Nach acht Jahren bei der Stadt Bamberg und vielen erfolgreich gemanagten Projekten kehrt Bildungsreferent Dr. Matthias Pfeufer zu seinen beruflichen Wurzeln zurück.
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Tourismus, Kultur, Sport und Freizeit
Ab heute weitere Erleichterungen in Bamberg
Aufatmen in der Region Bamberg. Ab heute sind unter anderem Übernachtungsangebote von gewerblichen oder entgeltlichen Unterkünften wieder zugelassen, auch für kulturelle Veranstaltungen und für Sport gibt es ab heute in der Stadt Bamberg und ab morgen auch im Landkreis Bamberg Lockerungen.
Es sind große nächste Schritte der Erleichterungen bei den Corona-Maßnahmen: Ab heute sind Übernachtungsangebote von gewerblichen oder entgeltlichen Unterkünften, insbesondere von Hotels, Beherbergungsbetrieben, Jugendherbergen und Campingplätzen, auch zu touristischen Zwecken wieder zugelassen.
Im Kulturbereich gibt es ebenfalls neue Möglichkeiten: Kulturelle Veranstaltungen unter freiem Himmel mit festen Sitzplätzen für bis zu 250 Besucherinnen und Besucher sind gestattet. Und auch die Freibäder dürfen wieder öffnen: Am Montag, 24. Mai, öffnen die Hainbadestelle und das Freibad Gaustadt, das Stadionbad wird am 4. Juni seinen Betrieb aufnehmen. Voraussetzung für die Nutzung dieser Angebote ist jeweils ein höchstens 24 Stunden zuvor vorgenommener negativer POC-Antigentest, Selbsttest oder PCR-Test. Vollständig geimpfte Personen oder nachweisbar Genesene benötigen keine Tests.
Tourist Info öffnet mit Testzentrum als zusätzlichem Service
„Nach vielen Monaten der Schließung freuen wir uns auf eine Wiederbelebung des Tourismus und damit auch der ganzen Innenstadt und begleiten unsere Partner vor Ort in Hotellerie und Gastgewerbe sowie Kunst- und Kulturschaffende bei einem erfolgreichen Re-Start“, so Bambergs Tourismusreferent Dr. Stefan Goller. Tourismusdirektor Michael Heger betont, „besonders freut es mich, dass ab Samstag auch der Landkreis nachzieht und ebenfalls öffnen kann. Wir sind für unsere Gäste ein gemeinsames Reiseziel und gerade in Coronazeiten ist es wichtig, Kultur und Natur gleichermaßen erleben zu können.“
Mit dem Neustart im Tourismusbereich öffnet auch die Bamberger Tourist Info in der Geyerswörthstraße nach über einem halben Jahr wieder ihre Türen. Nach dem vorgegebenen Hygienekonzept dürfen maximal 17 Kunden mit FFP2-Maske in die Räumlichkeiten. Gleich nebenan eröffnet zeitgleich ein weiteres Testzentrum seine Pforten, ein zusätzlicher Service für die Kunden, denn Touristen dürfen nur mit negativem Test anreisen und Angebote wahrnehmen. Sie müssen sich zudem regelmäßig weiter testen.
Die tägliche Stadtführung „Faszination Weltkulturerbe“ startet am Pfingstwochenende mit kleinen Gruppen von maximal 15 Personen um 10:30 Uhr und 14:00 Uhr und ist zur Entzerrung mit zusätzlichen Terminen um 11:00 Uhr und 14:30 Uhr am Start. Während der Führung sind die Hygieneregeln, wie Maske tragen und Abstand halten, zu beachten.
Gäste können ihre Tickets für die tägliche Stadtführung oder die BAMBERGcard seit kurzem auch komplett kontaktlos online durchbuchen auf https://www.bamberg.info/tickets.
