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Stadt - Page 2

Ein Gefühl von all­um­fas­sen­der Glückseligkeit

Ver­lei­hung des Kul­tur-För­der­prei­ses 2021 an „KUFA – Kul­tur für alle“

Im voll­be­setz­ten Hegel­saal der Kon­zert- und Kon­gress­hal­le fand Ende Okto­ber die offi­zi­el­le Ver­lei­hung des Kul­tur-För­der­prei­ses der Stadt Bam­berg statt. Der mit 6.000 Euro dotier­te Kul­tur­preis ging in die­sem Jahr an die „KUFA – Kul­tur für alle“.

Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke sprach der Lebens­hil­fe Bam­berg und den Lei­tern der KUFA Micha­el Hemm und Harald Rink sei­nen beson­de­ren Dank für das Enga­ge­ment aus. Nur durch deren uner­müd­li­chen Ein­satz war und sei „ein sol­ches Pro­jekt von der Idee bis zur Ver­wirk­li­chung mög­lich und vor allem auch die täg­li­che Kul­tur­ar­beit, bei der sich Men­schen mit all ihren Beson­der­hei­ten frei und unge­zwun­gen begeg­nen, aus­tau­schen und künst­le­risch ein­brin­gen können.“

In sei­ner bei­na­he hym­ni­schen Lau­da­tio beschrieb Jan Burd­in­ski im Anschluss ein­fühl­sam die inklu­si­ve Kul­tur­ar­beit der KUFA und schil­der­te hoch emo­tio­nal, wie berei­chernd das gemein­sa­me künst­le­ri­sche Wir­ken für alle Betei­lig­ten ist. Burd­in­ski sprach in die­sem Zusam­men­hang von „Eudai­mo­nie“, ein Begriff aus der anti­ken Phi­lo­so­phie, der ein Gefühl von all­um­fas­sen­der Glück­se­lig­keit beschreibt. Vor allem das „Ate­lier Lebens­kunst“ zei­ge die Unbe­küm­mert­heit der Kunst­schaf­fen­den, die im Ver­gleich zu Nicht­be­hin­der­ten oft viel bes­ser das Glück des Moments aus­kos­ten und so auch zur Berei­che­rung für die Kunst­päd­ago­gen wer­den, so Burdinski.


Kur­zer Trai­ler über die viel­fäl­ti­gen Aktivitäten

Das noch jun­ge inklu­si­ve Kunst- und Kul­tur­zen­trum in der Ohm­stra­ße in Bam­berg wur­de 2019 von der Lebens­hil­fe gegrün­det. Das ehe­ma­li­ge Betriebs­ge­bäu­de wur­de zu einem Haus der künst­le­ri­schen Viel­falt umge­baut und bie­tet nun als „Kul­tur­fa­brik“ nicht nur Raum für Auf­füh­run­gen, son­dern dient den Künst­ler­grup­pen der Inklu­si­ven Kul­tur­werk­statt auch als pro­fes­sio­nel­le Pro­ben­stät­te und Ate­lier. So haben in der KUFA krea­ti­ve Men­schen mit und ohne Behin­de­rung die Mög­lich­keit, künst­le­risch tätig zu sein und ihr krea­ti­ves Poten­zi­al in den Berei­chen Bil­den­de Kunst, Thea­ter, Tanz und Musik gemein­sam zu ent­fal­ten. Der Stadt­rat hat­te der Ent­schei­dung der Jury, bestehend aus den Sach­ver­stän­di­gen Nina Lorenz, Sabi­ne Eitel, Mar­tin Köhl, Prof. Dr. Hubert Sowa, Dr. Rolf-Bern­hard Essig, Andre­as Klenk und unter dem Vor­sitz von Kul­tur­re­fe­ren­tin Ulri­ke Sie­ben­haar, ein­stim­mig zuge­stimmt, die­ses bun­des­weit ein­ma­li­ge Pro­jekt 2021 mit dem Kul­tur-För­der­preis auszuzeichnen.

Nach der offi­zi­el­len Preis­ver­lei­hung und dem Ein­trag ins Gol­de­ne Buch der Stadt Bam­berg beleuch­te­te ein kur­zer Trai­ler die viel­fäl­ti­gen Akti­vi­tä­ten der Inklu­si­ven Kul­tur­werk­statt, bevor der Vor­stands­vor­sit­zen­de der Lebens­hil­fe, Klaus Gal­lenz, und Harald Rink, künst­le­ri­scher Lei­ter der KUFA, sich im Namen der Preis­trä­ge­rin bedank­ten. Frank Licht, Künst­ler mit Behin­de­rung, erzähl­te von sei­nen beson­de­ren Erfah­run­gen und Erleb­nis­sen bei sei­ner künst­le­ri­schen Arbeit und sei­nen Begeg­nun­gen in der KUFA und trug ein selbst­ver­fass­tes Gedicht vor.

Wie erfolg­reich die Kul­tur­ar­beit in der KUFA ist, zeig­te auch die „KUFA-Band“ Slee­ping Ann, die die Fei­er musi­ka­lisch umrahm­te. Die begeis­ter­ten Gäs­te erklatsch­ten sich eine Zuga­be, das selbst kom­po­nier­te „Bus­fah­rer-Lied“.

Volks­trau­er­tag

Geden­ken an die Toten der Corona-Pandemie

Der Volks­trau­er­tag steht in die­sem Jahr unter einem beson­de­ren Vor­zei­chen. Außer der Kriegs­ge­fal­le­nen wird in die­sem Jahr der Toten der Coro­na-Pan­de­mie gedacht.

Zum Volks­trau­er­tag am kom­men­den Sonn­tag, 14. Novem­ber, lädt die Stadt Bam­berg alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Stadt zu einer Gedenk­ver­an­stal­tung um 14.00 Uhr vor dem Ehren­mal im Fried­hof an der Hall­stad­ter Stra­ße ein. Wäh­rend tra­di­tio­nell an die­sem Tag der Opfer der bei­den Welt­krie­ge, der Hei­mat­ver­trei­bung und der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Gewalt­herr­schaft gedacht wird, ste­hen in die­sem Jahr zusätz­lich die Toten und Hin­ter­blie­be­nen der Coro­na-Pan­de­mie im Fokus.

Dabei wer­den Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, Zwei­ter Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp und Drit­ter Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner Krän­ze für die bereits mehr als 100 Toten der Coro­na-Pan­de­mie in der Stadt Bam­berg niederlegen.

