­tens gut und ange­mes­sen aus­ge­stat­tet. Natür­lich müs­sen wir uns an die­ser Stel­le auch bei den vie­len ehren­amt­li­chen Hel­fern herz­lich bedan­ken. Ohne sie müss­te das Per­so­nal deut­lich auf­ge­stockt wer­den, was das Tier­heim auf Dau­er finan­zi­ell nicht stem­men könn­te. Bei die­ser Gele­gen­heit ein Auf­ruf: ein ehren­amt­li­cher Hun­de­trai­ner wäre eine tol­le Unter­stüt­zung. Wir hät­ten sogar die Mög­lich­keit, die­sem einen rich­ti­gen Trai­nings­platz auch für sei­ne eige­nen Kun­den zur Ver­fü­gung zu stellen.


Wie haben sich sozia­le Beschrän­kun­gen der Pan­de­mie­be­kämp­fung auf die Tier­ver­mitt­lung aus­ge­wirkt? Haben sich ver­mehrt Men­schen mit dem Wunsch, ein Tier auf­zu­neh­men, um zuhau­se nicht immer allein zu sein, son­dern zumin­dest tie­ri­sche Gesell­schaft zu haben, an Sie gewendet?

Jür­gen Horn: Wie ich es ein­gangs schon erwähnt habe, ist für sol­che Men­schen der Wunsch nach einem Haus­tier zum Lie­ben deut­lich gestie­gen. Auch aus ande­ren Tier­hei­men hören wir immer wie­der die Aus­sa­ge, wir könn­ten viel mehr ver­mit­teln als wir haben. Nichts­des­to­trotz ist den­noch bei jeder Ver­mitt­lung ein aus­gie­bi­ges Ver­mitt­lungs-Gespräch Vor­aus­set­zung. Nicht jeder Mensch passt zu jedem Tier. Unser erfah­re­nes Per­so­nal muss auch manch­mal nein sagen oder ein ande­res Tier emp­feh­len, denn letzt­end­lich steht für uns das Tier­wohl an ers­ter Stel­le und auch den Men­schen ist ja nicht gehol­fen, wenn sie nach kur­zer Zeit mer­ken, dass es mit die­sem Tier nicht gut geht. Lei­der gibt es gehäuft unver­nünf­ti­ge Leu­te, die nur an sich, aber nicht ans Tier den­ken: Es gibt tat­säch­lich ernst­ge­mein­te Anfra­gen für „Leih­tie­re“ für die Zeit des Home­of­fice. Das geht gar nicht!


Inwie­weit kann die Anwe­sen­heit eines Haus­tiers posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen gegen Ein­sam­keits­ge­füh­le haben?

Jür­gen Horn: Der Mensch ist nun ein­mal ein sozia­les Wesen. Nie­man­dem tut es gut, nur allei­ne zuhau­se her­um­zu­hän­gen. Zum einen for­dert ein Tier Ver­sor­gungs­auf­ga­ben und damit ein­her­ge­hend auch, dass der Mensch mehr­mals täg­lich in Bewe­gung kom­men muss. Ganz beson­ders natür­lich mit Hun­den. Zum andern gibt einem ein Tier unend­lich viel Lie­be und Geborgenheit.


Wie hat sich die Zahl ent­lau­fe­ner oder aus­ge­setz­ter Tie­re in den letz­ten Mona­ten entwickelt?

Jür­gen Horn: Wir hat­ten in die­sem Som­mer kei­ne aus­ge­setz­ten Hun­de und auch weni­ger ent­lau­fe­ne Hun­de, was vor allem an Sil­ves­ter erstaunt hat. Bei unse­ren Mit­ar­bei­tern hat­te in den Vor­jah­ren am 1.Januar das Tele­fon nicht still­ge­stan­den. Die­ses Jahr war kein ein­zi­ger Hund ent­lau­fen. Nur ein stil­les Sil­ves­ter ist ein gutes Sil­ves­ter – bel­len die Hunde!


Wel­che sind die häu­figs­ten Grün­de, aus denen Haus­tier­hal­ter ein Tier aus­set­zen oder es im Tier­heim abgeben?

