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Steigerwald-Zentrum

Hand­thal am Steigerwald

10 Jah­re Stei­ger­wald-Zen­trum: „Wald­wirt­schaft ist Klimaschutz“

Seit 2014 infor­miert das Stei­ger­wald-Zen­trum über den Wald, sei­nen Zustand und sei­ne Erhal­tung. Eine unter den Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels nicht immer aus­sichts­rei­che Auf­ga­be. Trotz­dem blickt man posi­tiv in die Zukunft.

Im Jahr 2012 war Spa­ten­stich für die Umwelt­bil­dungs­ein­rich­tung Stei­ger­wald-Zen­trum, gele­gen nahe dem unter­frän­ki­schen Hand­thal am west­li­chen Rand des Stei­ger­wal­des. Nach zwei Jah­ren Bau­zeit und etwa drei Mil­lio­nen Euro Bau­kos­ten konn­te 2014 Eröff­nung gefei­ert werden.

Seit­dem hat das Zen­trum etwa 280.000 Besucher:innen emp­fan­gen. Allen davon ver­such­te es mit sei­nem Ver­an­stal­tungs- und Infor­ma­ti­ons­pro­gramm, Ein­sich­ten in das Öko­sys­tem Wald, sei­ne Bewirt­schaf­tung und Erhal­tung näher­zu­brin­gen. Dies aber immer wie­der unter inhalt­li­chen Anpas­sun­gen, denn der Stei­ger­wald ist nicht mehr der­sel­be wie vor zehn Jahren.

Danie­la Mah­roug ist Mit­glied der Geschäfts­lei­tung des Trä­ger­ver­eins, der sich aus Gemein­den und Land­krei­sen des Stei­ger­wal­des, der Baye­ri­schen Forst­ver­wal­tung und den Baye­ri­schen Staats­fors­ten zusam­men­setzt. Lou­is Kalik­stein ist forst­li­cher Lei­ter des Zen­trums. Mit den bei­den haben wir über das Zehn­jäh­ri­ge des Zen­trums, den Zustand des Stei­ger­wal­des, Wald­wirt­schaft und posi­ti­ve Zukunfts­per­spek­ti­ven gesprochen.

War­um wur­de das Stei­ger­wald-Zen­trum gegründet?

Danie­la Mah­roug: 2011 war das inter­na­tio­na­le Jahr zum Schutz der Wäl­der. Zu die­sem Anlass gab es einen Minis­ter­rats-Beschluss in Bay­ern, ein Bil­dungs- und Infor­ma­ti­ons­zen­trum auf­zu­bau­en – dar­aus wur­de letzt­lich das Stei­ger­wald-Zen­trum. Ein wei­te­rer Grund bestand dar­in, den Wald sozu­sa­gen ein­mal auf­ma­chen zu wol­len, die Tür zu ihm zu öff­nen und den Leu­ten zu zei­gen, wie nach­hal­ti­ge Wald­wirt­schaft und Forst­wirt­schaft im All­ge­mei­nen funk­tio­nie­ren und was man mit dem Roh­stoff Holz alles machen kann. Des­we­gen ent­schied man sich auch für ein Holzgebäude.

Wor­auf wur­de beim Bau archi­tek­to­nisch geach­tet? Das Zen­trum ist eckig und kan­tig – nicht unbe­dingt natür­li­che Formen.

Danie­la Mah­roug: Man hat sich damals sehr inten­siv mit der Form befasst und dabei ver­sucht, das Zen­trum so zu gestal­ten, dass der Bau in die­sem schö­nen Land­strich nicht domi­niert. Vie­le Leu­te, die zu uns kom­men, sind ent­spre­chend beein­druckt, wie groß das Gebäu­de im Innern ist, weil es von außen nicht so groß wirkt. Vom Park­platz aus sieht man es sogar kaum. Inso­fern haben die Archi­tek­ten sehr gute Arbeit geleis­tet: Die Dach­nei­gung ist auch genau dem Gelän­de ange­passt und das Gebäu­de selbst fügt sich in den Hang ein.

War­um wur­de der Ort in Hand­thal für das Zen­trum ausgewählt?

Danie­la Mah­roug: Ein Exper­ten­gre­mi­um schau­te ver­schie­de­ne poten­zi­el­le Stand­or­te an und dann fiel die Wahl auf Hand­thal. Ich den­ke, aus­schlag­ge­bend war die Lage des her­vor­ra­gend geeig­ne­ten Stand­or­tes. Wir haben hier sehr schö­ne und viel­fäl­ti­ge Wäl­der rings­um und konn­ten das Gebäu­de direkt an den Wald­rand bau­en. Eine Eigen­schaft, die für ein Wald­zen­trum essen­ti­ell ist. Außer­dem konn­te Hand­thal bereits vor zehn Jah­ren Erfah­run­gen mit Tou­ris­mus aufweisen.

In wel­chem Zustand befand sich der Stei­ger­wald 2014?

Lou­is Kalik­stein: Was sei­ne Zusam­men­set­zung angeht, hat sich in den letz­ten zehn Jah­ren nichts Gra­vie­ren­des geän­dert. Gera­de der nörd­li­che Stei­ger­wald ist nach wie vor geprägt von gro­ßen Buchen­wald-Bestän­den. Was wir in den letz­ten Jah­ren aber natür­lich sehr stark mer­ken, sind die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels. Dabei hat sich der Zustand des Stei­ger­wal­des hin­sicht­lich der Wald­vi­ta­li­tät ins­ge­samt eher ver­schlech­tert. Auch das stel­len wir gera­de an den Buchen fest. Die­se Bäu­me lei­den beson­ders unter den tro­cke­nen und hei­ßen Som­mern der letz­ten zehn Jah­re. Eine posi­ti­ve Ver­än­de­rung, gera­de auch für die Arten­viel­falt, ist die Zunah­me an Bio­top­bäu­men und Tot­holz­struk­tu­ren im Wald.

Mach­te sich der Kli­ma­wan­del auch schon vor zehn Jah­ren bemerkbar?

Lou­is Kalik­stein: Sicher­lich, aber nicht so dras­tisch wie heu­te. Seit 2018 mer­ken wir den Kli­ma­wan­del deut­lich. Das war ein beson­ders tro­cke­nes und hei­ßes Jahr. Die­se Zustän­de haben sich dann 2019 fort­ge­setzt und wir hat­ten seit­dem mehr Extrem­jah­re als nor­ma­le. Von mei­nem Büro aus sehe ich einen Süd­hang und kann von Jahr zu Jahr zuschau­en, wie die Bäu­me absterben.

Wie bekannt waren vor zehn Jah­ren die The­men Natur­schutz und Klimawandel?

Lou­is Kalik­stein: Im Forst sind die­se The­men seit viel län­ge­rer Zeit aktu­ell. Ich den­ke jedoch, dass die­se The­men gesell­schaft­lich erst vor eini­gen Jah­ren wich­ti­ger gewor­den sind, heu­te ste­hen sie aber auf jeden Fall im öffent­li­chen Fokus. Gesell­schaft­li­che Initia­ti­ven wie das Volks­be­geh­ren „Ret­tet die Bie­nen“ von 2018 haben wei­te­re Bewe­gung reingebracht.

Das Publi­kum des Stei­ger­wald-Zen­trums ist wahr­schein­lich Publi­kum, das sich sowie­so schon für die­se The­men inter­es­siert. Wie erreicht man die, die sich nicht dafür interessieren?