Den musi­ka­li­schen Rah­men bil­den die Stadt­ka­pel­le Bam­berg und der Bam­ber­ger Ora­to­ri­en­chor. Die Ehren­wa­che wird durch Reser­vis­ten der Reser­vis­ten­ka­me­rad­schaft Bam­berg gestellt, die Kranz­nie­der­le­gung wird durch die Bun­des­po­li­zei unter­stützt. Ein Ehren­sa­lut wird von der Vorm. Pri­vil. Schüt­zen­ge­sell­schaft 1306 Bam­berg abgegeben.


Geden­ken auch im Rah­men des Got­tes­diens­tes im Dom 

Bereits um 9.30 Uhr wird auf Anre­gung von Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke im Rah­men des Got­tes­diens­tes im Dom wäh­rend der Für­bit­ten und des Hoch­ge­bets beson­ders an die Toten der Coro­na-Pan­de­mie gedacht. Hier­zu sind aus­drück­lich alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger herz­lich eingeladen.

Coro­na-Ampel steht auf Gelb 

Stren­ge­re Regeln in Stadt und Land­kreis Bam­berg ab heute

Am gest­ri­gen Sams­tag trat die Neu­ord­nung der Kran­ken­haus-Ampel in Kraft. Sie steht bay­ern­weit auf Gelb. Des­halb gel­ten gemäß der 14. Baye­ri­schen Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men-Ver­ord­nung ab dem heu­ti­gen Sonn­tag, seit 0 Uhr, stren­ge­re Regelungen.

3G plus-Grund­satz und FFP2-Maskenpflicht

Gemäß der neu­en Ver­ord­nung gilt über­all dort, wo bis­her die 3G-Regel galt, also Zugang nur für Geimpf­te, Gene­se­ne und Getes­te­te, ab heu­te der 3G plus-Grund­satz. Das bedeu­tet, dass ein nega­ti­ver Schnell­test für Unge­impf­te nicht mehr aus­reicht, son­dern ein nega­ti­ver PCR-Test vor­ge­legt wer­den muss.

Nicht geimpf­te oder gene­se­ne Anbie­ter, Ver­an­stal­ter, Betrei­ber, Beschäf­tig­te und Ehren­amt­li­che mit Kun­den­kon­takt benö­ti­gen an min­des­tens zwei ver­schie­de­nen Tagen pro Woche einen nega­ti­ven PCR-Test.

Dies betrifft unter ande­rem Ver­an­stal­tun­gen, Sport­stät­ten, Fit­ness­stu­di­os, Thea­ter, Kinos, Muse­en, Gedenk­stät­ten, Gas­tro­no­mie, Beher­ber­gung, Kran­ken­häu­ser, Biblio­the­ken und Archi­ve, Musik­schu­len, Frei­zeit­ein­rich­tun­gen, Bäder, Ther­men, Sau­nen, Aus­flugs­schif­fe, den tou­ris­ti­schen Rei­se­bus­ver­kehr, kör­per­na­he Dienst­leis­tun­gen et cetera.

Aus­ge­nom­men sind wei­ter­hin Pri­vat­räu­me, Han­del, ÖPNV und Fern­ver­kehr, Ver­an­stal­tun­gen aus­schließ­lich unter frei­em Him­mel bis 1.000 Per­so­nen, Got­tes­diens­te sowie Ver­samm­lun­gen im Sin­ne von Art. 8 Grundgesetz.

Außer­dem sind Kin­der, die noch nicht ein­ge­schult sind und Schü­ler von der 3G plus-Regel aus­ge­nom­men. Letz­te­re gel­ten mit Blick auf die regel­mä­ßi­gen Tests in der Schu­le als getes­tet. Für Clubs, Dis­ko­the­ken, Bor­del­le oder ähn­li­ches gilt bei Stu­fe gelb ver­pflich­ten­des 2G.

Für Pfle­ge- und Behin­der­ten­ein­rich­tun­gen, Kran­ken­häu­ser, Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, Hoch­schu­len und außer­schu­li­sche Bil­dungs­ein­rich­tun­gen gilt wei­ter die 3G-Regel.

Zudem muss statt einer medi­zi­ni­schen wie­der eine FFP2-Mas­ke getra­gen wer­den. Auch der Zuritt zum Land­rats­amt Bam­berg ist nur noch mit FFP2-Mas­ke zuläs­sig. Für Schü­ler, Kin­der und Jugend­li­che gel­ten die schon gewohn­ten Son­der­re­geln, Stoff­mas­ke in der Grund­schu­le, im Übri­gen medi­zi­ni­sche Maske.

Gesund­heits­amt setzt Vor­ga­ben der Staats­re­gie­rung um

Neue Regeln zu Qua­ran­tä­ne und Kontaktnachverfolgung

In den ver­gan­ge­nen Wochen ist die 7‑Ta­ges-Inzi­denz in Deutsch­land und Bay­ern stark ange­stie­gen. Die Fall­zah­len sind deut­lich höher als noch im glei­chen Zeit­raum des Vor­jah­res. Das Staats­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge hat daher neue Vor­ga­ben für die Gesund­heits­äm­ter vor Ort erlassen.

In Stadt und Land­kreis Bam­berg ist am Wochen­en­de eben­falls mit einem deut­li­chen Sprung nach oben zu rech­nen. Der Grund: Aktu­ell gibt es der­ma­ßen vie­le Neu­mel­dun­gen, dass das Gesund­heits­amt trotz auf­ge­stock­ten Per­so­nals noch gar nicht alle Fäl­le an das LGL und RKI über­mit­teln konn­te. Stand heu­te sind noch 150 Fäl­le offen.

Da sich die Lage in ganz Bay­ern in die­se Rich­tung ent­wi­ckelt, hat das Staats­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge neue Vor­ga­ben für die Gesund­heits­äm­ter vor Ort erlassen.

