Es scheint, als könnten die Ceratonia Volleys in der Zweiten Volleyball Bundesliga einfach nicht mehr gewinnen. Gegen den ehemaligen Bundesligisten TV Rottenburg
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Ceratonia Volleys kommen nicht über einen Satzgewinn hinaus
Eltmann schnuppert in Rottenburg am Punktgewinn
Es scheint, als könnten die Ceratonia Volleys in der Zweiten Volleyball Bundesliga einfach nicht mehr gewinnen. Gegen den ehemaligen Bundesligisten TV Rottenburg kam der Vorjahresmeister nicht über einen Satzgewinn hinaus und stand am Ende des Tages mal wieder mit leeren Händen da.
Auch wenn es viele Lichtblicke gab, hinterlässt vor allem die Leistung im zweiten Satz große Fragezeichen. „Wir haben am Samstag mal wieder gesehen, dass wir auch in der aktuellen Konstellation gegen jedes Team der Liga mithalten können. Leider fehlt uns nach wie vor die Konstanz und wir schaffen es einfach nicht, uns für die engagierte Leistung im Training zu belohnen. Für den zweiten Satz können wir uns bei den Fans lediglich entschuldigen und geloben Besserung. So etwas darf uns einfach nicht passieren und ich verstehe jeden, der nach diesem Satz den Stream beendet hat“, sieht Kapitän Johannes Engel viel Licht und Schatten im Spiel seiner Mannschaft.
Ohne die verletzten Stammkräfte Melf Urban und Gavra Meduric reiste der VC Eltmann am Samstagnachmittag nach Rottenburg. Nachdem in den letzten Spielen eine positive Entwicklung im Spiel der Unterfranken zu erkennen war, hoffte nicht nur Manager Felix Reschke sehnsüchtig auf die ersten Punkte seit dem Heimsieg gegen das Tabellenschlusslicht aus Langen. „Auch wenn wir auf Melf und Gavra verzichten mussten, habe ich insgeheim ein gutes Gefühl gehabt und dachte, dass wir uns endlich mit einem Punktgewinn für die gute Leistung unter der Woche belohnen können. Natürlich müssen wir den zweiten Satz dabei komplett ausklammern, auf den ich hier auch gar nicht weiter eingehen möchte. Am Schluss ist es dann eben auch das fehlende Selbstvertrauen und ein bisschen fehlendes Spielglück in der ein oder anderen Situation, die dann darüber entscheiden, ob wir zumindest mal wieder einen Punkt mit nach Hause nehmen können“, so der sichtlich enttäuschte Reschke nach Spielende. In der gut besuchten Volksbank-Arena startete Trainer Karlovic mit Lieb, Bierwisch, Urban, Nowak, Richter, Engel und Werner in die Partie. Nach einem soliden Start und einigen sehenswerten Ballwechseln, musste man zur Satzmitte leider zusehen, wie sich der Gastgeber Punkt für Punkt absetzen konnte. Auch wenn man kurz vor Schluss nochmal am Ausgleich schnupperte, ließ sich Rottenburg die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und entschied den ersten Satz schlussendlich ungefährdet für sich. Wie bereits von Engel und Reschke angesprochen, folgte dann ein Satz zum Vergessen, in dem wirklich gar nichts funktionierte und der Gegner zudem zu absoluter Höchstform auflief. Nach gerade einmal zwanzig Minuten staunten Spieler und Trainer nicht schlecht und auch die Fans vor den TV-Geräten konnten beim Blick auf die Anzeigetafel ihren Augen kaum trauen, als diese auf 259 umsprang. „Das macht ja keiner mit Absicht und ich will hier auch niemanden persönlich in die Kritik nehmen oder öffentlich mangelnde Motivation vorwerfen. Wenn man die Spieler, die aktuelle Situation und die gesamten Umstände nicht kennt, kann ich den ein oder anderen Zuschauer verstehen, der dem Team hier Arbeitsverweigerung vorwerfen möchte“, so Maximilian Kolbe, der kurzzeitig nicht schlecht staunte, als er auf seinem Handy eine ungläubige Nachricht seiner Mutter vorfand. „Sie war schon ziemlich überrascht und hatte gefragt, ob der Spielstand denn stimmen würde und was da los sei. Ich habe sie dann aber in der zehnminütigen Pause beruhigen können und darum gebeten, doch etwas nachsichtig zu sein und habe ihr versprochen, dass wir uns nach der Pause nochmal richtig anstrengen werden“, so Kolbe weiter. Mit diesem Versprechen sollte sich Kolbe nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt haben. Nach einer motivierenden Ansprache von Trainer Karlovic präsentierte sich sein Team wie ausgewechselt, kämpfte sich nochmal zurück ins Match und konnte sich wenig später sogar über den Satzgewinn freuen. Dank dem nötigen Selbstvertrauen und einer konzentrierten Leistung, sah es auch im vierten Satz lange so aus, als könne man sich für die kämpferische Leistung belohnen. Einige leichtsinnige Fehler und eine starke Aufschlagserie der Rottenburger machten den Unterfranken dann allerdings doch noch einen Strich durch die Rechnung und am Ende war es mal wieder der starke Rottenburger Block, der das Spiel entschied und für lange Gesichter auf den Seiten der Eltmanner Volleyballer sorgte. „Wir waren wirklich so knapp davor, endlich mal wieder einen Punkt zu holen. Ich bin stolz darauf, wie wir nach der Pause zurückgekommen sind. Das zeugt von Charakter und auch wenn es am Ende nicht für den Punktgewinn oder einen Sieg gereicht hat, kann ich so wenigstens mit ruhigen Gewissen einschlafen. Wir hoffen, dass Melf und Gavra jetzt wieder so schnell wie möglich zurückkommen und wie gegen Grafing wieder in Bestbesetzung antreten können. Wir haben jetzt noch drei Spiele und werden alles daransetzen, die Saison mit einem positiven Gefühl zu beenden“, so MVP Jason Lieb.