„Wir freuen uns auf den Kultursommer“
„Es ist für die Kulturszene eine große Erleichterung und Freude, dass die niedrigen Inzidenzzahlen sich so stabilisiert haben, dass Kultur nun endlich wieder in vielfältigen Facetten möglich ist“, freut sich auch Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar über die neuen Erleichterungen. Die Rahmenkonzepte seien angepasst worden und ermöglichen so ganz unterschiedliche kulturelle Formate. „Wir freuen uns auf den Kultursommer!“, so Siebenhaar.
Weitere Lockerungen
Tourismus:
Auch der Betrieb von Ausflugs-Flussschifffahrten, touristische Reisebusverkehre sowie Kultur- und Naturführungen im Freien sind unter der Voraussetzung eines Testnachweises für Kunden zugelassen.
Kultur:
Musikalische oder kulturelle Proben von Laien- und Amateurensembles, bei denen ein Zusammenwirken mehrerer Personen erforderlich ist, sind ebenfalls ab 21. Mai wieder möglich.
Sport:
Kontaktfreier Sport im Innenbereich inklusive der Öffnung von Innenbereichen von Sportstätten sowie Kontaktsport unter freiem Himmel unter der Voraussetzung, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über einen Testnachweis verfügen, wird erlaubt.
Ferner wird gestattet:
Sport unter freiem Himmel in Gruppen von bis zu 25 Personen unter der Voraussetzung, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über einen Testnachweis verfügen.
Kontaktfreier Sport auch in Fitnessstudios unter der Voraussetzung vorheriger Terminbuchung sowie, dass alle Kunden über einen Testnachweis verfügen.
Die Zulassung von bis zu 250 Zuschauern bei Sportveranstaltungen unter freiem Himmel mit festen Sitzplätzen unter der Voraussetzung, dass Zuschauerinnen und Zuschauer über einen Testnachweis verfügen.
Wichtiger Hinweis: Die genannten Lockerungen haben nach Maßgabe von Rahmenkonzepten zu erfolgen, die von den zuständigen Staatsministerien im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bekanntgemacht werden und in denen die erforderlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen festgelegt sind. Soweit Rahmenkonzepte nicht bekannt gemacht sind, darf eine Öffnung nicht erfolgen. Weitere Informationen hierzu sind zu finden unter https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/rechtsgrundlagen.
Stadt ermöglicht weitere Erleichterungen ab 10. Mai
Neue Möglichkeiten für Außengastronomie, Theater, Konzert- und Opernhäuser, Kinos und Sport
Jetzt ist es offiziell: Ab Montag, 10. Mai, sind in der Stadt Bamberg weitere Öffnungsschritte für die Bereiche Außengastronomie, Theater, Konzert- und Opernhäuser, Kinos und kontaktfreier Sport möglich.
Nach Bekanntgabe der Regelungen der aktuellen 12. Bayerischen Infektionsschutzverordnung hatte die Stadtspitze umgehend reagiert und angesichts der positiven Entwicklung bei den 7‑Tages-Inzidenzen die Erteilung des Einvernehmens seitens des Bayerischen Gesundheitsministeriums beantragt. Die Genehmigung ist am Freitagabend eingegangen. Damit kann am heutigen Samstag die entsprechende Allgemeinverfügung bekanntgemacht werden.
Ab Montag, 10. Mai, gilt damit im Einzelnen:
Die Öffnung der Außengastronomie für Besucher mit vorheriger Terminbuchung mit Dokumentation für die Kontaktnachverfolgung wird gestattet. Sitzen an einem Tisch Personen aus mehreren Hausständen, ist ein vor höchstens 24 Stunden vorgenommener POC-Antigentest oder Selbsttest oder ein vor höchstens 48 Stunden vorgenommener PCR-Test in Bezug auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV‑2 mit negativem Ergebnis der Tischgäste erforderlich.
Die Öffnung von Theatern, Konzert- und Opernhäusern sowie Kinos für Besucherinnen und Besucher mit einem Testnachweis nach Nr. 1 wird zugelassen.
Kontaktfreier Sport im Innenbereich sowie Kontaktsport unter freiem Himmel unter der Voraussetzung, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über einen Testnachweis nach Nr. 1 verfügen wird erlaubt.