  1. Rege­lun­gen zur Qua­ran­tä­ne und Isolation
  • Es habe sich gezeigt, dass eine siche­re Unter­bre­chung der Infek­ti­ons­ket­ten bei einer Frei­tes­tung an Tag fünf häu­fig nicht gelingt, heißt es in dem Minis­te­ri­ums­schrei­ben. Die Frei­tes­tung von engen Kon­takt­per­so­nen bezie­hungs­wei­se voll­stän­dig geimpf­ten Erkrank­ten wird des­halb auf sie­ben Tage ver­län­gert. Die grund­sätz­li­che Qua­ran­tä­ne­dau­er von zehn Tagen gilt wei­ter­hin. Die Frei­tes­tung ist durch einen PCR- oder PoC-Anti­gen-Schnell­test möglich.
  • Neu ist außer­dem, dass in Regio­nen mit beson­ders hohem Aus­bruchs­ge­sche­hen eine Frei­tes­tung für enge Kon­takt­per­so­nen ganz ent­fal­len kann. Dann beträgt die Qua­ran­tä­ne­dau­er immer zehn Tage. Soll­te die­ser Fall in der Regi­on ein­tre­ten, machen die Kom­mu­nen das recht­zei­tig in einer All­ge­mein­ver­fü­gung bekannt und kom­mu­ni­zie­ren vor Ort. Aktu­ell sind die Stadt und der Land­kreis Bam­berg davon noch nicht betroffen.
  1. Kon­takt­nach­ver­fol­gung

Wegen der bay­ern­weit hohen Fall­zah­len kön­nen die Gesund­heits­äm­ter Kon­takt­per­so­nen nicht mehr nach dem bis­he­ri­gen, auf­wän­di­gen Modell ermit­teln. Auch die Impf­quo­ten beein­flus­sen die Nach­ver­fol­gung, da Geimpf­te und Gene­se­ne in der Regel von der Qua­ran­tä­ne­pflicht aus­ge­nom­men sind. Daher wird die Ermitt­lung von Kon­takt­per­so­nen beschränkt auf

  • Haus­halts­an­ge­hö­ri­ge (erhöh­tes Infek­ti­ons­ri­si­ko durch engen Kontakt)
  • Ein­rich­tun­gen mit vul­ner­ablen Per­so­nen, dar­un­ter die voll- oder teil­sta­tio­nä­ren Ein­rich­tun­gen zur Betreu­ung und Unter­brin­gung älte­rer, behin­der­ter oder pfle­ge­be­dürf­ti­ger Men­schen, Obdach­lo­sen­un­ter­künf­te, Asyl­un­ter­künf­te, Jus­tiz­voll­zugs­an­stal­ten und ambu­lan­te Pflegedienste
  • In Schu­len und Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen gel­ten die dor­ti­gen Regeln

In allen ande­ren Fäl­len erfolgt kei­ne Kon­takt­per­so­nen­er­mitt­lung. Men­schen, die engen Kon­takt zu einer Per­son hat­ten, die mit dem Coro­na­vi­rus infi­ziert ist, emp­fiehlt das Gesund­heits­amt Folgendes:

  • Ver­hal­ten Sie sich umsich­tig und son­dern Sie sich mög­lichst von ande­ren Haus­halts­mit­glie­dern ab.
  • Bit­te neh­men Sie selbst­stän­dig Kon­takt zu Ihrem Arbeit­ge­ber auf und klä­ren Sie, ob Sie vor­sichts­hal­ber der Arbeit fern­blei­ben sollten.
  • Falls Sie Krank­heits­an­zei­chen haben, rufen Sie Ihren Haus­arzt an oder kon­tak­tie­ren Sie in drin­gen­den Fäl­len den kas­sen­ärzt­li­chen Not­dienst unter der Num­mer 116 117.

Wie sich Radi­ka­li­sie­rung ein­schlei­chen kann

Dera­di­ka­li­sie­rungs­netz­werk star­tet Zusammenarbeit

Bei einer ers­ten Infor­ma­ti­ons- und Fach­ver­an­stal­tung gab das Team des kom­mu­na­len Pro­jekts „Bam­ber­ger Dera­di­ka­li­sie­rungs­netz­werk – Minds­hift“ der Stadt Bam­berg Ein­bli­cke in die The­men Radi­ka­li­sie­rung und Extre­mis­mus. Gela­den waren zahl­rei­che kom­mu­na­le Akteu­rin­nen und Akteu­re aus den Berei­chen Bil­dung, Sicher­heit und Zivilgesellschaft.

Bam­bergs Drit­ter Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner erin­ner­te in sei­ner Rede dar­an, dass sich Bam­berg ein Zei­chen gegen jeg­li­che Form von Extre­mis­mus und Men­schen­hass set­zen möch­te. Metz­ner beton­te, dass für den Erfolg eines sol­chen Pro­jekts die Bün­de­lung der kom­mu­na­len Res­sour­cen von Nöten sei.

Pro­jekt­vor­trä­ge kamen unter ande­rem von Iris Exo, Mit­ar­bei­te­rin im Bun­des­mi­nis­te­ri­um des Innern, für Bau und Hei­mat, die das Bun­des­pro­jekt „MoDe­Rad: Modell­kom­mu­ne Dera­di­ka­li­sie­rung“ vor­stell­te. David Kös­ter, Pro­jekt­lei­ter des Bam­ber­ger Dera­di­ka­li­sie­rungs­netz­werks „Minds­hift“, ging in sei­nem Vor­trag beson­ders dar­auf ein, wel­che Extre­mis­mus­be­rei­che es in Bam­berg gibt. 

Einen fach­li­chen Bei­trag leis­te­te Prof. Dr. Claus-Chris­ti­an Car­bon, Lei­ter des Lehr­stuhls für All­ge­mei­ne Psy­cho­lo­gie und Metho­den­leh­re der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg. Er gewähr­te den Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern einen Ein­blick in die Ent­ste­hung von Ver­schwö­rungs­my­then aus der Sicht der Psy­cho­lo­gie. Der Fach­mann erläu­ter­te, wie und war­um sich Men­schen von Ver­schwö­rungs­theo­rien ange­spro­chen fühlen.


Dis­kus­si­ons­run­de mit Jonas Miller

Ein wei­te­rer Schwer­punkt an die­sem Abend im Hegel­saal war auch das Digi­ta­le: Es ging um die geziel­te und sub­ti­le Ver­brei­tung radi­ka­ler bezie­hungs­wei­se extre­mis­ti­scher Ideo­lo­gien in Online Foren und Social Media. Maral Jekta von „Ufuq e.V. Ber­lin“ refe­rier­te dar­über, wie eine Anwer­bung durch die extre­mis­ti­sche Sze­ne über das Inter­net aus­se­hen kann.

In einer Dis­kus­si­ons­run­de wur­den die The­men näher betrach­tet und Fra­gen aus dem Publi­kum beant­wor­tet. Mode­ra­tor war Jonas Mil­ler, Jour­na­list beim Baye­ri­schen Rundfunk.

Die Ver­an­stal­tung stellt den Auf­takt einer effek­ti­ven Ver­net­zung von Stadt­ver­wal­tung, Behör­den und Zivil­ge­sell­schaft dar. Im wei­te­ren Ver­lauf des Pro­jekts sol­len zusätz­li­che Struk­tu­ren für die Dera­di­ka­li­sie­rungs­ar­beit in Bam­berg aus­ge­baut werden.


