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Studierendenvertretung

Brei­tes Bünd­nis in Bamberg 

Demons­tra­ti­on gegen Verschwörungsmythen

Ver­gan­ge­nen Sams­tag hat ein brei­tes Bünd­nis aus der Bam­ber­ger Zivil­ge­sell­schaft zu einer Demons­tra­ti­on mit dem Mot­to “Denk­pflicht für Quer­den­ker – gegen rech­te Fackel­mär­sche, Ver­schwö­rungs­my­then und Anti­se­mi­tis­mus auf unse­ren Stra­ßen!” auf­ge­ru­fen, dem hun­der­te Teil­neh­men­de gefolgt sind.

Der Auf­ruf zur Demons­tra­ti­on wur­de unter ande­rem vom Bünd­nis gegen Rechts­extre­mis­mus, Gewerk­schaf­ten, Jugend­or­ga­ni­sa­tio­nen und diver­sen Par­tei­en unter­stützt und ver­brei­tet. Die Orga­ni­sa­to­rin­nen und Orga­ni­sa­to­ren freu­en sich, dass min­des­tens 500 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer dem Auf­ruf gefolgt sind, und den wis­sen­schafts­feind­li­chen und ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­schen Posi­tio­nen der Demons­tra­ti­on von “Sta­yA­wa­ke Bam­berg” am sel­ben Tag etwas ent­ge­gen­ge­setzt haben.

Luis Reit­h­mei­er, Anmel­der der Ver­samm­lung, ist sehr zufrie­den mit der Ver­an­stal­tung: „Wir freu­en uns, dass wir gemein­sam mit den ande­ren Orga­ni­sa­to­rin­nen und Orga­ni­sa­to­ren vie­le Men­schen, trotz kurz­fris­ti­ger Mobi­li­sie­rung, errei­chen konn­ten, um gemein­sam für einen soli­da­ri­schen Umgang mit der Pan­de­mie und gegen Ver­schwö­rungs­my­then zu demons­trie­ren. Wir bedan­ken uns unter ande­rem bei ‘Auf­ste­hen gegen Ras­sis­mus’, den Fal­ken Bam­berg, der Stu­die­ren­den­ver­tre­tung und ‘Omas gegen Rechts’ für ihre Bei­trä­ge, in denen sie klar die NS-Ver­harm­lo­sung und den Anti­se­mi­tis­mus von ‘StayAwake’-Bamberg ver­ur­teilt haben.”

Gleich­zei­tig zeigt sich Reit­h­mei­er scho­ckiert ob der Mas­se und Art der Sta­yA­wa­ke-Demons­tra­ti­on: „Es war ein nicht enden wol­len­der Zug von deutsch­land­weit mobi­li­sier­ten Ver­schwö­rungs­gläu­bi­gen, Neo­na­zis, Reichs­bür­gern, aber auch vie­len, die ohne es zu hin­ter­fra­gen bei die­sem rech­ten Klas­sen­tref­fen mitliefen.”

Die Orga­ni­sa­to­rin­nen und Orga­ni­sa­to­ren sind außer­dem irri­tiert, dass in Medi­en­be­rich­ten vom Sams­tag die Selbst­in­sze­nie­rung von Sta­yA­wa­ke unhin­ter­fragt über­nom­men wur­de. Mit-Orga­ni­sa­to­rin Leo­nie Acker­mann kri­ti­siert: „Sta­yA­wa­ke hat mehr­mals ver­sucht den Faschis­mus-Begriff umzu­deu­ten. Sie rie­fen laut ‘Nazis raus’ inklu­si­ve dazu­ge­hö­ri­ger Ban­ner. Gleich­zei­tig mar­schier­ten wie­der bekann­te Neo­na­zis mit – eine Ver­höh­nung der Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus. Wer Nazis nicht erken­nen kann oder will, kann sich von die­sen auch nicht distan­zie­ren. Die­ser Wider­spruch soll­te auch den Bericht­erstat­te­rin­nen und Bericht­erstat­tern auffallen.”

Des Wei­te­ren wün­schen sich die Orga­ni­sa­to­rin­nen und Orga­ni­sa­to­ren in Zukunft einen dif­fe­ren­zier­ten Umgang mit Gegen­pro­test. „Gegen­über der Pres­se bezeich­ne­te der Bam­ber­ger Poli­zei­chef Tho­mas Schrei­ber Sta­yA­wa­ke als ‘fried­li­chen Auf­zug’, unter den sich ‘ver­ein­zelt Reichs­bür­ger und Mit­glie­der des rechts­extre­men III. Wegs’ mischen, wäh­rend er in Bezug auf Gegen­ver­an­stal­tun­gen nur die mög­li­che Mili­tanz durch den ‘Schwar­zen Block’ her­vor­hob”, erklärt Leo­nie Acker­mann. „Von gewalt­be­rei­ten Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern fehl­te aller­dings bei unse­rer Ver­an­stal­tung jede Spur. Hier scheint uns deut­lich wohl­wol­len­der über Sta­yA­wa­ke als über unse­ren brei­ten Gegen­pro­test geur­teilt wor­den zu sein.”