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Sport - Page 2

Tou­ris­mus, Kul­tur, Sport und Freizeit

Ab heu­te wei­te­re Erleich­te­run­gen in Bamberg

Auf­at­men in der Regi­on Bam­berg. Ab heu­te sind unter ande­rem Über­nach­tungs­an­ge­bo­te von gewerb­li­chen oder ent­gelt­li­chen Unter­künf­ten wie­der zuge­las­sen, auch für kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen und für Sport gibt es ab heu­te in der Stadt Bam­berg und ab mor­gen auch im Land­kreis Bam­berg Lockerungen.

Es sind gro­ße nächs­te Schrit­te der Erleich­te­run­gen bei den Coro­na-Maß­nah­men: Ab heu­te sind Über­nach­tungs­an­ge­bo­te von gewerb­li­chen oder ent­gelt­li­chen Unter­künf­ten, ins­be­son­de­re von Hotels, Beher­ber­gungs­be­trie­ben, Jugend­her­ber­gen und Cam­ping­plät­zen, auch zu tou­ris­ti­schen Zwe­cken wie­der zugelassen.

Im Kul­tur­be­reich gibt es eben­falls neue Mög­lich­kei­ten: Kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen unter frei­em Him­mel mit fes­ten Sitz­plät­zen für bis zu 250 Besu­che­rin­nen und Besu­cher sind gestat­tet. Und auch die Frei­bä­der dür­fen wie­der öff­nen: Am Mon­tag, 24. Mai, öff­nen die Hain­ba­de­stel­le und das Frei­bad Gau­stadt, das Sta­di­on­bad wird am 4. Juni sei­nen Betrieb auf­neh­men. Vor­aus­set­zung für die Nut­zung die­ser Ange­bo­te ist jeweils ein höchs­tens 24 Stun­den zuvor vor­ge­nom­me­ner nega­ti­ver POC-Anti­gen­test, Selbst­test oder PCR-Test. Voll­stän­dig geimpf­te Per­so­nen oder nach­weis­bar Gene­se­ne benö­ti­gen kei­ne Tests.


Tou­rist Info öff­net mit Test­zen­trum als zusätz­li­chem Service

„Nach vie­len Mona­ten der Schlie­ßung freu­en wir uns auf eine Wie­der­be­le­bung des Tou­ris­mus und damit auch der gan­zen Innen­stadt und beglei­ten unse­re Part­ner vor Ort in Hotel­le­rie und Gast­ge­wer­be sowie Kunst- und Kul­tur­schaf­fen­de bei einem erfolg­rei­chen Re-Start“, so Bam­bergs Tou­ris­mus­re­fe­rent Dr. Ste­fan Gol­ler. Tou­ris­mus­di­rek­tor Micha­el Heger betont, „beson­ders freut es mich, dass ab Sams­tag auch der Land­kreis nach­zieht und eben­falls öff­nen kann. Wir sind für unse­re Gäs­te ein gemein­sa­mes Rei­se­ziel und gera­de in Coro­na­zei­ten ist es wich­tig, Kul­tur und Natur glei­cher­ma­ßen erle­ben zu können.“

Mit dem Neu­start im Tou­ris­mus­be­reich öff­net auch die Bam­ber­ger Tou­rist Info in der Gey­ers­wörth­stra­ße nach über einem hal­ben Jahr wie­der ihre Türen. Nach dem vor­ge­ge­be­nen Hygie­ne­kon­zept dür­fen maxi­mal 17 Kun­den mit FFP2-Mas­ke in die Räum­lich­kei­ten. Gleich neben­an eröff­net zeit­gleich ein wei­te­res Test­zen­trum sei­ne Pfor­ten, ein zusätz­li­cher Ser­vice für die Kun­den, denn Tou­ris­ten dür­fen nur mit nega­ti­vem Test anrei­sen und Ange­bo­te wahr­neh­men. Sie müs­sen sich zudem regel­mä­ßig wei­ter testen.

