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Neumarkt

Fuß­ball-Bay­ern­li­ga Nord

Spit­zen­leis­tung im Spitzenspiel

„Spit­zen­spiel in der Bay­ern­li­ga“ stand vor dem Spiel auf dem Eti­kett und die zahl­rei­chen Zuschau­er in der Ober­pfalz wur­den nicht ent­täuscht – vor allem dann, wenn sie aus Bam­berg kamen. Der FC Ein­tracht Bam­berg gewann beim ASV Neu­markt mit 4:2 und fes­tig­te sei­nen 2. Tabellenplatz.

Die „Dom­rei­ter“ leg­ten von Anfang mit viel Elan los und hat­ten das Spiel ab der ers­te Minu­te unter Kon­trol­le. Im Kol­lek­tiv wur­de immer wie­der ver­scho­ben und den Haus­her­ren das Leben so schwer gemacht. Die Fol­ge war ein hoher Ball­be­sitz­an­teil für die Gäs­te aus der Dom­stadt, die sich bereits in den ers­ten 45 Minu­ten eini­ge Tor­chan­cen sehens­wert her­aus­spiel­ten. Es dau­er­te aber fast bis zum Pau­sen­pfiff, ehe sich die Bam­ber­ger auch für den Auf­wand belohn­ten. Jakob Tran­zis­ka nutz­te eine Unacht­sam­keit in der Hin­ter­mann­schaft der Neu­mark­ter aus, fing einen Rück­pass ab und lupf­te ihn Tor­hü­ter Hezig hin­weg zum 0:1 in die Maschen. „Das zeich­net Jakob eben auch aus. Die­se Lau­ern auf die Chan­ce und dann eis­kalt und tech­nisch hoch­klas­sig zuzu­schla­gen“, beju­bel­te der Bam­ber­ger Trai­ner Juli­an Kol­beck die Pau­sen­füh­rung sei­ner Mannschaft.


„Das war bock­stark von mei­nen Jungs heute”


Und die­se ließ sich auch in der zwei­ten Hälf­te das Heft nicht aus der Hand neh­men. Erneut hat­ten die „Dom­rei­ter“ das Spiel im Griff und mach­ten inner­halb von acht Minu­ten ver­meint­lich den „Deckel drauf“ in die­sem Spiel. Chris­to­pher Kett­ler nach einer Stan­dard­si­tua­ti­on und erneut Jakob Tran­zis­ka mit sei­nem 16. Sai­son­tor schraub­ten das Ergeb­nis auf 3:0 aus Sicht der Gäs­te. Fast wäre es dann noch ein­mal eng gewor­den für die Bam­ber­ger, die nach dem 1:3 der Haus­her­ren auch noch den Anschluss­tref­fer in der 82. Minu­te durch Dani­el Haub­ner hin­neh­men muss­ten. „Aber auch hier haben wir eine gute Reak­ti­on gezeigt und nie den Mut ver­lo­ren oder uns beir­ren las­sen. Die Jungs haben mitt­ler­wei­le genug Selbst­ver­trau­en und wis­sen um ihre Spiel­stär­ke. Inso­fern war es für den einen oder ande­ren Zuschau­er am Ende noch ein­mal span­nend, aber ganz ehr­lich: wir haben an die­sem Sieg wäh­rend des Spiels nie gezwei­felt“, so Bam­berg-Coach Kol­beck. Und wenn es doch etwas zum Zwei­feln gab, so besei­tig­te Franz Hel­mer mit einem Kon­ter­tor in der Nach­spiel­zeit alle Beden­ken. In der 79. Minu­te auf das Feld gekom­men brauch­te Hel­mer nach sei­ner Ver­let­zungs­pau­se genau eine Chan­ce, um sein zehn­tes Sai­son­tor zu erzielen.

„Das war bock­stark von mei­nen Jungs heu­te. Bereits auf der Hin­fahrt war uns allen klar, dass wir heu­te unbe­dingt den Aus­rut­scher gegen Karl­burg gut­ma­chen wol­len. Und das haben wir von der ers­ten Minu­te auf den Platz gebracht. Ich bin mega­stolz auf die Trup­pe und nun freu­en wir uns schon auf das nächs­te High­light am Frei­tag in Feucht“, lau­te­te die Bilanz von Juli­an Kolbeck.