Lou­is Kalik­stein: Unser Publi­kum ist zwar sehr breit gefä­chert, trotz­dem kom­men vie­le Leu­te tat­säch­lich aus dem Grund, dass sie sich bereits über die Mate­rie infor­miert haben. Den­noch haben wir auch immer wie­der Besu­cher, die viel­leicht ein­fach einen Aus­flug in den Stei­ger­wald machen und noch kei­ne all­zu gro­ßen Vor­er­fah­run­gen mit­brin­gen. Die­se ver­su­chen wir ganz beson­ders in unse­ren Ver­an­stal­tun­gen und Aus­stel­lun­gen zu erreichen.

Danie­la Mah­roug: Wir machen zum Bei­spiel vie­le Füh­run­gen für Schul­klas­sen, um ihnen den Wald, aber auch Natur- und Umwelt­schutz näher­zu­brin­gen. Denn die Schü­ler kom­men teil­wei­se aus Fami­li­en, in denen Nach­hal­tig­keits-The­men noch nicht beson­ders ver­an­kert sind. Ähn­lich wie bei einem Schul­be­such im Thea­ter oder im Muse­um möch­ten wir so Kon­takt mit dem Wald herstellen.

Auf Ihrer Home­page schrei­ben Sie: „Das Kon­zept des Stei­ger­wald-Zen­trums ist es, Nach­hal­tig­keit am Bei­spiel der Wald­be­wirt­schaf­tung und Holz­ver­wen­dung erleb­bar zu machen.“ Inwie­fern gehö­ren Wald­be­wirt­schaf­tung und Erhal­tung zusam­men, inwie­fern ste­hen sie im Widerspruch?

Lou­is Kalik­stein: Ich wür­de sagen, Wald­wirt­schaft ist ange­wand­ter Kli­ma­schutz. Der Wald lei­det unter dem Kli­ma­wan­del, aber er ist auch eine Ant­wort auf ihn. Denn wenn wir etwa Holz­pro­duk­te nut­zen und dadurch ener­gie- und CO2-inten­si­ve Pro­duk­te erset­zen, schüt­zen wir das Kli­ma. Man hilft dem Wald und unter­stützt sei­nen Erhalt also durch sei­ne Bewirt­schaf­tung. Ein wei­te­rer Punkt ist: Wenn wir sehen, wie die Bäu­me unter dem Kli­ma­wan­del lei­den, dann stel­len gera­de wir Förs­ter fest, dass wir aktiv etwas tun müs­sen, um den Wald umzu­bau­en und ihn zu stabilisieren.

Wenn man den Wald also voll­stän­dig in Ruhe lie­ße, gin­ge es ihm schlechter?

Lou­is Kalik­stein: Davon gehen wir aus. Grund­sätz­lich infor­mie­ren wir sehr breit zu ver­schie­de­nen Nach­hal­tig­keits­aspek­ten, im per­sön­li­chen Bereich zum Bei­spiel über Ernäh­rung, aber eben auch zu nach­hal­ti­ger Wald­wirt­schaft. Dabei bemer­ken wir, dass vie­le Leu­te glau­ben, dass Wald­be­wirt­schaf­tung dazu führt, dass der Wald klei­ner wird oder das Holz weni­ger. Man muss aber erklä­ren, dass wir den Wald natür­lich bewirt­schaf­ten, es ihm des­we­gen aber nicht schlech­ter geht oder es weni­ger Wald­flä­che gibt. Wir pflan­zen ja auch immer wie­der Bäu­me nach, bezie­hungs­wei­se schaf­fen Vor­aus­set­zung für Natur­ver­jün­gung. Ent­spre­chend nimmt die Wald­flä­che im gan­zen Land, wenn auch im gerin­gen Umfang, ste­tig zu.

Das Stei­ger­wald-Zen­trum ist auch Wald­er­leb­nis­zen­trum. Was bedeu­tet das?

Danie­la Mah­roug: Jeder Mensch erlebt den Wald, wenn er in ihn hin­ein­geht. Was wir machen möch­ten, ist Impul­se geben, wie man den Wald zusätz­lich aus einer ande­ren Per­spek­ti­ve sehen kann. Das ver­su­chen wir mit Wald­füh­run­gen für Kin­der ver­schie­de­ner Alters­stu­fen, Ober­stu­fen­klas­sen und Fach­grup­pen. Dabei möch­ten wir den Leu­ten ziel­grup­pen­ge­rech­te Ein­sich­ten bie­ten, die sie sonst viel­leicht nicht sehen.

Was sind das für Einsichten?

Lou­is Kalik­stein: Nor­ma­ler­wei­se geht man viel­leicht im Wald spa­zie­ren und schaut sich ein biss­chen die Bäu­me an. Wir bli­cken aber auch mal unter die Ober­flä­che des Bodens oder nach oben in die Baum­kro­nen oder mit dem Mikro­skop auf Blatt- oder Holz­struk­tu­ren Auch ver­fü­gen wir über Spe­zi­al­bril­len, die einen Ein­druck ver­mit­teln, wie ein Insekt den Wald sieht. Außer­dem bie­ten wir immer wie­der Ele­men­te wie das bewuss­te Wahr­neh­men der Gerü­che oder Geräu­sche des Wal­des. Das sind Din­ge, sie schon viel bewir­ken kön­nen, was die Sicht auf den Wald angeht. Und eine Ver­an­stal­tung, die eine sehr unge­wöhn­li­che Per­spek­ti­ve auf den Wald lie­fert, ist das Baum­klet­tern. Das ist vor allem bei Kin­dern sehr beliebt.

Nach wel­chen Gesichts­punk­ten stel­len Sie das Ver­an­stal­tungs­pro­gramm zusammen?

Danie­la Mah­roug: Wir schau­en, dass wir es aus­ge­wo­gen zwi­schen Infor­ma­ti­on und Unter­hal­tung gestal­ten, wobei jede Unter­hal­tungs-Ver­an­stal­tung auch die Absicht hat, über den Wald zu infor­mie­ren und den Blick auf ihn zu schär­fen. So ist unser Wild­gril­len nicht nur eine Grill-Akti­on, son­dern soll den Leu­ten auch klar machen, was für ein nach­hal­ti­ges Pro­dukt Wild­fleisch ist. Ansons­ten ste­hen bei der Ver­an­stal­tungs-Gestal­tung natür­lich Fami­li­en mit Kin­dern als Ziel­grup­pe sehr im Fokus. Da wir aber für alle etwas bie­ten wol­len, haben wir eben­falls zum Bei­spiel Rad­tou­ren mit dem Förs­ter, Füh­run­gen der Kräu­ter­frau oder ein­mal im Jahr unse­ren gro­ßen Waldtag.

Die Poli­tik tut zu wenig für den Kli­ma­schutz. Wel­che Schwie­rig­kei­ten berei­tet es dem Stei­ger­wald-Zen­trum, als Trä­ger unter ande­rem die Baye­ri­schen Staats­fors­ten und Land­krei­se im Stei­ger­wald und damit den baye­ri­schen Staat zu haben?

Lou­is Kalik­stein: Wir sind als Forst­team des Stei­ger­wald-Zen­trums dem Forst­mi­nis­te­ri­um unter­stellt und die­ses Minis­te­ri­um ist sich, schon sehr lan­ge bewusst, dass uns der Kli­ma­wan­del vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen stellt. Des­halb hat das Minis­te­ri­um auch schon seit län­ge­rem dar­auf reagiert. So gibt es etwa ein För­der­pro­gramm für pri­va­te Wald­be­sit­zer, das im bun­des­wei­ten Ver­gleich die höchs­ten För­der­sät­ze hat. Die­ses För­der­pro­gramm unter­stützt die Wald­be­sit­zer bei der wich­ti­gen Auf­ga­be des Wald­um­baus. Auch exis­tiert seit Kur­zem ein neu­es Holz­bau­fö­de­r­pro­gramm. So wer­den Wald­um­bau und die lang­fris­ti­ge Ver­wen­dung die­ses nach­hal­ti­gen Roh­stof­fes gezielt vorangetrieben.

