Browse Tag

um zu helfen

SpVgg Wei­ßen­stadt

Fuß­ball-Bene­fiz­ak­ti­on: Kicken, um zu helfen

Auch 2023 ver­an­stal­tet der Wun­sied­ler Fuß­ball­ver­ein SpVgg Wei­ßen­stadt mit Hil­fe pro­mi­nen­ter Unter­stüt­zung wie­der die Fuß­ball-Bene­fiz­ak­ti­on „Kicken, um zu hel­fen“. Der Erlös kommt die­ses Jahr Leo zugu­te. Der Sie­ben­jäh­ri­ge lei­det an einem sel­te­nen Gendefekt.

Wolf­gang Heß und Flo­ri­an Mäder orga­ni­sie­ren die Bene­fiz-Akti­on „Kicken, um zu hel­fen“, bezie­hungs­wei­se „Kicken, um Leo zu hel­fen“. Leo ist ein sie­ben­jäh­ri­ger Jun­ge aus Bay­reuth, der an einem äußerst sel­te­nen und noch uner­forsch­ten Gen­de­fekt lei­det. Seit sei­ner Geburt ist er mehr­fach schwer­be­hin­dert und kann weder krab­beln noch lau­fen, essen oder trin­ken, ist schwer­hö­rig und wird sein gan­zes Leben auf die Unter­stüt­zung sei­ner Fami­lie oder Pfle­ge­kräf­te ange­wie­sen sein. Der Kon­takt zu Leo kam über eine Kin­der­in­ten­siv­pfle­ge­kraft aus Wei­ßen­stadt zustan­de, die den Jun­gen seit eini­gen Jah­re pflegt.

„Gera­de um Leo das Auf­wach­sen in sei­nem lie­be­vol­len fami­liä­ren Umfeld zu ermög­li­chen“, sagt Wolf­gang Heß, „ist unser pri­mä­res Ziel, den längst benö­tig­ten Ein­bau eines Trep­pen­lift­sys­tems im Haus der Fami­lie zu realisieren.“

Die ganz­tä­gi­ge Ver­an­stal­tung für den guten Zweck beginnt am 1. Juli um 11 Uhr auf dem Sport­ge­län­de der SpVgg 1921 Wei­ßen­stadt. High­light des Tages soll das „Spiel der Legen­den“ um 15:30 Uhr sein, wobei es vor­her ein viel­fäl­ti­ges Rah­men­pro­gramm und wei­te­re Spie­le ab 12 Uhr gibt.

Die Bene­fiz­ak­ti­on ist jedoch ein Pro­jekt der gesam­ten SpVgg Wei­ßen­stadt. „Das beginnt damit“, sagt Wolf­gang Heß, „dass im Vor­feld von unzäh­li­gen Hel­fern das Sport­ge­län­de in Schuss gebracht und gemein­sam das Kon­zept für den Ver­an­stal­tungs­tag erar­bei­tet wird. In der Woche vor­her und am 1. Juli wer­den ohne­hin ganz vie­le hel­fen­de Hän­de gebraucht und auch nach dem Event wird es noch eini­ges zu tun geben.“

Gesund­heit nicht als Selbst­ver­ständ­lich­keit sehen

Seit mehr als 30 Jah­ren sind Wolf­gang Heß und Flo­ri­an Mäder dafür bekannt, dass sie sich mit gemein­nüt­zi­gen Pro­jek­ten in der gesam­ten Regi­on aktiv sozi­al enga­gie­ren. Die Moti­va­ti­on dazu, sagt Wolf­gang Heß, „nimmt man aus der Tat­sa­che, dass weder die eige­ne Gesund­heit noch die sei­ner Lie­ben eine Selbst­ver­ständ­lich­keit ist. Des­sen soll­te man sich immer bewusst sein.“

Eines der Bene­fiz-Pro­jek­te, das aus die­ser Moti­va­ti­on ent­stan­den ist, ist „Kicken, um zu hel­fen“. Bereits vor mehr als 30 Jah­ren fand die­se Akti­on in Wei­ßen­stadt statt, schon damals initi­iert von Wolf­gang Heß. Der Aus­lö­ser der ers­ten Bene­fiz­ak­ti­on resul­tier­te aller­dings aus einem Zufall, der aber einen blei­ben­den Ein­druck hin­ter­las­sen sollte.