Die gestatteten Lockerungen haben nach Maßgabe von Rahmenkonzepten zu erfolgen, die von den zuständigen Staatsministerien im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bekanntgemacht wurden und in denen die erforderlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen festgelegt sind.
Die Allgemeinverfügung der Stadt Bamberg vom 08.05.2021 wird in einem Sonderamtsblatt veröffentlicht, abrufbar unter http://www.stadt.bamberg.de/amtsblatt.
Die für die jeweiligen Bereiche geltenden Rahmenkonzepte sind hier abrufbar: https://www.verkuendung-bayern.de/baymbl/
Fitness in der Pandemie
Sport im Winter und Home Office
Ausgangsbeschränkungen und vermehrtes Homeoffice schränken nicht nur den Bewegungsradius, sondern auch die Möglichkeiten der sportlichen Betätigung ein. Das kann negative Auswirkungen auf Körper und Psyche haben. Wie sich dem entgegenwirken lässt, weiß Prof. Dr. Stefan Voll, der Leiter des Universitätssportzentrums und des Transferzentrums für Angewandte Sportwissenschaften der Universität Bamberg.
Herr Professor Voll, vielen Menschen bleibt aufgrund von Ausgangsbeschränkungen und Schließungen derzeit nichts anderes übrig, als die meiste Zeit zuhause zu verbringen und auf körperliche Betätigung mehr oder weniger zu verzichten. Wie kann sich dieser Bewegungsmangel auf die Gesundheit auswirken?
Stefan Voll: Nach wie vor gilt: Wer rastet, der rostet! Die durch die Pandemie deutlich gestiegenen Sitzzeiten führen zunehmend zu degenerativen Veränderungen im Bewegungsapparat, für dessen Funktion gilt: Use it or loose it! Also benutze ihn oder er verliert seine Funktionalität. Auch belegen zunehmend mehr Befunde, dass fehlende Bewegung die physische, psychische und soziale Gesundheit negativ beeinflusst. Im umgekehrten Fall trägt angemessene Bewegung, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, dreimal in der Woche mindestens 30 Minuten moderate körperliche Aktivität, entscheidend zu einer gelingenden Work-Life-Balance bei. Auch begünstigen in den Arbeitsalltag eingebaute Entspannungsübungen die Entschleunigung, Selbstwahrnehmung und Körperachtsamkeit.
Ist es jedoch ratsam, bei Minustemperaturen im Freien Sport zu treiben oder ginge man damit ein Gesundheitsrisiko ein?
Stefan Voll: Bei Temperaturen unter minus 10 Grad häufen sich deutlich negative Folgeerscheinungen wie Reizhusten. Bis zu diesem Zeitpunkt kann der Körper relativ problemlos die eingeatmete Luft vorwärmen, bevor diese die Lungen erreicht. Grundsätzlich ist es besser, bei Minustemperaturen durch die Nase einzuatmen, da auf diesem Weg die Luft angefeuchtet und vorgewärmt wird sowie Schmutz und Bakterien herausgefiltert werden, was die Atemwege und Schleimhäute schont. „Mundatmer“ können ihre Bronchien aber auch durch ein Tuch oder einen leichten Schal schützen.
Falls derartiger Sport ratsam ist, welche sportliche Tätigkeit, auch unabhängig von Pandemiebeschränkungen, würden Sie empfehlen?
Stefan Voll: Vor allem Outdoorsportarten mit moderater Intensität und, bei guter Ausrüstung, mit durchaus ausgedehnter Dauer. Zügiges Wandern oder Schneewandern, gemäßigtes Joggen, Skilanglauf, aber auch Schlittenfahren wären zielführend – und mit einer kleinen Schneeballschlacht macht man auch nichts falsch, da auch eine emotionale Komponente eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Das sind alles Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken. Zudem hilft Tageslicht gegen Stimmungstief gerade in der dunklen Jahreszeit und fördert die Vitamin-D-Produktion.
Welche Möglichkeiten gibt es, zuhause sportlich aktiv zu sein?
