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Ludwig Schick

Erz­bi­schof seit 2002

Lud­wig Schick als Erz­bi­schof verabschiedet

Mit einem Got­tes­dienst hat sich am drit­ten Advents­sonn­tag (11. Dezem­ber) Lud­wig Schick nach mehr als 20 Jah­ren als Bam­ber­ger Erz­bi­schof ver­ab­schie­det. Schick war seit 2002 Erz­bi­schof von Bam­berg. Am 1. Novem­ber 2022 hat­te Papst Fran­zis­kus das Rück­tritts­ge­such des 73-Jäh­ri­gen angenommen.

In sei­ner Abschieds-Pre­digt blick­te Lud­wig Schick auf sei­ne 20 Amts­jah­re zurück, wie das Erz­bis­tum in einer Mit­tei­lung bekannt­gab. Als Erfol­ge die­ser Zeit nann­te er die Umset­zung des Pas­to­ral­ge­sprächs, die Erstel­lung eines Pas­to­ral­plans, die Kon­so­li­die­rung der Finan­zen, das tau­sends­te Jubi­lä­um von Bis­tum und Dom, die Bil­dung der Seel­sor­ge­be­rei­che, die Umstruk­tu­rie­rung im Ordi­na­ri­at und die Sanie­rung und Reno­vie­rung vie­ler Bau­ten. Dann kam er auf die Auf­ar­bei­tung von Miss­brauchs­fäl­len und die Prä­ven­ti­on gegen Miss­brauch zu spre­chen, die­se sei­en „ange­gan­gen worden“.

Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor und Weih­bi­schof und Schicks Nach­fol­ger bis ein neu­er Erz­bi­schof bestimmt ist, Her­wig Gössl, dank­te in sei­ner Rede wäh­rend des Got­tes­diens­tes für 20 Jah­re treue, siche­re, weit­sich­ti­ge, väter­li­che und brü­der­li­che Füh­rung durch schwie­ri­ge Zei­ten. „Wir wis­sen zu schät­zen, dass in unse­rem Erz­bis­tum ein ver­trau­ens­vol­ler und offe­ner Umgangs­ton und ein gutes Mit­ein­an­der herr­schen, und wir wis­sen, wem wir das auch zu ver­dan­ken haben.“

Der Vor­sit­zen­de der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, der Lim­bur­ger Bischof Georg Bät­zing, ver­glich Schick mit dem Bam­ber­ger Rei­ter: „Wie der Rei­ter war er immer unter­wegs. Er war immer bei den Men­schen. Und war immer dort, wo Not beson­ders groß ist.“

Der Münch­ner Erz­bi­schof, Kar­di­nal Rein­hard Marx, blick­te auf her­aus­for­dern­de gemein­sa­me Jah­re in der Frei­sin­ger Bischofs­kon­fe­renz zurück. Er nann­te Schick einen „Schaf­fer“, der Arbeit anneh­me und nicht davor weglaufe.

Auch Doro­thea Grei­ner, evan­ge­lisch-luthe­ri­sche Regio­nal­bi­schö­fin Bay­reuths, Astrid Schu­bert und Gün­ter Heß, Vor­sit­zen­de des Diö­ze­san­rats, der Würz­bur­ger Bischof Franz Jung, Bay­erns Innen­mi­nis­ter Joa­chim Herr­mann und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke wür­dig­ten im Ver­lauf des Got­tes­diens­tes Lud­wig Schick.

Abschlie­ßend bedank­te sich die­ser für alles Wohl­wol­len, alle Hil­fe und Mit­ar­beit. In zuver­sicht­li­cher Erwar­tung auf die Barm­her­zig­keit Got­tes schei­de er aus dem Dienst, wer­de aber zu Diens­ten blei­ben. „Nun ste­hen neue Auf­ga­ben an, die ein neu­er Bischof mit Kraft und Ener­gie anfas­sen wird.“

Papst Fran­zis­kus nimmt Amts­ver­zicht an

Lud­wig Schick legt Amt als Erz­bi­schof nieder

Bam­bergs Erz­bi­schof Lud­wig Schick legt nach 20 Jah­ren sein Amt nie­der, wie das Erz­bis­tum Bam­berg heu­te bekannt­gab. Papst Fran­zis­kus habe am Aller­hei­li­gen­tag der Bit­te Lud­wig Schicks ent­spro­chen, ihn vom Amt zu entpflichten.

Lud­wig Schick beton­te, er lege „dank­bar und zuver­sicht­lich“ wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen und Wei­chen­stel­lun­gen in die Hän­de eines Nachfolgers.

Die Ent­schei­dung wur­de am Diens­tag zeit­gleich in Rom und in Bam­berg ver­kün­det. Mit sei­nem Rück­tritt wol­le Schick die bevor­ste­hen­den wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen und Wei­chen­stel­lun­gen im Erz­bis­tum einem jün­ge­ren Nach­fol­ger über­las­sen. „Ver­nunft und Ver­ant­wor­tung“ hät­ten ihn bereits im ers­ten Quar­tal des Jah­res zu die­ser Über­zeu­gung kom­men las­sen. In einer Pri­vat­au­di­enz im April habe er des­halb dem Papst sei­nen Rück­tritt ange­bo­ten, schreibt Schick, der im Sep­tem­ber 73 Jah­re alt gewor­den ist, in einem am Diens­tag ver­öf­fent­lich­ten Brief an die Men­schen im Erz­bis­tum Bamberg.