Jür­gen Horn: Das kön­nen sehr unter­schied­li­che Grün­de sein. Wenn Men­schen aus gesund­heit­li­chen Grün­den ins Kran­ken­haus oder Alters­heim gehen, haben sie in den sel­tens­ten Fäl­len die Mög­lich­keit, ihr Tier mit­zu­neh­men. Dies sind, neben dem Tod des Herr­chens oder Frau­chens, oft die trau­rigs­ten Fäl­le. Aber auch Fäl­le von plötz­li­cher Armut, All­er­gien, Zeit­man­gel durch beruf­li­che Ver­än­de­rung oder auch die Ein­sicht, dass man dem Tier kei­ne art­ge­rech­te Hal­tung zugu­te­kom­men las­sen kann und vie­les mehr, kön­nen der­ar­ti­ge Grün­de sein. Mich per­sön­lich ärgern vor allem die­je­ni­gen, die ihren ver­zo­ge­nen Kin­dern zum Geburts­tag oder zu Weih­nach­ten ein Tier geschenkt haben, aber jetzt in Urlaub wol­len und mer­ken, dass das mit einem Tier etwas umständ­li­cher ist und es des­we­gen aus­set­zen oder, wenn das Tier Glück hat, im Tier­heim abgeben.


Wie lässt es sich errei­chen, dass Hal­ter, die ihr Tier nicht mehr haben möch­ten, die­ses nicht aus­set­zen, son­dern sich damit an Sie wenden?

Jür­gen Horn: Im Gegen­satz zu manch ande­ren Tier­hei­men ver­lan­gen wir kei­ne Abga­be­ge­büh­ren. Der Abge­ben­de muss also nicht fürch­ten, hier noch­mal zur Kas­se gebe­ten zu wer­den. Auch wer­den sei­ne Abga­be­grün­de von uns nicht über­prüft. So hat im Land­kreis Bam­berg, das ist unser Zustän­dig­keits­be­reich, kein Tier­be­sit­zer auch nur den faden­schei­nigs­ten Grund ein Tier aus­zu­set­zen. Im Gegen­teil: Wer dabei erwischt wird, muss mit einer Anzei­ge wegen Ver­sto­ßes gegen das Tier­schutz­ge­setz rech­nen und das kann durch­aus sehr teu­er wer­den. Unse­re Mit­ar­bei­ter sind ange­hal­ten, kei­ne Vor­wür­fe zu machen, wenn das Tier abge­ge­ben wird. Wich­tig ist eine recht­zei­ti­ge Kon­takt­auf­nah­me zu uns, dann kön­nen wir hel­fen, Pro­ble­me zu lösen bezie­hungs­wei­se Lösun­gen für die Tie­re zu fin­den, und gege­be­nen­falls auch das Tier direkt zu vermitteln.

Tier­schutz­ver­ein Bam­berg e.V. /​Tier­heim Berganza

Rot­ho­fer Weg 30
Tele­fon: 09 51 /​/​700 927–0

http://tierheim-bamberg.de/

Dra­ma­ti­sche Lage im Bam­ber­ger Gastgewerbe 

Gewerk­schaft NGG for­dert Mindest-Kurzarbeitergeld

Ange­sichts wei­ter­hin geschlos­se­ner Restau­rants, Cafés und Hotels in Stadt und Land­kreis Bam­berg macht die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG) auf die wach­sen­de Not­la­ge der Beschäf­tig­ten auf­merk­sam – und for­dert die Ein­füh­rung eines Min­dest-Kurz­ar­bei­ter­gel­des von 1.200 Euro im Monat. Die NGG geht davon aus, dass die Kurz­ar­beit aktu­ell erneut die Aus­ma­ße des Lock­downs vom Früh­jahr ver­gan­ge­nen Jah­res ange­nom­men hat. Damals mel­de­ten 183 gast­ge­werb­li­che Betrie­be in der Stadt Bam­berg – das sind 75 Pro­zent aller Betrie­be der Bran­che in der Stadt – und 142 Betrie­be im Kreis Bam­berg – 66 Pro­zent aller Betrie­be – Kurz­ar­beit an.

