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Städtepartnerschaft

West­ukrai­ni­sche Stadt

Mög­li­che Städ­te­part­ner­schaft mit Mukat­sche­wo bahnt sich an

Die Stadt Bam­berg trifft Vor­be­rei­tun­gen, um mög­li­cher­wei­se eine neue Städ­te­part­ner­schaft ein­zu­ge­hen. Mit der im Wes­ten der Ukrai­ne gele­ge­nen Stadt Mukat­sche­wo könn­ten freund­schaft­li­che Bezie­hun­gen auf­ge­nom­men werden.

Nach den bereits bestehen­den Ver­bin­dun­gen mit Rodez, Bedford, Esz­t­er­gom, Feld­kir­chen in Kärn­ten, Vil­lach und Prag könn­te Bam­berg dem­nächst eine wei­te­re Städ­te­part­ner­schaft ein­ge­hen. So hat der Stadt­rat in sei­ner jüngs­ten Voll­sit­zung ein­stim­mig ein ers­tes Signal für eine denk­ba­re Städ­te­part­ner­schaft mit der 85.000-Einwohner-Stadt Mukat­sche­wo beschlos­sen. Dies teil­te das Rat­haus am 7. Dezem­ber mit.

Nun wer­de die Stadt­ver­wal­tung eine ent­spre­chen­de Ver­ein­ba­rung ent­wer­fen und mit der Kom­mu­ne in der Ukrai­ne abstim­men. „Die Städ­te­part­ner­schaft soll die Men­schen in Mukat­sche­wo und Bam­berg zusam­men­brin­gen und kon­kre­te Unter­stüt­zung leis­ten, wo sie benö­tigt wird“, heißt es im Beschluss. „Dabei wer­den viel­fäl­ti­ge Kon­tak­te der Bür­ger­schaft, aller Alters­stu­fen und gesell­schaft­li­cher Orga­ni­sa­tio­nen sowie Grup­pen angestrebt.“

Bam­bergs Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke sag­te: „Die Wei­chen für die Städ­te­part­ner­schaft mit Mukat­sche­wo sind vor­be­rei­tet, nun wol­len wir die­se Ver­bin­dung ver­tie­fen. Es han­delt sich hier auch um eine wich­ti­ge und not­wen­di­ge huma­ni­tä­re Auf­ga­be. Bei einem Wie­der­auf­bau nach dem hof­fent­lich nahen Kriegs­en­de kön­nen wir unse­re Kom­pe­ten­zen ein­brin­gen und die Städ­te­part­ner­schaft mit Sinn und Hil­fe erfüllen.“

Die Part­ner­schaft kön­ne sich dabei, wie von Mukat­sche­wo vor­ge­schla­gen, auf meh­re­re Gebie­te erstre­cken: Kunst und Kul­tur, Wis­sen­schaft und Bil­dungs­we­sen, Gesund­heits­we­sen, Wis­sens­trans­fer und huma­ni­tä­re Hilfsleistungen.

Kri­te­ri­en für Städtepartnerschaft

Aus­wahl­kri­te­ri­en für Städ­te­part­ner­schaf­ten sind unter­des­sen zum Bei­spiel eine ähn­li­che Grö­ße der Städ­te, ähn­li­che Struk­tu­ren, Insti­tu­tio­nen und Ver­ei­ne. Neben poli­ti­schen Wil­lens­be­kun­dun­gen, muss es außer­dem eine Zivil­ge­sell­schaft geben, die die Städ­te­part­ner­schaft mit Leben erfül­len will.

All das trifft, so das Bam­ber­ger Rat­haus, auf Mukat­sche­wo in der Ver­wal­tungs­ein­heit Trans­kar­pa­ti­en zu. Die Stadt liegt unweit der Gren­zen zu Polen, der Slo­wa­kei und Ungarn. Sie ist Uni­ver­si­täts­stadt mit Bischofs­sitz. Etwa 1,9 Pro­zent der Bevöl­ke­rung sind zudem Deut­sche, da im 18. Jahr­hun­dert dort soge­nann­te Schön­born-Fran­ken, Hand­wer­ker und Bau­ern­fa­mi­li­en aus dem Hoch­stift Bam­berg, sie­del­ten. So sind auch heu­te noch typisch deut­sche Namen in die­ser Gegend zu finden.

Die Katho­li­sche Land­volk­be­we­gung des Erz­bis­tums Bam­bergs hat mit den Nach­fah­ren part­ner­schaft­li­che Bezie­hun­gen auf­ge­baut und huma­ni­tä­re Hil­fe geleis­tet. Dabei ist ein Kon­takt zu Mukat­sche­wo ent­stan­den. Über das Erz­bi­schöf­li­che Ordi­na­ri­at gibt es außer­dem bereits lang­jäh­ri­ge Kon­tak­te nach Trans­kar­pa­ti­en im Wes­ten der Ukrai­ne. Künf­tig soll auch der in Bam­berg täti­ge Ver­ein Bamberg:UA ein­ge­bun­den wer­den. Die­ser habe sich zügig als fes­te bür­ger­schaft­li­che Initia­ti­ve in Bam­berg eta­bliert und sofort nach Beginn des rus­si­schen Angriffs­kriegs außer­or­dent­li­ches Enga­ge­ment für die Betrof­fe­nen gezeigt, so Bam­bergs Zwei­ter Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent, Jonas Glüsenkamp.