Stefan Voll: Wer nicht selbst in der Lage ist, zuhause sein eigenes individuelles Sportszenario zu gestalten, kann an Onlinekursen, die es in stattlicher Zahl im Internet gibt, teilnehmen. Aber auch im Bereich der Alltagsmotorik kann man bewusst zulegen. Heute schon hundert Treppenstufen schnell gegangen? Das wäre eine Bewegungsaufgabe, die problemlos in den Alltag integrierbar ist. Aber auch kleinere Fitnessübungen wie zum Bespiel innerhalb der Familie oder mit Partner tragen auch zur sozialen Gesundheit bei.
Viele Menschen befinden sich zusätzlich im Homeoffice, kommen so auf noch weniger Bewegung, haben aber die Möglichkeit, kurze Pausen einzulegen, die sich mit sportlicher Aktivität füllen ließen. Welche Empfehlungen haben Sie für ein solches Kurz-Programm?
Stefan Voll: Hier gibt es tragfähige Bewegungsprogramme, die im Netz unter den Stichworten Büro- oder Sitzgymnastik zu finden sind. An der Forschungsstelle für angewandte Sportwissenschaften der Uni Bamberg haben wir das Schulkonzept „Voll in Form II“ mit zehnminütigen Bewegungseinheiten entwickelt, welches bereits an den meisten bayerischen Mittelschulen eingesetzt wird. Hier kommen im Klassenzimmer Bewegungsformen mit Alltagmaterialien zum Einsatz, die der existenten Sitzwelt entgegensteuern, der Leistungsfähigkeit des Arbeitsgedächtnisses zuträglich sind und den Tagesablauf rhythmisieren. Für die Mitarbeiter und Lehrenden der Universität realisieren wir seit mehreren Jahren das Bewegungsprogramm „Aktive Pause“.
Hier gibt es einmal pro Woche eine zehnminütige Bewegungseinheit in Kleingruppen während der Arbeitszeit direkt in Arbeitsplatznähe angeleitet durch einen Mitarbeiter des Sportzentrums. Zusätzlich bekommen die Teilnehmer einmal pro Woche eine Verbalbotschaft, zum Beispiel: ´Heute schon 20 Kniebeugen am offenen Fenster gemacht?‘ sowie ein kurzes Video mit Übungen aus der Bürogymnastik, das sie individuell durchführen können.
Wie kann sich ein Verzichten-Müssen auf Sport auf die Psyche auswirken?
Stefan Voll: Man weiß ja mittlerweile, dass regelmäßige Bewegung die psychische Stabilität positiv beeinflusst. Zudem hat sportliche Aktivität kompensatorische, aber auch kathartische, also reinigende Wirkung. Der Rucksack mit persönlichen Sorgen und Nöten ist nach einem Lauf in der freien Natur nur noch halb so schwer. Zudem berichtet bereits der altrömische Dichter Juvenal mit seinem „mens sana in corpore sano“, ein gesunder Geist in einem gesunden Körper, vom Dualismus und der Wechselwirkung von Körper und Geist. Sind adäquate motorische Aktivitäten nicht möglich, hat dies fast zwangsläufig negative Auswirkungen auf die mentale Verfasstheit. In vielen psychosomatischen Therapien hat deshalb auch körperliche Aktivität ihren festen Platz, denn Bewegung ist die bessere Pille!
Wie sieht das derzeitige sportliche Angebot des Bamberger Universitätssportzentrums aus?
Stefan Voll: Freilich sind auch wir von den Corona-Einschränkungen betroffen. Die Sportstudenten sind nur sehr sporadisch mit Abstand und Maske und mit Beachtung der vorgegebenen Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen in den praktisch-didaktischen Lehrveranstaltungen zu Gange. Im allgemeinen Hochschulsport sind derzeit von den üblicherweise über 160 Kursen nur wenige Onlineprogramme möglich. Aus studentischer Sicht überaus bedauerlich, weil auch sie spüren: Sport tut den Menschen gut! Und: Sich regen bringt Segen!
