Brose Bamberg hat am 34. und damit letzten Hauptrundenspieltag der medi bayreuth mit 120:106 besiegt. Bamberg beendet die Spielzeit damit auf Tabellenplatz
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Bamberg verabschiedet sich mit Sieg
Brose Bamberg gewinnt gegen medi bayreuth
Brose Bamberg hat am 34. und damit letzten Hauptrundenspieltag der medi bayreuth mit 120:106 besiegt. Bamberg beendet die Spielzeit damit auf Tabellenplatz elf und qualifiziert sich zum ersten Mal seit 22 Jahren nicht für die Playoffs. Trainer Amiel fand nach dem Spiel deutliche Worte.
Bambergs Spiel gegen medi bayreuth war vor 4.563 Zuschauerinnen und Zuschauern in der heimischen Arena von Beginn an ein Offensivspektakel. Erst im dritten Viertel konnte Bamberg sich absetzen und so den Grundstein für den insgesamt 15. Saisonerfolg legen.
Die Partie hatte von Beginn an Allstarspiel-Flair – Verteidigung war nicht mehr allzu wichtig. Bereits nach fünf Minuten stand es 17:15, nach zehn hatten beide Teams die 30er-Punkte-Marke geknackt (32:30). Dabei trafen vor allem die Bayreuther, die als Tabellenletzter absteigen, extrem stark aus dem Feld. Von 14 Versuchen verwarfen sie gerade einmal vier. Die Bamberger ließen dafür einige, teils auch leichte Würfe aus der Nahdistanz liegen, was zu zwölf Treffern bei 20 Versuchen führte. Dennoch ging Brose mit einer Führung in die erste Viertelpause.
Auch im zweiten Abschnitt taten sich weiterhin beide Offensivreihen hervor – vor allem die Distanzschützen beider Teams. Während auf Bamberger Seite zehn Dreier in der ersten Halbzeit fielen, war es bei Bayreuth sogar noch einer mehr. Nach 20 Minuten hatte es bereits 14 Führungswechsel gegeben – Brose führte zur Halbzeit mit 65:62.
Harte Worte von Amiel
Die Trefferquoten, vor allem von jenseits der Dreierlinie, blieben auch im dritten Abschnitt hoch. Allerdings gab es nun auch die eine oder andere defensive Sequenz auf beiden Seiten, die den offensiven Output etwas sinken ließ. Dennoch blieb es ein schnelles und punktereiches Spiel.
Brose wurde nun immer häufiger an die Freiwurflinie geschickt, traf da zumeist nervenlos und erzielte alleine von der Linie acht Punkte. In den dritten zehn Minuten waren es insgesamt 23. Da die Hausherren aber auf der Gegenseite lediglich 16 zuließen, wuchs die Führung stetig an und betrug vor den abschließenden zehn Minuten zehn Punkte: 88:78.
Im letzten Viertel gaben beide Mannschaften dann ihre defensiven Bemühungen mehr oder weniger endgültig auf. Bereits nach 34 Minuten fiel durch einen Dreier von Spencer Reaves der 100. Punkt für Brose, es stand 101:86 aus.
Da aber auch medi bayreuth vor allem aus der Distanz nicht nachließ, bekamen die Fans auch im Schlussabschnitt nochmals ein beidseitiges offensives Spektakel zu sehen, das am Ende die Bamberger Hausherren mit 120:106 für sich entschieden.
Durch den Erfolg im 85. Oberfrankenderby beendet Brose Bamberg die Saison 2022 //2023 mit einer Bilanz von 15 Siegen und 19 Niederlagen auf Platz elf. Das bedeutet: Zum ersten Mal seit 22 Jahren hat sich die Mannschaft nicht für die Playoffs qualifiziert.