Wird sich das Stei­ger­wald-Zen­trum irgend­wann eines düs­te­ren oder dras­ti­sche­ren Tones bedie­nen müs­sen, um auf den dras­ti­scher wer­den Kli­ma­wan­del hinzuweisen?

Lou­is Kalik­stein: Ich weiß nicht, ob das der rich­ti­ge Weg wäre. Viel­leicht mer­ke ich das in mei­ner Forst-Bubble nur beson­ders stark, aber eigent­lich habe ich den Ein­druck, dass bereits von allen Sei­ten gewarnt wird. Da könn­te es pas­sie­ren, dass die Leu­te die­ses War­nens irgend­wann über­drüs­sig oder noch über­drüs­si­ger wer­den. Nächs­tes Jahr zei­gen wir dar­um eine Aus­stel­lung, die den Ansatz ver­folgt, das The­ma vom Posi­ti­ven her anzu­ge­hen und nicht immer vom Düs­te­ren. Dabei wer­den wir zei­gen, was schon erreicht wur­de und wie man dar­aus viel­leicht Hoff­nung und Moti­va­ti­on schöp­fen kann.

Was wol­len oder müs­sen Sie im Zen­trum außer­dem noch erreichen?

Danie­la Mah­roug: Ich den­ke, wir haben uns als Zen­trum in der Regi­on sehr gut eta­bliert, das sehen wir zum Bei­spiel an der Viel­zahl der Anfra­gen aus Schu­len, beim gro­ßen Besu­cher­an­drang beim Wald­tag oder den in der Regel aus­ge­buch­ten Wochen­end­ver­an­stal­tun­gen. Die­sen Zuspruch wol­len wir in einem ers­ten Schritt hal­ten und fort­füh­ren. Künf­tig wird es aber durch­aus auch The­men geben, die wir stär­ker in den Fokus neh­men müs­sen, wie zum Bei­spiel Holz­bau. Der Kli­ma­wan­del for­dert uns auf, mehr Holz im Bau­we­sen zu ver­wen­den. Auch ent­steht gegen­über von unse­rem Zen­trum auf einer bis­her ver­wach­se­nen Flä­che eine Streu­obst­wie­se, auf der wir noch einen klei­nen Weg und ver­schie­de­ne Sta­tio­nen anle­gen möch­ten. Eine Aus­stel­lung „Schatz­kam­mer Streu­obst­wie­se“ zei­gen wir bereits in die­sem Jahr.

Wie könn­te sich der Zustand des Stei­ger­wal­des in den nächs­ten zehn Jah­ren verändern?

Lou­is Kalik­stein: Ich glau­be, auch hier muss man die Sache posi­tiv sehen. Der Staats­wald, der einen gro­ßen Teil des Stei­ger­wal­des aus­macht, wird vor­bild­lich bewirt­schaf­tet. Auch sind die Baye­ri­schen Staats­fors­ten inten­siv dabei, den Wald umzu­bau­en und auf den Kli­ma­wan­del vor­zu­be­rei­ten – und das schon seit eigent­lich 30 Jah­ren. Wich­tig wird es nur wer­den, auch die Pri­vat­wald­be­sit­zer mit­zu­neh­men, sie auf­zu­klä­ren und zu moti­vie­ren, ihren Wald zukunfts­fest auf­zu­stel­len. Ihnen soll­te man nicht die Zukunft schwarz­ma­len und sagen, dass in 20 Jah­ren sowie­so alles vor­bei ist. Es gibt eine Chan­ce, den Wald zu ret­ten und dar­an arbei­ten wir.

Im Sep­tem­ber gibt es im Zen­trum ein Fest zum zehn­jäh­ri­gen Bestehen. Was wird an die­sem Tag geboten?

Danie­la Mah­roug: Nach einem Fest­akt für gela­de­ne Gäs­te haben wir ab 13 Uhr ein bun­tes Pro­gramm für alle auf die Bei­ne gestellt. Es wird ver­schie­de­ne The­men­füh­run­gen unse­rer Wald­päd­ago­gik geben, Vor­trä­ge rund um Wald, Holz und Kli­ma sowie vie­le Mit­mach­sta­tio­nen wie Natur­bas­te­lei­en, Brenn­gra­vur oder Tex­til­druck. Außer­dem kann man sich unse­re Jubi­lä­ums­aus­stel­lun­gen anse­hen und eine eige­ne „Jubi­lä­ums-Wald­wun­der­tü­te“ erwer­ben. Gemäß dem Mot­to unse­res gesam­ten Jubi­lä­ums­jah­res „10 bun­te Jah­re“ wol­len wir an die­sem Tag vor allem zei­gen, wel­che Ange­bots­viel­falt das Haus bietet.

Zehn jäh­ri­ges Bestehen und Obstwiesen

Neue Wech­sel­aus­stel­lun­gen im Steigerwald-Zentrum

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Das Stei­ger­wald-Zen­trum im unter­frän­ki­schen Hand­thal zeigt der­zeit zwei neue Wech­sel­aus­stel­lun­gen. Vor dem Hin­ter­grund des zehn­jäh­ri­gen Bestehens des Zen­trums im Jahr 2024 ste­hen die­se Aus­stel­lun­gen in beson­de­rer Ver­bin­dung zur Aus­rich­tung und His­to­rie des Hauses.

Die ers­te Aus­stel­lung „10 bun­te Jah­re – Eine Rei­se durch die Viel­falt unse­rer Aus­stel­lun­gen“ prä­sen­tiert eine unter­halt­sa­me Rück­schau auf eine Aus­wahl der mehr als 50 Son­der­schau­en, die das Stei­ger­wald-Zen­trum seit sei­ner Eröff­nung vor zehn Jah­ren den Besu­che­rin­nen und Besu­chern zei­gen konn­te: Eine Viel­falt von Kunst und regio­na­len The­men über die Tier­welt bis hin zum Kli­ma­wan­del. In der aktu­el­len Zusam­men­stel­lung kön­nen nun aus­ge­wähl­te Expo­na­te, Mit­mach­sta­tio­nen, Bil­der und Pla­ka­te von neun­zehn ver­gan­ge­nen Aus­stel­lun­gen neu aus­pro­biert werden.

Die Aus­stel­lung „Schatz­kam­mer Streu­obst­wie­se“ beleuch­tet zudem die Bedeu­tung alter Obst­wie­sen. Die­se bie­ten nicht nur gesun­de und schmack­haf­te Früch­te. Durch ihre viel­fäl­ti­gen Struk­tu­ren sind die Wie­sen ein wich­ti­ger Lebens­raum für ver­schie­dens­te Tier- und Pflan­zen­ar­ten und daher für den Natur­schutz von gro­ßem Wert.

Nicht nur Wis­sen, son­dern auch prak­ti­sche Vor­schlä­ge, wie man aktiv wer­den und das Obst nut­zen kann, wer­den ver­mit­telt. „Schatz­kam­mer Streu­obst­wie­se“ ist in gewis­ser Wei­se ein Blick in die nahe Zukunft des Stei­ger­wald-Zen­trums. Denn aktu­ell wird die brach lie­gen­de alte Obst­wie­se gegen­über dem Gebäu­de zum „Erleb­nis­raum Obst­wie­se“ auf­be­rei­tet. Dort soll ein neu­er Bil­dungs­be­reich ent­ste­hen, der den wich­ti­gen Lebens- und Kul­tur­raum Obst­wie­se näher beleuch­tet und künf­tig in unter­schied­li­che päd­ago­gi­sche Akti­vi­tä­ten des Zen­trums ein­be­zo­gen wer­den wird.