Die täg­li­che Stadt­füh­rung „Fas­zi­na­ti­on Welt­kul­tur­er­be“ star­tet am Pfingst­wo­chen­en­de mit klei­nen Grup­pen von maxi­mal 15 Per­so­nen um 10:30 Uhr und 14:00 Uhr und ist zur Ent­zer­rung mit zusätz­li­chen Ter­mi­nen um 11:00 Uhr und 14:30 Uhr am Start. Wäh­rend der Füh­rung sind die Hygie­ne­re­geln, wie Mas­ke tra­gen und Abstand hal­ten, zu beach­ten.
Gäs­te kön­nen ihre Tickets für die täg­li­che Stadt­füh­rung oder die BAM­BERG­card seit kur­zem auch kom­plett kon­takt­los online durch­bu­chen auf https://www.bamberg.info/tickets.


„Wir freu­en uns auf den Kultursommer“

„Es ist für die Kul­tur­sze­ne eine gro­ße Erleich­te­rung und Freu­de, dass die nied­ri­gen Inzi­denz­zah­len sich so sta­bi­li­siert haben, dass Kul­tur nun end­lich wie­der in viel­fäl­ti­gen Facet­ten mög­lich ist“, freut sich auch Kul­tur­re­fe­ren­tin Ulri­ke Sie­ben­haar über die neu­en Erleich­te­run­gen. Die Rah­men­kon­zep­te sei­en ange­passt wor­den und ermög­li­chen so ganz unter­schied­li­che kul­tu­rel­le For­ma­te. „Wir freu­en uns auf den Kul­tur­som­mer!“, so Siebenhaar.


Wei­te­re Lockerungen


Tou­ris­mus:

Auch der Betrieb von Aus­flugs-Fluss­schiff­fahr­ten, tou­ris­ti­sche Rei­se­bus­ver­keh­re sowie Kul­tur- und Natur­füh­run­gen im Frei­en sind unter der Vor­aus­set­zung eines Test­nach­wei­ses für Kun­den zugelassen.


Kul­tur:

Musi­ka­li­sche oder kul­tu­rel­le Pro­ben von Lai­en- und Ama­teur­ensem­bles, bei denen ein Zusam­men­wir­ken meh­re­rer Per­so­nen erfor­der­lich ist, sind eben­falls ab 21. Mai wie­der möglich.


Sport:

Kon­takt­frei­er Sport im Innen­be­reich inklu­si­ve der Öff­nung von Innen­be­rei­chen von Sport­stät­ten sowie Kon­takt­sport unter frei­em Him­mel unter der Vor­aus­set­zung, dass alle Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer über einen Test­nach­weis ver­fü­gen, wird erlaubt.


Fer­ner wird gestattet:

Sport unter frei­em Him­mel in Grup­pen von bis zu 25 Per­so­nen unter der Vor­aus­set­zung, dass alle Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer über einen Test­nach­weis verfügen.

Kon­takt­frei­er Sport auch in Fit­ness­stu­di­os unter der Vor­aus­set­zung vor­he­ri­ger Ter­min­bu­chung sowie, dass alle Kun­den über einen Test­nach­weis verfügen.

Die Zulas­sung von bis zu 250 Zuschau­ern bei Sport­ver­an­stal­tun­gen unter frei­em Him­mel mit fes­ten Sitz­plät­zen unter der Vor­aus­set­zung, dass Zuschaue­rin­nen und Zuschau­er über einen Test­nach­weis verfügen.

Wich­ti­ger Hin­weis: Die genann­ten Locke­run­gen haben nach Maß­ga­be von Rah­men­kon­zep­ten zu erfol­gen, die von den zustän­di­gen Staats­mi­nis­te­ri­en im Ein­ver­neh­men mit dem Staats­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge bekannt­ge­macht wer­den und in denen die erfor­der­li­chen Schutz- und Hygie­ne­maß­nah­men fest­ge­legt sind. Soweit Rah­men­kon­zep­te nicht bekannt gemacht sind, darf eine Öff­nung nicht erfol­gen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen hier­zu sind zu fin­den unter https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/rechtsgrundlagen.