Das Pro­jekt

Das „Bam­ber­ger Dera­di­ka­li­sie­rungs­netz­werk – Minds­hift“ ist eines von bun­des­weit sechs kom­mu­na­len Pro­jek­ten inner­halb des För­der­pro­gramms „MoDe­Rad: Modell­kom­mu­ne Dera­di­ka­li­sie­rung“, das vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um des Innern, für Bau und Hei­mat umge­setzt wird. Die indi­vi­du­el­len, auf kom­mu­na­ler Ebe­ne gesam­mel­ten Erfah­run­gen in der Dera­di­ka­li­sie­rungs­ar­beit wer­den im Anschluss vom Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um auf­be­rei­tet und Kom­mu­nen zur Ver­fü­gung gestellt. So unter­stützt der Bund die kom­mu­na­le Dera­di­ka­li­sie­rungs­ar­beit und stärkt die Ver­net­zung im The­men­feld zwi­schen der Bun­des­ebe­ne und Kom­mu­nen, sowie zwi­schen Kom­mu­nen untereinander.

Zur Umset­zung ihres Pro­jek­tes strebt die Stadt Bam­berg die Ver­net­zung ver­schie­de­ner Akteu­re aus den Berei­chen Sicher­heit, Bil­dung, Sozia­les, Sport und Kul­tur an. Eine sol­che Ver­net­zung unter­ein­an­der dient nicht nur einem Erfah­rungs- und Infor­ma­ti­ons­aus­tausch zum The­ma „Radi­ka­li­sie­rung“. Sie soll auch dabei hel­fen, Hilfs­an­ge­bo­te so indi­vi­du­ell wie mög­lich zu gestal­ten und schnell zu ver­mit­teln. Das Pro­jekt unter­stützt so bereits radi­ka­li­sier­te Per­so­nen auf ihrem Weg des Bewusstseinswandels.

Aus­stel­lung zur Bam­ber­ger Geschichte 

„150 Jah­re städ­ti­sches Album“ im Stadtarchiv

Das Stadt­ar­chiv Bam­berg zeigt bis zum 4. März kom­men­den Jah­res die Aus­stel­lung „150 Jah­re städ­ti­sches Album“. Es han­delt sich dabei um eine Aus­stel­lung mit 61 groß­for­ma­ti­gen Fotos zur Bam­ber­ger Geschich­te, ins­be­son­de­re zum Bild der Stadt mit sei­nen Ver­än­de­run­gen bis in die Gegen­wart hinein.

Die­ses Album, das aber nie die tech­ni­sche Gestalt eines Albums auf­wies, son­dern als Samm­lung ange­legt war, geht auf einen Beschluss des Bam­ber­ger Stadt­ma­gis­trats vom 28. Sep­tem­ber 1872 zurück. Dabei ging es zum einen um die Auf­nah­men „der zum Abbruch gekom­me­nen Gebäu­de“, um ganz bewusst deren Erin­ne­rung zu bewah­ren, und ande­rer­seits um „Pho­to­gra­phi­sche Por­traits der Mit­glie­der des Magis­tra­tes, Gemein­de­be­voll­mäch­ti­gen und Armen­pfleg­schafts­ra­thes seit Ein­füh­rung der neu­en Gemein­de­ord­nung vom 29.April 1869.“

Zunächst über­nahm Alo­is Erhardt, seit 1857 in Bam­berg als Foto­graf tätig, die­se Tätig­keit mit regel­mä­ßi­gen Auf­trä­gen sei­tens der Ver­wal­tung bis zu sei­nem Tod am 6. Dezem­ber 1902. Die foto­gra­fi­schen Ver­än­de­run­gen in der Stadt wur­den aber auch durch Auf­nah­men pri­va­ter Her­kunft ergänzt. Mit dem Tod des Foto­gra­fen sowie des Bür­ger­meis­ters Josef Herd kam die­se Tätig­keit zunächst zum Erlie­gen und die Bestän­de wur­den dem His­to­ri­schen Muse­um zur Auf­be­wah­rung über­ge­ben. Im Sep­tem­ber 1928 unter­nahm dann der His­to­ri­sche Ver­ein Bam­berg einen Vor­stoß, die­se Doku­men­ta­ti­on der bau­li­chen Ver­än­de­run­gen in Bam­berg wie­der­zu­be­le­ben. Die Idee fand die Unter­stüt­zung der Bau­ver­wal­tung und führ­te 1930 mit Anhe­bung des Per­so­nal­schlüs­sels und ab 1937 mit der Bereit­stel­lung finan­zi­el­ler Mit­tel zum Erfolg tat­säch­lich zum gewünsch­ten Erfolg.

Mit Zusam­men­füh­rung des „Städ­ti­schen Albums“ und der Foto­do­ku­men­ta­ti­ons­samm­lung des Bau­re­fe­rats in die zeit­ge­schicht­li­che Samm­lung des Stadt­ar­chivs zum Bestand Bam­berg-Samm­lung wur­de die­se ursprüng­li­che Idee unter neu­em Namen bis Okto­ber 1961 fort­ge­führt. Mit Ein­tritt des Foto­gra­fen in den Ruhe­stand trat aller­dings ein erneu­ter Still­stand ein, der erst mit der Schaf­fung einer Stel­le für einen haupt­amt­li­chen Foto­gra­fen im Stadt­ar­chiv zum 1. April 1975 end­gül­tig beho­ben wur­de im Sin­ne der Fort­füh­rung des 1872 getrof­fe­nen Sitzungsbeschlusses.

Die Aus­stel­lung ist zu den Öff­nungs­zei­ten des Stadt­ar­chivs und unter Beach­tung der jeweils gül­ti­gen pan­de­mie­be­ding­ten Bestim­mun­gen (3 G‑Regel) zugänglich.


Öff­nungs­zei­ten

Mon­tag und Diens­tag 08:00 Uhr – 16:00 Uhr,

Mitt­woch und Frei­tag 08:00 Uhr – 12:30 Uhr,

Don­ners­tag 08:00 Uhr – 18:00 Uhr

Rück­bau und Sper­rung im Alten­bur­ger Wald durch das Forstamt 

Ille­ga­le Moun­tain­bike-Trails wer­den nicht geduldet

Die ille­gal ange­leg­ten Moun­tain­bike-Trails im Alten­bur­ger Wald wer­den zurück­ge­baut und blo­ckiert. Dar­auf weist die städ­ti­sche Forst­ver­wal­tung hin. Zudem wird durch Beschil­de­rung auf die Rechts­la­ge hin­ge­wie­sen, wonach das Quer­feld­ein­fah­ren und Fah­ren auf sol­chen Wegen mit dem Rad im Alten­bur­ger Wald nicht gedul­det und mit einem Buß­geld bis zu 1.500 Euro geahn­det wird.