Jugend­grup­pe aus der Ukrai­ne besucht Bamberg

Über die bestehen­den Kon­tak­te hat die Ver­wal­tung, dar­un­ter vor allem Bri­git­te Rie­gel­bau­er aus dem Bür­ger­meis­ter­amt Bam­bergs, mit der Vize­bür­ger­meis­te­rin von Mukat­sche­wo, Julia Taips, Ver­bin­dung auf­ge­nom­men. Frau Taips hat deut­sche Wur­zeln und spricht flie­ßend Deutsch. Sie ver­tritt seit Jah­ren die deut­sche Min­der­heit im Rat der Deut­schen in der Ukrai­ne (RdU) und ist Vor­sit­zen­de der deut­schen Jugend Trans­kar­pa­ti­en. In Bam­berg war sie bereits mehr­fach zu Gast.

Am 30. Juni besuch­te sie Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke im Bam­ber­ger Rat­haus und bekun­de­te ihr Inter­es­se an einer Städ­te­part­ner­schaft mit Bam­berg. Ges­tern (10. Dezem­ber) fand ein wei­te­res Tref­fen statt. Eine Jugend­grup­pe aus Mukat­sche­wo besuch­te Bamberg.

Städ­te fei­ern 50-jäh­ri­ges Partnerschaftsjubiläum 

Bam­berg und Vil­lach in Freund­schaft vereint

Es reg­ne­te in Kärn­ten in Strö­men, doch die Betei­lig­ten lie­ßen sich nicht ent­mu­ti­gen: Eine Dele­ga­ti­on mit etwa 150 Bam­ber­ger Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern war zu Besuch in Vil­lach und freu­te sich über ein Wie­der­se­hen mit Freun­den, wie die Stadt Bam­berg mitteilt.

Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke wür­dig­te in Öster­reich „die wun­der­ba­re Städ­te­part­ner­schaft, die ein Aus­druck leben­di­ger Völ­ker­ver­stän­di­gung“ sei.
Bereits im Mai waren die Vil­la­cher mit zahl­rei­chen Per­so­nen in Bam­berg und hat­ten wäh­rend des Welt­kul­tur­er­belauf-Wochen­en­des eini­ge Fest­ver­an­stal­tun­gen zu absol­vie­ren, weil das 50-jäh­ri­ge Part­ner­schafts­ju­bi­lä­um gewür­digt wur­de.
Jetzt hat­ten sich Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, Zwei­ter Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp, eini­ge Mit­glie­der des Bam­ber­ger Stadt­ra­tes, des Bür­ger­ver­eins Bru­ckerts­hof – Kra­mers­feld – Hirsch­knock, der Bam­ber­ger Gärt­ner, der Musik­schu­le und des Spiel­manns­zugs St. Otto auf den Weg zu den öster­rei­chi­schen Nach­barn gemacht. Mit dabei waren außer­dem die DLRG Gau­stadt, Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter des Ver­eins „Euro­pa in Bam­berg“, der Bam­ber­ger Feu­er­wehr, des Poli­zeis­än­ger­chors und der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Bam­bergs Mit­te. „Städ­te­part­ner­schaf­ten müs­sen auf bür­ger­schaft­li­cher und freund­schaft­li­cher Ebe­ne funk­tio­nie­ren. Das ist in bei­den Städ­ten der Fall“, betont OB Starke.

Auch bei Schul­part­ner­schaft regel­mä­ßi­ge Besuchs­kon­tak­te, „die vor­bild­lich sind“

„Allei­ne die Zusam­men­set­zung der bestehen­den Kon­tak­te zeigt, wie viel­fäl­tig die Ver­net­zun­gen unter­ein­an­der sind“, sagt Bam­bergs Zwei­ter Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp. Ein Fuß­ball­spiel und ein Ten­nis­match waren auch ein Teil des Besu­ches, sowie ein Fest­akt. Als Gast­ge­schenk pflanz­te die Bam­ber­ger Dele­ga­ti­on einen Amber­baum – ein Kli­ma­baum –, der als Zei­chen der Freund­schaft in Vil­lach Wur­zeln schlägt.

Bür­ger­meis­ter Gün­ther Albel und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke hoben in ihren Reden die Bedeu­tung des Jugend­aus­tau­sches her­vor. „Nur, wenn sich die jun­gen Gene­ra­tio­nen ihrer Ver­ant­wor­tung bewusst sind, kann der euro­päi­sche Gedan­ke umge­setzt wer­den“, so die bei­den Stadt­ober­häup­ter über­ein­stim­mend. Als wich­ti­ger Bei­trag gel­te daher die Zusam­men­ar­beit von Schu­len: 2018 wur­de die Schul­part­ner­schaft zwi­schen dem Per­au-Gym­na­si­um in Vil­lach und dem Franz-Lud­wig-Gym­na­si­um in Bam­berg gegrün­det. Seit­her gebe es regel­mä­ßi­ge Besuchs­kon­tak­te, „die vor­bild­lich sind“, so Zwei­ter Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsenkamp.