Stadt ermög­licht wei­te­re Erleich­te­run­gen ab 10. Mai 

Neue Mög­lich­kei­ten für Außen­gas­tro­no­mie, Thea­ter, Kon­zert- und Opern­häu­ser, Kinos und Sport

Jetzt ist es offi­zi­ell: Ab Mon­tag, 10. Mai, sind in der Stadt Bam­berg wei­te­re Öff­nungs­schrit­te für die Berei­che Außen­gas­tro­no­mie, Thea­ter, Kon­zert- und Opern­häu­ser, Kinos und kon­takt­frei­er Sport möglich.

Nach Bekannt­ga­be der Rege­lun­gen der aktu­el­len 12. Baye­ri­schen Infek­ti­ons­schutz­ver­ord­nung hat­te die Stadt­spit­ze umge­hend reagiert und ange­sichts der posi­ti­ven Ent­wick­lung bei den 7‑Ta­ges-Inzi­den­zen die Ertei­lung des Ein­ver­neh­mens sei­tens des Baye­ri­schen Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums bean­tragt. Die Geneh­mi­gung ist am Frei­tag­abend ein­ge­gan­gen. Damit kann am heu­ti­gen Sams­tag die ent­spre­chen­de All­ge­mein­ver­fü­gung bekannt­ge­macht werden.


Ab Mon­tag, 10. Mai, gilt damit im Einzelnen: 

Die Öff­nung der Außen­gas­tro­no­mie für Besu­cher mit vor­he­ri­ger Ter­min­bu­chung mit Doku­men­ta­ti­on für die Kon­takt­nach­ver­fol­gung wird gestat­tet. Sit­zen an einem Tisch Per­so­nen aus meh­re­ren Haus­stän­den, ist ein vor höchs­tens 24 Stun­den vor­ge­nom­me­ner POC-Anti­gen­test oder Selbst­test oder ein vor höchs­tens 48 Stun­den vor­ge­nom­me­ner PCR-Test in Bezug auf eine Infek­ti­on mit dem Coro­na­vi­rus SARS-CoV‑2 mit nega­ti­vem Ergeb­nis der Tisch­gäs­te erforderlich.

Die Öff­nung von Thea­tern, Kon­zert- und Opern­häu­sern sowie Kinos für Besu­che­rin­nen und Besu­cher mit einem Test­nach­weis nach Nr. 1 wird zugelassen.

Kon­takt­frei­er Sport im Innen­be­reich sowie Kon­takt­sport unter frei­em Him­mel unter der Vor­aus­set­zung, dass alle Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer über einen Test­nach­weis nach Nr. 1 ver­fü­gen wird erlaubt.


Die gestat­te­ten Locke­run­gen haben nach Maß­ga­be von Rah­men­kon­zep­ten zu erfol­gen, die von den zustän­di­gen Staats­mi­nis­te­ri­en im Ein­ver­neh­men mit dem Staats­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge bekannt­ge­macht wur­den und in denen die erfor­der­li­chen Schutz- und Hygie­ne­maß­nah­men fest­ge­legt sind.


Die All­ge­mein­ver­fü­gung der Stadt Bam­berg vom 08.05.2021 wird in einem Son­der­amts­blatt ver­öf­fent­licht, abruf­bar unter http://www.stadt.bamberg.de/amtsblatt.

Die für die jewei­li­gen Berei­che gel­ten­den Rah­men­kon­zep­te sind hier abruf­bar: https://www.verkuendung-bayern.de/baymbl/

Fit­ness in der Pandemie

Sport im Win­ter und Home Office

Aus­gangs­be­schrän­kun­gen und ver­mehr­tes Home­of­fice schrän­ken nicht nur den Bewe­gungs­ra­di­us, son­dern auch die Mög­lich­kei­ten der sport­li­chen Betä­ti­gung ein. Das kann nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf Kör­per und Psy­che haben. Wie sich dem ent­ge­gen­wir­ken lässt, weiß Prof. Dr. Ste­fan Voll, der Lei­ter des Uni­ver­si­täts­sport­zen­trums und des Trans­fer­zen­trums für Ange­wand­te Sport­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Herr Pro­fes­sor Voll, vie­len Men­schen bleibt auf­grund von Aus­gangs­be­schrän­kun­gen und Schlie­ßun­gen der­zeit nichts ande­res übrig, als die meis­te Zeit zuhau­se zu ver­brin­gen und auf kör­per­li­che Betä­ti­gung mehr oder weni­ger zu ver­zich­ten. Wie kann sich die­ser Bewe­gungs­man­gel auf die Gesund­heit auswirken?