Damit zieht die Forst­ver­wal­tung die Kon­se­quen­zen aus der nicht mehr trag­ba­ren Situa­ti­on an den Hän­gen unter­halb der Altenburg.

Zum Hin­ter­grund: Der Erho­lungs­druck auf Natur und Land­schaft hat in den letz­ten Jah­ren stark zuge­nom­men. Das Rad­fah­ren gilt heu­te als Sport­art mit hohem Erho­lungs­wert und ver­zeich­net nicht zuletzt durch die Coro­na-Pan­de­mie star­ke Zuwachs­ra­ten. Lei­der tre­ten durch die zuneh­men­de Frei­zeit­nut­zung und beson­ders durch das Moun­tain­bi­ken immer wie­der Kon­flikt­si­tua­tio­nen zwi­schen den Bikern und Grund­ei­gen­tü­mern, Kon­flik­te zwi­schen den Erho­lungs­su­chen­den unter­ein­an­der und Beein­träch­ti­gun­gen von Natur und Land­schaft auf. Beson­ders pro­ble­ma­tisch ist das zuneh­men­de Fah­ren abseits von geeig­ne­ten Wegen.


Quer­feld­ein­fah­ren im Wald ist gene­rell verboten

Die­se Ent­wick­lung ist auch im Alten­bur­ger Wald in Bam­berg zu ver­zeich­nen. Abseits des Wan­der­we­ges (Rin­ner­steig) gleicht der Alten­bur­ger Wald einem Hin­der­nis­par­cours: Zwi­schen den Bäu­men und auf schma­len, abschüs­si­gen Pfa­den haben sich ille­ga­le Moun­tain­bike-Trails ver­schie­dens­ter Schwie­rig­keits­gra­de ent­wi­ckelt. Zuletzt kam es dort zu einem Unfall auf einem ille­gal geschaf­fe­nen Pfad.

Das städ­ti­sche Forst­amt und das Kli­ma- und Umwelt­amt wei­sen des­halb dar­auf hin, dass Quer­feld­ein­fah­ren im Wald gemäß dem Baye­ri­schen Naturschutzgesetz(BayNatSchG) gene­rell ver­bo­ten ist. Viel­mehr ist das Rad­fah­ren im Wald nur auf Stra­ßen und geeig­ne­ten Wegen zuläs­sig. Die Moun­tain­bike-Trails im Alten­bur­ger Wald wur­den durch unrecht­mä­ßi­ges Quer­feld­ein­fah­ren geschaf­fen und stel­len kei­ne geeig­ne­ten Wege im Sin­ne des Baye­ri­schen Natur­schutz­ge­set­zes dar. Erschwe­rend kommt hin­zu, dass der Hügel, auf dem die Alten­burg erbaut ist, aus wech­seln­den Schich­ten von Ton und Sand­stein besteht. Die Böden sind des­halb äußerst rutsch­ge­fähr­det. Es besteht die Gefahr, dass durch das Befah­ren die Boden­ober­flä­che gelo­ckert und damit das Risi­ko von Boden­ab­trag gestei­gert wird.

Über­dies wur­den die Land­schafts­räu­me um die Alten­burg bereits 1976 als Schutz­ge­biet aus­ge­wie­sen. Durch die ille­ga­le Befah­rung der Wald­be­stän­de wird die beson­ders schüt­zens­wer­te Tier- und Pflan­zen­welt erheb­lich gestört und beschädigt.

An einer attrak­ti­ven Alter­na­ti­ve zum ille­ga­len Quer­feld­ein­fah­ren wird aktu­ell im Michels­ber­ger-Wald gear­bei­tet. Dort ent­steht in Abstim­mung mit einer Bam­ber­ger Moun­tain­bike­schu­le, den Baye­ri­schen Staats­fors­ten und der unte­ren Natur­schutz­be­hör­de der ers­te lega­le Moun­tain­bike-Trail im Stadt­ge­biet Bamberg.

Bam­ber­ger Genuss­land­schaft „Genuss­la“: Viel­falt, Regio­na­li­tät, Genuss

Mit über 120 regio­na­len Pro­du­zen­ten kuli­na­ri­scher Pro­duk­te trägt die Bam­ber­ger Regi­on zurecht den Namen „Genuss­land­schaft“. Die Regio­nal­kam­pa­gne von Stadt und Land­kreis Bam­berg setzt sich für die Stär­kung und den Erhalt die­ses reich­hal­ti­gen Ange­bots ein. Mit dem Pro­jekt „Genuss­la“ macht sich die Regi­on nun fit für die Zukunft.

„Genuss­la ist die Abkür­zung von Genuss­land­schaft, dahin­ter ver­birgt sich die Regio­nal­kam­pa­gne von Stadt und Land­kreis Bam­berg“, sagt Sil­ke Michel, Fach­be­reichs­lei­te­rin für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung des Land­krei­ses Bam­berg. „Die­se Kam­pa­gne exis­tiert seit 2004 und mitt­ler­wei­le haben sich über 120 Betrie­be dem Netz­werk angeschlossen.“

Obwohl die Bam­ber­ger Genuss­land­schaft in ihrer kuli­na­ri­schen Viel­falt und Reich­hal­tig­keit kei­nen Ver­gleich zu scheu­en braucht, ist es das Ziel von „Genuss­la“, die ange­schlos­se­nen Betrie­be und Erzeu­ger vor Ort noch wei­ter zu stär­ken, ihre Absatz­mög­lich­kei­ten zu erwei­tern und natür­lich noch wei­te­re Betrie­be für das Netz­werk zu gewinnen.

„Auch wur­de die Home­page der Regio­nal­kam­pa­gne modern und nut­zer­freund­lich gestal­tet“, sagt Frau Michel. „Vie­le neue Funk­tio­nen wur­den ein­ge­ar­bei­tet und auch die Such­funk­ti­on nach Spe­zia­li­tä­ten und Anbie­tern ist nun attrak­ti­ver gestal­tet. Wei­ter­hin wird es die Bro­schü­re „Essen und Trin­ken aus der Genuss­land­schaft Bam­berg“ und eine Genuss­kar­te geben. Auch hier sind die teil­neh­men­den Betrie­be der Genuss­land­schaft erfasst mit Adres­se, Pro­duk­ten, Öff­nungs­zei­ten und vie­len wei­te­ren Infos. Außer­dem ist der Genuss­tag eine gute Platt­form, regio­na­le Pro­duk­te zu pro­bie­ren und zu kaufen.“