Trainer Oren Amiel hielt sich nach dem Spiel nicht zurück uns sagte: „Keine Frage, wir sind trotz des Sieges sehr enttäuscht. Wir haben die Playoffs verpasst, das ist unsere eigene Verantwortung. Die Fans hatten und haben mehr verdient. Es wird im Sommer herausfordernd, dass wir ihnen nächste Saison bieten und geben können, was sie verdienen. Ich fühle mich sehr schlecht, gebrochen. Es geht nur über Emotion. Die Fans haben eine Menge davon, uns ist es nicht gelungen, diese Emotionen jedes einzelne Spiel aufs Parkett zu bringen. Es war eine sehr lehrreiche Saison für mich. Das Gute am Basketball ist: Es gibt immer ein Morgen. Und wir möchten das Morgen besser machen.“
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Basketball-Bundesliga
Brose Bamberg unterliegt in Bayreuth
Brose Bamberg musste sich am 11. Spieltag der Basketball Bundesliga bei medi bayreuth mit 86:92 geschlagen geben. Nach zuletzt sieben Bundesliga-Niederlagen in Serie konnten die Gastgeber in der mit 3.400 Zuschauern ausverkauften Oberfrankenhalle wichtige Punkte im Abstiegskampf holen.
Bei Brose waren Patrick Miller nach überstandener Leistenverletzung und Kevin Wohlrath nach auskurierter Grippe wieder zurück und direkt in der Startformation. Zu Beginn war es eine ausgeglichene Partie, in der vor allem beide Offensivreihen schnell ihren Rhythmus fanden. Nach einem Dreier von Spencer Reaves, dem dritten der Bamberger, führte Brose Mitte des ersten Viertels mit 13:11. Die Führung sollte in den Folgeminuten allerdings in einen kleinen Rückstand umschwenken, nachdem Rowe rund 120 Sekunden vor Abschnittsende den Distanzwurf zum 18:21 traf. Die letzten zwei Minuten gehörten dann aber wieder den Gästen. Heckmann mit fünf Punkten in Serie, dazu Sengfelder, Miller mit einem Monsterdunk und anschließend verwandeltem Freiwurf und Gabriel Chachashvili sorgten für einen 12:0‑Lauf und das 30:21. Bruhnke traf mit der Sirene nochmals für Bayreuth, so dass es mit sechs Punkten vor in den zweiten Abschnitt ging: 30:24.
Christian Sengfelder schraubte die Führung nach knapp elf Minuten per Dreier zum Stand von 33:24 wieder auf neun Zähler hoch. In der Folge verloren die Gäste allerdings etwas den Fokus, waren defensiv nun ein ums andere Mal den berühmten Schritt zu spät und konnten auch vorne teilweise drei, vier Würfe in Serie nicht verwerten. Bayreuth kam daher zurück ins Spiel, verkürzte den Rückstand aus ihrer Sicht sukzessive und ging dreieinhalb Minuten vor der Pause erstmals seit der Anfangsminute wieder in Front: 40:41. Brose aber riss sich am Riemen. Lautstark angefeuert von rund 250 mitgereisten Bamberger Fans brachten Chachashvili, Jaromír Bohačík, ein Heckmann-Dreier und noch einer von Bohačík die Gäste wieder in Führung und mit einem kleinen sechs Punkte umfassenden Polster in die Halbzeit: 49:43.
„Wir haben irgendwann das Momentum verloren“
Brose konnte den Vorsprung die ersten drei Minuten nach dem Seitenwechsel halten, dann kamen die Gastgeber etwas auf und wieder auf einen Punkt ran: 53:52. Offensiv wollte in dieser Phase nur wenig bei den Bambergern gelingen. Zwar traf Bell den Dreier und Sengfelder schloss einmal schön am Korb ab, doch es war zu wenig, was die Gäste boten. Lediglich 15 Punkte konnten die Bamberger im dritten Abschnitt erzielen, in den letzten fünf Minuten des dritten Viertels gar nur deren sechs. Anders die Hausherren, die nun Blut geleckt hatten. Bruhnke sorgte in Minute 28 für den erneuten Bamberger Rückstand, den Heckmann durch einen Dreier zwar nochmals umdrehen konnte, der allerdings nach zwei weiteren erfolgreichen Distanzwürfen von Doreth und nochmals Bruhnke nach 30 Minuten auf vier Zähler angewachsen war. Beim Stand von 64:68 ging in den Schlussabschnitt ging.