„Damals hat sich ein Jugend­spie­ler wäh­rend eines Spiels so schwer ver­letzt, dass er ins Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert wer­den muss­te. Nach­dem das Spiel abge­bro­chen wur­de, fuh­ren wir Trai­ner unmit­tel­bar danach in die Kli­nik, um nach unse­rem Spie­ler zu sehen. Auf den Gän­gen der Kin­der­kli­nik sahen wir eini­ge Kin­der, die augen­schein­lich an schwe­ren Krank­hei­ten zu lei­den hat­ten. Da wir kurz vor­her mit unse­rer Mann­schaft an einem Bene­fiz-Tur­nier teil­ge­nom­men hat­ten, kam uns die Idee, ein eben­sol­ches zuguns­ten krebs­kran­ker Kin­der durch­zu­füh­ren. So ver­an­stal­te­te die SpVgg Wei­ßen­stadt im Som­mer 1991 unter dem Namen „Kicken, um zu hel­fen“ erst­mals ein ein­tä­gi­ges E‑Jugendfußballturnier mit 16 zum Teil nam­haf­ten Mann­schaf­ten aus ganz Deutschland.“

1998 zum ers­ten Mal Legendenspiele

Nach die­sem Tur­nier soll­te die Ver­an­stal­tung mit den Jah­ren immer grö­ßer wer­den. 1998, 2000 und 2002 stan­den zum Bei­spiel E‑Jugendkicker aus ganz Deutsch­land im Mit­tel­punkt der Bene­fiz-Akti­on. Eine neue Ent­wick­lung nahm die Ver­an­stal­tung auch dadurch, dass zusätz­lich Legen­den­spie­le ins Leben geru­fen und schließ­lich im Pro­gramm auf­ge­nom­men wurden.

„So trat 1998 die Tra­di­ti­ons­mann­schaft des 1. FC Nürn­berg in Wei­ßen­stadt an, 2000 und 2002 waren Spie­ler und Trai­ner aus den gol­de­nen Zei­ten des FC Bay­ern Hof und der SpVgg Bay­reuth die Geg­ner der Alt­her­ren-Mann­schaft der SpVgg Wei­ßen­stadt“, sagt Wolf­gang Heß. „Dazu gab es 2002 den ers­ten Auf­tritt eines vom Ver­an­stal­ter zusam­men­ge­stell­ten Dream-Teams unter ande­rem mit Die­ter Eck­stein, Gerd Schön­fel­der, Hand­bal­ler Sig­gi Roch oder Schau­spie­ler Gerd Sil­ber­bau­er, das einem Fuß­ball­team des Baye­ri­schen Rund­funks gegenüberstand.“

1998 wur­de der Gesamt­erlös der Kin­der­krebs­hil­fe über­ge­ben, 2000 der Kin­der­sta­ti­on im Kli­ni­kum Bay­reuth und 2002 der Akti­on Stern­stun­den zur Ver­fü­gung gestellt.

Fast 20 Jah­re Pau­se von „Kicken, um zu helfen“

Spä­ter soll­te sich die Orga­ni­sa­ti­on der Ver­an­stal­tung jedoch deut­lich schwie­ri­ger gestal­ten. Unter ande­rem war es nicht mehr rea­li­sier­bar, Jugend­mann­schaf­ten aus dem Pro­fi­be­reich für die­ses Tur­nier für den guten Zweck zu gewin­nen. „Nam­haf­te Ver­ei­ne aus der 1. und 2. Bun­des­li­ga waren nicht mehr bereit, für eine kos­ten­lo­se Teil­nah­me ihrer Jugend­mann­schaf­ten. Dar­um ent­schloss man sich zu einer Pau­se“, sagt Wolf­gang Heß.

