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#machMITtwoch

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“ 

Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst bei goolkids

„Spaß an der Arbeit mit Kin­dern und Jugend­li­chen hat­te ich schon immer“, betont Chris­ti­na Weiss, die zum Jah­res­an­fang beim För­der­kreis gool­kids ihre Tätig­keit als Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst­leis­ten­de begann. Wir haben mit ihr und gool­kids-Initia­tor Robert Bartsch zurückgeblickt.

Wäh­rend der Schul­zeit war sie unter ande­rem als Tuto­rin für jün­ge­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler tätig, hat im Feri­en­pro­gramm ihrer Hei­mat­stadt unter­stützt und in der Kir­chen­ge­mein­de als Kon­fir­man­den­be­treue­rin Aus­flü­ge und Grup­pen­ar­bei­ten betreut. Nach dem Stu­di­um hat sie ein Bun­des­frei­wil­li­gen­jahr absol­vie­ren wol­len, bei dem sie Sport mit Sozia­lem ver­bin­den kann. „Ich glau­be, dass es weni­ge, rich­tungs­wei­sen­de Ent­schei­dungs­punk­te im Leben gibt, an denen man erst­mal kom­plett frei und fle­xi­bel ist. Der Abschluss der Schu­le ist so ein Punkt, aber auch der Abschluss eines Stu­di­ums. Ich dach­te, ok, jetzt habe ich Zeit, etwas ganz ande­res zu machen und ande­re Erfah­run­gen zu sam­meln, also wenn nicht jetzt, wann dann? Die­se Zeit in ein sozia­les Pro­jekt mit Sport zu ste­cken erschien mir dop­pelt logisch – etwas Sinn­vol­les tun und eine Men­ge Spaß dabei haben.“

Aus der Forch­hei­mer Gegend war Chris­ti­na Weiss nach einem Dua­len Stu­di­um und einem Aus­lands­prak­ti­kum zum wei­te­ren Stu­di­um nach Regens­burg gezo­gen. Nach­dem die­ses mit dem Mas­ter erfolg­reich been­det war, stieß sie im Herbst ver­gan­ge­nen Jah­res auf die von gool­kids aus­ge­schrie­be­ne Stelle.


Geneh­mi­gung für zwei Budfi-Stellen

Die Ver­ant­wort­li­chen waren schon eini­ge Mona­te auf der Suche nach einer Nach­fol­ge für den schei­den­den Juli­us Rosi­wal, der bis Mit­te ver­gan­ge­nen Jah­res ers­ter Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst­leis­ten­der über­haupt bei gool­kids war.

Wäh­rend er damals direkt von der Schu­le kam, vie­le büro­kra­ti­schen Hür­den erst genom­men wer­den muss­ten, taten sich bei­de Sei­ten dies­mal leich­ter als damals, als sowohl gool­kids als auch Rosi­wal Neu­land betre­ten hat­ten. „Mit abso­lu­ter Gewiss­heit ging es die­ses Mal leich­ter von der Hand. Lau­ras Vor­gän­ge­rin­nen hat­ten hier gute Vor­ar­beit geleis­tet, so dass der doch sehr büro­kra­ti­sche Vor­gang schnel­ler und locke­rer bewäl­tigt wer­den konn­te“, sagt Robert Bartsch. „Lau­ra“ – das ist Lau­ra Stel­zer, die für gool­kids als Sozi­al­ar­bei­te­rin tätig ist und die Pro­jekt­lei­tung für das Inklu­si­ons­pro­jekt ginaS innehat.

Für Chris­ti­na Weiss sieht Bartsch auch den Vor­teil, erst nach ihrem Stu­di­um als Buf­di ein­ge­stie­gen zu sein. „Dadurch gelingt es ihr auch in die­sen Zei­ten leich­ter, den Anschluss an die Pro­jek­te und Zie­le zu fin­den. Mensch­lich sehe ich kei­nen Unter­schied – am liebs­ten hät­ten wir ger­ne Bei­de und dau­er­haft bei uns.“ Mög­li­cher­wei­se geht sein Wunsch nach zwei Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst­leis­ten­de in der Zukunft in Erfül­lung – denn der För­der­kreis ist wie­der auf der Suche. Und gool­kids hat die Geneh­mi­gung, zwei Bud­fi-Stel­len zu besetzen.


Digi­ta­les Inklu­si­ves Sport­fest in Planung

Momen­tan ist das gool­kids-Team dabei, die Sport­an­ge­bo­te als digi­ta­le Treffs auf­zu­bau­en und so gut es geht auch sport­li­che Ele­men­te zu inte­grie­ren. Zur wei­te­ren Moti­va­ti­on hat­te Chris­ti­na Weiss die Idee, solan­ge gemein­sa­mer Sport nicht mög­lich ist, unter dem Mot­to #mach­MITt­woch jeden Mitt­woch ein Video auf Insta­gram zu pos­ten, das Anre­gun­gen zu Sport und Bewe­gung bie­ten soll.