Dort hatte nun Bayreuth Oberwasser. Und wie. Vier Dreierversuche, vier Treffer – die Hausherren zogen auf elf Punkte davon (70:81, 34.). Brose konnte zunächst nicht folgen, versuchte vieles, blieb aber zumeist erfolglos. Erst allmählich kamen die Gäste nochmals auf, angetrieben von Amir Bell und Patrick Miller zogen sie nochmals einen Schlussspurt an, den Solomon Young 90 Sekunden vor Ende per Dreier zum 81:84 vollendete. Bamberg war wieder drin im Spiel, generierte auf der Gegenseite einen Stopp, aber diesmal vergab Young von der 6,75m-Linie. Nächster Bayreuther Angriff, wieder ein Stopp, aber Brose verlor den Ball. So kamen die Hausherren wieder in Ballbesitz und ließen es sich diesmal nicht nehmen, punkteten und schickten die Gäste somit endgültig auf die Verliererstraße. Am Ende unterlag Brose Bamberg medi bayreuth mit 86:92.
„Schwieriger Moment für uns. Das ist nicht das, was wir unseren Fans zeigen wollen“, so Bambergs Trainer Oren Amiel. „Ich fühle mich schlecht gegenüber den Zuschauern, der Organisation. Wir haben irgendwann das Momentum verloren und es nicht mehr geschafft, es zurückzuholen. Wir konnten sie nicht mehr stoppen, sie haben getroffen und Selbstvertrauen bekommen. Bei uns hingehen wollte nichts fallen. Wir haben zum Ende hin nochmals alles versucht, haben uns gepusht, aber es hat nicht mehr gereicht.“
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Basketball-Bundesliga
Brose Bamberg zu Gast in Bayreuth zum 84. Oberfrankenderby
Brose Bamberg gastiert am 11. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei medi bayreuth. Spielbeginn des 84. Oberfrankenderbys ist morgen Abend um 20.30 Uhr in der Oberfrankenhalle.
medi bayreuth feiert unruhige Weihnachten. Acht Niederlagen in Serie (sieben in der Bundesliga, eine im Pokal) stehen für das aktuelle Schlusslicht der easyCredit BBL zu Buche, die letzte gab es am Donnerstagabend in Göttingen. Mit 89:100 mussten sich die Bayreuther dabei geschlagen geben. Zur Pause lag das Team von Lars Masell zwar lediglich mit neun Punkten zurück (35:44), musste die Niedersachsen dann aber im dritten Viertel (20:33) davonziehen lassen und konnte den Rückstand auch durch einen starken Schlussabschnitt (34:23) nicht mehr wettmachen. Mit ausschlaggebend für die insgesamt neunte Saisonniederlage waren eine Feldwurfquote von mageren 39 Prozent, sowie lediglich elf verteilte Assists. Und dennoch war Cheftrainer Masell nach der Partie vor allem mit der Schlussphase nicht gänzlich unzufrieden: „(…) Wir haben gezeigt, dass wir die Würfe, die wir in der ersten Halbzeit hatten, eigentlich treffen können (…)“. Dieses Positivum wollen die Bayreuther nun mit ins Derby am kommenden Montag nehmen. Dort wird Masell personell aus dem Vollen schöpfen können, nachdem sich Ignas Sargiunas von seiner Muskelverletzung erholt hatte und bereits gegen Göttingen wieder einsatzfähig war. Er soll helfen, dass die Offensive wieder besser ins Rollen kommt. Mit im Schnitt bislang erzielten etwas über 80 Punkten pro Partie gehört Bayreuth zu den offensivschwächsten Teams der Liga. Das liegt vor allem an den gerade einmal getroffenen 51,4 Prozent aus dem Zweipunktbereich, die die oberfränkischen Nachbarn in dieser Statistik auf dem letzten Platz aller 18 BBL-Clubs liegen lassen. Das Team lebt dabei von der individuellen Eigenkreation der Würfe, verteilt im Ganzen nämlich lediglich 15,4 Assists im Schnitt, der zweitschlechteste BBL-Wert. Und dennoch, ins Laufen kommen lassen darf man die Bayreuther nicht. Davon können unter anderem die HAKRO Merlins Crailsheim ein Lied singen, die 99 Punkte eingeschenkt bekamen. In diesem Spiel trafen die Jungs um Kapitän und BBL-Urgestein Bastian Doreth knapp 54 Prozent ihrer Dreier. Überhaupt klappt es von jenseits der 6,75m-Linie gefühlt besser als innerhalb derselben, versenkten die Bayreuther bislang rund 36 Prozent ihrer Versuche. Bester Werfer ist bis dato Brandon Childress mit durchschnittlich erzielten 16,4 Punkten. Der Aufbauspieler verteilte mit im Schnitt 4,6 zudem die meisten Assists. Bester Rebounder ist Center Kalif Young mit durchschnittlich sechs gesicherten Abprallern.
