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Rezession

Baye­ri­scher Außen­han­del im Novem­ber 2024

Expor­te ein­ge­bro­chen, auch in die USA und nach China

Die baye­ri­schen Expor­te ver­zeich­ne­ten laut der heu­te vom Lan­des­amt für Sta­tis­tik ver­öf­fent­lich­ten Zah­len im Novem­ber 2024 einen Rück­gang um über elf Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat auf 18,7 Mil­li­ar­den Euro. „Wir müs­sen wie­der mehr Wirt­schaft wagen“, so die For­de­rung der vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. dazu.

„Auch die Expor­te in die USA – unse­rem wich­tigs­ten Export­markt – gin­gen im Novem­ber um knapp zehn Pro­zent auf 2,6 Mil­li­ar­den Euro zurück. Im Jah­res­ver­lauf sehen wir eine kla­re Abwärts­dy­na­mik“, erläu­tert Bert­ram Bros­sardt, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. Die stark gesun­ke­nen Expor­te in die USA sind aus Sicht der vbw ein dra­ma­ti­sches Signal. „Im Dezem­ber und Janu­ar erwar­ten wir bei den Expor­ten in die USA etwas bes­se­re Zah­len, da die Unter­neh­men wegen der Unwäg­bar­kei­ten auf dem US-Markt noch so weit wie mög­lich ihre Lager auf­ge­füllt haben dürf­ten. Aber für die Zeit danach sind wir sehr skep­tisch. Wir sehen Trumps Ankün­di­gun­gen von Straf­zöl­len auf US-Impor­te in Höhe von zehn bis 20 Pro­zent mit gro­ßer Sor­ge. Die­se wür­den Pro­duk­te baye­ri­scher Her­stel­ler teu­rer und damit weni­ger wett­be­werbs­fä­hig auf dem US-Markt machen. Kommt es als Fol­ge der US-Zollan­he­bun­gen zu Gegen­re­ak­tio­nen und dadurch zu einem all­ge­mei­nen Anstieg der Han­dels­hemm­nis­se welt­weit, wären Deutsch­land und Bay­ern als beson­ders export­ori­en­tiert über­durch­schnitt­lich betrof­fen. Ein Wett­lauf bei Straf­zöl­len kennt nur Ver­lie­rer“, gibt Bros­sardt zu Bedenken.

Die Expor­te in die rest­li­chen EU-Staa­ten gin­gen im Novem­ber eben­falls um 10,1 Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat zurück. „Die Aus­fuh­ren nach Chi­na nah­men im Novem­ber sogar um über 25 Pro­zent ab. Damit ver­zeich­ne­ten die Aus­fuh­ren in alle füh­ren­den Export­län­der deut­li­che Rück­gän­ge. Ledig­lich die Aus­fuh­ren auf den afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent nah­men um über elf Pro­zent zu – eine Regi­on, die wir ver­stärkt in den Blick neh­men soll­ten“, so Brossardt.

Die Rück­gän­ge beim Export zei­gen sich über alle Bran­chen und Waren­grup­pen hin­weg. „Die Expor­te von phar­ma­zeu­ti­schen Erzeug­nis­sen san­ken sogar um fast 33 Pro­zent, die von Pkw gin­gen um über­durch­schnitt­li­che 14 Pro­zent zurück“, erläu­tert Bros­sardt und ergänzt: „Erneut zeigt sich: 2024 war wirt­schaft­lich ein ver­lo­re­nes Jahr. Die neue Regie­rung muss mutig han­deln. Wir brau­chen Ver­än­de­rungs­be­reit­schaft und mehr Frei­heit für unse­re Unter­neh­men statt Gän­ge­lung. Wir müs­sen wie­der mehr Wirt­schaft wagen“, so Bros­sardt abschließend.

Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirtschaft

Bay­erns Wirt­schaft steckt in der Rezession

Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. for­dert im Rah­men eines wirt­schaft­li­chen Rück­blicks auf das Jahr 2024 eine grund­le­gen­de und schnel­le Wirt­schafts­wen­de. Das neue vbw-Dash­board zei­ge eine besorg­nis­er­re­gen­de Ent­wick­lung. Beson­ders die Schwä­che von Bau­ge­wer­be und Indus­trie tref­fe auch die baye­ri­sche Wirt­schaft stark.