Die bei­den Aus­stel­lun­gen lau­fen noch bis 22. Sep­tem­ber. Die Öff­nungs­zei­ten sind von Diens­tag bis Sonn­tag und an allen Fei­er­ta­gen von 10 bis 18 Uhr.

Stei­ger­wald-Zen­trum

Wald­tag 2024: Auf­takt des Veranstaltungs-Sommers

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Der Wald­tag 2024 im Stei­ger­wald-Zen­trum stand unter dem Mot­to „Der Wald und wir“. Einen Tag lang konn­te sich das Publi­kum über die gesell­schaft­li­che Bedeu­tung des Wal­des informieren.

Trotz wid­ri­gem Wet­ter haben mehr als 2.500 Besucher:innen am Wald­tag 2024 im Stei­ger­wald-Zen­trum teil­ge­nom­men, wie die Ein­rich­tung mit­teil­te. Die all­jähr­li­che Ver­an­stal­tung am ers­ten Mai-Sonn­tag mar­kiert den Beginn der Som­mer­sai­son im Wald­er­leb­nis- und Wald­in­for­ma­ti­ons­zen­trum in Handthal.

Das dies­jäh­ri­ge Mot­to „Der Wald und wir“ bot eine brei­te Palet­te an The­men, bei denen sich das Publi­kum über das Leben im und mit dem Wald infor­mie­ren konn­te. 25 Sta­tio­nen hat­ten die Ver­an­stal­ter im Vor­feld gestaltet.

So ging es etwa mit einem Jäger auf eine spie­le­ri­sche Pirsch mit Tier­su­che im Wald, eine Kräu­ter­frau stell­te Ess­ba­res wie Wald­meis­ter, Bär­lauch­blü­ten-Pfef­fer und fri­sches Fich­ten­grün aus dem Wald vor und die „Akti­on Grund­was­ser­schutz“ mach­te dar­auf auf­merk­sam, wel­che gesell­schaft­li­che Bedeu­tung der Wald als Was­ser­spei­cher hat. Dass der Wald gleich­sam Arbeits- und Erho­lungs­ort sein kann, konn­te das Publi­kum zusätz­lich an Stän­den von Förs­te­rin­nen und Forst­wir­ten, in einem Ern­te-Simu­la­tor und beim QiGong im Wald erfahren.

„Es war ein durch und durch gelun­ge­ner Wald­tag, und wir waren vom Besu­cher­an­sturm wirk­lich posi­tiv über­rascht,“ sag­te Lou­is Kalik­stein (hier im Stadt­echo-Inter­view), forst­li­cher Lei­ter im Stei­ger­wald-Zen­trum am Ende des Wald­ta­ges. Mit Aktio­nen wie Mär­chen im Wald, Baum­klet­tern, Holz­bas­te­lei­en, Bogen­schie­ßen oder Stock­brot backen habe man außer­dem bewie­sen, dass Umwelt­bil­dung nicht unbe­dingt tro­cke­ne Theo­rie sein muss.

Stei­ger­wald-Zen­trum

Wald­tag 2024: Der Wald und wir

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All­jähr­lich lädt das Stei­ger­wald-Zen­trum in Hand­thal zum Wald­tag, um dem Publi­kum „die Pfor­te zum Wald auf­schlie­ßen“, wie Lou­is Kalik­stein, Forst­li­cher Lei­ter des Zen­trums, sagt. Unter dem Mot­to „Der Wald und wir“ soll den Besucher:innen am 5. Mai durch Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen, Mit­mach-Aktio­nen wie Baum­klet­tern oder das immer belieb­te­re Wald­ba­den, der Wald, sein Zustand und sei­ne gesell­schaft­li­che Bedeu­tung näher­ge­bracht wer­den. Wir haben mit Lou­is Kalik­stein über den Tag gesprochen.
Herr Kalik­stein, wäre in einer idea­len Welt nicht jeden Tag Waldtag?

Lou­is Kalik­stein: Es ist im Grun­de genom­men jeden Tag Wald­tag. Es gibt in Deutsch­land das soge­nann­te freie Betre­tungs­recht, das heißt, jeder darf jeder­zeit in den Wald hin­ein­ge­hen. Auch haben wir eigent­lich sehr vie­le Wald­ta­ge im Stei­ger­wald-Zen­trum, weil wir regel­mä­ßig Schul­klas­sen oder ande­re Grup­pen durch den Wald füh­ren und an den Wochen­en­den vie­le Ver­an­stal­tun­gen auch im Wald anbie­ten. Das könn­te man als klei­ne Wald­ta­ge bezeich­nen, bloß unser gro­ßer Wald­tag fin­det tat­säch­lich nur ein­mal im Jahr statt.

Was hat es mit dem dies­jäh­ri­gen Mot­to „Der Wald und wir“ auf sich?

Lou­is Kalik­stein: Wir über­le­gen uns jedes Jahr ein ande­res Mot­to, weil wir den Wald, der wahn­sin­nig facet­ten­reich ist, immer von einem ande­ren Blick­win­kel aus betrach­ten wol­len. Die­ses Jahr wur­de es „Der Wald und wir“, weil wir damit die Bezie­hung von Mensch und Wald genau­er beleuch­ten wol­len. Man spricht ja immer davon, dass die Deut­schen so eine Wald­na­ti­on sei­en mit einem beson­de­ren Ver­hält­nis zum Wald.

Es gibt Län­der, wie zum Bei­spiel Island, die über­haupt kei­nen Wald haben. Deutsch­land hat hin­ge­gen rela­tiv viel davon. Wie kann sich so eine Land­schaft in einer Men­ta­li­tät niederschlagen?

Lou­is Kalik­stein: Sehr stark. Geht man in der Geschich­te zurück, sieht man, dass die Men­schen in Mit­tel­eu­ro­pa immer schon von und mit dem Wald leb­ten, in einer sehr engen und abhän­gi­gen Bezie­hung. Das Vieh wur­de zum Wei­den in den Wald getrie­ben, man hat Eichen­rin­de zum Ger­ben ver­wen­det, es wur­den Pflan­zen, Bee­ren, Pil­ze und Kräu­ter gesam­melt und man hat natür­lich Holz in rau­hen Men­gen benö­tigt. Der Ötzi ist ein gutes Bei­spiel dafür, wie gut sich die Men­schen mit dem Natur­stoff Holz aus­kann­ten. Er hat­te in sei­nem Werk­zeug und sei­ner Aus­rüs­tung 17 ver­schie­de­ne Holz­ar­ten bei sich, wie Unter­su­chun­gen erga­ben. Der Griff sei­nes Mes­sers war aus Eschen­holz, sein Tra­ge­ge­stell aus Hasel­nuss, sein Bogen aus Eibe und die Pfei­le aus Schnee­ball, einem Strauch­ge­wächs. Bereits vor gut 5000 Jah­ren, etwa die Zeit als Ötzi leb­te, kann­ten die Men­schen den Wald also sehr gut und wuss­ten ziem­lich genau, wel­ches Holz sie wofür ver­wen­den konn­ten. Die­se Ver­bin­dung zum Wald hat sich natür­lich auch in der Kul­tur nie­der­ge­schla­gen, zum Bei­spiel sind vie­le Rede­wen­dun­gen heu­te Zeug­nis davon, wie „den Wald vor lau­ter Bäu­men nicht sehen“, „sich wie die Axt im Wald beneh­men“ oder „ich glaub, ich steh‘ im Wald“.

Lässt sich sagen, wie es im Stei­ger­wald vor 5000 Jah­ren zuging?