Die Zahl der Köchin­nen, Kell­ner und Hotel­fach­leu­te in Kurz­ar­beit stieg im April 2020 auf 1.357 in der Stadt, auf 703 im Land­kreis. Dies geht aus einer Son­der­aus­wer­tung der Bun­des­agen­tur für Arbeit her­vor. Nach Anga­ben des Ifo-Insti­tuts waren im Janu­ar 2021 bun­des­weit 56 Pro­zent aller Beschäf­tig­ten des Gast­ge­wer­bes in Kurz­ar­beit. Zum Ver­gleich: In der Gesamt­wirt­schaft lag die Quo­te bei ledig­lich 7,8 Pro­zent.
„Im Unter­schied zu ande­ren Bran­chen dau­ert der der­zei­ti­ge Lock­down für die Gas­tro­no­mie und Hotel­le­rie immer­hin schon seit Anfang Novem­ber. Die Beschäf­tig­ten wis­sen nicht mehr, wie sie noch ihre Mie­te bezah­len sol­len. Ihre letz­ten Reser­ven sind längst auf­ge­braucht. Und es könn­ten noch Mona­te ver­ge­hen, bis Hotels und Gast­stät­ten wie­der öff­nen“, sagt Micha­el Grundl, Geschäfts­füh­rer der NGG-Regi­on Ober­fran­ken. „Wegen ohne­hin nied­ri­ger Löh­ne und feh­len­der Trink­gel­der spitzt sich die Lage der Beschäf­tig­ten auch in Bam­berg und dem Land­kreis dra­ma­tisch zu. Ohne schnel­le und unbü­ro­kra­ti­sche Hil­fe dro­hen den Men­schen exis­ten­ti­el­le Pro­ble­me“, betont Grundl.

Zusam­men mit der Ver­ein­ten Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft (ver.di) hat die NGG des­halb Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel und die Koali­ti­ons­spit­zen in einem offe­nen Brief auf­ge­for­dert, ein bran­chen­über­grei­fen­des Min­dest-Kurz­ar­bei­ter­geld in Höhe von 1.200 Euro pro Monat ein­zu­füh­ren. Am 11. Febru­ar debat­tiert auch der Deut­sche Bun­des­tag über das The­ma. Außer­dem haben ver.di und die NGG eine Online-Peti­ti­on zum Min­dest-Kurz­ar­bei­ter­geld gestar­tet. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu die­ser gibt es unter https://www.ngg.net/mindest-kug

„Wenn die Poli­tik Unter­neh­men mit enor­men Steu­er­mit­teln unter­stützt, um eine Plei­te­wel­le zu ver­hin­dern, dann muss auch genug Geld für die da sein, die jetzt jeden Cent zwei­mal umdre­hen müs­sen“, sagt Micha­el Grundl. Gera­de in klei­ne­ren Pen­sio­nen und Gast­stät­ten in der Regi­on ver­dien­ten vie­le Beschäf­tig­te kaum mehr als den gesetz­li­chen Min­dest­lohn. Eine Kell­ne­rin, die in Voll­zeit zum Min­dest­lohn arbei­tet, kommt im ers­ten Bezugs­mo­nat auf nur 728 Euro Kurz­ar­bei­ter­geld (ledig, ohne Kin­der, Kir­chen­steu­er), so die NGG. Selbst nach der Erhö­hung auf 80 Pro­zent des Ein­kom­mens, wie sie nach sie­ben Mona­ten Kurz­ar­beit greift, blei­ben nur 971 Euro im Monat.

Ver­bands-Spiel­lei­ter Josef Jan­ker im Interview 

„Die Dead­line setzt die Pandemie”

Das öffent­li­che und gesell­schaft­li­che Leben bleibt hier­zu­lan­de pan­de­mie­be­dingt bis min­des­tens 14. Febru­ar stark ein­ge­schränkt. Ver­bands­spiel­lei­ter Josef Jan­ker spricht im Inter­view über das Selbst­ver­ständ­nis des Ama­teur­fuß­balls in Coro­na-Zei­ten, detail­lier­te Pla­nun­gen und eine Por­ti­on Optimismus.