„Wir fahren nach Bayreuth und wollen das Spiel gewinnen“
Brose Bamberg reist mit einem Sieg aus dem letzten Spiel, aber nach wie vor mit Personalsorgen nach Bayreuth. Beim 90:87-Erfolg unter der Woche im FIBA Europe Cup in Keravnos fehlten die verletzten Patrick Miller und Tyreese Blunt, zudem musste kurzfristig Kevin Wohlrath mit einer Grippe passen. Hinter allen dreien steht auch für das 84. Oberfrankenderby ein dickes Fragezeichen. Die verbliebenen neun Bamberger aber tankten Selbstvertrauen auf Zypern. Zwar war es über weite Strecken der Partie keine spielerische Glanzleistung, dafür aber eine kämpferische. Und der Kampf siegte am Ende auch. Im letzten Viertel packten die Bamberger nämlich in der Defense besser zu, machten den teilweise auf neun Punkte angewachsenen Rückstand sukzessive wett und sicherten sich nach 40 Minuten den wichtigen Sieg. Jaromír Bohačík avancierte mit 26 Zählern zum Matchwinner, war immer dann da, wenn er gefordert war. Aber auch alle anderen machten an dem Abend vor allem im Schlussviertel einen guten Job und sicherten den Erfolg nach zuletzt wettbewerbsübergreifend drei Niederlagen. Das positive Gefühl wollen die Bamberger nun mit ins Derby nehmen. Dort ist die ewige Bilanz eindeutig pro Brose, allerdings kamen in den letzten Jahren einige Niederlagen dazu. Dass es noch mehr werden, wollen Christian Sengfelder und Co. natürlich verhindern. Gelingen kann dies aber nur, in dem ein jeder an sein Leistungsmaximum geht und vor allem in der Verteidigung physisch spielt und mental bereit ist. 16 Offensivrebounds, wie am letzten Mittwoch zugelassen, sind eindeutig zu viel. Dabei gehört Brose zumindest national zu den reboundstärksten Teams der BBL, sicherte sich bislang im Durchschnitt 37,4 Stück. Am besten erledigten diese Aufgabe bis dato Gabriel Chachashvili (4,3), Solomon Young (4,7) und Christian Sengfelder (5,5). Der Kapitän ist auch nach wie vor Broses bester Werfer mit durchschnittlich erzielten 13,7 Punkten. Effektivste Assistgeber sind aktuell der verletzte Patrick Miller mit 4,5 und der wiedergenesene Amir Bell mit 4,2 verteilten direkten Korbvorlagen im Schnitt.
„Der Erfolg am Mittwoch hat uns gutgetan, wobei wir aber natürlich wissen, dass es vor allem spielerisch nicht unsere beste Leistung war. Nichts desto trotz: gewonnen ist gewonnen“, so Patrick Heckmann. „Und dennoch müssen wir uns steigern. Am Montag wird es darauf ankommen, von Beginn an dagegenzuhalten. Sie haben gerade eben einen negativen Lauf, aber in einem Derby setzt du nochmal ganz andere Kräfte frei, willst deinen Zuschauern etwas beweisen. Das gilt aber natürlich auch für uns. Wir wissen, wie viel dieses Spiel unseren Fans bedeutet. Daher gibt es am Montag auch keine Ausreden. Wir fahren nach Bayreuth und wollen das Spiel gewinnen. Ohne Wenn und Aber.“
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Basketball
Brose Bamberg gewinnt 83. Oberfrankenderby
Brose Bamberg behielt am 27. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei medi bayreuth mit 84:71 die Oberhand, sicherte sich damit den Sieg im 83. Oberfrankenderby, zudem den direkten Vergleich und kletterte in der Tabelle auf Platz zehn.