BG Litzendorf
Vereinsleben in Zeiten von Corona
Die seit etwa zwei Wochen geltenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus betreffen auch Sportvereine. Liga- oder Trainingsbetrieb sind für alle Spielklassen und Sportarten ausgesetzt. Wirtschaftliche Schäden drohen sowohl Erstliga- als auch Amateurvereinen. Bernhard Uzelino ist 1. Vorsitzender der Basketballgemeinschaft Litzendorf. Mit ihm haben wir über die Folgen für seinen Verein gesprochen.
Herr Uzelino, wie hat sich die Vereinsarbeit der BG Litzendorf durch die Allgemeinverfügung verändert? Was ist momentan an Vereinsarbeit noch möglich?
Bernhard Uzelino: Das Vereinsleben ruht nahezu vollständig – zumindest was den sportlichen Bereich unserer Abteilungen Basketball, Cheerleading, Aktive Freizeit, Kinderturnen und Prävention anbelangt. Die Vereinsarbeit an sich, also organisatorische Aufgaben wie Kassen- und Mitgliederverwaltung, Planungen für die Zeit nach der Krise und die kommende Saison laufen im Hintergrund weiter. Gerade haben wir unsere Beiratsversammlung in der vergangenen Woche abgehalten, aber halt nicht wie üblich im Nebenraum einer Gaststätte, sondern in schriftlicher Form mittels E‑Mail. Was unsere anstehende Jahreshauptversammlung am 25. April angeht, so werden wir diese wohl nicht an diesem Tag abhalten. Da so eine JHV aber zwingend vorgeschrieben ist, werden wir nach einem Ausweichtermin suchen müssen.
Welche Schäden verursacht die Corona-Krise im Verein?
Bernhard Uzelino: Das ist noch nicht absehbar. Ein Folgeschaden könnte sein, dass viele Aktive (vor allem Kinder und Jugendliche) die Lust an ihrem Sport verlieren, weil sie eben keine Möglichkeit mehr haben, ihn auszuüben – sei es im Training oder im Wettkampf. Wenn sich die Krise also lange hinzieht, könnte das sogar Vereinsaustritte zur Folge haben. Grundsätzlich hoffe ich allerdings, dass auch im Sportverein die Leute etwas enger zusammenrücken – im übertragenen Sinne natürlich – und dadurch das Zusammengehörigkeitsgefühl sogar gestärkt wird.
Wie ist die BGL für einen wochen- oder monatelangen Stillstand gerüstet?
Bernhard Uzelino: Ehrlich gesagt gar nicht, weil ein solches Szenario nicht vorhersehbar war. Allerdings versuchen wir, unsere Mitglieder über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Insbesondere, wenn es um politische Entscheidungen wie Ausgangsbeschränkungen und Hallenschließungen geht oder um die Vorgaben der Sportverbände.
Bernhard Uzelino, der 1. Vorsitzende der Basketballgemeinschaft Litzendorf.
Foto: Bernhard Uzelino
Wie sehen die finanziellen Auswirkungen aus? Muss mit Ausfällen an Sponsorenzahlungen gerechnet werden?
Bernhard Uzelino: Im Grunde kann durch die Corona-Krise sogar Geld gespart werden, denn in dieser Zeit fallen ja keine Hallenmieten für Trainings- und Spielzeiten an, beziehungsweise werden hoffentlich ja wohl nicht erhoben. Außerdem entfallen auch Schiedsrichterkosten und so weiter. Das ist dann aber schon die einzig gute Auswirkung, die Corona für die Vereine hat. Hoffentlich halten sich finanzielle Auswirken im Rahmen. Jedoch muss tatsächlich mit Vereinsaustritten und somit dem Verlust von Mitgliedsbeiträgen gerechnet werden, ebenso wie mit dem Abspringen einiger Sponsoren. Gerade für unsere beiden Regionalliga-Teams sind aber diese Sponsorengelder fast unverzichtbar. In Anbetracht dieser extremen Wirtschaftslage muss man aber mit dem Rückzug von Sponsoren rechnen und dafür auch Verständnis zeigen. Wir wollen versuchen, Lösungen zu finden, die unseren Unterstützern, aber auch unserem Verein gerecht werden. Das jedoch alles zu seiner Zeit, denn Unternehmer und Betriebe haben jetzt mit Sicherheit ganz andere Probleme.