Stadt in der Ostukraine

SPD-Frak­ti­on bean­tragt Städ­te­part­ner­schaft mit Zolochiv

Die SPD-Stadt­rats­frak­ti­on möch­te in der nächs­ten Stadt­rats­sit­zung die Grün­dung einer Städ­te­part­ner­schaft mit der ukrai­ni­schen Stadt Zolochiv bean­tra­gen. Dies gesche­he nicht zuletzt im Sin­ne von Frank-Wal­ter Stein­mei­er und Wolo­dym­yr Selenskyj.

In enger Zusam­men­ar­beit mit dem ukrai­ni­schen Ver­ein Bamberg:UA habe man sich, so der SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Heinz Kunt­ke, ent­schlos­sen in die­ser schwie­ri­gen Zeit ein Zei­chen zu set­zen. In die­sem Sin­ne hat die Frak­ti­on mit­ge­teilt, in der nächs­ten Stadt­rats­sit­zung die Grün­dung einer Städ­te­part­ner­schaft mit der west­ukrai­ni­schen Stadt Zolochiv zu beantragen.

Durch uni­ver­si­tä­re und per­sön­li­che Ver­bin­dun­gen bestün­den zwi­schen dem Ver­ein und der Stadt bereits gute Bezie­hun­gen. Zolochiv liegt etwa 60 Kilo­me­ter öst­lich von Lviv und hat etwa 23.000 Ein­woh­ne­rin­nen und Einwohner.

Als Bun­des­prä­si­dent Frank-Wal­ter Stein­mei­er Ende Okto­ber Kiew besuch­te, lau­te­te eine sei­ner zen­tra­len Bot­schaf­ten: „Die Men­schen in der Ukrai­ne brau­chen uns.“ Als kon­kre­te Maß­nah­me rie­fen Stein­mei­er und der ukrai­ni­sche Wolo­dym­yr Selen­skyj daher zur Grün­dung neu­er deutsch-ukrai­ni­scher Städ­te­part­ner­schaf­ten auf. Die­se sei­en ein ent­schei­den­der Kanal für effek­ti­ve, kon­kre­te Hil­fe und Soli­da­ri­tät vor Ort.

Gera­de mit Blick auf die Zeit nach Ende des Kriegs kön­ne die Städ­te­part­ner­schaft mit Zolochiv zu einer lang­fris­ti­gen Zusam­men­ar­beit aus­ge­wei­tet wer­den, so SPD-Stadt­rat Peter Süß. Wie auch bei ande­ren Part­ner­schaf­ten könn­ten sich die Bür­ge­rIn­nen der bei­den Städ­te dann gegen­sei­tig besu­chen, aus­tau­schen und die inter­kul­tu­rel­le Brü­cke zwi­schen Deutsch­land und der Ukrai­ne aus­bau­en. Hier­für eig­ne sich Zolochiv auf­grund der guten Erreich­bar­keit inner­halb der Ukrai­ne sehr gut, sag­te Maria­na Log­vi­nen­ko, Spre­che­rin des ukrai­ni­schen Ver­eins Bamberg:UA.

Bam­ber­ger Dele­ga­ti­on zu Besuch in England

45 Jah­re Städ­te­part­ner­schaft Bedford – Bamberg

2022 besteht die Städ­te­part­ner­schaft zwi­schen Bam­berg und dem süd­eng­li­schen Bedford seit 45 Jah­ren. Bei sol­chen Anläs­sen ste­hen tra­di­ti­ons­ge­mäß gegen­sei­ti­ge Besu­che auf dem Pro­gramm. Im Mai war eine Dele­ga­ti­on aus Bedford in Bam­berg, der Gegen­be­such der Bam­ber­ger fand nun Anfang Sep­tem­ber statt.

Wie das Rat­haus mit­teil­te besuch­ten Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner und Bri­git­te Rie­gel­bau­er, Bam­bergs Beauf­trag­te für Städ­te­part­ner­schaft, zusam­men mit 20 Bür­ge­rin­nen und Bür­gern Anfang Sep­tem­ber die eng­li­sche Part­ner­stadt Bedford.

Dass sich die Städ­te­part­ner­schaft nicht nur auf den Aus­tausch von Small Talk beschränkt, wur­de beim Emp­fang im Bedfor­der Rat­haus deut­lich. Denn bereits zu die­sem Zeit­punkt ver­ein­bar­ten die bei­den Bür­ger­meis­ter, Dave Hodgson und Wolf­gang Metz­ner, gemein­sa­me Ver­an­stal­tun­gen für das kom­men­de Jahr.

So soll wie­der ein Bier­fest in Bedford statt­fin­den, an dem auch Kul­tur­bot­schaf­ter aus Bam­berg teil­neh­men. Fest steht auch, dass eine Bedfor­der Läu­fer­grup­pe beim Welt­kul­tur­er­belauf am 7. Mai 2023 am Start sein wird. Nach zwei Jah­ren Pan­de­mie kön­nen Lehr­amts­stu­die­ren­de der Uni­ver­si­tät Bam­berg zudem wie­der Bedfor­der Schu­len besu­chen. Und auch ein Schü­ler­aus­tausch zwi­schen den Städ­ten sei gesichert.

