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Runder Tisch unter Vorsitz von OB Starke koordiniert Hilfe
Ukraine: Hilfe für die Leidtragenden
Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp haben zahlreiche private Initiativen und Ehrenamtliche zu einem “Runden Tisch“ in den Spiegelsaal der Harmonie geladen, um die Aktivitäten rund um die Hilfe für die Ukraine optimal zu koordinieren.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben unterschiedlichste Gruppierungen aus Bamberg verschiedene Hilfsleistungen ins Leben gerufen. Um die künftige Arbeit zu koordinieren, wurde in dem Gespräch eine optimale Verteilung der Aufgaben und Aktivitäten festgelegt. „Die Anteilnahme für die Menschen in der Ukraine ist in Bamberg sehr groß. Es gibt viele Bürger:innen, die den betroffenen Menschen helfen möchten. Dieses Engagement wollen wir tatkräftig und unbürokratisch unterstützen“, erklärte der Oberbürgermeister vor den Teilnehmenden.
Die aktuell wichtigste Frage ist die nach möglichem Wohnraum für die Geflüchteten. Die Stadt Bamberg kann 150 Plätze in den Gemeinschaftsunterkünften zur Verfügung stellen. Außerdem wird die Stadtbau Bamberg GmbH einen Beitrag leisten und leerstehende Wohnungen anbieten. Es gibt aber auch zahlreichen Privatpersonen, die den Geflüchteten kurzfristig ein Dach über dem Kopf geben möchten: Hier wird derzeit eine zentrale Anlaufstelle vom Bamberger Freiwilligenzentrum Carithek und Freund statt Fremd eingerichtet, die zeitnah ihre Arbeit aufnehmen wird. „Um diese Aufgabe personell stemmen zu können, stellt die Stadt Bamberg finanzielle Unterstützung zur Verfügung, denn bereits schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Bereitschaft der Bamberger:innen für eine kurzfristige Übernachtungslösung sehr hoch ist“, betont Oberbürgermeister Andreas Starke. Unterstützung bei der Wohnungsvermittlung und beim Dolmetschen hat zudem auch der Ukrainische Verein Bamberg: UA zugesagt.
Mitarbeitende der Bamberger Kurzfilmtage organisieren Transport von Sachspenden
Ab Dienstag, dem 2. März, schaltet die Stadt Bamberg eine Bürgerhotline zu Fragen rund um Hilfsmöglichkeiten für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer unter der Nummer 0951 – 87–2626 frei. Die Hotline ist montags bis donnerstags von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr sowie freitags von 10 bis 12 Uhr erreichbar. „Damit wollen wir bürgerfreundlich und zielgerichtet Fragen beantworten und schnelle Lösungen anbieten. Wenn das Angebot auf Grund der hohen Nachfrage nicht kontinuierlich erreichbar ist, bitten wir um Verständnis. Wir werden es nach Bedarf weiter ausbauen“, sagt Bürgermeister Jonas Glüsenkamp.
Sachspenden, wie etwa Nahrungsmittel, Decken, Isomatten et cetera können montags bis samstags zwischen 14 und 18 Uhr in der Posthalle auf dem Lagarde-Campus abgegeben werden. Hier organisieren Mitarbeitende der Bamberger Kurzfilmtage dann den Transport an die polnisch-ukrainische Grenze. Vertreter von Round Table Bamberg haben angekündigt, dafür Transporte/Sprinter zur Verfügung zu stellen. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Darüber hinaus hat die Stadt Bamberg einen neuen „Bamberger Hilfsfonds Ukraine“ eingerichtet. Aus diesem Topf sollen Maßnahmen für Ukrainerinnen und Ukrainer finanziert werden, die nach Bamberg geflohen sind.
Spendenkonto „Bamberger Hilfsfonds Ukraine“
Stichwort „Ukraine“
IBAN: DE71 7705 0000 0000 0057 77
BIC: BYLADEM1SKB
Auch wenn die Lage noch unübersichtlich ist und nicht abgeschätzt werden kann, wie viele Menschen in der Bamberger Region aufgenommen werden, ist die Stadt gut beraten, sich auf alle Möglichkeiten vorzubereiten. Deswegen werde die Stadt ein breites Netzwerk zwischen den zivilgesellschaftlichen und städtischen Akteuren aufbauen, um auf einen möglichen Flüchtlingsstrom aus dem Kriegsgebiet vorbereitet zu sein, so Starke und Glüsenkamp.
Bereits am kommenden Freitag wird der „Runde Tisch“ erneut tagen, um weitere Schritte zu vorzubereiten. Außerdem kommt seit dem 28. Februar täglich eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe unter der Leitung des OB zusammen, um die Aufgaben zu koordinieren.
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OB ruft zu Spenden auf
„Bamberger Hilfsfonds Ukraine“
Die Stadt Bamberg hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine einen „Bamberger Hilfsfonds Ukraine“ eingerichtet. Das erklärten Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp am heutigen Montag.