Ste­fan Voll: Nach wie vor gilt: Wer ras­tet, der ros­tet! Die durch die Pan­de­mie deut­lich gestie­ge­nen Sitz­zei­ten füh­ren zuneh­mend zu dege­ne­ra­ti­ven Ver­än­de­run­gen im Bewe­gungs­ap­pa­rat, für des­sen Funk­ti­on gilt: Use it or loo­se it! Also benut­ze ihn oder er ver­liert sei­ne Funk­tio­na­li­tät. Auch bele­gen zuneh­mend mehr Befun­de, dass feh­len­de Bewe­gung die phy­si­sche, psy­chi­sche und sozia­le Gesund­heit nega­tiv beein­flusst. Im umge­kehr­ten Fall trägt ange­mes­se­ne Bewe­gung, wie die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on WHO emp­fiehlt, drei­mal in der Woche min­des­tens 30 Minu­ten mode­ra­te kör­per­li­che Akti­vi­tät, ent­schei­dend zu einer gelin­gen­den Work-Life-Balan­ce bei. Auch begüns­ti­gen in den Arbeits­all­tag ein­ge­bau­te Ent­span­nungs­übun­gen die Ent­schleu­ni­gung, Selbst­wahr­neh­mung und Körperachtsamkeit.


Ist es jedoch rat­sam, bei Minus­tem­pe­ra­tu­ren im Frei­en Sport zu trei­ben oder gin­ge man damit ein Gesund­heits­ri­si­ko ein?

Ste­fan Voll: Bei Tem­pe­ra­tu­ren unter minus 10 Grad häu­fen sich deut­lich nega­ti­ve Fol­ge­er­schei­nun­gen wie Reiz­hus­ten. Bis zu die­sem Zeit­punkt kann der Kör­per rela­tiv pro­blem­los die ein­ge­at­me­te Luft vor­wär­men, bevor die­se die Lun­gen erreicht. Grund­sätz­lich ist es bes­ser, bei Minus­tem­pe­ra­tu­ren durch die Nase ein­zu­at­men, da auf die­sem Weg die Luft ange­feuch­tet und vor­ge­wärmt wird sowie Schmutz und Bak­te­ri­en her­aus­ge­fil­tert wer­den, was die Atem­we­ge und Schleim­häu­te schont. „Mund­at­mer“ kön­nen ihre Bron­chi­en aber auch durch ein Tuch oder einen leich­ten Schal schützen. 


Falls der­ar­ti­ger Sport rat­sam ist, wel­che sport­li­che Tätig­keit, auch unab­hän­gig von Pan­de­mie­be­schrän­kun­gen, wür­den Sie empfehlen?

Ste­fan Voll: Vor allem Out­door­sport­ar­ten mit mode­ra­ter Inten­si­tät und, bei guter Aus­rüs­tung, mit durch­aus aus­ge­dehn­ter Dau­er. Zügi­ges Wan­dern oder Schnee­wan­dern, gemä­ßig­tes Jog­gen, Ski­lang­lauf, aber auch Schlit­ten­fah­ren wären ziel­füh­rend – und mit einer klei­nen Schnee­ball­schlacht macht man auch nichts falsch, da auch eine emo­tio­na­le Kom­po­nen­te eine nicht zu unter­schät­zen­de Rol­le spielt. Das sind alles Mög­lich­kei­ten, das Immun­sys­tem zu stär­ken. Zudem hilft Tages­licht gegen Stim­mungs­tief gera­de in der dunk­len Jah­res­zeit und för­dert die Vitamin-D-Produktion.


Wel­che Mög­lich­kei­ten gibt es, zuhau­se sport­lich aktiv zu sein?

