Langzeitstudien gibt es noch nicht, aber erste Untersuchungen von psychischen Folgen des Lockdowns deuten darauf hin, dass die Beschränkung von sozialen Kontakten
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Live-Stream mit Mentaltrainer Thomas Baschab
Weiter mental stark durch den Lockdown
Nach dem Erfolg der ersten Reihe lädt die VR Bank Bamberg-Forchheim eG zu einem zweiten Livestream mit dem Mentaltrainer Thomas Baschab ein. Am kommenden Dienstag wird Baschab zeigen, wie man mit positiver Energie und mentaler Stärke seine Potenziale nutzen, Ziele erreichen und Träume leben kann.
„Viele der über 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, die Mitte Februar den Livestream mit Thomas Baschab miterlebt haben, haben uns begeisterte Rückmeldungen gegeben“, berichtet Gregor Scheller, Vorstandsvorsitzender der VR Bank Bamberg-Forchheim eG, freudig. „Die konkret umsetzbaren Tipps von Thomas Baschab, wie man sein Denken auch in schwierigen Zeiten auf die positiven Dinge richten kann, statt sich von Ängsten schwächen zu lassen, kamen sehr gut an“, so Scheller. „Nachdem uns Corona und der anhaltende Lockdown viel Kraft abverlangen, wollen wir unsere Kundinnen und Kunden sowie alle Bürgerinnen und Bürger in der Region weiterhin gut unterstützen, damit sie stark und zuversichtlich durch diese Zeit kommen. Dafür stehen wir als Regionalbank“, führt Herr Scheller weiter aus.
Daher lädt die VR Bank Bamberg-Forchheim eG zu einem zweiten Livestream mit dem Mentaltrainer von Olympiasiegern und Weltmeistern, Thomas Baschab, ein. Am Dienstag, 2. März um 19 Uhr wird Baschab unter dem Motto „Mental stark durch den Lock-down 2.0“ zeigen, wie man mit positiver Energie und mentaler Stärke seine Potenziale nutzen, Ziele erreichen und Träume leben kann.
Praktische Anleitungen für mentale Stärke
„Wenn es gut läuft, ist es leicht, mental gut drauf zu sein“, weiß Mentaltrainer Thomas Baschab. Gerade im Coaching von Spitzensportlern erlebt er das immer wieder anschaulich. „Eine gute mentale Verfassung ist die Voraussetzung dafür, im richtigen Moment das Richtige zu tun und sein Potenzial voll zu nutzen – zum Beispiel als Sportler im entscheidenden Moment Höchstleistungen zu erreichen“, erklärt Baschab. „In einer Krise ist das hingegen eine besondere Herausforderung.“ Er wird daher den Zuschauern des VR Bank-Livestreams konkrete Hilfestellungen geben, wie sie schwierige Phasen besser bewältigen können. „Die Teilnehmer werden nicht nur hören, sondern auch selbst erleben, was mentale Methoden bei ihnen auslösen können“, kündigt Thomas Baschab an. Seine anschaulichen Beispiele wird er nicht nur live vorführen, sondern die Zuschauer motivieren, einfache praktische Übungen direkt zu Hause vor dem Bildschirm zu testen.
Erfolgreicher Mentalcoach für Spitzensportler
Mit seinen ungewöhnlichen Methoden und seinem begeisternden Seminarstil – einer sehr authentischen Mischung aus Tiefgang und Humor – bringt Thomas Baschab seit über 30 Jahren Menschen auf Erfolgskurs. Er gilt als einer der gefragtesten und erfolgreichsten Trainer Deutschlands. Eindrucksvoll vermittelt er, wie man Ziele erreichen kann, die man bisher für unerreichbar gehalten hat. Bekannt geworden ist Thomas Baschab als Mentalcoach, ‑trainer, Keynote-Speaker, Autor und als Managementtrainer für Top-Unternehmen sowie als Mentalcoach zahlreicher Spitzensportler.