Eine Bro­schü­re, die Über­blick ver­schafft über das Ange­bot der Genuss­land­schaft, erleich­tert den Zugang zur sel­ben, weiß Nico­las Lind­ner, der im Kli­ma- und Umwelt­amt der Stadt Bam­berg das Sach­ge­biet Nach­hal­tig­keit und Umwelt­schutz ver­ant­wor­tet – zeich­net sich die Genuss­land­schaft doch gera­de durch ihre Viel­falt an regio­na­len Spe­zia­li­tä­ten aus. „Wir haben noch den Bäcker um die Ecke, den Metz­ger in der Nähe und auch die Gärt­ner und vie­le wei­te­re Betrie­be, die uns mit hand­werk­lich her­ge­stell­ten, fri­schen und qua­li­ta­tiv guten Lebens­mit­teln ver­sor­gen. Die­se Betrie­be gilt es zu unter­stüt­zen. Und das kann jeder durch sein Kauf­ver­hal­ten tun!“

Eine Unter­stüt­zung, die sich auch bereits über­re­gio­nal bezahlt gemacht hat. „Stolz waren wir, dass beim 2. Spe­zia­li­tä­ten­wett­be­werb der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg vie­le Bam­ber­ger Pro­duk­te aus­ge­zeich­net wurden.“


Neue Optik für die Genusslandschaft

Die jüngs­ten Bemü­hun­gen, Bekannt­heit und Erfolg der Genuss­land­schaft zu stei­gern, erstre­cken sich auch auf ihr opti­sches Erschei­nungs­bild. So wur­de der Regio­nal­kam­pa­gne ein neu­er Name, neu­es Logo und eine neue Home­page spendiert.

„Nach so lan­ger Zeit der Regio­nal­kam­pa­gne“, sagt Sil­ke Michel, „woll­ten wir etwas Neu­es schaf­fen. Wir hat­ten die gan­zen Jah­re tol­le Pro­jek­te und konn­ten auch die Mit­glie­der­zahl von anfangs 20 auf nun 120 stei­gern. Aber es war an der Zeit, die Kam­pa­gne fit für die Zukunft zu machen. Ein neu­es, attrak­ti­ves und moder­nes Logo soll die Kam­pa­gne bekann­ter machen und mit einer nut­zer­freund­li­chen Home­page wol­len wir neue Inter­es­sier­te fin­den, vor allem jün­ge­re Leute.“

Die Gestal­tung des Logos und den Relaunch der Home­page über­nahm die Agen­tur Ada­lis aus Bam­berg. Frau Michel zeigt sich zufrie­den: „Das Design passt und man muss sagen, es ist dem Team von Ada­lis gelun­gen, moder­ne Grund­la­gen für die Kam­pa­gen zu ent­wer­fen. Wir freu­en uns nun auf die anste­hen­de Image­kam­pa­gne mit einer Pla­kat­wer­bung, Bus­wer­bung und vie­len wei­te­ren Aktio­nen, die Ende Okto­ber ange­lau­fen sind.“

Zufrie­de­ne Mit­glie­der von „Genuss­la“: Ilo­na Muni­que und Rein­hold Bur­ger von Bie­nen leben in Bam­berg. Foto: Agen­tur Adalis 

Die Neu­aus­rich­tung war indes schon län­ger Dis­kus­si­ons­the­ma im Team der Regiona­kam­pa­gne von Stadt und Land­kreis. „Aller­dings“, sagt Nico­las Lind­ner, „war es erst durch die Auf­nah­me der Regio­nal­kam­pa­gne in das För­der­pro­gramm „Regio­na­le Iden­ti­tät stär­ken“ vom Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Finan­zen und Hei­mat mög­lich. Wir sind sehr froh, dass wir durch das För­der­pro­gramm nun die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung bekom­men und so die Regio­na­li­tät bezie­hungs­wei­se die regio­na­len Betrie­be in Stadt und Land­kreis Bam­berg för­dern können.“


Nach­hal­tig­keit und Regionalität

Bei all der Neu­aus­rich­tung hat die Regio­nal­kam­pa­gne aber natür­lich nicht ihren Mar­ken­kern ver­ges­sen: Nach­hal­tig in der Regi­on pro­du­zier­te Genuss­wa­ren – ein Punkt, der Sil­ke Michel beson­ders unter Gesichts­punk­ten des Umwelt­schut­zes wich­tig ist: : „Regio­nal ein­zu­kau­fen dient nicht nur dazu, regio­na­le Betrie­be zu unter­stüt­zen, man kann durch den Ein­kauf vor Ort noch viel mehr Posi­ti­ves bewirken.

Auch Clau­dia Bau­er von Zim­mers Obst­gar­ten ist „Genussla“-Mitglied. Foto: Agen­tur Adalis

Die Umwelt wird geschont, da man bei­spiels­wei­se lan­ge Trans­port­we­ge redu­ziert. Außer­dem trägt regio­na­les Ein­kau­fen dazu bei, länd­li­che Struk­tu­ren zu erhal­ten. Und regio­nal ein­zu­kau­fen ver­hin­dert einen unnö­ti­gen Ver­pa­ckungs­auf­wand, was ein gro­ßes Plus ist beim The­ma Redu­zie­rung von Plas­tik. Wie man sieht, lohnt sich ein Ein­kauf bei unse­ren Betrie­ben in unse­rer Hei­mat dop­pelt und drei­fach, zudem sind die Pro­duk­te ein­fach fri­scher und wer­den mit viel Herz­blut tag­täg­lich hand­werk­lich produziert.“

Die Zukunft kann für die Regio­nal­kam­pa­gne und die Genuss­land­schaft „Genuss­la“ also kom­men. Sil­ke Michel und Nico­las Lind­ner hof­fen, dass sich wei­te­re Betrie­be dem Netz­werk anschlie­ßen, um gemein­sam die Genuss­land­schaft aus­zu­bau­en. Schwer ist es nicht: „Wenn sei­tens eines Anbie­ters Inter­es­se besteht, Mit­glied zu wer­den“, sagt Nico­las Lind­ner, „reicht ein Tele­fon­an­ruf beim Team der Regio­nal­kam­pa­gne oder eine Email an info@genussla.de und schon kann die Zusam­men­ar­beit für den Erhalt von regio­na­lem Genuss und ört­li­cher Viel­falt beginnen.“

Trend­aus­wer­tung IHK-Gre­mi­um Bamberg

Bam­ber­ger Wirt­schaft zeigt sich deut­lich erholt

Die Unter­neh­men aus Stadt und Land­kreis Bam­berg schei­nen sich auf brei­ter Basis zu erho­len. Das zeigt die Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, bei der wie­der mehr befrag­te Unter­neh­men von einer guten Geschäfts­la­ge berichten.

