Das Raubtierhaus im Tiergarten Nürnberg hat nun wieder täglich ab 10 Uhr geöffnet. Nach der Geburt zweier Löwen im September blieb das
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Nach Löwengeburt
Tiergarten Nürnberg: Raubtierhaus wieder geöffnet
Das Raubtierhaus im Tiergarten Nürnberg hat nun wieder täglich ab 10 Uhr geöffnet. Nach der Geburt zweier Löwen im September blieb das Haus geschlossen, damit die Löwen ihren Nachwuchs ungestört großziehen konnten.
Mitte September bekamen die beiden Asiatischen Löwen Aarany und Kiron im Raubtierhaus des Nürnberger Zoos zweifachen Nachwuchs – ein Weibchen und ein Männchen. Die Namen werden die Tierpflegerinnen und Tierpfleger bestimmen, die jeden Tag mit den Tieren arbeiten.
Da Aarany nach der Geburt aber viel Ruhe brauchte, blieb das Raubtierhaus vorerst für das Publikum geschlossen. Auch Tierpflegerinnen und Tierpfleger näherten sich den Löwen nicht. Der einzige, der bei der Löwin blieb, war Löwenkater Kiron. Die beiden wurden weder vor noch nach der Geburt getrennt.
Ende November öffnete das Raubtier wieder, wenn auch erst sporadisch. So sollten sich die Tiere langsam wieder an Besucherinnen und Besucher gewöhnen können, wie der Zoo mitteilte. Nun hat das Raubtierhaus wieder regulär täglich ab 10 Uhr geöffnet. „Die jungen Löwen haben sich sehr gut entwickelt“, sagt Zootierarzt und Kurator Hermann Will. „Sie sind inzwischen immer öfter auf Erkundungstour und die Eltern kümmern sich nach wie vor fürsorglich um sie. Vor zwei Wochen haben wir die Welpen das erste Mal geimpft und gewogen. Auch das hat sehr gut funktioniert.“
Zum Zeitpunkt der Untersuchung wogen die beiden Löwenjungen jeweils etwa neun Kilo. Die Impfung ist Teil einer Grundimmunisierung zum Schutz vor Katzenseuche und Erregern des Katzenschnupfenkomplexes.
Asiatischer Löwen gilt stark gefährdet
Im Mai dieses Jahres hatte Aarany bereits vier Löwenwelpen zur Welt gebracht, die allerdings nicht überlebt hatten. Drei davon hatte sie kurz nach der Geburt aufgefressen – ein Verhalten, das bei unerfahrenen Löwinnen allerdings nicht ungewöhnlich ist. „Es war Aaranys erster Wurf, sie war noch unerfahren und musste erst lernen, wie man mit Jungtieren umgeht“, sagt Will.
Die Löwen-Unterart des Asiatischen Löwen gilt laut Weltnaturschutzunion IUCN als „stark gefährdet“. Aktuell gibt es nur eine einzige Population im Gir-Nationalpark in Indien und angrenzenden Gebieten, wo nach einer Schätzung im Jahr 2017 rund 630 Tiere lebten.
Der Bestand ist relativ stabil, allerdings kann er weder wachsen noch sein Areal vergrößern, da die Kapazitätsgrenze des Nationalparks erreicht ist. Aufgrund des räumlich begrenzten Verbreitungsgebiets können unvorhersehbare Ereignisse wie Krankheiten oder Waldbrände die gesamte Population bedrohen.
Populationen in Zoos spielen in diesem Zusammenhang laut Tiergarten Nürnberg eine entscheidende Rolle. Denn sie können Tiere für die Wiederansiedlung in der Natur bereitstellen, sofern es nach den Kriterien der IUCN sinnvoll und verantwortbar erscheint. Wie bei vielen anderen Tierarten weltweit ist das auch beim Asiatischen Löwen aktuell aber noch nicht der Fall.