„Das Herz­stück einer jeden Städ­te­part­ner­schaft“, sag­te Wolf­gang Metz­ner, „ist die Begeg­nung zwi­schen den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern. Und dau­er­haf­te Freund­schaf­ten zwi­schen Fami­li­en, Schu­len und ehren­amt­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen wie dem Deutsch-Eng­li­schen Club in Bam­berg oder der Bedford-Bam­berg Gesell­schaft sind der Kern­ge­dan­ke der städ­ti­schen Diplomatie.“ 

Dar­an kön­ne auch, so Bür­ger­meis­ter Hodgson, „der Brexit nie­mals rüt­teln“. Das hät­ten die bei­den Besu­che in Bedford und Bam­berg in die­sem Jahr gezeigt.

“Man kennt die Stär­ken, aber auch die Schwä­chen des anderen”

Deutsch-Fran­zö­si­scher Club Bamberg

Seit 1970 unter­hal­ten Bam­berg und das süd­fran­zö­si­sche Rodez eine Städ­te­part­ner­schaft. Seit 1976 kul­ti­viert der Deutsch-Fran­zö­si­sche Club Bam­berg e.V. als einer der Haupt­ak­teu­re die­ser Part­ner­schaft fran­zö­si­sche Kul­tur in Bam­berg. Prof. Dr. Kai Non­nen­ma­cher ist Pro­fes­sor für Roma­ni­sche Kul­tur- und Lite­ra­tur­wis­sen­schaft an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät und seit Juli 2020 1. Vor­sit­zen­der des Ver­eins. Mit ihm haben wir über das Ange­bot des Clubs, das deutsch-fran­zö­si­sche Ver­hält­nis, Kanz­ler­kan­di­da­ten und Kli­schees zwi­schen bei­den Natio­nen à la San­da­len-in-Socken-Deut­sche oder Lou­is-de-Funès-Tem­pe­ra­ment gesprochen.
Herr Non­nen­ma­cher, als Roma­nis­tik­pro­fes­sor und Vor­sit­zen­der des Deutsch-Fran­zö­si­schen Clubs Bam­berg haben Sie sicher­lich eine gewis­se Bewun­de­rung für Frankreich.
Deutsch-Französischer Club Bamberg
Kai Non­nen­ma­cher, Foto: S. Quenzer

Kai Non­nen­ma­cher: Ja, das kann man sagen. Ich hat­te schon in der 5. Klas­se das Glück, mit dem Fran­zö­sisch­un­ter­richt begin­nen und die Spra­che dann neun Jah­re durch­ge­hend ler­nen zu kön­nen. Und da war schon Lust von Anfang an da. Außer­dem stammt mein Vater aus Kehl in Baden-Würt­tem­berg an der Gren­ze zu Frank­reich. Als ich spä­ter Fran­zö­sisch und Deutsch auf Lehr­amt stu­dier­te, hat­te ich einen Pro­fes­sor aus der fran­zö­si­schen Schweiz, der sein Fran­zö­sisch-Sein in Deutsch­land sehr kul­ti­viert hat. Das fand ich fas­zi­nie­rend. Von mei­ner dies­be­züg­li­chen Sozia­li­sa­ti­on her bin ich eigent­lich nicht typisch deut­scher Roma­nist, son­dern ich habe sehr stark eher die fran­zö­si­sche Idee von Lite­ra­tur und Kul­tur auf­ge­so­gen, die sich näher an den Küns­ten bewegt. So wie die Gas­tro­no­mie in Frank­reich nicht nur zur Sät­ti­gung da ist, so ist auch das Fach nicht nur für prag­ma­ti­sche Bedürf­nis­se des Ler­nens einer Spra­che da.

Gibt es Aspek­te der fran­zö­si­schen Kul­tur, die Sie an der deut­schen vermissen?

Kai Non­nen­ma­cher: Sie ist gesell­schaft­lich tie­fer ver­wur­zelt. In der fran­zö­si­schen Gegen­warts-Lite­ra­tur zum Bei­spiel wer­den poli­ti­sche, gesell­schaft­li­che oder wirt­schaft­li­che Fra­gen stark auf­ge­nom­men, Debat­ten wer­den anhand von Lite­ra­tur in der Öffent­lich­keit geführt. Es gibt auch Minis­ter oder Prä­si­den­ten, die selbst Gedich­te publi­zie­ren. Stel­len Sie sich das bei unse­ren Minis­te­rin­nen oder Minis­tern vor. Die Tren­nung von Ent­schei­dern und dem, was man in Deutsch­land Bil­dungs­bür­ger nen­nen wür­de, ist in Frank­reich nicht so stark, und die Ver­bin­dung von Macht und Kul­ti­viert­sein ist enger. Es gibt eine for­ma­le Höf­lich­keit, Humor, Ele­ganz, in denen immer noch eine gewis­se Hof­kul­tur aus dem zen­tra­lis­ti­schen Frank­reich mit­schwin­gen. Das erleich­tert den Umgang mit­ein­an­der, fin­de ich, es ist aber auch die Abgren­zung der fran­zö­si­schen Eli­ten zur Mehrheit.

