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Migrationsgeschichte

Uni­ver­si­tät Bamberg

Stu­die zur Erhö­hung der Wahl­be­tei­li­gung von Men­schen mit Migrationsgeschichte

Bei der Bun­des­tags­wahl 2021 hat­ten 13 Pro­zent der wahl­be­rech­tig­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger eine Migra­ti­ons­ge­schich­te. Ihre Wahl-Betei­li­gung lag aber um 10 bis 15 Pro­zent nied­ri­ger als bei Deut­schen ohne Migra­ti­ons­ge­schich­te. Eine Uni­ver­si­täts-Stu­die hat nun Mög­lich­kei­ten vor­ge­stellt, die Wahl­be­tei­li­gung bei Deut­schen mit Migra­ti­ons­ge­schich­te zu erhöhen.

Maß­nah­men, die Wahl­be­tei­li­gung von Bür­ge­rIn­nen mit Migra­ti­ons­ge­schich­te zu erhö­hen, soll­ten sich ins­be­son­de­re an Erst­wäh­len­de rich­ten, mit dem Ziel, Wahl-Gewohn­hei­ten her­aus­zu­bil­den. Dabei kom­me vor allem der Poli­ti­schen Bil­dung eine ent­schei­den­de Rol­le zu. Dies ist eines der zen­tra­len Ergeb­nis­se einer von Achim Goer­res und Jonas Elis von der Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen und von Sabri­na J. May­er, Uni­ver­si­tät Bam­berg, ver­öf­fent­lich­ten Stu­die bezie­hungs­wei­se Exper­ti­se. Dies gab die Uni­ver­si­tät Bam­berg am 19. Okto­ber bekannt.

Wei­te­re Stell­schrau­ben zur Erhö­hung der Wahl­be­tei­li­gung bestehen laut Exper­ti­se in mehr­spra­chi­gen Kon­takt­ma­te­ria­len und der Ver­ein­fa­chung der Brief­wahl. Die­se wür­den Men­schen mit Migra­ti­ons­ge­schich­te sel­te­ner nut­zen. Die Exper­ti­se ent­stand im Pro­jekt „Wis­sen­schafts­trans­fer zur Unter­stüt­zung der Wahl­be­tei­li­gung Deut­scher mit tür­ki­scher Ein­wan­de­rungs­ge­schich­te“ am Zen­trum für Tür­kei­stu­di­en und Inte­gra­ti­ons­for­schung (ZfTI). Geför­dert wur­de das Pro­jekt durch die Lan­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung Nordrhein-Westfalen.

Bei­spiel Türkeistämmiger

Am Bei­spiel Tür­kei­stäm­mi­ger möch­te das Pro­jekt poli­ti­sche Akteu­re in NRW für die Bedürf­nis­se die­ser Ziel­grup­pe sen­si­bi­li­sie­ren. Auch soll sie einen Trans­fer aktu­el­ler wis­sen­schaft­li­cher Erkennt­nis­se leis­ten, indem sie den Stand der For­schung zur Wahl­be­tei­li­gung und zu poli­ti­schen Inter­es­sen von Tür­kei­stäm­mi­gen ver­mit­telt. So sol­len zudem Wege der Anspra­che sowie die Netz­werk­struk­tu­ren der orga­ni­sier­ten tür­kei­be­zo­ge­nen Zivil­ge­sell­schaft auf­ge­zeigt werden.

Anschlie­ßend an die nun ver­öf­fent­lich­te Exper­ti­se besteht für Betei­lig­te aus Poli­tik und der tür­kei­be­zo­ge­nen Zivil­ge­sell­schaft die Mög­lich­keit, in Work­shops Stra­te­gien und Maß­nah­men zur Erhö­hung der Wahl­be­tei­li­gung wei­ter zu kon­kre­ti­sie­ren. „Gleich­zei­tig unter­stützt das ZfTI inter­es­sier­te poli­ti­sche Akteu­re bei der Knüp­fung von Kon­tak­ten zur tür­ki­schen Zivil­ge­sell­schaft und bei der poli­ti­schen Kom­mu­ni­ka­ti­on“, sag­te Yunus Ulu­soy, Pro­jekt­lei­ter am ZfTI.

„Demo­kra­tie lebt vom poli­ti­schen Bewusst­sein und poli­ti­schen Han­deln aller Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Auf­trag poli­ti­scher Bil­dung ist es, allen den Zugang zum poli­ti­schen Sys­tem zu ermög­li­chen und damit ihre poli­ti­sche Ein­fluss­nah­me zu stär­ken. Die nun vor­lie­gen­de Exper­ti­se beinhal­tet kon­kre­te Ansatz­punk­te zur Ver­bes­se­rung der poli­ti­schen Teil­ha­be von Men­schen aus Ein­wan­de­rer­fa­mi­li­en,“ so Gui­do Hit­ze, Lei­ter der Lan­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung NRW.