Browse Tag

Sternenzelt

Bene­fiz­lauf für das Bam­ber­ger Kin­der- und Jugendhospiz

24 Stun­den-Spen­den­lauf für das „Ster­nen­zelt“

Der Bau des Bam­ber­ger Kin­der- und Jugend­hos­pi­zes „Ster­nen­zelt“ nähert sich sei­nem Abschluss. Das Bud­get ist aller­dings knapp. Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken und Geld ein­zu­sam­meln hat der Aus­dau­er­sport­ver­ein Böhn­lein Sports Bam­berg für Ende Mai den 24 Stunden-„Sternenzeltlauf“ organisiert.

Egal ob Sport­ver­ei­ne oder Ein­zel­per­so­nen, unab­hän­gig von viel Kon­di­ti­on oder kei­ner – am 28. und 29. Mai kön­nen alle ihren Teil zur Fer­tig­stel­lung, Ein­rich­tung und zum letzt­end­li­chen, jähr­li­chen Betrieb des Kin­der- und Jugend­hos­pi­zes „Ster­nen­zelt“ bei­tra­gen. 24 Stun­den lang kön­nen Läu­fe­rin­nen und Läu­fer ihre Run­den im Fuchs-Park-Sta­di­on dre­hen und pro absol­vier­tem Kilo­me­ter selbst oder über einen Spon­sor einen Euro oder mehr spen­den. Wer es zeit­lich nicht ein­rich­ten kann, hat die Mög­lich­keit digi­tal teilzunehmen.

Dani­el Deu­ber ist Co-Orga­ni­sa­tor des Lau­fes, selbst Aus­dau­er­läu­fer bei Böhn­lein Sports, Assis­tenz­arzt am Bam­ber­ger Kli­ni­kum und bald einer der lei­ten­den Ärz­te des Kin­der­hos­pi­zes. Mit ihm haben wir über den „Ster­nen­zelt­lauf“ gesprochen.

Sternenzelt
Dani­el Deu­ber, Foto: Privat
Herr Deu­ber, wie kam die Ent­schei­dung, den „Ster­nen­zelt­lauf“ aus­zu­rich­ten, zustande?

Dani­el Deu­ber: Ich war Teil­neh­mer eines Pla­nungs­ge­sprächs für das der­zeit ent­ste­hen­de Kin­der- und Jugend­hos­piz „Ster­nen­zelt“. Dabei fiel die Aus­sa­ge, dass die Finan­zie­rung des Baus nicht unbe­dingt zur Nei­ge geht, es aber wei­ter­hin so ist, dass wir zum Wei­ter­bau auf Spen­den ange­wie­sen sind. Wor­an das genau liegt, ist mir als Arzt nicht ganz geläu­fig – viel­leicht ist es die Bau­stoff-Ver­teue­rung. Auf jeden Fall dach­te ich mir, wenn Spen­den nötig sind, und ich als Sport­ler mit Böhn­lein Sports Bam­berg einen gro­ßen Ver­ein hin­ter mir habe, von dem ich weiß, dass er sehr enga­giert bei Spen­den­ak­tio­nen ist, könn­te ich doch ein­fach auf Man­fred Türk, den Abtei­lungs­lei­ter Tri­ath­lon, zuge­hen und ihm von mei­ner Idee eines Spen­den­laufs erzäh­len. Ein Spen­den­lauf nicht nur mit unse­rem Ver­ein, son­dern, wenn mög­lich, mit so vie­len ande­ren Ver­ei­nen aus der Gegend wie es geht.

Wie hat Herr Türk reagiert?

Dani­el Deu­ber: Er war von Anfang an Feu­er und Flam­me. Und wir haben eigent­lich sofort mit der Orga­ni­sa­ti­on begonnen.

Aber läuft in der Finanz­pla­nung nicht etwas schief, wenn eine medi­zi­ni­sche Ein­rich­tung wie ein Kin­der- und Jugend­hos­piz auf Spen­den­gel­der ange­wie­sen ist?

Dani­el Deu­ber: Schief­ge­lau­fen wür­de ich es nicht nen­nen. Ich glau­be nicht, dass es dazu kom­men wird, dass das Kin­der­hos­piz nicht geöff­net oder am Lau­fen gehal­ten wer­den kann. Das wird funk­tio­nie­ren. Aber nichts­des­to­trotz will man aus der Situa­ti­on das Best­mög­li­che machen, auch für die Kin­der. Und um eine best­mög­li­che Ein­rich­tung und ein größt­mög­li­ches the­ra­peu­ti­sches, pfle­ge­ri­sches und medi­zi­ni­sches Ange­bot zu haben, ist man dank­bar für jede Extra­sum­me, mit der man das bewerk­stel­li­gen kann.

Dient der „Ster­nen­zelt­lauf“ aber trotz­dem auch dazu, dar­auf auf­merk­sam zu machen, dass das Gesund­heits­we­sen in die­sem Sin­ne ein wenig unter­fi­nan­ziert zu sein scheint?

Dani­el Deu­ber: Ja, zumin­dest was die­sen Abschnitt des Gesund­heits­we­sens, den Kin­der­hos­piz­be­reich und Kin­der­p­al­lia­tiv­be­reich, angeht. Das ist ein Bereich, der ohne Spen­den­gel­der und die Hil­fe ehren­amt­li­cher Hel­fe­rin­nen und Hel­fer tat­säch­lich kaum betrie­ben wer­den könnte.

Sie sind Mit­glied des Orga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tees, wer­den aber auch sport­lich am „Ster­nen­zelt­lauf“ teil­neh­men und mit­lau­fen. Haben Sie sich vor­ge­nom­men, die gan­zen 24 Stun­den durchzuhalten?