„Außer­dem unter­stüt­ze ich bei der Aktu­ell-Hal­tung von Home­page und Face­book-Sei­te. Zudem hel­fe ich, eine geplan­te Rei­he von Inklu­si­ons­ta­gen an Schu­len zu orga­ni­sie­ren, und es läuft die Pla­nung für das Sport­fest.“ Gemeint ist das inklu­si­ve Sport­fest, für des­sen Pla­nung sie ver­ant­wort­lich ist. Die­ses hät­te ver­gan­ge­nes Jahr Pre­mie­re fei­ern sol­len, was aller­dings Coro­na zum Opfer fiel. Auch in die­sem Jahr kann es nicht als phy­si­sche Ver­an­stal­tung statt­fin­den, statt­des­sen wird es digi­tal vonstattengehen.

„Die Kunst liegt auf jeden Fall dar­in, seit Coro­na stän­dig zwei­glei­sig zu fah­ren. Das heißt aber auch, dass nicht alle Ideen umge­setzt wer­den kön­nen“, so Robert Bartsch. „Nicht jede Sport­art kann so ohne wei­te­res inner­halb von Stun­den auf neue Vor­ga­ben umge­stellt wer­den. Auch den teil­neh­men­den Ver­ei­nen ist es nicht immer mög­lich, die Kon­takt­vor­ga­ben stän­dig neu zu jus­tie­ren; gera­de im Hin­blick auf Kon­takt­sport.“ Dank die­ser Weit­sicht kann nun das Inte­gra­ti­ve Sport­fest immer­hin eine vir­tu­el­le Pre­mie­re feiern.

Viel zu orga­ni­sie­ren – Chris­ti­na Weiss am Whiteboard

Orga­ni­sa­ti­on ist Alles! Home-Office jeder­zeit möglich

Opti­mal war der Start zu Jah­res­be­ginn auf­grund der Pan­de­mie nicht, doch alles hat gut geklappt und sich ein­ge­spielt, wie bei­de beto­nen. „Am Anfang war ich im Büro, zur Ein­füh­rung und bis tech­nisch alles ein­ge­rich­tet war. Jetzt bin ich die meis­te Zeit im Home­of­fice und die Abstim­mung geht über E‑Mail, Tele­fon, Whats­App und Online­mee­tings – eigent­lich genau­so wie im sons­ti­gen Leben der­zeit“, resü­miert Frau Weiss.

„gool­kids ist mitt­ler­wei­le so orga­ni­siert, dass jeder­zeit auch Home-Office mög­lich ist“, ergänzt Robert Bartsch. „Team­be­spre­chun­gen fin­den vor­wie­gend per Video-Chat statt und per­sön­li­che Bespre­chun­gen wären in den neu­en Räu­men auch mit gro­ßem Abstand ein Mal wöchent­lich machbar.“

Natür­lich seh­nen alle her­bei, dass es end­lich wie­der phy­si­sche Ver­an­stal­tun­gen gibt, die durch das vir­tu­el­le Inter­agie­ren nicht ersetzt wer­den kön­nen. „Wenn wir Spaß bei den vir­tu­el­len Tref­fen der Sport­an­ge­bo­te haben und ich eine Idee bekom­me, was für coo­le Sport­grup­pen da nor­ma­ler­wei­se zusam­men in der Hal­le, auf dem Feld oder im Stu­dio sporteln!“

Wäh­rend der Bun­des­frei­wil­li­gen-Zeit gilt es für die Frei­wil­li­gen, diver­se je eine Woche dau­ern­de Schu­lun­gen zu besu­chen. Auch die­se fan­den in die­sem Jahr vir­tu­ell statt. „Tat­säch­lich fand ich den Kon­takt und den Aus­tausch mit den ande­ren Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst­leis­ten­den am span­nends­ten – das wäre natür­lich live noch coo­ler gewe­sen, hat aber eigent­lich auch so ganz gut geklappt“, betont Chris­ti­na Weiss. Neben dem Semi­nar zu poli­ti­scher Bil­dung fie­len in ihre Zeit noch drei wei­te­re unter den Mot­tos „Kom­pe­tenz“, „Abschluss“ und „Ver­tie­fung“.

Wenn sie zurück­schaut, was sie in der Zeit bei gool­kids Neu­es ler­nen konn­te, meint sie, sie habe wahr­schein­lich noch nie so haut­nah erlebt, dass adres­sa­ten­ge­rech­te Kom­mu­ni­ka­ti­on unfass­bar wich­tig sei, „schließ­lich ist das Haupt­ziel ja immer, die eige­ne Mes­sa­ge so zu ver­mit­teln, dass sie bei einer ande­ren Per­son auch genau­so ankommt. Vir­tu­ell ist das natür­lich nicht immer so leicht. Um hier noch dazu­zu­ler­nen, habe ich zum Bei­spiel auch ange­fan­gen, mich mit Leich­ter Spra­che zu beschäftigen.“