Bis min­des­tens Mit­te Febru­ar kann der Ball auf kei­nen Fall rol­len. Was bedeu­tet das für den Amateurfußball?

Josef Jan­ker: Dar­auf hat­ten wir uns ein­ge­stellt, denn wir erle­ben alle ja aktu­ell, wie sehr uns die Pan­de­mie­la­ge in die Knie zwingt. Unser gesell­schaft­li­ches Leben steht qua­si still und der Fuß­ball soll­te in die­ser schwie­ri­gen Situa­ti­on auch hin­ten­an­ste­hen – das gehört zum Selbst­ver­ständ­nis. Aber natür­lich machen wir uns im Ver­bands-Spiel­aus­schuss Gedan­ken, wie wir die wei­ter­hin unter­bro­che­ne Sai­son zu Ende brin­gen kön­nen. Es bleibt dabei: Wir haben mit der Fort­set­zungs-Ent­schei­dung Zeit gewon­nen, ste­hen noch nicht unter Druck. Aber natür­lich wächst mit jedem Tag, den wir spä­ter los­le­gen kön­nen, auch die Her­aus­for­de­rung – für die Ver­ei­ne und für unse­re Spiel­lei­ter. Aber wir sind vor­be­rei­tet und pro­fi­tie­ren jetzt davon, die Sai­son nicht abge­bro­chen zu haben. Stand heu­te bin ich opti­mis­tisch, dass wir selbst dann zu einem ordent­li­chen Ende kom­men, wenn wir erst Ende März wie­der los­le­gen kön­nen. Aktu­ell über einen Re-Start zu spre­chen, ist der berühm­te Blick in die Glaskugel.

Die für die Ver­ei­ne noch aus­ste­hen­den Meis­ter­schafts­spie­le sind an zwei Hän­den abzu­zäh­len. Aber es gibt ja noch den Liga-Pokal. Gibt es hier Über­le­gun­gen, ab wann klar ist, ob der über­haupt zeit­lich noch gespielt wer­den kann? 

Josef Jan­ker: Wie gesagt, auch wenn es Kraft­an­stren­gun­gen aller Betei­lig­ten bedarf, so bin ich guter Din­ge, dass wir auch das hin­be­kom­men, soll­ten wir Ende März/​Anfang April wie­der spie­len dür­fen. Wir hat­ten ja immer klar kom­mu­ni­ziert, dass der Modus des Liga-Pokal ange­passt wer­den kann, soll­te es die Pan­de­mie­la­ge erfor­dern. Soll­te auf­grund von unüber­wind­ba­ren Ter­min­nö­ten in ein­zel­nen Ligen die Durch­füh­rung des Liga-Pokals nicht mehr mög­lich sein, wird er abge­bro­chen. Denn es gilt wei­ter­hin: Die Meis­ter­schaft genießt obers­te Prio­ri­tät. Mit den Bezirks-Spiel­lei­tern ist abge­spro­chen, dass wir jetzt, wo wir wis­sen, dass vor dem 15. Febru­ar – und wohl auch nicht gleich in den Wochen danach – gespielt wer­den kann, alle am Liga-Pokal teil­neh­men­den Klubs befra­gen. Jeder muss und kann für sich selbst ent­schei­den, ob er wei­ter­hin mit­spie­len möch­te. Jeder Ver­ein muss sei­ne eige­ne Situa­ti­on im Auge haben und soll­te sich auch mit den Spie­lern und Trai­nern dazu aus­tau­schen. Es wird ja zwangs­läu­fig so sein, dass vie­le Spie­le dann auch unter der Woche aus­ge­tra­gen wer­den müs­sen. Es gibt Ver­ei­ne, für die nach der Lock­down-Ver­län­ge­rung bereits fest­steht, dass sie sich die­se Stra­pa­zen nicht antun wol­len und des­halb aus dem Wett­be­werb aus­stei­gen wer­den. Die Ver­ei­ne hat­ten übri­gens seit dem Beginn des Liga­po­kals die Mög­lich­keit des frei­wil­li­gen Rückzugs.

Das wür­de aber auch bedeu­ten, dass die Modi geän­dert wer­den müss­ten, oder?