Der Sal­do schwenkt wie­der in den posi­ti­ven Bereich und auch die Erwar­tun­gen an die Geschäfts­ent­wick­lung der nächs­ten zwölf Mona­te sind posi­ti­ver als zuletzt. „Die Geschäfts­la­ge in der Bam­ber­ger Wirt­schaft hat sich über den Som­mer deut­lich ver­bes­sert. Es bleibt zu hof­fen, dass die viel­schich­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen, die vor uns lie­gen, nicht zur Wachs­tums­brem­se wer­den“, so IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weig­and, die auch Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg ist. Vor allem auf­grund der deut­lich bes­se­ren Lage­be­ur­tei­lung macht der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex für den Raum Bam­berg einen Sprung um 30 Zäh­ler und liegt nun bei 122 Punkten.

Zum Start in den Herbst könn­ten in der Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg Früh­lings­ge­füh­le herr­schen. Die Geschäfts­la­ge jeden­falls wird deut­lich bes­ser bewer­tet. Über den Som­mer konn­te der Geschäfts­be­trieb wei­test­ge­hend ohne Coro­na-Ein­schrän­kun­gen durch­ge­führt wer­den. Nahe­zu die Hälf­te aller Befrag­ten (49 Pro­zent) bewer­tet ihre aktu­el­le Situa­ti­on gut. 38 Pro­zent stu­fen ihre Lage als befrie­di­gend ein, nur 13 Pro­zent der befrag­ten Fir­men nen­nen die aktu­el­le Geschäfts­la­ge schlecht. Basis die­ser guten Bewer­tung sind die Umsatz­zu­wäch­se, die vie­le Betrie­be im Inland wie im inter­na­tio­na­len Geschäfts­ver­kehr erzie­len konn­ten. Und so steigt auch die Kapa­zi­täts­aus­las­tung bei vie­len Fir­men wie­der in den befrie­di­gen­den bzw. guten Bereich. „Über die Som­mer­mo­na­te hat sich die Lage bei vie­len von Coro­na-Beschrän­kun­gen betrof­fe­nen Unter­neh­men in Stadt und Land­kreis Bam­berg ver­bes­sert. Zudem läuft der inter­na­tio­na­le Han­del wie­der an. Wir sind ein Stück­weit zur Nor­ma­li­tät zurück­ge­kehrt“, freut sich Weigand.


Ver­hal­te­ner Opti­mis­mus in der Bam­ber­ger Wirtschaft

Der Blick in die Zukunft indes hellt sich zwar etwas auf, bleibt aber ver­hal­ten. 32 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer rech­nen in den kom­men­den 12 Mona­ten mit einer wei­te­ren Ver­bes­se­rung der Geschäfts­la­ge. Eine Ver­schlech­te­rung der aktu­el­len Lage erwar­ten 22 Pro­zent, 46 Pro­zent rech­nen nicht mit nen­nens­wer­ten Ver­än­de­run­gen. Damit ver­lässt die Pro­gno­se im Sal­do den nega­ti­ven Bereich. Hoff­nung setzt man vor allem auf eine posi­ti­ve Umsatz­ent­wick­lung im Inlands­ge­schäft, doch auch auf den inter­na­tio­na­len Märk­ten erwar­ten die Unter­neh­men im Sal­do leich­te Umsatz­zu­wäch­se. „Die Stim­mung in den Unter­neh­men ist gut. Man hofft auf das Ende der Pan­de­mie und sta­bi­le Geschäf­te. Aller­dings kön­nen ganz unter­schied­li­che Risi­ken die­se Auf­wärts­ent­wick­lung brem­sen, wie feh­len­de Fach­kräf­te, Pro­ble­me in den Lie­fer­ket­ten oder stei­gen­de Ener­gie­prei­se“, so Weigand.


Wirt­schaft will wei­ter wachsen

Lässt man die letz­ten Mona­te der Coro­na Pan­de­mie unbe­rück­sich­tigt, so ist die Wirt­schaft am Stand­ort Bam­berg in den letz­ten Jah­ren ste­tig gewach­sen. Unter­neh­men haben in ihre Stand­or­te inves­tiert und neue Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ein­ge­stellt. Geht es nach den befrag­ten Betrie­ben, soll die­se posi­ti­ve Ent­wick­lung in den kom­men­den Mona­ten wie­der auf­ge­nom­men wer­den. Sowohl bei den Inves­ti­tio­nen als auch bei der Beschäf­tig­ten­ent­wick­lung sind Zuwäch­se geplant. „Die Her­aus­for­de­rung für vie­le Fir­men in der Regi­on ist, die drin­gend benö­tig­ten Arbeits- und Fach­kräf­te zu fin­den und zu gewin­nen. Dabei kommt neben der Aus- und Wei­ter­bil­dung der eige­nen Beleg­schaft auch der Anwer­bung von neu­en Fach­kräf­ten aus dem In- und Aus­land eine zuneh­men­de Bedeu­tung zu“, so die IHK-Präsidentin.

Applaus für die Feuerwehr

„Bam­berg on tour“ stat­te­te unter ande­rem der Stän­di­gen Wache einen Besuch ab

„Bam­berg on tour“, die Radel­tour von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern zusam­men mit der Stadt­spit­ze, nimmt für sich in Anspruch, exklu­si­ve Ein­bli­cke in Bam­ber­ger Insti­tu­tio­nen zu geben. Die beka­men die etwa 30 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer der Tour am Sonn­tag zum The­ma Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr reichlich.

Die Stän­di­ge Wache am Mar­ga­re­ten­damm, die in die­sem Jahr 75. Geburts­tag fei­ert, hat­te gar eine Ein­satz­übung vor­be­rei­tet: Um zu zei­gen, wie minu­ti­ös die Abläu­fe im Ernst­fall inein­an­der­grei­fen, wur­de ein Zim­mer­brand mit star­ker Rauch­ent­wick­lung und die Ret­tung von zwei Bewoh­nern per Dreh­lei­ter und mit­tels Flucht­hau­be simuliert.