Kostenfreie Teilnahme für alle Interessierten
Die Teilnahme am Live-Stream mit Thomas Baschab ist kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich unter https://www.vrbank-bamberg-forchheim.de/live
Tierschutzverein Bamberg
Der Wunsch nach einem Haustier ist gestiegen
Hätte die Pandemie nicht zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten geführt, könnten der Tierschutzverein Bamberg und das Tierheim Berganza auf ruhige Monate zurückblicken. In Lockdown-Zeiten sind einerseits so wenige Tiere ausgesetzt oder beim Tierheim abgegeben worden wie selten zuvor. Andererseits stiegen die Anfragen aus der Bevölkerung, ein Tier aufzunehmen. Unter anderem über die Zusammenhänge von sozialen Beschränkungen und Tierliebe und die Tatsache, dass Haustiere nicht zu jedem passen, haben wir mit Jürgen Horn, dem 1. Vorsitzenden des Tierschutzvereins Bamberg, gesprochen.
Herr Horn, welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Arbeit des Bamberger Tierheims und des Tierschutzvereins?
Jürgen Horn: Zunächst einmal bedeutete die Pandemie, dass wir ein Hygienekonzept erarbeiten und für dessen Einhaltung sorgen mussten. Dann hatten wir keine normalen Öffnungszeiten mehr, was uns befürchten ließ, dass unsere Schützlinge nun wesentlich länger bei uns bleiben müssten. Doch konnten wir sehr schnell feststellen, dass die Nachfrage in der Bevölkerung nach einem Haustier deutlich gestiegen ist. Wer keine, oder nur sehr wenige Kontakte zu anderen Menschen hat, schätzt ein Haustier umso mehr. Was jedoch sich sehr negativ auswirkte war, dass wir auch keine Feste und Sonntagsöffnungen mehr hatten. Das bedeutet letztendlich einen fünfstelligen Verlust auf unserer Einnahmen-Seite. Ein weiteres Problem war, dass wir während des Lockdowns keine Auslandshunde aufnehmen konnten, da die Transporte nicht möglich waren. Auch Vor- und Nachkontrollen wurden schwierig. Umso erfreulicher war jedoch die enorme Spendenbereitschaft vieler Tierfreunde, denen ich im Namen der gesamten Vorstandschaft und Belegschaft herzlich danke!
Der Zweck des Tierschutzvereins besteht in der Förderung des Tierschutzes. Können Sie einschätzen, wie sich das gesellschaftliche Bewusstsein für Tierwohl und Tierschutz in den letzten Jahren entwickelt hat? Trügt der Anschein, dass es zugenommen hat, oder liegt immer noch viel im Argen?
Jürgen Horn: Zwangsläufig habe ich als Vorsitzender dieses Vereins natürlich eher mit Tierfreunden zu tun. Ich habe aber schon den deutlichen Eindruck, dass bei einer sehr großen Mehrheit unserer Bevölkerung sich das Gespür für die Bedürfnisse der Tiere deutlich erhöht hat. Was ich jedoch sehr bedaure, ist, dass Vorgaben aus der Politik dem nur sehr zögerlich und vor allem viel zu langsam Rechnung tragen.
Für mich ist es unbegreiflich, wie lange es dauert, allein so etwas Schreckliches wie das Küken-Schreddern zu verbieten, um nur ein Beispiel zu nennen. Und weitere Beispiele gäbe es noch unendlich viel mehr.
Insgesamt jedoch steigt das Bewusstsein in der Bevölkerung. Leider gibt es aber immer noch viele Missstände hinter verschlossenen Türen, wie wir bei so manchen Rettungseinsätzen mit den Amtstierärzten feststellen mussten. Das größte Problem dürfte der stark zugenommene Handel mit Welpen, sogenannten Wühltischwelpen, sein. Hier betonen wir immer wieder, dass es falsche Tierliebe ist, wenn man so ein armes Geschöpf kauft, damit es ihm besser geht. Jeder verkaufte Welpe bedeutet, dass illegale Händler weitere Welpen unter schlimmsten Bedingungen nachzüchten.
Können Sie all diese Tiere in angemessenem Umfang versorgen oder hätten Sie gerne mehr Personal oder Infrastruktur?