Josef Jan­ker: Ja, aber unse­re Durch­füh­rungs­be­stim­mun­gen sind hier ohne­hin sehr detail­liert und wir könn­ten rasch reagie­ren. Die nöti­gen Vor­ar­bei­ten hat­ten wir bereits im August ver­gan­ge­nen Jah­res gemacht. Fest steht, dass wir bei einer Redu­zie­rung der Mann­schaf­ten durch frei­wil­li­ge Rück­zü­ge eben Zeit gewin­nen wür­den. Aber auch das ist ein Sto­chern im Nebel, des­we­gen wol­len wir die Klubs ja auch aktiv ange­hen und offen fra­gen, wie sie sich den eige­nen Fort­gang vorstellen.

Ver­bands­spiel­lei­ter Josef Jan­ker. Foto: Sebas­ti­an Widmann

Eine Dead­line gibt es also nicht?

Josef Jan­ker: Die Dead­line setzt die Pan­de­mie, so schwer uns das allen fällt, aber das ist Fakt. Ich kann Ver­ei­ne ver­ste­hen, die das nicht wirk­lich toll fin­den, aber Coro­na legt uns allen Fes­seln an. Wir hat­ten solch eine Situa­ti­on noch nie – und gera­de des­halb braucht es jetzt ein Zusam­men­rü­cken und gegen­sei­ti­ges Ver­ständ­nis. Coro­na hat sich nie­mand aus­ge­sucht. Das muss jeder aner­ken­nen. Unser Land hat genü­gend Pro­ble­me, wenn ich bei­spiels­wei­se an Schu­len, Kitas oder die gesam­te Wirt­schaft den­ke. Der Ama­teur­fuß­ball soll­te sich nicht auch selbst noch wei­te­re Pro­ble­me machen. Beim Fuß­ball reden wir nach wie vor im ganz über­wie­gen­den Teil von einer Freizeitbeschäftigung.

Soll­ten die staat­li­chen Ver­bo­te län­ger andau­ern, was kei­ner hofft, gibt es dann auch Über­le­gun­gen, län­ger als geplant in den Früh­som­mer hin­ein zu spielen?

Josef Jan­ker: Ja, grund­sätz­lich schon. In man­chen Bezir­ken wird das ohne­hin schon seit vie­len Jah­ren prak­ti­ziert, da las­sen wir ganz bewusst viel Raum bei der Spiel­plan­ge­stal­tung. Eini­gen müs­sen wir uns bei den Schnitt­stel­len zur und auf Ver­bands­ebe­ne sowie zur 3. Liga. Im Über­gang von den Krei­sen zum Bezirk sind die Sai­son­enden auch vor der Coro­na-Zeit schon unter­schied­lich gewe­sen – das funk­tio­niert auch jetzt. Und soll­te die Pan­de­mie tat­säch­lich noch viel, viel län­ger andau­ern als erhofft, so ergibt sich das Pro­blem ja nicht nur in Bay­ern, son­dern im gan­zen Land.

Stich­punkt Regio­nal­li­ga: Hier ste­hen die Ter­mi­ne für die Auf­stiegs­spie­le den baye­ri­schen Regio­nal­li­gis­ten gegen den Nord-Ver­tre­ter bereits fest, die Sai­son muss hier am 8. Mai been­det sein. 

Josef Jan­ker: Ja, das ist der Stand von heu­te. Natür­lich wis­sen wir um das Datum, und natür­lich ste­hen wir im Kon­takt mit dem Nor­den. Es bleibt uns gar nichts ande­res übrig, als die Pan­de­mie­la­ge im Blick zu hal­ten und uns dann über die Län­der­gren­zen hin­weg abzustimmen.

Sil­ves­ter im Lockdown

Bam­ber­ger Silvester-Bestimmungen

Im Lock­down ist Pyro­tech­nik an Sil­ves­ter im öffent­li­chen Raum ver­bo­ten. Was Sie für den Jah­res­wech­sel in Bam­berg wis­sen müssen.