„Aktuell ist die Lage noch nicht überschaubar. Fest steht: Die Geflüchteten Kriegsopfer aus der Ukraine brauchen unsere Hilfe“, erklärt Oberbürgermeister Starke, nachdem bereits am Wochenende die notwendigen Mitarbeiter in einer Führungsgruppe zusammengezogen wurden. „Ich bin sicher, viele Bambergerinnen und Bamberger werden Unterstützung leisten“, so Andreas Starke.
Sachspenden sind bereits auf dem Weg
Seitens der Stadt Bamberg wurde der „Bamberger Hilfsfonds Ukraine“ eingerichtet. Die Spendengelder sollen für sofortige und unbürokratische Maßnahmen verwendet werden, die den betroffenen Menschen individuell oder als Gruppen helfen. „Wir sind unwahrscheinlich beeindruckt von dem Engagement der Bamberger Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen Tagen. Dafür möchten wir bereits jetzt herzlich ‚Danke‘ sagen und wollen wo es geht das ehrenamtliche Engagement unterstützen“, so Bürgermeister Glüsenkamp. Bereits am Wochenende wurden wichtige Versorgungsgüter, wie Decken, Isomatten, Kleidung, Wasser und Nahrung gesammelt und befinden sich auf dem Weg an die polnisch-ukrainische Grenze. Die Stadt Bamberg agiert eng verbunden mit den privaten Initiativen.
Bereits am Donnerstag, nach der Invasion, hatte sich Andreas Starke geäußert und darauf hingewiesen, dass auch in Bamberg Mitbürgerinnen und Mitbürger leben, die ihre Wurzeln in der Ukraine haben und sich um ihre Familienangehörigen und Freunde in der Heimat sorgen.
„Diese schlimme Entwicklung hätte ich mir in diesem Ausmaß nicht vorstellen können: dass mitten in Europa ein Krieg losbricht, der trotz aller diplomatischen Initiativen nicht verhindert werden konnte. Der Bruch des Völkerrechts ist völlig inakzeptabel und verdient es, politisch auf das Schärfste verurteilt zu werden“, so der Oberbürgermeister.
Spendenkonto „Bamberger Hilfsfonds Ukraine“
Stadt Bamberg
Stichwort „Ukraine“
IBAN: DE71 7705 0000 0000 0057 77
BIC: BYLADEM1SKB
Stellungnahme der Bamberger Universitätsleitung
Solidarität mit der Ukraine
Die Leitung der Otto-Friedrich-Universität Bamberg hat sich in einer Stellungnahme zur Invasion der Ukraine durch Truppen der Russischen Föderation zu Wort gemeldet und diese verurteilt. Sie sei sich der Verwundbarkeit von Universitäten insgesamt, aber auch einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehr bewusst. Die Universität werde versuchen, betroffene Studierende praktisch zu unterstützen.
„Wir lehnen völkerrechtswidrige Angriffe auf das Territorium eines Staates als Mittel der Politik ab und schließen uns den Forderungen der Bayerischen Staatsregierung nach einem sofortigen Ende der Invasion der Ukraine an.
Gewalt, die Missachtung nationalen und internationalen Rechts, insbesondere die Missachtung der Menschenrechte, der bürgerlichen Freiheiten und der Wissenschaftsfreiheit, stellten für das Wissenschaftssystem eine schwere Bedrohung dar, wie es weiter heißt. Wissenschaftlicher Fortschritt brauche Frieden, Rechtssicherheit und die Freiheit zum ungehinderten Austausch – ohne Ansehen askriptiver Merkmale wissenschaftlich Arbeitender und über staatliche Grenzen hinweg.
Universitäten müssen auch in schweren Zeiten ein Ort respektvollen Diskurses bleiben
„Als Leitung einer deutschen Universität sind wir uns der Verwundbarkeit von Universitäten insgesamt, aber auch einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehr bewusst. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine. Sie sind aber auch bei den Studierenden und Mitarbeitenden aus der Ukraine an unserer Universität. Sie alle sind uns in diesen schweren Zeiten besonders nahe.“
Die Verantwortlichkeit für den Angriff auf die Ukraine liege bei der Regierung Russlands. Die Leitung solidarisiere sich mit dem offenen Brief von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Russland, die sich mutig und trotz eines zunehmend repressiven Staatsapparats gegen den Krieg aussprechen.
Weiter heißt es von Seite der Universitätsleitung, man trete jedem Versuch entgegen, Universitätsangehörige allein aufgrund ihrer russischen Herkunft anzufeinden. Universitäten müssten auch in schweren Zeiten ein Ort respektvollen Diskurses bleiben.