Jürgen Horn: Im Moment haben wir es einigermaßen ruhig. Das erlaubt uns derzeit, so manche kleine Renovierungsarbeiten wie Streichen und dergleichen durchzuführen. Auch können so einige Überstunden abgebaut werden, die in der sehr tierstarken Zeit von September bis Mitte November aufgelaufen waren. Insgesamt ist das Tierheim personell meines Erachtens gut und angemessen ausgestattet. Natürlich müssen wir uns an dieser Stelle auch bei den vielen ehrenamtlichen Helfern herzlich bedanken. Ohne sie müsste das Personal deutlich aufgestockt werden, was das Tierheim auf Dauer finanziell nicht stemmen könnte. Bei dieser Gelegenheit ein Aufruf: ein ehrenamtlicher Hundetrainer wäre eine tolle Unterstützung. Wir hätten sogar die Möglichkeit, diesem einen richtigen Trainingsplatz auch für seine eigenen Kunden zur Verfügung zu stellen.
Wie haben sich soziale Beschränkungen der Pandemiebekämpfung auf die Tiervermittlung ausgewirkt? Haben sich vermehrt Menschen mit dem Wunsch, ein Tier aufzunehmen, um zuhause nicht immer allein zu sein, sondern zumindest tierische Gesellschaft zu haben, an Sie gewendet?
Jürgen Horn: Wie ich es eingangs schon erwähnt habe, ist für solche Menschen der Wunsch nach einem Haustier zum Lieben deutlich gestiegen. Auch aus anderen Tierheimen hören wir immer wieder die Aussage, wir könnten viel mehr vermitteln als wir haben. Nichtsdestotrotz ist dennoch bei jeder Vermittlung ein ausgiebiges Vermittlungs-Gespräch Voraussetzung. Nicht jeder Mensch passt zu jedem Tier. Unser erfahrenes Personal muss auch manchmal nein sagen oder ein anderes Tier empfehlen, denn letztendlich steht für uns das Tierwohl an erster Stelle und auch den Menschen ist ja nicht geholfen, wenn sie nach kurzer Zeit merken, dass es mit diesem Tier nicht gut geht. Leider gibt es gehäuft unvernünftige Leute, die nur an sich, aber nicht ans Tier denken: Es gibt tatsächlich ernstgemeinte Anfragen für „Leihtiere“ für die Zeit des Homeoffice. Das geht gar nicht!
Inwieweit kann die Anwesenheit eines Haustiers positive Auswirkungen gegen Einsamkeitsgefühle haben?
Jürgen Horn: Der Mensch ist nun einmal ein soziales Wesen. Niemandem tut es gut, nur alleine zuhause herumzuhängen. Zum einen fordert ein Tier Versorgungsaufgaben und damit einhergehend auch, dass der Mensch mehrmals täglich in Bewegung kommen muss. Ganz besonders natürlich mit Hunden. Zum andern gibt einem ein Tier unendlich viel Liebe und Geborgenheit.
Wie hat sich die Zahl entlaufener oder ausgesetzter Tiere in den letzten Monaten entwickelt?
Jürgen Horn: Wir hatten in diesem Sommer keine ausgesetzten Hunde und auch weniger entlaufene Hunde, was vor allem an Silvester erstaunt hat. Bei unseren Mitarbeitern hatte in den Vorjahren am 1.Januar das Telefon nicht stillgestanden. Dieses Jahr war kein einziger Hund entlaufen. Nur ein stilles Silvester ist ein gutes Silvester – bellen die Hunde!
Welche sind die häufigsten Gründe, aus denen Haustierhalter ein Tier aussetzen oder es im Tierheim abgeben?
Jürgen Horn: Das können sehr unterschiedliche Gründe sein. Wenn Menschen aus gesundheitlichen Gründen ins Krankenhaus oder Altersheim gehen, haben sie in den seltensten Fällen die Möglichkeit, ihr Tier mitzunehmen. Dies sind, neben dem Tod des Herrchens oder Frauchens, oft die traurigsten Fälle. Aber auch Fälle von plötzlicher Armut, Allergien, Zeitmangel durch berufliche Veränderung oder auch die Einsicht, dass man dem Tier keine artgerechte Haltung zugutekommen lassen kann und vieles mehr, können derartige Gründe sein. Mich persönlich ärgern vor allem diejenigen, die ihren verzogenen Kindern zum Geburtstag oder zu Weihnachten ein Tier geschenkt haben, aber jetzt in Urlaub wollen und merken, dass das mit einem Tier etwas umständlicher ist und es deswegen aussetzen oder, wenn das Tier Glück hat, im Tierheim abgeben.