Mit wel­chem Ziel wur­de der Deutsch-Fran­zö­si­sche Club Bam­berg 1976 gegründet?

Kai Non­nen­ma­cher: Die Deutsch-Fran­zö­si­sche Städ­te­part­ner­schafts­be­we­gung wur­de ja schon kurz nach dem Krieg zwi­schen Lud­wigs­burg und dem west­fran­zö­si­schen Mont­bé­li­ard als eine der ers­ten Ver­söh­nungs­ges­ten ins Leben geru­fen. Mit­te der 1960er Jah­re wur­de eine Nie­der­las­sung von Bosch in Rodez auf­ge­baut, und es kam zum Aus­tausch von Ange­stell­ten der Bosch-Wer­ke. Außer­dem exis­tie­ren sämt­li­che Deutsch-Fran­zö­si­sche Clubs in Deutsch­land im Geis­te eines kul­tu­rel­len Aus­tauschs und als Idee von Kon­takt zwi­schen den Zivil­ge­sell­schaf­ten – auf allen Ebe­nen, etwa Musi­ker, Hand­wer­ker, Künst­ler et cete­ra. Der Club Bam­berg bringt ent­spre­chend, als einer der Trä­ger der Städ­te­part­ner­schaft, Bam­berg die Kul­tur der Part­ner­stadt näher und den Men­schen in Rodez Bam­ber­ger Kul­tur, gera­de etwa im Schü­ler­aus­tausch. Das Ziel des Clubs ist also die För­de­rung der deutsch-fran­zö­si­schen Ver­stän­di­gung durch Pfle­ge der Bezie­hun­gen mit und Kennt­nis von Frankreich.

Anhand wel­cher aktu­el­len Pro­jek­te geschieht das?

Kai Non­nen­ma­cher: Eine gute Mög­lich­keit des Aus­tauschs besteht immer im Gas­tro­no­mi­schen. Ein aktu­ell anste­hen­des Bei­spiel wäre der kuli­na­ri­sche Aus­tausch zwi­schen dor­ti­gen und hie­si­gen Weih­nachts­märk­ten. In Rodez gibt es dann Würst­chen, Kraut, Bier oder Glüh­wein – wobei die Leu­te in Rodez genau­so einen Bier­stolz wie die in Bam­berg haben. Ein wei­te­res Pro­jekt ist eine Koope­ra­ti­on, die wir der­zeit mit der Uni­ver­si­tät Tou­lou­se, mit Able­ger in Rodez, zum stu­den­ti­schen Aus­tausch ver­ein­ba­ren. Durch die Ver­schu­lung des Stu­di­ums gehen Lehr­amts­stu­die­ren­de lei­der nicht mehr so viel ins Aus­land wie frü­her, aber sie sol­len ja im Fran­zö­sisch­un­ter­richt unse­ren Nach­barn anschau­lich machen, ange­hen­de Leh­re­rin­nen und Leh­rer brau­chen eine gewis­se Street Cre­di­bi­li­ty, die man nur vor Ort erwer­ben kann.

Wel­che Ange­bo­te für Frank­reich­freun­de machen Sie in Bamberg?

Kai Non­nen­ma­cher: Wir wol­len wie­der einen fran­zö­si­schen Stamm­tisch auf­bau­en, Lite­ra­tur­aben­de oder Film­aben­de, bei denen wir Fran­zö­sisch spre­chen. Und gera­de kom­men wir von einer Grup­pen­rei­se nach Rodez zurück, orga­ni­siert von der Stadt. Mit dem Bei­rat des Clubs wol­len wir außer­dem stär­ker Kon­takt zu ver­schie­de­nen Berei­chen der Stadt Bam­berg auf­neh­men, um in ihre diver­sen Struk­tu­ren hin­ein­zu­wach­sen, etwa Jugend, Volks­hoch­schu­le, Fran­zo­sen, die in Bam­berg leben.

Macht der Club Ange­bo­te auch spe­zi­ell für jün­ge­res Publikum?

Kai Non­nen­ma­cher: Ja, ein wei­te­res erklär­tes Ziel des Clubs – sobald wir nach der Pan­de­mie wie­der ver­mehrt Ver­an­stal­tun­gen haben kön­nen – besteht auch dar­in, Ange­bo­te nicht nur für die Gene­ra­ti­on 40 Plus, son­dern auch für Jün­ge­re zu machen. Dar­um sitzt im Bei­rat auch eine Jugend­be­auf­trag­te. Ein Bei­spiel ist ein Frank­reich­tag, den wir im Novem­ber zusam­men mit dem Dient­zen­ho­fer Gym­na­si­um machen, bei dem wir Schü­le­rin­nen und Schü­ler an die Uni ein­la­den, um ihnen die roma­nis­ti­schen Fächer und das uni­ver­si­tä­re Ange­bot zu zeigen.

War­um kön­nen Sie ein Fran­zö­sisch-Stu­di­um empfehlen?