Lou­is Kalik­stein: Was man sicher weiß ist, dass es deut­lich mehr Wald gab und dass der Wald haupt­säch­lich ein Buchen­wald war – genau wie heu­te. Die Men­schen waren zunächst noch nicht sess­haft, sie zogen als Jäger mit Hüt­ten und Zel­ten umher. Bevor­zugt haben sie ihre Quar­tie­re an Was­ser­läu­fen errich­tet, was Fund­stel­len ent­lang der Ebrach bele­gen. Dort hat man man zum Bei­spiel Stein­klin­gen und Boh­rer gefun­den. Mit dem Über­gang zum, Neo­li­thi­kum, also zur Jung­stein­zeit vor etwa 5000 Jah­ren, wur­den die Men­schen dann mehr und mehr zu sess­haf­ten oder zu teil­wei­se sess­haf­ten Acker­bau­ern und Vieh­züch­tern. Auch dies ist durch Kera­mik­fun­de im Stei­ger­wald belegt.

Wie steht es um den gesell­schaft­li­chen Bezug zum Wald heu­te? Ist man sich sei­ner Wich­tig­keit als Roh­stoff- oder Nah­rungs­lie­fe­rant bewusst oder nimmt man ihn zur Kennt­nis und nichts weiter?

Lou­is Kalik­stein: Ich glau­be, bei­des. Frü­her war der Wald natür­lich viel stär­ker im Fokus, was sei­ne Nut­zung anging. In den Jahr­tau­sen­den bevor es Plas­tik gab war Holz der Roh­stoff schlecht­hin: zum Hei­zen, Bau­en, für Werk­zeu­ge, Kar­ren, Waf­fen oder Schif­fe. Das hat sich erst in der Zeit geän­dert, als Metal­le und dann spä­ter Plas­tik auf­ka­men und das Holz immer wei­ter ablös­ten. Ent­spre­chend hat sich auch das Bild, das eine Gesell­schaft vom Wald hat, gewan­delt. Heu­te spielt er, neben durch­aus auch wei­ter­hin bestehen­den wirt­schaft­li­chen Aspek­ten, zum Bei­spiel eine wich­ti­ge tou­ris­ti­sche Rol­le. Die Leu­te gegen in ihm spa­zie­ren, wan­dern, Fahr­rad­fah­ren oder Geo­cachen. Das ist eine Art Schnit­zel­jagd anhand von GPS-Daten.

Im Stei­ger­wald und am Wald­tag kann man zudem Wald­ba­den, also im Wald Ent­span­nungs­übun­gen machen, bei denen man ver­sucht, die Natur bewusst und mit allen Sin­nen zu erle­ben. Wel­che Rück­mel­dun­gen bekom­men Sie dabei?

Lou­is Kalik­stein: Das Wald­ba­den stammt tra­di­tio­nell aus Japan und schwappt immer mehr nach Euro­pa über. Die Leu­te füh­len sich dabei ent­spannt, was auch wis­sen­schaft­lich beleg­bar ist. Der Puls ver­lang­samt sich, wenn wir uns im Wald auf­hal­ten. Es ist die küh­le­re Luft, das Vogel­zwit­schern, das Knar­ren der Bäu­me und das Rau­schen der Blät­ter. Er wirkt auf uns, ohne dass wir es mer­ken, beruhigend.

Wie erklä­ren Sie sich das?

Lou­is Kalik­stein: Der Kon­takt mit der Natur scheint etwas anzu­spre­chen, das von jeher in uns steckt. Der Mensch ist ja eigent­lich erst seit Kur­zem von der Natur ent­frem­det, wie man sagt. So ein Büro­ar­beits­platz ist eine rela­tiv neue Erfin­dung, vor­her haben wir jahr­tau­sen­de­lang in engem Ein­klang mit der Natur gelebt. Auf­grund der geschicht­li­chen Ver­bin­dung mit dem Wald befrie­digt uns die Arbeit oder der Auf­ent­halt in ihm irgend­wie immer noch. Genau wie Gemü­se im eige­nen Gar­ten anzu­bau­en. Auch scheint es eine gene­rel­le gesell­schaft­li­che Sehn­sucht nach Natur und Wald zu geben. Man schaue sich nur ein­mal erfolg­rei­che You­tube-For­ma­te wie
„7 vs. Wild“ an oder den Erfolg von „Land­lust“ und ande­ren Zeitschriften.

Es steht zu lesen, dass es in süd­li­chen Urlaubs­län­dern immer hei­ßer und ein Urlaub dort ent­spre­chend immer weni­ger attrak­tiv wird. Dar­um berei­sen die Leu­te eher nörd­li­che­re Regio­nen wie die hie­si­ge. Ist Ihnen ein sol­cher Zuwachs an Tou­ris­mus recht?

Lou­is Kalik­stein: Abso­lut. Was mich jedoch beun­ru­higt ist, dass es dem Wald wegen des Kli­ma­wan­dels und stei­gen­den Durch­schnitts­tem­pe­ra­tu­ren nicht so gut geht. Der Wald tickt sozu­sa­gen in lan­gen Zeit­räu­men. Jetzt haben wir aber einen Kli­ma­wan­del, der sehr rasch vor­an­schrei­tet und die Bäu­me tun sich schwer, mit die­ser Geschwin­dig­keit mit­zu­kom­men. Sie lei­den dar­un­ter, deutsch­land­weit. Gera­de bei der Buche mer­ken wir das hier im Stei­ger­wald deut­lich. Zusätz­lich beun­ru­hi­gend fin­de ich, dass die­se Ent­wick­lung kaum gesell­schaft­lich wahr­ge­nom­men wird. Ich freue mich also über alle, die in den Wald gehen und ihn und sei­ne Pro­ble­me wahrnehmen.

In wel­chem Zustand ist der Steigerwald?

Lou­is Kalik­stein: Der Stei­ger­wald ist auf gro­ßer Flä­che in einem noch guten und noch vita­len Zustand. Aber Schwie­rig­kei­ten durch Tro­cken­heit und Baum­ster­ben hat auch er.

Kann es den Bäu­men letzt­lich gelin­gen, sich an den Kli­ma­wan­del anzu­pas­sen, sofern die­ser nicht noch schlim­mer wird?

Lou­is Kalik­stein: Mit Sicher­heit. Die Natur hat kein Ziel und wird sich irgend­wie anpas­sen. Die Fra­ge ist nur, wel­ches Ziel eine Gesell­schaft hat? Wenn wir den Wald erhal­ten und ihn durch die­se schwie­ri­ge Zeit brin­gen wol­len, müs­sen wir ihm auf jeden Fall helfen.

Wo gera­ten Sie damit an Ihre Gren­zen? Da wo die Poli­tik nicht mitzieht?

Lou­is Kalik­stein: Nein, eher durch die Geschwin­dig­keit der kli­ma­ti­schen Ver­än­de­run­gen und die unvor­her­seh­ba­ren Fol­gen etwa, dass wir uns auf für den Wald schäd­li­che Insek­ten ein­stel­len wer­den müs­sen, die wir heu­te noch gar nicht ken­nen. Abge­se­hen von den Schutz­ge­bie­ten wird der Stei­ger­wald über­all bewirt­schaf­tet. Die­se Schutz­ge­bie­te sind auch für die For­schung wich­ti­ge Refe­ren­zen. Der größ­te Wald­be­sit­zer im Stei­ger­wald ist der Frei­staat, der den Wald auf etwa 17.000 Hekt­ar bewirt­schaf­tet. Hin­zu kom­men kom­mu­na­le und Pri­vat­wäl­der. Und gera­de der Staats- und Kom­mu­nal­wald wird vor­bild­lich bewirt­schaf­tet und für den Kli­ma­wan­del fit gemacht.