Wie lässt es sich erreichen, dass Halter, die ihr Tier nicht mehr haben möchten, dieses nicht aussetzen, sondern sich damit an Sie wenden?
Jürgen Horn: Im Gegensatz zu manch anderen Tierheimen verlangen wir keine Abgabegebühren. Der Abgebende muss also nicht fürchten, hier nochmal zur Kasse gebeten zu werden. Auch werden seine Abgabegründe von uns nicht überprüft. So hat im Landkreis Bamberg, das ist unser Zuständigkeitsbereich, kein Tierbesitzer auch nur den fadenscheinigsten Grund ein Tier auszusetzen. Im Gegenteil: Wer dabei erwischt wird, muss mit einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz rechnen und das kann durchaus sehr teuer werden. Unsere Mitarbeiter sind angehalten, keine Vorwürfe zu machen, wenn das Tier abgegeben wird. Wichtig ist eine rechtzeitige Kontaktaufnahme zu uns, dann können wir helfen, Probleme zu lösen beziehungsweise Lösungen für die Tiere zu finden, und gegebenenfalls auch das Tier direkt zu vermitteln.
Tierschutzverein Bamberg e.V. /Tierheim Berganza
Rothofer Weg 30
Telefon: 09 51 //700 927–0
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Dramatische Lage im Bamberger Gastgewerbe
Gewerkschaft NGG fordert Mindest-Kurzarbeitergeld
Angesichts weiterhin geschlossener Restaurants, Cafés und Hotels in Stadt und Landkreis Bamberg macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf die wachsende Notlage der Beschäftigten aufmerksam – und fordert die Einführung eines Mindest-Kurzarbeitergeldes von 1.200 Euro im Monat. Die NGG geht davon aus, dass die Kurzarbeit aktuell erneut die Ausmaße des Lockdowns vom Frühjahr vergangenen Jahres angenommen hat. Damals meldeten 183 gastgewerbliche Betriebe in der Stadt Bamberg – das sind 75 Prozent aller Betriebe der Branche in der Stadt – und 142 Betriebe im Kreis Bamberg – 66 Prozent aller Betriebe – Kurzarbeit an.
Die Zahl der Köchinnen, Kellner und Hotelfachleute in Kurzarbeit stieg im April 2020 auf 1.357 in der Stadt, auf 703 im Landkreis. Dies geht aus einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit hervor. Nach Angaben des Ifo-Instituts waren im Januar 2021 bundesweit 56 Prozent aller Beschäftigten des Gastgewerbes in Kurzarbeit. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft lag die Quote bei lediglich 7,8 Prozent.
„Im Unterschied zu anderen Branchen dauert der derzeitige Lockdown für die Gastronomie und Hotellerie immerhin schon seit Anfang November. Die Beschäftigten wissen nicht mehr, wie sie noch ihre Miete bezahlen sollen. Ihre letzten Reserven sind längst aufgebraucht. Und es könnten noch Monate vergehen, bis Hotels und Gaststätten wieder öffnen“, sagt Michael Grundl, Geschäftsführer der NGG-Region Oberfranken. „Wegen ohnehin niedriger Löhne und fehlender Trinkgelder spitzt sich die Lage der Beschäftigten auch in Bamberg und dem Landkreis dramatisch zu. Ohne schnelle und unbürokratische Hilfe drohen den Menschen existentielle Probleme“, betont Grundl.