Am Ende der 40 Minuten hörte man nichts mehr von den über 2.700 Zuschauern, sondern nur noch die rund 70 mitgereisten Bamberger Fans, die gemeinsam mit ihrem Team die erste „Humba“ der Saison initiierten. Zuvor sahen alle eine solide und konzentrierte Leistung Brose Bambergs, das sich auch durch kleine Schwächephasen nicht verrückt machen ließ und verdient den Sieg einfuhr. Vier Brose-Spieler punkteten zweistellig, am besten Christian Sengfelder mit 18 Zählern.
„Es war ein Derby und so haben wir gespielt. Wir haben heute gekämpft und gefightet. Es war nicht alles gut, natürlich nicht, aber wir haben gezeigt, wozu wir fähig sein können“, resümierte Oren Amiel. „Ein großes Lob an die Fans. Sie haben uns die gesamten 40 Minuten unterstützt, ihnen gebührt der Sieg. Sie haben uns gepusht und waren in den Phasen da, in denen es mal nicht so lief. Nun geht der Fokus aber direkt auf Dienstag zum nächsten schwierigen Spiel.“
Brose war von Beginn an hellwach und kam durch Sengfelder und einen Mitchell-Dreier schnell zu einer Fünf-Punkte-Führung (5:0, 2.). Offensiv lief es also von Anfang an gut, aber auch in der Defensive waren die Gäste sofort da, ließen Bayreuth kaum einfache Würfe generieren. Dowe vergrößerte den Vorsprung per Floater nach gut drei Minuten beim 11:4 auf sieben Zähler. Die folgenden zwei Minuten gehörten dann allerdings den Hausherren, die den Rückstand aus ihrer Sicht zwar auf einen Punkt verkürzen konnten, es aber nicht schafften, an Brose vorbeizuziehen (11:10, 6.). So blieb es auch in den noch verbleibenden Minuten des ersten Abschnitts, den Brose am Ende mit 23:18 für sich entscheiden konnte.
Die ersten drei Minuten des zweiten Viertels traf vor allem Broses Christian Sengfelder, der drei Dreier in Serie einnetzte und die Bamberger Führung damit – durch einen Joesaar-Dreier etwas geschmälert – erstmals zweistellig ausbauen konnte: 32:21. Einziges Manko: die Gäste verpassten es, den Vorsprung noch weiter auszubauen, auch, weil Bayreuth vor allem im Offensivrebound (zehn bis zur Pause) immer wieder die Finger dazwischen bekam und somit zu zweiten und dritten Chancen kam. Offensiv lief es hingegen weiter solide, trafen in der Folgezeit noch Kyzlink und Prewitt jeweils den Dreier und sorgten somit dafür, dass Brose die zweistellige Führung mit in die Kabine nehmen konnte: 47:36.
Brose spielt die Schlussphase clever, gewinnt direkten Vergleich
Bamberg war auch Anfangs der zweiten Hälfte voll da. Kyzlink traf den schnellen Dreier zum 50:36. Die nächsten Minuten waren dann eher nichts für Basketballleckerbissenliebhaber, denn beide Teams hatten nun Probleme in der Offensive. Zunächst kamen die Hausherren aus diesem kleinen Loch heraus, konnten Mitte des Viertels die Bamberger Führung wieder in den einstelligen Bereich drücken: 56:47. Aber auch Brose fing sich wieder, packte nun auch beim Defensivrebound fester zu und sorgte durch einen zwischenzeitlichen 9:0‑Lauf wieder für ein ordentliches Polster (65:47, 29.). Ein Sengfelder-Dreier brachte die Gäste kurz vor Viertelende beim 68:48 erstmals mit 20 Punkten in Front. Nach 30 Minuten blieben davon noch 18 übrig, stand es 68:50.