Ste­fan Voll: Wer nicht selbst in der Lage ist, zuhau­se sein eige­nes indi­vi­du­el­les Sport­sze­na­rio zu gestal­ten, kann an Online­kur­sen, die es in statt­li­cher Zahl im Inter­net gibt, teil­neh­men. Aber auch im Bereich der All­tags­mo­to­rik kann man bewusst zule­gen. Heu­te schon hun­dert Trep­pen­stu­fen schnell gegan­gen? Das wäre eine Bewe­gungs­auf­ga­be, die pro­blem­los in den All­tag inte­grier­bar ist. Aber auch klei­ne­re Fit­ness­übun­gen wie zum Bespiel inner­halb der Fami­lie oder mit Part­ner tra­gen auch zur sozia­len Gesund­heit bei.

Vie­le Men­schen befin­den sich zusätz­lich im Home­of­fice, kom­men so auf noch weni­ger Bewe­gung, haben aber die Mög­lich­keit, kur­ze Pau­sen ein­zu­le­gen, die sich mit sport­li­cher Akti­vi­tät fül­len lie­ßen. Wel­che Emp­feh­lun­gen haben Sie für ein sol­ches Kurz-Programm?

Ste­fan Voll: Hier gibt es trag­fä­hi­ge Bewe­gungs­pro­gram­me, die im Netz unter den Stich­wor­ten Büro- oder Sitz­gym­nas­tik zu fin­den sind. An der For­schungs­stel­le für ange­wand­te Sport­wis­sen­schaf­ten der Uni Bam­berg haben wir das Schul­kon­zept „Voll in Form II“ mit zehn­mi­nü­ti­gen Bewe­gungs­ein­hei­ten ent­wi­ckelt, wel­ches bereits an den meis­ten baye­ri­schen Mit­tel­schu­len ein­ge­setzt wird. Hier kom­men im Klas­sen­zim­mer Bewe­gungs­for­men mit All­tagma­te­ria­li­en zum Ein­satz, die der exis­ten­ten Sitz­welt ent­ge­gen­steu­ern, der Leis­tungs­fä­hig­keit des Arbeits­ge­dächt­nis­ses zuträg­lich sind und den Tages­ab­lauf rhyth­mi­sie­ren. Für die Mit­ar­bei­ter und Leh­ren­den der Uni­ver­si­tät rea­li­sie­ren wir seit meh­re­ren Jah­ren das Bewe­gungs­pro­gramm „Akti­ve Pause“. 

Prof. Dr. Ste­fan Voll, der Lei­ter des Bam­ber­ger Uni­ver­si­täts­sport­zen­trums. Foto: privat
Hier gibt es ein­mal pro Woche eine zehn­mi­nü­ti­ge Bewe­gungs­ein­heit in Klein­grup­pen wäh­rend der Arbeits­zeit direkt in Arbeits­platz­nä­he ange­lei­tet durch einen Mit­ar­bei­ter des Sport­zen­trums. Zusätz­lich bekom­men die Teil­neh­mer ein­mal pro Woche eine Ver­bal­bot­schaft, zum Bei­spiel: ´Heu­te schon 20 Knie­beu­gen am offe­nen Fens­ter gemacht?‘ sowie ein kur­zes Video mit Übun­gen aus der Büro­gym­nas­tik, das sie indi­vi­du­ell durch­füh­ren können.


Wie kann sich ein Ver­zich­ten-Müs­sen auf Sport auf die Psy­che auswirken?

Ste­fan Voll: Man weiß ja mitt­ler­wei­le, dass regel­mä­ßi­ge Bewe­gung die psy­chi­sche Sta­bi­li­tät posi­tiv beein­flusst. Zudem hat sport­li­che Akti­vi­tät kom­pen­sa­to­ri­sche, aber auch kathar­ti­sche, also rei­ni­gen­de Wir­kung. Der Ruck­sack mit per­sön­li­chen Sor­gen und Nöten ist nach einem Lauf in der frei­en Natur nur noch halb so schwer. Zudem berich­tet bereits der alt­rö­mi­sche Dich­ter Juve­nal mit sei­nem „mens sana in cor­po­re sano“, ein gesun­der Geist in einem gesun­den Kör­per, vom Dua­lis­mus und der Wech­sel­wir­kung von Kör­per und Geist. Sind adäqua­te moto­ri­sche Akti­vi­tä­ten nicht mög­lich, hat dies fast zwangs­läu­fig nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die men­ta­le Ver­fasst­heit. In vie­len psy­cho­so­ma­ti­schen The­ra­pien hat des­halb auch kör­per­li­che Akti­vi­tät ihren fes­ten Platz, denn Bewe­gung ist die bes­se­re Pille!