Ist Wald­wirt­schaft alter­na­tiv­los nötig oder könn­te man Sub­sti­tu­ti­ons-Stof­fe für zum Bei­spiel Holz finden?

Lou­is Kalik­stein: Im Gegen­teil. Ich den­ke, Holz ist ein her­vor­ra­gen­des Sub­sti­tu­ti­ons-Pro­dukt für Mate­ria­li­en, die viel CO2- und ener­gie­auf­wän­di­ger in der Her­stel­lung sind. Holz hat zudem die tol­le Eigen­schaft, CO2 zu speichern.

Wie hat sich der Zustand des Stei­ger­wal­des seit dem letz­ten Wald­tag ver­än­dert? Oder ist der Zeit­raum zu kurz für eine sol­che Angabe?

Lou­is Kalik­stein: Der Zeit­raum ist tat­säch­lich ein biss­chen kurz. Aber bes­ser ist der Zustand defi­ni­tiv nicht geworden.

In der Ankün­di­gung des Wald­ta­ges schrei­ben Sie, der Stei­ger­wald sei vor 300 Jah­ren stark über­nutzt gewe­sen, mit Holz­knapp­heit und Boden­schä­den. Sind die­se Schä­den heu­te noch bemerkbar?

Lou­is Kalik­stein: Wahr­schein­lich. Es ist jedoch so, dass uns dabei Ver­gleichs­mög­lich­kei­ten feh­len. Wir wis­sen nicht, wie der Wald heu­te aus­se­hen wür­de, wenn er damals nicht für so lan­ge Zeit so inten­siv bewirt­schaf­tet wor­den wäre. Die Böden, den­ke ich, wären heu­te zum Bei­spiel aber sicher­lich nährstoffreicher.

In wel­chem Zustand befin­det sich die Tierwelt?

Lou­is Kalik­stein: Es gab schon ein­mal mehr Tier­ar­ten im Stei­ger­wald. Gera­de gro­ße Beu­te­grei­fer, wie Wolf, Bär und Luchs, sind aus­ge­rot­tet. Was aber die jün­ge­re Ent­wick­lung angeht, bemer­ken wir durch die Zunah­me von Tot­holz im Wald eine Zunah­me der Lebe­we­sen, die auf sol­ches Holz ange­wie­sen sind. Das gilt ins­be­son­de­re für die Insektenwelt.

Böte der Stei­ger­wald zum Bei­spiel einem Wolfs­ru­del genug Platz?

Lou­is Kalik­stein: Ich den­ke, ja. Wir haben im Stei­ger­wald sehr gro­ße und weit­läu­fi­ge Wald­ge­bie­te. Was also die Flä­chen­grö­ße angeht, wäre nach den wis­sen­schaft­li­chen Aus­sa­gen zur Grö­ße von Wolfs­ter­ri­to­ri­en der Platz gege­ben. Aber das The­ma Wolf wird gesell­schaft­lich kon­tro­vers diskutiert.

Zurück zum Mot­to des Wald­ta­ges. Wel­che kul­tu­rel­le Aus­strah­lung hat der Wald? Denn was wären zum Bei­spiel die Mär­chen der Grimms ohne ihn?

Lou­is Kalik­stein: Er hat auf jeden Fall etwas mys­ti­sches. Schon wenn man in den Wald rein­geht, merkt man, dass es ein biss­chen dunk­ler und die Luft küh­ler und feuch­ter ist. Auch kann man nicht weit sehen und weiß nicht, was sich hin­ter dem nächs­ten Baum oder Busch ver­birgt. Ich den­ke, die­se Din­ge kön­nen die Fan­ta­sie, zum Bei­spiel für Mär­chen, durch­aus anregen.

Da möch­te man sagen: Je natur­be­las­se­ner der Wald, umso grö­ßer sei­ne mys­ti­sche Aus­strah­lung. Gibt es im Stei­ger­wald Berei­che, die Sie ganz sich selbst überlassen?

Lou­is Kalik­stein: Ja, sol­che Schutz­ge­bie­te gibt es, aber sie sind aller­dings rela­tiv jung. Es gibt eigent­lich sogar deutsch­land­weit kaum mehr Urwäl­der. Fast jeder Qua­drat­me­ter Wald wur­de in den letz­ten 1000 Jah­ren auf irgend­ei­ne Art und Wei­se vom Men­schen genutzt und geprägt. Das größ­te Schutz­ge­biet im Stei­ger­wald ist der Natur­wald „Knetz­ber­ge-Böhl­grund“ mit etwa 850 Hekt­ar Flä­che, das sind grob gesagt 1000 Fuß­ball­fel­der. Das ist eine beacht­li­che Grö­ße und dort soll sich die Natur ohne mensch­li­chen Ein­fluss ent­wi­ckeln. Aber im All­ge­mei­nen wol­len wir Ein­fluss neh­men auf den Wald, um ihm an den dem Kli­ma­wan­del anzupassen.

Hat der Wald den­noch so etwas wie eine beson­de­re Unschuld? Ist dort die Welt noch in Ordnung?

Lou­is Kalik­stein: Das kann ich mir vor­stel­len. Obwohl der Wald in Deutsch­land kaum mehr unbe­rührt und inso­fern fast voll­stän­dig ein Zivi­li­sa­ti­ons­pro­dukt ist, hat er eine sehr natür­li­che Aus­strah­lung. Kaum ande­re Berei­che aus dem sonst so anthro­po­gen gepräg­ten Umfeld haben eine sol­che Aus­strah­lung. Das beginnt schon bei den recht­wink­li­gen oder gerad­li­ni­gen Struk­tu­ren, die wir aus dem All­tag gewohnt sind, die aber im Wald nicht vorkommen.

Ver­an­stal­tungs­pro­gramm

Natur- und Wald­er­leb­nis­se im Steigerwald-Zentrum

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Das Stei­ger­wald-Zen­trum im unter­frän­ki­schen Ober­schwarz­ach hat sein Pro­gramm für die nächs­ten Mona­te ver­öf­fent­licht. Wie immer ste­hen Natur- und Wald­er­leb­nis­sen sowie die The­men Wald und Nach­hal­tig­keit im Fokus.

Das Stei­ger­wald-Zen­trum ver­sucht, Nach­hal­tig­keit am Bei­spiel natur­na­her Wald­be­wirt­schaf­tung und Holz­ver­wen­dung erleb­bar gemacht. Auf 600 Qua­drat­me­tern Aus­stel­lungs­flä­che infor­mie­ren sich jähr­lich etwa 25.000 Besucher:innen in einer Dau­er­aus­stel­lung und the­ma­tisch abwechs­lungs­rei­chen Wech­sel­aus­stel­lun­gen. Im Gebäu­de nahe des unter­frän­ki­schen Ortes Hand­thal ist ein Holz­bau wird auch Nach­hal­tig­keit ver­mit­telt, ein wei­te­res Ziel besteht dar­in, die Regi­on Stei­ger­wald mit ihren natür­li­chen Res­sour­cen zu erhal­ten und weiterzuentwickeln.

Nun hat das Zen­trum sein Ver­an­stal­tungs­pro­gramm für die kom­men­den Mona­te ver­öf­fent­licht. Dar­in ent­hal­ten sind Wald­füh­run­gen, bei denen jeweils ein bestimm­ter Schwer­punkt gesetzt wird. Zum Bei­spiel kön­nen Fami­li­en bei der Füh­rung „Mit­tel­specht & Co.“ die Vogel­art näher ken­nen­ler­nen. Ein Förs­ter beleuch­tet zudem die Fra­ge „Der Stei­ger­wald – Holz­fa­brik oder Natur­oa­se?“ und dis­ku­tiert die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels auf den Wald bei einem Waldbegang.

