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Trinkwasserqualität

Bes­te Trink­was­ser­qua­li­tät dank kom­ple­xem Zusammenspiel

Rad­tour mit Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp durch das Wasserschutzgebiet

Kom­plex trifft es: Vie­les muss inein­an­der­grei­fen im Was­ser­schutz­ge­biet, damit ver­läss­lich und in hoher Qua­li­tät Was­ser aus den Häh­nen in allen Bam­ber­ger Haus­hal­ten spru­delt. Einen Ein­blick in die Sach­ver­hal­te gewähr­te die Rad­tour, zu der Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp zusam­men mit den Stadt­wer­ken am ver­gan­ge­nen Sams­tag ein­ge­la­den hat­te. 20 Bürger:innen radel­ten mit.

Die Rad­tour soll nach den Wor­ten des Bür­ger­meis­ters dazu bei­tra­gen, „für den Umgang mit dem Was­ser zu sen­si­bi­li­sie­ren und eine Ahnung davon zu bekom­men, wel­che Anstren­gun­gen unter­nom­men wer­den, um die für die Was­ser­ge­win­nung benö­tig­te Infra­struk­tur in Schuss zu hal­ten.“ Für das The­ma Was­ser zu sen­si­bi­li­sie­ren ist wich­ti­ger denn je: Denn auch wenn das Was­ser immer wie selbst­ver­ständ­lich aus der Lei­tung kommt, ist das edle Nass auch in unse­ren Brei­ten­gra­den ein knap­pes Gut. Das liegt nicht zuletzt an den Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels mit extre­men Wet­ter­la­gen. Lan­ge Hit­ze­pe­ri­oden füh­ren eben­so wie Stark­re­gen­er­eig­nis­se dazu, dass die Pegel­stän­de an den Bam­ber­ger Trink­was­ser­brun­nen kon­ti­nu­ier­lich sin­ken. „Wir müs­sen immer höhe­ren Auf­wand betrei­ben, um das Bam­ber­ger Was­ser zu gewin­nen“, berich­te­te Micha­el Fie­del­dey, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke, die den größ­ten Teil des Bam­ber­ger Was­ser­ver­brauchs in den eige­nen Schutz­ge­bie­ten för­dern. Auch, um bei der wich­ti­gen Trink­was­ser­ver­sor­gung nicht in Abhän­gig­keit von ande­ren Kon­zer­nen zu gera­ten. Des­halb ist es unver­zicht­bar, den Trink­was­ser­schutz in Bam­berg wei­ter aus­zu­bau­en und jeden Brun­nen zu schützen.

Die Nach­fra­ge nach der Rad­tour war rie­sig: Viel mehr Bam­ber­ger haben sich für die Tour inter­es­siert als unter Coro­na-Regeln mög­lich war. Was­ser­meis­ter Georg Spör­lein ver­sprach, dass die Stadt­wer­ke künf­tig wei­te­re der­ar­ti­ge Tou­ren anbie­ten wer­den. Sie sol­len auch den Besuch des Bam­ber­ger Was­ser­werks Am Tän­nig 15 beinhal­ten, das die Stadt­wer­ke 2014 in Betrieb genom­men haben. Inge­samt inves­tie­ren die Stadt­wer­ke einen zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­trag in die Siche­rung der Bam­ber­ger Trink­was­ser­ver­sor­gung für die kom­men­den Generationen.


Ein Über­blick über die Punk­te, auf die im Rah­men der Rad­tour ein­ge­gan­gen wurde

Bau neu­er Hori­zon­tal­fil­ter­brun­nen am Sen­del­bach und im Lui­sen­hain Hori­zon­tal­fil­ter­brun­nen erset­zen die übli­chen Flach­brun­nen. Sie sind die Ant­wort auf den Kli­ma­wan­del, der unter ande­rem mit star­ken Nie­der­schlä­gen, die zumeist ober­flä­chig abglei­ten, ein­her­geht. Die Fil­ter­roh­re lie­gen tie­fer als bei den ver­ti­ka­len Brun­nen und sind somit immer mit Grund­was­ser über­deckt. Der neue Brun­nen im Lui­sen­hain, der durch eine volu­mi­nö­se Ver­klei­dung auf­fällt, för­dert 40 Liter Was­ser in der Sekunde.


Ein Herz für Wildbienen

Für Wild­bie­nen ist am Sen­del­bach der Tisch reich gedeckt. Nach den Erläu­te­run­gen von Chris­ti­ne Scheu­rer, Vor­sit­zen­de des Imker­ver­eins Bam­berg und Umge­bung, bekom­men sie ihren Nek­tar nicht nur durch viel­fäl­tig blü­hen­de Wie­sen. Nek­tar lie­fert auch die Sil­phie, eine Alter­na­ti­ve zum Mais, die die Arten­viel­falt fördert.


Sand­ma­ger­ra­sen und Wasserschutzweizen

Beson­de­rer Boden – beson­de­re Pflan­zen­viel­falt: Die­se Merk­ma­le tref­fen auf den Sand­ma­ger­ra­sen zu, wie er zum Bei­spiel am Was­ser­werk Bug­er Wie­sen anzu­tref­fen ist. Ein Ver­tre­ter der eher sel­te­nen Pflan­zen, die hier aber üppig gedei­hen, ist die Sand­gras­nel­ke. Laut Erich Spran­ger vom Bund Natur­schutz sind Sand­bö­den in der Regel sau­er, was sich durch die Vege­ta­ti­on able­sen las­se. Bedingt durch Kalk­ab­la­ge­run­gen aus dem Jura tref­fe dies auf die Sand­bö­den nahe der Reg­nitz nicht zu.

Das Was­ser­schutz­ge­biet wird bewirt­schaf­tet, wie die Wei­zen­fel­der zei­gen. Mit dem Unter­schied, dass die Land­wir­te auf die Dün­gung der Fel­der ver­zich­ten. Dafür erhal­ten sie Aus­gleichs­zah­lun­gen von den Stadt­wer­ken. Aus dem Wei­zen im Was­ser­schutz­ge­biet ent­steht unter ande­rem das Was­ser­schutz­brot, dem laut Georg Spör­lein her­vor­ra­gen­de Gär­ei­gen­schaf­ten attes­tiert werden.


Umbau des Stadtwalds

Der Stadt­wald befin­det sich nach den Wor­ten von Die­ter Bier­lein von der städ­ti­schen Forst­ver­wal­tung in der Pha­se des Umbaus. Aus dem rei­nen Kie­fer­be­stand ent­steht ein Misch­wald mit einem hohen Anteil an Laub­bäu­men. Der Umbau macht sich im Boden bemerk­bar. Der nitrat­hal­ti­ge Roh­hu­mus, der Risi­ken fürs Trink­was­ser ber­ge, wei­che einer ver­träg­li­che­ren Humus­mi­schung. Auf den Bestand wirkt sich der Bahn­aus­bau aus. Bier­lein schätzt, dass zwölf Hekt­ar Wald wei­chen müssen.