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Thomas Foken

Kein Jahr hat­te höhe­re Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur: Wit­te­rung in Bam­berg 2023

Der Bund Natur­schutz hat die Ergeb­nis­se eines Berichts des Meteo­ro­lo­gen Tho­mas Foken über die Wit­te­rungs­da­ten Bam­bergs für das zurück­lie­gen­de Jahr bekannt­ge­ge­ben. Fazit: Seit Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen hat­te kein Jahr eine höhe­re Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur in Bam­berg – der Kli­ma­wan­del geht unver­min­dert weiter.

Tho­mas Foken ist Meteo­ro­lo­ge und Mit­glied in ver­schie­de­nen Kli­ma-Initia­ti­ven wie „Sci­en­tists for future“ oder „fei obachd“. In einem Bericht, des­sen Inhalt der Bund Natur­schutz Bam­berg nun zusam­men­ge­fasst bekannt­ge­ge­ben hat, erläu­tert Foken die Wit­te­rungs­da­ten für Bam­berg für das Jahr 2023.

Seit Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen im Jahr 1836, heißt es im Bericht, war das Jahr 2023 in Bam­berg mit einer Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur der Luft von 10,97 °C das wärms­te Jahr und damit zudem das drei­zehn­te zu war­me Jahr in Fol­ge. Auch han­delt es sich beim Jahr 2023 um das wärms­te Jahr in Bay­ern, Deutsch­land und weltweit.

Beson­ders warm waren die Mona­te Janu­ar und Dezem­ber. Aber auch der Juni, Sep­tem­ber und Okto­ber, wobei der Sep­tem­ber (auch deutsch­land­weit) der wärms­te Sep­tem­ber seit Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen war, zei­tig­ten erhöh­te Tem­pe­ra­tu­ren. Der Sep­tem­ber hat­te sogar Luft­tem­pe­ra­tu­ren wie sonst nur die Som­mer­mo­na­te Juni bis August.

Kein Monat, fährt der Bericht fort, hat­te hin­ge­gen eine nega­ti­ve Tem­pe­ra­tur­ab­wei­chung. War schon der Jah­res­wech­sel 2022 /​/​2023 extrem warm mit einem Maxi­mum von 17,7 °C am 31. Dezem­ber 2022, so sei auch der Jah­res­wech­sel 2023 /​/​2024 deut­lich zu warm gewe­sen. Dies gel­te ins­be­son­de­re für die Weihnachtsfeiertage.

Nie­der­schlags­de­fi­zit hat sich nicht erhöht

Der Som­mer war etwas getrübt mit einer küh­len Peri­ode vom 21. Juli bis zum 10. August. Die­ser Zeit­ab­schnitt hat­te eine Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur von 16,9 °C, was aber dem Nor­mal­wert ent­spre­che. Somit lagen die Mit­tel­wer­te aller Som­mer­mo­na­te unter 20 °C im Ver­gleich zum August 2022 mit 20,4 °C oder zum Juli 2018 mit 21,3 °C.

Das Maxi­mum der Luft­tem­pe­ra­tur in Bam­berg betrug 36,4 °C am 15. Juli. Es gab drei sehr hei­ße Tage mit einer Luft­tem­pe­ra­tur von mehr als 35 °C im Juli, 19 hei­ße Tage (mehr als 30 °C) und 83 Som­mer­ta­ge (mehr als 25 °C).

Das Mini­mum der Luft­tem­pe­ra­tur trat am 9. Febru­ar mit ‑10,4 °C ein. Eine kur­ze Käl­te­pe­ri­ode gab es zudem Ende Novem­ber, in der auch drei Eis­ta­ge (Maxi­mum der Luft­tem­pe­ra­tur klei­ner als 0 °C) lagen. Damit habe sich der nur 2022 unter­bro­che­ne Trend des sel­te­nen Auf­tre­tens von Tem­pe­ra­tu­ren deut­lich unter ‑10 °C fort­ge­setzt. Zum letz­ten Frost kam es am 28. April mit ‑1,4 °C , die Eis­hei­li­gen sei­en aber fak­tisch aus­ge­fal­len. Der ers­te Frost ent­stand am 15. Okto­ber mit ‑1,2 °C. Ins­ge­samt gab es 2023 in Bam­berg 75 Frost­ta­ge, was deut­lich weni­ger als in den ver­gan­ge­nen Jah­ren war.

Der Nie­der­schlag in Bam­berg war mit 104 Pro­zent laut Bericht nor­mal. Das seit 2024 herr­schen­de Nie­der­schlags­de­fi­zit habe sich damit nicht wei­ter erhöht. Wei­ter­hin feh­len 70 Pro­zent eines nor­ma­len Jah­res­nie­der­schla­ges. Das sehe man auch am Grund­was­ser­pe­gel in der Regi­on, der teil­wei­se unter­halb der mitt­le­ren Wer­te liegt. Eine Erho­lung durch die Nie­der­schlä­ge der letz­ten drei Mona­ten sei noch kaum spür­bar. Die höchs­te Nie­der­schlags­men­ge fiel am 2. Febru­ar. Damit blieb Bam­berg von Stark­nie­der­schlä­gen, wie sie als Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels in ande­ren Regio­nen Deutsch­lands auf­tra­ten, verschont.