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Löwin Aarany bringt zwei Junge auf die Welt
Tiergarten Nürnberg: Nachwuchs im Raubtierhaus
Im Tiergarten Nürnberg gibt es Nachwuchs im Raubtierhaus. Löwin Aarany hat am Wochenende zwei Junge zur Welt gebracht. Für das Publikum des Zoos werden die Löwenjungtiere allerdings frühestens in einigen Wochen zu sehen sein.
Bereits Anfang letzter Woche hatte sich angedeutet, dass die asiatische Löwin Aarany trächtig ist. Zusammen mit ihrem Männchen Kiron hatte sie sich in das Innengehege der Löwenanlage im Tiergarten Nürnberg zurückgezogen und war mehrere Tage lang nicht im Außenbereich erschienen. Nun vermeldete der Tiergarten, dass Aarany am Samstag (16. September) zwei Junge geboren hat.
Auch gab der Zoo bekannt, dass die Löwin ihren Nachwuchs bisher gut angenommen hat und die beiden Jungtiere säugt. Da Aarany nun aber viel Ruhe brauche, bleibt das Raubtierhaus für das Publikum vorerst geschlossen. Auch Tierpflegerinnen und Tierpfleger werden sich Aarany und ihrem Nachwuchs in nächster Zeit nicht nähern.
„Aarany soll ihre Jungen möglichst ungestört großziehen“, sagt Zootierarzt Dr. Hermann Will. „Kontakt mit den Pflegerinnen und Pflegern könnte sie irritieren. Nur Löwenkater Kiron ist bei ihr. Die beiden haben sich von Anfang an sehr gut verstanden und harmonieren miteinander. Wir haben auch festgestellt, dass Aarany in Kirons Anwesenheit ruhiger und entspannter ist, und uns deshalb bewusst entschieden, die beiden zusammenzulassen.“ Nur zu den Kleinen lasse Aarany Kiron noch nicht.
Dass Aarany ihren Nachwuchs annimmt, ist für den Zoo auch insofern erfreulich, als dass sie im Mai dieses Jahres bereits vier Löwenwelpen zur Welt gebracht, diese allerdings nicht überlebten. Drei davon hatte die Löwin kurz nach der Geburt aufgefressen. Ein solches Verhalten ist laut Nürnberger Tiergarten bei unerfahrenen Löwinnen allerdings nicht ungewöhnlich. „Es war Aaranys erster Wurf, sie war noch unerfahren und musste erst lernen, wie man mit Jungtieren umgeht“, sagt Hermann Will.
Zoopopulation entscheidend für Erhalt der Art
Jeder Nachwuchs bei den Löwen ist wichtig für den Erhalt der Art. Denn die Löwen-Unterart des Asiatischen Löwen (Pathera leo persica) gilt laut Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) als stark gefährdet. Aktuell gibt es in Freiheit nur eine einzige Population in einem Nationalpark in Indien, wo nach Schätzungen im Jahr 2017 rund 630 Tiere lebten. Der Bestand ist stabil, allerdings kann er weder wachsen noch seinen Lebensraum vergrößern, da die Kapazitätsgrenze des Nationalparks erreicht ist. Aufgrund des räumlich sehr begrenzten Verbreitungsgebiets können unvorhersehbare Ereignisse wie Krankheiten oder Waldbrände die gesamte Population bedrohen.
Sogenannte Reservepopulationen in Zoos spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Denn sie können Tiere für die Wiederansiedlung in der Natur bereitstellen, sofern es nach den Kriterien der IUCN sinnvoll und verantwortbar erscheint. Wie bei vielen anderen Tierarten weltweit ist das auch beim Asiatischen Löwen aktuell aber noch nicht der Fall.
Die Zucht und Haltung von momentan 113 Asiatischen Löwen in 40 europäischen Zoos wird auf wissenschaftlicher Basis in einem Erhaltungszuchtprogramm koordiniert. Ziel ist es, eine möglichst große genetische Vielfalt innerhalb der Population zu erhalten. Im Rahmen des Programms kam 2018 auch das in Frankfurt geborene Löwenmännchen Kiron nach Nürnberg.