„Die deut­sche Wirt­schaft steckt in der Kri­se. Das Brut­to­in­lands­pro­dukt (BIP) dürf­te in die­sem Jahr bes­ten­falls sta­gnie­ren, wahr­schein­lich geht es sogar erneut leicht zurück. Vor allem Bau­ge­wer­be und Indus­trie befin­den sich in der Rezes­si­on“, so vbw-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt. Das tref­fe die baye­ri­sche Wirt­schaft beson­ders hart. Bei­de Sek­to­ren hät­ten eine über­durch­schnitt­li­che Bedeu­tung für den Frei­staat. Die dra­ma­ti­schen Ein­brü­che in die­sen Bran­chen zögen die gesamt­wirt­schaft­li­che Lage in Bay­ern wei­ter nach unten. „Fakt ist: Unse­re Indus­trie braucht end­lich den Befrei­ungs­schlag raus der Kri­se. Der ent­schei­den­de Schlüs­sel für Bay­ern liegt in der wirt­schafts­po­li­ti­schen Neu­aus­rich­tung der Bun­des­po­li­tik. Hier muss die neue Bun­des­re­gie­rung gleich zu Beginn anpacken“,

Die bis­lang vor­lie­gen­den Wirt­schafts­da­ten für das Jahr 2024 zeich­ne­ten ein alar­mie­ren­des Bild. „Indus­trie­pro­duk­ti­on und Bau­ge­wer­be ver­zeich­ne­ten im Frei­staat in den ers­ten zehn Mona­ten des Jah­res ein Minus von 5,0 Pro­zent und 9,1 Pro­zent. Die Stim­mung bei den baye­ri­schen Unter­neh­men ist dem ifo-Kon­junk­tur­test zufol­ge dar­über hin­aus an einem Tief­punkt ange­langt“, erläu­tert Bros­sardt. Die Betrie­be, die ihre wirt­schaft­li­che Lage als schlecht bezeich­nen, über­wö­gen deut­lich gegen­über den posi­tiv gestimm­ten Unter­neh­men. „Mehr noch: mit Blick auf die anste­hen­den Mona­te sind deut­lich mehr Betrie­be pes­si­mis­tisch als opti­mis­tisch. Auch am Arbeits­markt sind die Fol­gen spür­bar. Seit Mai 2024 lie­gen die Arbeits­lo­sen­zah­len in Bay­ern durch­ge­hend im zwei­stel­li­gen Pro­zent­be­reich über den jewei­li­gen Vor­jah­res­wer­ten. Das zeigt: Es bro­delt an allen Ecken und Enden.“

Aus Sicht der vbw müs­se die neue Bun­des­re­gie­rung zügig eine umfas­sen­de Wen­de in der Wirt­schafts­po­li­tik ein­lei­ten. Es bestehe die rea­le Gefahr, dass uns 2025 das nächs­te wirt­schaft­lich ver­lo­re­ne Jahr dro­he – mit all sei­nen Fol­gen. „Die­ses Risi­ko kön­nen wir nicht ver­ant­wor­ten. Dies gilt auch mit Blick auf den immer rau­er wer­den glo­ba­len Wett­be­werb und der Ankün­di­gung von US-Straf­zöl­len durch den Prä­si­den­ten unse­res größ­ten wirt­schaft­li­chen Absatz­mark­tes, Donald Trump in den USA. Die Neu­wah­len im Febru­ar bie­ten hier die Chan­ce, den Grund­stein zu einem wirt­schaft­li­chen Come­back zu legen“, so Bros­sardt abschlie­ßend. Das neue vbw-Dash­board ver­schafft einen aktu­el­len und kom­pak­ten Über­blick über die wich­tigs­ten Kon­junk­tur­in­di­ka­to­ren in Bay­ern. Eine Über­sicht über die gesamt­wirt­schaft­li­che Lage in Bay­ern ist hier im vbw-Kon­junk­tur-Dash­board zu finden.