FCE nur ein­mal im Losglück

FC Ein­tracht U15-Bay­ern­li­ga-Meis­ter, aber kein Aufsteiger

Der Traum vom größ­ten Erfolg der jün­ge­ren Ver­eins­ge­schich­te ist für die U15 des FC Ein­tracht Bam­berg zumin­dest vor­erst nicht in Erfül­lung gegan­gen: Bei der Aus­lo­sung des Baye­ri­schen Fuß­ball­ver­bands (BFV) heu­te Vor­mit­tag in Mün­chen hat­te das Team von Mat­thi­as Räder lei­der nur ein­mal das Glück auf sei­ner Sei­te, er ist Meis­ter der Bay­ern­li­ga Nord, auf­stei­gen wird aller­dings der ASV Neumarkt.

Die ers­te Zie­hung gewann der FCE gegen die SpVgg Bay­reuth, damit steht die U15 wenigs­tens als Meis­ter der Bay­ern­li­ga Nord fest. In der zwei­ten Run­de ging es dann um den Auf­stieg in die Regio­nal­li­ga Bay­ern, die höchs­te Liga in die­ser Alters­klas­se. Doch hier nah­men dann die BFV-Funk­tio­nä­re die Los­ku­gel des ASV Neu­markt, Meis­ter der Bay­ern­li­ga Süd, aus der Trom­mel. Die Fol­ge: Die U15 des FCE tritt auch in der kom­men­den Sai­son in der Bay­ern­li­ga Nord an.


Der Traum lebt weiter

Coach Mat­thi­as Räder reagier­te nach der Aus­lo­sung eini­ger­ma­ßen gefasst: „Nach die­ser tur­bu­len­ten Coro­na-Sai­son bin ich froh, dass wir uns letzt­lich Meis­ter nen­nen dür­fen. Und das abso­lut ver­dient: Wir waren die bes­te Mann­schaft in die­ser Liga!“ Das Los­glück in der ers­ten Run­de mag man auch als ein Stück sport­li­che Gerech­tig­keit sehen: Nach Punk­ten wäre der FCE am Ende als Meis­ter der Bay­ern­li­ga Nord fest­ge­stan­den, das Sport­ge­richt des BFV zog den Bam­ber­gern aller­dings drei Zäh­ler wegen eines Wech­sel­feh­lers in der Par­tie gegen den FC Schwein­furt 05 ab. Wegen die­ser Ent­schei­dung kam es nach dem Coro­na-beding­ten Abbruch der Sai­son erst zu dem Umstand, dass der FCE und die SpVgg Bay­reuth punkt­gleich auf Rang 1 stan­den. „Dem ASV Neu­markt wün­sche ich jetzt alles Gute für die Regio­nal­li­ga“, betont Räder, macht aber kei­nen Hehl dar­aus, dass er die Ent­schei­dung gegen die Ober­pfäl­zer ger­ne auf dem Platz getrof­fen hät­te. Der BFV hat­te im Früh­jahr beschlos­sen, den kom­plet­ten Jugend­spiel­be­trieb in Bay­ern wegen der Pan­de­mie abzu­bre­chen und aus­ste­hen­de Ent­schei­dun­gen um Auf- und Abstie­ge am grü­nen Tisch zu treffen.

Auch FCE-Jugend­ko­or­di­na­tor Abi Bas­ka­ran zeig­te sich nach den Los­zie­hun­gen als Rea­list: „Natür­lich hät­ten wir ger­ne in der nächs­ten Sai­son gegen Mann­schaf­ten wie FC Bay­ern Mün­chen, 1. FC Nürn­berg oder FC Augs­burg gespielt. Aber das war ein rei­nes Glücks­spiel – noch mehr als ein Elf­me­ter­schie­ßen. Inso­fern bin ich froh, dass wir wenigs­ten Bay­ern­li­ga­meis­ter gewor­den sind. Den Neu­mark­tern viel Glück. Und viel­leicht stei­gen wir ja dann nächs­tes Jahr auf, wenn die Ent­schei­dun­gen hof­fent­lich end­lich wie­der auf dem Fuß­ball­platz getrof­fen wer­den.“ Den Traum vom größ­ten Erfolg der jün­ge­ren Ver­eins­ge­schich­te haben die FCE-Ver­ant­wort­li­chen also noch nicht abge­schrie­ben. Und Träu­me kann man sich zu einem gro­ßen Teil erar­bei­ten. Sicher gehört auf dem Feld dann auch eine Por­ti­on Glück dazu – aber weit­aus weni­ger als bei einem Los. Das neue Trai­ner­team der U15 um Lar­sen Schu­bert wird ab August ver­su­chen, einen Weg zu finden.