Die Füh­rung „Früh­lings­wun­der im Natur­wald Böhl­grund“ erkun­det ein Wald­schutz­ge­biet und „Wald mal anders“ erlaubt unge­wohn­te per­sön­li­che Wald­erfah­run­gen. Für Fahrradfahrer:innen bie­tet Förs­ter Tobi­as Hah­ner zwei geführ­te Rad­tou­ren durch die Wäl­der an.

Kin­der kön­nen auf Kos­ten kom­men, wenn sie die Mär­chen­er­zäh­le­rin des Stei­ger­wald-Zen­trums im Wald unter­wegs sind. Bereits am Oster­mon­tag (1. April) kann man sich der Mär­chen­frau auf einem Spa­zier­gang durch den Wald anschlie­ßen. Wei­te­re Aktio­nen wie Baum­klet­tern und Wald­rät­sel ste­hen zudem für Kin­der auf dem Programm.

In jedem Monat ver­mit­teln Kräu­ter­se­mi­na­re und ‑füh­run­gen außer­dem Wis­sen rund um die Ver­wen­dung von hei­mi­schen Kräu­tern und Früch­ten als Heil‑, Pfle­ge- und Genuss­mit­tel. Den Anfang macht „Der Wald­meis­ter“ im April.

Das voll­stän­di­ge Pro­gramm hat das Zen­trum auf sei­ner Home­page veröffentlicht.

Holz­be­ar­bei­tung, Kräu­ter und Tie­re schnitzen

Stei­ger­wald-Zen­trum: Ver­an­stal­tun­gen im Februar

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Das Stei­ger­wald-Zen­trum bie­tet im Febru­ar eini­ge Ver­an­stal­tun­gen. Auf dem Pro­gramm ste­hen unter ande­rem die Besich­ti­gung eines Säge­werks und ein Jahreskreisfest.

Das Stei­ger­wald-Zen­trum bei Ober­schwarz­ach im Land­kreis Schwein­furt möch­te Nach­hal­tig­keit am Bei­spiel natur­na­her Wald­be­wirt­schaf­tung und Holz­ver­wen­dung erleb­bar machen. Dazu bie­tet es regel­mä­ßig Ver­an­stal­tun­gen oder auch Aus­stel­lun­gen an.

Sei­ne aktu­el­le Son­der­aus­stel­lung „Holz macht Sachen! Holz, Baum, Wald und Du?“ rich­tet sich an Kin­der und Erwach­se­ne glei­cher­ma­ßen. Vie­le der mehr als 60 Sta­tio­nen sind spie­le­risch auf­ge­baut, sodass man Holz in all sei­nen For­men erkun­den kann.

Am 2. Febru­ar fin­det zudem die Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung „Vom Baum zum Par­kett – Holz­ern­te und Holz­ver­wen­dung“ statt. Dabei soll die Ver­ar­bei­tung von Baum­holz ver­deut­licht wer­den. Ein Förs­ter infor­miert über Wald­be­wirt­schaf­tung und Holz­ern­te und im Anschluss steht der Besuch einer Par­kett­ma­nu­fak­tur mit Säge­werk in Gei­sel­wind an. Dort kann das Publi­kum sehen, wie Holz ein­ge­schnit­ten wird und Pro­duk­ten wei­ter­ver­ar­bei­tet werden.

Am 18. Febru­ar heißt es „Sich mit der Natur ver­bin­den – die Natur im Jah­res­kreis“. Dabei gibt die Kräu­ter­frau des Stei­ger­wald-Zen­trums, Ger­lin­de Röß­ner, Aus­kunft zu den Bräu­chen des Jah­res­kreis­fes­tes. Außer­dem kann man sich eine eige­ne Räu­cher­mi­schung herstellen.

„Krea­tiv in der Wald­werk­statt – Tie­re schnit­zen“ lau­tet der Name der Fami­li­en-Ver­an­stal­tung, die das Zen­trum am 25. Febru­ar bie­tet. In der haus­ei­ge­nen Wald­werk­statt kann sich das Publi­kum krea­tiv betä­ti­gen und zum Bei­spiel Tie­re aus Holz schnit­zen und bemalen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen wie etwa zu Teil­nah­me­be­din­gun­gen fin­den sich auf der Home­page des Steigerwald-Zentrums.

Stei­ger­wald-Zen­trum

Aus­stel­lung „Mahl­zeit for Future“: Tipps für eine Zukunft auf dem Teller

Wie kann der Spei­se­plan der Zukunft aus­se­hen, wie lässt sich Ernäh­rung kli­ma­scho­nend und zukunfts­fä­hig gestal­ten? Um der­ar­ti­ge Fra­gen geht es in der Son­der­aus­stel­lung „Mahl­zeit for Future“ im Stei­ger­wald-Zen­trum in Handthal.

Bio, regio­nal, sai­so­nal und nach­hal­tig: So oder so ähn­lich soll­te Ernäh­rung heu­te aus­se­hen. Aber das Lebens­mit­tel­an­ge­bot in Super­märk­ten ist rie­sig. Unab­hän­gig von den Jah­res­zei­ten fin­den sich dort das gan­ze Jahr lang Obst und Gemü­se in den Rega­len. Oft hin­ter­fragt man dabei nicht, wel­che Lie­fer­we­ge die Waren bereits zurück­ge­legt haben. Wie könn­te also ganz kon­kret ein Spei­se­plan gestal­ten wer­den, damit er kli­ma­scho­nend und zukunfts­fä­hig ist?

Um sol­chen aktu­el­len Fra­gen nach­zu­ge­hen, zeigt das Stei­ger­wald-Zen­trum in Hand­thal noch bis 29. Okto­ber die Son­der­aus­stel­lung „Mahl­zeit for Future“. Die Sta­tio­nen und Infor­ma­ti­ons­ta­feln der Aus­stel­lung hat die Ver­brau­cher­zen­tra­le Bay­ern zusam­men­ge­stellt. Sie sol­len über Aus­wir­kun­gen von Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten auf Umwelt und Kli­ma auf­klä­ren. Ohne beleh­rend zu sein, wie das Stei­ger­wald-Zen­trum mit­teilt, möch­te die Schau den Besu­che­rIn­nen Tipps für eine nach­hal­ti­ge Ernäh­rung im All­tag geben.

Das Stei­ger­wald-Zen­trum prä­sen­tiert die Aus­stel­lung in Zusam­men­ar­beit mit dem Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Schwein­furt (AELF). Zusätz­lich gibt es zwei Infor­ma­ti­ons-Ver­an­stal­tun­gen. Am 16. Novem­ber fin­det ein Vor­trag mit dem Titel „Nach­hal­tig­keit auf dem Tel­ler – wie kann kli­ma­ver­träg­li­che Ernäh­rung gelin­gen?“ statt. Am 23. Novem­ber bie­tet das Stei­ger­wald-Zen­trum einen Kurs für jun­ge Fami­li­en namens „Nach­hal­tig ernährt von Anfang an: Von klein auf essen für die Zukunft“. Die­se Ver­an­stal­tun­gen sind kos­ten­frei, anmel­den kann man sich beim AELF telefonisch.

Gemäl­de, Skulp­tu­ren, Holz­ar­bei­ten und Naturbilder

Aus­stel­lung von Klaus Schnei­der im Steigerwald-Zentrum

Ab Sep­tem­ber stellt das das Stei­ger­wald-Zen­trum Wer­ke des regio­na­len Künst­lers Klaus Schnei­der aus. Bis 30. Novem­ber zeigt der Wie­sen­t­hei­der Gemäl­de und Skulp­tu­ren, Holz­ar­bei­ten und Naturbilder.