Kai Non­nen­ma­cher: Die Grün­de, sich für ein Stu­di­um des Fran­zö­si­schen zu ent­schei­den, sind evi­dent: Es ist Deutsch­lands wich­tigs­tes Wirt­schafts­part­ner­land in Euro­pa, mit einem rie­si­gen Arbeits­markt. Es geht in die­sem Sin­ne nicht nur dar­um, die Spra­che zu lie­ben. Es ist auch wich­tig, dass die deutsch-fran­zö­si­sche Wirt­schaft von die­ser Dop­pel­spra­chig­keit pro­fi­tie­ren kann, ich glau­be, die Epo­che der soge­nann­ten Erb­feind­schaft bei­der Län­der haben wir glück­li­cher­wei­se überwunden.

Da Sie jetzt wie­der­holt wirt­schaft­li­che Aspek­te erwähnt haben – ver­tritt der deutsch-fran­zö­si­sche Club Bam­ber­ger Wirt­schafts­in­ter­es­sen in Rodez? Betrei­ben Sie Lobbyarbeit?

Kai Non­nen­ma­cher: Nein, aber das war eben in Bam­berg der Ursprung der Städ­te­part­ner­schaft. Es waren tat­säch­lich Bosch-Mit­ar­bei­ter, die ursprüng­lich die Ver­bin­dung von Bam­berg und Rodez lan­ciert haben. Die Ursprungs­idee war also durch­aus zwi­schen zwei Fabri­ken. Aber Lob­by-Auf­ga­ben haben wir nicht. Obwohl nichts dage­gen sprä­che, wenn sich auch deut­sche und fran­zö­si­sche Untereh­men der bei­den Regio­nen aus­tau­schen würden.

In wel­chem Zustand befand sich das deutsch-fran­zö­si­sche Ver­hält­nis im Grün­dungs­jahr des deutsch-fran­zö­si­schen Clubs 1976?

Kai Non­nen­ma­cher: Die schlim­men Erin­ne­run­gen an die deut­sche Besat­zung und davon Betrof­fe­ne waren damals noch prä­sen­ter, und ent­spre­chend pfleg­te man in Frank­reich stär­ker als heu­te anti-deut­sche Res­sen­ti­ments. Es wur­de noch öfter abfäl­lig von den „Boches“ gespro­chen, oder deut­sche Tou­ris­ten wur­den in Frank­reich spöt­tisch mit mili­tä­ri­schem Gruß emp­fan­gen. Der Ver­söh­nungs­dis­kurs zwi­schen den Natio­nen ergab damals noch mehr Sinn und war nötiger.

Wie steht es um das Ver­hält­nis heute?

Kai Non­nen­ma­cher: Auch wenn sich zuletzt zum Bei­spiel bei Emma­nu­el Macron ein wenig Ent­täu­schung dar­über breit­ge­macht hat, dass Ange­la Mer­kel so wenig auf sei­ne euro­pa­po­li­ti­schen Vor­stel­lun­gen und Ange­bo­te ein­ge­gan­gen ist, gab es his­to­risch, glau­be ich, schon vor dem Aache­ner Ver­trag, der den Ely­sée-Ver­trag von 1963 ergänzt, noch nie einen so tie­fen Aus­tausch und eine so dich­te Ver­net­zung auf allen Ebe­nen, zum Bei­spiel anhand gemein­sa­mer Kabi­netts­sit­zun­gen oder regel­mä­ßi­ger Tref­fen und Zusam­men­ar­beit auf minis­te­ria­ler Ebe­ne. Was die Ste­reo­ty­pe von­ein­an­der angeht, glau­be ich, dass die Deut­schen ihnen heu­te nicht mehr so deut­lich ent­spre­chen und etwas locke­rer sind in Bezug auf die berühm­ten Sekun­där­tu­gen­den, die man ihnen vor­warf oder über die man in Frank­reich lach­te – also das Stren­ge, Dis­zi­pli­nier­te, Humor­lo­se oder die Socken in San­da­len. Aber eigent­lich habe ich es mit sol­chen Gegen­über­stel­lun­gen nicht so. Gera­de als Kul­tur­wis­sen­schaft­ler möch­te ich sagen, dass eine Über­be­to­nung die­ser Tie­fen­ge­schich­te, also die der Erb­fein­de, die auf den Deutsch-Fran­zö­si­schen Krieg von 1870 zurück­geht, im All­ge­mei­nen oder auch in deutsch-fran­zö­si­schen Stu­di­en­gän­gen nichts bringt.

Wie mei­nen Sie das?

Kai Non­nen­ma­cher: Oft ist es so, dass sich in den glei­chen Milieus Deut­sche und Fran­zo­sen viel ähn­li­cher sind als man glaubt. Es gibt natür­lich Emp­find­lich­kei­ten, natio­nal-emp­find­li­che The­men, die wei­ter­ge­reicht wer­den über die Gene­ra­tio­nen, wie die Besat­zung, aber das Ver­hält­nis hat sich nor­ma­li­siert. Das bedeu­tet aber auch, dass in gewis­ser Wei­se das Feu­er zwi­schen den bei­den Natio­nen ver­schwun­den ist. Auf­grund des Schen­gen-Abkom­mens sind die Gren­zen offen und mit dem Euro gibt es eine gemein­sa­me Wäh­rung. Das ist gut, aber ein Stück weit ist des­we­gen die Alteri­tät, das Anders­sein, per­du – das viel­leicht irri­tie­ren­de, aber auch fas­zi­nie­ren­de Anders­sein ist ver­schwun­den. Den­ken Sie an ein Lie­bes­paar, das strei­tet. Es fliegt Geschirr, es gibt Geschrei, aber hin­ter­her steht die tem­pe­ra­ment­vol­le Ver­söh­nung an. Dann gibt es Paa­re, deren Bezie­hung sich ein­ge­pen­delt hat, man kennt die Stär­ken, aber auch die Schwä­chen des ande­ren. Heu­te ist nicht mehr die Zeit des Geschirr­wer­fens, aber auch nicht die der hei­ßen Küs­se. Das soll aber nicht hei­ßen, dass ich mir ein Kanz­ler-Prä­si­den­ten-Duo wün­sche, das sich entfremdet.