Den Schlussabschnitt bestimmte zunächst Bayreuth, die einen schnellen 6:0‑Lauf hinlegten (68:56, 33.). Es dauerte über dreieinhalb Minuten, ehe Akil Mitchell die ersten Punkte für Brose in den letzten zehn Minuten erzielte und weitere zwei, bevor Chris Dowe nachlegen konnte (73:60, 36.). Sicherfühlen konnte sich Brose aber nach wie vor nicht, denn die Hausherren legten nochmals alles aufs Parkett, kamen durch drei Dreier innerhalb von anderthalb Minuten 72 Sekunden vor Schluss nochmals auf neun Punkte ran: 80:71. Doch Brose spielte die letzte Minute clever, hatte immer auch den direkten Vergleich im Blick – das Hinspiel ging ja bekanntlich mit drei Punkten verloren. Am Ende stand ein 84:71-Erfolg zu Buche und damit der Sieg im 83. Oberfrankenderby. Die Freude darüber darf allerdings nur kurz währen, denn der Fokus muss zügig wieder geschärft werden. Bereits am Dienstag kommt mit den HAKRO Merlins Crailsheim ein weiterer direkter Konkurrent um die nun wieder etwas realistischer scheinenden Playoffplätze.
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Oberfrankenderby
Brose Bamberg will gegen Bayreuth nachlegen
Brose Bamberg ist am 27. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga heute ab 18 Uhr in der Oberfrankenhalle bei medi bayreuth zu Gast.
medi bayreuth strauchelt aktuell etwas. War das Team von Raoul Korner vor der Nationalmannschaftspause mit drei Siegen in Serie richtig gut in Fahrt und auf dem besten Weg in die Playoffs, gab es nach dem Break fünf Niederlagen in Folge. Geschuldet waren einige davon sicherlich der Tatsache, dass Bayreuth aufgrund von Verletzungen und Coronafällen oftmals nur mit nahezu halbem Kader antreten konnte. Zuletzt hatte sich die Situation aber wieder etwas entspannt, kehrte vor allem mit Andreas Seiferth eine wichtige Stütze ins Team zurück. Doch auch er konnte die letzte Niederlage gegen Oldenburg nicht verhindern. Beim 71:74 am vergangenen Mittwoch war es vor allem eine schlechte Wurfquote, die das Spiel zugunsten der Gäste hat ausgehen lassen. Gerade einmal 25 Würfe bei 62 Versuchen fanden den Weg in den Oldenburger Korb. Von der Dreierlinie trafen die Bayreuther dabei gar nur drei von 18 – genug zwar, um einen zwischenzeitlichen Elf-Punkte-Rückstand aufzuholen, zu wenig aber, um am Ende den Sieg einzufahren. Bester Bayreuther Werfer gegen die Niedersachsen war Terry Allen mit 17 Punkten. Über die gesamte bisherige Saison gesehen ist Sacar Anim mit im Schnitt erzielten 14,7 Zählern Topscorer seines Teams, gefolgt von Allen (12,8) und Martynas Sajus (12,0). Letzterer war Bayreuths konstantester Werfer in den letzten fünf Partien. Vier davon blieb er nämlich komplett fehlerfrei aus dem Feld, erzielte 30 Treffer bei 30 Versuchen. Gegen Oldenburg fielen die ersten beiden Würfe, dann allerdings gab es nach 36 Sekunden im zweiten Viertel den ersten Fehlwurf nach zuvor eben 32 erfolgreichen in Folge. Bayreuth nimmt mit durchschnittlich knapp 59 Würfen die wenigsten der gesamten BBL. Eine daraus resultierende Folge: beim Reboundvergleich ist medi mit im Schnitt 31,7 ebenfalls BBL-Schlusslicht, das liegt in erster Linie an den wenigen (8,2) Offensivrebounds. Und dennoch: Bayreuth hat nicht nur im Hinspiel gezeigt, dass sie all diese vermeintlichen Defizite durch Einsatz, Kampf und Leidenschaft wettmachen können. Beim aus Brose-Sicht 84:87 Anfang Dezember 2021 waren Allen und Thornton mit jeweils 20 Punkten die Matchwinner im 82. Oberfrankenderby.