Zusammen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die NGG deshalb Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Koalitionsspitzen in einem offenen Brief aufgefordert, ein branchenübergreifendes Mindest-Kurzarbeitergeld in Höhe von 1.200 Euro pro Monat einzuführen. Am 11. Februar debattiert auch der Deutsche Bundestag über das Thema. Außerdem haben ver.di und die NGG eine Online-Petition zum Mindest-Kurzarbeitergeld gestartet. Weitere Informationen zu dieser gibt es unter https://www.ngg.net/mindest-kug
„Wenn die Politik Unternehmen mit enormen Steuermitteln unterstützt, um eine Pleitewelle zu verhindern, dann muss auch genug Geld für die da sein, die jetzt jeden Cent zweimal umdrehen müssen“, sagt Michael Grundl. Gerade in kleineren Pensionen und Gaststätten in der Region verdienten viele Beschäftigte kaum mehr als den gesetzlichen Mindestlohn. Eine Kellnerin, die in Vollzeit zum Mindestlohn arbeitet, kommt im ersten Bezugsmonat auf nur 728 Euro Kurzarbeitergeld (ledig, ohne Kinder, Kirchensteuer), so die NGG. Selbst nach der Erhöhung auf 80 Prozent des Einkommens, wie sie nach sieben Monaten Kurzarbeit greift, bleiben nur 971 Euro im Monat.
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Verbands-Spielleiter Josef Janker im Interview
„Die Deadline setzt die Pandemie”
Das öffentliche und gesellschaftliche Leben bleibt hierzulande pandemiebedingt bis mindestens 14. Februar stark eingeschränkt. Verbandsspielleiter Josef Janker spricht im Interview über das Selbstverständnis des Amateurfußballs in Corona-Zeiten, detaillierte Planungen und eine Portion Optimismus.
Bis mindestens Mitte Februar kann der Ball auf keinen Fall rollen. Was bedeutet das für den Amateurfußball?
Josef Janker: Darauf hatten wir uns eingestellt, denn wir erleben alle ja aktuell, wie sehr uns die Pandemielage in die Knie zwingt. Unser gesellschaftliches Leben steht quasi still und der Fußball sollte in dieser schwierigen Situation auch hintenanstehen – das gehört zum Selbstverständnis. Aber natürlich machen wir uns im Verbands-Spielausschuss Gedanken, wie wir die weiterhin unterbrochene Saison zu Ende bringen können. Es bleibt dabei: Wir haben mit der Fortsetzungs-Entscheidung Zeit gewonnen, stehen noch nicht unter Druck. Aber natürlich wächst mit jedem Tag, den wir später loslegen können, auch die Herausforderung – für die Vereine und für unsere Spielleiter. Aber wir sind vorbereitet und profitieren jetzt davon, die Saison nicht abgebrochen zu haben. Stand heute bin ich optimistisch, dass wir selbst dann zu einem ordentlichen Ende kommen, wenn wir erst Ende März wieder loslegen können. Aktuell über einen Re-Start zu sprechen, ist der berühmte Blick in die Glaskugel.
Die für die Vereine noch ausstehenden Meisterschaftsspiele sind an zwei Händen abzuzählen. Aber es gibt ja noch den Liga-Pokal. Gibt es hier Überlegungen, ab wann klar ist, ob der überhaupt zeitlich noch gespielt werden kann?
Josef Janker: Wie gesagt, auch wenn es Kraftanstrengungen aller Beteiligten bedarf, so bin ich guter Dinge, dass wir auch das hinbekommen, sollten wir Ende März/Anfang April wieder spielen dürfen. Wir hatten ja immer klar kommuniziert, dass der Modus des Liga-Pokal angepasst werden kann, sollte es die Pandemielage erfordern. Sollte aufgrund von unüberwindbaren Terminnöten in einzelnen Ligen die Durchführung des Liga-Pokals nicht mehr möglich sein, wird er abgebrochen. Denn es gilt weiterhin: Die Meisterschaft genießt oberste Priorität. Mit den Bezirks-Spielleitern ist abgesprochen, dass wir jetzt, wo wir wissen, dass vor dem 15. Februar – und wohl auch nicht gleich in den Wochen danach – gespielt werden kann, alle am Liga-Pokal teilnehmenden Klubs befragen. Jeder muss und kann für sich selbst entscheiden, ob er weiterhin mitspielen möchte. Jeder Verein muss seine eigene Situation im Auge haben und sollte sich auch mit den Spielern und Trainern dazu austauschen. Es wird ja zwangsläufig so sein, dass viele Spiele dann auch unter der Woche ausgetragen werden müssen. Es gibt Vereine, für die nach der Lockdown-Verlängerung bereits feststeht, dass sie sich diese Strapazen nicht antun wollen und deshalb aus dem Wettbewerb aussteigen werden. Die Vereine hatten übrigens seit dem Beginn des Ligapokals die Möglichkeit des freiwilligen Rückzugs.