Wie sieht das der­zei­ti­ge sport­li­che Ange­bot des Bam­ber­ger Uni­ver­si­täts­sport­zen­trums aus?

Ste­fan Voll: Frei­lich sind auch wir von den Coro­na-Ein­schrän­kun­gen betrof­fen. Die Sport­stu­den­ten sind nur sehr spo­ra­disch mit Abstand und Mas­ke und mit Beach­tung der vor­ge­ge­be­nen Hygie­ne- und Sicher­heits­be­stim­mun­gen in den prak­tisch-didak­ti­schen Lehr­ver­an­stal­tun­gen zu Gan­ge. Im all­ge­mei­nen Hoch­schul­sport sind der­zeit von den übli­cher­wei­se über 160 Kur­sen nur weni­ge Online­pro­gram­me mög­lich. Aus stu­den­ti­scher Sicht über­aus bedau­er­lich, weil auch sie spü­ren: Sport tut den Men­schen gut! Und: Sich regen bringt Segen!

BG Lit­zen­dorf

Ver­eins­le­ben in Zei­ten von Corona

Die seit etwa zwei Wochen gel­ten­den gesell­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Beschrän­kun­gen zur Ein­däm­mung der Ver­brei­tung des Coro­na­vi­rus betref­fen auch Sport­ver­ei­ne. Liga- oder Trai­nings­be­trieb sind für alle Spiel­klas­sen und Sport­ar­ten aus­ge­setzt. Wirt­schaft­li­che Schä­den dro­hen sowohl Erst­li­ga- als auch Ama­teur­ver­ei­nen. Bern­hard Uze­li­no ist 1. Vor­sit­zen­der der Bas­ket­ball­ge­mein­schaft Lit­zen­dorf. Mit ihm haben wir über die Fol­gen für sei­nen Ver­ein gesprochen.
Herr Uze­li­no, wie hat sich die Ver­eins­ar­beit der BG Lit­zen­dorf durch die All­ge­mein­ver­fü­gung ver­än­dert? Was ist momen­tan an Ver­eins­ar­beit noch möglich?

Bern­hard Uze­li­no: Das Ver­eins­le­ben ruht nahe­zu voll­stän­dig – zumin­dest was den sport­li­chen Bereich unse­rer Abtei­lun­gen Bas­ket­ball, Cheer­lea­ding, Akti­ve Frei­zeit, Kin­der­tur­nen und Prä­ven­ti­on anbe­langt. Die Ver­eins­ar­beit an sich, also orga­ni­sa­to­ri­sche Auf­ga­ben wie Kas­sen- und Mit­glie­der­ver­wal­tung, Pla­nun­gen für die Zeit nach der Kri­se und die kom­men­de Sai­son lau­fen im Hin­ter­grund wei­ter. Gera­de haben wir unse­re Bei­rats­ver­samm­lung in der ver­gan­ge­nen Woche abge­hal­ten, aber halt nicht wie üblich im Neben­raum einer Gast­stät­te, son­dern in schrift­li­cher Form mit­tels E‑Mail. Was unse­re anste­hen­de Jah­res­haupt­ver­samm­lung am 25. April angeht, so wer­den wir die­se wohl nicht an die­sem Tag abhal­ten. Da so eine JHV aber zwin­gend vor­ge­schrie­ben ist, wer­den wir nach einem Aus­weich­ter­min suchen müssen. 

Wel­che Schä­den ver­ur­sacht die Coro­na-Kri­se im Verein?

Bern­hard Uze­li­no: Das ist noch nicht abseh­bar. Ein Fol­ge­scha­den könn­te sein, dass vie­le Akti­ve (vor allem Kin­der und Jugend­li­che) die Lust an ihrem Sport ver­lie­ren, weil sie eben kei­ne Mög­lich­keit mehr haben, ihn aus­zu­üben – sei es im Trai­ning oder im Wett­kampf. Wenn sich die Kri­se also lan­ge hin­zieht, könn­te das sogar Ver­eins­aus­trit­te zur Fol­ge haben. Grund­sätz­lich hof­fe ich aller­dings, dass auch im Sport­ver­ein die Leu­te etwas enger zusam­men­rü­cken – im über­tra­ge­nen Sin­ne natür­lich – und dadurch das Zusam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühl sogar gestärkt wird.