Brose gewann die vergangenen drei Partien in der Oberfrankenhalle
Daran erinnern sich Christian Sengfelder und Co. natürlich nur noch sehr ungern zurück. Zumal sich Brose mit insgesamt 19 teils leichtfertigen Ballverlusten die Niederlage zu großen Teilen selbst zuzuschreiben hatte. Das Derby war damals übrigens das erste Spiel von Oren Amiel als Bamberger Cheftrainer. Seither ist viel passiert, das zeigt sich unter anderem auch daran, dass im Hinspiel noch Trevis Simpson Broses bester Werfer war. Das alles ist Vergangenheit, das Hier und Jetzt zählt und da feierte Amiel mit seinem Team zuletzt einen hartumkämpften Sieg gegen den SYNTAINICS MBC. Dabei war zwar sicherlich nicht alles Gold, was am Ende erfolgreich glänzte, doch anders als bei den Niederlagen zuvor stimmte diesmal die Einstellung der Mannschaft auf beiden Seiten des Feldes. Justin Robinson avancierte am Schluss zum Spieler des Spiels, traf drei Dreier innerhalb der letzten drei Minuten und sorgte somit dafür, dass Brose nach zuvor drei Niederlagen in Serie wieder auf die Siegerstraße zurückkehren konnte. Dort wollen die Bamberger gerne weiter bleiben, müssen sich dafür aber weiter enorm strecken. Helfen kann nach wie vor das, bis auf den verletzten Patrick Heckmann, ganze Team. Aktuell hat Oren Amiel alle Mann an Bord, kann der Bamberger Cheftrainer also personell (beinahe) aus dem Vollen schöpfen. Das ist im Saisonendspurt sicherlich ein Vorteil, ebenso wie der Fakt, dass Brose aus den noch ausstehenden zehn Partien sieben Zuhause bestreiten darf. Wobei, im Falle des Gegners medi bayreuth ist es eventuell gar nicht schlecht, dass es nun zum Auswärtsspiel kommt, denn gegen die oberfränkischen Nachbarn gab es zuletzt drei Heimniederlagen in Serie. Dagegen gewann Brose in der Oberfrankenhalle die vergangenen drei Partien. Bei der letzten war Chris Sengfelder mit 16 Punkten einer von Bambergs erfolgreichsten Schützen. Der Kapitän konnte diese Form nicht nur über den Sommer kompensieren, er spielt aktuell auch seine bislang beste Saison, ist mit durchschnittlich 17,3 erzielten Zählern nicht nur Broses Topscorer, sondern damit ligaweit auch auf Platz fünf der treffsichersten BBL-Akteure. Gar einen Platz besser, nämlich vierter, ist Justin Robinson, wenn es um direkte Korbvorlagen geht. Mit sechs Assists im Schnitt ist er ein wichtiger Baustein im Bamberger Offensivspiel. Die Felsen in der Reboundbrandung sind aktuell Sengfelder (6,6) und der nach seiner Verletzung langsam wieder zu alter Form findende Akil Mitchell (6,5).
„Viel braucht man über das Spiel nicht sagen: es ist ein Derby, wir haben das Hinspiel verloren. Das zusammen ist Motivation genug“, schaut Kenneth Ogbe nach vorn. „Dennoch gehen wir natürlich nicht blauäugig ins Spiel. Wir wissen, um ihre Stärke, wissen, dass sie uns keinen Millimeter Platz geben werden. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Unser Ziel ist es, dass wir ihnen unser Spiel aufzwingen. Das wird schwer, aber wenn wir die Partie gewinnen wollen, müssen wir über 40 Minuten bereit sein, den Kampf anzunehmen.“
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Brose Bamberg erwartet medi Bayreuth
Oberfrankenderby bei Amiels Premiere ohne Zuschauer
Brose Bamberg ist am 9. Spieltag der easyCredit Basketball-Bundesliga heute ab 18 Uhr Gastgeber für medi bayreuth. Das 82. Oberfrankenderby ist zugleich das erste Spiel von Bambergs Broses neuem Cheftrainer Oren Amiel.
Aufgrund der gestern durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder erfolgten Anpassung der 15. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sind bis auf Weiteres keine Zuschauer zugelassen. Somit findet das Derby zwischen Bamberg und Bayreuth ohne Fans statt.