Wie hat man in Frank­eich den ruhi­gen, fast schon zu ruhi­gen Wahl­kampf und die Bun­des­tags­wahl in Deutsch­land verfolgt?

Kai Non­nen­ma­cher: Ber­nard-Hen­ri Lévy, einer der bekann­tes­ten Phi­lo­so­phen Frank­reichs, hat nach der Wahl in einem Gast­bei­trag in der Süd­deut­schen Zei­tung von einem guten demo­kra­ti­schen Bei­spiel geschrie­ben. Er freut sich über die hohe Wahl­be­tei­li­gung von 76 Pro­zent, die für ihn eine Leben­dig­keit der deut­schen Demo­kra­tie bezeugt. Außer­dem gefällt ihm, dass die Lin­ke nicht die Fünf-Pro­zent-Hür­de schaff­te und die Rech­te zwar immer noch zu stark, aber doch schwä­cher als in Frank­reich ist. Außer­dem lobt er den grund­le­gend respekt­vol­len und ange­neh­men Umgang der Kan­di­da­tin und der Kan­di­da­ten mit­ein­an­der. Auch in Bezug auf Ange­la Mer­kel blickt man in Frank­reich manch­mal ein wenig sehn­süch­tig auf ihre Unei­tel­keit. Man neh­me Nico­las Sar­ko­zy oder auch Macron – da ist oft viel Lou­is-de-Funès-Haf­tig­keit dabei, möch­te ich sagen – gro­ße Show und Bling-Bling. Es gibt in Frank­reich zwar durch­aus mehr Tole­ranz als in Deutsch­land für eine gewis­se Gran­dez­za, die man Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­kern durch­ge­hen lässt, aber mein Ein­druck ist schon, dass Fran­zo­sen von uns mehr Sach­lich­keit, wie sie es bei Mer­kel oder jetzt bei Scholz oder Laschet gese­hen haben, erwarten.

Olaf Scholz wird aller Wahr­schein­lich­keit nach der nächs­te deut­sche Kanz­ler wer­den. Wen hät­te man sich in Frank­reich mehr gewünscht, ihn oder Armin Laschet?

Kai Non­nen­ma­cher: Frank­reich ist seit der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on sozio­lo­gisch tief gespal­ten in ein lin­kes, repu­bli­ka­ni­sches und ein bür­ger­li­ches, immer noch stär­ker katho­lisch, lan­ge Zeit auch noch roya­lis­tisch, gepräg­tes Frank­reich. Ers­te­re Sei­te wird für Scholz sein, bei den Bür­ger­li­chen bevor­zugt man natür­lich Laschet. Die fran­zö­si­schen Prä­si­dent­schafts­wah­len 2022 wer­den zwi­schen Macron und Mari­ne Le Pen im bür­ger­li­chen Lager aus­ge­foch­ten wer­den, so beweg­te sie sich in Rich­tung der Mit­te und Macron in den letz­ten Jah­ren deut­lich weg von sei­nen Anfän­gen als Minis­ter des Lin­ken Hollande.

Der ers­te Staats­be­such eines neu­ge­wähl­ten deut­schen Kanz­lers geht tra­di­tio­nel­ler­wei­se nach Paris. Wem trau­en Sie sozu­sa­gen weni­ger Socken-in-San­da­len-Haf­tig­keit beim Auf­tritt im Ély­sée-Palast zu: Scholz oder Laschet?

Kai Non­nen­ma­cher: Jen­seits poli­ti­scher Inhal­te traue ich es Olaf Scholz zu, die bes­se­re Figur zu machen, aber jetzt nicht so sehr aus poli­ti­schen Grün­den, son­dern wegen sei­ner tro­cke­nen, viel­leicht nord­deutsch begrün­de­ten Zurück­hal­tung, die nicht so sehr zu Pan­nen neigt wie der rhein­län­di­sche Froh­sinn von Armin Laschet.

Gene­ra­tio­nen von deut­schen Schü­le­rin­nen und Schü­lern weh­ren sich dum­mer­wei­se dage­gen, Fran­zö­sisch zu ler­nen. Ich selbst gehör­te dazu. Was möch­ten Sie die­sen Leu­ten entgegenrufen?