Wie ist die BGL für einen wochen- oder mona­te­lan­gen Still­stand gerüstet?

Bern­hard Uze­li­no: Ehr­lich gesagt gar nicht, weil ein sol­ches Sze­na­rio nicht vor­her­seh­bar war. Aller­dings ver­su­chen wir, unse­re Mit­glie­der über die neu­es­ten Ent­wick­lun­gen auf dem Lau­fen­den zu hal­ten. Ins­be­son­de­re, wenn es um poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen wie Aus­gangs­be­schrän­kun­gen und Hal­len­schlie­ßun­gen geht oder um die Vor­ga­ben der Sportverbände.

Bern­hard Uze­li­no, der 1. Vor­sit­zen­de der Bas­ket­ball­ge­mein­schaft Litzendorf.

Foto: Bern­hard Uzelino
Wie sehen die finan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen aus? Muss mit Aus­fäl­len an Spon­so­ren­zah­lun­gen gerech­net werden?

Bern­hard Uze­li­no: Im Grun­de kann durch die Coro­na-Kri­se sogar Geld gespart wer­den, denn in die­ser Zeit fal­len ja kei­ne Hal­len­mie­ten für Trai­nings- und Spiel­zei­ten an, bezie­hungs­wei­se wer­den hof­fent­lich ja wohl nicht erho­ben. Außer­dem ent­fal­len auch Schieds­rich­ter­kos­ten und so wei­ter. Das ist dann aber schon die ein­zig gute Aus­wir­kung, die Coro­na für die Ver­ei­ne hat. Hof­fent­lich hal­ten sich finan­zi­el­le Aus­wir­ken im Rah­men. Jedoch muss tat­säch­lich mit Ver­eins­aus­trit­ten und somit dem Ver­lust von Mit­glieds­bei­trä­gen gerech­net wer­den, eben­so wie mit dem Absprin­gen eini­ger Spon­so­ren. Gera­de für unse­re bei­den Regio­nal­li­ga-Teams sind aber die­se Spon­so­ren­gel­der fast unver­zicht­bar. In Anbe­tracht die­ser extre­men Wirt­schafts­la­ge muss man aber mit dem Rück­zug von Spon­so­ren rech­nen und dafür auch Ver­ständ­nis zei­gen. Wir wol­len ver­su­chen, Lösun­gen zu fin­den, die unse­ren Unter­stüt­zern, aber auch unse­rem Ver­ein gerecht wer­den. Das jedoch alles zu sei­ner Zeit, denn Unter­neh­mer und Betrie­be haben jetzt mit Sicher­heit ganz ande­re Probleme.

Für wann rech­nen Sie mit der Wie­der­auf­nah­me des Spielbetriebs?

Bern­hard Uze­li­no: Der Spiel­be­trieb in den BB-Ligen wur­de ja kom­plett ein­ge­stellt und im Ama­teur­be­reich die Sai­son für been­det erklärt. Wir hof­fen, dass mög­lichst bald wie­der ein risi­ko­frei­es Trai­ning erfol­gen und der Spiel­be­trieb mit der neu­en Sai­son 202021 auf­ge­nom­men wer­den kann. Sobald wie­der der Schul­be­trieb ein­setzt, soll­te auch wie­der öffent­li­cher Sport mög­lich sein. Man muss ein­fach die wei­te­re Ent­wick­lung abwarten.

Befürch­ten Sie ein Ster­ben klei­ne­rer Sportvereine?

Bern­hard Uze­li­no: Nein, das befürch­te ich nicht! Gera­de klei­ne­re Ver­ei­ne haben ja wahr­schein­lich kei­ne all­zu hohen Fix­kos­ten, wobei ich hier nur für die BGL spre­chen kann. Wenn die Mit­glie­der­zah­len eini­ger­ma­ßen sta­bil blei­ben, die Ver­ei­ne viel­leicht eine klei­ne Finanz­re­ser­ve haben, dann soll­ten die Aus­wir­kun­gen die­ser Kri­sen­zeit zu bewäl­ti­gen sein.