Die Universität Bamberg werde versuchen, betroffene Studierende praktisch zu unterstützen. „Nehmen Sie bei Problemen Kontakt zu den Mitarbeitenden des Akademischen Auslandsamts auf. Denken Sie an alle Beratungsmöglichkeiten der Universität und in der Stadt Bamberg. Dies schließt für Mitarbeitende die psychosoziale Beratungsstelle der Universität und für Studierende die psychotherapeutische Beratung des Studentenwerks sowie die Hochschulseelsorge ein. Sprechen Sie bitte auch mit Dozierenden Ihres Vertrauens, insbesondere wenn Ihre Studienleistungen zu leiden beginnen.“
Die Universität ist Mitglied von Scholars at Risk. Sie werde überregionale Initiativen zur Unterstützung ukrainischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler genau verfolgen. Sie werde sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten in relevante Maßnahmen einbringen. „Wenn möglich werden wir auch versuchen, bestehende Kooperationen mit ukrainischen Universitäten und Forschungseinrichtungen aufrechtzuerhalten und die Fakultäten und Institute der Universität auffordern, ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf bestehende Möglichkeiten für Gastdozenturen aufmerksam zu machen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität sind auch aufgefordert, Initiativen der jeweiligen Fachgesellschaften in der Universität bekannt zu machen und Möglichkeiten zur Beteiligung zu diskutieren.“
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„Krieg ist eine Absage an den Willen Gottes“
Aufruf zum Gebet für die Ukraine
Erzbischof Ludwig Schick ruft alle Gläubigen im Erzbistum Bamberg zum Gebet für den Frieden in der Ukraine auf. In einem Brief bat er alle Seelsorgerinnen und Seelsorger Fürbitten anzusetzen, wie das Erzbistum mitteilt.
Erzbischof Ludwig Schick ruft alle Gläubigen im Erzbistum Bamberg zum Gebet für den Frieden in der Ukraine auf. In einem Brief bat er alle Seelsorgerinnen und Seelsorger Fürbitten anzusetzen, wie das Erzbistum mitteilt.
„Wir haben den Krieg vor unserer Haustür! Er kann auch uns treffen und schaden“, mahnte der Erzbischof und fügte hinzu: „Krieg ist eine Absage an den Willen Gottes.“ Friede sei Erfüllung des Willen Gottes, der die Menschen zu Werkzeugen des Friedens mache. Schick rief auch zum Gebet für die Machthaber und Verantwortlichen auf, „damit der Friede in die Ukraine zurückkehrt und in ganz Europa, ja in der ganzen Welt erhalten und bewahrt bleibt.“
Menschen in der Ukraine in Angst und großer Sorge
In einem Brief an alle Seelsorgerinnen und Seelsorger bat er am Donnerstag darum, in allen Gottesdiensten mit Fürbitten an die Menschen in der Ukraine zu denken, sowie eigene Gottesdienste wie Rosenkranzandachten anzusetzen.
„Krieg bringt Verwirrung und Sünde, er tötet Menschen, er zerstört Häuser, Wohnungen, Felder und Äcker, er verursacht Flucht und Vertreibung“, so Schick weiter. Er habe am Morgen mit dem Bischof von Odessa, Stanislaw Szyrokoradiuk, telefoniert, der berichtet habe, dass die Menschen in der Ukraine in Angst und großer Sorge seien.
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Auswirkungen des Konfliktes auf Oberfranken
Besorgniserregende Entwicklung in der Ukraine
Besorgt von der Entwicklung in der Ukraine zeigt sich auch die IHK für Oberfranken Bayreuth, in deren Einzugsgebiet rund 300 Unternehmen Geschäftsbeziehungen zu Russland und weitere 200 mit der Ukraine unterhalten.
„Unsere Unternehmen – nicht nur die mit Geschäftsbeziehungen zu Russland und der Ukraine – blicken voller Sorge auf den Russland – Ukraine – Konflikt”, so Gabriele Hohenner, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth.
Gut 300 Unternehmen aus dem IHK-Einzugsgebiet haben nach IHK-Informationen aktuell Geschäftsbeziehungen zu Russland und weitere 200 sind in der Ukraine aktiv. „Gerade diese Unternehmen beobachten die aktuellen Entwicklungen intensiv und hoffen auf eine Deeskalation und eine Rückkehr zum Dialog”, so Hohenner weiter. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages, ergänzt: „Es gilt das Primat der Politik und der Aufrechterhaltung des Dialogs.”
Preisentwicklung von Energie und Rohstoffen im Fokus
Vor dem Hintergrund möglicher Sanktionen gerät die Preisentwicklung von Energie und Rohstoffen in den Fokus, ist Russland doch ein wichtiger Exporteur. „Etwa die Hälfte seines Erdgasbedarfs deckt Deutschland in Russland”, so Hohenner. Aber auch etwa für Aluminium, Titan oder Palladium sei Russland ein wichtiger Lieferant. „Mittel- und langfristig ist es erforderlich, sich bei der Rohstoffversorgung unbedingt breiter aufzustellen.”
Sie empfiehlt Unternehmen mit Niederlassungen in der Ukraine dringend, die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes zu beachten.