Kai Non­nen­ma­cher: Das Fran­zö­si­sche ist nicht nur eine schö­ne Spra­che und eine leben­di­ge Erbin der latei­ni­schen Kul­tur. Fran­zö­sisch spre­chen bedeu­tet auch, dass man Din­ge anders sieht und anders aus­drückt. Fran­zö­sisch ler­nen, heißt in die fran­zö­si­sche Kul­tur ein­tau­chen. Die­ses Anders­sein macht uns zu Euro­pä­ern, nach dem Brexit wird das Fran­zö­si­sche wich­ti­ger in Euro­pa, Inter­na­tio­na­li­sie­rung ist bei uns nicht nur eng­lisch, son­dern soll mehr­spra­chig sein. Es gibt prag­ma­ti­sche Grün­de, his­to­ri­sche und Gefühlsgründe.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Deutsch-Fran­zö­si­schen Club Bam­berg unter: 

www.dfg-bamberg.de

50 Jah­re – 50 Rezepte

Deutsch-fran­zö­si­sches Koch­buch zur Erin­ne­rung an 50 Jah­re Bamberg-Rodez

„Not macht erfin­de­risch“, dach­ten sich die Orga­ni­sa­to­ren des 50. Städ­te­part­ner­schafts­ju­bi­lä­ums Bam­berg-Rodez. Nach­dem die Fol­gen der Coro­na-Pan­de­mie die geplan­ten per­sön­li­chen Begeg­nun­gen zum Part­ner­schafts­ju­bi­lä­um unmög­lich mach­ten, initi­ier­te Bri­git­te Rie­gel­bau­er, die Städ­te­part­ner­schafts­be­auf­trag­te im Bam­ber­ger Rat­haus, ein Koch­buch-Pro­jekt mit dem Mot­to „Lie­be geht durch den Magen“.

Über­tra­gen auf die Städ­te­part­ner­schaft Bam­berg-Rodez nutz­te die deutsch-fran­zö­si­sche Fan­ge­mein­de die Mög­lich­keit, in Abspra­che mit ihren lang­jäh­ri­gen Freun­den hier wie dort Rezep­te ein­zeln oder gemein­sam zu kochen, um auf die­se Art und Wei­se wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie in Ver­bin­dung zu blei­ben. Zum 50. Jubi­lä­um der Part­ner­schaft ist so ein deutsch-fran­zö­si­sches Koch­buch ent­stan­den mit der Mög­lich­keit, die Küche des Part­ners kennenzulernen. 

Pas­send zum Jubi­lä­um laden 50 Rezep­te zum Nach­ko­chen ein. Auf Sei­ten Bam­bergs dür­fen Klas­si­ker wie Frän­ki­sches Schwei­ne­schäu­fela und Sau­er­bra­ten nicht feh­len, abge­run­det durch Peti­tes­sen wie Leb­ku­chen Bam­ber­ger Art oder Apfel­kräpfla. Die cui­sine à la Rodez kennt hin­ge­gen Boules de chou far­ci, über­setzt gefüll­te Kohl­ku­geln, oder Couf­idou ou dau­be avey­ron­nai­se, den lan­des­ty­pi­schen Rind­fleisch­ein­topf, bei dem das Rind­fleisch über Nacht in eine Mix­tur aus Rot­wein, Zwie­beln, Knob­lauch, Nel­ken, Thy­mi­an, Lor­beer­blatt sowie Salz und Pfef­fer gelegt wird. Nicht feh­len dür­fen auch hier Schman­kerln wie der Pud­ding ähn­li­che Flan Pâtis­sier – übri­gens ein Rezept des fran­zö­si­schen Gene­ral­kon­suls aus Mün­chen – oder der gehalt­vol­le Gâteau a la bro­che avey­ron­nais, ein Baum­ku­chen, für des­sen Zube­rei­tung unter ande­rem 1 Kilo­gramm Mehl, 1 Kilo­gramm Zucker und 24 Eier benö­tigt werden.

Das Koch­buch ent­hält die 50 Rezep­te auf jeweils einer Dop­pel­sei­te, jeweils bebil­dert und in einer deut­schen und fran­zö­si­schen Ver­si­on. Gruß­wor­te von Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, Bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Teyssed­re, Kai Non­nen­ma­cher vom Deutsch-Fran­zö­si­schen Club e.V. und Mar­ti­ne Brin­gu­ier sowie Agnès Cuis­set vom Part­ner­schafts­ko­mi­tee Rodez-Bam­berg run­den das Büch­lein ab. 

Das deutsch-fran­zö­si­sche Koch­buch ist ein Gemein­schafts­werk. Neben dem Part­ner­schafts­ko­mi­tee Rodez und dem Deutsch-Fran­zö­si­schen Club Bam­berg, die ihren Teil zum Gelin­gen bei­getra­gen haben, geht der Dank vor allem an die vie­len – von Schüler:innen bis zu Grün­dungs­mit­glie­dern der Part­ner­schaft –, die ihre Koch­re­zep­te ver­öf­fent­licht haben.

Das Koch­buch ist für einen Unkos­ten­bei­trag von sechs Euro erhält­lich und kann unter der E‑Mail-Adres­se brigitte.riegelbauer@stadt.bamberg.de oder der Tele­fon­num­mer 0951 /​/​87–1010 bestellt wer­den, solan­ge der Vor­rat reicht, da die Auf­la­ge limi­tiert ist.