Für wann rechnen Sie mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs?
Bernhard Uzelino: Der Spielbetrieb in den BB-Ligen wurde ja komplett eingestellt und im Amateurbereich die Saison für beendet erklärt. Wir hoffen, dass möglichst bald wieder ein risikofreies Training erfolgen und der Spielbetrieb mit der neuen Saison 2020⁄21 aufgenommen werden kann. Sobald wieder der Schulbetrieb einsetzt, sollte auch wieder öffentlicher Sport möglich sein. Man muss einfach die weitere Entwicklung abwarten.
Befürchten Sie ein Sterben kleinerer Sportvereine?
Bernhard Uzelino: Nein, das befürchte ich nicht! Gerade kleinere Vereine haben ja wahrscheinlich keine allzu hohen Fixkosten, wobei ich hier nur für die BGL sprechen kann. Wenn die Mitgliederzahlen einigermaßen stabil bleiben, die Vereine vielleicht eine kleine Finanzreserve haben, dann sollten die Auswirkungen dieser Krisenzeit zu bewältigen sein.
Veranstalten Sie für Ihre Sportlerinnen und Sportler Trainingsangebote für zuhause? Wie sehen diese aus?
Bernhard Uzelino: In dieser Hinsicht bieten wir noch nichts an – unsere Sportler sind ja schließlich keine Profis. Wenn die Beschränkungen des Ausganges und der öffentlichen Sportmöglichkeiten allerdings noch länger bestehen bleiben, wäre so etwas vielleicht vorstellbar. Bis dahin hoffe ich, dass alle Aktiven versuchen, sich selbst fit zu halten. Von einem Team weiß ich, dass sie sich selbst ein Training für zu Hause auferlegt haben. Es muss also nicht immer alles reglementiert werden und eine gewisse Eigeninitiative kann niemals schaden.
Ein Großteil der Einnahmen der BGL entsteht durch die Litzendorfer Kirchweih, die im September stattfindet. Wie ist dabei der Stand der Planungen?
Bernhard Uzelino: Das ist natürlich auch ein Thema! Die BGL ist ein Verein mit vielen Mannschaften und Abteilungen, die Hallenkapazitäten für Trainings- und Spielbetrieb brauchen. Die Litzendorfer Turnhalle ist leider viel zu klein und hoffnungslos ausgebucht, so dass wir aktuell auch Hallen in Memmelsdorf, Stegaurach, Hirschaid und Strullendorf anmieten müssen. Das verursacht natürlich hohe Kosten, die wir nur allein mit den Mitgliedsbeiträgen nicht begleichen können. Das Ausrichten der Litzendorfer Kirchweih und die daraus resultierenden Einnahmen sind für unseren Verein fast überlebensnotwendig. Ob im September Großveranstaltungen schon wieder erlaubt sind, bleibt abzuwarten. Aktuell planen wir aber so, dass die Kirchweih wie gewohnt stattfindet. Falls ja, sollten sich die Leute schonmal die Zeit von 11. bis 14. September freihalten. Wenn die Kirchweih aber ausfallen würde, wäre das schon ein herber Verlust.
Erhält die BGL Hilfe staatlicher oder gesellschaftlicher Art? In welchem Umfang?
Bernhard Uzelino: Das weiß ich nicht, darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht und noch nicht informiert. Aber danke für den Hinweis! In dieser schweren Zeit müssen viele Menschen um ihre Existenz bangen, Privatpersonen wie auch Firmen. Und all jene sollten zuallererst die Möglichkeit auf Unterstützung bekommen, da müssen Vereine einfach mal hintenanstehen. Sollte die BGL tatsächlich in Schieflage geraten, so bleibt dann immer noch die Möglichkeit, auf Hilfsangebote zurückzugreifen – sofern so etwas für Sportvereine überhaupt vorgesehen ist. Sport und Vereine sind zwar wichtig, aber es gibt tatsächlich weitaus Wichtigeres!