Doch damit nicht genug: „Ein wei­te­rer Grund war, dass eine Groß­ver­an­stal­tung zu orga­ni­sie­ren, zu einer sol­chen war „Kicken, um zu hel­fen“ mitt­ler­wei­le gewor­den, dem Ver­ein und sei­nen ehren­amt­li­chen Hel­fern deut­lich an Sub­stanz gekos­tet hat. Dass dar­aus aller­dings eine fast 20-jäh­ri­ge Pau­se wird, war nicht geplant, aber durch beruf­li­che und fami­liä­re Ver­än­de­run­gen des Haupt­or­ga­ni­sa­tors lei­der unumgänglich.“

Erst als die SpVgg Wei­ßen­stadt 2021 100 Jah­re alt wur­de, kam es Neu­auf­la­ge von „Kicken, um zu hel­fen“. Viel wur­de im Vor­feld über mög­li­che Aktio­nen dis­ku­tiert, die der Fest­lich­keit gerecht wer­den soll­ten. „Es war aller­dings schnell klar, dass „Kicken um zu hel­fen 2021“ ein Höhe­punkt des Jubi­lä­ums sein soll­te“, sagt Wolf­gang Heß. „Eben­so rasch war man sich einig, dass mit der damals elf­jäh­ri­gen Anto­nia erst­mals eine Per­son bezie­hungs­wei­se eine Fami­lie mit dem Erlös unter­stützt wer­den sollte.“

Mit tat­kräf­ti­ger Unter­stüt­zung des Ex-Pro­fis Jörg Ditt­war, der seit 1998 Freund und Unter­stüt­zer nicht nur der Bene­fiz-Akti­on, son­dern eben­falls der SpVgg Wei­ßen­stadt ist, wur­de dafür erst­mals der Ver­such unter­nom­men, ein Legen­den­team aus­schließ­lich aus ehe­ma­li­gen Pro­fis zu bil­den. Am 26. Juni 2021 bei „Kicken, um ANTONIA zu HELFEN“ gelang die­ser Ver­such zum ers­ten Mal.

Kicken, um zu helfen
Von links: Flo­ri­an Mäder, Klaus Augen­tha­ler und Wolf­gang Heß, Foto: Ochsenfoto
Vie­le Stars und Schieds­rich­ter Merk

Auch 2023 scheu­en sich zahl­rei­che Pro­mi­nen­te nicht, um für den guten Zweck zu kicken. Damit am Ende des Tages die selbst­ge­steck­ten Zie­le der Akti­on für den guten Zweck erreicht wer­den, sind aber meh­re­re Fak­to­ren ent­schei­dend. „Kicken, um Leo zu hel­fen“ lebt in ers­ter Linie von Fir­men, Men­schen und Per­sön­lich­kei­ten, die unse­re Akti­on unter­stüt­zen“, sagt Wolf­gang Heß.

„Wenn man natür­lich bekann­te Sport­ler wie 1998 zum Bei­spiel Jörg Ditt­war, 2002 Die­ter Eck­stein oder Gerd Schön­fel­der für die Akti­on gewin­nen konn­te, dann erreicht man damit natür­lich eine erhöh­te Auf­merk­sam­keit und sorgt für Ver­trau­en in die Ver­an­stal­ter. Denn ange­nom­men, es wäre kein Ver­trau­en zu den Ver­an­stal­tern und „Kicken, um zu hel­fen“ vor­han­den, dann wür­den Leu­te wie die genann­ten und vie­le ande­re Akteu­re unse­res Spiels der Legen­den 2021 in die­sem Jahr nicht wiederkommen.“

Umso grö­ßer sei die Freu­de bei den Ver­an­stal­tern, dass das 1990er-Welt­meis­ter-Trio Klaus Augen­tha­ler, Hans Pflüg­ler und Pierre Litt­bar­ski erneut dabei ist. Zusätz­lich keh­ren unter ande­rem Ben­ny Lauth, Tor­ben Hoff­mann, Die­ter Eck­stein, Tho­mas Brun­ner, Gerd Schön­fel­der, Mar­kus Oth­mer und Micha­el Hof­mann nach Wei­ßen­stadt zurück.

Auch die Ski­sprung­le­gen­de Sven Han­na­wald, das frü­he­re Tor-„Phantom“ Marek Min­tal, Welt­meis­ter Frank Mill, der nor­di­sche Kom­bi­nie­rer Erik Fren­zel und mit Car­men Höff­lin erst­mals auch eine ehe­ma­li­ge Bun­des­li­ga­spie­le­rin haben ihre Teil­nah­me am Spiel der Legen­den ange­kün­digt. Die Spiel­lei­tung wird zudem der drei­ma­li­ge Welt­schieds­rich­ter des Jah­res, Dr. Mar­kus Merk, übernehmen.