Die nächste Möglichkeit, sich mit einem Sieg für die Mühen zu belohnen, gibt es bereits am kommenden Samstag, wo man im Nachholspiel auf den bayerischen Konkurrenten aus Grafing trifft. Nach einer knappen 32-Niederlage im Hinspiel will man sich in Eltmann für die bittere Pleite revanchieren und zumindest vorübergehend in der Tabelle an den Grafinger vorbeiziehen. „Ich verspreche, dass ich mich dieses Mal besser im Griff haben werde und keinen Ball durch die Gegend fausten werde. Wenn ich als Vorbild vorangehe bin ich mir sicher, dass wir am Wochenende endlich mal wieder einen Grund zum Feiern haben werden“, so der selbstkritische Kapitän Johannes Engel, der im Hinspiel noch die rote Karte gesehen hatte.
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Regionalsport
Volleyball: VC Eltmann besiegt TV Rottenburg
Der VC Eltmann hat das Spitzenspiel der 2. Volleyball-Bundesliga Süd gegen den TV Rottenburg überraschend klar mit 3:1 gewonnen. Trotz eines Rückschlags im dritten Satz ließ Eltmann dem Gegner letztlich kaum eine Chance.
Am Samstag (10. Februar) trafen der Tabellenerste der 2. Volleyball-Bundesliga Süd aus Eltmann und der Tabellenvierte, der TV Rottenburg, vor etwa 640 Zuschauerinnen und Zuschauern aufeinander. Vor heimischer Kulisse startete Eltmann personell unverändert in das Match. Mit Lieb, Hopt, Urban, Nowak, Engel sowie Stanic und Werner vertraute Trainer Kranz denselben Spielern wie beim Sieg gegen Dresden vergangene Woche.
In einem ausgeglichenem ersten Satz konnten sich die Rottenburger Gäste allerdings Punkt für Punkt absetzen. Kurz vor Ende des Abschnitts sahen sie bereits wie der sichere Sieger aus. Wie so oft in der Saison schaffte es der VCE dann allerdings, seine Leistung zu steigern und aufzuholen. Eingeleitet durch einen krachenden Block von Stanic kämpfte sich die Mannschaft an Rottenburg heran und gewann wenig später überraschend den Satz.
„Dass wir diesen Satz noch gewonnen haben“, sagte Eltmanns Außenangreifer Sebastian Richter nach dem Spiel, „ist natürlich eine Sensation und zeigt mal wieder, dass die Einstellung stimmt und wir zu keinem Punkt aufhören, an uns zu glauben.“
Demgemäß konnte der VC Eltmann dann auch den zweiten Satz gestalten. Durch eine überzeugende spielerische Leistung, wenig Fehler und ein konzentriertes Auftreten setzte man den Gegner immer wieder unter Druck und zwang Rottenburg immer wieder zu eigenen Fehlern.
Fast unaufhaltsam steuerte das Team von Trainer Kranz auf den nächsten Satzgewinn zu. Und auch wenn man beim Stande von 24:20 nochmal eine Auszeit nehmen musste, ließ Leistungsträger Perica Stanic nur wenig später keine Zweifel mehr aufkommen und verwandelte mit einem Rückraumangriff den Satzball zum 25:20.
Rottenburg kommt zurück
Nach der zehnminütigen Satzpause folgte dann allerdings, was man auf Eltmanner Seite nur zu gern verhindert hätte. Der TV Rottenburg kam immer besser in die Partie und der VCE schaffte es nicht, das Niveau des zweiten Satzes zu halten. Auch wenn sich Eltmann immer wieder herankämpfen konnte, war es dieses Mal zu spät und die Gäste aus Baden-Württemberg gewannen den dritten Satz verdient mit 25:20.
„Die Pause war natürlich Gift für unser Spiel“, sagte Eltmanns MVP Jannis Hopt. „Leider konnten wir danach nicht da anknüpfen, wo wir zuvor aufgehört hatten. Und am Ende geht der Satzgewinn für Rottenburg natürlich völlig in Ordnung.“
Nach einer krachenden Ansprache von Coach Kranz fokussierte sich der Gastgeber dann allerdings wieder und startete fulminant in den letzten Abschnitt. Eine sehenswertes Aufschlagspiel von Zuspieler Lieb sorgte schon zu Beginn für die Vorentscheidung und der VCE konnte sich schnell eine 6:0 Führung erspielen.
Diese Führung ließen sich die Eltmanner dann auch nicht mehr nehmen, sodass es am Ende 25:15 für den Tabellenführer aus Unterfranken hieß. „Ich konnte meinen Augen kaum trauen, als ich auf die Anzeigetafel geschaut habe“, sagte Mittelblocker Marko Knauer. „Und ich glaube, das war die mit Abstand beste Leistung, die ich diese Saison von uns gesehen habe.“