Ver­an­stal­ten Sie für Ihre Sport­le­rin­nen und Sport­ler Trai­nings­an­ge­bo­te für zuhau­se? Wie sehen die­se aus?

Bern­hard Uze­li­no: In die­ser Hin­sicht bie­ten wir noch nichts an – unse­re Sport­ler sind ja schließ­lich kei­ne Pro­fis. Wenn die Beschrän­kun­gen des Aus­gan­ges und der öffent­li­chen Sport­mög­lich­kei­ten aller­dings noch län­ger bestehen blei­ben, wäre so etwas viel­leicht vor­stell­bar. Bis dahin hof­fe ich, dass alle Akti­ven ver­su­chen, sich selbst fit zu hal­ten. Von einem Team weiß ich, dass sie sich selbst ein Trai­ning für zu Hau­se auf­er­legt haben. Es muss also nicht immer alles regle­men­tiert wer­den und eine gewis­se Eigen­in­itia­ti­ve kann nie­mals schaden.

Ein Groß­teil der Ein­nah­men der BGL ent­steht durch die Lit­zen­dor­fer Kirch­weih, die im Sep­tem­ber statt­fin­det. Wie ist dabei der Stand der Planungen?

Bern­hard Uze­li­no: Das ist natür­lich auch ein The­ma! Die BGL ist ein Ver­ein mit vie­len Mann­schaf­ten und Abtei­lun­gen, die Hal­len­ka­pa­zi­tä­ten für Trai­nings- und Spiel­be­trieb brau­chen. Die Lit­zen­dor­fer Turn­hal­le ist lei­der viel zu klein und hoff­nungs­los aus­ge­bucht, so dass wir aktu­ell auch Hal­len in Mem­mels­dorf, Ste­gau­rach, Hirschaid und Strul­len­dorf anmie­ten müs­sen. Das ver­ur­sacht natür­lich hohe Kos­ten, die wir nur allein mit den Mit­glieds­bei­trä­gen nicht beglei­chen kön­nen. Das Aus­rich­ten der Lit­zen­dor­fer Kirch­weih und die dar­aus resul­tie­ren­den Ein­nah­men sind für unse­ren Ver­ein fast über­le­bens­not­wen­dig. Ob im Sep­tem­ber Groß­ver­an­stal­tun­gen schon wie­der erlaubt sind, bleibt abzu­war­ten. Aktu­ell pla­nen wir aber so, dass die Kirch­weih wie gewohnt statt­fin­det. Falls ja, soll­ten sich die Leu­te schon­mal die Zeit von 11. bis 14. Sep­tem­ber frei­hal­ten. Wenn die Kirch­weih aber aus­fal­len wür­de, wäre das schon ein her­ber Verlust.

Erhält die BGL Hil­fe staat­li­cher oder gesell­schaft­li­cher Art? In wel­chem Umfang?

Bern­hard Uze­li­no: Das weiß ich nicht, dar­über haben wir uns noch kei­ne Gedan­ken gemacht und noch nicht infor­miert. Aber dan­ke für den Hin­weis! In die­ser schwe­ren Zeit müs­sen vie­le Men­schen um ihre Exis­tenz ban­gen, Pri­vat­per­so­nen wie auch Fir­men. Und all jene soll­ten zual­ler­erst die Mög­lich­keit auf Unter­stüt­zung bekom­men, da müs­sen Ver­ei­ne ein­fach mal hin­ten­an­ste­hen. Soll­te die BGL tat­säch­lich in Schief­la­ge gera­ten, so bleibt dann immer noch die Mög­lich­keit, auf Hilfs­an­ge­bo­te zurück­zu­grei­fen – sofern so etwas für Sport­ver­ei­ne über­haupt vor­ge­se­hen ist. Sport und Ver­ei­ne sind zwar wich­tig, aber es gibt tat­säch­lich weit­aus Wichtigeres!