Das würde aber auch bedeuten, dass die Modi geändert werden müssten, oder?
Josef Janker: Ja, aber unsere Durchführungsbestimmungen sind hier ohnehin sehr detailliert und wir könnten rasch reagieren. Die nötigen Vorarbeiten hatten wir bereits im August vergangenen Jahres gemacht. Fest steht, dass wir bei einer Reduzierung der Mannschaften durch freiwillige Rückzüge eben Zeit gewinnen würden. Aber auch das ist ein Stochern im Nebel, deswegen wollen wir die Klubs ja auch aktiv angehen und offen fragen, wie sie sich den eigenen Fortgang vorstellen.
Eine Deadline gibt es also nicht?
Josef Janker: Die Deadline setzt die Pandemie, so schwer uns das allen fällt, aber das ist Fakt. Ich kann Vereine verstehen, die das nicht wirklich toll finden, aber Corona legt uns allen Fesseln an. Wir hatten solch eine Situation noch nie – und gerade deshalb braucht es jetzt ein Zusammenrücken und gegenseitiges Verständnis. Corona hat sich niemand ausgesucht. Das muss jeder anerkennen. Unser Land hat genügend Probleme, wenn ich beispielsweise an Schulen, Kitas oder die gesamte Wirtschaft denke. Der Amateurfußball sollte sich nicht auch selbst noch weitere Probleme machen. Beim Fußball reden wir nach wie vor im ganz überwiegenden Teil von einer Freizeitbeschäftigung.
Sollten die staatlichen Verbote länger andauern, was keiner hofft, gibt es dann auch Überlegungen, länger als geplant in den Frühsommer hinein zu spielen?
Josef Janker: Ja, grundsätzlich schon. In manchen Bezirken wird das ohnehin schon seit vielen Jahren praktiziert, da lassen wir ganz bewusst viel Raum bei der Spielplangestaltung. Einigen müssen wir uns bei den Schnittstellen zur und auf Verbandsebene sowie zur 3. Liga. Im Übergang von den Kreisen zum Bezirk sind die Saisonenden auch vor der Corona-Zeit schon unterschiedlich gewesen – das funktioniert auch jetzt. Und sollte die Pandemie tatsächlich noch viel, viel länger andauern als erhofft, so ergibt sich das Problem ja nicht nur in Bayern, sondern im ganzen Land.
Stichpunkt Regionalliga: Hier stehen die Termine für die Aufstiegsspiele den bayerischen Regionalligisten gegen den Nord-Vertreter bereits fest, die Saison muss hier am 8. Mai beendet sein.
Josef Janker: Ja, das ist der Stand von heute. Natürlich wissen wir um das Datum, und natürlich stehen wir im Kontakt mit dem Norden. Es bleibt uns gar nichts anderes übrig, als die Pandemielage im Blick zu halten und uns dann über die Ländergrenzen hinweg abzustimmen.
Silvester im Lockdown
Bamberger Silvester-Bestimmungen
Im Lockdown ist Pyrotechnik an Silvester im öffentlichen Raum verboten. Was Sie für den Jahreswechsel in Bamberg wissen müssen.
Die Beschlüsse des derzeitigen Lockdowns stellen klar: Öffentliche Feiern an Silvester fallen dieses Jahr aus. Zum Jahreswechsel gelten zum einen weiterhin die strengen Kontaktbeschränkungen: Es dürfen sich maximal fünf Personen (ab 14 Jahren) aus höchstens zwei Haushalten treffen. Wer Familie oder Freunde zum Jahreswechsel besucht, muss aufgrund der Ausgangssperre (zwischen 21 Uhr und 5 Uhr) bis mindestens 5 Uhr morgens bleiben.
Auch das Hinausgehen auf die Straße um Mitternacht, um beispielsweise mit Freunden und Nachbarn auf das neue Jahr anzustoßen und Silvesterraketen abzufeuern, ist zu diesem Jahreswechsel nicht möglich.
Das Verlassen der eigenen Wohnung beziehungsweise des eigenen Grundstücks ist nach 21 Uhr untersagt. Wer es trotzdem tut, riskiert ein Bußgeld (500 Euro). Außerdem gilt rund um die Uhr ein Verbot von Alkoholkonsum im öffentlichen Raum.