Die Beschlüs­se des der­zei­ti­gen Lock­downs stel­len klar: Öffent­li­che Fei­ern an Sil­ves­ter fal­len die­ses Jahr aus. Zum Jah­res­wech­sel gel­ten zum einen wei­ter­hin die stren­gen Kon­takt­be­schrän­kun­gen: Es dür­fen sich maxi­mal fünf Per­so­nen (ab 14 Jah­ren) aus höchs­tens zwei Haus­hal­ten tref­fen. Wer Fami­lie oder Freun­de zum Jah­res­wech­sel besucht, muss auf­grund der Aus­gangs­sper­re (zwi­schen 21 Uhr und 5 Uhr) bis min­des­tens 5 Uhr mor­gens bleiben.

Auch das Hin­aus­ge­hen auf die Stra­ße um Mit­ter­nacht, um bei­spiels­wei­se mit Freun­den und Nach­barn auf das neue Jahr anzu­sto­ßen und Sil­ves­ter­ra­ke­ten abzu­feu­ern, ist zu die­sem Jah­res­wech­sel nicht möglich.

Das Ver­las­sen der eige­nen Woh­nung bezie­hungs­wei­se des eige­nen Grund­stücks ist nach 21 Uhr unter­sagt. Wer es trotz­dem tut, ris­kiert ein Buß­geld (500 Euro). Außer­dem gilt rund um die Uhr ein Ver­bot von Alko­hol­kon­sum im öffent­li­chen Raum.

Zusam­men­fas­sung Silvester-Bestimmungen

- Tref­fen dür­fen sich maxi­mal 5 Per­so­nen (ab 14 Jah­ren) aus maxi­mal 2 Haushalten.

- Aus­gangs­sper­re 21 Uhr bis 5 Uhr, Gäs­te müs­sen also bis 21 Uhr wie­der zuhau­se sein oder über­nach­ten bis min­des­tens 5 Uhr.

- Kein Sil­ves­ter­feu­er­werk auf öffent­li­chem Grund erlaubt.

Buß­geld bei Ver­stö­ßen: 500 Euro

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter:

www.stadt.bamberg.de

Foto­ga­le­rie

Bam­berg im Lockdown

Bam­bergs Stra­ßen und Plät­ze bie­ten drei Tage vor Weih­nach­ten einen unge­wohn­ten Anblick. Auf­grund der aktu­el­len Lock­down-Maß­nah­men sind sie so men­schen­leer wie wohl noch nie. Bleibt zu hof­fen, dass sich die Maß­nah­men auch in fal­len­den Infek­ti­ons­zah­len niederschlagen.

Wir sind ein biss­chen durch die Innen­stadt gefah­ren und prä­sen­tie­ren unse­re Fotoreihe 

„Bam­berg im Lockdown”.

Ärger auf Twitter

Erz­bi­schof Lud­wig Schick für Präsenzgottesdienste

Bam­bergs Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat sich am Wochen­en­de mit einem Tweet den Unmut eini­ger Twit­ter­nut­zer zuge­zo­gen. Dar­in for­der­te er, trotz des erneu­ten Lock­downs an der Aus­füh­rung von Prä­senz­got­tes­diens­ten in Kir­chen auch wei­ter­hin festzuhalten.

Am zurück­lie­gen­den Sonn­tag tweete­te Erz­bi­schof Lud­wig Schick: „Lie­be Poli­ti­ker! Auch bei einem har­ten Lock­down müs­sen die Kir­chen an Weih­nach­ten offen und Got­tes­dienst­be­su­che mög­lich blei­ben, sicher bei Ein­hal­tung der nöti­gen Regeln. Wunsch & Bit­te von Mil­lio­nen Chris­ten und auch von ande­ren Reli­gio­nen. Einen Lock­down der See­le darf es nicht geben.“

Zwar ist die Reli­gi­ons­frei­heit und ihre Aus­übung grund­recht­lich geschützt und ent­spre­chend nicht von den Bestim­mun­gen des aktu­el­len Lock­downs ein­ge­schränkt – die Mög­lich­keit, auf Prä­senz­got­tes­diens­te zuguns­ten von online ver­füg­bar gemach­ten Got­tes­diens­ten zu ver­zich­ten, und so das Infek­ti­ons­ri­si­ko mög­li­cher­wei­se zu ver­rin­gern, besteht aber auch.