Sei­ne Auf­ga­ben im Erz­bis­tum habe er in sei­ner 20-jäh­ri­gen Amts­zeit erfüllt und abge­schlos­sen, schreibt Schick wei­ter und nennt die Beschlüs­se des Bam­ber­ger Pas­to­ral­ge­sprächs, die Struk­tur­re­form mit der Bil­dung neu­er Seel­sor­ge­be­rei­che sowie die Reno­vie­rung zahl­rei­cher Gebäu­de wie das Bam­ber­ger Pries­ter­se­mi­nar, das Jugend­haus Burg Feu­er­stein, die Aka­de­mie Cari­tas-Pirck­hei­mer-Haus in Nürn­berg, die Bil­dungs­häu­ser Vier­zehn­hei­li­gen sowie alle Schu­len in katho­li­scher Trä­ger­schaft und vie­le Kir­chen, Kapel­len, Kin­der­gär­ten und Senio­ren­hei­me. Auch das Ordi­na­ri­at sei neu struk­tu­riert wor­den. „Vor allem konn­te die täg­li­che Seel­sor­ge­ar­beit in Ver­kün­di­gung, Got­tes­dienst und kari­ta­ti­ver Gemein­schaft­bil­dung getan wer­den“, schreibt Schick weiter.

Admi­nis­tra­tor soll zeit­nah Lei­tung inte­rims­wei­se übernehmen

In sei­nem Brief weist Schick auf bevor­ste­hen­de Per­so­nal­ent­schei­dun­gen im Erz­bis­tum und auf die Umset­zung der Reform­be­schlüs­se des Syn­oda­len Wegs und des welt­wei­ten syn­oda­len Pro­zes­ses hin. Papst Fran­zis­kus habe ihn zunächst gebe­ten, wei­ter im Amt zu blei­ben. „Nach noch­ma­li­gem Vor­tra­gen mei­ner Grün­de hat er mei­ner Bit­te Ende Sep­tem­ber dann ent­spro­chen“, erläu­tert Schick. Der Amts­ver­zicht ist damit am 1. Novem­ber 2022 wirk­sam geworden.

Schick betont wei­ter, dass er alle über­nom­me­nen und zuge­sag­ten Ver­pflich­tun­gen erfül­len wer­de, sofern dies von den Gläu­bi­gen und Gemein­den sowie dem künf­ti­gen Admi­nis­tra­tor des Erz­bis­tums gewünscht wer­de. „Dank­bar und zuver­sicht­lich schei­de ich aus dem Amt“, schreibt er. „Die Auf­ga­ben der Kir­che in Ver­kün­di­gung der fro­hen Bot­schaft in den Got­tes­diens­ten, der Seel­sor­ge und Cari­tas kön­nen auf einem guten Fun­da­ment frucht­bar wei­ter­ge­führt wer­den.“ Das Schrei­ben endet mit den Wor­ten: „Ich bin dank­bar, dass ich am Aller­hei­li­gen­tag aus­schei­den darf und die Erz­diö­ze­se Bam­berg sowie die gan­ze Kir­che Jesus Chris­tus und allen Hei­li­gen für eine segens­rei­che Zukunft anver­trau­en darf.“

Die katho­li­sche Kir­che sieht Schick der­zeit in einer Pha­se der Neu­ori­en­tie­rung, wie das Erz­bis­tum Bam­berg mit­teilt. „Refor­men sind mög­lich und nötig“, beton­te er und mach­te auch deut­lich, dass die Gemein­schaft der Glau­ben­den wich­ti­ger ist als die Insti­tu­ti­on Kirche.

In den letz­ten Mona­ten sei­ner Amts­zeit muss­te Schick sich auch ver­stärkt mit der Auf­ar­bei­tung von Miss­brauchs­fäl­len befas­sen. Jeder Fall habe ihn tief erschüt­tert, beton­te er und räum­te auch Kom­mu­ni­ka­ti­ons­feh­ler der Bis­tums­lei­tung in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten ein. Miss­brauch sei Mord an Kinderseelen.

Lud­wig Schick wur­de am 22. Sep­tem­ber 1949 in Mar­burg gebo­ren und 1975 in Ful­da zum Pries­ter geweiht. 1995 wur­de er Gene­ral­vi­kar in Ful­da, 1998 Weih­bi­schof. Ab 1985 war er Inha­ber des Lehr­stuhls für Kir­chen­recht an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät in Ful­da, bis er 2002 zum Erz­bi­schof von Bam­berg ernannt wur­de. Von 2006 bis 2021 war er Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz. In sei­ne Amts­zeit in Bam­berg fie­len das 1000. Bis­tums­ju­bi­lä­um 2007 und das 1000. Dom­ju­bi­lä­um 2012.

Das Dom­ka­pi­tel wer­de bald­mög­lichst einen Admi­nis­tra­tor wäh­len, der bis zur Ernen­nung eines Nach­fol­gers durch den Papst das Erz­bis­tum leitet.