Zusammenfassung Silvester-Bestimmungen
- Treffen dürfen sich maximal 5 Personen (ab 14 Jahren) aus maximal 2 Haushalten.
- Ausgangssperre 21 Uhr bis 5 Uhr, Gäste müssen also bis 21 Uhr wieder zuhause sein oder übernachten bis mindestens 5 Uhr.
- Kein Silvesterfeuerwerk auf öffentlichem Grund erlaubt.
Bußgeld bei Verstößen: 500 Euro
Weitere Informationen unter:
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Bamberg im Lockdown
Bambergs Straßen und Plätze bieten drei Tage vor Weihnachten einen ungewohnten Anblick. Aufgrund der aktuellen Lockdown-Maßnahmen sind sie so menschenleer wie wohl noch nie. Bleibt zu hoffen, dass sich die Maßnahmen auch in fallenden Infektionszahlen niederschlagen.
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Ärger auf Twitter
Erzbischof Ludwig Schick für Präsenzgottesdienste
Bambergs Erzbischof Ludwig Schick hat sich am Wochenende mit einem Tweet den Unmut einiger Twitternutzer zugezogen. Darin forderte er, trotz des erneuten Lockdowns an der Ausführung von Präsenzgottesdiensten in Kirchen auch weiterhin festzuhalten.
Am zurückliegenden Sonntag tweetete Erzbischof Ludwig Schick: „Liebe Politiker! Auch bei einem harten Lockdown müssen die Kirchen an Weihnachten offen und Gottesdienstbesuche möglich bleiben, sicher bei Einhaltung der nötigen Regeln. Wunsch & Bitte von Millionen Christen und auch von anderen Religionen. Einen Lockdown der Seele darf es nicht geben.“
Zwar ist die Religionsfreiheit und ihre Ausübung grundrechtlich geschützt und entsprechend nicht von den Bestimmungen des aktuellen Lockdowns eingeschränkt – die Möglichkeit, auf Präsenzgottesdienste zugunsten von online verfügbar gemachten Gottesdiensten zu verzichten, und so das Infektionsrisiko möglicherweise zu verringern, besteht aber auch.
Entsprechend fielen die Reaktion auf den Tweet des Erzbischofs aus.
Während Comedy-Autor und Kolumnist Micky Beisenherz in seinem Kommentar „Wieso eigentlich: Dinge unter Verschluss halten, das ist doch der Kirche immer vortrefflich gelungen.“ noch eher auf kabarettistische Art und Weise auf den Tweet von Erzbischof Schick einging, wiesen andere Twitter-Nutzer auf die mögliche Folgenschwere von Präsenzgottesdiensten hin.
So schrieb ein Nutzer: „Ich dachte es geht, gerade an Weihnachten, um Nächstenliebe. Und wie kann man diese in solch einer Zeit am besten zeigen? Indem man auf die Schwachen achtet und zu Hause bleibt!“
Ähnlich sah es dieser Kommentar: „Nächstenliebe ist für mich, keinen anzustecken und unnötig zu gefährden. In der heutigen Zeit ist es sehr unkompliziert über Internet & Co., Live Übertragung zu verfolgen! Es sollten ALLE an einem Strang ziehen und die Maßnahmen einhalten, ohne Extrawürste.“
Und dieser: „Dafür Sorge zu tragen, dass sich dieses Virus nicht weiterverbreitet, ist Dienst an unseren Mitmenschen und damit Ausdruck christlicher Nächstenliebe. Größere Ansammlungen von Menschen in Innenräumen sind und bleiben riskant. Die Kirchen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden.“
Eine weitere Antwort lautete: „Lieber Bischof, schon wegen der einzuhaltenden Hygieneregeln kann nur ein Bruchteil der Christen an Gottesdiensten teilnehmen, weil das Platzangebot stark eingeschränkt ist. Man kann auch über die Medien verbunden Gottesdienst feiern, wenn es wegen der Pandemie real nicht geht. Selbst als die Gotteshäuser im Frühjahr von den Kirchen freiwillig geschlossen wurden, gab es keinen Lockdown für die Seele eines Gläubigen, der mit Christus im Gebet verbunden ist. Angesichts der Pandemie-Lage sollten die Kirchen solidarisch auf Versammlungen verzichten.“
Der Kommentar „Wer beten möchte, kann das auch zu Hause tun. Ich kann nicht nachvollziehen, dass wir zu Hause bleiben, aber trotzdem in die Kirche rennen sollen. Gläubigkeit hat nichts damit zu tun, wo man betet.“ wies auf die Ortsungebundenheit des Gebets hin.