Ent­spre­chend fie­len die Reak­ti­on auf den Tweet des Erz­bi­schofs aus.

Wäh­rend Come­dy-Autor und Kolum­nist Micky Bei­sen­herz in sei­nem Kom­men­tar „Wie­so eigent­lich: Din­ge unter Ver­schluss hal­ten, das ist doch der Kir­che immer vor­treff­lich gelun­gen.“ noch eher auf kaba­ret­tis­ti­sche Art und Wei­se auf den Tweet von Erz­bi­schof Schick ein­ging, wie­sen ande­re Twit­ter-Nut­zer auf die mög­li­che Fol­gen­schwe­re von Prä­senz­got­tes­diens­ten hin.

So schrieb ein Nut­zer: „Ich dach­te es geht, gera­de an Weih­nach­ten, um Nächs­ten­lie­be. Und wie kann man die­se in solch einer Zeit am bes­ten zei­gen? Indem man auf die Schwa­chen ach­tet und zu Hau­se bleibt!“

Ähn­lich sah es die­ser Kom­men­tar: „Nächs­ten­lie­be ist für mich, kei­nen anzu­ste­cken und unnö­tig zu gefähr­den. In der heu­ti­gen Zeit ist es sehr unkom­pli­ziert über Inter­net & Co., Live Über­tra­gung zu ver­fol­gen! Es soll­ten ALLE an einem Strang zie­hen und die Maß­nah­men ein­hal­ten, ohne Extrawürste.“

Und die­ser: „Dafür Sor­ge zu tra­gen, dass sich die­ses Virus nicht wei­ter­ver­brei­tet, ist Dienst an unse­ren Mit­men­schen und damit Aus­druck christ­li­cher Nächs­ten­lie­be. Grö­ße­re Ansamm­lun­gen von Men­schen in Innen­räu­men sind und blei­ben ris­kant. Die Kir­chen müs­sen ihrer Ver­ant­wor­tung gerecht werden.“

Eine wei­te­re Ant­wort lau­te­te: „Lie­ber Bischof, schon wegen der ein­zu­hal­ten­den Hygie­ne­re­geln kann nur ein Bruch­teil der Chris­ten an Got­tes­diens­ten teil­neh­men, weil das Platz­an­ge­bot stark ein­ge­schränkt ist. Man kann auch über die Medi­en ver­bun­den Got­tes­dienst fei­ern, wenn es wegen der Pan­de­mie real nicht geht. Selbst als die Got­tes­häu­ser im Früh­jahr von den Kir­chen frei­wil­lig geschlos­sen wur­den, gab es kei­nen Lock­down für die See­le eines Gläu­bi­gen, der mit Chris­tus im Gebet ver­bun­den ist. Ange­sichts der Pan­de­mie-Lage soll­ten die Kir­chen soli­da­risch auf Ver­samm­lun­gen verzichten.“

Der Kom­men­tar „Wer beten möch­te, kann das auch zu Hau­se tun. Ich kann nicht nach­voll­zie­hen, dass wir zu Hau­se blei­ben, aber trotz­dem in die Kir­che ren­nen sol­len. Gläu­big­keit hat nichts damit zu tun, wo man betet.“ wies auf die Orts­un­ge­bun­den­heit des Gebets hin.

Ein wei­te­rer Nut­zer lenk­te die Auf­merk­sam­keit auf die Zustän­de in Kran­ken­häu­sern: „Müss­ten nicht auch und gera­de die Kir­chen ein Signal aus­sen­den? Für Gesund­heit, für Men­schen­le­ben, für Zusam­men­halt. Was hilft ein Got­tes­dienst, wenn in kirch­li­chen Kran­ken­häu­sern zeit­gleich Aus­nah­me­zu­stand herrscht?“

Ant­wort Erz­bi­schof Schick

Erz­bi­schof Lud­wig Schick blieb bei sei­ner Ent­schei­dung für Prä­senz­got­tes­diens­te. Gegen­über dem Baye­ri­schen Rund­funk äußer­te er sich zu den Reak­tio­nen, indem er auf die getrof­fe­nen Hygie­ne­maß­nah­men, Eigen­ver­ant­wor­tung und freie Ent­schei­dun­gen verwies:

„Wir hal­ten unse­re Got­tes­diens­te, wir hal­ten aber auch alle Hygie­ne­maß­nah­men ein. Wir strea­men auch die Got­tes­diens­te. Die Bischofs­kon­fe­renz hat einen Plan ver­öf­fent­licht, wel­che Got­tes­diens­te über­tra­gen wer­den. Jeder soll die Frei­heit haben, in die Kir­che zu gehen oder zu Hau­se zu blei­ben. Wer kann und will, der kann sich anmel­den und der kann teil­neh­men. Ande­re kön­nen zu Hau­se blei­ben und so mit­fei­ern, wie es jedem gut tut und wie es jeder kann. Natür­lich soll­ten Risi­ko­grup­pen wie älte­re Men­schen lie­ber zu Hau­se blei­ben. Aber die Frei­heit soll­te bewahrt werden.”

Außer­dem hat sich Erz­bi­schof Lud­wig Schick mit ande­ren baye­ri­schen Bischö­fen über die Fol­gen der ange­kün­dig­ten Aus­gangs­sper­re in Bay­ern von 21 bis 5 Uhr für die Christ­met­ten an Hei­lig­abend aus­ge­tauscht. In einer gemein­sa­men Erklä­rung heißt es:

„Die Christ­met­te ist ursprüng­lich eine Mit­ter­nachts­mes­se und gehört gera­de in Bay­ern zu den wich­tigs­ten Got­tes­diens­ten des Jah­res. In den meis­ten Pfar­rei­en beginnt sie am spä­ten Abend um 22 Uhr oder 22:30 Uhr.

In Anbe­tracht der Ent­wick­lun­gen haben in allen Diö­ze­sen die Pfar­rer und die mit­ver­ant­wort­li­chen Haupt- und Ehren­amt­li­chen in den Pfar­rei­en Kon­zep­te ent­wi­ckelt, die im Rah­men des beschränk­ten Platz­an­ge­bo­tes vie­len Gläu­bi­gen ermög­li­chen, eine weih­nacht­li­che Lit­ur­gie an Hei­lig­abend mit­zu­fei­ern. Da die Vor­be­rei­tun­gen der Haupt- und Ehren­amt­li­chen weit­ge­hend abge­schlos­sen, stren­ge Hygie­ne­kon­zep­te ent­wi­ckelt, per­sön­li­che Platz­kar­ten aus­ge­ge­ben sind und das Got­tes­dienst­an­ge­bot über den gan­zen Nach­mit­tag und Abend erheb­lich erwei­tert und somit ent­zerrt ist, trifft die Aus­gangs­sper­re ab 21 Uhr alle Betei­lig­ten hart.

Die zeit­li­che Aus­wei­tung der Got­tes­diens­te über den gan­zen Abend wür­de das Infek­ti­ons­ri­si­ko im Gegen­satz zu einer Ver­dich­tung in der Zeit vor 19:30 Uhr min­dern. Der Besuch der Christ­met­te trägt zudem mit der reli­giö­sen Stär­kung erheb­lich zur see­li­schen Gesund­heit und Sta­bi­li­sie­rung der Men­schen in die­ser Kri­sen­zeit bei.

Den baye­ri­schen Bischö­fen ist der Ernst der Lage voll bewusst und alle gemein­sam unter­strei­chen ihr Anlie­gen, für die von der Staats­re­gie­rung erbe­te­ne Aus­nah­me von der Aus­gangs­be­schrän­kung alles dar­an­zu­set­zen, dass von den Weih­nachts­got­tes­diens­ten kein erhöh­tes Infek­ti­ons­ri­si­ko aus­ge­hen darf.

Die Bischö­fe sind sich einig, dass am Hei­li­gen Abend so vie­le Got­tes­diens­te wie mög­lich gefei­ert wer­den sol­len, und haben drin­gend dar­um gebe­ten, dass die­se schmerz­haf­te Ent­schei­dung der Aus­gangs­sper­re an Hei­lig­abend eine ein­zi­ge Aus­nah­me erfah­ren kann.“