Um die Mög­lich­kei­ten des eige­nen künst­le­ri­schen Aus­drucks immer wie­der neu zu ent­de­cken, expe­ri­men­tiert der Maler und Bild­hau­er Klaus Schnei­der mit unter­schied­li­chen Mate­ria­li­en, wie das Stei­ger­wald-Zen­trum in Hand­thal mit­teil­te. Sei­nen Kunst­wer­ken wol­le er Bewe­gung, Gesicht und Aus­drucks­kraft ver­lei­hen. Schnei­der lade außer­dem zum Nach­den­ken über mensch­li­ches Selbst­ver­ständ­nis und Bezie­hun­gen ein. Dies tue er unter sei­ner Devi­se „Kunst gestal­ten, heißt auch in die Natur schau­en“, aus wel­cher der Titel der Aus­stel­lung ent­stand: „Kunst und Natur“.

Die Aus­stel­lung wird am 3. Sep­tem­ber um 15 Uhr offi­zi­ell eröff­net. Gemein­sam mit Klaus Schnei­der wird der Künst­ler Pater Mein­rad Duf­ner aus der Abtei Müns­ter­schwarz­ach eine Ein­füh­rung in die Aus­stel­lung geben. Musi­ka­li­sche Umrah­mung lie­fert die Vio­li­nis­tin Chris­ti­ne Gumann.

Die Aus­stel­lung läuft bis 30. Novem­ber und hat Diens­tag bis Sonn­tag von 10 bis 18 Uhr und ab Novem­ber Don­ners­tag bis Sonn­tag von 11 bis 16 Uhr geöffnet.

Ver­an­stal­tun­gen im August und September

Stei­ger­wald-Zen­trum: Gril­len, Rad­tour, Rät­sel- und Pilz­ra­ten in den Sommerferien

Wer für die Som­mer­fe­ri­en auf der Suche nach Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten ist und mehr über den Lebens­raum Wald erfah­ren möch­te, kann sich an das Stei­ger­wald-Zen­trum wen­den. Dort gibt es im August und Sep­tem­ber meh­re­re Veranstaltungen.

Unter dem Mot­to „Wir lie­ben den Wald“ bie­tet das Stei­ger­wald-Zen­trum Wis­sens­wer­tes über den Wald und natur­na­he Wald­be­wirt­schaf­tung. Wie das Zen­trum mit­teilt, ste­hen dabei Aus­pro­bie­ren, Ent­de­cken und Infor­mie­ren im Vor­der­grund. Zusätz­lich zu einer Dau­er­aus­stel­lung bie­tet die Ein­rich­tung immer wie­der Ver­an­stal­tun­gen an – so auch den der­zei­ti­gen Sommerferien.

Los geht es am 5. August ab 14 Uhr mit „From Forest to Fork – Wild(es) Gril­len“. In die­sem Semi­nar ler­nen die Teil­neh­men­den fach­ge­recht und Schritt für Schritt unter pro­fes­sio­nel­ler Anlei­tung, wie man Wild zube­rei­tet. Anschlie­ßend wird das Fleisch ein­ge­legt, gewürzt und gegrillt.

Der 13. August ist ab 10 Uhr einer „Tour de Forst“ gewid­met. Auf die­ser etwa 20 Kilo­me­ter lan­gen Rad­tour durch den Wald kann das Publi­kum von einem Förs­ter mehr über den nörd­li­chen Stei­ger­wald erfah­ren. Die Stoll­burg, das Mag­da­le­nen­klos­ter und das Stei­ner­ne Kreuz lie­gen außer­dem auf dem Weg.

„Der Wald gibt Rät­sel auf“ heißt es am 27. August. Um 10 Uhr beginnt ein Wald­spa­zier­gang mit Mär­chen­er­zäh­le­rin und Förs­te­rin Ange­li­ka Bön­nin­ger. Unter­wegs stellt sie dem Publi­kum Rätselaufgaben.

Pil­ze gehö­ren zu den unbe­kann­te­ren Lebe­we­sen im Wald. Dar­um ver­an­stal­tet das Stei­ger­wald-Zen­trum am 6. Sep­tem­ber (9 Uhr) „Pilz­kun­de für Anfän­ger“. Nach einem Theo­rie­teil mit einem grund­le­gen­den Ein­blick in die Welt der Pil­ze geht es mit Bestim­mungs­bü­chern im Gepäck zu einer Exkur­si­on in den Wald. Kurs­lei­ter Otmar Diez ist es wich­tig, dass sein Publi­kum lernt, angst­frei Pil­ze sam­meln können.

Beginn in den Pfingstferien

Stei­ger­wald-Zen­trum: Ver­an­stal­tun­gen im Juni und Juli

Im Stei­ger­wald-Zen­trum steht in den kom­men­den Wochen ein viel­tei­li­ges Ver­an­stal­tungs­pro­gramm an. Los geht es bereits in den Pfingstferien.

Das Stei­ger­wald-Zen­trum möch­te sei­nem Publi­kum den Wald und sei­ne Bewoh­ner näher­brin­gen, der Ein­tritt dazu ist frei. Neben einer Foto­aus­stel­lung hat das Team des Zen­trums für die kom­men­den Wochen ein viel­tei­li­ges Ver­an­stal­tungs­pro­gramm orga­ni­siert. Vie­le davon fin­den direkt im Wald und der Natur statt, eine Anmel­dung ist für jede der Ver­an­stal­tun­gen nötig.

Los geht es bereits in den Pfingst­fe­ri­en am 1. Juni um 14 Uhr mit Baum­klet­tern für Kin­der. Gesi­chert an einem Seil bewe­gen sich die Teil­neh­men­den in einer Baumkrone.

Am 4. Juni (10:30 Uhr) steht „Natur­Art für Kin­der“ auf dem Pro­gramm. Jun­ge Künst­le­rIn­nen kön­nen dafür in der Natur unter­wegs sein und ihr Erle­ben mit ver­schie­de­nen Mate­ria­li­en aus­drü­cken. Zum Abschluss fin­det die ers­te Natur­kunst-Aus­stel­lung im Stei­ger­wald statt.

Am 18. Juni (14 Uhr) gibt es einen „bären­star­ken Nach­mit­tag für Fami­li­en“. Dar­in erzählt Mär­chen­er­zäh­le­rin Ange­li­ka Bön­nin­ger die Geschich­te von drei klei­nen Bären­kin­dern, die gemein­sam durch den Wald lau­fen und ihre Kräf­te messen.

Der 25. Juni gehört ab 14 Uhr den Som­mer­kräu­tern und einem Kräu­ter­spa­zier­gang. Die Kräu­ter­frau des Zen­trums lädt zu einem Rund­gang um das Zen­trum ein und infor­miert über ver­schie­de­ne Pflanzen.

Fle­der­mäu­se besie­deln meist uner­kannt die Kul­tur­land­schaft. Doch mit tech­ni­scher Hil­fe und dem rich­ti­gen Zeit­punkt kann das geheim­nis­vol­le Leben der Fle­der­mäu­se erfahr­bar gemacht wer­den. Am 7. Juli beginnt um 20:30 Uhr eine Fledermausentdeckungs-Exkursion.

Der 16. Juli (14 Uhr) steht im Stei­ger­wald-Zen­trum ganz im Zei­chen des Sal­beis. Er ist die Arz­nei­pflan­ze des Jah­res 2023 und wird schon seit dem Mit­tel­al­ter the­ra­peu­tisch ein­ge­setzt. Bei der Ver­an­stal­tung kann man Zube­rei­tungs- und Ver­wen­dungs­ar­ten des Sal­beis kennenlernen.

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