Ein weiterer Nutzer lenkte die Aufmerksamkeit auf die Zustände in Krankenhäusern: „Müssten nicht auch und gerade die Kirchen ein Signal aussenden? Für Gesundheit, für Menschenleben, für Zusammenhalt. Was hilft ein Gottesdienst, wenn in kirchlichen Krankenhäusern zeitgleich Ausnahmezustand herrscht?“
Antwort Erzbischof Schick
Erzbischof Ludwig Schick blieb bei seiner Entscheidung für Präsenzgottesdienste. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk äußerte er sich zu den Reaktionen, indem er auf die getroffenen Hygienemaßnahmen, Eigenverantwortung und freie Entscheidungen verwies:
„Wir halten unsere Gottesdienste, wir halten aber auch alle Hygienemaßnahmen ein. Wir streamen auch die Gottesdienste. Die Bischofskonferenz hat einen Plan veröffentlicht, welche Gottesdienste übertragen werden. Jeder soll die Freiheit haben, in die Kirche zu gehen oder zu Hause zu bleiben. Wer kann und will, der kann sich anmelden und der kann teilnehmen. Andere können zu Hause bleiben und so mitfeiern, wie es jedem gut tut und wie es jeder kann. Natürlich sollten Risikogruppen wie ältere Menschen lieber zu Hause bleiben. Aber die Freiheit sollte bewahrt werden.”
Außerdem hat sich Erzbischof Ludwig Schick mit anderen bayerischen Bischöfen über die Folgen der angekündigten Ausgangssperre in Bayern von 21 bis 5 Uhr für die Christmetten an Heiligabend ausgetauscht. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es:
„Die Christmette ist ursprünglich eine Mitternachtsmesse und gehört gerade in Bayern zu den wichtigsten Gottesdiensten des Jahres. In den meisten Pfarreien beginnt sie am späten Abend um 22 Uhr oder 22:30 Uhr.
In Anbetracht der Entwicklungen haben in allen Diözesen die Pfarrer und die mitverantwortlichen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Pfarreien Konzepte entwickelt, die im Rahmen des beschränkten Platzangebotes vielen Gläubigen ermöglichen, eine weihnachtliche Liturgie an Heiligabend mitzufeiern. Da die Vorbereitungen der Haupt- und Ehrenamtlichen weitgehend abgeschlossen, strenge Hygienekonzepte entwickelt, persönliche Platzkarten ausgegeben sind und das Gottesdienstangebot über den ganzen Nachmittag und Abend erheblich erweitert und somit entzerrt ist, trifft die Ausgangssperre ab 21 Uhr alle Beteiligten hart.
Die zeitliche Ausweitung der Gottesdienste über den ganzen Abend würde das Infektionsrisiko im Gegensatz zu einer Verdichtung in der Zeit vor 19:30 Uhr mindern. Der Besuch der Christmette trägt zudem mit der religiösen Stärkung erheblich zur seelischen Gesundheit und Stabilisierung der Menschen in dieser Krisenzeit bei.
Den bayerischen Bischöfen ist der Ernst der Lage voll bewusst und alle gemeinsam unterstreichen ihr Anliegen, für die von der Staatsregierung erbetene Ausnahme von der Ausgangsbeschränkung alles daranzusetzen, dass von den Weihnachtsgottesdiensten kein erhöhtes Infektionsrisiko ausgehen darf.
Die Bischöfe sind sich einig, dass am Heiligen Abend so viele Gottesdienste wie möglich gefeiert werden sollen, und haben dringend darum gebeten, dass diese schmerzhafte Entscheidung der Ausgangssperre an Heiligabend eine einzige Ausnahme erfahren kann.“