Browse Tag

Tag der Archive

Bam­berg-Album im BlogSlam

11. Tag der Archive

Der Tag der Archi­ve, am 5. und 6. März, ist eine bun­des­wei­te Ver­an­stal­tung, orga­ni­siert vom Ver­band deut­scher Archi­va­rin­nen und Archi­va­re e.V. Bei die­ser Ver­an­stal­tung prä­sen­tie­ren sich Archi­ve seit 2001 der Öffent­lich­keit. Für Bam­berg neh­men 2022 das Staats‑, das Uni­ver­si­täts- und das Stadt­ar­chiv teil.

Die­se drei Archi­ve tre­ten außer­dem in einem BlogSlam an. Dabei han­delt es sich um eine Blog-Akti­on bei der, nicht wie bei Poet­ry Slams am Ende ein Sie­ger gekürt wird, Ein­drü­cke und Ideen ein­ge­reicht werden.

Die Orga­ni­sa­ti­on des BlogSlams vom 5. bis 21. März liegt bei der Gene­ral­di­rek­ti­on der Staat­li­chen Archi­ve Bay­erns in Koope­ra­ti­on mit Mün­che­ner und Bam­ber­ger Archi­ven. Im Lau­fe die­ser Zeit fin­den sich unter die­ser Adres­se nach und nach Infor­ma­tio­nen aus dem Bereich der betei­lig­ten Ein­rich­tun­gen zu dem Mot­to „Fak­ten, Geschich­ten, Kurio­ses“ in die­sem neu­en Blog.

Für das Stadt­ar­chiv Bam­berg steht dabei die Aus­stel­lung „150 Jah­re städ­ti­sches Album. Eine Aus­stel­lung des Stadt­ar­chivs Bam­berg“ im Focus. Sie läuft seit Mit­te Okto­ber. Trotz oder viel­leicht auch wegen der pan­de­mie­be­ding­ten Beschrän­kun­gen war das Inter­es­se bis­her groß. Dar­aus erga­ben sich für das Team des Stadt­ar­chivs eine Rei­he von Kon­se­quen­zen, auch wenn die Aus­stel­lung pan­de­mie­be­dingt nicht Teil der Akti­vi­tä­ten in Bam­berg im Rah­men Tages der Archi­ve sein kann.

Die Aus­stel­lung wird zum einen bis Ende April ver­län­gert und danach wird es gleich­sam einen zwei­ten Teil mit wei­te­ren Bil­der zum The­ma geben. Zudem liegt jetzt auch eine Publi­ka­ti­on zur Aus­stel­lung vor.

Was ist ein städ­ti­sches Album?

So ein­fach die­se Fra­ge zunächst klin­gen mag, so kom­plex ist dann die Ant­wort Sie führt bis in die unmit­tel­ba­re Gegen­wart der kom­mu­nal­ar­chi­vi­schen Arbeit. Es han­delt sich nicht um ein Behält­nis zum Sam­meln und Ein­ord­nen. Was 1872 vom Bam­ber­ger Stadt­ma­gis­trat beschlos­sen wur­de, war nichts weni­ger als die Grund­la­ge des heu­ti­gen Bild­ar­chivs und der zeit­ge­schicht­li­chen Bam­berg-Samm­lung. Sie ent­wi­ckel­te sich mit rund 1,7 Mil­lio­nen Fotos zu einer statt­li­chen Abtei­lung. Der Aus­stel­lungs­ti­tel ist also beim Rund­gang durch die Aus­stel­lung oder beim Blät­tern im Kata­log eher im über­tra­ge­nen Sin­ne zu verstehen.

Die vom zustän­di­gen Abtei­lungs­lei­ter, Foto­gra­fen­meis­ter Jür­gen Schraud­ner, und dem Lei­ter des Stadt­ar­chivs zusam­men­ge­stell­te Publi­ka­ti­on zeigt die Anfän­ge der foto­gra­fi­schen Doku­men­ta­ti­on und ihre Fort­ent­wick­lung über 150 Jah­re hin­weg bis in die Gegen­wart hin­ein. Deut­lich wird dabei die Grund­la­ge und die wei­te­re Ent­wick­lung der Absicht von 1872, näm­lich Auf­nah­men der zum Abbruch gekom­me­nen Gebäu­de zu doku­men­tie­ren und Por­träts der Mit­glie­der des Magis­trats, des Kol­le­gi­ums der Gemein­de­be­voll­mäch­tig­ten sowie des Armen­pfleg­schafts­ra­tes zu erstel­len und zu sam­meln. Hin­zu kamen die eige­ne archi­vi­sche Doku­men­ta­ti­ons­tä­tig­keit bei öffent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen und städ­ti­schen Ereig­nis­sen aus allen denk­ba­ren Berei­chen der Lebens­wirk­lich­keit einer moder­nen Kommune.

Den Platz von Che­mi­ka­li­en zur Ent­wick­lung und Fixie­rung die­ser Tätig­keit neh­men inzwi­schen längst Com­pu­ter und groß­for­ma­ti­ge Plot­ter für den Aus­druck auf Foto­pa­pier, tex­ti­le Fah­nen und Foto­tep­pi­che ein. Foto­ap­pa­ra­te, Bear­bei­tung der Auf­nah­men, Erschlie­ßung, Spei­che­rung, Ver­viel­fäl­ti­gung und Ver­sand von Repro­duk­tio­nen funk­tio­nie­ren heu­te über IT-gestütz­te Sys­te­me, Cloud-Links usw. Die Ergeb­nis­se der Erschlie­ßungs­ar­beit, eine Kern­auf­ga­be jedes Archivs, wer­den in einer Inter­net­da­ten­bank mit knapp einer Mil­li­on Daten­sät­zen, davon rund 300.000 mit ver­knüpf­ten Digi­ta­li­sa­ten, den Benut­zern rund um die Uhr auf der Web­site www.stadtarchiv-bamberg.de zur Ver­fü­gung gestellt. Seit 1872 geblie­ben ist aber das Bestre­ben, die Unter­la­gen über städ­ti­sches Gesche­hen und bau­li­che Ent­wick­lung der Stadt zu doku­men­tie­ren, zu erhal­ten, auf Dau­er zu bewah­ren, zu erschlie­ßen, zur Benüt­zung zur Ver­fü­gung zu stel­len und aus­zu­wer­ten. Aus­stel­lung und Kata­log sol­len dabei einen klei­nen Geschmack auf die­ses wich­ti­ge Kapi­tel archi­vi­scher Arbeit vermitteln.