Die Nationalmannschaftspause war für medi bayreuth wohl Fluch und Segen zugleich. Segen, da die zwei spielfreien Wochen sicherlich dazu beigetragen haben, dass sich die zuletzt verletzten Spieler wie Seifferth, Jalalpoor und Jõesaar wieder (etwas) erholen konnten. Fluch, da das letzte Spiel vor der Pause mit einem 100:68-Blowout-Sieg über den SYNTAINICS MBC endete und Head Coach Raoul Korner die spielerische Erfolgswelle sicherlich gerne direkt weitergeritten wäre. Getragen wurden die Bayreuther gegen die Mitteldeutschen von ihren beiden Aufbauspielern. Marcus Thornton war mit 26 Punkten Topscorer, Bastian Doreth steuerte mit 20 Zählern und zehn Assists ein lupenreines Double-Double bei. Der Erfolg war der bislang dritte in der BBL, ihm stehen vier Niederlagen gegenüber. Eine nationale Achterbahnfahrt, die allerdings durch internationale Siege etwas abgefedert wurde. Im FIBA Europe Cup nämlich qualifizierten sich die oberfränkischen Nachbarn zwar nicht immer schön, aber dafür einigermaßen problemlos für die nächste Runde. In der BBL gab es, wie erwähnt, mehr Probleme. Siegen in Chemnitz, Heidelberg und dem letzten gegen den MBC stehen Niederlagen in Gießen, Hamburg und Zuhause gegen Crailsheim und München gegenüber. Allerdings hatte Raoul Korner bislang nur selten seine komplette Mannschaft zur Verfügung. Und dafür läuft es offensiv bereits erstaunlich gut. Vor allem die Wurfauswahl stimmt, denn Bayreuth trifft mit 49,9 Prozent so gut wie jeden zweiten seiner Versuche. Beste Werfer bislang sind Marcus Thornton und Terry Allen mit im Schnitt erzielten 12,9 Punkten pro Partie. Martynas Sajus ist mit durchschnittlich 8,3 Bayreuths effektivster Rebounder.
Brose Bamberg nutzte die zweiwöchige Nationalmannschaftspause für Neuerungen im Kader. Neben dem neuen Cheftrainer Oren Amiel wurde auch noch Center Akil Mitchell verpflichtet. Beide haben sich bereits gut eingelebt und sind seit Montag mit ihrem neuen Team zu Gange. Dienstag kamen mit Christian Sengfelder, Dominic Lockhart, Patrick Heckmann und Martinas Geben auch die Nationalspieler dazu. Zu guter Letzt nahm am Donnerstag erstmals nach gut zwei Wochen und überstandener Covid-Infektion Kenny Ogbe wieder am Training teil, so dass Amiel bei seinem Debüt am Samstag personell, Stand heute, aus dem Vollen schöpfen kann. Die Trainingswoche war geprägt von gegenseitigem Kennenlernen, aber auch von produktivem Arbeiten. In sieben Trainingseinheiten brachte Amiel seinem neuen Team seine Philosophie nahe, studierte neue Systeme ein, versuchte defensive Mängel auszumerzen. Vor allem beim Defensivrebound muss Brose nämlich definitiv stärker werden. Mit im Schnitt 20,8 gesicherten Abprallern am eigenen Brett steht Bamberg auf dem BBL-weit letzten Platz. Dafür hat Brose den Bundesliga-Topscorer in seinen Reihen. Die durchschnittlich erzielten 19,6 Punkte von Christian Sengfelder sind nämlich nicht nur Spitze im eigenen Team, sondern in der gesamten Liga. Broses bester Assistgeber ist Justin Robinson mit 7,8 im Schnitt, während wiederum Sengfelder mit 5,9 im Schnitt die meisten Rebounds sichert.
Christian Sengfelder: „Wir hatten eine gute Trainingswoche, wenngleich es natürlich immer schwierig ist, auf die Schnelle neue Systeme und die Denkweise eines neuen Trainers zu verinnerlichen. Dennoch wissen wir, dass wir nicht nochmal so auftreten dürfen, wie zuletzt gegen Bonn. Das war einer Bamberger Mannschaft nicht würdig. Wir müssen uns alle selbst an der Ehre packen und gegen Bayreuth zeigen, was wir können. Es ist Derby, da gilt es alles auf dem Parkett zu lassen, um uns, aber vor allem unseren Fans zu zeigen, wer die Nummer eins in der Region ist.“