Dani­el Deu­ber: Ich neh­me mit einer Staf­fel teil. Wir sind eine Grup­pe von Bam­ber­ger Kin­der­ärz­tin­nen und Kin­der­ärz­ten und wol­len in die­sen 24 Stun­den so vie­le Kilo­me­ter wie mög­lich erlau­fen. Ob wir die gan­zen 24 Stun­den durch­hal­ten, wird sich zei­gen. Die Nacht wol­len wir schaf­fen, aber am Tag wer­den wir, glau­be ich, doch ein biss­chen ans Limit kom­men. Pro Staf­fel dür­fen maxi­mal 12 Läu­fe­rin­nen und Läu­fer mit­ma­chen. So vie­le haben wir aktu­ell noch nicht mal, was heißt, dass alle bereit sein müs­sen, min­des­tens zwei Stun­den am Stück zu lau­fen. Aber nicht alle lau­fen bezie­hungs­wei­se trai­nie­ren regel­mä­ßig in ihrer Frei­zeit. Mal schauen.

In ers­ter Linie geht es natür­lich um den guten Zweck und das „Ster­nen­zelt“, aber wird nicht auch ein wenig sport­li­che Kon­kur­renz herr­schen zwi­schen den teil­neh­men­den Ver­ei­nen oder Einzelpersonen?

Dani­el Deu­ber: Man kann sich vor­stel­len, dass für Wett­kampf­sport­ler ein gewis­ser sport­li­cher Anreiz wich­tig ist, um dran­zu­blei­ben. Wir haben bei der Orga­ni­sa­ti­on zuerst ein biss­chen damit gezö­gert, haben uns dann aber doch dazu ent­schlos­sen, einen Wett­kampf­aspekt in den Lauf rein­zu­brin­gen. Dar­um wird es für die drei Best­plat­zier­ten der Frau­en, Män­ner und Staf­feln Aus­zeich­nun­gen geben. Poka­le und Sach­prei­se haben wir da im Sinn.

Wie gestal­ten sich die Rück­mel­dun­gen hie­si­ger Sport­ver­ei­ne teilzunehmen?

Dani­el Deu­ber: Aktu­ell haben eigent­lich alle Bam­ber­ger Aus­dau­er­sport­ver­ei­ne zuge­sagt und stel­len Ein­zel­teil­neh­mer oder Staf­feln. Staf­feln laden wir übri­gens sogar beson­ders ein teil­zu­neh­men. Wir glau­ben, dass gera­de da viel Leis­tung kom­men wird. Also alle, die noch mit dem Gedan­ken spie­len, als Ein­zel­per­son teil­zu­neh­men, kön­nen ja viel­leicht noch ver­su­chen, im Kol­le­gen- oder Freun­des­kreis nach­zu­fra­gen, ob man eine Staf­fel zusam­men­stel­len könnte.

Neh­men auch Sport­ver­ei­ne aus ande­ren Dis­zi­pli­nen als dem Aus­dau­er­sport teil?

Dani­el Deu­ber: Ich habe gehört, dass Bro­se Bam­berg zumin­dest Inter­es­se hat, uns zu unter­stüt­zen. In wel­cher Form, ob sie zum Bei­spiel Läu­fer stel­len, wur­de noch nicht kom­mu­ni­ziert. Außer­dem haben sich schon vie­le ande­re Sport­ver­ei­ne aus der Regi­on zur finan­zi­el­len oder sport­li­chen Unter­stüt­zung angemeldet.

Gibt es in der ört­li­chen Aus­dau­er­lauf­sze­ne Leu­te, die 24 Stun­den lang lau­fen können?

Dani­el Deu­ber: Ich habe von Herrn Türk gehört, dass es Ultra­l­äu­fer gibt, also Leu­te, die in einem Lauf 100 Kilo­me­ter und mehr zurück­le­gen, die tat­säch­lich Inter­es­se dar­an haben, an ihre äußers­ten Belas­tungs­gren­zen zu gehen und beim Ster­nen­zelt­lauf viel­leicht mit­ma­chen werden.

Was ist, wenn jemand für das „Ster­nen­zelt“ mit­lau­fen und etwas bei­tra­gen will, aber über­haupt kei­ne Kon­di­ti­on hat?

Dani­el Deu­ber: Das ist ganz egal – wir freu­en uns über alle, die mit­ma­chen. Das Schö­ne an die­sem Spen­den­lauf ist, dass es nicht dar­um geht, als Ein­zel­per­son mög­lichst vie­le Kilo­me­ter zu lau­fen. Wir lau­fen als Gemein­schaft so vie­le Kilo­me­ter wie mög­lich. Da zählt jeder Ein­zel­ki­lo­me­ter. Das heißt, selbst für Leu­te, die Wal­king machen oder Leu­te, die nur ein biss­chen lau­fen wol­len, ein oder zwei Kilo­me­ter, und dafür selbst oder über einen Spon­sor spen­den, kön­nen mit­ma­chen. Je nach­dem, kön­nen pro Kilo­me­ter ein bis 20 Euro gespen­det wer­den – die Gren­ze ist nach oben offen.

Sie ermög­li­chen es, auch online teil­zu­neh­men, indem man die gelau­fe­nen Kilo­me­ter mit­tels Sport­uhr oder Han­dy-App trackt und dann hoch­lädt. Gibt es da schon Rückmeldungen?

Dani­el Deu­ber: Ja, vor allem haben wir da Rück­mel­dun­gen von Leu­ten, die wei­ter weg woh­nen, Ende Mai nicht vor Ort sein kön­nen, aber trotz­dem mit­lau­fen wollen.