Nach der Begrü­ßung durch Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und Stadt­brand­rat Flo­ri­an Kai­ser am Max­platz war der Heu­markt die ers­te Sta­ti­on. Ein guter Platz für Geschichte(n): Nach der Grün­dung der Feu­er­wehr 1860 in der Gast­stät­te „Peli­kan“, übri­gens bei gleich­zei­ti­ger Grün­dung des Turn­ver­eins 1860 Bam­berg e.V., war hier, von 1946 bis zum Umzug an den Mar­ga­re­ten­damm 1981, die Stän­di­ge Wache unter­ge­bracht, erläu­ter­te der Fach­be­reichs­lei­ter für die Öffent­lich­keits­ar­beit, Alex­an­der Ohme. Andre­as Seh­rig, Lei­ter des Amtes für Brand und Kata­stro­phen­schutz, hat­te dazu zwei Zeit­zeu­gen mit­ge­bracht: Gün­ther Schulz und Her­bert Hain wuss­ten noch aus eige­ner Anschau­ung, dass über dem Fuhr­park die Wach­räu­me und dahin­ter­lie­gend die Werk­stät­ten unter­ge­bracht waren. Der Bur­ger­sturm dien­te dazu, Schläu­che zum Trock­nen auf­zu­hän­gen – ein Dienst, mit dem ger­ne die­je­ni­gen beauf­tragt wur­den, die durch häu­fi­ge Wirts­haus­be­su­che von sich reden mach­ten. Üblich war es, zu Ein­sät­zen in den Land­kreis aus­zu­rü­cken. Der Fuhr­park war von einer Güte, die im Land­kreis meist sei­nes­glei­chen such­te, des­halb war die Bam­ber­ger Wehr ein gern ange­for­der­ter Part­ner. Die Anfor­de­rung in der Stän­di­gen Wache am Mar­ga­re­ten­damm, dass jeder jedes Fahr­zeug des umfang­rei­chen Fuhr­parks ein­zu­set­zen weiß, galt am Heu­markt noch nicht, vor­herr­schend war also Spe­zia­lis­ten­tum für jede Fahr­zeug­gat­tung. Eine klei­ne Foto­ga­le­rie aus den Bestän­den des Stadt­ar­chivs, ange­bracht an den Fens­tern des heu­ti­gen Semi­nar­raums am Heu­markt, gibt einen Ein­druck von den dama­li­gen Ver­hält­nis­sen; sie wird noch eine Wei­le zu sehen sein.


Etwa 900 Ein­sät­ze im Jahr

Nach dem Baye­ri­schen Feu­er­wehr­ge­setz stel­len in Städ­ten über 100.000 Ein­woh­ner Berufs­feu­er­weh­ren den Brand­schutz sicher, in Städ­ten unter 100.000 Ein­woh­nern wie Bam­berg sind Frei­wil­li­ge Feu­er­weh­ren mit Stän­di­gen Wachen im Ein­satz. In der Stän­di­gen Wache am Mar­ga­re­ten­damm ste­hen Feu­er­wehr­be­am­te der Stadt Bam­berg im 24 Stun­den-Dienst zu je drei Wach­ab­tei­lun­gen min­des­tens in Staf­fel­stär­ke + 1 (sie­ben Feu­er­wehr­leu­te) bereit, um schnell auf unter­schied­li­che Gefah­ren reagie­ren zu kön­nen. Wie schnell, davon konn­ten sich die Rad­le­rin­nen und Rad­ler ein Bild anhand einer Schau­übung machen. Die Stän­di­ge Wache simu­lier­te einen Zim­mer­brand. Die Demons­tra­ti­on des bis in die kleins­ten Details vor­be­rei­te­ten Ablaufs für den Ernst­fall – von der Alarm­ge­bung über das Hin­ab der Feu­er­wehr­män­ner per Rutsch­stan­ge bis zum Start der Ein­satz­fahr­zeu­ge mit Blau­licht und der dar­auf­fol­gen­den Ret­tungs­ak­ti­on – zeig­te, wie flott und effek­tiv die Stän­di­ge Wache reagiert, was von den „Bam­berg on tour“-Teilnehmerinnen und Teil­neh­mern mit reich­lich Bei­fall bedacht wur­de. Dass es bei Tro­cken­übun­gen nicht bleibt, zeigt der Blick in die Sta­tis­tik: Im Durch­schnitt etwa 900 mal im Jahr rückt die Feu­er­wehr Bam­berg zu Ein­sät­zen aus. Am Ende der Visi­te nutz­ten die Gäs­te die Gele­gen­heit, die Feu­er­wehr­män­ner mit Fra­gen zu ihrer Arbeit und diver­sen Gerät­schaf­ten zu löchern sowie die neus­ten Anschaf­fun­gen, einen Rüst­wa­gen und den Gerä­te­wa­gen Gefahr­gut, zu begutachten.

Das Bild vom rei­nen Män­ner­be­trieb herrscht vor, aber es stimmt nicht: Es gibt, wenn auch in über­schau­ba­rer Anzahl, durch­aus Frau­en, die das Ehren­amt aus­üben; Ten­denz stei­gend. Dem wird natür­lich im neus­ten Gerä­te­haus der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr am Och­sen­an­ger Rech­nung getra­gen. Unter­ge­bracht ist, aller­dings im klei­ne­ren Maß­stab als das Pen­dant für die Kame­ra­den, eine schi­cke Umklei­de für die Feu­er­wehr­frau­en. Davon und von den übri­gen Räum­lich­kei­ten am Stand­ort der Lösch­grup­pe 56 Gau­stadt-Micha­els­berg konn­ten sich die Rad­le­rin­nen und Rad­ler im Rah­men von Füh­run­gen ein Bild machen. Zuvor gab Lösch­grup­pen­füh­rer Wer­ner Stoll­ber­ger einen Ein­blick in die Tätig­keits­be­rei­che: Dank der spe­zi­el­len Aus­bil­dung zur Ölscha­dens­be­kämp­fung, der so genann­ten Ölwehr, war die Lösch­grup­pe beim Ein­satz der Feu­er­weh­ren aus der Regi­on im Ahrtal mit dabei, bei dem 400.000 Liter Heiz­öl­ge­misch aus den Kel­lern gepumpt wur­den. Wei­te­res Prunk­stück ist ein Schlauch­wa­gen, vor­ge­stellt vom stell­ver­tre­ten­den Lösch­grup­pen­füh­rer Alex­an­der Ohme. Die­ser erlaubt es, Schläu­che auf eine Län­ge bis zu zwei Kilo­me­tern zu ver­le­gen, was bei Brän­den etwa in Wäl­dern durch­aus gebo­ten sein kann. Neben die­sem ver­fügt die Lösch­grup­pe über zwei wei­te­re Lösch­grup­pen­fahr­zeu­ge, die stell­ver­tre­ten­der Lösch­grup­pen­füh­rer Hein­rich Pfis­ter präsentierte.

Wer jetzt Lust auf „Bam­berg on tour“ ver­spürt, bekommt 2022 reich­lich Gele­gen­heit dazu. Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke kün­dig­te sechs wei­te­re Tou­ren zu unter­schied­li­chen The­men ab März an.

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